Streetart ist offiziell übergeben – und weckt bewegende Emotionen

Immer noch in Aktion, während die offizielle Übergabe schon stadtfindet: Miguel Peralta und seine Mutter mit Kindern.

Das ältere Ehepaar geht näher heran an die Hauswand der Jugendkunstschule, dann wieder weiter weg. Sie legen den Kopf schräg, zeigen hier und dorthin. Dann zücken sie das Handy und machen ein Foto. „Einfach toll, dieses Bild – es drückt so viel aus, was einem gerade durch den Kopf geht“, sagen sie. Ein kleiner Junge drückt ein paar Stunden vorher glückselig eine Karte mit seinen Namen als Graffiti-Version an seine Brust. „Das ist so cool“, ruft er und schaut den Künstler von ART-HAUS dankbar an. Allein diese kleinen Momente waren das Geld für das Streetart-Projekt wert.

Ein riesengroßes Team von engagierten Künstlern hat Großartiges geschaffen.
Ein riesengroßes Team von engagierten Künstlern hat begleitet von Schülerinnen und Schülern Großartiges geschaffen.

Sie drücken aus, was die sechs vollendeten und seit Sonntag offiziell übergebenen und demnächst 7 farbenfrohen, riesigen Bilder mitten im Stadtbild erreichen sollen. Sie wollen verschönern, zum Nachdenken und Diskutieren anregen und damit für ein Stück bessere Lebensqualität sorgen. In krisengeschüttelten Zeiten eine gute Idee, die nicht unbedingt ungeteilte Zustimmung findet. „Was macht ihr da eigentlich?“, war eine Frage, mit der sich der Kulturausschussvorsitzende Thomas Heinzel sogar in der Schlange beim Bäcker konfrontiert sah. Nachdem er es vor der Bäckertheke erklärt hatte, war die Reaktion ganz anders: „Das ist mal was Gutes“, war sich die geschlossene Bäckerei einig. „Diese Momente gibt es so nicht oft für Politiker, das kann ich Ihnen garantieren!“

Prof. Gerber ist von der Kunst-Aktion ergriffen und begeistert.

Dass Kultur und Kunst generell mehr sind als nur Selbstzweck, sondern „Antriebskraft, Motor, ein Synonym für Fortschritt – das Essentielle in einer Gesellschaft“, ist für Prof. Eckhard Gerber glasklar. Er hat den Stadtmarkt architektonisch gestaltet und selbst heftigen Gegenwind erlebt. „Diese Aktion ist eine gute Idee – sie lädt zur Diskussion ein, zu mehr Wertschätzung“, lobte er. Und sie hat seine Kunst noch zusätzlich aufgewertet: „Dadurch sind die Stützen zu wirklichen Säulen geworden – denn Säulen entstehen erst durch künstlerische Gestaltung“, sagte er und zeigte auf die Graffiti-Typografien, die sich verschmolzen aus arabischen Buchstaben und Linien zum Dach des Stadtmarktes emporschlängeln.

Ein beeindruckender Anblick.

Die Mutter, die ihre Kinder schützend in den Armen hält, gefiel als Motiv nicht jeder Wohnungsbaugenossenschaft. Dass sie jetzt an der Ebertstraße an einer Hausfassade zeigt, wie sehr gerade Kinder umgeben von Kriegen, Vertreibung, Flucht und Not Schutz brauchen, ist umso wichtiger. Viele Passanten bleiben vor dem Hubwagen stehen, auf dem Miguel Peralta immer noch an seinem Werk malt, während in der Stadtbibliothek die offizielle Übergabe stadtfindet – und dort hochgradig emotional wird.

Emotionen bei den Initiatoren und Wegbereitern

Angeregte Diskussionen gab es schon zu Eröffnung zwischen Politikern und Künstlern.

Denn auch Torch ist da, ein Wegbereiter der HipHop und Streetart-Kultur in Deutschland. Inzwischen lehrt er an der Kunstakademie Kassel unter anderem die Philosophie des Graffiti. Darin und in der Straßenkunst geht es vor allem darum, „die Urkraft zu bewahren“. Kinder und Jugendliche haben diese Kunstform erfunden und sich damit den Erwachsenen, jeder Tradition und jeder festgeschriebenen Norm entzogen. „Sich ausprobieren, mit eigenen Wegen und Mitteln ausdrücken, Kunsträume neu definieren, sich selbst ermächtigen – das ist der Kern dieser Kunst“, sagt er und hat dabei fast Tränen in den Augen.

Auch am studiotheater gab es eine Punktlandung: Der Hubwagen steht noch davor.

Auch Dustin Schenk und Stefan Gebhardt, die künstlerischen Leiter des ART-HAUS Projektes fehlten da fast die Worte. Sie wollten nur noch danken – für den Mut, für die Möglichkeiten, für das geballte Engagement des Kulturamt-Teams. „Wir haben erlebt, dass alle Orte hier eine eigene Seele haben. Für die Gesamtschule haben wir den Generalschlüssel bekommen, so viel Vertrauen wurde geschenkt. Mit dem Gymnasium haben wir über WhatsApp den Gerüstaufbau im Urlaub geplant – das war fast schon verrückt und gleichzeitig einzigartig“, schildern sie. Dass in zehn Tagen aus Ideen Realität wurde, haut sie auch jetzt noch restlos um: „Ein atemberaubendes Tempo, der Wahnsinn!“

Christina Loi ist als Kulturdezernentin der Bezirksregierung ebenfalls begeistert von dem, was in Bergkamen entstanden ist.

Es hat sich gelohnt: „Das Projekt bringt Welten zusammen“, ist Kulturdezernentin Simone Schmidt-Apel überzeugt. Mehr noch: Geldgeberin Christina Loi, Kulturdezernentin der Bezirksregierung, sieht Bergkamen „wieder als Hotspot“ mit hochrangigen internationalen Künstlern. „Die Stadt war immer schon ein Motor in Kulturdingen in der Region, mit diesem Projekt in Konkurrenz mit den großen Ruhrgebietsstädten umso mehr – das ist richtig cool!“

Mit einer geführten Tour konnten alle Interessierten am Sonntag die Kunstwerke selbst in Augenschein nehmen.

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Ein riesengroßes Team von engagierten Künstlern hat Großartiges geschaffen.
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Markt für Kinderrechte klärt auf und bietet Spaß in besonders schlimmen Zeiten

Einmal Cowboy sein: Beim Markt für Kinderrechte kein Problem.

