Hubert Hüppe einstimmig als Kreisvorsitzender der Senioren Union wiedergewählt
Bei der jüngsten Mitgliederversammlung der Senioren Union Kreis Unna (SU) im Bergkamener Treffpunkt wurde der heimische Bundestagsabgeordnete Hubert Hüppe einstimmig als Kreisvorsitzender wiedergewählt. Im Mittelpunkt der Versammlung, an der rund 50 Mitglieder der CDU-Kreisvereinigung teilnahmen, standen die Neuwahlen des Kreisvorstandes und der Delegierten.
Neben den Wahlen standen Grußworte prominenter Gäste auf der Tagesordnung, darunter der langjährige Bundesvorsitzende der Senioren-Union, Prof. Dr. Otto Wulff, der CDU-Kreisvorsitzende Marco Morten Pufke sowie der Bezirksvorsitzende der Senioren-Union Ruhrgebiet, Jürgen Zeller.
In seinem Bericht ging Hubert Hüppe auf die vergangene Amtszeit und die zahlreichen politischen Initiativen der Senioren Union ein, unter anderem zu den Themen Arzneimittelengpässe und Energiepauschale. Er unterstrich die Bedeutung der Senioren Union als Sprachrohr der älteren Generation und betonte, dass die Vereinigung nicht nur für Gemeinschaft, sondern auch für konkrete politische Ziele stehe. Man wolle die CDU unterstützen, aber auch prägen. Es seien gerade Lebensältere wie Herbert Reul und Karl-Josef Laumann gewesen, die bei den Landtagswahlen für die CDU gepunktet hätten. Vor diesem Hintergrund verabschiedete die Versammlung einstimmig einen politischen Leitantrag, der eine gerechte Anpassung des steuerlichen Grundfreibetrages für Rentner fordert.
Prof. Dr. Otto Wulff würdigte in seiner Rede die Leistungen von Hubert Hüppe im Bundestag und hob die Bedeutung der älteren Generation in der Politik hervor. Er erinnerte an die Herausforderungen der Nachkriegszeit, den Wiederaufbau Deutschlands aus Trümmern und rief dazu auf, aus dieser Geschichte Optimismus und Mut für die aktuellen Herausforderungen zu schöpfen. Wulff sprach sich für ein starkes Europa und die Werte der abendländischen Kultur aus und betonte die Notwendigkeit von Geschlossenheit und Engagement in der CDU, um künftige Wahlen zu gewinnen und die europäische Einheit zu stärken.
Der CDU-Kreisvorsitzende Marco Morten Pufke dankte den Mitgliedern der Senioren-Union für ihren unermüdlichen Einsatz und betonte die Unverzichtbarkeit ihrer Arbeit für die Gesellschaft.
Der neue Vorstand der Senioren Union Kreis Unna im Überblick:
Einheit Weddinghofen der Freiwilligen Feuerwehr lädt zur Jahresdienstbesprechung ein
Die Feuerwehreinheit Weddinghofen lädt auch alle ihre fördernden Mitglieder zu ihrer Jahresdienstbesprechung am kommenden Samstag, 3. Februar ein. Die Besprechung am Gerätehaus, Häupenweg 23, beginnt um 17 Uhr.
SPD Weddinghofen-Heil lädt zur Bürgersprechstunde ein
Am kommenden Samstag, 3. Feburar, von 10:30-11:30 Uhr wird der SPD-Ortsverein Weddinghofen-Heil seine erste Bürgersprechstunde in Form der AnsprechBar wieder vor der Barbara-Apotheke an der Schulstraße in Weddinghofen anbieten. Vor Ort seien werden u.a. die Ratsfrau Alexandra Meinberg sowie der Vorsitzende des Ortsvereins und Kreistagsabgeordneter Jens Schmülling. Ebenfalls vor Ort sein wird dieses Mal die hiesige Landtagsabgeordnete Silvia Gosewinkel MdL, die insbesondere für sämtliche Themen rund um die Landespolitik mit Rat und Tat zur Verfügung stehen wird. Die lokalen Politiker freuen sich auf viele gute Gespräche bei einer Tasse Kaffee oder Tee und den gemeinsamen Austausch über aktuelle Themen und Hinweise darüber, wo evtl. der Schuh drückt.
