VHS: Das kommt mir spanisch vor – Sprachkenntnisse für den Urlaub

„Für den anstehenden Urlaub kann es hilfreich sein, Grundkenntnisse in der Landessprache zu erwerben“, sagt Patricia Höchst, die bei der Volkshochschule Bergkamen den Programmbereich Sprachen betreut. „Wer in der Lage sein möchte, beim nächsten Spanienurlaub auf dem Wochenmarkt mit dem Verkäufer um den Preis zu feilschen, der ist bei uns richtig“.Am Montag, 18. Februar, startet um 19:00 Uhr in der VHS Bergkamen ein 10-wöchiger Sprachkurs, der sich an Teilnehmende ohne Vorkenntnisse richtet. Der Kurs ist für Personen konzipiert, die lediglich etwas Spanisch für den Urlaub lernen möchten. „Wir befassen uns mit touristischen Situationen, wie zum Beispiel im Hotel oder beim Einkaufen“, sagt Kursleiterin Antje Persohn. Grammatische Inhalte werden nur in geringem Maße und leicht verständlich angeboten. Tipps für die Reise und spannende Informationen über die kulturelle Vielfalt der spanischsprachigen Welt erhöhen die Vorfreude auf den nächsten Urlaub.

Interessierte, die sich auf diese Weise auf ihre Spanienreise vorbereiten möchten, setzen sich bitte für eine Anmeldung mit dem VHS-Team in Verbindung.  Telefon: 02307 / 284 953 oder 284 954 erfolgen. Online können Interessierte sich jederzeit über www.bergkamen.info oder www.bergkamen.de anmelden.  Teilnahmegebühr für diesen Kurs: 54,00 €.




Es ist wie ein 6er im Lotto: Knochenmarkspender für Dwayne gefunden!

„Es ist wie ein 6er im Lotto“, jubeln die Eltern des sechsjährigen Bergkamener Jungen Dwayne Fabris, der im Herbst vergangenen Jahres an Präleukämie erkrankt ist: „Wir haben einen Spender gefunden!!“
Der Spender sei re-typisiert worden und durchgecheckt worden. Und was ebenso wichtig ist: Er hat der Knochenmarkstransplantation zugestimmt. „Er ist ein sogenannter “6er im Lotto“ da er zu 100 Prozent zu ihm passt..“, freut sich Mutter Jennifer Fabris und sie lässt die gesamte Bergkamener Facebook-Gemeinde teilhaben an dieser Freude. Das “neue Leben“ werde er wohl nächsten Mittwoch oder spätestens Donnerstagmorgen erhalten, erklärt sie den inzwischen über 6100 „Freunden“ der Facebook-Gruppe „Gemeinsam für Dwayne“.
„Wir wissen nicht viel vom Spender, aber wir wissen, dass ER aus Amerika kommt :)“, erklärt Jennifer Fabris weiter. Nach nur 30 Minuten hatten bei dieser frohen Botschaft 250 mitfühlende Menschen den Gefällt-Mir-Knopf gedrückt. Fast hundert fassten ihre Freude in Worte. Sarah war die Erste, die reagierte. Von ihr gab es ein großes rotes Herz. „Hammer…irre…:-):-):-):-)“, setzte Petra als zweite Gratulantin hinterher.
Über 1600 Frauen und Männer waren erst am vergangenen Samstag zu Overberger Sporthalle gekommen, um sich bei der Deutschen Knochenmark-Spenderdatei (DKMS) typisieren zu lassen. Allen war von Anfang an klar, dass die Chance, dass ausgerechnet sie das für Dwayne passende Knochenmark haben könnten, verschwindet gering sein wird. Doch alle haben mitgemacht, damit die Zahl der Spender vergrößert wird, die für andere an Leukämie Erkrankte infrage kommen.
Die Chance, hier jemanden Passenden zu finden, wird auch dadurch größer, dass die DKMS international vernetzt ist. Nach passenden Spendern wird so nicht nur in der eigenen Spenderdatei gesuchten, sondern weltweit.
Der sechsjährige Dwayne Fabris ist nicht der einzige Fall, dass einem Bergkamener Schüler durch eine Knochenmarkspende das Leben neu geschenkt wurde. Im Frühjahr 2001 organisierten Schüler, Eltern und Lehrer der Willy-Brandt-Gesamtschule eine Typisierungsaktion für ihren Mitschüler Kevin. Im August des gleichen Jahres erhielt er erfolgreich eine Knochenmarkspende.