Auch wenn der Markt für Kinderrechte inzwischen längst eine Tradition hat: Aktueller könnte er nicht sein. Im Nahen Osten werden grausame Massaker und Angriffe an Kindern und der Zivilbevölkerung verübt. In der Ukraine ist unter beständigem Bombenhagel an Schule und ein normales Leben nicht mehr zu denken. In anderen Teilen der Welt müssen Kinder unter unmenschlichen Bedingungen schuften oder bitteren Hunger leiden. Die Rechte der Kinder werden weltweit mit Füßen getreten und ignoriert wie nie.

Lange Schlangen bildeten sich vor den vielen Ständen auf dem Stadtmarkt.

Also ist auch nach drei Jahren wichtiger denn je, erneut auf eben diese weltweit gültigen Rechte hinzuweisen. Dass Kinder im Krieg geschützt werden müssen, beispielsweise. Dass sie ein Recht auf Schutz auf der Flucht haben. Oder dass sie schlicht spielen dürfen und ein Recht auf Bildung haben. „Viele wissen all dies immer noch nicht – auch oder gerade, wenn sie selbst mit ihren Kindern Erfahrungen bei den aktuellen Geschehnissen gemacht haben“, weiß Christian Stork, Vorsitzender des Stadtjugendrings. Deshalb kann es eigentlich nicht genug Märkte für Kinderrechte geben. Den haben auch in diesem Jahr wieder die engagierten Mitglieder im Stadtjugendring auf die Beine gestellt. Mit einer stetig wachsenden Anzahl von Mitstreitern.

Komplett versunken in die künstlerische Gestaltung der eigenen Version des Erdballs.

„Wir sind diesmal 20 Gruppen, die hier auf dem Stadtmarkt ein vielfältiges Programm gestalten – und es werden immer noch mehr“, freut sich Christian Stork. Neu war diesmal beispielsweise die Naturfreunde-Jugend. Viele Kitas und Kindergärten beteiligten sich. Es gab Bewegungs- und Spielangebote, Bastelecken, Kinderschminken und Tanzen. Und Angebote, die das Spielerische mit dem Förderaspekt verbanden. Wenn beispielsweise ein simples Püppchen aus Einzelteilen gebastelt wurde, dann gab sie die eigenen Gefühle, Wünsche und Emotionen zum Ausdruck. „Das fällt Kindern heutzutage zunehmend schwer, die eigene Gefühlswelt auszudrücken und Worte oder Symbole dafür zu finden – gerade dann, wenn sie schlimme Erfahrungen wie Krieg, Vertreibung oder Flucht erlebt haben“, weiß die Landtagsabgeordnete Silvia Gosewinkel. Als Logopädin interessierte sie sich dafür besonders und beobachtete fasziniert, wie die Kinder hier eigene Wege entdeckten.

Auch Tanzen war im Angebot.

„Das ist ein tolles und wichtiges Angebot, das hier mit diesem Markt der Kinderrechte gemacht wird“, sagt die Politikerin. „Deshalb bin ich auch hier!“ Sie erkundete zusammen mit vielen neugierigen Besuchern die verschiedenen Bereiche für Kinderrechte, beobachtete die Kinder beim Spielen, Toben, Basteln und gegenseitigen Kennenlernen. Sie alle hatten Zettel dabei, die sie von einem Angebot zum nächsten führten – und am Ende zu kostenlosen Getränken und Würstchen als Belohnung. Das Angebot war generell kostenlos. „Wir bauen auf Spenden, und die waren in den vergangenen Jahren immer großzügig“, sagen die Organisatoren.

Beim Kinderschminken war es schwer, stillzuhalten: Drumherum passierte viel zu viel Spannendes.

Auch diesmal war die Resonanz wieder gewaltig. Es bildeten sich lange Schlangen an den Ständen. Begehrt war auch die Stadtbibliothek mit Spielen, Hörbüchern und Lesepaten. Vor allem aber mit der Graffiti-Variante des eigenen Namens, gemalt von Streetart-Künstlern, die gerade eigentlich die Fassaden von Gebäuden verschönern. „Das ist richtig cool“, sagt ein Junge, der seinen Namen auf der Karte stolz an die Brust drückt. „Sowas Tolles zeige ich sofort all meinen Freunden!“

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Handwerkerfest beendet die Römerparksaison mit allen Sinnen und Epochen

Funken flogen am Schmelzofen beim Handwerkerfest.

Egal ob Feuersteine wetzen als Steinzeitmann, Steine schleudern als iberischer Krieger der Antike, Wasserspeicher anbringen als Römer, Gürtel nähen als Skandinavier oder Kerzen ziehen, Leder stanzen, Bronze schmelzen und Holz hobeln als Mittelaltervertreter: Für alle, die ein Handwerk in der Tradition längst vergangener Zeiten ausüben, ist genau das ein wahres Fest. Deshalb saßen sie alle auch vor oder in ihren Zelten und Bauten und zeigten auf dem Gelände der Holz-Erde-Mauer, wie ihr Handwerk fasziniert. Zum Abschluss der Freiluftsaison, was ebenfalls schon längst eine Tradition hat.

Fachsimpeln und selbst mitmachen machte besonders großen Spaß.

Wenn die Besucher dann nicht nur zuschauen, sondern selbst mitmachen wollen, ist das Fest perfekt. Wie bei dem jungen Familienvater, der sich Stück für Stück selbst seine Fuchsschwanzkette aus winzigen Klammern bog. Stets unter geduldiger Anleitung, begleitet von spannenden historischen Erläuterungen. Oder wie die Kinder, die sich die Schwerter und Schilde schnappten und neben der Mauer so kämpften wie einst die Römer mit den Germanen. Oder wie der Jugendliche, der sich fast die Nase anbrannte bei dem Versuch, im Schmelzofen ganz genau mitzubekommen, wie das Metall bei stetiger Luftzufuhr aus dem Blasebalg immer flüssiger wurde und die Gussform füllte – über Jahrhunderte übrigens in fast unveränderter Weise.

Kerzen ziehen aus der Gussform – das gab es schon vor 100 Jahren in dieser Form.

