Neue alte Galerie sohle 1 geht zur Neueröffnung auf kuriose Wanderschaft

Neueröffnung mit inspirierender Kunst, die nicht nur Lust auf Wandern macht.

Wandern auf der Bergehalde? Was für die meisten Bergkamener Alltag und ein schlichter Spaziergang ist, zeigt sich in der neuen Galerie sohle 1 jetzt als Kunstprojekt. Ein passendes Eröffnungsgeschenk mit Tiefsinn. Ausgerechnet hier ist die einzige junge Frau auf allen Bildern der Ausstellung zur Neueröffnung mit echten Wanderschuhen bestückt. Ausgerechnet hier ist die Umgebung klar erkennbar. Ein Zeichen der Wertschätzung des Künstlers Dirk Schmitt? Zumindest ist nicht zu übersehen, dass hier etwas anders ist.

Wandern auf der Bergehalde, während der Rest des Stadtmuseums noch umgebaut wird.

Auf anderen Bildern stehen die jungen Frauen barfuß am Abgrund und schauen auf Windräder in der dunklen, ebenfalls verdächtig bekannten Ferne. Oder sie bahnen sich in Flip-Flops und Sandalen ihren Weg durch Gebirge, Geröll, Sand und Wasser am Meer. Immer wenden sie dem Betrachter den Rücken zu, immer sind sie schick und weiblich gekleidet, immer ist der Hintergrund unscharf und verschwimmt. Immer erinnert die Szenerie an Caspar David Friedrich, den „Star“ der deutschen Romantik und seinen berühmten „Wanderer über dem Nebelmeer“. Die Romantik gegenständlich in die Moderne verpflanzen: Das gelingt Dirk Schmitt meisterhaft. Mal auch beängstigend als weiblicher Roboter, mal als Schönheit mit intelligenter Beinprothese – mal als Bildnis, das ein KI-Programm ausgeworfen zu haben scheint.

Anke Schmich geht den Bildern auf den Grund.

Er erreicht jedenfalls, was er beabsichtigt: Er feiert die Frau und die Weiblichkeit. Er lässt den Betrachter zum „unaufdringlichen Voyeur“ der zwanglosen Bewegung im Freien, der Begegnung mit der Natur und des Genusses der Freiheit werden. Sehnsucht, Erkenntnis, innere und äußere Individualität, fast schon intime Momente der „göttlichen Beseeltheit der Natur“: Hier ist wieder greifbar, was schon im 18. Jahrhundert eine große Sehnsucht war. Das beschäftigt auch Bürgermeister Bernd Schäfer, dem die Bilder das Bekenntnis hemmungsloser Wanderleidenschaft entlockte. Auch dieses Jahr ist er wieder mit Freunden unterwegs, plant diesmal die Route mit. Das harmonische Verhältnis zwischen Mensch und Natur ist nicht erst für ihn seit Corona-Pandemie, Klimawandel, Energiekrise und heftigen weltweiten Konflikten als Bedürfnis aktueller denn je. Für viele andere auch, so Kunsthistorikerin Anke Schmich. Auch diese Ausstellung erlebte den Ausnahmezustand: Geplant war sie schon für November 2020.

Ein Denkmal für die junge Frau von heute

Anke Schmich mit dem Künstler Dirk Schmitt im Gespräch.

Die plauderte locker mit dem Künstler und entlockte ihm noch einiges über sein Werk. Die blaue Blume, die Novalis zum Inbegriff der Romantik erhob als Sinnbild für Sehnsucht, Liebe und Erkenntnis der Natur. Ihm hat er ein Denkmal gesetzt, dargereicht durch einen Roboterarm. Die Porträts von Freunden und Weggefährten lassen tief in das Innerste von Dirk Schmitt blicken. Seine Leidenschaft für das Stockpuppentheater, für das er Bühnenbilder erschuf. Für seine Arbeit als Entwerfer beim Kölner Rosenmontagszug. Seine Bewunderung für „einen meiner engsten Freunde“, den bekannten und unlängst verstorbenen Cartoonisten Martin Perscheid, Schulfreund und Mit-Cineast.

Der Künstler im Gespräch mit einer begeisterten Besucherin.

Realismus habe ihn immer fasziniert – schon zu einer Zeit „, als das ein schweres Los war“. Einen realistisch erfahrbaren Raum schaffen, in dem erst die Figur und dann der Hintergrund ersteht: Hier spiegelt er seine Welt aus Karneval, trauernder Witwe mit Kind, sich vor Scham wegedrehendem Mann im Business-Anzug, energischer Frau, die rigoros ein Schreiben zerreißt. Und dann immer wieder die jungen Frauen, die ihn beeindrucken. „Viele meiner Freunde haben Töchter, die inzwischen junge Frauen sind. Sie haben alle ein Sabbatical gemacht und sich selbst entdeckt – das wäre früher undenkbar gewesen“, schildert er.

Dagmar und Dietmar Neumann bei der inoffiziellen Premiere für das Museumsbistro.

Genau das hat die Galerie sohle 1 nach langem Umbau in den neuen Räumen verdient: Eine Ausstellung, die einen anderen Blick eröffnet – zeitgemäß und doch traditionell. Noch dazu mit dem offiziell ersten Kuchen im ebenfalls umgestalteten Bistrobereich. Den übernehmen Dagmar und Dieter Neumann mit viel Gastronomie-Erfahrung als Altersprojekt.




Kameradschaftsabend der Feuerwehr mit besonderer Auszeichnung

Alle Geehrten der Freiwilligen Feuerwehr Bergkamen auf eine Blick.

Buffet, Cocktails, Tanz und Musik: Das gibt es für die Freiwillige Feuerwehr ein Mal im Jahr. Dann springen andere Kameradinnen und Kameraden ein, um bei Bränden und anderen Notfällen Leben zu retten. Denn der Kameradschaftsabend ist heilig und gehört ganz und gar ausschließlich den Bergkamener Lebensretterinnen und Lebensrettern. Die sind schließlich etwas ganz Besonderes.

„Das gibt es im Kreis Unna kein 2. Mal“, betonte Bürgermeister Bernd Schäfer in der Aula der Oberadener Realschule an einem Stehpult, an dem sich selbstverständlich ein eingerolltes C-Rohr hinaufschlängelte. „Unsere Feuerwehr ist ein Aushängeschild der Stadt und darauf kann sie stolz sein!“ Vollständig freiwillig läuft der Dienst der Feuerwehr in allen Stadtteilen ab, und das seit je her und seit vielen Jahrzehnten. Das funktioniert blendend und ist für Städte derselben Größenordnung einzigartig. Bemerkenswert, zumal die Zahl der Einsätze auch in Bergkamen stetig hochklettert. 631 waren es im vergangenen Jahr. Seit 2016 habe sie sich fast verdoppelt. Die Zahl der freiwilligen Einsatzkräfte bleibt jedoch konstant bei stets gut 200.

