An der Lippe steigen die Pegel wieder

Das Hochwasser kehrt in die Lippe zurück: Schon zum Auftakt des verregneten Wochenendes hat der Lippeverband seine Hochwasserbereitschaft wieder aufgenommen. Denn überall steigen die Pegel. Vor Mitte dieser Woche ist keine Entwarnung in Sicht.

Nach den hohen Wasserständen Anfang Februar waren die Pegel langsam wieder rückläufig, doch überall sind die Böden noch durchnässt und können deshalb kein Wasser mehr aufnehmen. Aktuell steht die „Hochwasserampel“ des lippeverbandseigenen Informationssystems seit Freitagabend auf „Gelb“ und bleibt dort noch mindestens für die nächsten drei Tage. „Gelb“ bedeutet: Kein Alarm, aber  Bereitschaft, denn die Wasserstände sind stark gestiegen und könnten weiter steigen.

Ähnlich wie an der unteren Lippe sind die Pegel in Lünen und Lippborg seit der vergangenen Woche kräftig gestiegen. Der Pegel in Lünen, am Samstag noch bei 2,80, kletterte bis heute früh um einen vollen Meter. Während es am Lippepegel Hamm nur geringe Veränderungen gab, ging der Pegel Lippborg – die östlichste Wasserstandsanzeige des Lippeverbandes – von 2,80 auf 3,70 m rauf, Tendenz weiter steigend.

Sehr stark schwankend waren am Wochenende die Pegelstände an den Nebenläufen der Lippe: So schoss die Seseke am Pegel Lünen-Preußenbrücke von 1,30 (Minimum Samstag) auf 2,70 m (Maximum Sonntag) nach oben, seitdem ist sie wieder spürbar gefallen. Am Sesekedamm in Kamen lag der Wasserstand – vorher 1,10 m – am Sonntag in der Spitze bei 1,95 m. Auch hier ist der kleine Fluss wieder rasch gefallen.

Am Herringer Bach (Pegel oberhalb des Drosselbauwerks) in Hamm wurden nach 50 cm in der Vorwoche am Sonntag bis zu 1,30 m gemessen. Am Pelkumer Bach, einem Nebenlauf des Herringer Baches, lag des Maximum des Wochenendes bei 80 cm, 35 cm waren es noch am Samstag.

Sorgen machen muss sich derzeit niemand in der Region: Hochwässer sind normal in der Natur, in einem gewissen Rahmen sogar wichtig und nützlich. Die Lippe bietet viele Gelegenheiten, regelmäßig auszuufern, ohne Schaden anzurichten und Auen zu überschwemmen. Dies dämpft die Hochwasserwellen und spielt außerdem eine wichtige Rolle im Naturhaushalt, indem es die Artenvielfalt fördert.