Kinderkarneval im Balu mit kostenlosem Zubringerbus

Zum großen Kinderkarneval lädt das Jugendamt Bergkamen am Rosenmontag, 11. Februar, in das Kinder- und Jugendhaus Balu in Weddinghofen (Grüner Weg 4) ein. Alle großen und kleinen Narren sind eingeladen, sich möglichst verrückt zu kostümieren. Zu Beginn unterhält Clown Hironimus mit spitzbübigem Charme und viel Humor die anwesenden Gäste. Weiter auf dem Programm stehen neben der anschließenden Disco ein Kostümwettbewerb und viele Spiele, die von DJ Ulf begleitet werden.

Beginn ist um 15 Uhr, die Veranstaltung endet um 18.00 Uhr. Der Eintritt beträgt 3 €. Das Jugendamt setzt einen kostenlosen Zubringerbus durch die Bergkamener Stadtteile ein:

Ab 18 Uhr geht es dann in umgekehrter Reihenfolge wieder zurück.

Weiter Informationen gibt es direkt im Balu unter 02307/60235.




Karnevalisten übernehmen die Macht

Die Bergkamener Karnevalisten übernehmen am Donnerstag, 7. Februar, die Macht im Rathaus. Dazu versammlen sie sich um 16 Uhr unter Federführung der „1. Karnevalsgesellschaft Blau Weiss Bergkamen“ mit tatkräftiger Unterstützung der  „Fidelen Narrenschar“ auf  dem Platz der Partnerstädte.  Der Bergkamenerinnen und Bergkamener sind herzlich eingeladen, mitzufeiern. Für die notwendige Stärkung mit Speis und Trank ist durch die Karnevalsvereine ebenso gesorgt wie für ein unterhaltsames Rahmenprogramm.




Die Kreuzkröte, ein Stolperstein für die Wasserstadt?

Die Waldschnepfe, die Fledermausart „Braunes Langohr“ und andere seltene Tiere und Pflanzen haben das Projekt „Dinopark“ zu Fall gebracht. Das Landesumweltministerium hat den Romberger Wald praktisch für unantastbar erklärt. Beim wesentlich wichtigeren Bergkamener Zukunftsprojekt, der „Wasserstadt Aden“, haben bisher zumindest in der öffentlichen Diskussion Naturschutzfragen überhaupt keine Rolle gespielt. Könnte sich das rächen?

Keine Bange! Der Naturschutzbund Deutschland (NABU), vorneweg ihr Kreisvorsitzender Bernd Margenburg, hat zwar auf der Brache der ehemaligen Zeche Haus Aden manches Schützenswertes wie die seltene Kreuzkröte und den Flussregenpfeifer ausgemacht, doch scheitern lassen möchte der Öko-Verband die Wasserstadt nicht.

„Wir sind doch keine Verhinderer“, betont Margenburg. Er möchte nur, dass bei aller Euphorie über die Chancen Bergkamens durch die Realisierung des Projekts frühzeitig die Belange von Natur und Umwelt berücksichtigt werden. Das mag er zurzeit nicht erkennen und sieht deshalb die Gefahr, dass Versäumtes nachgeholt werden muss. Der Zeitplan für den Bau der Wasserstadt könne deshalb erheblich ins Trudeln geraten.

Er fordert deshalb die Planer der Wasserstadt zum Dialog auf. Kreuzkröte, Flussregenpfeifer & Co. könnten umgesiedelt werden. Der NABU hat sich sogar ungefragt auf die Suche nach einer Ersatzheimat gemacht – und ist fündig geworden.