„Das war doof“: Online-Einkauf zu Lasten der Lünener Stadtwerke
von Andreas Milk
Im Oktober 2022 kam der Bergkamener Tobias K. (Name geändert) auf eine eher schlechte Idee: Er bestellte bei einem Internetversand Ware für 72,95 Euro – und gab als Konto für die Lastschrift eine Bankverbindung der Stadtwerke Lünen an. „Ich geb‘ zu, das war doof“, bekannte der 38-Jährige nun vor der Kamener Strafrichterin. Selbstverständlich scheiterte die Abbuchung. Dem Versandunternehmen war die ganze Sache nicht so wichtig, dass es Anzeige erstattet hätte. Zum Verfahren wegen Betrugs kam es aber eben doch.
Größtes Problem dabei: K.s Vorstrafenregister. Es hat 15 Eintragungen; schon im Jugendalter ging es bei ihm los. Meist waren es Betrugsdelikte. K. verbüßte sowohl Jugendarrest als auch „erwachsene“ Haftstrafen. Zur Zeit des Vorfalls mit dem Stadtwerke-Konto stand er unter Bewährung.
Allerdings gab es etwas, das seine Verteidigerin Hoffnung schöpfen ließ: Die Tatabstände seien in den letzten Jahren größer geworden. Und: Ihr Mandant sei inzwischen Vater, sei sich seiner Verantwortung für den Nachwuchs bewusst. Das Urteil: eine Geldstrafe. 60 Tagessätze à 40 Euro muss Tobias K. zahlen. Derzeit lebt er von Arbeitslosengeld.
Bergkamener Grizzlys siegen in Grefrath und gehen als Tabellen-Führer in Playoffs
Das entscheidende Hauptrunden-Spiel der Landesliga-Saison 2023/24 ist Geschichte, die Bergkamener Grizzlys, angeführt von Chefcoach Igor Furda, besiegen in Grefrath vor 840 Zuschauer die heimische Phoenix-Mannschaft mit 3:2 (1:0, 0:0, 2:2) und gehen als „Sieger der Landesliga-Hauptrunde“ in die K.o.-Runde.
„Das war unser Ziel! Ich bin froh über die Tatsache, dass wir als erster die Hauptrunde beenden konnten und ich bin stolz auf diese Mannschaft, dass sie so spielt und so funktioniert, wie wir es erhofft hatten“, so Sportmanager Brodde.
In einem spannenden und über weite Strecken ausgeglichenen Spiel zeigten die Bergkamener Jungs, was auch unter Druck und Zugzwang in ihnen steckt.
Mit einer überragenden Leistung des Grizzly-Goalies Kevin Pfeiffer schien es für die Hausherren aus Grefrath nahezu aussichtslos, den Puck im Netz unterzubringen. So war es die Routine und die Kaltschnäuzigkeit, die zum verdienten Sieg führte.
Vlad Sushkov (Assist Vlk und Zimbelmann), Felix Berger (Assist Schnieder) und Robin Pietzko (Assist Sushkov und Krasnikov) waren die Torschützen auf Bergkamener Seite.
Jetzt richtet sich die komplette Konzentration auf die Playoffs:
Als Tabellenführer haben die Grizzlys Heimrecht in dem „best of three“ Modus, der ab kommender Woche beginnt.
DLRG Bergkamen e.V. startet mit drei Podiumsplätzen in Schwerte in das Wettkampfjahr 2024
Traditionell startete das Wettkampfjahr für die Schwimmer und Schwimmerinnen der DLRG Bergkamen e.V. mit dem Ruhr Cup in Schwerte. Dieser fand am Samstag, dem 27.01.2024 bereits zum 20. Mal statt.
