Feuerzauber und Christbaumschmücken in Rünthe

Das Feuer stob in regelrechten Wolken aus seinem Mund. Der Mann, der eben noch ganz harmlos Luftballons in Papageien und Pudel verwandelt hatte, entpuppte sich als wahrer Action-Star des Abends. Dem Nikolaus lief er auf dem Rünther Weihnachtmarkt jedenfalls heimlich den Rang ab.

Feurige Darbietungen auf dem Rünther Weihnachtsmarkt.
Feurige Darbietungen auf dem Rünther Weihnachtsmarkt.

Leckere Reibekuchen waren auch im Angebot.
Leckere Reibekuchen waren auch im Angebot.

Am Donnerstag waren bereits die neun Hütten auf dem Schulhof der Regenbogenschule aufgebaut worden. Schon das war nicht ganz einfach, denn beim neuen Schulträger galt es, geänderte Vorgaben zu berücksichtigen. Die Schülerinnen und Schüler werden hier zu besonderen Zeiten abgeholt. Da konnten die Aufbauhelfer vom SuS Rünthe nur eingeschränkt und weniger flexibel als zuvor bei der Hellweg-Hauptschule auch bezüglich des Platzbedarfes zu Werke gehen.

In den Hütten wurde fleißig am nächsten Produkt gearbeitet.
In den Hütten wurde fleißig am nächsten Produkt gearbeitet.

 

 

Das waren aber nicht die einzigen Schwierigkeiten, mit denen der 2. Vorsitzende und Weihnachtsmarktorganisator Hans-Peter Pütz zu kämpfen hatte. Die Gema-Gebühren wurden auch hier verdreifacht und auf Einsprüche kamen keine Reaktionen. Es müssen viele freiwillige Helfer für die Stände mobilisiert werden und zu guter Letzt auch die Besucher. Unter dem Strich „hatten wir in diesem Jahr größere Schwierigkeiten“, so Pütz. Sorgen macht ihm vor allem die Zukunft. Wenn die Regenbogenschule noch wie diskutiert anbauen und erweitern sollte, kommen neue Probleme hinzu. „Wir werden zusammen mit dem Ortsvorsteher über ein neues Konzept nachdenken müssen“, resümiert er. „Die Tradition des Weihnachtsmarktes wollen wir auf jeden Fall erhalten.“

Nachdenken über ein neues Konzept

Einder der Weihnachtsbäume, die von den Kita-Kindern geschmückt wurde.
Einder der Weihnachtsbäume, die von den Kita-Kindern geschmückt wurde.

Denn auch wenn 120 Kinder aus allen Kindertagesstätten beim Schmücken der Weihnachtsbäume am Freitag Schlange standen und die Resonanz zur Eröffnung am ersten Tag gut war – zufrieden war Hans-Peter Pütz nicht mit dem diesjährigen Weihnachtsmarkt. Am Samstag trudelten die ersten Besucher nur zaghaft ein. Die ersten Stunden war man fast unter sich. „Das ist schade angesichts der vielen Arbeit, die wir hier investieren.“

Die Jugendabteilung des SuS Rünthe kümmerte sich einmal mehr um Kaffee und Kuchen in der Mensa und um die Tombola. Würstchen wurden gegrillt, es gab Reibekuchen und Glühwein. Die Saxophongruppe der Musikschule und die Tanzmäuse des TLV traten auf. Das Kinderkarussell drehte sich fleißig. Die Erlöse des Weihnachtsmarktes kommen insbesondere der Jugendabteilung des SuS und der Aktion „Lichtblicke“ von Antenne Unna zugute.

Alles handgemacht als Ergebnis von mehr als 20 Jahren Hobbyarbeit.
Alles handgemacht als Ergebnis von mehr als 20 Jahren Hobbyarbeit.

Marlies Helle hatte mit ihren Bastelarbeiten dennoch Freude am Weihnachtsmarkt. Die Rüntherin zaubert das ganze Jahr über Kerzen, Kugeln, Weihnachtskarten und detailverliebte Dekorationen. „Das ist einfach mein Hobby und macht mir viel Freude“, sagt sie bei ihrem zweiten Auftritt mit einer eigenen Hütte auf dem Rünther Weihnachtsmarkt. Seit weit mehr als 20 Jahren sind die Bastelarbeiten ihre Leidenschaft. „Angefangen hat es mit den eigenen Kindern“, erzählt sie. Sie ist dabei geblieben, „immer dann, wenn ich Lust und Zeit habe“.

ruenthe19
ruenthe19
ruenthe20
ruenthe20
ruenthe14
ruenthe14
ruenthe17
ruenthe17
ruenthe16
ruenthe16
ruenthe10
ruenthe10
ruenthe9
ruenthe9
ruenthe15
ruenthe15
ruenthe7
ruenthe7
ruenthe5
ruenthe5
ruenthe12
ruenthe12
ruenthe11
ruenthe11
ruenthe13
ruenthe13
ruenthe2
ruenthe2
ruenthe3
ruenthe3
ruenthe4
ruenthe4




Heiler Weihnachtsmarkt lockt wieder die Massen

Manchen der Darsteller überkam es schlichtweg. Es steckten so viel Liebe und Leidenschaft in den Vorführungen der Initiative Down-Syndrom, dass die einfach raus mussten. So tanzten einzelne völlig entrückt ein Solo vor den begeisterten Zuschauern noch lange über die eigentliche Szene hinaus. Denn das Thema Romeo und Julia setzt auch heute noch Emotionen frei. Und es steckt an.

Ganz viel Liebe und Leidenschaft waren bei den Vorführungen der Initiative Down-Syndrom im Spiel.
Ganz viel Liebe und Leidenschaft waren bei den Vorführungen der Initiative Down-Syndrom im Spiel.

Loseziehen für die große Tombola.
Loseziehen für die große Tombola.

Der Weihnachtsmarkt in Heil ist nicht nur deshalb ein ganz besonderer. Zwischen den gerade einmal fünf Buden und zwei Zelten drängelte sich auch bei der dritten Auflage am Samstag eine beeindruckende Zahl von Besuchern. Das, was hier ganz und gar von den Heilern in Handarbeit auf die Beine gestellt wird, zieht magisch an. Auch deshalb, weil in jedem einzelnen Detail viel Arbeit und Engagement stecken. Zum Teil das ganze zurückliegende Jahr über.

Die Motorsäge produziert stattliche Weihnachtsdekoration.
Die Motorsäge produziert stattliche Weihnachtsdekoration.

 

 

Da wird jeder einzelne Weihnachtsbaum individuell ausgesucht. Da wird die Motorsäge, die eigentlich auf dem Hof rein praktische Funktion hat, kurzerhand zum Kunstwerkzeug, das aus Baumstämmen Weihnachtsdekoration zaubert. Das ganze Jahr über werden Liköre angesetzt und Marmeladen zubereitet, Dekorationen gebastelt und Handarbeiten angefertigt. Und alles ist für den guten Zweck bestimmt. Auch das, was die Schülerinnen und Schüler der Bodelschwinghschule im Werkunterricht vom Schlüsselanhänger bis zum Drahtengel gebaut und gebastelt haben.

Erlöse für die Wunschbaumaktion

Fair gehandelter Kaffee zum Anstoßen und Aufwärmen.
Fair gehandelter Kaffee zum Anstoßen und Aufwärmen.

Auch Ortsvorsteherin Rosemarie Degenhardt hat das ganze zurückliegende Jahr hart daran gearbeitet, dass der Weihnachtsmarkt wieder die Massen anzieht. Sponsoren mussten für die Tombola gewonnen werden, damit als Hauptpreise Hubschrauberrundflüge und Ausflüge nach Berlin den Kaufreiz erhöhen. „Das ist schon viel Arbeit“, sagt sie, „aber wenn man dann sieht, wie viele Menschen kommen, dann lohnt es sich.“ Die Erlöse des Weihnachtsmarktes gehen diesmal an die Aktion „Wunschbaum für Kinder“, organisiert von Anneliese Böhnke in der Ev. Kirchengemeinde in Oberaden und Heil.

