Chorangebot der Musikakademie Bergkamen startet in der Burgschule: Grooving Voices – Popchor ab 26. September

Nina Dahlmann

Am 26. September beginnt in der Musikakademie ein spezielles Angebot für Menschen, die noch in diesem Herbst gerne wieder in einem Chor singen möchten:

„Grooving Voices“, ein Popchor unter der Leitung der neuen Gesangsdozentin Nina Dahlmann. In 6 Einheiten à 90 Minuten werden bekannte Popsongs, Jazzstandards und Gospels einstudiert. Die Gruppengröße ist auf 15 bis 20 Teilnehmer/innen begrenzt.

„Im Mittelpunkt steht die Freude am Singen“, sagt Dozentin Nina Dahlmann. „Gemeinsam erarbeiten wir Stücke aus den unterschiedlichen Stilbereichen der Popularmusik. Wichtiger Bestandteil wird auch die Stimmbildung mit gezielten Übungen zur Körperhaltung, Atmung und Stimmsitz sein.“

Für diesen Kurs, der montags abends in der Zeit von 18.30 bis 20.00 Uhr im 14tägigen Rhythmus stattfindet und am 26. September beginnen wird, sind keine Vorerfahrungen nötig. Das Entgelt für den Kurs beträgt 30,00 €.

Weitere Informationen und Anmeldungen für den Spezialkurs „Grooving Voices“ sind online über die Website der Musikschule Bergkamen (www.musikschule-bergkamen.de) erhältlich. Eine Anmeldung kann aber auch per e-mail an info@musikschule-bergkamen.de oder telefonisch unter 02306 307730 erfolgen.




Aktionstag der AWO-Migrationsberatungsstellen gegen drohende Mittelkürzungen des Bundes

Der diesjährige bundesweite Aktionstag der Migrationsberatungsstellen für erwachsene Zuwanderer (MBE) und dem Jugendmigrationsdienst (JMD) hat vor dem Hintergrund der drohenden  Mittelkürzungen in der MBE am Mittwoch stattgefunden. Die MBE ist ein langjähriges anerkanntes und zuverlässiges Beratungs- und Integrationsangebot des Bundes für Zugewanderte über 27 Jahre. Der JMD für Zugewanderte von 12 bis 27 Jahren.

Das speziell auf Neuzugewanderte zugeschnittene Beratungsangebot steht vor allem innerhalb der ersten drei Jahre nach der Ankunft kostenlos und auf freiwilliger Basis allen neu Eingewanderten und Geflüchteten nach ihrer Anerkennung, genauso wie Asylsuchenden und Geduldeten mit sog. „guter Bleibeperspektive“ zur Verfügung. Es zielt darauf ab, diesen Personenkreis bei der sprachlichen, beruflichen und sozialen Integration zu unterstützen. Die Befähigung zum selbständigen Handeln in allen Angelegenheiten des täglichen Lebens ist dabei ein wichtiges Ziel.

Die Beratung und die Begleitung der Eingewanderten erfolgt in der Regel vor, während und nach dem Integrationskurs auf der Grundlage des Zuwanderungsgesetzes; die Bewilligungsbehörde ist das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF). Im Kreis Unna wird die MBE durch die Spitzenverbände der Freien Wohlfahrt bereitgestellt. Die MBE und der JMD sind ein wichtiger Bestandteil der Anerkennungs- und Willkommenskultur, der wesentlich zur Förderung des sozialen Friedens im örtlichen Gemeinwesen beiträgt. Neben der Beratung werden niedrigschwellige Integrationsmaßnahmen, wie bspw. Workshops und Gruppenangebote durchgeführt, die den Ratsuchenden auf Dauer ein selbstbestimmtes und eigenständiges Handeln in unserer Gesellschaft ermöglichen. Auch in Pandemie-Zeiten, in denen die Erreichbarkeit der Ämter und Behörden
eingeschränkt wurde, haben sich die MBE und er JMD als konstantes und zuverlässiges Angebot für alle Ratsuchenden erwiesen.

Trotz der anhaltend hohen Nachfrage (im Jahr 2021 wurden insgesamt 280.000 Beratungsfälle gezählt) und des aufgrund der aktuellen Lage erwarteten steigenden Beratungsbedarfs sind im Haushaltsentwurf 2023 der Bundesregierung deutliche Mittelkürzungen vorgesehen.

