Werkstatt sichert künftig das Angebot der Tafeln im Kreis Unna

Fast zwei Jahrzehnte engagiert sich Ulrike Trümper bei der Versorgung von notleidenden und bedürftigen Menschen mit Lebensmitteln. Jetzt geben die Vorsitzende der Unnaer Tafel und der Vorstand das Amt in bewährte Hände ab: Die Werkstatt im Kreis Unna wird künftig – unterstützt vom Jobcenter Kreis Unna und den Sparkassen des Kreises – die Gewährsträgerin für das Tafel-Angebot für kreisweit 1.800 Menschen sein. Für die Kundinnen und Kunden ändert sich nichts, das Angebot wird sogar ausgebaut.

Ulrike Trümper hat die Tafel zunächst in Unna aufgebaut, dann im Bündnis mit vielen Aktiven im ganzen Kreisgebiet weiterentwickelt und schließlich jedes Jahr mit vielen 10.000 € an akquirierten Spendenbeiträgen stabilisiert. Sie führt die ehrenamtliche Regie und hat Hand in Hand mit dem Vorstand und mehreren 100 ehrenamtlichen Helfern und Helferinnen dafür gesorgt, dass die Tafel nicht mehr aus dem Kreis Unna wegzudenken ist. Sie habe das nur geschafft im Team, sagt Ulrike Trümper: „Es war und ist immer ein Miteinander aus vielen Menschen gewesen: Vorstand und ehrenamtliche Menschen, aber auch der vielen Ein-Euro-Jobber, Institutionen und Freunde. Ob Dr. Hartmut Bansi, Jochen Nadolski, Charlotte Kunert, Ana Dias oder Roland Lutz sowie viele andere – jede und jeder hat unterstützt. Seien es Räumlichkeiten, Finanzierung oder sonstige Dinge gewesen.“

Mit den Ausgabestellen in Bergkamen, Bönen, Holzwickede, Kamen, Unna, Massen, Lünen, Selm und Werne erfülle die Tafel eine absolut wichtige sozialpolitische Funktion in unserem Gemeinwesen. Das betonen die Vorstandsvorsitzenden der Sparkassen UnnaKamen, Bergkamen-Bönen der Sparkasse an der Lippe gemeinsam. Sie
versorgt nicht nur armutsbetroffene Menschen mit Lebensmitteln. „Die Tafeln leisten zudem einen wertvollen ökologischen Beitrag, indem sie das Wegwerfen noch verwertbarer Nahrungsmittel verhindern und somit auch den Verbrauch knapper Ressourcen mindern“, ergänzt Herbert Dörmann, Geschäftsführer der Werkstatt.
Das Bildungsunternehmen ist schon länger auch in diesem Bereich aktiv: Die Tochter Signal unterhält in Schwerte seit 15 Jahren nicht nur die Lebensmittel-Ausgabe der örtlichen Tafel, sondern bietet auch Frühstück und Mittagessen für bedürftige Menschen an. Rund 800 Kundinnen und Kunden versorgt Signal. Auch kooperiert die Werkstatt seit vielen Jahren in Lünen mit der dortigen Tafel. Deshalb sprach die Unnaer Tafelgründerin Ulrike Trümper die Werkstatt direkt an.

Rund 19 Jahre lang hat sie die Aufgabe übernommen: „Sie spricht die Einzelhändler an, organsiert die Fahrten der Ehrenamtler, kümmert sich um den Fuhrpark oder wirbt Spenden ein. Auch beim Packen der Gemüsekisten oder der Ausgabe der Lebensmittel ist sie mit im Einsatz – in Anbetracht der Größe des Kreises Unna und der Viel-
zahl der Kunden schon seit Jahren eine extrem herausfordernde Vollzeitaufgabe“ würdigte Herbert Dörmann das Engagement der Tafel-Vorsitzenden.
In diesem Jahr soll sich das ändern. Ulrike Trümper hat sich entschlossen, in den Ruhestand zu gehen und will das Tafel-Zepter übergeben. Zentrale Voraussetzung für die Werkstatt war, dass nach dem Weggang der hochengagierten Tafel-Chefin, die ehrenamtlich über viele Jahre hinweg die soziale Einrichtung organisierte, nun die Finanzierung für hauptberufliches Personal sichergestellt wurde. Denn nur so ist es der Werkstatt möglich, die zeitaufwendige Aufgabe zu übernehmen.