Die Tiere faszinierten die Kinder.
Die Tiere faszinierten die Kinder.

 

Ein ökumenischer Gottesdienst zum Auftakt, Auftritte des Vereins der schönen Künste, der Schreberjugend und des Chores der Bodelschwinghschule, am Abend dann der Gospelchor „Die Highlights“ mit Nils Orlowski: Ein stattliches Programm haben die Heiler einmal mehr auf die Beine gestellt. Einzig das Geflügel musste am Samstag in den Ställen bleiben, weil die Vogelgrippe auch aus dem Kreis Unna ein Sperrgebiet gemacht hat. Kälbchen und Karnickel sorgten trotzdem dafür, dass die Kinder restlos fasziniert waren.  Einziger Wermutstropfen blieb die auch für die Heiler drastisch angehobene Gema-Gebühr, gegen die Einspruch eingelegt wurde.

heil15
heil15
heil1
heil1
heil4
heil4
heil26
heil26
heil14
heil14
heil12
heil12
heil5
heil5
heil3
heil3
heil10
heil10
heil18
heil18
heil19
heil19
heil21
heil21
heil22
heil22
heil23
heil23
heil13
heil13
heil11
heil11
heil9
heil9
heil8
heil8
heil7
heil7
heil24
heil24
heil25
heil25
heil17
heil17
heil28
heil28




Das letzte „Kunstnachten“ setzt noch einmal kreative Akzente zum Advent

Soll es nun die Kugel mit dem goldenen oder silbernen Glitter sein? Oder doch lieber die glänzende rote oder die matte rote vom hölzernen Weihnachtsbaum? Die Qual der Wahl war groß am Wochenende bei „Kunstnachten“. Immerhin lag in jeder Christbaumkugel eine Zahl und damit das Kunstwerk, das für fünf oder zehn Euro erworben wurde – nicht ahnend, worum es sich dabei genau handelte. Und: Es war das letzte „Kunstnachten“ der Künstlergruppe „sohle1“.

Fröhliche Künstler-Gesichter zwischen Skulpturen und Gemälden beim letzten "Kunstnachten", wie hier Gitta Nothnagel mit ihren Werken.
Fröhliche Künstler-Gesichter zwischen Skulpturen und Gemälden beim letzten „Kunstnachten“, wie hier Gitta Nothnagel mit ihren Werken.

Was wie simple Weihnachtskugeln aussah, barg in Wahrheit echte Kunst in sich - zumindest den Weg dorthin.
Was wie simple Weihnachtskugeln aussah, barg in Wahrheit echte Kunst in sich – zumindest den Weg dorthin.

Wer sich überwand und einfach am Weihnachtsbaum zugriff, lag eigentlich immer goldrichtig. Nieten gab es nicht, dafür Kunst in jedem Fall. Und mit dem Geld wird die Restaurierung eines beschädigten Kunstwerks von Kampmann unterstützt. Skulpturen, die das Stadtbild prägen und mit den Jahren gelitten haben. Mehr als zwei Drittel der 84 gespendeten Kunstwerke für diese Aktion waren bereits am Samstag verkauft. Am Sonntag war das letzte Drittel schon nach einer Stunde weg. Eifrig wurden neue Spenden zusammengetragen, denn die Nachfrage riss nicht ab. „Diese Aktion war wirklich ein toller Erfolg“, resümiert Vorstandsmitglied Silke Kieslich.

Interessante Perspektiven boten die präsentierten Kunstwerke.
Interessante Perspektiven boten die präsentierten Kunstwerke.

Überhaupt war die Künstlergruppe mit ihrem letzten „Kunstnachten“ zufrieden. Postkarten aus Radierungen und Gemälden, zu kleinen Kunstwerken umgewandelte Sektkorken auf Flaschen oder kleine Tonfiguren und auch das eine oder andere Gemälde fanden ihre Käufer. Zusätzlich gab es viele interessierte Fragen und angeregte Gespräche. Dennoch sucht die Künstlergruppe jetzt nach 19 Jahren nach einem neuen Konzept. Denn: „Die Konkurrenz durch die anderen Weihnachtsmärkte ist einfach zu groß geworden“, schildert Silke Kieslich. Jetzt geht es ans Überlegen und auf die Suche nach neuen Ideen. Für einen Neuanfang bietet sich 2017 perfekt an, denn das ist das Jubiläumsjahr der Künstlergruppe. Dann steht auch noch ein besonderes Vorhaben mit der Neuauflage einer Hafenaktion ins Haus. Wann die genau stattfinden wird – 2017 oder 2018 –, das steht noch nicht fest.

Mit dem Nachlass des Vaters einen Gast-Stand füllen

kunstnachten13
Helmut Ladeck bei der Arbeit mit einer seiner Radierungen.

Bildhauerarbeiten, Ölgemälde, Fotografien, Radierungen, Drucke, Aquarelle, Zeichnungen, Holzfiguren und Skulpturen aus Stahl: Auch beim letzten „Kunstnachten“ gab es einen Einblick in die Vielfalt des Schaffens der 30 Mitglieder der Kunstwerkstatt sohle 1. Darunter auch Literatur und die gewohnt humorvoll skurrilen Perspektiven auf manche weihnachtliche Absurdität aus der Feder und dem Munde von Dieter Treeck.

Hier liest Dieter Treeck seine traditionelle Weihnachtsgeschichte

Renate Wollenberg mit den Werken ihres verstorbenen Vaters.
Renate Wollenberg mit den Werken ihres verstorbenen Vaters.

Als Gast hatte Renate Wollenberg einen ganz besonderen Stand bestückt. Ihr Vater war lange Jahre Mitglied der Künstlergruppe – bis der gelernte Bergmann 2009 starb. Sie verwaltet nunmehr seinen Nachlass: Hunderte von Radierungen und rund 100 farbige Bilder vom Ölgemälde bis zum Aquarell. Rüdiger Wollenberg malte schon als Kind und war nicht mit Leib und Seele Bergmann, sondern wie viele andere auch aus der Not der Zeit heraus. Die Kunst war sein Gegenpol. In seinem Atelier konnte er das ausleben, was ihm wirklich Spaß machte. „Meine Bilder sind meine Kinder“, beschrieb er gern seine Beziehung zur Kunst. „Ich merke inzwischen, dass es mir mit seinen Bildern fast genauso geht“, schildert Renate Wollenberg.

kunstnachten1
kunstnachten1
kunstnachten5
kunstnachten5
kunstnachten4
kunstnachten4
kunstnachten3
kunstnachten3
kunstnachten2
kunstnachten2
kunstnachten6
kunstnachten6
kunstnachten17
kunstnachten17
kunstnachten14
kunstnachten14
kunstnachten7
kunstnachten7
kunstnachten10
kunstnachten10
kunstnachten18
kunstnachten18
kunstnachten15
kunstnachten15
kunstnachten19
kunstnachten19
kunstnachten16
kunstnachten16
kunstnachten21
kunstnachten21
kunstnachten12
kunstnachten12




Overberger Adventsmarkt platzt im 10. Jahr aus allen Nähten

Normalerweise bevölkern die Schülerinnen und Schüler die Klassen und den Schulhof der Overberger Grundschule. Ein Mal im Jahr ist es der ganze Stadtteil. Der Adventsmarkt ist ein Großereignis mit Rekord-Potenzial. So auch am Samstag beim Jubiläums-Weihnachtsmarkt.

Nicht nur den Reibekuchen gab es auf dem Overberger Weihnachtsmarkt zusammen mit viel Herzblut.
Nicht nur den Reibekuchen gab es auf dem Overberger Weihnachtsmarkt zusammen mit viel Herzblut.

Liköre aus eigener Herstellung - das schmeckt, wenn der Winter langsam spürbar wird.
Liköre aus eigener Herstellung – das schmeckt, wenn der Winter langsam spürbar wird.