Sabra Khatal (AWO, JMD Bergkamen), Wolfram Kuschke (Vorsitzender AWO RLE), Sonay Özel (AWO, MBE Bergkamen), MdB Oliver Kaczmarek (SPD), Karin Schäfer (Vorstand AWO RLE), Anke Peters (AWO, Leitung Migrationsdienste), Anna Kuferstein (AWO, MBE Lünen). Foto: AWO RLE

Um auf die Relevanz des Angebotes aufmerksam zu machen informierten die Migrationsberatungsdienste MBE und JMD der Arbeiterwohlfahrt Ruhr-Lippe-Ems aus dem Kreis Unna am Mittwoch von 16:00-18:00 Uhr in der Innenstadt Bergkamen. Die Mitarbeiterin der MBE der AWO in Bergkamen, Frau Özel erklärt: „Eine Mittelkürzung wird zu einem drastischen Abbau der dringend notwendigen Beratungskapazitäten führen und dem Beratungsbedarf, der von sozialrechtlichen und aufenthaltsrechtlichen Fragen bis hin zur Einbürgerung reicht, nicht mehr qualitativ begegnen können“.

„Die MBE und der JMD bieten Hilfe bei der Integration, die ankommt. Die Zielgruppen sind in den letzten Jahren noch umfangreicher, die Fragen der Ratsuchenden vielfältiger und komplexer geworden. Logischerweise müsste die finanzielle Förderung zu – statt abnehmen.“ ergänzt Sabra Khatal vom JMD der AWO.

Frau Kuferstein von der MBE der AWO in Lünen berichtet: „Die Träger der Freien Wohlfahrt bringen zusätzlich Eigenmittel in die Migrationsberatungsstellen ein und die Mittelkürzungen eventuell zur Kündigung der Mitarbeiter*innen“ führen können“. Die Einrichtungsleitung der Migrationsdienste, Anke Peters betont den wertvollen Beitrag, den die MBE zum Gelingen von Integrationsprozessen und des gesellschaftlichen Zusammenhalts leistet und warnt vor Einsparplänen an der falschen Stelle: „Ziel der MBE ist es, die Abhängigkeit der Neuzugewanderten von staatlichen Transferleistungen auf ein
notwendiges Maß zu beschränken und dadurch die Systeme der sozialen Sicherung zu entlasten. Es ist unverantwortlich, wenn der Staat sich einerseits zu Zuwanderung und Vielfalt bekennt und andererseits an einer bewährten Säule der Integrationsarbeit rüttelt. Gerade in der aktuellen, von Unsicherheit geprägten Gesamtlage, sollten Verlässlichkeit und Kontinuität der Angebote Vorrang haben.“ Zudem ist die MBE der zivilgesellschaftliche Partner vor Ort, um die Ziele der Fachkräfteeinwanderung und eines „Spurwechsels“ zu erreichen.




Crash vor der Rünther Sparkasse: Strafe wegen Fahrerflucht

von Andreas Milk
„Ich bin mir keiner Schuld bewusst“, erklärte die 59-jährige Bettina T. (Namen geändert) vor der Richterin in Kamen. Und deshalb hatte T. auch Einspruch eingelegt gegen den Strafbefehl, der wegen Unfallflucht gegen sie ergangen war. Es ging um einen Vorfall am Abend des 24. August 2021 vor der Sparkassenfiliale in Rünthe. Beim Ausparken stieß der Wagen von Bettina T. mit dem Auto des 22-jährigen Jonas F. zusammen. Bettina T. fuhr nach Hause.

T. – keine Vorstrafen, keine Punkte in Flensburg – versicherte im Gerichtssaal, von einem Zusammenstoß nichts bemerkt zu haben – sonst wäre sie ausgestiegen. Jonas F. konnte das Ganze seinerzeit aus ein paar Metern Entfernung beobachten. Er sagt: Sein Wagen habe gewackelt. Ein Knacken sei zu hören gewesen. Kratzer und eine Delle blieben zurück. Der Schaden lag bei ein paar hundert Euro.

Ein Gutachter sagte im Prozess, die Beschädigungen an den beiden Fahrzeugen passten zueinander. Es steht also außer Frage, dass der Schaden an Jonas F.s Auto nicht zufällig bei irgendeiner anderen Gelegenheit entstanden war. Der Gutachter sagte außerdem: Akustisch müsse Bettina T. nicht zwingend etwas mitbekommen haben. Wohl aber habe es zweifellos eine Erschütterung gegeben, die für sie spürbar gewesen sein muss.