Hierbei handelt es sich auch um ehemaliges Bergbaugelände in Bergkamen. Dass sich die Haus Aden-Brache im Verlauf von über zehn Jahren zu einem Rückzugsgebiet für seltene Tiere entwickelt hat, ist kein Wunder. Der Flussregenpfeifer braucht zum Beispiel für sein Brutgeschäft Schotterflächen. Eine andere Bedingung ist, dass Menschen ihn nicht dabei stören.

„Betreten verboten“ heißt es noch auf Haus Aden. Hinzu kommt, dass die Brache eher wie eine Mondlandschaft wirkt und sie deshalb für Spaziergänger und Erholungssuchende wenig einladend wirkt. Das soll sich auch nach Meinung des NABU mit der Wasserstadt ändern.

Der Naturschutzbund bietet seine Hilfe an, weil die Stadt Bergkamen seit Jahren auf ein Umweltamt verzichtet. Es wurde damals mit dem Planungsamt zusammengelegt. Bernd Margenburg glaubt, dass deshalb die Belange von Natur und Umwelt bei den städtischen Planungen nicht entschieden genug berücksichtigt und vertreten würden, weil es eigene Umweltexperten, die sich auch im komplizierten Umweltrecht auskennen, in der Verwaltung nicht gebe. Das habe die Diskussion über den Dinopark und letztlich dessen Scheitern sehr deutlich gemacht.




RTL und die Bergkamener Wirklichkeit

Eine Woge der Empörung rauschte am späten Montagabend durch die Bergkamener Facebook-Gemeinde. Das RTL-Magazin „Extra“ hatte das Thema „Integration“ ins Programm gehoben, aufgehängt an einem Nachbarschaftsstreit mitten in der Alten Kolonie am Nordberg. Eine offensichtlich alleinerziehende Mutter empörte sich vor laufender Kamera über eine türkischstämmige Familie in dem Mietshaus und wünschte wegen angeblicher Anpassungsunfähigkeit zurück in die Türkei.

Ständig würden sie draußen grillen, klagte die junge Frau in Kamera und Mikrofon. Außerdem stehe im Treppenhaus ein Schuhschrank, der sie ungemein störe. Und überhaupt: In der Siedlung und auf dem Nordberg gäbe es nur noch Türken.

Passend dazu lieferte RTL die bewegten Bilder: den strahlenden Familienvater hinter seinem mit Fleisch beladenen Luxusgrill, einen Blick in die fürchterlich normal aussehende Wohnung der Familie und dazu noch Kopftuch tragende Frauen auf dem Wochenmarkt.

Gerade die Bilder vom Wochenmarkt verdeutlichen, dass RTL hier nicht nach der Wirklichkeit sucht, sondern Vorurteile bedienen will. Wer den Wochenmarkt kennt, weiß, dass es dort wesentlich bunter zugeht. Da kaufen Menschen ein, die selbst oder deren Vorfahren aus Polen, Vietnam, Bayern, Sachsen-Anhalt, von hier und auch aus der Türkei stammen.

Gepostet wurde auf Facebook kräftig noch während der Ausstrahlung dieser Ausgabe von „Extra“. Zustimmung zu den Äußerungen der jungen Frau gab es nur wenig. Die übergroße Mehrheit hat in dem Beitrag nicht die Stadt wiedererkannt, in der sie leben. „Da hat sich RTL ja die besten Deutschen aus Bergkamen herausgesucht:D 😀
fremdschämen 😀 !!“, schrieb Lars. „Ich fühle mich in Bergkamen wohl“, betonte Sarah, um nur zwei Stimmen zu nennen. Die Meinungsäußerungen zur jungen Frau bleiben an dieser Stelle bewusst ungenannt.
Erklärtes Ziel von RTL war es, einen Beitrag zur Migrationsdebatte zu leisten. Wörtlich heißt es in der Programmvorschau: „Bergkamen: Ist multikulti hier gescheitert? Die Begriffe „Migration“ und „Integration“ gehören zusammen: Nach der Migration soll die Integration folgen. Nahezu jeder Fünfte in Deutschland hat laut Statistischem Bundesamt einen Migrationshintergrund. Aber sind diese zwanzig Prozent der Bevölkerung auch integrationswillig? Migranten kümmern sich nicht ausreichend um ihre Integration, beklagen die einen. Die Deutschen helfen zu wenig bei der Integration, bemängeln die anderen.“
Der Privatsender ist letztlich an seinem Anspruch gescheitert. Vielleicht hatte er den auch nie gehabt, und das Ziel des Films ist ein ganz anderes: Platte Stimmungsmache, um für Einschaltquote und damit auch für Werbeeinnahmen zu sorgen. Wir Bergkamener kennen unsere Stadt, doch wer bereits in Dortmund oder Hamm wohnt, muss das, was RTL am Montagabend gezeigt hat, für die Wirklichkeit halten.