Es gingen rund 280 Sportler und Sportlerinnen an den Start, darunter 21 Schwimmer und Schwimmerinnen aus Bergkamen. Von der Altersklasse 8 bis zur Altersklasse 40 konnten alle Rettungssportler und Rettungssportlerinnen ihre persönlichen Bestzeiten unterbieten. Besonders erfreulich waren die elf Top 10 Platzierungen in der Einzelgesamtwertung und drei Podiumsplätze. In der Altersklasse 8 männlich konnte Nick Mosert den 3. Platz erzielen. Ebenso gelang es Tom Schwittek in der Altersklasse 10 männlich den 3. Platz zu erreichen. Über den 1. Platz erfreute sich Tobias Schwittek in der Altersklasse 40 männlich. Zudem erzielten die Schwimmer und Schwimmerinnen in der Vereinswertung einen sehr starken 9. Platz. Einen ausführlichen Bericht zum Wettkampf finden Sie auf der Homepage der DLRG Bergkamen. www.bergkamen.dlrg.de
Mit Dudelsäcken und Fackelschein den grauen Jahresstart beim Hafenfeuer verscheuchen
Pralle Wintersonne, abendlicher Frost, knallblaue Stunde mit Fackeln, Lagerfeuer, Schottenröcken und Dudelsäcken: Das ist genau nach dem Geschmack der Bergkamener und weit darüber hinaus. „Wo muss man denn hier lang zu diesem Feuer im Hafen?“, fragte ein Auswärtiger leicht verzweifelt, nachdem er mit Mühe einen Parkplatz ergattert hatte. Es wurde eng am Samstag in der Marina, denn alle wollten ein Stück vom Hafenfeuer abgekommen.
„Da kommt der Platz so langsam an seine Grenzen“, beobachtet Karsten Quabeck vom Stadtmarketing zufrieden und leicht besorgt, wie sich die Fläche zwischen den Cafés und Restaurants immer dichter füllt. Stellenweise ist kein Durchkommen mehr. Vor jeder Bude bilden sich Schlangen: Pommes & Co. werden langsam immer weniger. „Die Firma beta hat freundlicherweise ihre Parkplätze spontan zur Verfügung gestellt, damit sich die Lage etwas entspannt“, so Quabeck. Die Autos stehen inzwischen ebenfalls Schlange hinter jedem Parkplatz, an dem sich Besucher ihren Fahrzeugen nähern. Auf allen Gehwegen haben sich ganze Pilgergruppen formiert.
Mit seiner 7. Auflage hat sich das Hafenfeuer längst in einen Selbstläufer mit Großevent-Charakter gemausert. Es hat sich herumgesprochen, dass hier in den dunklen und veranstaltungsmäßig mauen Januartagen einiges geboten wird. Stockbrot am wohlig warmem Lagerfeuer sowieso. Spannende Geschichten im Dunkeln von Michael Wrobel zum Mitmachen für die Kinder. Es darf gebastelt und gespielt werden. Mit der Dunkelheit läuft Thyrion auf, das unheimliche Stelzen-Fabelwesen, das auf äußerst kreativen brennenden Blechblasinstrumenten unheimliche Töne produziert, während sich zu seinen Füßen das Feuerrad dreht und Fackeln an langen Ketten herumwirbeln. Irgendwann kommt dann immer der Moment, an dem der Riese mächtige Feuerbälle in den Himmel spuckt.
Direkt danach marschieren Schottenröcke durch die Marina und geben mit Dudelsäcken und Trommeln alles, was die schottische Marschmusik zu bieten hat. Zwischendrin übernehmen Musiker und Bands mit irischen Klängen. Besucher schleppen Esel aus Stahl in Originalgröße zu den Parkplätzen, fotografieren allesamt hingerissen den gewaltigen Elefanten mit den beleuchteten Augen und Ohren und sichern sich beim Metallbauer mindestens eine Fackel für den Garten. Schmuck und winterliche Gartenverzierung gibt es auch noch zur Auswahl. Der Glühwein schmeckt jetzt richtig lecker. Am größten ist aber die Vorfreude auf den Moment, an dem die Fackeln ausgepackt werden. Alle sichern sich ein Exemplar, sammeln sich in Gruppen, entzünden sie unter den wachsamen Augen der Feuerwehr an den Lagerfeuern und Feuerkörben. Und dann geht es los zur Fackelwanderung durch die Marina, immer hinter den Dudelsäcken her.