Dann schmerzt auch der nächtliche Dauerregen nicht so sehr. Das Interesse und die vielen neugierigen Fragen der Besucher sind der größte Lohn. Irgendwann wird der Kessel für das Erhitzen des Bienenwachses für das Kerzengießen ausgetauscht gegen den Suppentopf und jeder der historischen Akteure bekommt seine Portion. Denn legt auch Museumsleiter Mark Schrader die Kelle mit dem frisch angerührten Lehm zur Seite und lässt das Fachwerk ein paar Minuten lang Fachwerk sein. Wer zwei Tage lang fast 24 Stunden lang in andere Zeiten eintaucht und ununterbrochen arbeitet, hat sich gerade diese gemeinschaftlich-gemütlichen Momente verdient.

Auch Hobeln will gelernt sein, selbst wenn sich die Geräte kaum verändert haben.

Die meisten machten aber auch dann nicht Pause. Der Hobel flitzte unter den Händen unbedarfter Besucher weiter über das Holz und zwischen den Suppenlöffeln gab es genaue Anweisungen, in welchem Winkel und mit welchem Schwung das Gerät am besten funktioniert. Die wilden Bienen übrigens verhielten sich ganz genauso wie ihre Kolleginnen vor mehr als 2.000 Jahren: Sie fielen geschlossen über die Rest-Waben her, die ihre domestizierten Verwandten auf dem Gelände fleißig mit Honig gefüllt hatten. Damit füllen sie ihre Speicher auf und bereiten sich auf den Winter vor.

Viel Arbeit ist ein Wasserspeier, den sich schon die Römer als fantastische Tiergestalten an den Dachfirst hängten.

Wie die menschlichen Historien-Darsteller übrigens auch. Jetzt kommt die Zeit, wenn neue Ideen daheim umgesetzt werden. Denn es gibt bestimmt wieder neue archäologische Funde von Wurfgeschossen, Schmuckstücken oder Holzbauteilen, die sich mit dem originalgetreuen Werkzeug genauso nachbilden lassen, wie es in den verschiedenen Epochen geschah. Die Kerzenzieherin geht garantiert wieder auf die Suche nach alten, gut 100 Jahre alten Formen, als die Massenproduktion allmählich begann. Solche Formen gibt es hierzulande kaum noch: „Ich habe sie in den USA, in Österreich und der Schweiz gefunden und bin ständig weiter auf der Suche“, erzählt sie.

Dann gibt es in der neuen Römerparksaison im nächsten Jahr bestimmt wieder ganz neue Handwerksprodukte aus uralten Zeiten zu sehen. So, wie es sie hier in den verschiedenen Zeiten gegeben hat.

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Doppelter Kunstgenuss der „sohle1“ mit Welterbe und Kunstlese

Unter der roten Kugel vereinten sich in der Ökologiestation an diesem Wochenende gleich zwei Ausstellungen.

Mittendrin hängt eine knallrote Kugel. Vielleicht der Erdball, der kurz vor der Explosion steht. Vielleicht ein mahnendes rotes Glühen. Untendrunter versammeln sich Bilder von verschiedenen Perspektiven auf das Welterbe im Kreis. Das, was wir unseren Kindern hinterlassen. Das, was gerade von monströsen Erdbeben verschüttet wurde. Das, was bedroht und immer noch traumschön einzigartig ist. Drumherum versammelt sich die aktuelle Kunst der Künstlergruppe „sohle 1“ bei der Kunstlese. Zwei Veranstaltungen in einer, die viel zu sagen haben.

Eindrucksvoll: Der Mont-Saint-Michel aus Ton.

Der Mont-Saint-Michel mit seinen dicht gedrängten Bauten aus Ton. Eine Ziege mit gleich haufenweise gefüllten Bergen aus Eutern. Gesichter, die sich verzweifelt den Kopf mit den Händen halten und rufen. Der gleiche Frauenkörper aus verschiedenen Materialien. Frauenwerkzeuge direkt neben Fotografien von Weltkulturerbestätten oder großen gemalten Granatäpfeln. Zwölf Künstler*innen zeigen hier ihre Sicht auf die verschiedenen Themen und begegnen sich in zwei verschiedenen Mittelpunkten. Eine Herausforderung und Entdeckungsreise für die Besucher. Zum Glück mit Hilfestellung, denn die Eigentümer stehen bereit, um ihre Kunst zu erklären.

Doris Trost ist zum ersten Mal als Mitglied der Künstlergruppe „sohle 1“ bei einer Ausstellung dabei.

Wie Doris Trost. Sie nimmt zum ersten Mal an der Ausstellung der Künstlergruppe Teil, weil sie erst seit Ende vergangenen Jahres Mitglied ist. „Mit der Pensionierung habe ich auch mehr Zeit für die Kunst“, sagt die gelernte Landschaftsarchitektin, die zuletzt als Lehrerin arbeitete. Die Lünenerin ist vielfach talentiert. Bildhauerei war zunächst das Hobby der ersten Wahl, Zeichnen auch. „Malen ist erst vor ca. 5 Jahren dazugekommen“, erzählt sie. Regelmäßig hat sie Workshops in Hamm besucht. Dort begegnete sie auch Mitgliedern der Bergkamener Künstlergruppe. Die luden sie ein, sich in Bergkamen zu bewerben. Nach einem formellen Bewerbungsgespräch inklusive Präsentation der eigenen Werke war sie mit dabei. Die Belohnung: Angeregter Austausch, gemeinsames Arbeiten und Ausstellungen, viele Tipps und Ratschläge. Am Samstag nutzte die Schwiegermutter der Tochter die Möglichkeit, sich ausgiebig an ihrem Stand umzuschauen. „Sie hat ja auch noch nie in dem Umfang gesehen, was ich eigentlich mache“, erzählt Doris Trost lachend.

Köpfe und Hände mit Körpern aus Holz in vielsagenden Positionen am Stand von Dietrich Worbs.

Für die Ausstellung „Welterbe“ bildet dieses Wochenende die Finissage. Der Souvenirbaum lud mit Miniaturen zum Aufhängen dazu ein, sich Andenken mit nach Hause zu nehmen. Die Kunstlese findet ein Mal im Jahr statt als Nachfolgerin von „Kunstnachten“. Abwechselnd gibt es eine Ausstellung wie an diesem Wochenende und im nächsten Jahr eine Mitmachaktion. Mitmachen konnten die Besucher aber auch jetzt. Barbara Strobel malte am Sonntag auf Wunsch Porträts oder wies Wissbegierige in die Kunst des Porträtmalens ein. Dieter Treeck las aus seinen neuesten Werken.