 




Mz. Dee & Maurizio Pugno Trio feat. Christiano Arcelli

Die famose Bluessängerin Mz. Dee ist am Mittwoch, 6. Februar, Gast des Grand Jam Clubbing in der Ökologiestation. Ihr zur Seite stehen das Maurizio Pugno Trio feat. Christiano Arcelli.

Die aus Oakland, Kalifornien, stammende MZ. DEE begann ihre professionelle Laufbahn mit traditioneller Gospelmusik. Bald schon entdeckte sie ihre Liebe zum Blues, Funk, R & B und Jazz und machte sich einen Namen als Sängerin und Frontfrau par excellence. Dies führte dazu, dass sie im Laufe ihrer Karriere von der ersten Garde US-amerikanischer Blues-Bands wie z. B. der Johnny Otis Band, der Johnny Nocturne Band unter Vertrag genommen wurde. MZ. DEE gastierte auf renommierten Blues-Festivals in San Francisco, in Monterey, Fillmore u. v. a. In Bergkamen kennt und liebt man sie.

Auf ihrer aktuellen Tour quer durch Europa steht MZ. DEE zusammen mit vier der besten Bluesmusiker aus Italien auf der Bühne: MAURIZIO PUGNO (Gitarre) aus Gubbio ist als Bluesmusiker seit über 25 Jahren erfolgreich on the road. Er gilt vor allen Dingen als perfekter Begleiter von Sängern und tourt regelmäßig mit verschiedenen Bluesmusikern aus den USA durch Europa. ALBERTO MARCISO (Organ) aus Turin, GIO ROSSI (Drums) aus Varese und CHRISTIANO ARCELLI (Saxophone) aus Perugia – ausgezeichnet mit dem „European Jazz Contest“ in Brüssel.

Wenn diese Musiker: MAURIZIO PUGNO an der Gitarre, ALBERTO MARCISO an der Orgel, GIO ROSSI am Schlagzeug und CHRISTIANO ARCELLI am Saxophone auf der Bühne stehen, entwickeln sie zusammen eine unbändige Spielfreude, die man nur selten erleben kann.

Beginn: 20 Uhr, Peis: 12 €, ermäßigt: 9 €

Tickets für dieses Konzert erhalten Sie im Kulturreferat der Stadt Bergkamen, im Bürgerbüro und an der Abendkasse. Weitere Kartenvorverkaufsstellen sind die Sparkasse Bergkamen-Bönen, In der City 133, Bergkamen-Mitte und die Ökologiestation in Bergkamen-Heil, Westenhellweg 110.

Telefonische Kartenvorbestellung und weitere Informationen erhalten Sie bei:

Andrea Knäpper Tel.: 02307/965-464




Abschied nehmen von über 30 Jahren


Die erste Beerdigung, an die ich mich in Einzelheiten erinnern kann, war die meines Vaters vor fast 40 Jahren. Dass es ihm nicht gut ging, wussten wir alle. Das kurze Siechtum und sein plötzlicher Tod trafen uns alle völlig überraschend und letztlich nicht vorbereitet.

