Wie die Römer exerzieren, marschieren, kochen und bauen

Wer hätte das geahnt: Als Römer darf man nicht nur mit Schild und Schwert exerzieren und marschieren. Es darf auch nach Herzenslust gematscht werden! Beim Drusus-Camp des Stadtmuseums an der Holz-Erde-Mauer lernten die 13 angehenden Legionäre jetzt alles, was ein echter Römer für ein abenteuerliches und manchmal auch ganz alltägliches Leben braucht. Vom Backofen bis zum lateinischen Befehl.

Bauen wie die Römer: Ein echter römischer Backofen entsteht neben der Holz-Erde-Mauer.
Bauen wie die Römer: Ein echter römischer Backofen entsteht neben der Holz-Erde-Mauer.

Das macht Spaß: Im Matsch versinken.
Das macht Spaß: Im Matsch versinken.

Die Leih-Tunika blieb lieber ausgezogen, als die nackten Füße in die hellbraune Masse in den Trögen versanken. Lehmziegel hatten sich hier in Wasser aufgelöst und mussten jetzt von den angehenden Legionären ordentlich durchgestampft werden. Auch Maxima Tertia steckte frisch getauft ihrem neuen römischen Namen die Arme mit einem wohligen Quieken bis zu den Ärmeln in die klebrige Masse. Mit der wurden akkurat die Ziegel verputzt, die unter einem Zeltdach langsam in die Höhe wuchsen.

Hartmut Albrecht weiß, wie ein echter römischer Ofen aussehen muss. Er ist Bäcker und hat genau im Blick, wie der Fachmann aus der Eifel zusammen mit den Römer-Azubis Stein auf Stein setzt. Das Fundament ist aus Basalt-Steinen gemauert – alten Pflastersteinen aus der Eifel. Schamottziegel wachsen für den eigentlich Backraum in die Höhe. Die 50 mal 80 cm große Backfläche besteht aus besonders hitzebeständigem Tuffstein. Hier werden später sechs Brotlaibe zu je einem Kilo leckere Düfte verbreiten. Bis es jedoch so weit ist, muss noch die Kuppel aus Ziegelsteinen gemauert werden.

Wissbegierige Baumeister mit Rekordtempo

Fleißig mauern - mit vollem Einsatz.
Fleißig mauern – mit vollem Einsatz.

„Die Kinder sind viel zu schnell, das ist unglaublich“, staunt der Baumeister fassungslos, wie der Backofen immer schneller in die Höhe wächst. Seine „Azubis“ sind mehr als fleißig und wissbegierig. Da muss schnell ein Alternativprogramm her. Echte römische Leckereien zum Beispiel. Oliven, Möhren, frisch gepflückte Brombeeren und Weintrauben stehen auf den riesigen Speisetafeln bereit. Daneben verströmt das Moretum – Schafskäse mit Kräutern – herbe Düfte. Im großen Kessel über dem Feuer brutzelt Erbsensuppe aus frischem Gemüse. Im zweiten Feuer reifen Stockbrote an langen Stäben heran.

Wie die Römer mit Schild im Einsatz auf der Holz-Erde-Mauer.
Wie die Römer mit Schild im Einsatz auf der Holz-Erde-Mauer.

Ungeduldig sind die Legionär-Azubis trotzdem. Sie lassen die „echten Römer“ der Vexillatio Veteranorum Legionis XIX in Person von Wolfgang Hoffmann und Martin Weber nicht aus den Augen. In Tunika mit Schild und Schwert haben sie von den Profis schon gelernt, wie echtes römisches Exerzieren und Marschieren in Reih und Glied nach lateinischen Kommandos funktioniert. Jetzt wollen sie kämpfen wie die Römer. Wo macht das mehr Spaß auf der originalgetreuen Rekonstruktion der Holz-Erde-Mauer des Römerlagers? Bogenschießen werden sie heute auch noch von den Fachmännern lernen.

Römische Frisuren und schmackhafte Leckereien

Lecker: Über dem Feuer brodelt und duftet es.
Lecker: Über dem Feuer brodelt und duftet es.

Celine (10) und Johanna (10) haben derweil ein anderes römisches Alltagfeld entdeckt. Sie eröffnen spontan einen römischen Frisiersalon, indem der studentischen Betreuerin kurzerhand die Frisur einer echten Römerin verpasst wird. Andere versammeln sich aufgeregt um einen Besucher aus dem Rheinland. Der hat zwei Metallsonden dabei und geht mit den Acht- bis Zwölfjährigen im Spielplatz-Sandkasten zu Füßen der echten Überreste der Lagerbefestigung auf die Suche nach zuvor heimlich versteckten Münzen. Denn auch das gehört zum Verständnis der Vergangenheit: Ehrenamtliche Helfer gehen zusammen mit den Archäologen auf die Suche nach Spuren aus längst vergangenen Tagen. Die Münzen, die hier zum Vorschein kamen, waren allerdings sehr moderne Cents.

Auch das Stockbrotbacken macht Spaß.
Auch das Stockbrotbacken macht Spaß.

Seit 2009 gibt es bereits das Drusus-Camp als Ferienaktion der anderen Art. Auch an diesem Wochenende konnten sich die Kinder kaum entscheiden, was an dem Experiment, einmal so zu leben wie die Römer im Militärlager vor über 2000 Jahren, am spannendsten war. Der Bau des Backofens stand ganz oben auf der Hitliste, dicht gefolgt von Schild, Schwert, Pfeil und Bogen. Spannend waren aber auch die „echten“ Römer, die hier zwei Nächte in römischen Zelten verbrachten. Richtig stolz waren am Ende alle, als es vom Legaten der Classis Augusta Drusiana, Matthias Laarmann, zur Belohnung römische Militärdiplome gab.

Auf eine Kostprobe des Brotes aus dem römischen Backofen müssen sie allerdings noch warten. Der Ofen muss erst noch austrocknen, bis er am 7. September offiziell mit echtem Feuer eingeweiht werden kann. Dann sind natürlich alle diplomierten Nachwuchs-Römer wieder mit von der Partie.

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Klassik in der City fasziniert mit ungewohnten Tönen

Zwei Flöten liegen gleichzeitig an den Lippen. Die Finger fliegen über die winzigen Öffnungen – an jedem Instrument ganz individuell. Am Klavier jagen die Hände mehrfach preisgekrönt über die Tasten. Cello und Geige beginnen unter den Bögen fast zu glühen. Der Funke ist beim „Klassik Open Air“ übergesprungen. Auch wenn manchem der laue Sommer-Regen nicht nur in den Kragen gesickert ist.

Klassik19Tolle Atmosphäre herrschte auf dem Zentrumsplatz - mal mit, mal ohne Regencapes.