Es geht immer häufiger um Rettung von hilflosen Personen hinter verschlossenen Türen, um dramatische Szenen im Straßenverkehr und vor allem auf den Autobahnen – und mit sprunghafter Zunahme auch um solche Ereignisse, die dem Klimawandel zuzuschreiben sind. Brände durch anhaltende Trockenheit, Sturmschäden oder Überschwemmungen finden sich immer öfter in den Einsatzstatistiken und werden eine wachsende Herausforderung der Zukunft sein. Auch deshalb äußerte Feuerwehrchef Dirk Kemke zum Abschluss seiner Begrüßung nur einen einzigen Wunsch: „Das Feuerwehrgerätehaus in Oberaden endlich greifbar machen und Fleisch an die Knochen.“

Gemeinschaftsgeist und besondere Kameradschaft

Auch deshalb hatte die traditionelle Zuwendung der Provinzial-Versicherung einen besonderen Part in der Dramaturgie des Abends. Der nicht näher bezifferte Betrag ist vor allem den sogenannten „klimabedingte Starkereignissen“ und hier ausdrücklich der Prävention gewidmet. Denn hier sei „eine gemeinsame Kraftanstrengung“ notwendig. Das sieht offenbar auch der Kreis Unna so. Der stv. Landrat Martin Wiggermann wies auf den Fokus der Gefahrenlagen insgesamt hin und eine verbesserte Zusammenarbeit aller hier beteiligten Hilfskräfte. Kreisbrandmeister Martin Weber brachte die Bildung eines Gefahrenabwehrzentrums ins Spiel.

Am Gemeinschaftsgeist für die zukünftigen Herausforderungen mangelt es jedenfalls nicht: Die Kameradschaft insbesondere bei der Bergkamener Feuerwehr ist legendär und wird überall wahrgenommen und honoriert. Auch deshalb sind sofort Kameraden aus der Nachbarschaft, diesmal aus Fröndenberg zur Stelle, um im Ernstfall an diesem Abend einzuspringen. Der Schützenverein Oberaden übernahm wie immer die Bewirtung der Lebensretter.

Die feierten zunächst vor allem die herausragenden personellen Ereignisse, von denen es einige gab.

Zunächst die Ernennungen: Kerstin Birk ist Leiterin von PSU-Team und bekam dafür eine Urkunde, Blumen und ein Getränk.

Das Ehrenabzeichen in Silber für 25 Jahre aktiven Dienst bekamen OBM Matthias Weidemann und HBM Robér Zeller zusammen mit Urkunde, Blumen und Uhr.

Das Ehrenabzeichen in Gold gibt es für 35 Jahre aktiven Dienst für BOI Axel Kallenbach und OBM Christian Maschewski mit dem gleichen Zubehör.

Stehende Ovationen gab es für Dieter Dettmar zum Ehrenabzeichen, zur Urkunde, zu den Blumen und zur Uhr dazu: Er erhielt das Ehrenabzeichen in Gold mit Goldkranz für stolze 50 Jahre Dienst. Eine weitere einzigartige Leistung, die sich zu unzähligen Auszeichnungen und Ämtern hinzugesellt.

Die Bergkamener Feuerwehrfamilie blieb für die nächsten Ehrungen stehen: Heinz-Werner Lowak bekam für 42 Jahre als stv. Leiter und Leiter des Spielmannszuges die Ehrenmedaille der Stadt, Kevin Lowak erhielt für 15 Jahre als stv. Leiter des Spielmannszuges die Ehrennadel der Stadt.

Draußen vor der Aula der Realschule zeigte übrigens den ganzen Abend lang der oft erwähnte Klimawandel, was er gepaart mit dem unbeständigen Aprilwetter kann: Es regnete immer wieder Bindfäden es schüttete Hagel- und Graupelkörner.




Jürgen Becker legt beim Disco-Abend den Hebel um

Mit Vicky Leandros synchron den Abgesang auf eine sprachlose Zukunft singen: Jürgen Becker ließ im studio theater die Musik sprechen.

Was haben das Steigerlied, die Marseillaise, die Internationale, die dunkle Seite des Mondes, Hossa und Vicky Leandros miteinander zu tun? Alles und nichts. Als Soundtrack des Lebens offenbaren sie so einiges. Freud und Leid, Kriege und Krisen, Aufbau und Niedergang, Hoffnung und Verzweiflung sind die DJs. Eben „Geschichte in Scheiben“ und die ganz persönliche Disco. Abgemischt von Jürgen Becker. Gewürzt mit zünftigen sozialpolitischen Analysen. Ob am Ende dann doch nur das Kölsch übrigbleibt, wird sich zeigen. Ein schöner Abend wirkte am Freitag im studio theater auf jeden Fall längerfristig nach.

Er stand am Hebel und legte den Soundtrack der Geschichte auf.

Das verspricht Jürgen Becker schließlich traditionell. So hieß es auch in Bergkamen: „Dann wollen wir uns mal einen schönen Abend machen“. Er saß dabei nicht am Hebel, sondern stand. Was wie ein riesiger Glücksspielautomat anmutete, war straff durchgeplant. Von Mozart an der Babybauchdecke ging es zu den ersten frühkindlichen Albträumen dank „morgen früh, so Gott will“ über. Beim Steigerlied und dem Ausflug in die Heimat, „in die du hineingevögelt wirst“, und wulachen jenseits der work life balance konnten alle noch mitsingen. Schließlich ist Musik gemeinschaftsstiftend – egal ob mit Pink Floyd auf dem Mister Hit-Plattenspieler oder lauthals live mit der Marseillaise oder Internationalen aus Tausend Hälsen.

Mit der Flöte als Tonangeber.

Sprachlos blieb es dann an vielen Stellen der Geschichte. Ohne deutsche Nationalhymne und unfreiwillig komischen Ersatz-Einspieler der Eingeborenen von Trizonesien. Mit Blueskonzerten, die Mauern einreißen, und Wiedervereinten, die dummdösige Schlager grölen. Ohne Jimmy Hendrix hätte die Frau an sich nie ihr eigenes Konto eröffnen und Hosen anziehen können. Während die Sozialdemokratie unter altruistischen Saufliedern in Warschau auf die Knie geht und der Sexismus in den 70ern „herrliche Zeiten“ erlebt, machen Ton Steine Scherben kaputt, was uns kaputt macht.

Mit der Lufttrompete in Aktion.