Besonders gut kann ich mich an den Todestag erinnern, weil das, was ich da erlebt hatte, mich damals empörte. Es kamen viele Kondolenzbesucher, Familienangehörige und Freunde. Die gemeinsame Trauer entwickelte sich im Laufe der Stunden, die diese Gesellschaft zusammen verbrachte, in eine fröhliche Runde, die unter erheblichen Alkoholeinfluss in Erinnerungen mit dem dahingeschiedenen schwelgte. Da wiederholte sich am Tag der Beisetzung beim Beerdigungskaffee in einer Gaststätte, die es inzwischen auch nicht mehr gibt.

Für mich war das in der damaligen moralischen Rigorosität „geschmacklos“. Fritz Eckenga sprach bei der Trauerveranstaltung für die Westfälischen Rundschau vom „das Fell versaufen“. Erst später begriff ich, dass es sich hier um ein Ritual handelt, das hilft, Abschied zu nehmen und loszulassen, um wieder in die Zukunft blicken zu können. Ich bin deshalb dem Betriebsrat der WR, dem DJV und dem DJU dankbar, dass sie am 2. Februar diese Veranstaltungsform gewählt haben.

In den für mich beeindruckenden Demonstrationszug durch die Dortmunder Innenstadt reihte sich auch Dieter Treeck ein. Den Schriftsteller kenne ich inzwischen seit 40 Jahren, beruflich und auch privat. Bevor er in der Erwachsenenbildung tätig war und später Bergkamener Kulturdezernent wurde, genoss er ab 1957 eine grundsolide Ausbildung zum Redakteur bei der Westfälischen Rundschau.

Während wir Seite an Seite in Richtung RN-Haus am Westenhellweg marschierten, erinnerte er sich an sein Einstellungsgespräch bei Walter Poller, der seit der Gründung 1946 Chefredakteur war. Bei diesem Gespräch sagte Poller: „Schreiben können sie ja. Das sehe ich. Sie müssen aber auch bei einem Informandengespräch mehr vertragen können als ihr Informand.“

Die Rivalität zwischen RN und WR hat eine lange Tradition, hörte ich von ihm. Das sei ihm als Volontär eingeimpft worden. Offensichtlich mit Nachwirkungen bis heute. „Ich hasse dieses Blau“, rief Dieter Treeck als wir in Sichtweite von Lensing-Wolf kam. Demonstrativ suchte er den Boden ab. „Wo sind die Pflastersteine“, lachte er. Die Kolleginnen und Kollegen können doch auch nichts dafür, sagte ich zu ihm.

In der Erinnerung an einen Dahingeschiedenen bleiben oft die komischen und skurrilen Begebenheiten hängen. Das hilft gegen Depressionen. Es war schließlich nicht alles schlecht, sonst hätte ich die über 30 Jahre mit der WR nicht aushalten können.

Heino Baues




Von Pizza-Käseclips und Schiffchen aus Zeitungspapier

Heute ist erstmals die Zeitung ohne Redakteure erschienen. Damit soll sich gutes Geld machen lassen, hoffen deren Erfinder.  Und es geht noch mehr. Helfen könnte hier eine Berliner Firma, die sich vor einigen Tagen an die Tageszeitungen im Land gewandt hat.Die Erfinderhaus Patentvermarktungs GmbH sei eine Full-Service-Agentur für Erfinder, heißt es in dem Anschreiben. „Wir unterstützen, beraten und begleiten Menschen auf ihrem Weg von der Idee bis zum fertigen Produkt.“ Und: „Unsere Erfindungen kommen aus den verschiedensten Bereichen: Mode, Lifestyle, Technik, Gesundheit – das Land der Ideen ist eben grenzenlos. Genau wie die Menschen hinter den Erfindungen, von der kreativen Hausfrau und Mutter bis zum prototypischen Denker und Tüftler.“
Einer dieser Denker und Tüftler kommt tatsächlich aus Bergkamen. Nein, die Zeitung ohne Redakteure hat er nicht erfunden, das waren andere. Erfunden hat er den „Käseclip aus Holz der den Käsebelag und die Umverpackung auf Abstand hält, sodass der leckere Käse nicht am Pizzakarton klebt, sondern auf der Pizza verbleibt.“ Dieses Problem, dass bei der Pizza des Pizzaservice der Käse am Deckel klebt anstatt auf der Pizza, hat allerdings bereits vorher findige Köpfe umgetrieben. Abstandshalter gibt es bereits, sie sind allerdings aus Kunststoff gefertigt.
Die neue bahnbrechende Entwicklung aus Bergkamen hat nun zwei wesentliche Vorteile. Sie besteht aus Holz, einem nachwachsenden Rohstoff, der sich nach Gebrauch auch noch recyceln lässt. Hinzu kommt, dass sich der Käseclip nach dem Verzehr der Pizza nützlich macht. „Die Beine können an einer vorperforierten Stelle abgebrochen und als Zahnstocher genutzt werden.“
Bevor die Erfinder der Zeitung ohne Redakteure ihre Entwicklung beim Patentamt anmelden, wollen sie weitere Anwendungsmöglichkeiten für Verbraucher entwickeln. Wie aus gut unterrichteten Kreisen zu hören ist, arbeiten sie an einem Hut aus Zeitungspapier, der bei Renovierungsarbeiten die Haare vor Farbspritzern schützt. Zurzeit testen sie auch, ob sich Zeitungspapier auch als Baumaterial für kleine Spielzeugboote eignet, die sogar auf dem Wasser schwimmfähig sind.