Auch im zehnten Jahr sind es noch mehr Stände geworden. Met, Budenwerfen, Schmuck, Schwippbögen, Liköre, Selbstgestricktes, Gebasteltes, Gebackenes und Gekochtes in allen erdenklichen Variationen: Insgesamt 37 Stände boten eine kunterbunte Auswahl, die ausschließlich handgemacht und fast ganz und gar made in Overberge war. Es hätten auch noch mehr sein können. „Mehr geht aber wirklich nicht mehr“, meint Ortsvorsteher Uwe Reichelt, als er am Abend endlich durchschnaufen und den Ausstellern beim Einpacken zuschauen kann. „Wir platzen wirklich aus allen Nähten.“

Denn zuvor war nahezu kein Durchkommen mehr auf dem Weg über den Schulhof durch die Klassenräume. „Es war schlichtweg rammelvoll“, so Reichelt, der von dem Andrang schier erschlagen war. Keine Frage: Nach einem Jahrzehnt ist der Overberger Adventsmarkt längst kein Geheimtipp mehr. Hier freut man sich über die Stadtgrenzen hinaus auf die ganz besondere Atmosphäre an den Buden, Ständen und vor der Bühne. Denn die lebt vor allem von der Begegnung und vom Austausch. Und von der Vorfreude auf Weihnachten.

Karten für den Theaterverein und Geld für den guten Zweck

Handgemachtes gab es ausnahmslos an allen Ständen.
Handgemachtes gab es ausnahmslos an allen Ständen.

Außerdem ist alles, was hier zum Verkauf oder auf der Bühne angeboten wird, ein Unikum und mit Herz präsentiert. Von der selbstgestrickten Socke über den weihnachtlichen Elch aus der Werkstatt der Justizvollzugsanstalt in Werl bis zum eigenhändig gezimmerten Insektenhotel reicht die Spannbreite. Zudem startet hier der Vorverkauf des Theatervereins, und der ist stets ein ganz eigenes Großereignis für sich. Da sind Schnelligkeit und Beharrlichkeit gefragt, um eine der begehrten Karten für die Aufführungen zu ergattern.

Mit Herz, Leib und Seele waren auch die Akteure auf der Bühne mit von der Partie. Die Kindertagesstätte zeigte eine faszinierende Magier-Show, die eigens einstudiert wurde. Die Voltigier-Abteilung des Reitvereins präsentierte ihr Können. Außerdem gab der Nikolaus einen beeindruckenden Vorgeschmack von dem, was am 6. Dezember auf alle wartet, die fest an ihn glauben und außerdem „artig“ waren. Darüber hinaus gab es eine Bescherung der anderen Art. Zum Stadtjubiläum hatten die Overberger Vereine ein heiteres „Spiel ohne Grenzen“ auf die Beine gestellt. Die Einnahmen übergaben sie am Samstag dem guten Zweck: 250 Euro gingen an die Kindertagesstätte „Sprößlinge“, 250 Euro an die Overberger Grundschule.

weih_overberge6
weih_overberge6
weih_overberge5
weih_overberge5
weih_overberge12
weih_overberge12
weih_overberge10
weih_overberge10
weih_overberge9
weih_overberge9
weih_overberge3
weih_overberge3
weih_overberge8
weih_overberge8
weih_overberge2
weih_overberge2
weih_overberge7
weih_overberge7
weih_overberge
weih_overberge




Tanzlichter und mehr erhellen die Lichtkunstnacht auf der Halde

So schnell und bequem geht es normalerweise nicht die 148,1 Meter über Normalnull hinauf. Nur ein paar Minuten dauerte der Weg am Samstag auf die Bergehalde Großes Holz. Die Bullis standen am Busbahnhof kostenlos bereit. Es war die Nacht der Lichtkunst. Dafür öffneten sich auch die sonst eigentlich dem Normalsterblichen verschlossene Türen und Wege.

Bot eine faszinierende Kulisse vor nächtlichem Himmel: Die Bastion auf der Bergehalde.
Bot eine faszinierende Kulisse vor nächtlichem Himmel: Die Bastion auf der Bergehalde.

Leuchtende Wegmarke vom Gipfel der Adener Höhe.
Leuchtende Wegmarke vom Gipfel der Adener Höhe.

Eben deshalb mussten die Fahrer der „DiesDas“-Bullis auch den sonst nur Lastwagen und Dienstfahrzeugen vorbehaltenen Weg auf die Halde zuvor regelrecht üben. Denn hier warten neben ebenso hübschen wie unbeleuchteten Kurven und Serpentinen auch andere Hindernisse. Eine schmale Brücke über die Bahngleise zum Beispiel, die mit gehörigen Bodenwellen vor unbefugten vierrädrigen Ausflüglern und überhöhtem Tempo schützen soll. Da tat ein Testlauf not, allein zum Schutz der Federung und Besatzung.

Kurz vor der Bastion war dann Muskelkraft gefragt. Begrüßt von in Overalls gehüllten weißen Gestalten mit hellen Taschenlampen ging es zunächst immer der Musik nach. Die wummerte unter dem hell glimmenden Leuchtturm und gab der ersten Aussicht auf das nächtliche östliche Ruhrgebiet einen besonderen Reiz. Mancher legte bereits hier eine spontane Rast ein, denn der Blick war regelrecht bezaubernd.

Mit Atemwolken und leuchtenden Getränken

Selbst die Taschenlampen boten eigenen Lichtkunst-Akzente.
Selbst die Taschenlampen boten eigenen Lichtkunst-Akzente.

Denn hier sieht man die Hand vor Augen nicht. Normalerweise. Am Samstag erleuchteten ein Dutzend Taschenlampen den restlichen Weg auf die Bergehalde, begleitet von einem gut gelaunten „Viel Spaß“ aus dunklen Mündern. Zusätzlich erhellten die unzähligen Leuchtdioden der 30 Meter hohen Bekrönung des Gipfelplateaus die letzten Meter auf die Adener Höhe. Jetzt konnte jeder den eigenen Atem als dicke Rauchwolken in den Nachthimmel aufsteigen sehen, denn Richtung Gipfel war nicht mehr zu verdrängen, dass tatsächlich Winter ist.

Getränkewürffel als Lichtkunst vor nächtlicher Kulisse.
Getränkewürffel als Lichtkunst vor nächtlicher Kulisse.

Wem bereits die Finger angefroren waren, der konnte sie mit oder ohne Prozente gleich nach dem Treppenaufstieg auf dem Plateau wieder auftauen. Hier warteten Begrüßungsgetränke, in denen die nächste Lichtüberraschung in grellem Grün warteten: Als Eiswürfel getarnte Lichtwürfel gaben selbst simplem Wasser eine besondere Note. Und auch der nächtliche Blick von der höchsten Halde des östlichen Ruhrgebiets hatte damit einen ganz eigenen Reiz.

 

Nächtlicher Tanz mit leuchtenden Emotionen

lichtkunst8Davon konnten sich alle jedoch schnell lösen, als die Musik einsetzte, die Taschenlampen und Leuchten am Boden angeknipst wurden und die „Tanzlichter“ über das Plateau schwebten. Mal wild, mal sanft, mal verschlungen und verträumt bewegten sich die Tänzer unter dem blinkenden Gipfel-„Stengel“. Sie verknäulten sich ineinander, lösten sich voneinander, schienen mal zu kämpfen und mal zu schmusen, wickelten sich in Lichterketten und tauchten wirbelnd in die Dunkelheit ab. Was der brasilianische Choreograf und Tänzer Daniel Medeiros und die Absolventinnen der Folkwang Universität der Künste in Essen hier zeigten, war im wahrsten Sinne verzaubernd.

lichtkunst10Nicht jeden zog es dann sofort wieder in die Dunkelheit hinab. Viele genossen noch die nächtliche Aussicht oder ihr Getränk und fotografierten. Andere ärgerten sich, dass sie die erste Vorstellung verpasst hatten. Wie eine Bergkamenerin, die mit ihrer amerikanischen Freundin spontan auf die Halde gefahren war. Seit 45 Jahren kennen sich die beiden schon, angefangen hatte es mit einer Brieffreundschaft. Auch wenn beide die Tanzvorstellung verpasst hatten: „Die Idee allein ist großartig. In den USA gibt es so etwas gar nicht“, waren sie dennoch begeistert.

