22 Verletzte bei Brand in Klinik gerettet

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Notfalldarsteller des Roten Kreuzes bereiten sich auf den Einsatz vor. Fotos: Klinikum Westfalen

Rauch dringt aus dem Patientenzimmer im sechsten Stock des Hellmig-Krankenhauses, Schmerzensschreie ertönen. Rettungskräfte und Krankenhauspersonal kümmern sich um blutende Wunden und erschreckende Brandverletzungen – doch das grelle Rot ist nur aufgemalt, die Schmerzen nur gespielt.  Feuerwehr, DRK und Krankenhaus organisierten am Samstag, 27. September, eine große Katastrophenübung im Kamener Krankenhaus.

Die Bilanz: 22 Verletzte gerettet und gute Noten für die Wehr wie das Krankenhaus. 114 Mitarbeiter stark traten die Rettungskräfte auf, angeführt vom Kamener Feuerwehrchef Rainer Balkenhoff.

Feuer nur gespielt

Dass es eine Übung geben würde, wussten die Löschzugmannschaften ebenso wie die Mitarbeiter des Krankenhauses. Das genaue Szenario aber kannten sie alle nicht. „Ein Brand in einem Patientenzimmer, möglicherweise ausgelöst durch eine Zigarette“, schilderte Rainer Balkenhoff die Ausgangssituation.

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Nebel imitierte den Rauch im Patientenzimmer.

Um 9.30 Uhr löste die Brandmeldeanlage wie gewollt den Alarm aus. Sämtliche technische Vorkehrungen funktionierten. Die Aufzüge stoppten im Erdgeschoss und blockierten dann, alle Notausgänge wurden automatisch entriegelt. „Wir haben hier in sinnvolle Technik investiert“, so Michael Kleinschmidt, Geschäftsführer im Klinikum Westfalen. Nach der Fusion des Krankenhauses mit dem Klinikum Westfalen wurden technische Anlagen erweitert und wurde ein neuer Einsatz- und Alarmplan erarbeitet. Beides hatte am Samstag seine Bewährungsprobe zu bestehen.

Transport zur Intensivstation

Für Wehr und Klinikpersonal galt es, Hand in Hand zu arbeiten, sich perfekt abzustimmen. Auf beiden Seiten mussten Einsatzleitungen schnelle Hilfe organisieren und für reibungslose Kommunikation sorgen. Ein Triage-Arzt beurteilte jeden „Verletzten“, entschied über Behandlungspriorität und Transport zur Intensivstation oder zu einem Behandlungsplatz außerhalb der Gefahrenzone. Für die „Verletzten“ war spätestens an der Tür der Intensivstation Schluss. Hier wurde mit dem vorher vereinbarten Codewort die Übung aufgelöst. Bis dahin aber hielten die Schauspieler ihre Rollen perfekt durch, machten es den Rettern keineswegs leicht und sorgten mit Schmerzensschreien und weiteren Emotionen für Ernstfalldramatik. „Die haben das toll gemacht“, urteilte Regina Klose, Leiterin der Notfalldarstellungs-Truppe des Jugendrotkreuzes im Kreis Unna.

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Weniger schwer verletzte Patienten wurden an einen provisorischen Behandlungsplatz außerhalb der Gefahrenzone verlegt.

Die Mitglieder sind speziell geschult, lernen in Spielen und Trainingseinheiten Verletzungen und Krankheitsbilder exakt zu imitieren. Sie brachten auch übergroße Schminkkoffer mit, die täuschend echte Brandwunden möglich machten.

Patienten und Anwohner vorab informiert

Die regulären Patienten im Krankenhaus und auch die Anwohner waren vorab informiert worden, um ihnen unnötigen Schrecken zu ersparen. Zusätzliches Personal sorgte dafür, dass der Krankenhausbetrieb während der Übung reibungslos weiter lief. Rainer Balkenhof wie auch Marc Westerhoff, der für die Kamener Polizei das Geschehen beobachtete, zogen am Ende der Übung ein erstes, durchweg positives Fazit. Potenzial für Verbesserungen gebe es wie immer im Detail, hielten sie fest. Vorher benannte Schiedsrichter beobachteten mit Klemmbrettern bewaffnet das komplette Geschehen. Noten verteilten sie nicht, hielten aber alle Optimierungsmöglichkeiten fest.

Zufrieden zeigten sich am Ende auch Geschäftsführer Michael Kleinschmidt, Krankenhausleiterin Anke Ronge und der ärztliche Leiter des Krankenhauses, Dieter Metzner. „Wir wollen, dass so etwas nie passiert, wir wollen aber für diesen Fall gut vorbereitet sein. Es ist gut zu wissen, dass wir dann hier gute Partner haben“, so Michael Kleinschmidt.