Absturz in die Ruhrwiesen: Flugzeug ging der Sprit aus
Die Kreispolizei Unna und die Staatsanwaltschaft Dortmund haben einen weiteren Zwischenbericht zum Flugzeugabsturz in die Lippewiesen in Fröndenberg vorgelegt, bei dem fünf Menschen starben. Ein 16 Monate altes Kleinkind schwebt weiterhin in Lebensgefahr. Absturzursachen sind vermutlich Spritmangel und falsche Entscheidungen des Piloten.
Nach der vorläufigen Auswertung der rechtsmedizinischen Untersuchungen und unter Berücksichtigung der Einschätzung der Expertengruppe der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung ist der Flugzeugabsturz vom 27. August in Fröndenberg aus kriminalistischer und staatsanwaltlicher Sicht auf ein Zusammentreffen mehrerer Umstände zurückzuführen:
Auszuschließen ist zunächst, dass der Pilot an einem körperlichen Gebrechen litt, etwa einen Herzinfarkt erlitt und es deshalb zum Absturz kam. Vielmehr steht fest, dass sein Tod – ebenso wie der Tod der weiteren vier Mitinsassen – Folge des Absturzes ist.
Flugzeug hatte zu wenig Sprit
Nach Auswertung der Unterlagen betreffend das Flugzeug und der Daten des Heimatflughafens (Dortmund) verlor das Flugzeug in naher Entfernung zum Zielflughafen deshalb an Höhe, weil es zu Aussetzern des Motors kam. Diese waren wahrscheinlich dadurch bedingt, dass der Sprit der Maschine (AVGAS) zur Neige ging. Jedenfalls waren die Tanks bei den nachfolgenden Untersuchungen vollständig geleert.
Der Pilot, dem nach einer vorläufigen Einschätzung eine Notlandung auf einer anderen, besser geeigneten Wiese möglich gewesen wäre, entschied sich – aus der nachträglichen Perspektive – fehlerhaft dafür, eine Landung auf dem geplanten Zielflughafen durchzuführen, offensichtlich in der Hoffnung, dass Restgeschwindigkeit und Segeleigenschaften des Fluggerätes hierfür ausreichen würden.
Pilot entschied sich offensichtlich falsch
Die weitere Auswertung der Flugdaten und der Kommunikation zwischen dem Piloten mit dem beteiligten Bodenpersonal während des Fluges dauert noch an. Sie kann möglicherweise weitere Anhaltspunkte über den genauen Zeitpunkt geben, zu dem die Probleme mit der Maschine erstmals auftraten bzw. vom Piloten bemerkt wurden. Anhaltspunkte dafür, dass Maschinenprobleme bereits im Vorfeld des Absturzes aufgetreten waren, haben die Ermittlungen bislang nicht ergeben.
Er streifte dann – weniger als zwei Minuten vor dem möglichen Landezeitpunkt auf dem Flughafen Arnsberg-Menden- am Unfallort eine Baumgruppe, wonach das Flugzeug auf dem Boden aufschlug und in kurzer Entfernung dahinter auf dem Dach liegen blieb. Eine genaue Rekonstruktion des Absturzgeschehens in dieser Endphase ist nach den Angaben der Mitarbeiter der BFU nicht möglich.
Die getöteten Personen verstarben unmittelbar bei dem Geschehen. Die überlebenden Kinder, die zunächst in ärztliche Behandlung verbracht wurden, werden derzeit weiter versorgt. Das 16 Monate alte Kleinkind schwebt nach Angaben der Ärzte weiterhin in Lebensgefahr.