„Ich glaube Ihnen das nicht, dass Sie das nicht bemerkt haben“, so die Richterin in der Begründung ihres Urteils: Eine Geldstrafe von 25 Tagessätzen à 15 Euro (375 Euro) soll Frührentnerin Bettina T. zahlen. Die Höhe der Tagessätze setzte die Richterin etwas niedriger an als im ursprünglichen Strafbefehl; unterm Strich wird es billiger für Bettina T. Allerdings gehen die Verfahrenskosten zu ihren Lasten.
Sie kann noch Berufung einlegen und versuchen, das Landgericht von ihrer Unschuld zu überzeugen.

 




Angebot für Menschen „Zwischen Arbeit und Ruhestand“ (ZWAR): Nächstes Treffen in der Stadtbibliothek

Die ZWAR-Gruppe Bergkamen hat die Sommerpause beendet und startet durch. Ab sofort treffen sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer wieder wie gewohnt an jedem dritten Montag im Monat – das nächste Mal am Montag, 19. September, um 18:00 Uhr in der 1. Etage der Stadtbibliothek. Dann berichtet Werner Matiak, der gemeinsam mit Thomas Lackmann von der Stadt Bergkamen für das Projekt zuständig ist, über den aktuellen Sachstand bei ZWAR.

In diesem Projekt haben sich Menschen zusammengeschlossen, die sich im Übergang vom Arbeitsleben in den Ruhestand befinden. „Wir möchten dazu beitragen, dass die Menschen diesen Prozess möglichst eigenständig gestalten können“, erklärt Thomas Lackmann die Zielsetzung. Deshalb setzt das Engagement in der ZWAR-Gruppe auch keine Mitgliedschaft voraus. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer – meist Personen im Alter von 60 bis 65 Jahren – handeln vielmehr möglichst selbstbestimmt und selbstorganisiert.

Neue Interessierte, die bislang noch keinen Kontakt zu ZWAR hatten, sind herzlich willkommen – auch wenn sie jünger sind. Sie können jederzeit einsteigen und sich an den Treffen der Gruppe beteiligen. Weitere Termine und Informationen sind im Internet unter www.zwar-bergkamen.de abrufbar.




Lust auf berufliche Veränderung? – Selbsterkundung dank „New Plan“ kein Problem 

Am Mittwoch, dem 21. September von 15 bis 16 Uhr, richten sich Martina Leyer und Silke Vorwerk in ihrer digitalen Infoveranstaltung an Menschen, die sich im Job weiterentwickeln wollen, auf der Suche nach neuen beruflichen Perspektiven sind oder nach einer Auszeit wieder ins Erwerbsleben einsteigen möchten.

Wer sich kennt, weiß, was er kann. Das klingt zwar einfach – doch vielen Menschen fällt es nicht leicht, das eigene Können einzuschätzen und daran orientierte Möglichkeiten zur Weiterentwicklung zu erkennen.

Hierbei kann das digitale Erkundungstool „New Plan“ der Bundesagentur für Arbeit helfen. Es macht die eigenen Fähigkeiten sichtbar und präsentiert auf dieser Grundlage verschiedene Entwicklungs- und Weiterbildungsangebote, die zum eigenen Profil passen.

Die Veranstaltung gibt eine erste Einführung in die Funktionen und Vorzüge des Tools und beantwortet individuelle Fragen rund um die berufliche (Neu-)Orientierung.

Interessierte melden sich an unter Hamm.biz@arbeitsagentur.de oder 02381 / 910-1001.




PRAXISPORTAL regional online: Unternehmen können Praktikumsplätze anbieten

Praktikanten sind die Auszubildenden von morgen und die Fachkräfte von übermorgen. Das weiß die Kommunale Koordinierungsstelle des Kreises Unna und hat die Praktikumsbörse „PRAXISPORTAL regional“ ins Leben gerufen. Dort können Unternehmen ab sofort kostenlos ihre Praktikumsplätze unter www.kreis-unna.bfe-nrw.de einstellen und so junge Menschen für ihr Berufsfeld begeistern.

„Bei über 350 anerkannten Ausbildungsberufen und mehr als 19.000 Studiengängen ist es nicht einfach zu wissen, was zu einem passt“, so Katharina Klein von der Kommunalen Koordinierungsstelle Übergang Schule Beruf im Dienstleistungszentrum Bildung Kreis Unna. „Frühzeitig herauszufinden, welches Berufsfeld einen interessiert und Betriebe kennenzulernen, kann eine große Hilfe sein, um sich darüber klar zu werden, was einem gefällt und was nicht.“

Praxiserfahrung fester Bestandteil an Schulen
Zwei schulische Praxiselemente sind die sogenannten Berufsfelderkundungstage (Tagespraktika) in Klasse 8 sowie ein zwei- bis dreiwöchiges Praktikum in Klasse 9. Das Portal bringt die Schülerinnen und Schüler schnell und einfach mit Unternehmen zusammen – eine Chance für beide Seiten, sich vorzustellen und früh erste Kontakte zu knüpfen. Ab dem 1. Dezember können sich Schülerinnen und Schüler auf die Praktikumsplätze bewerben.