Tolle Atmosphäre herrschte auf dem Zentrumsplatz – mal mit, mal ohne Regencapes.

Klassik mal anders: "Spark" begeisterte.
Klassik mal anders: „Spark“ begeisterte.

Dabei war der erste Applaus auf dem Zentrumsplatz zunächst eher verhalten. Denn das, was „Spark“ dort mit Flöten, Cello, Geige und Klavier zwischen den Hochhäusern der City in perfekter Akustik zauberte, war nicht das, was zum klassischen Standardrepertoire gehört. Deutsche und finnische Volkslieder werden von eigenwilligen Arrangements von Bach und Vivaldi eingerahmt, zwischendurch sorgt ein Rondeau aus dem französischen Mittelalter für ungewohnte Töne.

 

Vom Zigeunerrhythmus bis zum finnischen Volkslied

Gut geschützt war die Darbietung von Spark trotzdem ein Genuß.
Gut geschützt war die Darbietung von Spark trotzdem ein Genuß.

Aus der staunenden Distanz wurde jedoch ganz schnell echte Leidenschaft unter Schirmen, Regenjacken und den kostenlos verteilten Regencapes im Publikum. Wenn die Instrumente die sentimentale Traurigkeit der türkischen Volkslieder in den Abend schickten oder Zigeunerrhythmen unter den Regenwolken aufsteigen ließen, wippten auch die zunächst kritischsten Füße mit.

Jana beobachtete unter der Plastikfolie ihres Capes fasziniert das Geschehen auf die Bühne. Die junge Russin ist den Sommer über zu Gast in Bergkamen und hat ganz spontan mit ihrem Freund Tristan Brückner den Weg auf den Zentrumsplatz gefunden. Beide spielen selbst kein Instrument, lieben aber „Musik ganz allgemein und auch Klassik“. Beide sind begeistert von dem, was sie an diesem Abend gesehen haben: „Das war einfach toll und interessant, mal etwas ganz anderes!“

Zugabe erklatscht und Fans aus der Ferne begeistert

Leidenschaft präsentierte die Band nicht nur an einer von mindestens 30 Flöten.
Leidenschaft präsentierte die Band nicht nur an einer von mindestens 30 Flöten.

In der Gruppe derer, die nach der herbeigeklatschten Zugabe applaudierend vor der Bühne stehen, ist eine weitere spontane Besucherin. Sie lebt in Offenburg und besucht gerade ihre Schwester in Bergkamen. Sie hörte den schwäbischen Akzent auf der Bühne und wollte sofort wissen, woher die jungen musikalischen Zauberer kommen. „Das war so großartig – ich werde euch bestimmt bei einem weiteren Konzert demnächst noch einmal sehen!“, verspricht sie, nachdem sie jedem der fünf Musiker die Hand gereicht und ihnen gedankt hat.

Aus Dortmund sind Fans gekommen, die ungewöhnliche Varianten vom „Hoch auf dem gelben Wagen“ und rasant aufgespielte finnische Spottlieder über die Hässlichkeit der eigenen Ehefrau noch einmal hören wollten. Auch Bergkamener wollten unbedingt wissen, wo die „klassische Band“ demnächst wieder aufspielt. Kulturdezernentin Simone Schmidt-Apel freute sich ebenfalls auf ein mögliches Wiedersehen, als sie die Blumen als kleines Dankeschön überreichte.

Unkonventionell waren auch die Besucher - mancher kam mit dem Skateboard spontan vorbei.
Unkonventionell waren auch die Besucher – mancher kam mit dem Skateboard spontan vorbei.

Morgens waren alle bei stahlender Sonne noch guter Dinge gewesen. Dann kam abends der Regen und es stellte sich heraus: Die Friedenskirche ist nicht geeignet, um die anspruchsvolle Akustik der Klassik-Band zu fassen. Am Ende waren alle im Organisationsteam erleichtert, dass nur kleine Regenschauer niedergingen und die rund 400 Plätze trotz des Wetters noch gut gefüllt waren. Auch die Band war glücklich: „Wir sind zwar viel unterwegs, aber ein derartiges Ambiente zwischen Hochhäusern haben wir auch noch nicht erlebt – die Akustik ist toll!“

 

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Liebe, Drama und ganz viel Leidenschaft begeistern im Wasserpark

Bücherwürmer bekommen ein Gesicht. Ganze Figuren treten aus riesigen Buchrücken ins Scheinwerferlicht. Aus Fantasie wird Realität und aus der Wirklichkeit ein Traum. Dem Ehemann wachsen Hörner, es werden Messer gezückt, die Frauen schmelzen dahin. Es waren echte Poesie und Drama, die vor der Kulisse des Wasserparks beim Theater Open Air die vielen Besucher faszinierten. Hochklassetheater, das komplett in einen Bulli passt.

Dramatisch ging es auf der Freiluftbühne vor den überdimensionalen literarischen Werken zu.
Dramatisch ging es auf der Freiluftbühne vor den überdimensionalen literarischen Werken zu.

Gehörnter Ehemann mit Messer: Das N.N. Theater zeigte Drama pur.
Gehörnter Ehemann mit Messer: Das N.N. Theater zeigte Drama pur.

„Wo kommt der denn jetzt her?“, fragte sich die Gruppe von Kindern, die das Geschehen am ganzen Leib miterlebte. Da war ein weiterer fiktiver Liebhaber wie durch Zauberhand aus den Kulissen aufgetaucht und verzauberte die liebliche Belisa. „Oh nein, jetzt ist er tot“, riefen die jüngsten Zuschauer entsetzt auf, als sich Ehemann Don Perlimplin mit dem funkelnden Messer selbst entleibte. „Es gibt aber noch einen zweiten Film, habe ich gehört!“, beruhigte ein Sechsjähriger die aufgeregte Gruppe und alle klatschten erleichtert Beifall. Einen zweiten Film gab es dann doch nicht. Dafür Applaus vom Kölner N.N. Theater für ein tolles Bergkamener Publikum, das bei diesem Theatererlebnis unter freiem Himmel mit Haut und Haar mitfieberte – „trotz dieses unerträglich schönen Sommertages!“

Weltliteratur, Surrealismus und faszinierende Mimik

Aus den Büchern schritten die Figuren auf die Bühne.
Aus den Büchern schritten die Figuren auf die Bühne.

