Adensee ist genehmigt – Wasserstadt soll Perle der Internationalen Gartenschau 2027 werden

Das Ruhrgebiet ist auf dem Weg, sich für die Ausrichtung der Internationalen Gartenschau 2027 zu bewerben. Wenn das klappt, dann gehört die Wasserstadt Aden zu den Perlen dieser Freiluftausstellung. Dass sie bis dahin auch Realität wird, dafür hat zuletzt die Bezirksregierung Arnsberg gesorgt. Sie hat den Bau des Adensees jetzt genehmigt. Diese Genehmigung ging am Mittwoch im Bergkamener Rathaus ein. Jetzt können alle Arbeiten europaweit ausgeschrieben werden.

Gruppenbild mit Genehmigung des Adensees (v.l.): Sachbearbeiterin Beate Thoms, Dr. Hans-Joachim Peters, Bürgermeister Roland Schäfer, Thomas Middelmann und Christiane Reumke.
Gruppenbild mit Genehmigung des Adensees (v.l.): Sachbearbeiterin Beate Thoms, Dr. Hans-Joachim Peters, Bürgermeister Roland Schäfer, Thomas Middelmann und Christiane Reumke.

Im Sommer sollen die ersten Erdarbeiten gestartet werden, berichteten am Donnerstag Bergkamens 1. Beigeordneter Dr. Hans-Joachim Peters und Thomas Middelmann von der RAG Montan Immobilien. Für den See wird nicht ein „Loch“ gegraben, sondern das Gelände drum herum auf der Zechenbrache Haus Aden um bis zu 8 Meter angehoben. Dafür werden eine Million Kubikmeter Bodenmaterial benötigt, das in den nächsten drei bis dreieinhalb Jahren per Lkw herangeschafft wird.

Vor müssen Stadt und Montan Immobilien ein Grundstücksgeschäft tätigen. Die Stadt wird etwa zwei Drittel der über 50 Hektar großen Fläche erwerben. Hier sollen 300 Wohneinheiten entstehen. Auf Haus Aden solle aber kein Villen-Viertel für Reiche entstehen, versprach Dr. Peters. Der Grundstückspreis werde im Schnitt nur etwa 10 Prozent über den in Oberaden marktüblichen Preisen liegen. Teurer würden allerding die „Sahnestücke“, die Grundstücke, die direkt am Adensee liegen und mit einem Bootssteg ausgestattet werden können. Möglich sind übrigens auch laut der jetzt vorliegenden Genehmigung schwimmende Häuser. Die ersten Grundstücke könnte 2018 verkauft werden. Die Interessentenliste werde von Woche zu Woche länger, betonte die Projektleiterin auf Seiten der Stadt, Christiane Reumke.

Projektskizze Wasserstadt: So könnte der Eingangsbereich vom Wendebecken am Datteln-Hann-Kanal in den Adensee aussehen.
Projektskizze Wasserstadt: So könnte der Eingangsbereich vom Wendebecken am Datteln-Hann-Kanal in den Adensee aussehen.

Auf dem Teil, den die RAG Montan Immobilien selbst vermarktet, kann sich nicht störendes Gewerbe ansiedeln: Architektenbüros, Arztpraxen, Labore etc. Platz gibt es auch für ein Hotel. Hier haben bereits Hotel-Ketten, die sich im Ruhrgebiet engagieren wollen, bereits angefragt, berichtete Thomas Middelmann. Es hatte sich auch schon ein Investor gemeldet, der die Wasserstadt komplett kaufen wollte.

Für die RAG Montan Immobilien sei dieses Projekt in Bergkamen das wichtigsten und bedeutendstes in den nächsten Jahren, so Middelmann. Das ist kein Wunder: In die noch zu schaffende Infrastruktur wie Straßen, Kanalisation, Adensee mit seiner direkten Verbindung an den Datteln-Hamm-Kanal müssen 40 bis 50 Millionen Euro investiert werden. 10,5 Millionen Euro gibt das Land dazu. Der Eigenanteil der Stadt Bergkamen beträgt 4,5 Millionen Euro. Der aller größte Teil des Rests wird über Grundstücksverkäufe erwirtschaftet.

Konzept der Wasserstadt Aden
Konzept der Wasserstadt Aden