Wer noch nicht genug hat, der macht sich am Sonntag wieder auf den Weg. Da gibt es weniger Lichterschein in der winterlichen Dunkelheit. Dafür mehr Sonnenschein, Musik und Kinderprogramm. Ein helles, geselliges und stellenweise überranntes Wochenende, das den dauernassen und grauen Jahresstart mehr als kompensiert hat.
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Kranzniederlegung: Erinnerung an die Gräueltaten der Nationalsozialisten muss wachgehalten werden
Der stellvertretende Bürgermeister Kay Schulte hat am Samstag, am Jahrestag der Befreiung des KZ Auschwitz und dem Gedenktag an die Opfer des Nationalsozialismus, mit Vertreterinnen und Vertretern der Stadtratsfraktionen einen Kranz an der Gedenkstätte am Gemeindehaus der Freikirchlichen Gemeinde Bergkamen an der Lentstraße niedergelegt. In diesem Gebäude befand sich vom 12. April 1933 bis zum 24. Oktober 1933 das Konzentrationslager Schönhausen, in dem die Nazis rund 1000 Gegnerinnen und Gegner des Regimes interniert und auch gefoltert hatten. Die Erinnerung daran müsse angesichts des Erstarkens neonazistische Kräfte in Deutschland wachgehalten werden, um die Demokratie zu stärken, erklärte Schulte.
Das KZ Schönhausen
Der durch den damaligen Reichskommissar für das preußische Innenministerium Hermann Göring eingesetzte kommissarische Landrat im Kreis Unna, Wilhelm Tengelmann, ließ am 12. April 1933 in den frühen Morgenstunden 489 führende Mitglieder der KPD durch die Polizei und ihre nazitreuen Hilfskräfte verhaften. Ein großer Teil wurde zum neu eingerichteten KZ Schönhausen in der damaligen Bergarbeitergemeinde Bergkamen gebracht. Die übrigen Gefangenen wurden zu umliegenden Gefängnissen, Zuchthäusern und Sammellagern transportiert – unter anderem zur berüchtigten Dortmunder Steinwache. Dort, aber auch in Schönhausen gehörten Folter und Misshandlungen durch die Wachmannschaft zum Alltag der Gefangenen.
Als „sadistisch und pervers“ bezeichnete der Kaufmann Dr. Busch aus Unna in einem Beschwerdebrief an den Nachfolger von Tengelmann die Quälereien, die er nachts am 13. April 1933 in Bergkamen erlitten hatte. Geschlagen worden sei er von SA- und SS-Leuten mit einer Eisenstange und einem Gummiknüppel. Folge der Schläge auf seinen Kopf sei der Verlust seines Geruchssinnes.
Fast 1000 Frauen und Männer in „Schutzhaft“
Fast 1000 Frauen und Männer gerieten bis zur Auflösung des Lagers am 24. Oktober 1933 in Schönhausen in die sogenannte Schutzhaft. Den KPD-Mitgliedern folgten Sozialdemokraten, Gewerkschafter und auch rund ein Dutzend Personen jüdischen Glaubens. Da das KZ Schönhausen nach Schätzung des ehemaligen Bergkamener Stadtarchivars Martin Litzinger lediglich bis zu 200 Häftlingen aufnehmen konnte, musste möglichst schnell Platz durch Verlegungen in andere Sammellager und Zuchthäuser geschaffen werden. Auch dafür hatte Landrat Wilhelm Tengelmann dank seiner hervorragenden Verbindungen zum preußischen Innenminister Göring und zu dessen Polizeiführung im Ruhrgebiet und Rheinland gesorgt.