„Liebe“ hieß dieses turbulente Durcheinander, das aus einer echten spanischen Edelfeder stammt. Federico Garciá Lorca ist einer der größten spanischen Dichter des 20. Jahrhunderts – auch wenn er bereits mit 38 Jahren im spanischen Bürgerkrieg von rechtsgerichteten Mördern gemeuchelt wurde. Das N.N. Theater ließ seine Werke nicht nur als riesige Buchrücken wieder aufleben und Bücherwürmer daraus hervorkriechen. Sie holten die dramatischen Figuren des Mannes, der den Sagen, Fabeln, den Träume und Fantasien seiner Heimat ein surrealistisch gefärbtes literarisches Denkmal setzte, auch leibhaftig auf die Bühne im Wasserpark.

Begeisterte Zuschauer im Wasserpark mit der City im Rücken.
Begeisterte Zuschauer im Wasserpark mit der City im Rücken.

„In seinem Garten liebt Don Perlimplin Belisa“ heißt das Original. In der sehr freien Adaption des N.N. Theaters wurde der reiche Bücherfreund, der die schöne Belisa heiratet und ihrer Leidenschaft nicht gerecht werden kann, zum tragisch-komischen Helden. Belisa träumt von feurigen Liebhabern. Don Perlimplin erfindet sich selbst als Liebhaber, um das Herz seiner Frau doch noch zu gewinnen. Am Ende tötet der ungewöhnlich gehörnte Ehemann den vermeintlichen Liebhaber und damit sich selbst in guter spanischer Mantel-und-Degen-Manier. Belisa bleiben die Trümmer von Traum und Wirklichkeit.

Kultursommer-Virus packt: Am 8. August geht’s weiter

Feuriger spanischer Tanz: Die AK-Dancers Formation heizte mit Paso Doble ein.
Feuriger spanischer Tanz: Die AK-Dancers Formation heizte mit Paso Doble ein.

Die Kölner Schauspieler schafften wie schon seit Jahren etwas Seltenes. Aus Szenen wurden kleine leibhaftige Gemälde, aus Gesichtern und Gesten Poesie. Dass die sechs Tanzpaare der AK-Dancers Formation der Auferstehungskirche dazu zum Auftakt einen feurigen Paso Doble auf das Bühnen-Parkett legten, setzte den passenden spanischen und dramatischen Rahmen für diesen ganz und gar leidenschaftlichen Abend. Wer sich hier nicht den  Kultursommer-Virus eingefangen hat und sich den 8. August für das Klassik Open Air freihält, ist selbst schuld.

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Mit dem Bollerwagen den Römern auf der Spur – auch kulinarisch

Der Bollerwagen hat sogar extra noch einen frischen blauen Anstrich für diese Premiere bekommen. Es war schließlich die erste Führung auf dem Römerberg inklusive römisch-westfälischem Picknick, bei dem das Gefährt zum Einsatz kam. Eigentlich versorgt der Wagen ausschließlich die Familie von Gästeführerin Elke Böinghoff-Richter. Die ist ehrenamtlich unterwegs – einschließlich eigener Picknick-Ausrüstung.

Mit Anpacken hieß es beim Streifzug samt Bollerwagen durch die römische Geschichte Oberadens.
Mit Anpacken hieß es beim Streifzug samt Bollerwagen durch die römische Geschichte Oberadens.

Bevor die 14 Gäste jedoch römisch-westfälische Leckereien kosten durften, gab es historische Leckerbissen. Denn auf dem Römerberg hatten die Eroberer aus dem fernen Rom vor mehr als 2.000 Jahren das größte Lager nördlich der Alpen im wahrsten Sinne aus dem Boden gestampft. An fast jeder Ecke gab es deshalb spannende Ausflüge in die Vergangenheit. Dabei wechselten sich die Entdecker regelmäßig an der Lenkstange des Bollerwagens ab.

Von halbwilden Schweinen und mutigen Kriegern

Interessantes gibt es in Oberaden an fast jeder Ecke wenn nicht zu sehen, dann doch zu hören.
Interessantes gibt es in Oberaden an fast jeder Ecke wenn nicht zu sehen, dann doch zu hören.

Darin wartete auch gut verpackt das auf seinen Einsatz, was bereits Germanen und Römer für sich entdeckt hatten. Schon damals trieb man die halb domestizierten Vorfahren der heutigen Hausschweine in die Eichen- und Buchenwälder, um sie für schmackhaften Schinken zu mästen. Die hiesigen Germanen lebten in familiären kleinen Verbänden, hüteten ihr Vieh und pflegten ein durchaus ausgeklügeltes Sozialwesen, klärte Elke Böinghoff-Richter ihre Zuhörer auf. Sogar Cäsar hatte Respekt vor den mutigen Kriegern.

Dennoch hatten die Römer irgendwann genug von den ewigen Überfällen. Als die Germanen der 5. Legion auch noch ihre heiligen Adler stahlen, war das Maß voll: Kaiser Augustus setzte zur Eroberung an. Drusus kam mit ca. 15.000 Soldaten auch nach Oberaden. Rund 6.000 Eichen wurden gefällt, um das gewaltige Lager nach römischer Norm auf satten 54 Hektar zu errichten. 30 km marschierten die Soldaten dafür täglich mit bis zu 15 Kilo Gepäck. Riesige Logistik musste für die Versorgung mit Waffen, Lebensmitteln, Baumaterial bewältigt werden.

 Lager-Luxus und angeheiterte Archäologen

Zu sehen ist davon mit Ausnahme eines bewachsenen Erdwalls kaum noch etwas. Das Osttor, die jüngsten Ausgrabungen, die einen riesigen Verwaltungsbau dokumentierten, die Principia als Kommandantenwohnung, in der wohl auch Drusus einen passablen Luxus genoss: Vieles musste Elke Böinghoff-Richter aus ihrem reichhaltigen Wissensschatz in bloßer Theorie veranschaulichen.

Lecker: Viele von den Picknick-Schmankerln zierten auch schon die römische Tafel.
Lecker: Viele von den Picknick-Schmankerln zierten auch schon die römische Tafel.

Mit eigenen Sinnen erfahren konnten die Besucher dafür, was auch bei den Römern auf den Tisch kam. Honig zum immerhin italienischen Ciabatta-Brot, Trauben, Oliven, Traubensaft und deftiger Schinken. Auf die in Honig gerösteten Mäuse oder Leopardenohren wurde zugunsten von wohlschmeckenderem Mozzarella und Melonen verzichtet. Den Gästen aus Kamen, Königsborn, Methler, Bergkamen und Werne mundete es dennoch vorzüglich. Man war sogar froh, dass es keinen original römischen Wein gab. „Der war eigentlich nichts anderes als schlecht gewordener Traubensaft“, klärte Elke Böinghoff-Richter zum allgemeinen Vergnügen auf.

 

Aufstieg auf die Rekonstruktion der  Holz-Erde-Mauer.
Aufstieg auf die Rekonstruktion der Holz-Erde-Mauer.