Alle Infos zum Portal gibt es im Flyer. Das Portal ist erreichbar unter www.kreis-unhttps://kreis-unna.bfe-nrw.de/node/291584na.bfe-nrw.de. PK | PKU




A 2: Geisterfahrer mit Filmriss

von Andreas Milk
Etwas weniger Glück am frühen Morgen des 20. März – und der 23-jährige Erol T. (Name geändert) läge womöglich heute auf dem Friedhof: So drastisch drückte es der Kamener Amtsrichter aus. Der junge Mann war an jenem Tag betrunken in einem Mini-Cooper auf der A 2 bei Bergkamen unterwegs, und zwar als Geisterfahrer. Mit knapp 1,7 Promille im Blut hatte er auf dem Seitenstreifen gewendet und war zurückgefahren. Und es lag wohl an der blitzschnellen Reaktion eines entgegenkommenden Polo-Fahrers, dass nichts Schlimmes passierte: Der Mann im Polo wich aus, lediglich die Seitenspiegel berührten sich.

„Ich möchte mich aufrichtig entschuldigen für meine verantwortungslose Tat“, sagte T. im Gerichtssaal. Er habe einen klassischen Filmriss gehabt. Mit Freunden habe er in der Nacht vor dem Unfall in einer Dortmunder Disco gefeiert. Was zwischen dem Verlassen der Discothek und dem Zusammenstoß mit dem Polo passiert sei, wisse er nicht. Ein Freund habe ihm später gesagt, er sei nicht er selbst gewesen. Der Verdacht sei schon aufgekommen, jemand habe ihm etwas ins Glas getan.

Für die Filmriss-Geschichte und völlige Desorientiertheit spricht nach Ansicht von T.s Verteidiger, dass sein Mandant den Wagen wendete, obwohl er schon in unmittelbarer Nähe einer Abfahrt war. Um in die gewünschte Richtung – das heißt: nach Hause – fahren zu können, hätte er also bloß kurz die Autobahn verlassen müssen und auf das waghalsige Wendemanöver verzichten können.

Seit dem Vorfall ist T. seinen Führerschein los – umso unangenehmer, als er vorher im Autohandel beschäftigt war. Das hat sich natürlich fürs erste erledigt. Aber in neun Monaten besteht wieder Hoffnung: Dann endet die Sperrfrist, die der Richter für die Erteilung einer neuen Fahrerlaubnis verhängt hat. Dazu kommt eine Geldstrafe: 2.400 Euro soll T. zahlen (120 Tagessätze à 20 Euro). Er könne froh sein, überhaupt mit heiler Haut im Gericht zu sitzen, fand der Richter. Und falls er eine Arbeit wolle, für die er keinen Führerschein brauche: Die Gastronomie suche dringend Leute.




Arbeitsagentur informiert über Qualifizierung von Beschäftigten

Am Dienstag, dem 20. September, findet eine Informationsveranstaltung für Beschäftigte sowie Arbeitgeber statt, die über die Möglichkeiten der Beschäftigtenqualifizierung Aufschluss gibt.

In der rund einstündigen digitalen Infoveranstaltung ab 16:30 Uhr wird der Rahmen des Qualifizierungschancengesetzes vorgestellt und Interessierte erfahren, welche Möglichkeiten einer durch die Agentur für Arbeit finanzierten Weiterbildung bestehen. So kann die Kostenübernahme bis zu 100 Prozent der Weiterbildungskosten betragen. Für Arbeitnehmer ohne Berufsabschluss, die diesen während der Weiterbildung erwerben, kann zudem ein Arbeitsentgeltzuschuss von bis zu 100 Prozent gewährt werden.

Eine Anmeldung ist im BiZ erforderlich unter 02381 / 910 1001 oder an hamm.biz@arbeitsagentur.de.




Im Suff Polizisten attackiert: Geldstrafe

von Andreas Milk
Patrick M. (25, Name geändert) studiert Jura, er arbeitet auf 450-Euro-Basis im Securitybereich. Er ist zwei Mal gegenüber der Polizei ausgerastet – und zwar so richtig. In beiden Fällen hatte er mehr als zwei Promille Alkohol im Blut. Im Prozess vor dem Kamener Amtsgericht ging es außerdem um einen Zwischenfall nach einem Kneipenbesuch: Durch M.s Schuld erlitt ein Gast schwere Gesichtsverletzungen.