Das sichern jetzt für zunächst drei Jahre die Sparkassen und das Jobcenter Kreis Unna zu. 30.000 Euro steuert das Jobcenter Kreis Unna bei, dessen Geschäftsführer Uwe Ringelsiep erklärt: „Die Tafeln im Kreis Unna bieten ein wichtiges Angebot für Bürgerinnen und Bürger und speziell unsere Kundinnen und Kunden. Daher unterstützen wir die Tafeln auch künftig im Rahmen unserer Möglichkeiten.“ Die Sparkassen UnnaKamen, Bergkamen-Bönen und Lünen, Werne Selm (Sparkasse an der Lippe) tragen 70.000 Euro zur Finanzierung der hauptamtlichen Koordination sowie einer kreisweiten Verwaltung bei. Als kommunale Kreditinstitute engagieren wir uns zugunsten der Menschen, die eben nicht zu den gut Verdienenden und Bessergestellten in unseren Kommunen gehören, sagen die Vorstände der drei Sparkassen. Die bisherigen Ausgabestellen will die Werkstatt – auch unterstützt von vielen 100 ehrenamtlichen Menschen sowie von Arbeitsgelegenheiten des Jobcenters – nicht nur weiter betreiben. Wie in Schwerte soll es nun in Unna an der Dorotheenstraße bald ein Frühstück und ein Mittagessen für Bedürftige geben.




Nacktbild per WhatsApp: Einmal-Funktion ausgetrickst

von Andreas Milk

Ja, ab und zu habe sie aus Langeweile Fotos von sich verschickt, sagte Viola T. (21, Namen geändert) dem Kamener Strafrichter. Die Studentin aus einem Dorf in Niedersachsen war rund 250 Kilometer gefahren, um ihre Aussage als Zeugin zu machen. Angeklagt war der Kamener Ivo M. (30): Er soll am 7. Mai 2022 von Viola T. ein Foto bekommen haben, das ihren nackten Oberkörper zeigt – nicht allerdings das Gesicht -, und dieses Foto ohne ihr Einverständnis weiter verbreitet haben.

Das Ganze geschah bei WhatsApp. Grundlage war ein flüchtiger Kontakt, zu Stande gekommen über eine Chatgruppe. Viola T. hatte beim Versand des Bildes an den mehr oder weniger bekannten Empfänger die Einmal-Funktion aktiviert – heißt: Der Empfänger konnte es anschauen, danach löste es sich quasi auf. Man kennt sowas aus Spionagefilmen. In diesem Fall allerdings machte der Empfänger – mutmaßlich Ivo M. – einen Screenshot, also eine Aufnahme von der Aufnahme. Darauf war auch Viola T.s Handynummer festgehalten. Etwas später wurde T. dann von einer dritten Person auf das Kursieren ihres Bildes hingewiesen – und war nicht eben begeistert.

Ivo M.erklärte, er habe mit der Sache nichts zu tun. Weder sei er bei WhatsApp-Chatgruppen aktiv, noch habe er je die Nummer besessen, von der aus das Bild verbreitet wurde. Um mehr Klarheit zu schaffen, wäre eine umfassende Beweisaufnahme nötig gewesen. Dazu wird es nicht kommen: Das Verfahren wurde mit Zustimmung aller Beteiligten eingestellt, die Kosten – außer Ivo M.s Auslagen für seinen Verteidiger – trägt das Land. Viola T. braucht nicht nochmal aus dem Norden anzureisen. Inzwischen verschickt sie nach eigenem Bekunden auch keine Bilder mehr.