Selbst erleben konnten anschließend alle, wie sich das Leben als Soldat bei der Patrouille auf der 3 Meter hohen und 3 Meter breiten Holz-Erde-Mauer des Lagers anfühlte. Es ging hinauf und herum um die vor zwei Jahren allein durch den Förderverein für rund 200.000 Euro realisierte Original-Rekonstruktion. Nicht ohne sich der Anekdote vom reichlich schiefen Nordtor zu erfreuen, dessen schräge Form wohl auf heftigen Alkoholgenuss der Ausgräber zurückgeht, wie ein späterer archäologischer Fund einer geleerten Weinkiste belegt. Vielleicht wird das Tor dennoch irgendwann rekonstruiert.

Die Gäste waren jedenfalls begeistert. Sie lobten nicht nur die exquisite Auswahl der Speisen, sondern auch das profunde Wissen. Eine tolle Idee, die das ohnehin umfangreiche der Themenrepertoire des Gästeführerrings mehr als bereichert.

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Reggae Open Air heizt für den Kultursommer 2014 ein

Die kleinsten waren noch kein Jahr alt und rockten den Stadtmarkt. Mit der Pampers voraus  ging es im Reggae-Takt über das Marktpflaster. Mancher minderjähriger Musik-Nachwuchs half den Eltern beim Entledigen der lästigen Socken, um mit ganzem Körpereinsatz mittanzen zu können. Ganze Gruppen von Zwei- bis Sechsjährigen taten sich mit Eis in der Hand und Knabberstangen im Mund zusammen, um den Erwachsenen zu zeigen, was echtes Musikgefühl ist.

Stimmung, Reggae-Rhythmen und volles Haus: Das Reggae Open Air war ein gelungener Auftakt für den Kultursommer 2014.
Stimmung, Reggae-Rhythmen und volles Haus: Das Reggae Open Air war ein gelungener Auftakt für den Kultursommer 2014.

So versprach es schließlich auch das Reggae Open Air zum Start des Kultur Sommer 2014. Der ganze Körper sollte in Wallung geraten. Zunächst jedoch arbeiteten einmal mehr die Nervenstränge auf Hochtouren. Am Morgen zitterten David Zolda und das Aufbau-Team noch bei dichtem Nieselregen mit dem Wetter um die Wette. Als am Abend die dicken Wolken Reißaus nahmen und Platz machten für einen blauen Bilderbuchhimmel, fiel nicht nur dem musikalischen Strippenzieher „ein Stein vom Herzen“.

Wenn der Rhythmus von Anfang an ins Blut geht

Superstimmung und blauer Himmel: Besser geht's nicht.
Superstimmung und blauer Himmel: Besser geht’s nicht.

„Das Wetter ist einfach großartig – nicht zu heiß, kein Gewitter, kein Platzregen wie in manchem anderen Jahr“, war auch Kulturreferentin Simone Schmidt-Apel erleichtert. Zufrieden beobachtete sie mit dem Beigeordneten Holger Lachmann, wie sich der Stadtmarkt immer mehr füllte und die Stimmung immer gelöster wurde. Das fiel auch niemandem schwer, ging die Musik doch von Anfang an ins Blut über. Marek Marple, die Band aus Witten, hatte sich ganz klassisch bei der Stadt Bergkamen für eine Teilnahme am Reggae Open Air beworben. Ihre Wahl war eine denkbar gute Entscheidung.

Mitreißender Sound nicht nur aus Blasinstrumenten machte den Auftakt.
Mitreißender Sound nicht nur aus Blasinstrumenten machte den Auftakt.

Mit markanten Blasinstrumenten vorneweg machte die Band den Besuchern Beine. Die acht Musiker mixten Jazz, Pop, Reggae, Hip Hop und Balkan zu einem ganz eigenen Sound mit Charakter, der nicht nur die mitgereisten Fans in Stimmung brachte. Angela Winkelmann vom Dortmunder DJ-Quartett I-Motion Sound schaffte das mit ihrem Kollegen auf ganz andere Weise. Sie besuchte sogar eine DJ-Schule, um aus Reggae-, Dancehall- und Hip Hop-Rhythmen eine ganz eigene Musik zu mixen. In Dortmund ist das Team längst etabliert in der Reggae-Szene. In ganz Deutschland und in Europa legt das Quartett auf. Das ist alles andere als leicht. „Man muss ich ganz schön konzentrieren, die Menschen beobachten und bei den Leuten sein, um zu spüren, welche Rhythmen und welche Musik sie wollen.“

Tribute to Bob Marley mit echten Reggae-Größen

Das steckt an: Der Rhythmus von "Reggaelites".
Das steckt an: Der Rhythmus von „Reggaelites“.

Das klappte in Bergkamen nahezu perfekt. Die Menge wogte, als schließlich mit den Reggaelites der Hauptakt des Abends die Bühne kaperte. In der siebenköpfigen Truppe mischten Gewinner von Reggae Awards und Hochklasse-Musiker, die mit Reggae-Größen auf der Bühne stehen, die Massen mit ihrem „Tribute to Bob Marley“ und ganz eigenen Interpretationen der Klassiker auf. Wem jetzt immer noch in den Füßen juckte, der konnte sich bei der Aftershow-Party mit den Dortmunder DJs restlos austoben. Ein Angebot, das die meisten dankbar annahmen.

Ein beschwingter und gutgelaunter Auftakt für den Kultursommer, der sich jetzt erst aufgewärmt hat. Am 1. August schließt sich das Theater Open Air an, vom 4. bis 8. August folgen die Kinder-Kultur-Tage der Jugendkunstschule, am 8. August steht das Klassik Open  Air auf dem Programm, am 12. August folgt das Kino Open Air und am 15. August das Musikpicknick Open Air.

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Die Bergehalde als Kräuterreservoire mit Überraschungseffekt

Kräuter auf der Bergehalde? Der Ort, auf dem der Gesteinsabfall des Steinkohlenbergbaus seit Jahrzehnten aufgeschüttet wird, birgt inzwischen mehr als genug davon. Wer will, kann sich hier ein ganzes Arsenal von Mitteln gegen Erkältungen, offene Wunden oder Frauenleiden und Depressionen anlegen. Am Sonntag mussten die Teilnehmer dafür allerdings gegen weitere Hitzerekorde ankämpfen.

Gundula Kerekes entdeckte eine spannende Pflanze nach der anderen am Wegesrand.
Gundula Kerekes entdeckte eine spannende Pflanze nach der anderen am Wegesrand.