Anmerkung: Sowohl die Zeitung ohne Redakteure als auch die Bergkamener Erfindung
 "Käseclip" sind nicht der Fantasie des Autos entsprungen.



5 Milliliter Blut können ein Leben Retten

Interview mit Bettina Steinbauer, Aktionsleiterin der Spenderneugewinnung bei der
DKMS Deutsche Knochenmarkspenderdatei gemeinnützige Gesellschaft mbH. Sie organisiert vor Ort die Typisierungsaktion am Samstag, 2. Februar, von 10 bis 18 Uhr in der Overberger Sporthalle.

Die DKMS führt am Samstag, 2. Februar, von 10 bis 18 Uhr in der Overberger Sporthalle eine Typisierungsaktion durch.

Frage: Wer kommt als Spender in Frage, wer nicht?
[Bettina Steinbauer] Grundsätzlich kommt jeder gesunde Mensch zwischen 17 und 55 Jahren, der mindestens 50 kg wiegt, als Spender in Frage. Ausschlussgründe sind unter anderem schwere Erkrankungen des Herzens oder der Lunge, Krebserkrankungen, Hepatitis B, C oder D oder auch chronische Erkrankungen wie beispielsweise Diabetes. Für Detailfragen steht am Aktionstag ein DKMS- Betreuer vor Ort zur Verfügung.

Warum ist die Altergrenze auf 55 Jahre beschränkt?

[Bettina Steinbauer] Ein höheres Spenderalter gilt nach Literaturlage als eindeutiger Risikofaktor für den Erfolg der Transplantation. Aus diesem Grund gibt es einen Konsensus zwischen medizinischer Dachgesellschaft, den Spenderdateien und dem Zentralregister, der diese bekannte Altersobergrenze für Deutschland festgelegt hat. Und dies übrigens im internationalen Vergleich recht großzügig; es gibt Dateien in Nachbarländern, die bereits bei 35 die Obergrenze setzen. All unsere Spender bleiben bis zur Vollendung des 61. Lebensjahres in der DKMS als potentieller Stammzellspender aktiv.

Frage: Wie läuft die Registrierung am Aktionstag ab?
[Bettina Steinbauer] Nach dem Ausfüllen einer Einverständniserklärung werden dem Spender fünf Milliliter Blut aus der Armvene entnommen. Das Blut wird anschließend in einem Labor typisiert. Für den Spender ist das am Aktionstag zunächst eine Sache von 5-10 Minuten und ein kleiner Pieks. Damit ist der erste Schritt getan, um einem Menschen das Leben retten zu können.