Wie es Jürgen Becker in all dem gelingt, den aktuellen politischen Bezug herzustellen, ist ein Genuss. Der Kölner an sich hat eben immer die richtige Antwort, auch auf aktuelle rechtsgerichtete Vertreibungskonzepte. „Mir sin alle Lück wie ich un du“: „Lass mer fiere, nicht deportiere“! Und: „Freiheit gewinnen wir nur, wenn wir wissen, was uns eint!“, schlussfolgert Becker. Warum können Israelis und Palästinenser nicht miteinander auskommen, wenn es Deutsche und Israelis nach 6 Mio. von Deutschen vernichteten Juden können?

Die E-Gitarre durfte nicht fehlen.

Nahtlos geht es über zur Erfindung der E-Gitarre und viel Wissenswertem hinter Jazz, Gibson-Gitarre und Stratocaster. Das alles endet mit einer ganzen Generation, die zu Santana auf dem Flokati gezeugt wird und schunkelnd protestiert, während woanders Häuser brennen. Aquarius weckt bei den meisten heute statt sexueller Fantasien nur Gelüste nach unerreichbaren Handwerkern für die Wärmepumpe. Für andere ist der Soundtrack der Autobahn sinnlicher als born to be vernünftig der Fridays for Future. Wieder ist die Lage ernst und es gibt keinen Soundtrack für den elementaren Umbruch. Wir müssten zurück auf das Wirtschaftsniveau von 1978, um den Klimawandel aufzuhalten. Ging es uns mit „Daddy Cool“ nicht auch ziemlich gut?

Und nu? Zum Abschluss gab es Zugaben, ein Kölsch – und ein Abgang mit dem tiefergelegten E-Sportwagen vor dem Bühnenausgang.

Vicky Leandros als Sappho der Neuzeit hat aufgehört. „Sie haben heute ihre Gesangskarriere begonnen!“, versicherte Jürgen Becker, nachdem die Bergkamener fast alles textsicher mitgesungen hatten. Sie erklatschten, erjubelten und erpfiffen sich zig Zugaben und die abschließende Erkenntnis, dass „die Illusion, auf Kosten anderer zu leben, zuende geht“. Und ein letztes selbstgesungenes Lied: Ich brauche keine Millionen, nur Musik, Musik, Musik“. Und natürlich ein echtes Kölsch. Mal abgesehen von einem wirklich fantastisch schönen Abend.




Jubiläumswald wächst weiter – klitschnass mit praller Sonne

Gut besucht war die matschige Fläche des Jubiläumswaldes beim 34. Pflanzfest.

Wasser brauchte eigentlich niemand für seinen Baum. Das stand zur Genüge auf der Fläche des Jubiläumswaldes in Overberge. Dabei hatten die Mitarbeiter von Baubetriebshof, Stadtmarketing und der Firma Röttger noch mit Eimern und anderen Utensilien versucht, die schlimmsten Wassergebilde abzuschöpfen. Zum Reinigen des völlig verschlammten Schuhwerks oder Hundes bzw. Kindes war die neue Handpumpe jedoch höchstwillkommen.

Auch die Kleinsten packten fleißig mit an und hatten viel Spaß im matschigen Untergrund.

Dafür lachte bei der 3. Pflanzung auf der neuen Pflanzfläche III in Overberge zum ersten Mal überhaupt tatsächlich die Sonne, sogar mit voller Kraft. Bei fast hochsommerlichen Temperaturen gingen die Akteure in T-Shirts ans Werk und schaufelten die matschige Erde tapfer an die Wurzelballen von Berg- und Spitzahorn, Silberlinde, Schwarznuss, Stieleiche und Rotbuche. Ob die tatsächlich den deutlich spür- und sichtbaren Klimaveränderungen standhalten, wird sich bei den 13 Neupflanzungen zeigen.

Die meisten Anlässe für die Baumpflanzungen waren erfreulich – wie in diesem Fall die Geburt.

Erfreuliche Anlässe wie Geburt des Kindes, die Goldhochzeit oder das erfolgreich bewältigte Studium waren nicht immer auf den Schildern für jede Pflanzung verewigt. Es gab auch todtraurige Gründe, warum Menschen hier einen Erinnerungsort für eine liebe Person schaffen wollten. „Wir pflanzen hier heute Bäume für unsere drei verstorbenen Töchter“, erzählt eine Mutter, die nur mühsam die Tränen zurückhalten kann. Die erste Tochter ist schon im Alter von 13 Jahren an Krebs verstorben. Die beiden anderen Töchter starben jeweils in der Schwangerschaft. Jede bekommt einen eigenen Baum. „Die Sorte Baum, die zu jeder von ihnen am besten passt“, erzählt der Vater. Alle stehen in einer Reihe. „Jetzt haben wir einen Ort, wo wir uns an alle drei erinnern können.“

Die Mitarbeiter von Röttger’s und vom Baubetriebshof halfen beim Pflanzen.

Nur ein paar Meter weiter sind drei Frauen nicht weniger ergriffen. Mutter, Tochter und Großmutter stehen hier beisammen und betrachten das vollbrachte Werk an dem jungen Spitzahorn. „Der Baum ist für meine Großeltern“, sagt die jüngste der Frauen. Der Großvater starb vor 16 Jahren. Die Großmutter vor fünf Jahren im Urlaub im Schwarzwald, wo sie auch begraben wurde. „Jetzt haben wir hier einen Ort, wo beide zusammen irgendwie gegenwärtig sind und wo wir alle gemeinsam trauern können“, sagen die Frauen. „Die Oma war so gern in der Natur und liebte Bäume – das hier würde ihr gut gefallen.“

Der Lufballon verkündet: Hier gibt es einen erfreulichen Anlass.

Viele brachten ein Glas Sekt, ein kleines Picknick, sogar persönliche Utensilien wie Schnuller oder Meisenknödel und Luftballons mit, die den neuen Bäumen eine ganz persönliche Note gaben. Im Hintergrund spielte das Duo „Ann get’s Rhythm“ außerordentlich qualitätvolle Musik. Und es gab Bratwürstchen und Getränke von der Feuerwehr Overberge – zum ersten Mal, übrigens. So war die Stimmung am Ende doch fröhlich, auch wenn es besinnliche und traurige Momente gab.

Erfreulich ist: 898 Bäume wurden inzwischen auf allen Flächen des Jubiläumswalds gepflanzt. Eine riesige Zahl von ganz persönlichen Erinnerungen und ein stolzer Beitrag zu Natur und Umwelt. Die nächste Pflanzung ist übrigens am 2. November geplant. Baumbestellungen sind im Bürgerbüro der Stadt Bergkamen möglich. Kosten: 130 Euro.