Mehr noch: Auf der Haldenspitze selbst schrauben sich die ohnehin hitzigen Temperaturen in 146 Metern Höhe dank wärmespeichernden Gesteins bequem auf das Doppelte und satte 60 Grad hinauf. Vielleicht folgten deshalb nur zwei Kräuterinteressierte der Einladung des RVR Grün, um mit Wasservorrat bewaffnet bis auf die neu gestaltete Spitze hinauf gleich mehrere Vegetationszonen und damit Kräuterlandschaften zu erkunden.

Gundula Kerekes entdeckte als gelernte Landwirtin und Waldpädagogin bereits am Fuße der 140 Hektar großen Fläche, die in den 70er-Jahren begrünt wurde, vermeintlich profane Gewächse, die Erstaunliches in sich bergen. Der Saft des Holunders eignet sich nicht nur für schmackhaften Likör, sondern auch als Insektenschutz, weiß die Fachfrau. Der Beinwell riecht zwar wie Gurke, wirkt aber wundheilend. Die unteren Triebe der Distel lassen sich im Frühjahr hervorragend in der Pfanne backen und verspeisen. Die Nachtkerze öffnet sich erst in den Abendstunden und wirkt als Tee schleimlösend.

Hinter der Blütenpracht stecken erstaunliche Farbwelten

Von wegen Unkraut: Die Distel lockt Schmetterlinge an und birgt kulinarische Höhepunkte.
Von wegen Unkraut: Die Distel lockt Schmetterlinge an und birgt kulinarische Höhepunkte.

Die Entdeckungstour erstreckte sich auch auf die pflanzliche Farbenwelt. So entpuppte sich das gelbe Blütenblatt des Johanniskrauts als echtes Zauberwerk: Auf dem ausgeteilten Tonpapier hinterließ es satte lila Spuren. Eingenommen wirkt das Kraut beruhigend und hilft bei Depressionen, kann nach zu langanhaltendem Genuss aber auch die Haut lichtempfindlich machen. Der Spitzwegerich hat antiseptische Eigenschaften, mit der Kardendistel lässt sich im Notfall Wolle kämmen und die Schafgarbe hatten im Mittelalter die Soldaten im Gepäck, weil sie wundheilend wirkte.

Gundula Kerekes hatte aber anderes spannende Zusatzwissen im Gepäck. Über Neophyten, die wie die Traubenkirsche eigentlich in Nordamerika beheimatet sind und hier angepflanzt wurden. Die Kirsche wächst hier jedoch weit weniger imposant als in ihrer Heimat, verdrängt dagegen invasiv alle einheimischen Gewächse. Die Brombeeren auf der Halde sind nicht für den Genuss zu empfehlen, sammeln sie doch die Schadstoffe. Wiesenlabkraut eignet sich als Beigabe für die Suppe und Ameisen halten sich Läusekolonien, um ihren süßen Nektar zu melken.

Schweißtreibende Linde und Steinklee für das Bier

Hinter jedem Blatt verbarg sich am Sonntag eine interessante Geschichte.
Hinter jedem Blatt verbarg sich am Sonntag eine interessante Geschichte.

Der Blütentee der Linde wirkt schweißtreibend. Die Brennnessel ist eine wichtige Futterpflanze für Raupen und wirkt ebenso entwässernd wie der Löwenzahn. Zitronenmelisse, Huflattich, der Weißdorn mit seiner herzkräftigenden Wirkung, das Gänsefingerkraut bei Frauenbeschwerden und der Steinklee als Geschmacksstoff im Käse und Bier, aber auch als bewährtes Mottenmittel: Sie alle wachsen und gedeihen gezielt angepflanzt oder aus eigenem Antrieb auf der Halde.

Zum Abschluss ging es durch ein Meer aus betörend duftender Kamille auf die neu gestaltete Haldenspitze, die wunderbare Weitsicht in die Umgebung bereithielt. Die Kamille übrigens ist eine der Pflanzen, die zur Festigung des rutschigen Haldenbodens als Mittel gegen die Erosion angepflanzt werden – ganz abgesehen von ihrer bewährten Heilwirkung bei Erkältungen.

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Rodeo-Premiere zwischen Faszination und Angst

Er kommt aus Ungarn und hat eigentlich gar nichts mit Pferden und Rindern zu tun. Die Arbeit hat ihn nach Deutschland gebracht, damit auf den Hof von Franz Waldenberger in Mosbach und am heutigen Sonntag auf den Rücken eines stattlichen Bullen. Sein Wirt und Arbeitgeber ist begeisterter Rodeo-Reiter und steckte ihn mit seiner Begeisterung an. Der Weg nach Overberge zum ersten Rodeo auf der Sunray-Ranch war spontaner als der eigene Mut.

So sehen 2000 Pfund Kraft in voller Entfaltung aus.
So sehen 2000 Pfund Kraft in voller Entfaltung aus.

„Ein bisschen Angst habe ich schon“, gesteht der frischgebackene Rodeo-Reiter aus Ungarn und kratzt sich den Kopf. Dabei hat er gerade erst einen Workshop absolviert. Dabei wurde ihm „mit Händen und Füßen“ mangels Sprachkenntnissen das Equipment erklärt, mit dem er es am Sonntag zu tun bekommt. Das ist eigentlich nur ein simples Seil, das dem Bullen um den Körper gelegt wird. Tunlichst mit einer Hand sollte das Seil gehalten werden, wenn es denn soweit ist und der Reiter tatsächlich auf dem Rücken von gut 2000 Pfund geballter Kraft sitzt. Beim Workshop geht es „nur“ um die blanke Theorie und die Technik des Aufgurtens.

Sorgfältige Vorbereitung für ein paar Sekunden

Kurzes Vernügen auf dem Rücken des Rodeo-Bullen.
Kurzes Vernügen auf dem Rücken des Rodeo-Bullen.

Dass es am Ende nur einige Sekunden auf dem Rücken des Tieres sind, davon konnte sich der ungarische „Rodeo-Azubi“ schon am Samstagabend überzeugen. Da ging die erste Gruppe der 30 Teilnehmer in die Rodeo-Arena. Ob auf dem Rücken der Pferde beim Saddle Bronc Riding und Bareback Riding (Wildpferdreiten mit und ohne Sattel) oder Bull Riding (Bullenreiten): Auch die Haltung oder die Beinarbeit gingen am Ende in die Wertung der Punktrichter ein – und in die Wertung für die Deutsche Meisterschaft.

 

Auch auf dem Rücken der Pferde ging es hoch her.
Auch auf dem Rücken der Pferde ging es hoch her.