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Mit Matze Knop mutig die Lücke zwischen Kahn und Gemeinschaftsduschen finden

Keine Chance: Matze Knop als Howard Carpendale zum Dahinschmelzen.

Wer da eigentlich genau die stehenden Ovationen, frenetischen Jubelrufe und Zugabeaufforderungen bekam, ist nicht ganz klar. Trapattoni war es mindestens, mit Sicherheit auch Oliver Kahn. Aber auch die Schlager-Interpreten kamen gut weg – vom Flippers-Bruder bis zum „Supa Richie“. Vielleicht war es aber doch Matze Knop persönlich, der zwischendurch als er selbst auf der Bühne des studio theaters stand und durchaus Inhaltsschweres unter dem Motto „Mut zur Lücke“ zu bieten hatte – neben gefühlt 2.000 Rollenspielen mit mehr oder weniger prominenten Zeitgenossen.

Matze Knop mitten im Publikum – nicht nur ein Mal.

Allerdings erwiesen sich die Bergkamener selbst als die sicherste Comedy-Bank an diesem Abend. Die erste Reihe bot der Reihe nach unerschöpfliche Stand-Up-Möglichkeiten für den Profi aus Lippstadt. Angefangen vom tätowierten Bestatter samt Wonderwoman-Gattin, die sich beruflich „eine Stufe vorher“ in der Pflege verwirklicht. Oder den wortkargen Telekom-Mann, der mit ernster Miene am Ende am lautesten applaudierte. Ulli machte gute Miene zum gelegentlich bösen Rentner-Spiel. Und auch in den hinteren Reihen erwiesen sich sogar zehnjährige Zuschauerinnen als schlagfertig, wenn Matze Knop von der Bühne sprang, auf freie Sitzbänke hüpfte oder singend mitten durch die Reihen tanzte. Keiner war sicher. Und alle hatten grenzenlosen Spaß.

Keiner war sicher: Matze Knop nimmt den Zuschauer unerbittlich ins Visier.

Schließlich ist „Bergkamen fast wie Lippstadt“ mit „endlich mal normalen Menschen“. Da findet man überall Inspiration für den gutgelaunten Ritt durch die Spaß-Landschaft, vorbei an hemmungslosen Kalauern und tiefsitzenden Schenkelklopfern mit überraschend tiefgründigen Ausflügen. Denn auch der Star war in der Pandemie nicht davor gefeit, an der Supermarkt-Kasse den Beckenbauer machen zu müssen: Endlich wieder ein Kollektiv-Erlebnis, in dem wir alle gleich waren. Da boten sich offenbar endlos viele Gelegenheiten, mit einfachster Verkleidung an unzähligen Orten in das Ich anderer zu schlüpfen und den Seelentausch mit ganz speziellen Knopschen Wahrheiten auf Video zu bannen. Das Knop-Erlebnis war an diesem Abend brutal vielseitig: Vom direkten physischen Angriff mit multimedialen Absackern bis zur flimmernden musikalischen Lichtershow.

Gesundheitlich gefährliche Ausflüge mit Speiseöl

Parade-Rolle als Oliver Kahn.

Da begegnete man verbal dem gegenderten Diplom-Ökonom, der früher mal ein Cowboy war und freigelassenen Winnetoussen. „Lodda“ Matthäus verheiratete sich Sekunden später locker in diversen Halbzeiten mehrfach und wurde von Dieter Bohlen an die Wand gefaselt. Ex-Bayern-CEO Kahn motzte meckernd in seine Torwart-Handschuhe und wurde von Influencern abgelöst, die Jugendliche auf die orientierungslose Bahn schicken, auf der Alzheimer-Kranke beim Weg über die Straße helfen müssen. Mit dem Speiseöl-Pandemie-Song und Boris-Becker beim Anti-Sitz-Seminar gingen viele Zwerchfelle bereits in einen gefährlich gereizten Zustand über. Gesundheitlich gefährlich wurde es mit der Gemeinschaftsdusche in der Sole-Therme und unappetitlich detaillierten Hygiene-Erlebnissen, geschwisterlichen Begegnungen mit Semino Rossi, Carmen Nebel und Star-Köchen sowie einem Quiz mit nicht weniger bedenklichen Fragen aus der Zuschauer-Kiste.

Supa Richie in Aktion.

Mit der Supa-Richie-Zugabe war es dann endgültig auch um den letzten Bergkamener geschehen. Geschlossen stand das Publikum auf und feierte Matze Knop, der sichtlich gerührt war. Und er appellierte daran, „nicht immer alles allzu ernst zu nehmen“, auch mal „über Dinge zu lachen, die vielleicht nicht sofort witzig sind“ und den „Mut zur Lücke“ mit in den Alltag zu nehmen, der oft ganz und gar nicht zum Lachen ist. Er hätte mehr Merchandising mitbringen sollen, denn fast das gesamte Publikum stand anschließend noch an, um sich ein Selfie samt Autogramm zu holen. Denn das studio theater ist immer noch das, was seinen guten Ruf ausmacht: Eine Burg für handfeste Comedy und einen garantiert guten Humor-Abend.

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Keine Chance: Matze Knop als Howard Carpendale zum Dahinschmelzen.
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Römer feiern mit neuem Konzept und vielen Neuheiten

Gladiatorenkämpfe mit Profis und „Auszubildenden“ waren die spektakulärsten Aktionen beim Römerfest.

Die Schleuder macht einen gewaltigen Peitschenknall, dann klatscht der Stein donnernd an die Holzwand. Ein paar Meter weiter brüllt ein Mensch im Kettenhemd mit Federn auf dem Helm ein paar verhuschte Legionäre an: „Abmarsch, ihr faules Pack!“  In der Arena gehen Gestalten mit echten Dolchen und Holzwaffen aufeinander los – mit und ohne Schild. Unter einem Zeltdach werden Düfte gemischt, in anderen hämmern Handwerker Muster in Messing oder rühren in einer zähen Masse, die über dem Feuer köchelt. So ähnlich könnte es rund um die echte Mauer des römischen Legionslager in Oberaden vor über 2000 Jahren ausgesehen haben.

Abmarsch: Die Legionäre üben eine Formation auf den Resten der alten Lagermauer.