Hier geht’s zum Video von der Nacht der Lichtkunst

Die Idee zog die Lichtbegeisterten an wie ein Magnet: Die beiden Bustouren, die neben dem Haldenbesuch auch die übrigen Lichtkunstwerke Bergkamens und einen Ausflug in die Zwillingsstadt Lünen auf dem Programm hatte, waren ausverkauft. Viel Luft dagegen hatten die Bullis, die ständig zwischen Halde und Busbahnhof pendelten.

lichtkunst7
lichtkunst7
lichtkunst3
lichtkunst3
lichtkunst6
lichtkunst6
lichtkunst1
lichtkunst1
lichtkunst15
lichtkunst15
lichtkunst24
lichtkunst24
lichtkunst13
lichtkunst13
lichtkunst11
lichtkunst11
lichtkunst14
lichtkunst14
lichtkunst5
lichtkunst5
lichtkunst25
lichtkunst25
lichtkunst16
lichtkunst16
lichtkunst19
lichtkunst19
lichtkunst20
lichtkunst20
lichtkunst9
lichtkunst9
lichtkunst12
lichtkunst12
lichtkunst23
lichtkunst23




22. Tag des Apfels lockt mit vielen Überraschungen

Da waren auch vier Fachleute schlicht ratlos. Mehrere Fachbücher waren gewälzt, der grüne Apfel x Mal durchgeschnitten, angeschnitten, in den Hand gewogen, hin- und her gereicht worden. „Wir schreiben dann mal zwei mögliche Sorten auf“, meinte einer der Pomologen, nicht ohne noch weitere Fragen hinterherzuschicken. Wo er denn genau stehe, der Baum zum Apfel, wann die Äpfel erntereif seien. Was sie genau dort auf der Zunge geschmeckt und in den Händen gehalten hatten, blieb jedoch beim Tag des Apfels im Dunkeln – auch wenn die Runde der Fachmänner hier inzwischen 22 Jahre Erfahrung gesammelt hat.

Ab in die Presse: Zum Tag des Apfels wird traditionell der Apfelsapft gepresst.
Ab in die Presse: Zum Tag des Apfels wird traditionell der Apfelsapft gepresst.

Heftige Beratungen am Tisch der Pomologen bei der Apfelsortenbestimmung.
Heftige Beratungen am Tisch der Pomologen bei der Apfelsortenbestimmung.

Nicht nur unbekannte Apfelsorten gibt es nach zwei Jahrzehnten und zwei Jahren immer noch. Auch ganz neue Sinneseindrücke warteten auf die Besucher, die zu strahlendem Herbstwetter wie in jedem Jahr in Strömen zur Ökologiestation pilgerten. Paradiesäpfel und Mandeln, Bärlauch und Gulasch: Hier gab es nichts, was auf manchmal überraschende Weise nicht mit Äpfeln harmonisierte. Darunter auch Aronia – eine Apfelbeere aus Nordamerika, der Wunderkräfte für die Gesundheit nachgesagt werden. Svenja und Stefanie Rammlau hatten die Beeren eigentlich nur zum Probieren in Keksform verwandelt und einen wohlduftenden Punsch aus dem Saft zubereitet. An ihrem Stand in der Scheune konnten sie sich vor Abnehmern kaum retten. Die eigenen Liköre – erstmals auch ohne Alkohol – kommen so gut an, dass auf Haus Velmede inzwischen eine eigene Küche und ein eigenes Geschäft entstehen. „Wir haben die ersten Anfragen sogar aus Tirol“, kann es Svenja Rammlau kaum fassen.

Schlangen vor dem Automaten mit Milch und Nackensteaks

Wer mitten der Nacht Heißhunger auf Hühnereintopf hat: Am Automaten an der Ökologiestation gibt es das und noch viel mehr jetzt rund um die Uhr.
Wer mitten der Nacht Heißhunger auf Hühnereintopf hat: Am Automaten an der Ökologiestation gibt es das und noch viel mehr jetzt rund um die Uhr.

Schlangen bildeten sich auch vor einem simplen Automaten, bevor der überhaupt offiziell in Betrieb gegangen war. Hier kann man nicht die üblichen eher gesundheitsschädlichen Kolorienbomben gegen Geld aus dem Ausgabeschacht holen. Bratwürste, Kürbissuppe, Apfelchips, Chutneys, Hühnereintopf, Gebäck, Eier, Milch und bei besonders großem Heißhunger auch Nackensteaks, Käse und Rindergoulasch gibt der Automat als „FrischDachs“ Tag und Nacht 24 Stunden lang an sieben Tagen in der Woche aus. Alle Produkte sind selbstgemacht oder von Frische-Lieferanten wie Neuland. Die Idee dazu hatte ein Frauentrio. Jutta Sucker, Kira Wöller und Nada Homssi-Dandikhi bringen mit diesem Automaten nicht nur eigene Produkte, sondern auch Erfahrungen in der Branche auf ganz andere Weise an die Leute. Eine von ihnen ist beispielsweise Designerin für diese Automaten, die sonst in ganz anderen Zusammenhängen zum Einsatz kommen. Jetzt wird vom PC aus überwacht, ob das Wechselgeld aufgefüllt werden oder der Honig nachbestellt werden muss.

Kaninchen waren ebenfalls beim Tag des Apfels zu Gast und ließen sich geduldig streicheln.
Kaninchen waren ebenfalls beim Tag des Apfels zu Gast und ließen sich geduldig streicheln.

Während die Kinder Kürbisse in lustige Halloween-Grimassen verwandelten, aus Tannenzapfen mit der Hand Vogelimbisse machten, Kaninchen streichelten, Libellen unter Glas bestaunten, die benachbarten Schweine mit den Überresten aus der Apfelsaftpresse  fütterten, Seile zogen oder Perlenarmbänder knüpften, waren auch die Erwachsenen mehr als beschäftigt. 60 Stände mit Apfelbränden, Apfelsäften, regionalen Produkten aus der Landwirtschaft, Fundstücke in der privaten Pflanzenbörse oder an den Speise- und Infoständen galt es zu entdecken. Die Jury der Naturförderungsgesellschaft hatte wieder die Qual der Wahl beim Apfelkuchenwettbewerb. Dazu gab es auch noch richtig gute Musik von der Steeldrum Marching Band aus Dortmund und ungewohnte Glückshormone, die eine endlich mal wieder warme Sonne vom Himmel schickte. Dafür wanderte mancher auch gern einen strammen Marsch, denn Parkplätze waren zum Tag des Apfels einmal mehr Mangelware, schließlich will hier zum Abschluss der Saison jeder hin.

Apfeltag2
Apfeltag2
Apfeltag5
Apfeltag5
Apfeltag6
Apfeltag6
Apfeltag1
Apfeltag1
Apfeltag3
Apfeltag3
Apfeltag7
Apfeltag7
Apfeltag8
Apfeltag8
Apfeltag9
Apfeltag9
Apfeltag10
Apfeltag10
Apfeltag11
Apfeltag11
Apfeltag12
Apfeltag12
Apfeltag15
Apfeltag15
Apfeltag14
Apfeltag14
Apfeltag16
Apfeltag16
Apfeltag17
Apfeltag17
Apfeltag24
Apfeltag24
Apfeltag20
Apfeltag20
Apfeltag21
Apfeltag21
Apfeltag22
Apfeltag22
Apfeltag25
Apfeltag25
Apfeltag31
Apfeltag31
Apfeltag26
Apfeltag26
Apfeltag27
Apfeltag27
Apfeltag28
Apfeltag28
Apfeltag30
Apfeltag30
Apfeltag32
Apfeltag32
Apfeltag23
Apfeltag23




Lichtermarkt leuchtet mit Jubiläumsgesichtern den Regendunst fort

Dass man sich fasziniert den Regen vom Nachbarschirm in den Kragen tropfen lässt und die kleinen Seen in den Schuhen vor lauter Entzücken gar nicht mehr merkt: Das ist der Bergkamener Lichtermarkt. Bei der 16. Auflage am Freitag schafften es die „Goldenen Lichter“ und „Jubiläumsgesichter“ jedenfalls mühelos, dass ganze mit Regenkleidung mumifizierte Menschenmassen den Dauernieselregen komplett vergaßen.