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3. Familientag will auf dem Stadtmarkt mit Saharawind, Spiel und Spaß hoch hinaus

Einmal wenigstens in Rettungskorb der Drehleiter stehen: Für viele ging beim Familientag ein kleiner Traum in Erfüllung. Auch wenn die Feuerwehr zwischendurch zu einem echten Einsatz ausrücken musste.

Am liebsten möchte er Fallschirmspringer werden. Oder Gebäudekletterer. Oder Baumkletterer. Hauptsache, es wird hoch. Dass er an diesem Vormittag nicht in den Korb der Rettungsleiter durfte, war deshalb enttäuschend. „Ich würde so gerne“, sagt der Junge, und seine Mutter verdreht nur die Augen. Dabei gab es beim Familientag auf dem Stadtmarkt noch genug zu entdecken. Ein Rettungsboot des Technischen Hilfswerk, zum Beispiel.

Das Rettungsboot steuern, wenn auch nicht wirklich „in echt“: Beim Familientag auf dem Stadtmarkt gab es viel zu entdecken.

Sicherheitsgeschirr, Rettungsgerätschaften, Feuerwehrfahrzeuge, die zu einem echten Einsatz ausrückten, der Bezirksbeamte der Polizei mit seinem großen Polizeibulli, die Naturfreunde mit einer Kreativaktion, das Jugendrotkreuz mit Memory zu Kinderrechten und natürlich die Stadtbibliothek mit dem Förderkreis: Es war viel los. Auch wenn sich die Sonne unter braunem Sahara-Staub versteckt hielt, war der Spaßfaktor riesig. Mittendrin gab es Bobbycarrennen und Kunstwerke mit Kreide. Und 30 Liter Waffelteig verwandelten sich in leckere Köstlichkeiten.

Bücher sind und bleiben richtig spannend – wie in der Stadtbibliothek beim Familientag.

Bibliotheksleiter Jörg Feierabend war jedenfalls mit der dritten Auflage des Familientags rundum zufrieden. „Wir hatten sehr guten Zulauf“, freut er sich. Viele Kooperationspartner machten mit. Die Familien und vor allem die Kinder erlebten einen abwechslungsreichen und aufregenden Tag. Und das Beste: „Es gab viele Neuanmeldungen von Familien bei uns in der Bibliothek“, bilanziert Jörg Feierabend. Genau das war ein Ziel der Aktion. „Wir wollen uns für die Familien neben dem Arbeitsplatz und dem Zuhause als dritten Ort etablieren. Ein Ort, an dem man sich treffen, austauschen, eine tolle Zeit gemeinsam als Familie verbringen kann.“

Spektakulär auch die Drehleiter des THW samt Rettungsgerätschaften.

Die Bücher zogen dabei ebenso magisch vor allem den Nachwuchs an wie die Spiele. Vor der Tür wartete eine hübsche Auswahl von Medien darauf, auf einem Flohmarkt erstanden zu werden. Aber auch die Kooperationspartner sollten den Familientag als Möglichkeit nutzen, sich und ihre vielfältige Arbeit vorzustellen und im besten Fall neue Mitglieder zu werben.

Menschliche Geschichten
am Rande

Dekorieren ist echte Leidenschaft – auch wenn der Krieg in der Heimat zur Flucht zwingt.

Ganz nebenbei sorgte der Familientag auch für außergewöhnliche menschliche Erfolgsgeschichten. Ein Flüchtling aus der Ukraine kennt sich besonders gut mit Dekorationen in jeglicher Form für Feste und Feiern aus. Er vermisst seine Arbeit und bot sich und seine Künste bei der Stadtbibliothek an. So wehten viele bunte Luftballons und Fahnen im immer stärker werdenden Wind. Viele Familien gingen am Ende mit bunten Luftballontrauben nach Hause, die für noch größere Aufmerksamkeit sorgten.

Ihren Stand dekorierten die Nachwuchsretter vom Jugendrotkreuz allein. Der Winde fegte das sorgsam drapierte Memory-Spiel für die Aktion „Laut Stark“ allerdings gehörig durcheinander. Dort konnten sich die Kinder mit ihren eigenen Rechten beschäftigen, die auch in Deutschland immer noch vielerorts auf der Strecke bleiben – ganz zu schweigen von Kriegsgebieten vor den Toren Europas.

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Frühlingsempfang der CDU mit traditionell deutlichen Worten

Marco Morten Pufke fand gut gelaunt traditionell deutliche und polemische Worte bei seiner Bergkamen-Bilanz zum Auftakt des Frühlingsempfangs.

Tulpen und Stiefmütterchen, sogar ein wenig Sonnenschein zwischen den Hagelschauern: Beim traditionellen Empfang der CDU ging es zumindest in der Dekoration des Ratssaals frühlingshaft zu. Alles andere als blumig waren dagegen die Reden. Klare Worte fand Marco Morten Pufke als CDU-Stadtverbandsvorsitzender. Aber auch der Landesdirektor und Chef des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL), Dr. Georg Lunemann, fand starke Worte hinter seinem eigentlich als Empfehlung gemeinten Vortrag mit dem idyllischen Titel „Starke Region. Starke Heimat“.

Gut besucht war der Ratssaal, der seit 2022 Spielort des Frühlingsempfangs ist.

Unmissverständlich ist die Haltung der CDU zu den aktuellen Konflikten: „Wir dürfen mit der Unterstützung für die Ukraine nicht nachlassen“, betonte Marco Morten Pufke bei seiner Begrüßung. Und: „Wir sind uneingeschränkt an der Seite Israels“, ließ er keinen Zweifel an der Haltung zur Reaktion auf den Hamas-Überfall. „Da gibt es kein Wenn und Aber: Nie wieder ist jetzt!“ Bergkamen bescheinigte Pufke mit seiner Veranstaltungsvielfalt „eine Strahlkraft über die Stadt hinaus – da kann mit Fug und Recht stolz drauf sein.“ Es sei aber auch Aufgabe einer Opposition, auf die Probleme aufmerksam zu machen. „In den zwölf Monaten seit dem letzten Frühlingsempfang haben wir es immer noch mit den gleichen Themen zu tun!“

Posaunen bildeten den musikalischen Rahmen der Veranstaltung.