GSW treiben den kommunalen Klimaschutz voran – Kriterien für die Stadtwerke-Initiative Klimaschutz erfüllt

Die Gemeinschaftsstadtwerke (GSW) Kamen, Bönen, Bergkamen wollen den Klimaschutz vor Ort aktiv mitgestalten und Dekarbonisierungsdienstleister für die Region Kamen, Bönen und Bergkamen werden. Dieses wichtige Ziel haben die GSW nun in ihrer Dekarbonisierungsstrategie zur lokalen Energiewende niedergelegt. Die Strategie wurde in Zusammenarbeit mit der Arbeitsgemeinschaft für sparsame Energie- und Wasserverwendung (ASEW) nach nachvollziehbaren Kriterien aufgestellt. Die GSW sind Mitglied sowohl bei der ASEW wie auch in der von dieser betreuten Stadtwerke-Initiative Klimaschutz. Dass die Kriterien eingehalten wurden, hat die ASEW, geprüft und nun
bestätigt.

Seit 2022 sind die GSW Teil der Stadtwerke-Initiative Klimaschutz der ASEW. Diese unterstützt die Stadtwerkewelt dabei, gemeinsam den Weg hin zu einer treibhausgasneutralen Wirtschaft zu beschreiten. Insbesondere soll die Zusammenarbeit zwischen Kommune und Stadtwerk gestärkt werden, um generationengerechte Ziele vor Ort verwirklichen zu können und die regionale Wertschöpfung zu steigern. „Der wichtigste Schritt im kommunalen Klimaschutz beginnt mit einer Strategie und einem klaren Ziel“, sagt Goldy Raimann, Projektmanagerin Nachhaltigkeit bei der ASEW und Projektverantwortliche der Stadtwerke-Initiative Klimaschutz. „Die Treibhausgasneutralität ist eine große Herausforderung. Dass die Stadtwerke sich dieser stellen, zeigt, dass hier Klimaschutz mehrals ein schönes Wort ist. Wir unterstützen die GSW auf diesem Weg natürlich weiterhin.“ Die Bundesregierung hat das Ziel gesetzt, bis 2045 treibhausgasneutral zu werden. Das gelingt nur dann, wenn alle gesellschaftlichen Akteure aktiv mitarbeiten. Die GSW tun dies bereits seit mehreren Jahren. Diese Aktivitäten wurden jedoch jetzt neu gebündelt: Mit der Dekarbonisierungsstrategie zur lokalen Energiewende legen die GSW das Ziel und den genauen Weg dahin strategisch fest.

GSW spielen eine zentrale Rolle bei der Energiewende

„Die GSW spielen bei der Energiewende eine zentrale Rolle als kommunaler Dekarbonisierungsdienstleister. Wir sind es, die den Klimaschutz aktiv in Kamen, Bönen und Bergkamen umsetzen können. Die aktuellen Rahmenbedingungen erhöhen den Druck, die traditionelle Daseinsvorsorge mit der Ausrichtung auf Klimaschutz zu vereinen. Die GSW und die kommunalen Eigentümer möchten in eine nachhaltig gestaltete Zukunft für die Bürgerinnen und Bürger in der Region investieren.“, sagt GSW-Geschäftsführer Jochen Baudrexl.