Frage: Wonach wird die Blutprobe untersucht?
[Bettina Steinbauer] Bei einer Typisierung werden die Gewebemerkmale des Blutes bestimmt. Die Blutgruppe spielt hier keine Rolle. Die Befunde werden anschließend anonymisiert an das Zentrale Knochenmarkspender Register (ZKRD) in Ulm weitergeleitet, wo sie für Patientenanfragen aus dem In- und Ausland zur Verfügung stehen.

Frage: Die Aufnahme in die DKMS kostet 50 Euro. Wofür wird das Geld benötigt?
[Bettina Steinbauer] Die Bestimmung der Gewebemerkmale des Blutes ist eine sehr aufwendige Laboruntersuchung. Für die Neuaufnahme eines potenziellen Lebensspenders entstehen der DKMS  Kosten in Höhe von 50,- Euro, die weder von den Krankenkassen übernommen noch staatlich bezuschusst werden, sondern allein durch Spendengelder finanziert werden müssen. Wir wissen natürlich, dass nicht jeder seine Typisierungskosten selbst tragen kann. Aber auch kleine Beträge helfen. Jeder Euro zählt!

Frage: Wann kommt man als Stammzellenspender in Frage?
[Bettina Steinbauer] Die Gewebemerkmale von Patient und Spender müssen nahezu hundertprozentig übereinstimmen, damit eine Transplantation erfolgreich durchgeführt werden kann. Anders als bei den verschiedenen Blutgruppen, ist die Übereinstimmung der Gewebemerkmale zweier Menschen allerdings äußerst selten. Deshalb ist es sehr wichtig, dass so viele Menschen wie möglich als potenzielle Stammzellspender registriert sind.

Frage: Wie groß ist die Chance, einen passenden Spender zu finden?
[Bettina Steinbauer] Bei häufigen Merkmalskombinationen kann ein Spender unter 20.000 gefunden werden, bei seltenen Gewebemerkmalen findet sich eventuell unter mehreren Millionen kein passender Spender.

Frage: Was geschieht mit den Blutproben, die abgegeben werden?
[Bettina Steinbauer] Alle Blutproben der Aktion werden sofort nach der Aktion ins Labor gebracht und untersucht!  Im Labor werden zehn Gewebemerkmale analysiert. Entscheidend für eine
Stammzellspende ist die Übereinstimmung von mindestens acht Gewebemerkmalen zwischen Patient und Spender.

Frage: Gesetzt den Fall, die HLA-Merkmale eines Spenders stimmen mit denen eines Patienten überein. Was geschieht danach?
[Bettina Steinbauer] Kommt man als Spender für einen Patienten in Frage, kommt es zu einer Bestätigungstypisierung. Der potenzielle Spender wird gebeten, erneut eine Blutprobe abzugeben. Wird der Befund bestätigt, ist der Zeitpunkt gekommen, an dem sich der potenzielle Spender endgültig entscheiden muss, ob er für den Patienten zur Verfügung stehen will. Wenn er „ja“ sagt, wird bei ihm ein gründlicher Gesundheits- Check-up durchgeführt.

Die bloße Registrierung bei der DKMS beinhaltet zunächst nicht die bindende Verpflichtung zu einer tatsächlichen Stammzellspende. Denn oft kommt es erst nach Jahren zu einer Anfrage für eine Stammzellspende und in dieser Zeit können im Leben eines Spenders Umstände (z.B. Krankheiten) eingetreten sein, die eine Stammzellspende unmöglich machen. Natürlich sollte jeder zum Zeitpunkt der Typisierung grundsätzlich zu einer Spende bereit sein.

Frage: Was passiert bei einer Knochenmark- oder Stammzellentnahme?
[Bettina Steinbauer] Es gibt zwei verschiedene Entnahmeverfahren:

1. Seltener durchgeführt wird inzwischen die Knochenmarkentnahme, bei der dem Spender das  Blut-Stammzellgemisch unter Vollnarkose direkt aus dem Beckenkamm (nicht Rückenmark!) entnommen wird. Es bildet sich übrigens nach zwei Wochen wieder vollständig nach.