Dazu zählt die L821n mit reichlich Aufgaben, zu denen man aus dem Bauamt und vom zuständigen Dezernenten „nichts hört“. Immerhin habe er sich einen „Projektmanager gegönnt“ und nun genug Zeit für klärende Gespräche mit Straßen NRW. Zur IGA 2027 hat die CDU eine unverändert ablehnende Haltung. Mittel hätten besser in die Stadtsanierung investiert werden können. Stattdessen würden zur IGA „Regressanforderungen herbeifantasiert“ und Zuwendungsbescheide „herbeiargumentiert“. Mit gutgelaunter Polemik fragte Pufke: „Das Motto Der IGA ist ‚Wie wollen wir morgen leben. Wir fragen: Wovon wollen leben?“

Kritik erntete auch Bürgermeister Bernd Schäfer, der es bislang nicht geschafft habe, den kommunalen Gewerbebedarf zu verorten. Die „Ausrede fürs Nichtstun“ sei mit dem nunmehr obsoleten Abriss des Kraftwerks in Heil weggefallen. Bei der Nachbesetzung des Kämmerers fordert die CDU einen Volljuristen. Und für die anstehende Europawahl appelliert sie an alle, „nicht das Kreuz bei den Radikalen zu machen, die EU und Nato negieren“.

Der LWL stellt sich vor – und appelliert

Landesdirektor Dr. Georg Lunemann.

Emotional ruhiger war die Vorstellung der Aufgaben des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe mit seinen rund 20.000 Mitarbeitern, 4,38 Mrd. Euro Haushaltsvolumen, 35 Schulen, 21 Krankenhäusern und 18 Museen für die 8,4 Mio. Einwohner in Westfalen-Lippe. 110.000 Arbeitsplätze werden damit finanziert, davon 50.000 in der freien Wohlfahrtspflege. Die Geschichte des Verbandes ist seit 1815 lang, ehrwürdig und auch wechselhaft mit dunklen Kapiteln.

Besonderes Geschenk mit Bergkamener Kolorit für den Gast.

Die größte Aufgabe ist die Behindertenhilfe inklusive Inklusion. 3,5 Mrd. fließen in diesen Bereich, der „immer teurer wird“, so Lunemann – nicht zuletzt durch Tariferhöhungen. Das Landesjugendamt mit Betriebserlaubnissen für alle Kindertagesstätten und 35 Förderschulen, der Bereich Gesundheit mit 14 Kliniken im Psychiatrieverbund, der Maßregelvollzug mit sechs Krankenhäusern, demnächst auch einem in Lünen, und die Kultur „als verlängerte Werkbank der Bildung“ samt Denkmalschutz. Das sind wichtige Aufgaben „für Menschen, die Hilfe brauchen und die niemand anders übernimmt“, so Lunemann. Aufgaben, die durch Steuermittel finanziert werden. Auch in Bergkamen mit einer Tagesklinik für Erwachsene und einer für Kinder.

Lunemann warb dafür, diese Aufgaben „als Absicherung für uns alle“ zu sehen, denn jeder könne schneller als gedacht selbst Hilfe benötigen. Bildungsrückstand hätten sich unsere Kinder und Jugendlichen „nicht ausgesucht“. In entsprechende Angebote des LW würden auch die Bergkamener mit 15 % Anteil an der Umlage des Kreises Unna gut investieren. „Das Geld kommt zu ihnen zurück!“ Abschließend appellierte er: „Es gibt immer mehr Bedarf und immer weniger Fachkräfte“ – das sei eines der drängendsten Probleme.

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Mit Claire Waldoff zurück zu erschreckenden Frauenwahrheiten

Mit Schmackeduzien auf Tuchfühlung: Sigrid Grajek als Claire Waldoff beim Matinee zum Frauentag.

Da blieb einem das Lachen fast im Halse stecken. Was Sigrid Grajek dort auf der Bühne als Claire Waldoff nach über 100 Jahren wieder zum Leben erweckte, war frech, böse – und nicht weniger aktuell. Da verwandelten sich Frauen damals wie heute in Heimchen am Herd und operierte Appetithäppchen mit ein bisschen enterbender Hoppsassasserei und Jojo-Träumen, die auch alle Mensendieckerei nicht wirklich vom Korsett befreien. Da hilft auch das 39. Matinee zum Frauentag nichts.

Ausgebuchter Treffpunkt zur 39. Feier des Internationalen Frauentags.

Vieles schien unwirklich weit weg, was sich da im Treffpunkt abspielte. Einiges hatte fast erschreckende Aktualität. Denn die Frauenrechte erleben heute nach mühsamen Errungenschaften wieder herbe Rückschläge. Martina Bierkämper musste mit dem Murmeltier eine ermüdende Zeitschleife wiederkäuen: Gleichbleibend ungleiche Verteilung der unbezahlten Sorgearbeit, Rückfall des Landes bei weiblichen Spitzenposten in der Wirtschaft auf den Wert von 2018, Anstieg der häuslichen Gewalt um 8,5 Prozent, Verlust an demokratischen Werten und Rückkehr zu strukturellen Rollenmustern sind nur einige Murmeltiergrüße.

Interessante Ausstellung im Foyer.

Immerhin: In Bergkamen gibt es Strukturen, die gegenwirken. Das Silberjubiläum des Mädchen- und Frauennetzwerks mit beeindruckender Bilanz in Form einer Ausstellung im Foyer. Das kreisweite Netzwerk „Frau und Beruf“ für die Chancengleichheit. Der internationale Gedenktag „Nein zur Gewalt an Mädchen und Frauen“. Und natürlich seit fast 40 Jahren die große Feier zum Frauentag. „Ich wünsche uns ebenfalls einen Durchbruch durch die Zeitschleife“, hoffte Monika Bierkämper unverdrossen. Ebenso wie Bürgermeister Bernd Schäfer, der in seinem Grußwort auf die immergleichen Missstände hinwies: berufliche und gehaltstechnische Benachteiligung, Vorurteile und Stereotype, doppelte Belastung mit vermeintlichen familiären Verpflichtungen, Erwerbsbiografie mit Altersarmut. Er appellierte wie schon so oft an ein „geschärftes Bewusstsein für Veränderungen“.

Mit ein bisschen Hoppsassa und Zensor

Ab durch die Mitte: Claire Waldoff alias Sigrid Grajek ist mitten drin im Publikum und aktuellen Geschehen.

Veränderungen, wie sie Frauen wie Claire Waldoff vor über 100 Jahren einleiteten. Dass sich die „Berliner Schnauze“ bei den großartigen Auszügen aus ihrer kabarettistischen Biografie als Gelsenkirchener Ruhrpottpflanze herausstellte, war nur eine von vielen Überraschungen. Mit einem Hemd und ein paar Strümpfen machte sie sich auf, als Schauspielerin und „ein bisschen Hoppsassa“ ihren eigenen Weg zu finden. Der sorgte im Berlin der 20er-Jahre für Aufsehen und Dauerärger mit dem Zensor: Frauen im Herrenanzug waren „unsittlich“ auf der Bühne. Erst recht mit scharfzüngigen Inhalten.