Der erste Grundstein auf dem Weg dahin ist nun gelegt worden: Das neu gebildete interdisziplinäre Klimateam hat mit der Treibhausgasbilanz 2019 einen Status Quo der eigenen Treibhausgas-Emissionen erhoben. Von diesem ausgehend weist die Dekarbonisierungsstrategie den Weg hin zu stetig weniger Emissionen. Weitere Details zur Dekarbonisierungsstrategie der GSW finden Sie auf der Internetseite www.gsw-kamen.de/klimaschutz


ASEW-Profil:
Die Arbeitsgemeinschaft für sparsame Energie- und Wasserverwendung (ASEW) ist mit aktuell bundesweit mehr als 340 Mitgliedern das größte deutsche Stadtwerke-Netzwerk für Energieeffizienz und erneuerbare Energien. Die ASEW wurde 1989 aus dem Verband kommunaler Unternehmen (VKU) heraus gegründet. Das Ziel: Eine rationelle, sparsame und umweltschonende Energie- und Ressourcenverwendung zu fördern. Die ASEW berät und unterstützt ihre Mitglieder in diesen Bereichen und entwickelt für sie innovative Produkte und Dienstleistungen, die zum Umwelt- und Klimaschutz beitragen. Das Portfolio der ASEW umfasst Produkte für Vertrieb und Kundenberatung, außerdem Seminare und Qualifizierungsangebote sowie eine Kunden- und Fördermittelberatung




11. Buchtauschbörse startet nach drei Jahren Pause am 11. Juli auf dem neuen Wertstoffhof

Unter dem Motto „Suche Hera Lind – biete Frank Schätzing“ startet am Dienstag, den 11. Juli die 11. Buchtauschbörse auf dem neuen GWA – Wertstoffhof, Haldenweg 2 in Bergkamen. Heiß begehrt und lange vermisst wurde die vor 13 Jahren begonnene Abfallvermeidungsaktion der GWA-Abfallberatung in Bergkamen: Seit 2010 wurden rund 90.000 Bücher getauscht.
In der Sammelphase vom 11. Juli bis zum 15. Juli können Leseratten gut erhaltene Bücher – Kinderbücher, Romane, Krimis oder Kochbücher – abgeben. „Zeitungen, Zeitschriften und Bücher aus Schule und Studium oder mit starken Gebrauchs- und Alterungsspuren werden nicht angenommen“, betont GWA-Abfallberaterin Regine Hees. Zudem weist sie darauf hin, dass die Abgabemenge auf 20 Bücher pro Person begrenzt ist. Es werden nur Bücher von anwesenden Lesern angenommen. Für jedes abgegebene Buch gibt es einen Gutschein, der in der
Tauschphase vom 18. Juli bis 22. Juli gegen neuen Lesestoff eingelöst werden kann.
Der Bergkamener Wertstoffhof ist dienstags und freitags von 10 bis 18 Uhr, mittwochs und donnerstags von 10 bis 15 Uhr und samstags von 9 bis 13 Uhr geöffnet. Weitere Informationen gibt es bei der GWA – Abfallberatung gerne unter 0 800 400 1 400 – montags bis donnerstags von 8.30 Uhr bis 17 Uhr und freitags von 8.30 bis 15.00 Uhr.




Nach schwerem Raub: Öffentlichkeitsfahndung nach zwei Tatverdächtigen

Die Polizei Dortmund sucht mit Fotos nach zwei mutmaßlichen Räubern. Die unbekannten Männer stehen in Verdacht am 7. Februar 2022, gegen ca. 17:00 Uhr, unter Vorhalt einer Schusswaffe ein Bekleidungsgeschäft in der Dortmunder Innenstadt überfallen zu haben. Die Männer gelten als gefährlich, daher bittet die Polizei diese im Falle eines Antreffens auf keinen Fall persönlich anzusprechen, sondern unverzüglich den polizeilichen Notruf 110 zu verständigen.

Hier finden Sie die Lichtbilder der gesuchten Person: https://polizei.nrw/fahndung/109017

Die Polizei fragt: Wer kennt die Personen auf den Lichtbildern und kann Hinweise zur Identität und/oder Aufenthaltsorten geben? Zeugen wenden sich bitte am dem Kriminaldauerdienst unter 0231-132-7441.