2. Die wesentlich häufigere Methode ( 80%) ist die periphere Stammzellentnahme: Dem Spender wird über mehrere Tage ein Medikament verabreicht, welches die Produktion der Stammzellen im Knochenmark anregt und diese in die Blutbahn ausschwemmt. Nach dieser Vorbehandlung werden die Stammzellen über ein spezielles Verfahren aus dem Blut gesammelt

Frage:  Muss sich der Spender auf einen längeren Krankenhausaufenthalt gefasst machen?
[Bettina Steinbauer] Bei der Knochenmarkentnahme aus dem Beckenkamm ist in der Regel ein Krankenhausaufenthalt von etwa drei Tagen erforderlich (1. Tag: Aufnahme, 2. Tag: Entnahme, 3.Tag: Entlassung). Der ganze Eingriff selbst dauert etwa eine Stunde.
Die periphere Entnahme der Stammzellen erfolgt ambulant in einer Entnahmeklinik und dauert in der Regel drei bis vier Stunden. Eventuell ist eine zweite Entnahme am Folgetag notwendig. Der Spender wird nicht stationär aufgenommen sondern übernachtet im Hotel.

Frage: Was sind die Anzeichen für einen Erfolg einer Stammzelltransplantation?
[Bettina Steinbauer] Nach etwa zwei bis vier Wochen gibt der Anstieg der weißen Blutkörperchen erste Anhaltspunkte dafür, ob die neuen Stammzellen ihre Aufgabe aufgenommen haben und – wie gewünscht – gesunde Blutzellen bilden. Ist beim Patienten ein stetiger Anstieg weißer Blutkörperchen nachweisbar ist, steigt auch seine Chance auf ein zweites Leben.

Frage: Welche Risiken gibt es bei der Stammzellentnahme?
[Bettina Steinbauer] Bei der Knochenmarkentnahme besteht gegebenenfalls für ein paar Tage ein lokaler Wundschmerz. Das Risiko beschränkt sich bei dieser Methode auf das übliche Narkoserisiko.

Bei der peripheren Stammzellentnahme können während der Stimulation (Anregung) der Stammzellproduktion durch die körpereigene Substanz G-CSF Gliederschmerzen auftreten, die mit denen während einer Grippe vergleichbar sind. Diese können mit einem leichten Schmerzmittel sehr gut behandelt werden. Mit der Spende klingen die Schmerzen umgehend ab.

Frage: Welches Krankenhaus entnimmt dem Spender Stammzellen?
[Bettina Steinbauer] Die DKMS kooperiert bundesweit mit ausgesuchten und routinierten Entnahmezentren. Die gesamte Reiseabwicklung inklusive Unterkunft übernimmt die DKMS für ihre Spender. Dem Spender entstehen keine Kosten.




In eigener Sache

Heute geht zum ersten Mal die Seite „Bergkamener Infoblog“ (Internetadresse: http://bergkamen-infoblog.de) mit Inhalten an den Start. Es ist der Versuch, trotz der massiven negativen Veränderung der Medienland im östlichen Ruhrgebiet einen Beitrag zum Erhalt der Meinungsvielfalt in der Region zu leisten. Ausdrücklich lade ich Menschen, Gruppen etc aus Bergkamen zur Mitarbeit einen. Ich hoffe, dass sich im Laufe der Zeit hieraus ein bürgerschaftliches Diskussionsforum über wichtige Themen entwickelt  wie Politik, Stadtplanung, gesellschaftliches Engagement, soziale Probleme u.s.w., die diese Stadt betreffen.

Verändern wird und soll sich auch das Aussehen dieses Blogs. Bisher war ich im Zeitungsbereich tätig mit leichten Ausflügen ins Internet. Wie ein Blog eingerichtet werden kann, war bis vor einer Woche für mich wie ein Buch mit sieben Siegeln. Die ersten Hürden habe ich geschafft. Jetzt versuche ich mich in das Programm „WordPress“ Schritt für Schritt einzuarbeiten. Wer mich dabei unterstützen möchte mit Sachverstand, den ich zurzeit nicht habe, ist ebenfalls herzlich willkommen.

Heino Baues

Meine Mailadresse lautet: heino.baues@gmx.de