Da erlangen alte Weisheiten wieder erschreckende Aktualität.

Sie entfachte freche Liebeleien zwischen Schnabeltieren und Schmackeduzien, ließ als gläubige Künstlerin das Publikum in den Krieg und verschönte weibliche Körperlandschaften marschieren. Barocker Faltenwurf und neue Sachlichkeit blieben trotz Bubikopf und Revolution gegenwärtig. „Die Männer räumen ab und wir Frauen uff“, witzelte die famose Sigrid Grajek als Reinkarnation der „Königin des Kabaretts“. Da wurde die „praktische Berlinerin“ für die Frau ausgepackt und „das Blut kam mit dem Sauerstoff endlich bis in den Kopp“: Es durfte gewählt werden und die neue Frau war mit Hannelore vom Halleschen Tor geboren. Es wurde „uff Aal“ studiert, den Gänsekleins trieb sie die Allüren aus, holte Heinrich Zilles Milieuwahrheiten die Bühne und grölte frech „Hermann heeßter“.

Alle Bergkamenerinnen grölten begeistert mit: „Raus mit den Männern“ und „Wer schmeißt denn da mit Lehm?“. Dass diese Lieder noch jeder mitsingen kann, zeigt: Es hat sich in manchen Bereichen leider nicht allzu viel verändert. Es gab stehende Ovationen, Zugaben, Jubel – und eine ganz neue Waldoff-Begeisterung, Auf dass sie wieder anstecken mag, damit sich die Rückschritte nicht festsetzen.

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Erinnern an einen Krieg, der weltweit Illusionen zerstört

Die gleichen Teilnehmer mit demselben Kopfschmuck wie vor zwei Jahren: Es ist immer noch Krieg in der Ukraine.

Blau und Gelb war alles am Samstag vor und im Haus Frieden auf dem Nordberg. Die Luftballons, der Zuckerguss auf den Süßigkeiten, die Nationalfahnen um die Schultern, die Blumenkränze auf den Köpfen. Die Ukrainer, die in der Flüchtlingseinrichtung Aufnahme, Hilfe und Solidarität gefunden haben, wollten sich am zweiten Jahrestag des russischen Überfalls auf ihr Land nicht nur für die deutsche Gastfreundschaft bedanken. Sie wollten auch daran erinnern, dass sich ihr Land und ihr Volk eines brutalen Kriegs erwehren müssen.

Souvenirs mit schalem Beigeschmack: Süßigkeiten mit Friedenshoffnung und Briefmarken mit Panzern.

Die Ukrainer organisierten die Veranstaltung selbst. Es wurde tagelang gebacken und gekocht, gebastelt und vorbereitet. Viele leben schon seit 2 Jahren in Bergkamen. Andere sind erst vor wenigen Wochen vor den schrecklichen Zuständen, den Angriffen und Zerstörungen geflohen. Meist sind es Mütter mit Kindern. Sie alle haben Unbeschreibliches erlebt. Dinge, die niemand im friedensverwöhnten Europa mehr für möglich hielt.

Taras spielt die Lieder seine Heimat.

Taras ist mit 17 Jahren geflohen. Er konnte nur ein paar Worte Deutsch, als er vor zwei Jahren in Bergkamen ankam. Ganz allein. Seine Eltern sind noch immer in der Ukraine. In Bergkamen „gab es jemanden, der mir helfen konnte“, erzählt er, wie ihn sein Weg hierherführte. „Das war schlimm – aber nicht so schlimm wie Bomben und Raketen.“ Er besucht jetzt das Gymnasium, spricht hervorragend Deutsch und will Lehramt studieren. Musik und Englisch. Musik ist ihm wichtig. Mit der Gitarre kann er ausdrücken, was er fühlt. Und die wechselvolle Geschichte seines Landes mit den Liedern der Heimat ausdrücken.

Nie wieder Krieg erleben müssen

Leckereien nach ukrainischen Rezepten für den guten Zweck.

Helga Benjak ist Jahrgang 1940 und hatte vor zwei Jahren bei Kriegsausbruch den gleichen blau-gelben Kopfschmuck auf. Damals trafen sich viele Hundert Menschen für eine Mahnwache für den Frieden. Jetzt ist immer noch Krieg und es muss immer noch daran erinnert werden. „Ich habe den 2. Weltkrieg und die Bomben in Berlin erlebt – ich wollte das nie wieder erfahren müssen, und die nachfolgenden Generationen schon gar nicht“, sagt sie. Sie kann die täglichen Kriegsmeldungen kaum ertragen. Deshalb kommt sie wieder auf den Nordberg, unterhält sich mit Händen und Füßen, nimmt Menschen in die Arme und kostet von den Leckereien, die hier gegen eine kleine Spende angeboten werden.

Auch Reden gab es vor dem Haus Frieden, um an die aktuelle Situation in der Ukraine und die Geschehnisse innerhalb von zwei Jahren seit dem Kriegsausbruch zu erinnern.

Ein kleines Mädchen spricht etwas auf Ukrainisch in das Mikrofon. Da hat einer der Organisatoren in der gleichen Sprache schon zu einer Schweigeminute für die Opfer des russischen Angriffskrieges aufgefordert. Die letzten zwei Jahre waren aus seiner Sicht die schwierigsten eines „zehnjährigen Krieges, der über 300 Jahre dauert“. Die Ukrainer seien am 24. Februar 2022 um 5 Uhr morgens aufgewacht und seitdem nicht mehr eingeschlafen. Es ginge täglich nur ums Überleben – den ersten, den zweiten und den dritten Tag der von Russland prophezeiten Vernichtung nach 72 Stunden. Es sei ein regelrechter Völkermord, der sich mit Tötungen, Folterungen und Vergewaltigungen, Kindesentführungen und Zwangsadoptierungen, Zerstörungen und Plünderungen immer noch ereigne. Jeder habe mindestens einen Handykontakt, der nie wieder antworten werde.

Bürgermeister Bernd Schäfer zeigt Solidarität.

Bürgermeister Bernd Schäfer schilderte das Entsetzen einer europäischen Generation, die eine Illusion vom immerwährenden Frieden vor zwei Jahren zerplatzen sah. Viele Überzeugungen seien seitdem zerstört worden – sichere Energieversorgung, Wirkung von Diplomatie, die eigene Landessicherheit, soziale Sicherheit, Zeitenwende. Viele Schlagwörter, die den Krieg auch hier für jeden Einzelnen spürbar machen. Gleichzeitig ereigne sich ein „völliger Bruch mit der Zivilisation“, bei dem es für die Ukraine um alles gehe.