Online zum Personalreferenten: Zertifikatslehrgang der IHK  

Einen praxisorientierten Online-Zertifikatslehrgang zum „Personalreferent (IHK)“ bietet die Weiterbildung der Industrie- und Handelskammer zu Dortmund an. Der Kurs richtet sich an Mitarbeiter, die Personalarbeit bisher nur nebenbei durchführen sowie an Personalsachbearbeiter, die sich über die klassische Sachbearbeitung hinaus nun höher qualifizieren wollen. 

Sie erhalten personalwirtschaftliches Wissen, um verstärkt Service-, Beratungs- und Managementaufgaben im Unternehmen nachgehen zu können. Dieses Know-how befähigt die Mitarbeiter nicht nur – über den bisherigen Rahmen hinaus – kompetente Ansprechpartner für Mitarbeiter aller Ebenen im Unternehmen zu sein, sondern ermöglicht auch die fachliche Bearbeitung und Entscheidungsvorbereitung wichtiger Bereiche des Personalwesens. Inhalte u.a.: Kommunikation, Personalpolitik, Personalplanung und -controlling, Personalmarketing, Personalauswahl, Gehaltsstrukturen, Arbeitsrecht, Personalentwicklung.  

Der IHK-Lehrgang umfasst 76 Unterrichtsstunden und schließt mit einem IHK-Test ab. Geplanter Lehrgangszeitraum: 23.08.2023 – 06.12.2023. Unterrichtstage mittwochs (17:30-21:00 Uhr) und samstags (08:00-15:30 Uhr). Die Kosten betragen 1.790 Euro. Weitere Informationen unter www.ihkdo-weiterbildung.de. Ansprechpartner ist Marcel Toboll, Telefon 0231 5417-417, m.toboll@dortmund.ihk.de. 




NGG warnt vor „Azubi-Vakuum“ in Bäckereien

Brot, Brötchen, Butterkuchen die Bäckereien im Kreis Unna haben viele Rezepte, um gut zu backen. „Aber vielen fehlt der Nachwuchs“, sagt Torsten Gebehart von der Gewerkschaft NahrungGenussGaststätten (NGG). Er warnt
vor einem „AzubiVakuum“. Verantwortlich dafür seien vor allem die Ausbildungsbedingungen im Bäckerhandwerk. „Die Azubis in Bäckereien rangieren bei der Vergütung im unteren Drittel aller Ausbildungsberufe. Bei der Abbrecherquote dagegen sind sie im Spitzenfeld“, so der Geschäftsführer der NGG Dortmund.


Damit werde es immer schwieriger, junge Menschen für das Backen als „FrühaufsteherHandwerk“ zu begeistern. Das Bäckerhandwerk müsse dem Nachwuchs mehr bieten. „Und zwar nicht irgendwann, sondern jetzt: Mit 680 Euro im ersten und 885 Euro im dritten Ausbildungsjahr kann man junge Menschen weder in die Backstube noch an die Verkaufstheke locken. Denn mit so wenig Geld kommt keiner mehr klar“, so Gebehart.


Die Zahl der BäckereiAzubis sei bereits rapide nach unten gegangen: In den 27 Bäckereien und 52 Verkaufsfilialen im Kreis Unna gab es im Herbst vergangenen Jahres noch 82 Auszubildende. Vor knapp zehn Jahren im Herbst 2013 waren es noch 166 Azubis in der Herstellung und im Verkauf von Backwaren. Die NGG Dortmund beruft sich dabei auf Zahlen der Bundesagentur für Arbeit.


Die Botschaft an die Bäckereien sei damit klar: „Die Bäckereien müssen ihre Ausbildung attraktiver machen am Backofen genauso wie am Verkaufstresen. Und das geht vor allem auch übers Geld“, sagt Torsten Gebehart. Er fordert die Anhebung der Ausbildungsvergütung auf 850 Euro im ersten und auf 1.075 Euro pro Monat im dritten Ausbildungsjahr. In einem zweiten Schritt müssten BäckereiAzubis dann 950 Euro bekommen, wenn sie ihre Ausbildung anfangen. Im letzten Ausbildungsjahr will die NGG schließlich 1.100 Euro pro Monat für den BäckereiNachwuchs erreichen. Zusätzlich fordert die NGG ein „AusbildungsTicket“ von 49 Euro, um die Azubis mobil
zu machen.