Wegen des Platzmangels gab es außer einigen Stühlen keine Möbel. Von den Wachmannschaften erhielten die Häftlinge nur trockenes Brot sowie dünnen Kaffee oder Brühe. Weitere Verpflegung brachten Angehörige. Misshandlungen und Folterungen der Inhaftierten standen auf der Tagesordnung.
Bereits am 15. April 1933 erfolgte per Bahn der erste Sammeltransport mit 60 Gefangenen zum Konzentrationslager Brauweiler in Pulheim bei Köln. Wenige Stunden später erhängte sich dort der Häftling und ehemalige KPD-Funktionär Ernst Bronheim. Für die Historiker Hermann Daner und Josef Wißkirchen, die die Geschichte des KZ Brauweilers erforscht haben, steht fest, dass die Ursache für diesen Selbstmord in den vorher erlittenen Misshandlungen in Schönhausen zu suchen seien.
Gerüchte, Bronheim sei während des Transports von Wachmannschaften erschossen worden, dementierte die NS-Nachrichtenstelle im Kamener Rathaus sofort und drohte, wer in Zukunft solche Gerüchte in die Welt setze, „wird sofort verhaftet“.
Einschüchtern und gefügig machen
Die neuen Machthaber machten keinen Hehl daraus, was hinter den Mauern des Wohlfahrtsgebäudes geschah. Ihr Ziel war es, die Bergkamener Bergarbeiter und deren Angehörige einzuschüchtern und gefügig zu machen.
Die Schreie der Gequälten waren bis weit in die Bergarbeitersiedlung Schönhausen zu hören. Mindestens zwei Mal standen Berichte über das Lagerleben im Hellweger Anzeiger und anderen nicht verbotenen Tageszeitungen im Kreis Unna. „Das neue Deutschland aber will ein Kulturstaat sein und deshalb auch mit seinen jetzt ohnmächtigen Feinden menschlich verfahren“, heißt es beschönigend in der Ausgabe des HA vom 30. Mai. Und nur wenige Sätze weiter: „Hier lernen sie endlich einmal das Gesetz des Unterordnens; denn hier gilt nur ein Wille: der des Lagerkommandanten, und der wieder handelt nach dem Willen und im Sinne unseres großen Führers Adolf Hitler.“
Vermutlich hat auch hier kein Redakteur das Lager von innen gesehen. Gedruckt wurde das, was die die NS-Nachrichtenstelle im Kamener Rathaus als Text vorgegeben hatte. Das geschah auch so einen Monat vorher bei einem Bericht über die „Geburtstagsfeier“ für Adolf Hitler am 20. April 1933. Im Kamener Stadtarchiv befindet sich dazu das Manuskript, das am 24. April 1933 im Hellweger Anzeiger veröffentlicht wurde.
„Umerziehungslager“
Die neuen lokalen NS-Herrscher betrachteten das „Konzentrationslager Schönhausen“ als eine Art Umerziehungslager, in dem sie die Insassen folterten und misshandelten. Direkte Todesfälle sind nicht bekannt, doch manche Insassen wurden durch den Terror so gebrochen, dass sie sich später das Leben nahmen.
Verantwortlich für die Einrichtung des KZ Schönhausen waren die örtlichen Nazi-Größen. So erklärte der Bürgermeister des Amtes Pelkum, zu dem die Altgemeinde Bergkamen damals gehörte, am 22. März 1933: „Es ist zwingend notwendig, die schnellste Schaffung von Konzentrationslagern durchzuführen.“ Das erledigte Landrat Wilhelm Tengelmann im ehemaligen Wohlfahrtsgebäude in Schönhausen innerhalb von gut drei Wochen.
Gerade dort ein Konzentrationslager einzurichten, hatte mehrere Gründe. So war zu diesem Zeitpunkt das Deutsche Reich Eigentümer des Gebäudes wie auch der Schachtanlagen Monopol in Kamen und Grimberg 1/2 in Bergkamen samt der dazugehörigen mehreren Tausend Bergarbeiterwohnungen in beiden Städten. Vorher gehörte es als Teil der Gelsenkirchner Bergwerks-Gesellschaft zum Montan-Imperium des Industriellen Friedrich Flick.
