Altenpflege: Ein Beruf mit Zukunft und vielen Perspektiven

„Die Ausbildung zum examinierten Altenpfleger ist für Frauen wie für Männer der Sprung in einen zukunftssicheren Beruf, denn in der Pflege herrscht heute schon Notstand“, sagt Maike Wetschewald-Alcock von der Werkstatt im Kreis Unna. Im September startet die dreijährige Ausbildung in Vollzeit – noch sind Plätze frei.

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Maike Wetschewald-Alcock (v.l.n.r.), Christina Lutz und Gertrud Tobola mit „Azubine“ Alexandra Schramm im Seniorenhaus Neue Caroline in Holzwickede. Foto: Werkstatt Unna

Alexandra Schramm ist gerade im zweiten Jahr der Ausbildung und beschreibt, welche Voraussetzungen von Vorteil sind: „Man sollte das Herz am rechten Fleck haben, gut mit älteren Menschen und mit Konflikten umgehen können, aber vor allem auch Respekt vor dem Alter haben.“ Dass die 40-Jährige genau diese Eigenschaften hat, stellte sich 2010 während der einjährigen Qualifizierung zur Pflegeassistentenin heraus, einer Ausbildung, die bis heute in Zusammenarbeit mit dem Jobcenter Kreis Unna, dem Ev. Krankenhaus Unna und der Werkstatt im Kreis Unna durchgeführt wird.

Zur Ausbildung gehört theoretischer Unterricht und die praktische Ausbildung auf den Stationen im Ev. Krankenhaus und in allen anderen Versorgungsbereichen der Altenpflege. Den praktischen Teil absolvierte Alexandra Schramm im Seniorenhaus Neue Caroline in Holzwickede.

„Weil ich als Dozentin die Teilnehmerinnen unterrichtet habe und Frau Schramm bei uns ihr Praktikum absolviert hat, konnte ich sie gut kennen lernen“, sagt Einrichtungsleiterin Christina Lutz. Alexandra Schramm überzeugte: Sie hatte sehr gute Noten, ist zuverlässig, sehr motiviert, zielstrebig und kann gut mit Menschen umgehen. „Ich bot ihr an, bei uns eine Ausbildung zur Altenpflegerin zu machen“, erinnert sich Christina Lutz.

„Weil ich schon immer mit Menschen arbeiten wollte, habe ich sofort zugesagt. Allerdings hätte ich das ohne das Sprungbrett Werkstatt nicht geschafft. Ich fühlte mich dort von Anfang an gut aufgehoben“, erzählt Alexandra Schramm.

Rückblende: 2010 war die gelernte Industriekauffrau arbeitslos und wurde vom Jobcenter an die Werkstatt im Kreis Unna vermittelt. Neben Theorie und Praxis gehörte auch die psychosoziale Betreuung durch die Werkstatt im Kreis Unna zur Ausbildung. Heute kann die alleinerziehende Mutter mit der Ausbildungsvergütung selbst für ihren Lebensunterhalt sorgen und erlernt dabei noch einen abwechslungsreichen Beruf mit Zukunft, der ihr viel Freude macht. Zu ihren täglichen Aufgaben gehört die Grundpflege wie Waschen, Medikamente reichen, Wundversorgung und es bleibt noch Zeit für ein Gespräch: „Ich bin Ansprechpartnerin und Vertrauensperson für die älteren Menschen. Wenn sich eine Frau ihr Leben lang geschminkt hat, dann mache ich das heute für sie. Die Menschen sollen sich wohlfühlen“, betont Alexandra Schramm.

Wer sich für die Ausbildung zum/r examinierten Altenpfleger/in bei der Werkstatt im Kreis Unna interessiert, kann sich gerne bei Andrea Dechant, Schulleiterin des Fachseminars für Altenpflege, unter der Telefonnummer 02303 98190-11 melden.

Daten zur Ausbildung zur/zum examinierten Altenpflegerin/Altenpfleger

Die Ausbildung beginnt am 1. September 2015. Unterricht findet täglich von 8 bis 15 Uhr statt, für die praktische Ausbildung gelten die betriebsüblichen Arbeitszeiten. Voraussetzung ist mindestens der Hauptschulabschluss nach Klasse 10 oder der Hauptschulabschluss Klasse 9, in diesem Fall müssen Bewerber ergänzend eine mindestens zweijährige anerkannte Berufsausbildung oder eine einjährige Altenpflege- oder Krankenpflegehilfeausbildung absolviert haben. Der Auszubildende
schließt einen Vertrag mit einem Träger einer stationären oder ambulanten Altenpflegeeinrichtung ab. Umschulungen können mit einem Bildungsgutschein über die Agenturen für Arbeit bzw. das Jobcenter gefördert werden. Eine Altersbegrenzung für die Ausbildung gibt es nicht.