Goldene Lichter waren auch auf Stelzen beim Jubiläums-Lichtermarkt unterweg.
Goldene Lichter waren auch auf Stelzen beim Jubiläums-Lichtermarkt unterwegs.

Kleine Feenwesen unter den begeisterten Besuchern.
Kleine Feenwesen unter den begeisterten Besuchern.

Mancher mit goldenen Riesenrädern und Pferdchen verzierte glitzernde Walking-Act verschwamm für den Brillenträger zwar ein wenig hinter einem feinen Tropfenvorhang. Auch die liebevoll am Wegesrand drapierten leuchtenden Blumen und Schmetterlinge erhielten eine bizarre Lichtaura im Regendunst. Wenn aber der Märchendrache neben der Stadtbibliothek mit dem knallbunten Schwanz schlug oder sich menschliche Körper auf der Leinwand des Stadtmarktes in afrikanische Riesenbäumen aus Schatten im gleißenden Licht verwandelten, trat jegliches nasse Ungemach in den Hintergrund. Dann verwandelte sich die Regennacht einfach nur in eine endlose lichterfüllte Zauberwelt.

 

Hier geht’s zu einem kleinen Film über den Lichtermarkt 2016

Akrobatik in den Bäumen des Stadtwaldes.
Akrobatik in den Bäumen des Stadtwaldes.

Darin gab es unendlich viel zu entdecken. Im Stadtwald schwebte ein Feenwesen in den Baumwipfeln und vollbrachte an schneeweißen Tüchern akrobatische Wunder. Bunte Tropfen, Farben und Fasern verwandelten sich in den Diaprojektoren der Jugendkunstschule als Präparate der kreativen Art in leuchtende Kunstwerke. Das Herbstlaub der Bäume änderte in den Lichtstrahlern beständig sein farbenprächtiges Gewand und Alleen aus Gesichtern luden zum Flanieren ein. Dicht gedrängt bestaunten die Besucher leuchtende Männchen oder den eigenen Kuss als Schattenriss an der Wand. Eine Cocktailbar gibt es nicht jeden Tag zwischen den Bäumen, deshalb genehmigte sich hier mancher einen kleinen Absacker, bevor es begleitet von inbrünstigen Digeridoo-Klängen wieder zurück ins dichtere Gedränge ging.

Glitzernde Körperkunst am Altar im Zeitlupentempo

Wahre Körperbeherrschung gab es in der Kirche zu sehen.
Wahre Körperbeherrschung gab es in der Kirche zu sehen.

Geduld war vor allem vor der St. Elisabeth-Kirche gefragt. Denn hier waren die Kirchenbänke – ganz anders als zu den regulären Gottesdiensten – echte Mangelware. Es hatte sich schnell herumgesprochen, dass die glitzernden und glänzenden Körper vor und neben dem illuminierten Altar einiges zu bieten hatten. Fast in Zeitlupe formierten sich dort Männer in eleganten Kraftanstrengungen zu Pyramiden, erklommen auf den Händen Stühle oder entlockten den Gliedmaßen erstaunliche Geschmeidigkeit an halbrunden Stahlgerüsten. „LaMetta“ hielt, was der Name versprach, und erzählte mit den Körpern bezaubernde Pantomime-Geschichten.

Begeisterte Lichtkunst mit dem Präparat im Dunkel des Stadtwaldes.
Begeisterte Lichtkunst mit dem Präparat im Dunkel des Stadtwaldes.

Wem nun der Rhythmus in die nassen Glieder gefahren war, der konnte sich von den „Flashing Lights“  und ihren fluoreszierenden Körpern mit Streetdance und Hip Hop anstecken lassen oder mit den trommelnden Streetacts über das nasse Marktpflaster tanzen. Ein Stück Licht gab es auch für den dunklen Heimweg als klassische Lichtkugel an den unzähligen Ständen oder auch als grell leuchtende Stange und blinkende Brille. Da hielt es auch die Kleinsten hinter den Regencapes ihrer Kinderwagen weit über die reguläre Schlafenszeit fasziniert hellwach. Wer sich für eine der Lichtkunst-Stadtführungen entschieden hatte, der saß in den Bussen trocken. Beim Höhenfeuerwerk war es dagegen nicht zu vermeiden, dass der Niesel ungehindert ins Gesicht fiel und den Blick erneut trübte. Doch auch das waren ebenso wie mancher ertrunkener Licht-Schmetterling Wermutstropfen, die zu verschmerzen waren.

Lichter55
Lichter55
Lichter47
Lichter47
Lichter43
Lichter43
Lichter3
Lichter3
Lichter8
Lichter8
Lichter48
Lichter48
Lichter54
Lichter54
Lichter50
Lichter50
Lichter7
Lichter7
Lichter49
Lichter49
Lichter46
Lichter46
Lichter15
Lichter15
Lichter12
Lichter12
Lichter36
Lichter36
Lichter31
Lichter31
Lichter11
Lichter11
Lichter4
Lichter4
Lichter63
Lichter63
Lichter62
Lichter62
Lichter10
Lichter10
Lichter19
Lichter19
Lichter45
Lichter45
Lichter35
Lichter35
Lichter16
Lichter16
Lichter22
Lichter22
Lichter41
Lichter41
Lichter44
Lichter44
Lichter21
Lichter21
Lichter14
Lichter14
Lichter37
Lichter37
Lichter30
Lichter30
Lichter26
Lichter26
Lichter20
Lichter20
Lichter6
Lichter6
Lichter53
Lichter53
Lichter56
Lichter56
Lichter32
Lichter32
Lichter58
Lichter58
Lichter39
Lichter39
Lichter29
Lichter29
Lichter17
Lichter17
Lichter9
Lichter9
Lichter38
Lichter38
Lichter40
Lichter40
Lichter34
Lichter34
Lichter33
Lichter33
Lichter28
Lichter28
Lichter13
Lichter13
Lichter24
Lichter24
Lichter23
Lichter23
Lichter5
Lichter5
Lichter61
Lichter61
Lichter59
Lichter59
Lichter35
Lichter35
Lichter1
Lichter1
Lichter2
Lichter2




Mit Gebäck und Informationen Probleme für Flüchtlinge lösen helfen

Seit 2002 lebt Davood Vali in Deutschland. Er ist aus Persien hierhergekommen. In seinem Backcafé an der Präsidentenstraße hat sich schnell herumgesprochen, dass er hilft. Wenn es um gesundheitliche Probleme, Asylverfahren, das Zusammenleben, Behördengänge, Traumata durch sexuelle Übergriffe geht, weiß er eine Lösung und die richtigen Ansprechpartner. „Ich mache das von Herzen“, betont er und will gar nicht länger über sich selbst reden. Vielleicht ist es auch deshalb in seinem Café immer voll. Warum also daraus nicht ein regelmäßiges Angebot direkt mit den richtigen Ansprechpartnern machen?

Musik ebnet Wege: Bei der ersten Infoveranstaltung war die Stimmung im Backcafé jedenfalls großartig.
Musik ebnet Wege: Bei der ersten Infoveranstaltung war die Stimmung im Backcafé jedenfalls großartig.