Doch der Finanzjongleur Flick geriet durch den Börsenzusammenbruch 1929 und die nachfolgende Weltwirtschaftskrise finanziell ins Straucheln. Der Kursverfall seines Aktienbesitzes sorgte dafür, dass sie keine Sicherheiten für seine Bankschulden mehr boten. Gerade zur rechten Zeit kursierten Gerüchte, eine französische Bank hätte Flick ein derart interessantes Angebot für seine Zechen an der Ruhr unterbreitet, dem er eigentlich nicht widerstehen könne. Damit dieser wichtige Teil der deutschen Wirtschaft nicht in die Hände des „Erbfeindes“ fallen konnte, kaufte die Reichsregierung unter Kanzler Brüning die Gelsenkirchener Bergwerks-Gesellschaft zu einem vielfachen des Aktienkurses.
Während Flick zwar mit Blessuren, aber keineswegs als armer Mann die Krisenjahre überstand, litten die Bergleute auf den Schachtanlagen im Kamen und Bergkamen bittere Not. Wegen der geringen Nachfrage nach Kohle wurden viele Kumpel arbeitslos und diejenigen, die noch auf den Lohnlisten standen, mussten empfindliche Einkommensverluste durch sogenannte Freischichten und Lohnkürzungen hinnehmen. 1936 kaufte Flick vom Reich die Aktien zurück. Vorher war die Gelsenkirchener Bergwerks-Gesellschaft in der Essener Steinkohlenbergwerke AG aufgegangen.
Landrat mit guten Verbindungen
Hilfreich für die Einrichtung des Konzentrationslager Schönhausen war sicherlich, dass Landrat Wilhelm Tengelmann seit 1930 Betriebsinspektor auf der Schachtanlage Monopol in Kamen war, also als Chef direkten Zugriff auf das Wohlfahrtsgebäude hatte. Seinen Posten in Kamen und den des Landrats Unna gab er 1933 auf, nachdem ihn sein Freund Hermann Göring als Wirtschaftsberater nach Berlin gerufen hatte. Wilhelm Tengelmann war übrigens ein Sohn des Vorstandsvorsitzenden der Essener Steinkohlenbergwerke AG, Ernst Tengelmann. Ab 1930 unterstützten die Tengelmänner, dazu gehörte auch Wilhelms Bruder Walter, wie Friedrich Flick finanziell die NSDAP. Das war einer von vielen Vorwürfen gegen Flick und seine Wegbegleiter in den Kriegsverbrecherprozessen in Nürnberg.
Ein vielleicht ebenso wichtiger Grund für die Einrichtung des KZ war für die Nazis, dass trotz ihres Terrors, der nach dem Reichtagsbrand am 27. Februar 1933 verstärkt wurde, und trotz aller Propaganda die meisten Menschen im Kreis Unna sich nicht mit den neuen braunen Herrschern anfreunden konnten. So feierten zum Beispiel die Bergkamener Nazis die Ernennung Hitlers zum Reichskanzler mit zweitägiger Verspätung unter massivem Polizeischutz mit einem Fackelzug erst am 1. Februar.
Dass die meisten Bergkamener den Nationalsozialisten ablehnend gegenüberstanden, zeigen auch die Ergebnisse der Reichstagswahlen am 7. März: Nur 32,9 % der Stimmen erhielt die NSDAP in Bergkamen. Bei den Kommunalwahlen fünf Tage später traten die Nazis in der Hoffnung, so Stimmen aus dem bürgerlichen Lager zu erhalten, nicht unter ihrem Parteinamen, sondern als „Liste Schmidt“ an. Die Liste gewann aber nur sieben von 15 Sitzen im neuen Gemeinderat. Die Stimmenmehrheit war erst sicher, nachdem der Gemeindevertreter der KPD vor der konstituierenden Sitzung verhaftet wurde. Bei der Bürgermeisterwahl erhielt der bisherige sozialdemokratische Gemeindevorsteher Dröge nur die fünf Stimmen seiner eigenen Partei und unterlag.