Was manchem nur das kalte Grausen auf die Haut zaubert, ist für Tim echte Faszination. Schon mit fünf Jahren saß er auf dem Rücken der Pferde – auf eigenen Wunsch und als einziger auf dem Hof. Auf sieben Jahre Dressurreiten folgte eine Pause, dann begann er mit dem Westernreiten. Ein Bekannter hat auch ihn an das Rodeo herangeführt. Seit einem Jahr ist der 17-Jährige davon restlos begeistert. „Das hat auch viel mit Adrenalin und Ehrgeiz zu tun“, sagt er. Man lässt sich nicht einfach nur durchschütteln: „Man muss mit dem Tier arbeiten, nicht dagegen“, erklärt er. Schmerzen spielen jedenfalls keine Rolle. „Die kommen wenn überhaupt später“, sagen die alten Rodeo-Hasen um ihn herum, die sich keine der bis zu 12 Veranstaltungen in ganz Deutschland entgehen lassen.

Westernreiten als faszinierende Kunst

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Geschwindigkeit und Anmut: So sieht Westernreiten aus.

Zu sehen gab es auf den fast ausverkauften Rängen in Overberge auch mehr als Rodeo. Beim Barrel Race, Pole Bending und Flag Race zeigten die Reiter aus ganz Deutschland, Belgien, Frankreich, England, der Schweiz und den USA faszinierende Kunst des Westernreitens. Auch der Nachwuchs ging mit elterlicher Hilfe an den Start: Mancher Vater musste bei Rekord-Hitze Pferd und Kind an die Tonnen mit den Fahnen heranführen.

 

 

Im Vorfeld des Rodeo hatte die Tierrechtsorganisation PETA Deutschland e.V. übrigens das Kreisveterinäramt darauf hingewiesen, dass „dass die üblichen Rodeo-Praktiken beim Reiten von Rindern und Pferden nicht mit dem Tierschutzgesetz vereinbar sind“. Sie forderte ein Verbot für das Event in Overberge. Die Veranstalter betonen jedoch „den tierschutzgerechten Umgang mit dem Partner Pferd und Bulle“, der auch bei den Workshops im Mittelpunkt stand.

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Weinzauber und die Faszination des eigenen Gesichts

Die Nase ist deutlich spitzer als jeden Morgen im Spiegel. Die Augen sind riesengroß. Das Kinn nimmt beeindruckende Dimensionen an. Warum am winzigen Restkörper die Schuhe aus den Händen wachsen, bleibt das Geheimnis des Künstlers. Der begeisterte am Samstag die Menge beim „Weingenuss am Wasser“ in der Marina Rünthe – nicht nur mit seiner fulminanten Nase.

Die Autorin dieses Textes als Karikatur - es hätte schlimmer kommen können.
Die Autorin dieses Textes als Karikatur – es hätte schlimmer kommen können.

Die ist mehr als nur ein Mittel, um den Menschen ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern. „Auf die Nase schauen!“, ruft Mirror-Man alias Kehan Sadeghi kurz und schon sitzt das Modell in der perfekten Haltung. Kein Wunder, ist das Papp-Modell zwischen den Brillen-Gläsern doch wahrlich faszinierend, wenn nicht gar hypnotisch. Der gelernte Diplom-Grafiker aus Köln muss noch nicht einmal den Blick von seinem Gegenüber abwenden, um aus seinen 21 Copic-Marker-Stiften den richtigen zu finden. Ein paar Mal zwinkern seine Augen, der Blick gleitet wie ein Raster über das eigene Gesicht. Ein wenig nackt fühlt man sich schon unter den Blicken des Mannes, der mit fünf Farbschattierungen binnen zehn Minuten die markanten Eigenarten aus dem eigenen Ich herausholt.

„Das braucht einfach Übung“, sagt der Mann, der nach offizieller Vita Eigeborene im Dschungel von Sumatra ebenso zeichnete wie buddhistische Mönche beim Studium in Thailand. Mit bewegten TV-Bildern kennt er sich ebenso aus wie mit Layout, Illustration, Comics und noch weit mehr. Ein Multitalent mit Röntgenblick, der fast ein wenig Angst macht mit dem Tempo, in dem er die wesentlichen äußerlichen Charakterzüge erfasst. „Ich habe mehrere Tausend Gesichter gemalt – da kommt das ganz von allein“, sagt er gelassen.

„Man erkennt sich“ – und vielleicht noch mehr als das

Platz nehmen für die Karikatur und ein freundliches Gesicht machen.
Platz nehmen für die Karikatur und ein freundliches Gesicht machen.

Marc-Oliver Knappmann ist jedenfalls nicht nur überrascht, sondern regelrecht begeistert beim ersten Blick auf sein Porträt. Auch dafür hat Mirror-Man noch nicht einmal zehn Minuten benötigt. „Man erkennt sich“, meint er lachend. Ganz spontan hat er heute Platz in dem Sessel gegenüber der Staffelei genommen. „Ich habe mich vor Jahren einmal mit meinen Kindern von einem Schnellzeichner malen lassen – das war ganz nett“, schildert er seine Motivation. Das Ergebnis, das er heute in den Händen hält, ist mehr als das. „Das ist spitze“, sagt er, während die Gattin auch gleich Platz nimmt. „Mal schauen, wo wir das aufhängen werden.“

So geht es los: Erst werden die Augen mit wenigen Strichen gezeichnet.
So geht es los: Erst werden die Augen mit wenigen Strichen gezeichnet.

„Markante Gesichter“, sagt Mirror-Man, „sind eigentlich leichter zu zeichnen als die ganz normalen.“ Zuerst zaubert er mit wenigen Strichen Augen und Nase auf das Papier, dann folgen in Windeseile Mund, Gesichtsform und Ohren. Das Haar kommt zum Schluss. Der Restkörper ist nur Beiwerk. Einige Schattierungen hier und da – fertig ist der nicht ganz ernste Blick auf das Gesicht, das der jeweilige Besitzer tagtäglich vor Augen hat. „Das ist schon interessant, was der Zeichner im eigenen Gesicht erkennt“, meint Marc-Oliver Knappmann nachdenklich.

Und so sieht das Ergebnis aus.
Und so sieht das Ergebnis aus.

Inzwischen hat sich ein kleines Publikum am Pavillon der Stadt Bergkamen im Rücken von Mirro-Man gebildet. Immer mehr Menschen beobachten fasziniert das flinke Tun und stehen spontan an für eine Zeichnung. „Mist, jetzt ist meine Frau gerade in die andere Richtung verschwunden“, bedauert ein Passant und zückt das Handy. Andere überwinden mit einem kühlen Glas Wein oder einer anderen kulinarischen Leckerei sowohl die Wartezeit als auch die Rekordhitze. Das Schwitzen unter unbestechlichen Augen hat sich jedenfalls gelohnt. Ganz vorsichtig trägt jeder Porträtierte stolz die Karikatur seiner selbst davon, um ihr daheim einen würdigen Platz auszusuchen.