„Das sind zentrale Forderungen, die schon auf dem Tisch liegen. Sie sollten eigentlich bundesweit für das gesamte Bäckereihandwerk gelten. Dann haben die Arbeitgeber aber einen Rückzieher gemacht“, so Torsten Gebehart. Die Verhandlungen zwischen der NGG und dem Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks über einen neuen
bundesweiten Tarifvertrag für Auszubildende seien damit vorerst gescheitert. Es komme jetzt darauf an, dass das Bäckerhandwerk im Kreis Unna Druck auf den eigenen Innungsverband mache.


„Andernfalls würde ich für 2030 keine Wette mehr auf das Sortiment und die Fülle an frischen Sonntagsbrötchen, die die Bäckereien heute noch bieten, mehr abschließen“, sagt NGGGeschäftsführer Torsten Gebehart.




Geldstrafe für Vergewaltigungsvorwurf

von Andreas Milk

In seiner Urteilsbegründung kam der Strafrichter auf den Begriff „toxische Beziehung“ zu sprechen: Mit so etwas habe man es wohl gerade zu tun gehabt. Angeklagt war die Bergkamenerin Nicole F. (Name geändert). Am Vormittag des 11. Februar 2022 war sie zur Polizeiwache am Kamener Bahnhof gegangen und hatte ihren damaligen Freund angezeigt: Geschlagen und vergewaltigt habe er sie. Das Verfahren gegen den Beschuldigten stellte die Staatsanwaltschaft im Dezember ein. Stattdessen ermittelte sie nun gegen Nicole F. wegen falscher Verdächtigung.

Die junge Frau ließ vor Gericht ihren Verteidiger für sich reden. Der entwarf das Bild einer „komplexen, schwierigen Persönlichkeit“. Es gebe den Verdacht einer Borderline-Störung. Die Beziehung mit dem vermeintlichen Sexualstraftäter war nach den Worten des Anwalts von Gewalt geprägt. Es habe einvernehmliche sexuelle Kontakte zwischen den beiden gegeben – auch noch nach der angeblichen Vergewaltigung – sowie nicht-einvernehmliche. Die Frage sei, ob Nicole F. dem „Partner“ überhaupt immer deutlich machen konnte, was sie wollte – und was nicht.
Trotz all dieser Punkte und trotz des leeren Vorstrafenregisters der 35-jährigen Bergkamenerin: Der Vertreter der Staatsanwaltschaft machte klar, dass eine Verfahrenseinstellung mit ihm nicht zu machen sei. Dafür wiege der Vergewaltigungsvorwurf schlicht zu schwer: „Sowas kann existenzvernichtend sein.“

Am Ende stand eine Geldstrafe: 80 Tagessätze à 10 Euro soll die Sozialhilfebezieherin zahlen. Sie stimmte zu; das Urteil wurde sofort rechtskräftig. Mittlerweile ist Nicole F. laut ihrem Anwalt mit einem netten Mann liiert. Gemeinsam besuchten sie eine Selbsthilfegruppe – es gebe in ihrem Leben wieder eine positive Perspektive.




Gruppentreffen für Angehörige psychisch Erkrankter

Zum nächsten Treffen des Gesprächskreises für Angehörige von Menschen mit einer psychischen Erkrankung, sind interessierte betroffene Angehörige herzlich eingeladen. Das Treffen findet am Dienstag, 4. Juli, in der Zeit von 18 bis 19.30 Uhr im Besprechungsraum des Hellmigium im Severinhaus Kamen, Nordenmauer 18 statt. Treffpunkt ist der Haupteingang des Hellmig Krankenhauses.