Mit der Bewachung der Gefangenen und der Verwaltung des Konzentrationslagers Schönhausen beauftragte Tengelmann als Polizeichef SA, SS und Stahlhelmmänner der Hilfspolizei Kamen-Bergkamen. Für sie wurde im Zechenkasino von Grimberg I/II eine zweite Bereitschaftsunterkunft eingerichtet.
Nach den Kommunisten kamen die Sozialdemokraten
Zu den prominenten Sozialdemokraten unter den Schönhausen-Häftlingen gehörten der Monopol-Betriebsrat und Vorsitzender der SPD-Stadtratsfraktion in Kamen, Valentin Schürhoff und der Chefredakteur der SPD-Zeitung „Der Hammer“, Walter Poller. Ein enger Mitarbeiter Walter Pollers in der Redaktion des „Hammers“, Hubert Biernat, konnte sich allerdings der Inhaftierung durch Flucht aus der elterlichen Wohnung, Reinhardstraße 1, in Heeren-Werve entziehen, indem sein Vater, Bergmann auf der Schachtanlage Königsborn 2, die SA-Leute täuschte.
Biernat, der nach dem Krieg Landrat des Kreises Unna, Regierungspräsident in Arnsberg, Abgeordneter des NRW-Landtags und NRW-Innenminister werden sollte, ging in den Untergrund und flüchtete übers Rheinland nach Belgien. Im Spätherbst 1933 kehrte er ins östliche Ruhrgebiet zurück und schloss sich der Widerstandsgruppe um Walter Poller an. In der Nacht zum 1. November 1934 verhaftete die Gestapo erneut Walter Poller. Trotz brutaler Folter in der berüchtigten Dortmunder „Steinwache“ verriet er keinen seiner Mitstreiter. Am 29. Juni 1935 wurde Poller wegen „Vorbereitung zum Hochverrat“ zu einer Zuchthausstrafe von vier Jahren verurteilt. Die verbrachte er in Gefängnissen in Münster, Neusustrum, Börgermoor, Plötzensee, Oslebshausen, Celle und dem Moorlager Lührsbockel in der Lüneburger Heide. Danach wurde er erneut verhaftet und über Celle und Dortmund ins KZ Buchenwald gebracht. Seine Erinnerungen fasste Walter Poller in dem Buch „Arztschreiber in Buchenwald“ zusammen. 1940 wurde er aus dem KZ entlassen. Nach dem Krieg wurde Poller erster Chefredakteur der „Westfälischen Rundschau“.
Am 20. Oktober 1933 teilte der neue Unnaer Landrat Dr. Heinrich Klosterkemper der Lagerverwaltung mit, dass auf Anordnung des preußischen Innenministers die kleineren Lager, also auch das Konzentrationslager Schönhausen, aufzulösen seien. Dieser Anordnung kam man am 24. Oktober 1933 nach. Die letzten Häftlinge wurden entweder entlassen oder in die Emslandlager und das KZ Oranienburg verlegt.
Tätlicher Angriff auf Rettungskräfte bei Feuerwehreinsatz: Polizeibeamter leicht verletzt
Bei einem Einsatz auf Grund einer Rauchentwicklung in einer Wohnung in der Bachstraße in Bergkamen am Samstagabend (27.01.2024) wurde ein Polizeibeamter leicht verletzt.
Gegen 17.20 Uhr kam es zu einer starken Qualmentwicklung, die durch einen auf einer eingeschalteten Herdplatte verschmorten Plastikbecher ausgelöst wurde. Alle Bewohner des Hauses konnten rechtzeitig ihre Wohnungen verlassen.
Der 65- jährige alkoholisierte Wohnungsinhaber aus Bergkamen hinderte die Feuerwehr bei der Ausführung ihrer Arbeit vor Ort, in dem er bedrohlich auf diese zuging und drohte, diese anzugreifen. Er konnte von den vor Ort anwesenden Polizeibeamten davon abgehalten werden.