Die Erlöse der Veranstaltung sind für die Anschaffung eines gebrauchten Kranken- oder Evakuierungsfahrzeug für die Ukraine gedacht. Das Haus Frieden ist übrigens an jedem ersten und dritten Freitag im Monat für ukrainische Flüchtlinge geöffnet. Hier gibt es Raum für Austausch, Hilfe bei der Bewältigung von Behördenbriefen und noch viel mehr bei Kaffee und Kuchen.

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LOL sprengt alle Lach- und Publikumsrekorde

Tosender Applaus für die LOL-Akteure auf der studio bühne.

In das Stadtmuseum wird LOL nie wieder hineinpassen. Am Freitag knackte das Standup-Comedy-Event im studio theater eine Besucher-Rekordmarke mit mindestens 380 verkauften Karten. Auch stimmungsmäßig können andere Kultur-Veranstaltungen inzwischen nicht mehr mithalten. Die Besucher trampelten mit den Füßen, sprangen johlend auf die Sitze, sangen euphorisch den widersinnigsten Quatsch-Song mit und zeigten auch beim Schlussapplaus Rekordqualitäten. Keine Frage: LOL ist aktuell der Publikums-Liebling, quer durch die bunt gemischten Fangruppen. Zu Recht.

Auch Moderator Daniel Helfrich war ein eigenes Comedy-Highlight.

Denn der Spaßfaktor ist rundum gewaltig – und bei allen Veranstaltungen der Comedy-Reihe bisher garantiert. Auch diesmal lieferten nicht nur die Hauptakteure auf der Bühne die Lacher. Die Bergkamener trugen selbst eifrig mit zum Humor-Gehalt des Abends bei. „Wer hat in der Bushaltestelle geparkt? Bitte wegfahren“, hieß es kurz nach dem Start. Gut 15 Menschen sprangen auf, um dem verzweifelten Busfahrer von gut 70 Schülern auf dem Weg in eine Skifreizeit einen Parkplatz zu verschaffen. Denn die Parkmöglichkeiten waren aufgrund des immensen Andrangs, gleichzeitigen Handball-Events und verschlossenen Schulhofs rund um das studio theater nicht mehr zu haben. Die Leute waren trotzdem so gut gelaunt, dass sie in den hinteren Rängen sogar ihre E-Zigaretten qualmen ließen.

Serkac Mutlu heizte als Erster auf der Bühne mit viel Selbstironie ein.

Kinder, Jugendliche, Großeltern, Eltern, junge Erwachsene: Alles strömte herbei. Dabei war das Konzept von LOL auch am Freitag ungewiss. Niemand wusste, wer nach und nach auf die Bühne kam. Moderator Daniel Helfrich sorgte bereits zu Beginn mit einem abgedrehten Kennenlern-Song und Publikumsschwur auf Lobpreisungen für Brüller. Serkac Mutlu aus Köln hatte es als Erster auf der Bühne umso leichter. „Ich will auch Teil der Bergkamen-Sekte sein“, staunte er über die überbordende Begeisterung. Dabei spiegelte ein kleiner Querschnitt seiner Erfahrungen als Deutsch-Türke mit Dönermann-Schwiegervater vom unfreiwilligen Türsteher beim eigenen Auftritt bis zum fehlenden Biss beim Rentnerschwimmen-Ausflug inklusive Slim-Fit-Hemden genug alltäglichen Wahnsinn, um eindringlich genug vor voreiligen Fehleinschätzungen des Äußeren zu warnen.

Trennung mit Rohrverlegung und Wurstschalen-Auslecken

Hinter dem netten Plauderton holte Vera Deckers bissige Wahrheiten hervor.

Mit einem Trennungslied über anderweitig verlegte Rohre und Entfernung mit strg + alt ging es heiter über zu Vera Deckers. Die Kölner Psychologin ist längst durch diverse TV-Präsenzen wie dem Quatsch Comedy Club bekannt. Sie glitt souverän mit wehendem Feenhaar im Plauderton von der verpassten Schauspiel-Karriere zur Selbstoptimierungsapp undOfflinern auf Digital-Botox zu Ohrabtrennungsgelüsten beim online-Flügebuchen. Der Feuerwehrmann-Song von Moderator Daniel leitete schließlich über zu Marvin Spencer, der sich als Halb-Jamaikaner mit Studium der Islamwissenschaften für mehr Aufklärung stark machte und das eigene Grundverhältnis zur Arbeit nicht weniger auf die selbstironische Schippe nahm.

Vollen Einsatz gab Marvin Spencer mit irrwitziger Selbsterfahrung.

Die zweite Hälfte hielt das Spaß-Niveau mühelos, als die sich die Reihenfolge der Auftritte umkehrte. Das eigene Übergewicht stand dabei ebenso im Mittelpunkt wie die abtörnende Wirkung des Ausleckens einer Bratwurst-Mayonnaisen-Schale beim ersten Date mit Marvin Spencer. Vera Deckers trank sich selbst mit grünen Smoothies schön und plädierte für unehrliche Komplimente für Frauen. Danach erlebte Certac Mutlu ein Hochzeits-Desaster mit abstruser Gesäß-Kulturverständigung, Ehering-Suche im Flitterwochen-Sand und Schnabeli beim Rafting.

Ein genialer Abend mit Zwerchfell-Zerrungen und Lach-Heiserkeit. Zum nächsten LOL-Event am 26. April sollten alle besser mit dem Fahrrad kommen, da wird es einen echten Kampf um die Karten und besten Plätze geben.

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Musikalische Liebes-Eskapaden mit Lucy van Kuhl gehen unter die Haut

Ein Trio, dass perfekt zueinender passt: Lucy van Kuhl und die Es-Chord-Band.

Es muss nicht immer die aufgeregte Bühnenshow mit Salven aus inhaltsschweren Denkaufgaben sein. Kabarett darf auch mal ganz „kuhl“ mit 3 Instrumenten daherkommen. Am Freitag präsentierte sich Lucy van Kuhl genau so: Als Trio, das dem schreiend Plakativen elegant aus dem Weg ging und lieber pointiert genauer hinschaute. Alles andere als zahm und leise. Wer genauer hinhörte, konnte sich aus dem bunten Angebot einiges Kritische, Boshafte, Liebliche, Melancholische und Ernsthafte herauspicken.

Lucy von Kuhl am Flügel.

Den erhobenen Zeigefinger präsentierte die Berliner Liedermacherin, Chansoniere und Kabarettistin dabei eher als Ausrufezeichen denn als mahnenden Aufruf. Mit der Es-Chord-Band im Schlepptau setzte sie alles auf „Liebe“. Sie selbst ließ mit vielsagender Mimik am Flügel die Worte sprechen. Lorenzo Riessler und Nenad Uskokovic untermalten das gekonnt mit dem Schlagzeug und Cello. Die hingebungsvollen musikalischen Akzente wuchsen sich dabei zu mitreißenden Solo-Einlagen aus, die Begeisterungspfiffe und Jubelrufe aus dem zunächst noch reservierten Publikum hervorlockten.