Beim Römerfest ging es am Wochenende jedenfalls deutlich natürlicher zu als mit straffem Programm in den Vorjahren. Hier übten die Gladiatoren, dort exerzierten die Legionäre. Mittendrin ganz normales Lagerleben. Jeder Besucher durfte fragen und sich etwas zeigen lassen – wie es gerade passte oder die Interessensgebiete ausgelegt waren. Mit rund 50 Helfern und Akteuren unter anderem aus Italien und den Niederlanden waren jedoch weniger Darsteller als zuvor nach Oberaden gekommen. Etwas familiärer war die Atmosphäre mit weniger Gedränge – und mit prachtvollem Spätsommerwetter.

Spatenstich für den Nachbau des Nordtores mit Römern.

Ein ideales Wochenende für den nächsten offiziellen Spatenstich. Das Nordtor, historisch als rückwärtiges Tor „Porta Decumana“ bezeichnet, soll in den nächsten Jahren nachgebaut werden – direkt neben der Rekonstruktion der Holz-Erde-Mauer. Museumsleiter Mark Schrader rammte dafür stolz den original römisch nachempfundenen Spaten mit einigen Helfern in den Boden. Gleichzeitig ging am Samstag auch die neue Kultur-App an den Start: „Bergkamen.Erleben“ führt virtuell und mit digital nachgestellter Realität durch die Bergkamener Vergangenheit. So kann man sich an der Holz-Erde-Mauer auch ein Selfie mit einem römischen Legionär gönnen.

Nachbau des Nordtores wird Jahre dauern

Museumsleiter Mark Schrader mit der neuen Kultur-App, die am Samstag jeder ausprobieren konnte.

Neben den beschilderten Rekonstruktionsplänen wird Mark Schrader ein wenig melancholisch. „Das Nordtor war das letzte Projekt von Dr. Kees Peterse, dem Fachmann auf dem Gebiet“, schildert er. Der Architekt, der schon zahlreiche römische Lagerbauten rekonstruiert hat, starb kurz nachdem er die Oberadener Pläne vollendet hatte. „Das Projekt bekommt so eine ganz besonders emotionale Note“, sagt der Museumsleiter, der gleichzeitig Archäologe ist und lange Zeit mit Peterse zusammengearbeitet hat. 5 Jahre wird es wohl dauern, bis zunächst das Fundament, anschließend das Gerüst und später mit viel Eigenabeit die „Verkleidung“ des Tores entstehen. „Dafür können wir jede Form von Unterstützung gut gebrauchen – als Spenden oder auch in Form von Muskelkraft und Know-how“, so Schrader. Das Tor soll auf jeden Fall praktisch genutzt werden – als Kasernenunterkunft und Lagerräume.

Wurfschleudern in Aktion.

Viel Neues also einerseits und zurück zu den Wurzeln andererseits. Das Römerfest machte auch in der neuen Form viel Spaß. Die Akteure erläuterten begeistert, wie Wurfschleudern auf den Balearen geflochten und die vorbeisegelnden Griechen in die Flucht geschlagen wurden. Oder wie die Römer mit den kompliziert aussehenden Messinstrumenten der Antike Geländesenkungen überwanden, Entfernungen berechneten und exakte rechte Winkel bauten. Die Besucher lernten, dass Gladiatoren durchaus aus in der Armee ihre Kunst an die Berufskämpfer vermittelten, denn ihre Fähigkeiten waren gefragt.

Nachwuchsarchäologen tummelten sich ebenso auf dem Gelände wie geschichtsinteressierte Laien oder spontane Spaziergänger oder jede Vorahnung. Sie alle nahmen vielfältige, bunte und spannende Eindrücke von dem mit, was sich hier vor gut 2000 Jahren abgespielt haben mag.

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Jugendkunstschule steckt auch nach 20 Jahren noch mit dem kreativen Virus an

20 Jahre Jugendkunstschule: Natürlich auch als kreatives Ausrufezeichen beim Tag der offenen Tür.

Sie ist eben etwas Besonderes, die Jugendkunstschule in Bergkamen. Um einen Ort zu finden, wo Kinder und Jugendliche ihre künstlerischen Talente mit städtischer Unterstützung entdecken können, muss man schon länger suchen. In Bergkamen gibt es das seit 20 Jahren. Eine echte Erfolgsgeschichte, die sich furios entwickelt hat. Das ist mindestens einen Tag der offenen Tür wert, wie er am Samstag zum Feiern und Mitmachen einlud.

Momente des Festes als Sketch Notes von den Erwachsenen.

Denn angefangen hat alles argwöhnisch beäugt und winzig klein in einem kleinen Büro in der 4. Etage des Rathauses. Dort entwickelte Gereon Kleinhubbert die ersten Konzepte für ein vielfältiges Angebot. „Das fand anfangs noch dezentral statt – immer dort, wo ein Platz frei war. In Sporthallen, in Jugendzentren, in freien Räumen in allen möglichen Gebäuden“, erinnert er sich. Stets begleitet von den skeptischen Blicken der Politik. Die Skepsis verschwand so schnell, wie sich der Erfolg einstellte. Neugierige Kinder und Jugendliche, die mit farbverschmierten Händen alle Formen der künstlerischen Möglichkeiten inklusive Tanz, Kleinkunst, Musik und Theater entdeckten, sprachen für sich.

Buntes Treiben hinter den kunstvoll verzierten Vogelhäuschen.

Deshalb konnte die Jugendkunstschule irgendwann auch eigene Räume beziehen. Zunächst über der Stadtbibliothek. Die mietete eine benachbarte Wohnung dazu. „Im Wohnzimmer boten wir Workshops für Erwachsene an – die Spuren sind heute noch als Farbklekse an der Heizung sichtbar“, erzählt Kleinhubbert lachend. Seit 20216 ist die Jugendkunstschule fester Bestandteil der Gemeinschaft in der ehemaligen Schule, dem heutigen Pestalozzihaus – zusammen mit dem Familientreff und dem Familienbüro.

Beeindruckende Vielfalt mit großem Zulauf

Akrobatik gehört auch zum kreativen Angebot.

Die beeindruckende Vielfalt der Jugendkunstschule hob auch Bürgermeister Bernd Schäfer hervor. 100 Angebote gibt es hier, bis zu 2.000 Kinder und Jugendliche und 400 Erwachsene werden erreicht. Vernetztes Arbeiten auf vielen überregionalen Ebenen, Nutzung von Landesmitteln von bis zu 60.000 Euro: Die Jugendkunstschule leistet viel. Das betonten auch die Politiker, allen voran der Kulturausschussvorsitzende Thomas Heinzel, der die Ergebnisse oft mit eigenen Augen sieht: „Beeindruckende Ergebnisse“, wie er betonte.