Kennenlernen konnten die Besucher im Backcafé auch gleich ausgiebig deutsches Gebäck.
Kennenlernen konnten die Besucher im Backcafé auch gleich ausgiebig deutsches Gebäck.

Genau das setzen die Migrationsdienste der AWO jetzt gemeinsam mit dem Backcafé in die Tat um. Am Samstag fiel der Startschuss für eine Inforeihe, die es nun regelmäßig für Flüchtlinge und Einheimische geben soll. Grundrechte in Deutschland, Alltagsbewältigung, kulturelle Unterschiede, Rassismus und Diskriminierung, Bildung und Gesundheit: Diese und viele weitere Themen stehen hier auf dem Programm. „Wir haben gemerkt, dass sich hier längst ein regelmäßiger Treff entwickelt hat, schildert Violetta Robbert von den Mitgrationsdiensten. Mit ihren Kolleginnen geht sie jetzt über diese Inforeihe direkt dorthin, wo die Probleme sind.

Lecker: Berliner sind bei den Kindern richtig beliebt.
Lecker: Berliner sind bei den Kindern richtig beliebt.

„Probleme haben alle Flüchtlinge“, weiß Davood Vali. Das fängt bei den Problemen mit den Formularen bei den Ämtern an und endet bei den schlimmen Erfahrungen während der Flucht, die nachhaltige psychische Probleme zur Folge haben. Ob Afghanistan, Syrien oder Irak: Die Gründe dafür, aus der Heimat zu fliehen, haben immer mit Todesangst und Krieg zu tun. Auch in den sicheren Grenzen von Deutschland hören die Probleme nicht auf. Deshalb bieten die Migrationsdienste Asylverfahrensberatungen, Hilfe bei der Zusammenführung mit Familienangehörigen oder der Suche nach den auf der Flucht verlorenen Verwandten ebenso an wie Integrations- und Sprachkurse.

Das Selbstwertgefühl stärken und Kennenlernen erleichtern

Zusammen an einem Tisch sitzen: Im Backcafé ist das für die unterschiedlichsten Nationen kein Problem.
Zusammen an einem Tisch sitzen: Im Backcafé ist das für die unterschiedlichsten Nationen kein Problem.

Die neue Inforeihe will aber noch mehr erreichen. Das Selbstwertgefühl soll gestärkt und das gegenseitige Kennenlernen erleichtert werden. Der erste Veranstaltungstag machte mit einem Musikabend bereits einen vielversprechenden Anfang. Denn das Instrument, aus dem Erfan Barooghi bezaubernde Töne hervorholte, ebnete zweifelsfrei den Weg für die gegenseitige Annäherung. Bereits als Kind lernte der junge Perser das uralte iranische Instrument zu beherrschen. Sein Vater, ein Instrumentenbauer, brachte ihm die Kunst bei. Nicht nur das. Das Kanun, auf dem er am Samstag spielte, hatte er gemeinsam mit seinem Vater selbst gebaut. Sogar die filigranen Schnitzereien waren mit den eigenen Händen hergestellt.

Faszinierend ist die Musik mit dem uralten iranischen Instrument. Das half am Samstag, manche Hemmung zu überwinden.
Faszinierend ist die Musik mit dem uralten iranischen Instrument. Das half am Samstag, manche Hemmung zu überwinden.

Die nächste Veranstaltung am 12. September dreht sich um 18 Uhr in der Backinsel rund um Asylrecht. Dann wir ein Rechtsanwalt alle Fragen klären. Am 17. September wird eine Infoveranstaltung mit einer Frauenärztin und Schwangerschaftsberatung um 15 Uhr in den Räumen der AWO an der Präsidentenstraße 67 angeboten. Am 29. Oktober steht Puppentheater für Kinder um 11 Uhr in den AWO-Räumen auf dem Programm. Anfang Oktober ist eine Schuldnerberatung vorgesehen und am 29.11. begrüßen die Kinder um 17 Uhr den Advent.




Spaßmarathon mit Archimedes, Mathe und Englisch beim Dorfabi

Selten haben Schule und die Abiprüfung so viel Spaß gemacht. Da klappen Mathe, Englisch, Flächenberechnung und sogar so kryptische Formeln wie Q=vm*A wie am Schnürchen. Beim 2. Dorfabitur der Freiwilligen Feuerwehr Weddinghofen gab es außerdem ein Klassenfoto vorab, Pausensnacks zwischendurch, Schulhofspiele und es ging auf Klassenfahrt. Zumindest theoretisch.

Gar nicht so leicht: Wasser über eine Plastikbahn in einen Eimer lotsen.
Gar nicht so leicht: Wasser über eine Plastikbahn in einen Eimer lotsen.

Englisch mal anders - mit Teebeutelweitwurf mittels Mundwerk.
Englisch mal anders – mit Teebeutelweitwurf mittels Mundwerk.

Die 27 „Klassen“ lernten am Samstag so einiges. Dass man beim Matheunterricht vor Freude quietschen kann, beim Archimedischen Prinzip klitschnass wird und Englisch schier nicht zu bewältigen ist. Denn hier mussten Erbsen mit Essstäbchen von einem Napf in den anderen gefüllt, Wasser mit einem mehr als flexiblen Gefäß über, durch und unter Klettergerüste transportiert oder Teebeutel einzig mit den Zähnen so weit wie möglich geschleudert werden. Das Ganze auf einem mehr als 4 Kilometer langen Parcours durch das Stadtgebiet bei satten 36 Grad. Da waren die feuchtfröhlichen Unfälle beim Hürdenlauf oder bei der hochkomplizierten Umsetzung von Algebraformeln mit widerspenstigen Wasser-Gefäßen eine willkommene Erfrischung.

Lecker: Flächenberechnung über Kekseknabbern.
Lecker: Flächenberechnung über Kekseknabbern.

Manchem qualmte jedenfalls der Kopf bei dem Versuch, einen Koffer mit nicht mehr als 5 Kilogramm Kleidung zu füllen. Wie knabbert man möglichst viel von einem Keks ab, ohne dass das löchrige Innere in Bröseln zerfällt? Und ein Pausensnack kann auch ganz schön schwierig werden, wenn der mit Löffeln in Form von Tischtennisbällen von Mund zu Mund getragen werden muss. Handball war in der echten Schule womöglich auch einfacher, weil dabei keine winzigen Überraschungseier getroffen werden mussten.

 

Eskalationskommandos und Familien im Prüfungsstress

Koffer packen für den Schulausflug
Koffer packen für den Schulausflug

Jedenfalls bekamen am Ende auch so kuriose Gruppen wie die Abiturlosen ihr Reifezeugnis. Sogar ganze Familien gingen wieder in die etwas andere Schule, ein Eskalationskommando trat geschlossen an und auch die rasenden Blutkörperchen schlugen sich tapfer in der Hitze. Die Weddinghofener Löschgruppe war jedenfalls begeistert, hatten sich doch fast doppelt so viele Gruppen zur Prüfung angemeldet wie noch bei der Premiere vor zwei Jahren. Und auch in diesem Jahr waren die Prüfungsfächer ganz allein feuerwehreigene Kreationen. 30 Kameraden betreuten den ganzen Tag lang die Prüfungsstationen, sorgten für Leckereien und Erfrischungen. Auch die Jugendfeuerwehr, Partner und hilfreiche Menschen aus Weddinghofen packten kräftig mit an.

Feuchte Abkühlung von oben.
Feuchte Abkühlung von oben.

Während am Nachmittag aufgrund der großen Wärme Nachschub an Erfrischungen angeliefert wurde, erwarteten die Prüflinge am Abend zur Abifeier in der Turnhalle der Pfalzschule natürlich auch Eltern und Freunde. Schließlich gab es dann die Abizeugnisse und reichlich Musik zum Feiern. Das jedenfalls war nicht viel anders als vor 112 Jahren, als die Freiwillige Feuerwehr in Weddinghofen gegründet wurde. Auch diese Zahl war weniger ein echtes Jubiläum als ein Kuriosum, das perfekt zur Notrufnummer der Feuerwehr passte. Etwas unter der prallen Hitze litt hingegen der Tag der offenen Tür, der neben den letzten Prüfungen auf dem Gelände der Pfalzschule zu Kinderspielen und zur Besichtigung von Feuerwehrfahrzeugen einlud. Die Feuerwehr war übrigens aus Rücksicht auf das benachbarte Flüchtlingslager neben der Feuerwache auf das Gelände ausgewichen.