Wer ebenfalls eine Karikatur vom eigenen Gesicht haben möchte: Auch am Sonntag zeichnet Mirror-Man beim 3. Weingenuss am Wasser in der Marina Rünthe. Hier sind die Stände von 12 bis 18 Uhr geöffnet. Außerdem spielt Nigel Prickett mit Live-Musik auf.




Beim Dorfabitur in Weddinghofen ist vor allem Spaß gefragt

Wer das Abitur versäumt hat, bekommt jetzt eine neue Chance. Denn die Löschgruppe Weddinghofen der Freiwilligen Feuerwehr Bergkamen sorgt mit dem Dorfabitur für eine echte Premiere. Von den klassischen Prüfungsfächern und mathematischen, sprachlichen oder künstlerischen Meisterleistungen bleiben die Aspiranten am 30. August jedoch verschont. Dann ist vor allem eine Leistung gefragt: Spaß.

Plakat Weddinghofener Spaßwettkämpfe mit Werbung X4Gegeben hat es eine derartige Reifeprüfung in Bergkamen jedenfalls noch nicht, wenn sich Mannschaften mit jeweils sechs Teilnehmern auf eine rund drei Kilometer lange Abi-Tour durch das Alte Dorf machen. Unter den „strengen aber gnädigen“ Augen von Schiedsrichter Ralf Bartsch sind bis zu sechs „Prüfungen“ an diversen Stationen zu bewältigen. Die Tour wird zu Fuß bewältigt, Verpflegung steht bereit. Start- und Zielpunkt ist das Feuerwehrhaus in Weddinghofen. Die ungewöhnliche Prüfungs-Formation bewegt sich hinter dem Sportplatz über den Turmweg vorbei am Krähenwinkel.

Los geht es um 9 Uhr. Was auf die Teilnehmer wartet, ist noch ein gut gehütetes Geheimnis. Ralf Bartsch verrät nur so viel: „Die Aufgaben haben nichts mit der Feuerwehr zu tun, es geht unter anderem um Geschick, um Wissen und um Geografie.“ Teilnehmen können alle, die Lust auf viel gemeinsamen Spaß und eine ungewöhnliche Abiturprüfung haben. Wer lieber einfach nur mitfeiert, für den stehen am Feuerwehrhaus in Weddinghofen Ausschank, Leckereien vom Grill, Spiele für die Kinder und ein buntes Unterhaltungsprogramm bereit.

Die Idee kommt von Kameraden der Löschgruppe. Ausprobiert haben die einzelnen Prüfungsstationen alle bereits gemeinsam – und dabei ausgesprochenen Spaß gehabt. „Wir wollten einmal etwas als Löschgruppe für unseren Stadtteil machen – etwas anderes“, erläutert Ralf Bartsch. Er freut sich mit seinen Kameraden auf viele Anmeldungen von unternehmungslustigen Mannschaften. Wer mitmachen will, kann sich und seine Mitstreiter bis Mitte August gegen einen kleinen Obolus für den großen Abitur-Spaß bewerben unter Tel. Telefon 02307 60088. Die Voraussetzungen sind denkbar einfach: Mitmachen kann jeder. Und ein Zeugnis bekommt gegen 18 Uhr auch jede Mannschaft. Zum Abschluss steigt um 19 Uhr noch eine große Dorfabi-Party.

Hier geht es zum Veranstaltungsplakat: Plakat Weddinghofener Spaßwettkämpfe.




3. Weingenuss am Wasser ist mit viel mediterranem Flair eröffnet

Die Kühlung läuft auf Hochtouren in der Marina Rünthe. Für den Riesling, den Chardonnay, den Müller-Thorgau, den grauen Burgunder, den Merlot, Dornfelder und für den Acalon. Beim 3. „Weingenuss am Wasser“ war es selbst für die Weinexperten vom Pfälzer Weingut mehr als schwer, die Idealtemperatur zwischen 12 und 14 Grad zu erreichen, während mancher überlegte, sich bei mehr als mediterranen Temperaturen ein Ei auf der Motorhaube zu braten.

    Gut besucht war der erste von drei Tagen "Weingenuss am Wasser" am Freitag in der Marina Rünthe.
Gut besucht war der erste von drei Tagen „Weingenuss am Wasser“ am Freitag in der Marina Rünthe.

Andere sprangen in die Fluten der Marina, um sich wenigstens kurz eine Abkühlung zu verschaffen. Für manchen boten die bereitgestellten Strandkörbe das ideale Ambiente, um ein Gläschen Wein mit den Füßen im Sand zu genießen. Für Luigi Lella ist das Wetter eigentlich vertraut. In seiner Heimat Apulien, die er vor 47 Jahren mit den Eltern verließ, um in Deutschland Arbeit und eine besser Zukunft zu finden, sind über 30 Grad im Sommer normal. Für seinen Prosecco kam der Strom allerdings ein wenig zu spät, um die Idealtemperatur zu erreichen. Dafür versammelten sich viele Fans am Stand des Hageners, der schon seit Jahren Spezialitäten aus seiner Heimat in die Marina Rünthe bringt.

Über Spezialitäten zurück in die apulische Heimat

Prost: Wein und Leckereien aus Apulien gab es am Stand von Luigi Lella.
Prost: Wein und Leckereien aus Apulien gab es am Stand von Luigi Lella.

Das ganz besondere Brot und die Salami gibt es mit dieser besonderen Note nur bei ihm daheim in Apulien. Der Schinken kommt allerdings direkt aus Parma und aus der Emilia-Romagna. Selbst der Käse, der auf der Basis des Mozzarella noch ein wenig länger gedeiht, hatte es schwer, gegen die Hitze anzukämpfen. Über die Jahre ist Luigi Lella über Umwege und durch Zufall über die kulinarischen Spezialitäten wieder ein Stück näher an die Heimat gerückt. Allerdings: „Was ist denn eigentlich Heimat?“, fragt er. „Dort wo man geboren ist oder dort, wo man lebt?“

 

Klassiker und moderne Hits spielte die Mobile Band Janina zum Auftakt.
Klassiker und moderne Hits spielte die Mobile Band Janina zum Auftakt.

Für die Bergkamener bekam ihre Heimat am Freitag jedenfalls eine satte Portion mediterranes Ambiente. Ob mit einem deftigen Flammkuchen, leckeren Steaks, apulischen Antipasti oder erfrischend kalten Fischbrötchen: Der Wein mundete vorzüglich. Mancher ließ sich da zu einem spontanen Ständchen hinreißen. Viele sangen die Klassiker, mit der die Mobile Band Janina aufspielte, gut gelaunt und lautstark mit. Begehrt war auch das Weinquiz der Stadt Bergkamen. Die 15 Fragen rund um das Thema Wein haben es allerdings in sich. Am Stand des Weingutes gab es gute Tipps, wenn sich nicht sofort eine Antworte auf die Frage nach der „Agraffe“ fand oder sich mancher ratlos fragte, was beim Wein eine „Attacke“ ist oder wann er „maderisiert“ ist.