Kunst der anderen Art gab es als Ballontierchen.

Dem „Meister der Bürger“ wurde denn auch von der Clownin Andrea Kruck der rote „Teppich“ als Tüchlein ausgelegt für den Mut, den die Stadt als kommunaler Träger 20 Jahre lang beibehalten hat. Ebenfalls beeindruckt war Nadja Höll, die als Vertreterin des Jugendkunstschulverbandes eine beeindruckende Liste von Zahlen vorlegte, mit der die Bergkamener ihr kreatives Engagement manifestieren. Wie sich das in der Praxis verankert, zeigten die Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen ganz einfach: Mit viel Kreativität auf dem Gelände des Pestalozzihauses.

Jongliertalente entfalten sich.

Dort jonglierten sie, schraubten sich mit akrobatischen Einlagen in den Himmel, mischten aus Farben knallbunte Fantasiewelten, verzierten Tücher und Papiere, bastelten Vogelhäuser und malten Mandalas oder Sichtfenster mit kreativen Ausblicken. Die Erwachsenen saßen am Rand und schufen mit Sketch Notes ebenso farbenfrohe wie schnelle Momentaufnahmen vom Fest. Kleine Ausstellungen gab es zu sehen. Erfrischungen in fester und flüssiger Form waren ebenso im Angebot wie Luftballontiere. Da wird sich manche/r junger Besucher/in den Kunst-Virus eingefangen haben, um bald auch als Teilnehmer zurückzukommen.

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YES-DAY! senkt mit kreativen Angeboten die Hemmschwellen für Mitbestimmung

Der Tanzworkshop war nur ein Angebot von vielen beim YES DAY! im Treffpunkt.

 

Erst sind es nur ein paar, die zaghaft den Treffpunkt betraten. Sie posieren erstmal für ein Gruppenfoto mit witzigen Requisiten. Dabei tauen die meisten schon etwas auf. Für den Tanzworkshop ist es vielleicht noch etwas zu früh. Zunächst mal im Games-Raum schauen, was sich über den Beamer machen lässt oder mit der Virtual-Reality-Brille. Als sich die ersten an die Pen&Paper-Rollenspiele trauen und schon ein paar Wünsche an die Pinnwand geheftet haben, füllen sich die Räume nach und nach. Der JA TAG! wird so langsam das, was er sein soll: Ein Tag von Jugendlichen für Jugendliche.

Wo sollte es mehr und bessere Angebote für Jugendliche geben? Meinung und Ideen waren gefragt.

„Wenn wir 50 bis 100 Jugendliche erreichen, ist das ein toller Erfolg“, sagt Arne Vogt vom Bergkamener Kinder- und Jugendbüro. Ein Erfolg ist der Tag eigentlich schon jetzt. Es gibt ihn, ganz allein Dank der Initiative der Bergkamener Jugendlichen. Die hatten die Idee und trugen sie an die Mitarbeiter der Jugendarbeit heran. „Wir wünschen uns, dass die Jugendlichen eine Möglichkeit haben, ihre eigenen Ideen, Vorstellungen und Wünsche auszudrücken“, erläutert Merve Korkmaz. Die 15-Jährigen gehören zum Team der rund 15 Jugendlichen, die sich für diesen Tag stark machen und engagieren. Sie laufen mit blauen T-Shirts geschäftig umher und schauen, dass die organisatorischen Voraussetzungen für jede Aktion und jedes Angebot passen.

Abgefahren: Abtauchen in die Virtuelle Realität mit der Spiele-Brille.

„Es gibt viele von uns, die etwas verändern wollen – aber nicht richtig wissen, wie“, sagt sie. Deshalb soll dieser Tag eine niederschwellige Möglichkeit sein, genau das zu tun. Hier gibt es auf jeden Fall den Raum, die eigene Meinung zu äußern und Gleichgesinnte zu finden, die die eigenen Interessen vertreten. In drei Planungsrunden haben die Jugendlichen mit der Hilfe des Kinder- und Jugendbüros vor 6 Monaten mit der Vorbereitung auf diesen Tag begonnen. Viele Ideen wurden dabei gesammelt. „So viele, dass einige nicht umgesetzt werden konnten“. Was am Ende der Realität war, konnte sich am Samstag mehr als sehen lassen.

Vom Kino bis zum Club: Wunschliste ist groß

Ideensammlung für die Zukunftsgestaltung – ganz einfach mit Papier und Stift.

Es gab einen großen Stadtplan und viele Stellwände, wo die Wünsche sogar direkt verortet werden konnten. Wo fehlen zusätzliche Möglichkeiten, sich zu treffen? Eine Bar oder einen Club wünschen sich viele. Ganz oben auf der Wunschliste steht auch ein Kino, allen Streamingdiensten zum Trotz. Auch die Politik war da: Bündnis 90/Die Grünen und die SPD luden zum Quiz und zur Zukunftsgestaltung ein. Hier waren die Hemmschwellen allerdings noch etwas zu groß. Leichter war es, sich erst einmal mit Henna-Tattoos zu schicken oder selbstgemachten Armbändern aufzuwärmen. Ein Völkerballturnier wartete in der Turnhaller auf Teilnehmer. Drei Schulen hatten Stände mit Leckereien bestückt, deren Einnahmen für die Abschlussfeiern bestimmt waren.

Schulverkauf für die Finanzierung der Abschlussfeiern – auch das gab es beim YES DAY!

Viele tolle Möglichkeiten auch, sich auszudrücken, in andere Rollen zu schlüpfen, Meinung zu formulieren oder einfach nur einen Nachmittag lang mit viel Kreativität etwa am Plattenteller Spaß zu haben. Das funktionierte noch nicht sofort auf Anhieb, hat sich aber dank vielfältiger Werbung auf jeden Fall herumgesprochen. Es wird bestimmt nicht bei dieser Premiere bleiben, denn es war nicht zu übersehen, dass das Interesse groß ist. Einige junge Bergkamener schlichen neugierig um den Treffpunkt herum und brauchten oft nur eine direkte Einladung und eine aufgehaltene Tür, um sich über die Schwelle zu trauen. In Gruppen strömten sie am späteren Nachmittag deutlich selbstbewusster hierher und probierten sich gutgelaunt an den vielen Angeboten. Es gibt auch eindeutig Potenzial für mehr.