Bei den Gruppentreffen geht es um gegenseitigen Erfahrungsaustausch und um den Umgang mit Problemen, die sich im Zusammenleben mit einem psychisch erkrankten Angehörigen ergeben. Durch die Gespräche sollen die Teilnehmenden Entlastung finden, Orientierungshilfen erhalten und psychosoziale Einrichtungen kennenlernen. Es ist auch möglich, zu besonderen Themen (Betreuungsrecht, Medikament etc.) Referenten einzuladen.

Für das Gruppentreffen ist eine Voranmeldung erforderlich. Kontakt und Anmeldung: Michelle Hoffmann (Sozialpsychiatrischer Dienst Kreis Unna), Fon 0 23 03 27-21 29, E-Mail: michelle.hoffmann@kreis-unna.de

Weitere Informationen gibt es bei der Kontakt- und Informationsstelle für Selbsthilfegruppen des Kreises Unna (K.I.S.S.) im Gesundheitshaus Unna, Massener Straße 35. Ansprechpartnerin ist Margret Voß, Fon. 0 23 03 27-28 29, E-Mail selbsthilfe@kreis-unna.de. Alle Anfragen werden vertraulich behandelt. PK I PKU




Brigitte Möller-Löw aus Familienzentrum „Am Bodelschwinghhaus“ verabschiedet

Mit dem Ende des Kindergartenjahres 2023 endete die Dienstzeit von Brigitte Möller-Löw als Leitern des Ev. Familienzentrums „Am Bodelschwighhaus“. Am 18. Juni wurde sie in einem Gottesdienst in den Ruhestand verabschiedet.

Brigitte Möller-Löw war seit 1984 im Ev. Kirchenkreis Unna als Erzieherin tätig und hat Mitte 1993 die Leitung des Familienzentrums „Am Bodelschwinghhaus“ in der Ev. Friedenskirchengemeine in Bergkamen übernommen. Mittlerweile ist das Familienzentrum Teil des Kindergartenwerkes im Ev. Kirchenkreis Unna. Hunderte Kinder hat Möller-Löw in der Zeit auf ihrem Weg ins Leben begleitet, hat sich der Probleme und Sorgen der Eltern in nicht nur erzieherischen Fragestellungen angenommen und sich darüber hinaus auch auf kommunaler Ebene für die Belange der Kindertagesstätte eingesetzt und in ihrer Stadt politisch engagiert. Aber auch im Kirchenkreis war Möller-Löw aktiv und war mit ihrer Einrichtung einer der damaligen Konsultationskindergärten.

Den Dank für die langjährige Zusammenarbeit und Segenswünschen für die Zukunft erhielt Brigitte Möller-Löw sowohl aus der örtlichen Kirchengemeinde wie auch von Marc Schröder, Geschäftsführer des Kindergarten-Werkes.




„Seife selber sieden“ in der Ökologiestation

Am Donnerstag, den 29. Juni, kann man in der Ökologiestation in Bergkamen die Herstellung einer ganz individuellen Seife lernen. Zunächst wird neutrale flüssige Seifensubstanz produziert, die man dann mit den bevorzugten Farb- und Duftzutaten verrührt. Auch das spätere  Schneiden und Prägen wird vorgeführt. Vorerfahrung ist nicht notwendig, jeder Teilnehmer kann ca. 500g Seife mit nach Hause nehmen. Das Material bringt der Kursleiter Martin Hallermann mit. Die Veranstaltung, die um 19.00 Uhr beginnt und etwa eineinhalb Stunden dauert,  kostet 20,00 € inklusive Material und ist auch für Kinder geeignet! Eine Anmeldung ist unter 0 23 89 – 98 09 11 (auch Anrufbeantworter) oder 0 23 89 – 9 80 90 beim Umweltzentrum Westfalen möglich. Melden Sie sich gerne noch an.