Dorfabi23
Dorfabi23
Dorfabi10
Dorfabi10
Dorfabi17
Dorfabi17
Dorfabi14
Dorfabi14
Dorfabi6
Dorfabi6
Dorfabi3
Dorfabi3
Dorfabi22
Dorfabi22
Dorfabi1
Dorfabi1
Dorfabi4
Dorfabi4
Dorfabi5
Dorfabi5
Dorfabi7
Dorfabi7
Dorfabi9
Dorfabi9
Dorfabi11
Dorfabi11
Dorfabi13
Dorfabi13
Dorfabi15
Dorfabi15
Dorfabi18
Dorfabi18
Dorfabi21
Dorfabi21
Dorfabi19
Dorfabi19
Dorfabi24
Dorfabi24




Mit Axt und Beil 2000 Jahre alte Baukunst wieder lebendig werden lassen

Die Blase in der linken Handfläche ist bereits recht stattlich. „Das ist doch nichts“, winkt Museumsleiter Mark Schrader ab und greift wieder zum Beil. Wenig später fliegen erneut die Holzspäne und bedecken den Boden an der Holz-Erde-Mauer mit einer stattlichen hellbraunen Schicht. Der kapitale Baumstamm verwandelt sich dabei ganz allmählich in einen Pfosten.

Würdige Nachfolger der römischen Bautrupps: Das Team der freiwilligen Experimentler um Museumsleiter Mark Schrader und Besucher.
Würdige Nachfolger der römischen Bautrupps: Das Team der freiwilligen Experimentler um Museumsleiter Mark Schrader und Besucher.

Sägen bis die Arme lahm werden: Auch die Praktikantin packt als Archäologiestudentin mit an.
Sägen bis die Arme lahm werden: Auch die Praktikantin packt als Archäologiestudentin mit an.

Jeder Hand sieht man an diesem Wochenende an, was sie geschafft hat. Kein Wunder, denn zur Ruhe kommt keine von ihnen. Die eine Hand schiebt unablässig die Säge immer tiefer hinein in das Holz. Die nächste Hand schwingt die Axt, um lästige und knochenharte Astlöcher zu bezwingen. So ähnlich, wie die Römer vor gut 2.000 Jahren hier am Römerlager zu Werke gegangen sein müssen. Mit dem Unterschied, dass sie nicht „nur“ ein Gefache für die Erweiterung der Mauer bauen wollten. Sie mussten mal eben in Windeseile 2,7 Kilometer Mauer mit Türmen, Toren, Spitzgräben und noch diverse Lagerbauten aus dem Boden stampfen. Zudem hatten sie ein Potenzial an Arbeitskräften, das möglicherweise aus drei Legionen bestand. Hier packten also zwischen 9.000 bis 18.000 Männer mit an. Bei diesem neuzeitlichen Ausflug in die experimentelle Archäologie ist es ein Dutzend freiwilliger Helfer.

Da fliegen die Späne beim mühseligen Nachbebeilen der Stämme.
Da fliegen die Späne beim mühseligen Nachbebeilen der Stämme.

Wie lange braucht man 2.000 Jahre später ohne das Know-how, die Übung und die ausgefeilte Logistik der Römer, um Baumstämme in Balken zu verwandeln? Schafft man das in modernen Zeiten überhaupt in Eigenleistung? Wie vermisst man überhaupt das, was man dort baut, ohne Zollstock? Mit dem römischen Fuß, dem Finger, der Elle? „Wir stellen uns bei dieser Aktion auch einige wissenschaftliche Fragen“, schildert Mark Schrader, der auch Archäologe ist. Ganz allein geht es dann doch nicht. Jörg Steinhauer ist dazukommen. Er hat Werkzeuge mitgebracht, die jenen der Römer am nächsten kommen. Außerdem hat er als Tischler und Bildhauer viel Erfahrung und Experimente mit alten Handwerkstechniken und Werkzeugen im Gepäck. Er zeigte der engagierten Oberadener Truppe zunächst, wie die Schlagtechnik mit dem Beil funktioniert und klärte sie über ihr Grundmaterial, das Holz auf.

Einen kleinen Film über die Arbeiten gibt es hier

Längst vergessenen Techniken auf der Spur

Hobeln, Vorbebeilen, Nachbebeilen, mit der Axt die grobe Vorarbeit leisten: Da kommt man ganz schon ins Schwitzen.
Hobeln, Vorbebeilen, Nachbebeilen, mit der Axt die grobe Vorarbeit leisten: Da kommt man ganz schon ins Schwitzen.

Wie genau die Römer vor mehr als zwei Jahrtausenden mit dem Werkzeug umgingen und welche Techniken sie anwendeten, ist nicht überliefert. Vieles muss Spekulation bleiben und lässt sich nur vage mit Hilfe der Archäologie erahnen. Deshalb bleibt vieles von dem, was der Bautrupp jetzt an der Holz-Erde-Mauer in Oberaden wagt, pures Experiment. Das ist allerdings so spannend, dass es Besucher von weit her anlockt. Da ist beispielsweise Dr. Guiseppe Garo. Er ist eigentlich Arzt in Rimini in Italien, im zweiten Leben jedoch Römer der Legio XIX, deren antike Urahnen mit Drusus in Germanien und auch in Oberaden unterwegs waren. Er hat schon einige Male die engagierten Römerfreunde in Oberaden und den Nachbau der Holz-Erde-Mauer besucht. Dieses experimentelle Wochenende wollte er sich nicht entgehen lassen. Mit der Kamera verfolgte er jeden Arbeitsschritt vom Spalten der Stämme bis zum Nachbebeilen. „Das ist fantastisch“, kommentiert er fasziniert, bevor er noch das Museum besucht und auch dem Römerlager in Haltern am See einen Besuch abstattet.

Da braucht es schon moderne Handschuhe, um bei so viel Handarbeit die Blasen in den Griff zu bekommen.
Da braucht es schon moderne Handschuhe, um bei so viel Handarbeit die Blasen in den Griff zu bekommen.

Aus Deventer in den Niederlanden kommt ein anderer Römerfreund, der sogar gerade erst in den Förderverein in Oberaden eingetreten ist. Er greift unverzagt zum Beil und schlägt kräftig zu. Nach 20 Minuten läuft bei ihm der Schweiß in Strömen. „Das ist ganz schön anstrengend“, kommentiert er. Römer haben es ihm generell schon immer angetan. Darüber hat er auch die Oberadener kennen gelernt, wurde zu Vorträgen und Vorführungen eingeladen, bekam beim letzten Vorbereitungslager in Oberaden sogar eine Tunika geschenkt. „Seitdem gehöre ich zur Familie“, erzählt er schmunzelnd  und schlägt wieder kräftig auf die Oberfläche des Holzstamms ein.

Vorher und nachher: Bis sich ein Baumstamm in einen verwertbaren Pfosten verwandelt, ist es per Handarbeit ein weiter Weg.
Vorher und nachher: Bis sich ein Baumstamm in einen verwertbaren Pfosten verwandelt, ist es per Handarbeit ein weiter Weg.