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Brandneue Fahrzeug-Unterstützung für die Bergkamener Feuerwehr

Wehrleitung, Politik und Verwaltung samt Kameradinnen und Kameraden der Feuerwehr: Alle sind stolz auf beiden neuen Feuerwehrfahrzeuge, die mit Rekordzeit in Bergkamen eingezogen sind.

Mal eben einen neuen Feuerwehrwagen bestellen? Das kann doch nicht so schwer sein? Sehr wohl ist das eine echte Herausforderung. Erst recht, wenn es gleich zwei davon sind. Denn Feuerwehrwagen sind echte Originale, keiner gleicht dem anderen. Fast pure Handarbeit, eben. Auch die beiden Fahrzeuge, die jetzt offiziell im Bergkamener Dienst unterwegs sind, entsprechen von oben bis unten den ganz spezifischen Anforderungen vor Ort.

Weitergabe: Dirk Kemke bekam die Schlüssel vom Bürgermeister und reicht sie weiter.

Zur Schwerstarbeit haben zusätzlich die aktuell mehr als schwierigen Lieferketten das Vorhaben gemacht. Da waren Beziehungen, Netzwerke und Dauerrecherchen erforderlich, um die mindestens 24 Monate Bauzeit auf rekordverdächtige 10 Monate zu drücken. Wie die Bergkamener Wehrleute das geschafft haben, bleibt ihr Geheimnis. Bürgermeister Bernd Schäfer hielt jedenfalls stolz zwei Schlüssel in den Händen, die er am Samstag feierlich an Feuerwehr-Chef Dirk Kemke übergeben konnte. Als waschechter Fahrzeughalter, denn Schäfer steht mit Haut und Haar in den Fahrzeugpapieren.

Die neuen Fahrzeuge im Profil nebeneinander.

Die 90er-Jahre sind jetzt jedenfalls für zwei wichtige Einsatzfahrzeuge im Bergkamener Fuhrpark vorbei. Das Hilfelöschfahrzeug HLF 20 ersetzt ein Löschfahrzeug aus dem Jahr 1994 in Bergkamen-Mitte. Mit 520.000 Euro schlägt die Erneuerung zu Buche. 885.000 Euro kostet die Drehleiter, die den Platz eines Fahrzeugs aus dem Jahr 1997 in Weddinghofen einnimmt. Insgesamt fast 1,5 Mio. Euro hat die Stadt Bergkamen somit investiert, damit die Lebensretter auf dem aktuellsten Stand sind.

Bürgermeister Bernd Schäfer betont die einzigartige Funktion der Freiwilligen Feuerwehr in Bergkamen.Denn: „Die Feuerwehr ist ein wesentlicher Bestandteil des gesellschaftlichen Lebens in Bergkamen – auch für die Sicherheit der Bürger“, betonte Bernd Schäfer. Zumal die Bergkamener einen in der Region einmaligen Weg gehen: Hier sieht der Brandschutzbedarfsplan eine Freiwillige und keine Berufsfeuerwehr vor. Für eine Stadt mit dieser Größe ein Unikum, auf das alle stolz sind. Denn das wird auch der Plan der Zukunft sein. Und diese Leistung muss erst einmal gestemmt werden mit viel ehrenamtlichem Engagement.

Das belohnt die Stadt mit weiteren Investitionen. Für zwei weitere Einsatzlöschfahrzeuge sind die Ausschreibungen bereits erfolgt. Und für die versammelten Feuerwehrmänner und -frauen gab es zur offiziellen Übergabe am Samstag eine kleine Feier mit Bratwürstchen, Getränken und viel guter Laune. Die neuen Fahrzeuge durften außerdem ausgiebig inspiziert und ausprobiert werden – auch wenn sie schon seit Mai bzw. Juli in den Geräthäusern stehen, die Einweisung längst erfolgt ist und die ersten Einsätze mit ihnen schon bewältigt wurden.




Mittelalterwochenende mit heißen Einblicken in schaurig-schöne Alltagswelten

Blasebalg am Schmelzofen und blubbernder Färbetopf mit roter Krappwurzel: Mittelalter war Schwerstarbeit, auch ohne Klimawandel.

Die Bronzebarren dampfen noch am Rand der Esse aus. Sie sind erst vor kurzem mit den langen Zangen aus der feuerroten Glut herausgeholt worden. Jetzt steht eine Form mit einer anderen Metall-Legierung im Feuer und der Blasebalg ist im Dauerbetrieb. Kein Vergnügen für den Mann im mittelalterlichen Baumwoll-Outfit. Unter der Kappe fließt der Schweiß in Strömen beim Mittelalter-Wochenende an der Holze-Erde-Mauer im Römerpark. Nebenan am Färbetopf ist es nicht viel gemütlicher.

Sieht zumindest lecker aus: Der "heidnische Kuchen" auf dem Weg in den Ofen.Auch am mittelalterlichen Backofen macht es heute bei tropisch-schwülen Temperaturen wenig Spaß, den „heidnischen Kuchen“ aus Rindfleisch, Schmalz, Speck, Äpfeln, Thymian und Liebstöckel ins Feuer zu schieben. Selbst beim Hämmern der winzig kleinen Löcher auf dem Bronzeblech für den Gürtel rinnt der Schweiß in der Werkstatt ein paar Meter weiter. Und auch die Näherin hat so ihre liebe Mühe, mit den vielen dicken Stoffschichten samt Haube am Leib noch den Faden in das winzige Nadelöhr zu fädeln. Vor weit mehr als 1000 Jahren waren Klimawandel und Co. noch Fremdworte und es dürfte im Sommer deutlich luftiger als heutzutage gewesen sein.

Ganz schön anstrengend: Eine Molle aus Pappelholz hobeln.

Überhaupt war es damals deutlich anstrengender, heute selbstverständliche Dinge zu erledigen. Was flinke Maschinen für uns digital in Sekundenschnelle und spottbillig erledigen, dauerte damals halbe Ewigkeiten. Eine Molle, eine simple Schale aus Holz in allen beliebigen Größen, musste erstmal im wahrsten Sinne gefällt werden. Am besten eine Pappel, denn deren Holz hat schöne feine Fasern. Dann muss das Holz passend zersägt werden und der Hobel kommt stundenlang zum Einsatz. Bis eine schicke Damentasche für den Gürtel fertig war, musste erstmal das Leder her. Dafür musste ein Tier sein Leben lassen und die Haut gegerbt werden mit meist sehr unappetitlichen Zutaten. Dann kamen Scheren und Messer samt Nadel und Faden zum Einsatz, bis das Stück endlich nach Wochen fertig war.