In voller Aktion: Nenad am Cello.

Wie sich Mundorgel-Elemente mit Jazz-, Klassik-, Pop- und Rap-Akzenten zu anspruchsvollen Musikstücken vermengten, die verbal beiläufig in Dolch-Massakern, Botox-Vergiftungen, Traumhaus-Verwüstungen und Knopfdruck-Exzessen oder Ausflügen ins Traumtanztaumelland ausarteten, war gekonnt. Unvermittelt ging es von der beschaulichen Liebes-Aufzählerei in allen Sprachen zur Eröffnung des Liebeskontos mit klebrigen Küssen bei Tiffanys und bösen Detox-Erfahrungen mit schreienden Kuchen über. Manches davon war wohlgemerkt eine Auftragsarbeit für Dermatologen-Kongresse. Liebe als 2. Wahl beim Ausverkauf mit empathischer Akkupunktur ging jedenfalls unter die Haut. Auch wenn man in die Haut des Rentners schlüpfte, der den Liebenden im Park einfach nur beim Leben zuschaute.

Gerade noch so optisch zu erwischen: Die Drum Sticks von Lorenzo beim mitreißenden Solo.

Das Lucy van Kuhl den Schlagzeuger einst als seine Babysitterin kennenlernte, wollte niemand so recht glauben. Ihr „Zögling“ kam nach Küssen ohne Kaviar, bitterbösem Kreuzfahrt-Hollahi mit tödlichem Ende und verschlungenen Navigationswegen nach Rom urplötzlich aus sich heraus und bearbeitete sein Schlagzeug derart beeindruckend, dass das Publikum vor Begeisterung regelrecht aufsprang. Da hatte der Song, der das plötzliche Verschwinden der Nachbarin beweinte, schon längt nicht weniger Gänsehaut verursacht.

Unter den Zugaben waren dann gleich mehrere Premieren. Darunter ein waschechter Rap-Song. Und Ein bislang noch nicht live gesungener Bahn-Song, der mit Stakkato-Aufzählungen aller bekannten DB-Unarten und Mitmach-Einheiten richtig gute Laune verbreite. Drei Zugaben musste Lucy van Kuhl mit ihrer „Es-Chorde“ geben. Dann erst konnten sich die restlos hingerissenen Bergkamener von ihr trennen.

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Mit Dudelsäcken und Fackelschein den grauen Jahresstart beim Hafenfeuer verscheuchen

Das beliebteste Highlight beim Hafenfeuer: Die Fackelwanderung.

Pralle Wintersonne, abendlicher Frost, knallblaue Stunde mit Fackeln, Lagerfeuer, Schottenröcken und Dudelsäcken: Das ist genau nach dem Geschmack der Bergkamener und weit darüber hinaus. „Wo muss man denn hier lang zu diesem Feuer im Hafen?“, fragte ein Auswärtiger leicht verzweifelt, nachdem er mit Mühe einen Parkplatz ergattert hatte. Es wurde eng am Samstag in der Marina, denn alle wollten ein Stück vom Hafenfeuer abgekommen.

Gut gefüllter Platz sogar am hellichten Tag.

„Da kommt der Platz so langsam an seine Grenzen“, beobachtet Karsten Quabeck vom Stadtmarketing zufrieden und leicht besorgt, wie sich die Fläche zwischen den Cafés und Restaurants immer dichter füllt. Stellenweise ist kein Durchkommen mehr. Vor jeder Bude bilden sich Schlangen: Pommes & Co. werden langsam immer weniger. „Die Firma beta hat freundlicherweise ihre Parkplätze spontan zur Verfügung gestellt, damit sich die Lage etwas entspannt“, so Quabeck. Die Autos stehen inzwischen ebenfalls Schlange hinter jedem Parkplatz, an dem sich Besucher ihren Fahrzeugen nähern. Auf allen Gehwegen haben sich ganze Pilgergruppen formiert.

Spektakuläre Feuerwolken spuckt Thyrion in den Himmel.

Mit seiner 7. Auflage hat sich das Hafenfeuer längst in einen Selbstläufer mit Großevent-Charakter gemausert. Es hat sich herumgesprochen, dass hier in den dunklen und veranstaltungsmäßig mauen Januartagen einiges geboten wird. Stockbrot am wohlig warmem Lagerfeuer sowieso. Spannende Geschichten im Dunkeln von Michael Wrobel zum Mitmachen für die Kinder. Es darf gebastelt und gespielt werden. Mit der Dunkelheit läuft Thyrion auf, das unheimliche Stelzen-Fabelwesen, das auf äußerst kreativen brennenden Blechblasinstrumenten unheimliche Töne produziert, während sich zu seinen Füßen das Feuerrad dreht und Fackeln an langen Ketten herumwirbeln. Irgendwann kommt dann immer der Moment, an dem der Riese mächtige Feuerbälle in den Himmel spuckt.

Bitten einen fantastischen Anblick zu blauer Stunde und mitreißende schottische Marschmusik.

Direkt danach marschieren Schottenröcke durch die Marina und geben mit Dudelsäcken und Trommeln alles, was die schottische Marschmusik zu bieten hat. Zwischendrin übernehmen Musiker und Bands mit irischen Klängen. Besucher schleppen Esel aus Stahl in Originalgröße zu den Parkplätzen, fotografieren allesamt hingerissen den gewaltigen Elefanten mit den beleuchteten Augen und Ohren und sichern sich beim Metallbauer mindestens eine Fackel für den Garten. Schmuck und winterliche Gartenverzierung gibt es auch noch zur Auswahl. Der Glühwein schmeckt jetzt richtig lecker. Am größten ist aber die Vorfreude auf den Moment, an dem die Fackeln ausgepackt werden. Alle sichern sich ein Exemplar, sammeln sich in Gruppen, entzünden sie unter den wachsamen Augen der Feuerwehr an den Lagerfeuern und Feuerkörben. Und dann geht es los zur Fackelwanderung durch die Marina, immer hinter den Dudelsäcken her.

Wer noch nicht genug hat, der macht sich am Sonntag wieder auf den Weg. Da gibt es weniger Lichterschein in der winterlichen Dunkelheit. Dafür mehr Sonnenschein, Musik und Kinderprogramm. Ein helles, geselliges und stellenweise überranntes Wochenende, das den dauernassen und grauen Jahresstart mehr als kompensiert hat.

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