Am 3. Dezember: Tag der Menschen mit Behinderungen
Inklusion – Was heißt das eigentlich genau? Ohne Barrieren den Alltag beschreiten. Dazugehören und an allen Bereichen des Lebens teilhaben. Bestehende Barrieren für Menschen mit Behinderungen beseitigen – neue Barrieren gar nicht erst entstehen lassen. Daran erinnert der Kreis Unna anlässlich des Internationalen Tages der Menschen mit Behinderungen am 3. Dezember.
„Der Internationale Tag der Menschen mit Behinderungen wird seit 1993 jährlich am 3. Dezember begangen. Ausgerufen wurde er 1992 von den Vereinten Nationen“, erläutert Jennifer Schmandt. Sie ist Inklusionsbeauftragte beim Kreis Unna. „Das Ziel ist es das Bewusstsein für die Belange von Menschen mit Behinderungen zu schärfen. Leider sind immer noch Soziale Ausgrenzung, Verarmung und Gewalt bittere Realität vieler Menschen mit Behinderungen.“
Barrierefreiheit und Teilhabe
Die Inklusionsbeauftragte unterstreicht, dass jeder einzelne dafür einen Beitrag leisten kann. „Barrierefreiheit und Teilhabe müssen eine Selbstverständlichkeit werden. Von dieser inklusiven Gesellschaft sind wir allerdings noch ein ganzes Stück weit entfernt.“ Sie appelliert, dass ein Umdenken stattfinden müsse: weg vom Defizit, hin zu den Chancen. „Eltern mit einem Kinderwagen werden ganz anders wahrgenommen als Menschen mit einem Rollstuhl oder einer Gehhilfe. Der Kinderwagen ist positiv besetzt, während ein Rollstuhl auf ein vermeintliches Defizit hinweist dabei sind die Barrieren, auf die Personen mit einem Kinderwagen oder Personen mit einem Rollstuhl treffen, ähnlich.“
Zum Internationalen Tag der Menschen mit Behinderungen macht Jennifer Schmandt darauf aufmerksam, dass die Behinderungen so vielfältig sind wie die Menschheit selbst: psychische Behinderungen, geistige Behinderungen und auch körperliche Behinderungen – die nicht sichtbar sein müssen und auch junge Menschen sowie Kinder betreffen.
Jeder vierte Mensch im Kreis Unna hat eine Behinderung
Im Kreis Unna beträgt der Anteil von Menschen mit einer Behinderung übrigens über 26 Prozent – das ist mehr als jeder Vierte. „Auch wenn diese Zahlen verdeutlichen, dass es um einen großen Personenkreis geht, geht es am Ende um jeden Einzelnen“, erklärt Jennifer Schmandt.
Die Kreisverwaltung Unna und ihre Gesellschaften haben sich der Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention verpflichtet und verstehen Inklusion als Querschnittsaufgabe in der Verwaltung. Bewusstseinsbildung der Mitarbeitenden, politische Partizipation betroffener Personen und der Abbau von sichtbaren und unsichtbaren Barrieren sind zentrale Themen. „Wir entwickeln uns bei diesem Prozess stetig weiter und lernen nie aus, denn Stillstand darf es bei diesem Thema nicht geben.“ PK | PKU