Von Secco und Prosecco und vollem Weinprogramm

Eine kuriose Neuigkeit konnten aufmerksame Besucher dank neuer EU-Verordnung auf den ersten Blick erkennen. Der Prosecco darf so nur noch bezeichnet werden, wenn er von Italienern hergestellt wird. Ist er aus deutscher oder andersartiger Produktion, wird er auf das simple „Secco“ reduziert. Ob darüber auch die englischsprachigen Gäste diskutierten, die sich unter sich die Weingenießer mischten, muss dahingestellt bleiben.

In gemütlicher Runde schmeckt es am besten.
In gemütlicher Runde schmeckt es am besten.

Am Samstag und Sonntag wartet jedenfalls ebenfalls ein volles Programm auf die Besucher. Am Samstag spielt die S.O.S Mobilband auf, auf Sonntag sorgt Nigel Prickett für Livemusik. Der Karikaturist Mirror-Man zeichnet die Besucher an beiden Tagen kostenlos. Am Samstag laden die Stände von 15 bis 23 Uhr zum Weingenuss am Wasser ein, am Sonntag von 12 bis 18 Uhr.

 

 

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Mit Hammer und Seife dem Handwerk auf der Spur

„Schneller!“, ruft Fabian und Simon legt an der Kurbel noch einen Zacken zu. Jetzt dreht sich der Schleifstein geschmeidig und die Klinge des Messers beginnt langsam zu blitzen. „Das ist aber noch nicht scharf“, stellen beide nach einem Versuch mit einem Grashalm fest und setzen den Stein noch einmal in Bewegung. In der historischen Schmiede im Garten der Ökologiestation sind nicht nur diese beiden völlig in einer anderen Welt versunken.

Gemeinschaftsarbeit sind die Messer, die in der historische Schmiede entstehen.
Gemeinschaftsarbeit sind die Messer, die in der historische Schmiede entstehen.

Mit Hammer und Amboss in der Ausbildung zum Schmied

Obacht ist auch beim Schleifen gefragt.
Obacht ist auch beim Schleifen gefragt.

„Das ist richtig toll und macht Spaß“, sind sich Fabian und Simon mit den anderen Jungs einig, die sich an diesem Morgen von Olaf Fabian-Knöpges zu Schmieden ausbilden lassen. Nicht zu irgendwelchen Schmieden. Hier wird der Blasebalg noch wie in alten Zeiten mit der Hand in Bewegung gesetzt, damit die Funken auf der kleinen Feuerstelle fliegen. Ein anderes Duo muss mit den Hämmern ganz exakt das glühende Eisen treffen, das von ihrem Ausbilder auf den Amboss gelegt wird. Mit Feilen beseitigen ein paar andere Jung-Schmiede die gröbsten Unebenheiten. Das Ziel: Bis zum Ende der Woche sollen alle 30 Teilnehmer dieser ungewöhnlichen Ferienwoche ihr eigenes historisches Messer bekommen.

30 Kinder zwischen acht und 13 Jahren konnten auch gelegentliche Regenschauer nicht davon abhalten, in den vier Zelten im Garten der Ökologiestation eingeschworene Gemeinschaften zu bilden. Schließlich gibt es solche Ferien nicht alle Tage. In alten Handwerkskünsten darf sich jeder hier ausgiebig versuchen. Nebenbei werden mit Bällen, Seilen und Tüchern alte Spiele jenseits von Handy und Computer neu entdeckt. „Altes Handwerk, alte Spiele – neu entdecken“ heißt deshalb auch das Ferienprogramm der Naturförderungsgesellschaft und des Umweltzentrums Westfalen, das hier seine zweite Auflage erlebt. Als Nachfolgerin des historischen Spiels mit nicht minder großem Erfolg.

Färben und Filzen machen eine Woche mehr Spaß als Handy und PC

Zwiebelschalen können gekocht wahre Farbwunder bewirken.
Zwiebelschalen können gekocht wahre Farbwunder bewirken.

In der Filzerei haben sich bei Birgit Lübbeck ausschließlich Mädchen versammelt. Sie gehen mit Wasser und Seife geduldig der Schafswolle zu Leibe. „Das werden Sitzkissen, die wir bei unserem morgendlichen Sitzkreis verwenden werden“, erzählt die kleine Gruppe stolz. Die Kissen werden auch zuhause richtig praktisch sein. Bis dahin ist es aber noch ein weiter Weg. Immer wieder sind Wasser und Seife gefragt, um eine Schicht nach der anderen vollenden zu können.

Bei den Färbern ist derweil wissenschaftliche Akribie gefragt. Wer wusste schon vorher, dass Brennnesseln Stoffen und Papier eine hellgrüne Farbe verleiht. Mehr noch: „Rote Beete gibt rote Farbe, Zwiebel hellbraune, Kurkuma wird gelb, Walnuss braun und Stockrosen blau“, wissen die jungen Färber, die ausschließlich männlich sind. Damit das alles auch klappt, müssen die Naturmaterialien erst gekocht und dann durch ein Tuch gefiltert werde. Für Marvin ist das ein ganz neues Abenteuer, obwohl er schon zum sechsten Mal an der Ferienaktion auf der Ökostation teilnimmt. „Sonst ist doch nichts in den Ferien und das macht hier richtig großen Spaß“, sagt er.

Fingerfertigkeit stellen auch die Töpferer unter Beweis.
Fingerfertigkeit stellen auch die Töpferer unter Beweis.

Im übernächsten Zelt entstehen gerade Würfel, Froschkönige, kleine Boote und andere Kunstwerke aus Ton. „Die brennen wir anschließend im offenen Feuer auf der Wiese“, erläutert Sandra Bille. Anschließend wird auch noch lackiert und bemalt. Birgit Manz, Liane Kluge und Dorothee Weber-Köhling, die Organisatorinnen der Ferienwoche weinen derweil kollektiv im Speisezelt. Zwiebeln wollen für das gemeinsame Mittagessen erst geschnitten und dann

in der riesigen Pfanne über dem Steingrill angeröstet werden. „In den nächsten Tagen werden auch die Kinder beim Zubereiten helfen, heute ist erst einmal Eingewöhnung und gegenseitiges Kennenlernen angesagt“, schildert Birgit Manz. Das hat schon in den ersten Stunden hervorragend funktioniert.

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