Da darf niemand Berührungsängste haben, am Stand des „Arztes“.

Richtig schlimm dran war, wer gesundheitliche Probleme hatte. Die haarsträubenden Gerätschaften vom Spachtel über den Einlauf bis zur Aderlass-Schale und Schröpfglas dürften allesamt mehr als schmerzhaft gewesen sein. Zumal das Konzil von Tours 1162 allen Christen verbot, derart am menschlichen Körper herumzuwerkeln, dass Blut dabei floss. Die 4-Säfte-Lehre war mehr als nur Medizin, sondern Welterklärung und es kamen interessante Kräuter und Tinkturen zum Einsatz, wo heute eine simple Tablette wirkt.

Auch die Rüstung durfte nicht fehlen, immerhin war das Mittelalter reichlich kriegerisch.

Weben, Kochen, Spielen, Trinken, Dachdecken, Schlafen: Es fehlte nichts in und um die Zelte herum, was Einblick in das spannende aber nicht selten auch mehr als befremdliche mittelalterliche Alltagsleben bot. Da gab es zum Beispiel morgens schon Bier zum Frühstück auch für das Kind – weil es nahrhaft war und sicher vor tödlichen Verunreinigungen. Das könnte sich mancher womöglich auch heute gut gefallen lassen…

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Sieht zumindest lecker aus: Der "heidnische Kuchen" auf dem Weg in den Ofen.
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Wolfgang Fräger kehrt „nach Hause“ zurück: Mit Raum, Name und vor allem Zeitgeist

Wolfgang Frägers Tochter Barbara Duka mit der Dauerleihgabe des Künstlers und Dieter Treeck, der die Einweihungsrede hielt.

Riesige begehbare Blechdosen hat er am Nordberg aufgestellt. Lumpenvögel flatterten schon in den 70er-Jahren durch Bergkamen und führten drastisch die Umweltzerstörung vor Augen. Monströse Nägel bohrten sich durch Metall und erinnerten an die harten Seiten des Bergbaus. Wolfgang Fräger war seiner Zeit voraus, hatte viele künstlerische Facetten und einen europaweiten Ruf. Er war ein Bergkamener Original und wäre am 6. August 100 Jahre geworden. Dafür hat er nun gleich zum wiederholten Mal einen Raum mit seinem Namen bekommen.

Der neue Wolfgang-Fräger-Raum.

Im Stadtmuseum gab es schon einmal sein Namensschild an der Tür. Schon zu Lebzeiten hatte er seinen eigenen ständigen Ausstellungsraum. „Wolfgang Fräger ist in diesem Hause zuhause“, formulierte es Dieter Treeck, ohne den es weder das Stadtmuseum noch die Galerie, noch die Bergkamener Kunstlandschaft gäbe. Zudem war er es, der Fräger zurück in die Heimatstadt holte. Das illustrierte er zur offiziellen Namensgebung des neuen Wolfgang-Fräger-Raums im neuen Stadtmuseum mit dem ersten Brief, den er 1971 an den Künstler schrieb. Und mit ganz persönlichen Erinnerungen, die alle mit 71 Jahren zu tun haben. Denn: „Meine Biografie ist eng mit seiner verbunden.“

Dieter Treeck erinnert sich an Wolfgang Fräger.

Vor 71 Jahren erlebte Treeck als Schuljunge und ausgebombter Flüchtling in Hamm die künstlerische Initiation mit Werken von Fräger. Es war seine erste Kunstausstellung überhaupt. Mit der Passionsgeschichte beschäftigten sich die Werke Frägers, die er zu sehen bekam. „Eine magische Begegnung, die mich nicht mehr losließ.“ Bis heute nicht. 1971 schaffte er es, Fräger für den ersten und noch weitere der berühmten Bilderbasare zu gewinnen. Fortan machte der Bildhauer, Radierer, Lithograph und Holzschnitzer nicht nur in Bergkamen mit neuen Themen provokativ von sich reden – und kritisch. Als gelernter Bergmann gab er dem Bergbau und der Industrialisierung ein künstlerisches Gesicht – und dem, was man heute Klimawandel nennt.

Symbolisches und Symbolkraft nicht nur mit Zahlen

Fotos und Originalprogramme erinnerten an das Schaffen des Künstlers.

„Du, Alter“, sprach er Treeck nach vielen Jahren Freundschaft in einem seiner letzten Briefe an. Er wollte ihn zu einer gemeinsamen Arbeit zu Thema Waldsterben überreden – „mit Argumenten und Lockrufen, die mich platt machten.“ Dazu kam es nur noch indirekt, denn Wolfgang Fräger starb überraschend 1983 in Bönen. Geblieben ist eine Wertschätzung, „die schwer beeindruckt“, so seine älteste Tochter Barbara Duka. Sie war mit ihren beiden Schwestern zur Raumeinweihung gekommen. Im Gepäck eine Dauerleihgabe, die nicht gerade typisch war für Fräger: Ein großformatiges gemaltes Bild mit scharfen, eckigen, bunten „Zeichen aus dem Ruhrgebiet“. Dieses Werk entstand 1971: „In einem Jahr mit symbolischer Bedeutung für die Beziehung zwischen Bergkamen und Wolfgang Fräger“, so Duka, die auch Vorsitzende der Wolfgang-Fräger-Gesellschaft ist. Zusätzlich brachte sie viele Fotos von den Bilderbasaren mit – und einige Programme.

Besondere Musik mit besonderer Symbolkraft.

Symbolische Kraft hatte auch die Musik, die Buck Wolters und Nina Dahlmannn beeindruckend interpretierten. Die Lieder von Ella Fitzgerald und Django Reinhardt gefielen Wolfgang Fräger zeitlebens besonders gut. Symbolisch wirken kann Fräger jetzt in einem Raum, der vor allem für Veranstaltungen gedacht ist, besonders gut. Mit einem Zeitgeist, „der mehr als zeitgemäß ist“, so Kulturdezernent Marc Alexander Ulrich. Der kann sich in Zukunft noch weitere Namensgebungen im Stadtmuseum vorstellen, das im kommenden Jahr teilweise wieder renovierte Räume für alle vorzeigen wird.

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