Dabei trat er einem Polizeibeamten mit dem unbeschuhten Fuß ins Gesicht. Der Beamte verblieb dienstfähig, musste jedoch zur Untersuchung ein örtliches Krankenhaus aufsuchen. Der 65- jährige Bergkamener wurde dem Polizeigewahrsam in Kamen zugeführt. Ihn erwartet nun ein Strafverfahren wegen fahrlässiger Brandstiftung und tätlichen Angriffs gegen Vollstreckungsbeamte.
Hafenfeuer startet mit Höhenfeuerwerk und feurigen Stelzenwesen
Endlich mal Glühwein im Januar, der sich auch lohnt! Und Flammen, die willkommene Wärme spenden. Das Hafenfeuer startete am Freitag mit allem, was eine winterliche Großveranstaltung braucht: Eine erträgliche Portion Winterkälte und viel Feuer und Licht.
Auch diesmal kam das Feuer vorwiegend aus menschlichen Mündern oder verschwand auf Nimmerwiedersehen komplett darin. Denn ob der monströse Thyrion und seine zierliche Gehilfin tatsächlich menschliche Wesen sind, das konnte einigermaßen bezweifelt werden. Die Worte, die sie neben dem Feuer ausspien, waren jedenfalls vollständig unverständlich. Umso eindeutiger war das, was sie mit Feuerspießen, Feuerrädern und Fackeln auf Stelzen oder in Bodennähe anstellten. Da steckte blanke Freude drin und hemmungsloser Spaß daran, sich mit flammenden Erzählungen mitten in der Menge zu suhlen.
Die Besucher waren hingerissen. Auch vom spontanen Besuch der blinkenden Diskallico-Biker, die mit ihren LED-funkelnden Motorrädern mitten auf dem Festplatz in der Marina hielten und sich fotografieren ließen. Das Stockbrot brutzelte noch im großen Lagerfeuer, da schossen auch schon die ersten Feuerwerkskörper in die Luft. Mancher vierbeiniger Besucher und ihre Besitzer waren darauf offenbar nicht ganz gefasst, denn es starteten mit dem Höhenfeuerwerk auch leicht panische Verfolgungsjagden zwischen Hund und Herrchen. Der Anblick war jedenfalls eine rundum gelungene Einstimmung auf das, was an diesem Wochenende noch beim Hafenfeuer folgt.
Natürlich sind noch einige feurige Programmpunkte dabei. Thyrion & Co. sind auch am Samstag unterwegs. Es steht außerdem eine Fackelwanderung ab 18 Uhr auf dem Programm und Einlagen mit Pipes & Drums. Gleich mehrere Bands geben sich das Mikro in die Hand. Es warten schaurige und schöne Geschichten zum Mitmachen und Kinderprogramm auf die Besucher. Am Sonntag beginnt das Marina Hafenfeuer schon um 12 Uhr.
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Polizei wendet sich gegen Gerüchte im Internet: Kinder sollen angeblich in weißen Transporter gezerrt werden
Vielleicht haben auch Sie schon von den angeblichen Versuchen gehört, Kinder in verschiedenen Städten Deutschlands mit weißen Transportern zu entführen. Diese Geschichten sind sehr beunruhigend und verbreiten sich schnell in den sozialen Medien. So auch derzeit im Bereich der Kreispolizeibehörde Unna.
Wie schon mehrfach in der Vergangenheit verbreiten sich diese News in kürzester Zeit in den sozialen Medien und beunruhigen Eltern.
Bei der Polizei im Kreis Unna ist ein solcher Sachverhalt nicht angezeigt oder bekannt geworden. Das unreflektierte Teilen solcher angeblichen Warnungen führt nicht nur zu Unsicherheit und Ängsten, sondern auch zu weiteren Gerüchten und ungerechtfertigten Verdächtigungen.
„Wer etwas Verdächtiges beobachtet oder erfährt, meldet dieses bitte der Polizei und nicht den sozialen Medien. So kann verhindert werden, dass sich Falschmeldungen verbreiten und die öffentliche Sicherheit gefährden“, erklärt die Kreispolizei Unna.