Auf der A8 Bergkamen ganz neu mit dem Rad entdecken
Er hat nicht nur eine acht. Er sieht auch aus wie eine. Der neue Radweg „A8“ schlängelt sich in derselben Form wie die namensgebende Zahl durch Bergkamen und setzt sich dabei ein ehrgeiziges Ziel: Bergkamen in allen Facetten zu zeigen. Von der Industrie über die Relikte der Bergbau-Ära, den Spuren des Strukturwandels bis zu den ersten geschichtlichen Spuren ist auf 41 Kilometern alles vom Rad aus zu sehen, was Bergkamen ausmacht.
Dabei ist die „A8“ eigentlich schon selbst historisch. Wann genau sie entstanden ist, lässt sich gar nicht mehr ausmachen. „Die Radroute ist mindestens 30 Jahre alt“, weiß der Radverkehrsbeauftragte der Stadt Bergkamen, Hans Irmisch. Als sie zu Ausflügen mit dem Rad einlud, gab es in Bergkamen noch Zechen, gewaltige Kohlehalden, der Kanal war noch mehr Industrieroute denn Ausflugsziel und wer in Bergkamen radelte, musste schon sich schon mal auf dicht befahrenen Bundesstraßen behaupten. Als Teil des Radwegenetzes des Kreises Unna ist der „A8“ jetzt aktualisiert worden und wartet pünktlich zur 10. Blumenbörse mit Faltplänen und Broschüren auf.
Wer nicht die ganzen 41 Kilometer bewältigen will, kann auch auf den 23 und 18 Kilometer langen Teilstrecken das genießen, was Bergkamen zu bieten hat. Der Kreis Unna hat die Schilder so gesetzt, das nichts zu verfehlen ist. Vom Naturparadies in Heil über die maritime Atmosphäre in der Marina bis zur römischen Holz-Erde-Mauer in Oberaden oder Relikten aus der Sachsenzeit an der Bumannsburg: Mit dem Faltplan in der Hosentasche gibt es nützliche Infos zur Hand. Virtuell kann sich jeder auf dem interaktiven Stadtplan der Stadt noch mehr Wissen zu den einzelnen Sehenswürdigkeiten aneignen.
Mit Geschichten und E-Tankstellen in die Zukunft
Gefördert worden ist die Aufwertung des Radweges mit einer Fördersumme von 6.500 Euro insbesondere aus der Arbeitsgemeinschaft fußgänger- und fahrradfreundlicher Städte, Kreise und Gemeinden in NRW (AGFS), davon 1.500 Euro als Eigenanteil der Stadt. Die Infomaterialien gibt es ab sofort umsonst an allen öffentlichen Stellen in Bergkamen vom Rathaus über das Stadtmuseum und den Treffpunkt bis zur Marina und Bibliothek. Denn selbst in Bergkamen weiß nicht immer jeder, welche Ausflugsziele direkt vor der eigenen Tür liegen. Die Werbemaßnahmen sind aber erst der Anfang.
„Wir wollen auch die Bürger einbinden und ihre persönlichen Geschichten erfahren“, schildert Simone Krämer vom Bürgermeisterbüro. Was die Bergkamener auf dem Rad Denkwürdiges erlebt haben, das soll als nächster Schritt festgehalten werden. Ebenfalls geplant sind „Service-Points“, wo beispielsweise Werkzeugkoffer im Stadtgebiet verteilt im Falle einer Panne helfen. Auch der Ausbau der Ladestationen für E-Bikes gehört dazu. Schon jetzt ist die 20-seitige Begleitbroschüre voll mit nützlichen Informationen über weitere Radrouten, Anschlussrouten in die Nachbarstädte, Übernachtungs- und Einkehrmöglichkeiten. Interessenten gibt es jedenfalls nicht nur in Bergkamen mehr als genug, sind sich alle Beteiligten sicher: „Bei allen Veranstaltungen lässt sich feststellen, dass immer mehr Menschen mit dem Rad unterwegs sind, nicht nur aus und in Bergkamen“, so Hans Irmisch.
Wer bereits am Samstag wachsam war und bei der Versteigerung von Fundsachen ein wachsames Auge hatte, konnte sich bereits für den neuen Radweg rüsten. Immerhin 19 Fahrräder warteten auf den Zuschlag, darunter auch ein E-Bike. Zusätzlich waren Smartphones im Angebot, die den direkten Draht zum interaktiven Stadtplan ermöglichen. Und auch Schmuck lag auf dem Tisch des Bürgerbüros für die Versteigerung bereit.