Alles neu macht der Mai: Teilumzug zur Burgschule, schrittweise Wiederaufnahme des Unterrichts, eine neue Homepage

Die neue Homepage der Bergkamener Musikschule ist ab heute online.

„Alles neu macht der Mai“ könnte es demnächst aus den Unterrichtsräumen erklingen, wenn die Musikschule in einem ersten Schritt mit der Wiedereröffnung nach der Lockerung der Corona-Vorschriften mit dem Einzelunterricht starten kann. Musikschulleiter Werner Ottjes sagt, dass dies in Bergkamen ab Montag, 18. Mai, wieder möglich sein wird. Mit Hochdruck arbeiten er und sein Kollegium daran, die Voraussetzungen dafür zu schaffen. Es ist ein Hygiene- und Schutzkonzept erarbeitet worden, außerdem müssen alle Schutzvorrichtungen einsatzbereit sein.

„Ähnlich wie die allgemeinbildenden Schulen haben wir dafür ein paar Tage gebraucht,“ sagt Ottjes, „außerdem galt es, zeitgleich und kurzfristig noch einen Teilumzug organisieren, das ist in Corona-Zeiten eine besondere Herausforderung gewesen!“ Der Umzug wird notwendig, weil die Unterrichtsaktivitäten aus der Preinschule an einen anderen Ort verlagert werden müssen. Die Grundschule benötigt die Räume dringend für den Ausbau der Ganztagsbetreuung. Ursprünglich sollte dieser Umzug mit der übergangsweisen Zusammenlegung von Unterricht und Verwaltung am Fakt Campus geschehen.

Umzug zum Kubus der ehemaligen Burgschule ist notwendig

Durch die Corona-Krise haben sich die städtischen Finanzen erheblich verschlechtert, sodass alle Bereiche der Verwaltung gehalten sind, genau zu prüfen, ob neue Verpflichtungen zwingend eingegangen werden müssen oder ob günstigere Alternativen bestehen. Die Musikschule hat deshalb erneut die Nutzbarkeit des „Kubus“ der ehemaligen Burgschule im derzeitigen Zustand für Unterrichtzwecke überprüft. Dieses Gebäude wurde bereits vor zwei Jahren für einige Monate als Ausweichmöglichkeit für den Umbau des Pestalozzihauses durch die Musikschule genutzt, der Zustand dieses Gebäudeteils ist seit dem Verlassen der Räumlichkeiten unverändert.

In den nächsten Jahren entsteht auf dem Gelände der Neubau der Jahnschule, dann wird auch die Musikschule samt Verwaltung endgültig in den Kubus ziehen. „Für die Übergangszeit der Bauaktivitäten müssen wir dann noch eine Lösung finden, das sollte aber mit genügend zeitlichem Vorlauf kein Problem sein“, ist sich Ottjes sicher. Der Transport der Klaviere ist bereits kurzfristig erfolgt, eine Spedition wird in dieser Woche das Mobiliar in das neue Übergangs-Domizil bringen. Die Verwaltung der Musikschule bleibt im Nebengebäude am Stadtmuseum.

Schutzausrüstungen müssen einsatzbereit sein, neue Homepage ist online

Für den bevorstehenden Unterrichtsstart Mitte Mai ist es aber zunächst wichtig, dass die bestellten Schutzausrüstungen rechtzeitig geliefert und aufgestellt werden können. Für alle Räume, in denen Unterricht auf Blas- und Tasteninstrumenten oder Gesangsunterricht erteilt wird, sind dann entsprechende Spuckschutzvorrichtungen vorgesehen. „Alle Unterrichtsräume verfügen zudem über ein Waschbecken, die Mehrzahl ist größer als 40 Quadratmeter, das kommt uns jetzt sehr zugute!“, bemerkt Thorsten Lange-Rettich, stellvertretender Musikschulleiter.

Lange-Rettich hat sich in den vergangenen acht Wochen der Zwangspause intensiv mit der Fertigstellung der neuen Homepage der Musikschule beschäftigt. Die Vorstellung der neuen Seite erfolgte im kleinen Kreis des Verwaltungsvorstandes der Stadt Bergkamen. Kulturdezernent Ulrich zeigte sich beeindruckt von der neuen Plattform, die auch das neue Erscheinungsbild der Musikschule sichtbar macht. So können sich seit Mitte der letzten Woche Interessenten aller Bereiche der Musikschule unter www.musikschule-bergkamen.de über Angebote und Aktivitäten informieren. Alle Angebote – von den Musikmäusen über den Instrumentalunterricht bis zu Angeboten der Musikakademie – können jetzt auch online gebucht werden.

„Konzertveranstaltungen sind hoffentlich ab Herbst wieder möglich, darüber würden sich unsere Zuhörer und auch wir Musiker uns sehr freuen“, sagt Lange-Rettich, der mit dem BOB, dem Blasorchester der Musikschule in der letzten Zeit nur einen digitalen Probenbetrieb absolvieren konnte. Derzeit ist gerade das zweite Home-Recording-Video in Arbeit. Alle Mitglieder des Orchesters spielen dafür ihre Stimme nach einem Click-Track ein und die eingesendeten Videos werden dann am heimischen PC von Lange-Rettich zu einer Orchesterfassung zusammengeschnitten. Der Titel des Stückes, das gerade in Arbeit ist, lautet passend zur augenblicklichen Situation: „Zurück in die Zukunft“.

Online-Unterricht ist nur Ersatz

Viele Lehrkräfte der Musikschule haben in den letzten Wochen digitalen Kontakt zu ihren Schülerinnen und Schülern gehalten und gepflegt. Vom Videounterricht über Skype, Zoom und andere Formate bis hin zu „Telefonproben“ mit Notenversand per E-Mail gab es zahlreiche Aktivitäten. „Für die Zeit des Unterrichtsstopps haben wir keine Entgelte erhoben, alle Beteiligten sind froh, wenn sie sich jetzt vor den Sommerferien einige Male wieder persönlich treffen können“, sagt Ottjes.

„Mit etwas Glück und entsprechender Vorbereitung sind laut der neuesten Verordnung des Landes NRW auch vor der Sommerpause bereits wieder Proben kleinerer Ensembles bis sechs Personen möglich, das ist doch ein Lichtblick für das gemeinsame Musizieren, denn Online-Unterricht ist eben nur ein Ersatz“, ergänzt Anne Horstmann, die neben der Musikakademie auch ein Querflötenensemble betreut. „Erst jetzt ist vielen Menschen in der Krise deutlich geworden, wie wichtig das gemeinsame Musizieren in der Gemeinschaft für sie ist. Musizieren verbindet nicht nur die Nervenzellen in unserem Gehirn, sondern es ermöglicht auch einen kreativen, nonverbalen Kontakt zu vielen anderen Menschen.“ Zahlreiche Angebote der Musikakademie mussten ausgesetzt oder verschoben werden. Die genauen Starttermine werden ab sofort auch über die neue Homepage bekannt gegeben: www.musikschule-bergkamen.de