Ohne derartige Freundschaften und ein intensives Familiengefühl geht es auch nicht, wo es so viel Engagement braucht. Die ganze Woche über ist Mark Schrader mit Helfern bereits im Einsatz, um etwa die von Haus Velmede gespendeten Eichen und eine gestiftete Kastanie auf das Gelände zu transportieren und mit der Kettensäge überhaupt transportfähig zu machen. Denn spätestens hier setzt die Realität allen Experimenten auch verkehrstechnische Grenzen. Wie am Ende das neue Gefache mit Führungsschiene und vorbereiteten Pfostenlöchern aufgerichtet werden soll, das wird auch noch zu lösen sein. Ohne Kran wird es nicht gehen, denn eine Tonne bringt der neue Teil der Holz-Erde-Mauer sicherlich auf die virtuelle Waage. Auch das wird noch mehr als spannend werden, wie so einiges an diesem Wochenende.

Römerpark_Ex20
Römerpark_Ex20
Römerpark_Ex5
Römerpark_Ex5
Römerpark_Ex1
Römerpark_Ex1
Römerpark_Ex14
Römerpark_Ex14
Römerpark_Ex8
Römerpark_Ex8
Römerpark_Ex9
Römerpark_Ex9
Römerpark_Ex21
Römerpark_Ex21
Römerpark_Ex4
Römerpark_Ex4
Römerpark_Ex2
Römerpark_Ex2
Römerpark_Ex7
Römerpark_Ex7
Römerpark_Ex25
Römerpark_Ex25
Römerpark_Ex12
Römerpark_Ex12
Römerpark_Ex23
Römerpark_Ex23
Römerpark_Ex17
Römerpark_Ex17
Römerpark_Ex24
Römerpark_Ex24
Römerpark_Ex22
Römerpark_Ex22
Römerpark_Ex6
Römerpark_Ex6
Römerpark_Ex10
Römerpark_Ex10
Römerpark_Ex19
Römerpark_Ex19




Mediterraner Weingenuss mit exotischen Tropfen am Wasser

Sie sind alle ganz in Weiß. In einer gewaltigen Prozession durchschreiten sie die Festgemeinde in der Marina und entern die „Santa Monica“. Wenig später legt das Schiff ab, begleitet vom Jubel der Bergkamener. Wenn hier gefeiert wird, dann richtig. Egal ob alle zusammen mit Wein oder als Einzelveranstaltung mit weißem Motto.

Neuer Ort, bewährte Feierfreude beim 5. Weingenuss am Wasser in der Marina Rünthe.
Neuer Ort, bewährte Feierfreude beim 5. Weingenuss am Wasser in der Marina Rünthe.

Urgroßvater und Urenkel feiern in der Strandbar ihr ganz persönliches Fest.
Urgroßvater und Urenkel feiern in der Strandbar ihr ganz persönliches Fest.

Einen Liegestuhl im Sand der Strandbar haben sich Urgroßvater und Urenkel gesichert. Der eine führt mit seligem Lächeln den Wein an die Lippen, der andere den knallroten Smoothie aus Erdbeeren und anderen Leckereien. „Für uns beide ist heute unser ganz persönlicher Festtag“, stellen sie zufrieden fest und beobachten das bunte Treiben beim „Weingenuss am Wasser“ mit den nackten Füßen im Sand. Nebenan kuschelt sich ein Liebespaar in die Kissen, einen Liegestuhl weiter haben sich Freunde aus der Nachbarstadt getroffen und bereits einige Flaschen geleert. Der DJ dreht an der Strandbar mal an diesem, mal an jenem Knopf und gibt der elektronischen Musik etwas mehr „Drive“. Andere haben sich ganz auf ihre etwas andere Currywurst konzentriert.

Ständiges genießerisches Kommen und Gehen

Lecker: Zugreifen bei den kulinarischen Köstlichkeiten.
Lecker: Zugreifen bei den kulinarischen Köstlichkeiten.

Rund 800 Menschen konnten am Wochenende allein die 50 Biertischgarnituren fassen. Gekommen waren deutlich mehr, denn die Tische waren konsequent belegt und es herrschte eine ständiges Kommen und Gehen zwischen den beiden Veranstaltungsorten. Im Innenhof von „Neumann’s Nauticus“ drängten sich sechs kulinarische Stände unter dem großen Ballon des Stadtjubiläums. Wenige Meter entfernt ging es auf dem Hafenplatz mit der Strandbar ganz und gar entspannt und mediterran zu.

Auch optisch ein Genuss: Der Wein aus dem Land der Kiwis.
Auch optisch ein Genuss: Der Wein aus dem Land der Kiwis.

Überall glänzten jedoch Weißwein, Rotwein und Rosé in den Gläsern. Diesmal kamen sie neben den klassischen Weinregionen aus ganz und gar exotischen Gefilden. Reinhard Kuhfuß reist ein bis zwei Mal im Jahr nach Neuseeland, um dort mit dem eigenen Gaumen den Weinen des Landes auf die Spur zu gehen. „Das muss einfach sein“, sagt er, denn Neuseeland ist auch nach 45 Jahren mehr als eine Leidenschaft. Auch wenn sein Neuseelandhaus, das erste seiner Art weit und breit, im November stolze 20 Jahre alt wird. Auch wenn die Weine und die Objekte für Sammelfreunde nur wenige Prozent seines Grundumsatzes ausmachen.

Antimikrobieller Honig als Erfolgsgeschichte

Auch andere Getränke machen sichtbaren Spaß.
Auch andere Getränke machen sichtbaren Spaß.

Den Löwenanteil des Erfolges macht seit vielen Jahren der ganz besondere Honig aus dem Land der Kiwis aus. Der Manuka-Honig hat eine nachgewiesene medizinische Wirkung, gehört zu den teuersten der Welt. Antimikrobiell ist der Effekt bei der Wundheilung. Reinhard Kuhfuß ist Dauergast auf Ärztekongressen, liefert auch zentnerweise den Honig für eine Klinik  in Berlin, die vor allem für Diabetiker Therapien entwickelt hat. Dabei hat vor 45 Jahren alles mit einer Flucht vor dem Elternhaus nach Indien angefangen, die wiederum einen Freund inspirierte, der seinerseits in Neuseeland hängen blieb. Eine echte Lebens- und Erfolgsgeschichte.

Engagiert im Einsatz: Die S.O.S Mobilband.
Engagiert im Einsatz: Die S.O.S Mobilband.

„So etwas wie das Fest hier in Bergkamen macht richtig Spaß“, sagt Kuhfuß, der begeistert beobachtet, wie die Schlangen an seinem Weinstand immer länger werden. Auch Weine aus Australien probieren die Bergkamener mit Entdeckergeist. Dazu Käse und Pasta aus Italien, Flammkuchen, Tapas zum spanischen Wein. Mitten drin im Getümmel die S.O.S. Mobilband, die sich mit Kontrabass, Saxophon, Gitarre und Percussion mitten in die Menschenmenge stürzt.

Engagement auch an der Quizbox für das Weinquiz.
Engagement auch an der Quizbox für das Weinquiz.

Fehlt nur noch der blaue Himmel und echte Sonne, dann wäre alles perfekt. Die Sonne kämpft sich immerhin am Samstag kurz vor dem Sonnenuntergang den Horizont frei und sorgt für ein buntes Farbenspiel. Da hat sich die Quizbox längst gut gefüllt. Was die Tanninstruktur ist, wo die richtige Trinktemperatur für Rotwein liegen sollte, was ein kurzer Wein ist: Hier war Expertenwissen gefragt.

Der Sommer in Bergkamen ist übrigens noch nicht zu Ende: Am 6.  August ist Kino-Open-Air zum ersten Mal auf der Schützen- und Bogenschießanlage in Overberge.

Wein3
Wein3
Wein11
Wein11
Wein1
Wein1
Wein5
Wein5
Wein2
Wein2
Wein6
Wein6
Wein7
Wein7
Wein8
Wein8
Wein10
Wein10
Wein13
Wein13
Wein14
Wein14
Wein15
Wein15
Wein17
Wein17
Wein28
Wein28
Wein26
Wein26
Wein24
Wein24
Wein19
Wein19
Wein20
Wein20
Wein29
Wein29
Wein27
Wein27
Wein23
Wein23
Wein22
Wein22