Gleich fünf Polizistinnen und Polizisten waren für Zeugenaussagen zum Verhandlungstermin gekommen. Zum einen ging es um einen Einsatz an der  Bambergstraße. Dort wohnte M.s Exfreundin. M. fiel erst durch Pöbeleien auf, dann griff er die Beamten an. Drei Monate später geschah etwas Ähnliches nach einem Autounfall, in den M. verwickelt war. Eine Polizistin nannte M.s Verhalten „erschreckend“. Selbst zu dritt sei es bei dem Bergkamener Einsatz kaum möglich gewesen, ihn zu bändigen: M. habe getreten und Kopfstöße verteilt. Später auf der Wache hätten sich sieben Beamte mit ihm abmühen müssen. Ähnliche Attacken gab es beim Einsatz wegen des Unfalls. Patrick M. sagt heute: Er schäme sich; sein Verhalten sei „unter aller Sau“ gewesen. In seiner Familie gibt es Polizisten, und er selbst hat bei der Bundeswehr gedient.

Fast schon harmlos mutet im Vergleich die Sache mit dem Kneipenbesuch an. Ihre Folgen sind aber am weitreichendsten. Schauplatz war das „82 West“ in Kamen. M. soll seinem Widersacher einen Stoß versetzt haben. Der Mann stürzte, blutete Stunden später im Schlaf aus dem Ohr. Eine Operation war nötig. Der Patient bekam Schrauben in den Kiefer. Noch heute knacke es, wenn er den Mund weit aufmache. Manchmal habe er auch ein Pfeifen im Ohr, erzählte er vor Gericht. Dass es zu der Verletzung kam, beruhte wohl auf einem Missverständnis. Patrick M. hatte eine Bewegung des Mannes so gewertet, als wolle der einen anderen Gast angreifen. Tatsächlich ging es aber wohl bloß darum, eine Jacke anzureichen.

Reumütig bekannte Patrick M., er habe mit den schwarzen drei Monaten – all das geschah zwischen Dezember 2021 und Februar 2022 – seine Zukunft riskiert. Entschuldigungen an die beteiligten Polizisten wurden von denen zur Kenntnis genommen – mehr aber auch nicht: M.s Worte seien nichts wert ohne eine Änderung seines Verhaltens, fand ein Beamter.

Genau solch eine Veränderung soll es aber geben. Patrick M. hat sich einer Selbsthilfegruppe von Alkoholikern angeschlossen und ist in Kontakt getreten mit der LWL-Klinik in Dortmund für eine Therapie. Verurteilt wurde er vom Richter für fahrlässigen Vollrausch, tätlichen Angriff auf Vollstreckungsbeamte bei verminderter Schuldfähigkeit und fahrlässige Körperverletzung: Eine Geldstrafe von 120 Tagessätzen à 30 Euro soll M. zahlen. Die 30 Euro Tagessatzhöhe richten sich nach seinem Einkommen. Die Zahl von 120 Tagessätzen richtet sich nach der Höhe der Schuld. M.s Strafe – wenn sie denn rechtskräftig wird – landet in seinem Führungszeugnis. 90 Tagessätze sind die Grenze für einen Eintrag.




Schreibzeichnen Workshops mit Urban Sketcher Guido Wessel in Bergkamen

Die Jugendkunstschule bietet in den kommenden Wochen an drei Sonntagen Schreibzeichnen Workshops für Erwachsene mit dem Urban Sketcher Guido Wessel in Bergkamen an. Mit der Schreibzeichnen-Methode kann jeder zeichnen. Guido Wessel zeigt kleine Kniffe für die Schriftgestaltung, die Zeichnungen und los geht‘s! Schon bald kommt man in den „Flow“ und der Kopf ist ausgeschaltet.

Jede/r lernt ihren/seinen „eigenen Strich“ kennen, ihm zu vertrauen und dann mutig einzusetzen. Eine krampfhafte Motivsuche entfällt hier. Man findet sie dort, wo man gerade ist. Es gilt, sie einfach zu entdecken und dann spielerisch mit viel Spaß zu Papier zu bringen. Vorbei die Angst vor der Kritik anderer und der oft viel zu hohe Anspruch an das gewünschte Ergebnis. Vorbei die Angst vor dem leeren Blatt. „Fehler“ werden Spaß machen. Auch das Material ist kein Problem. Ein Kugelschreiber und ein einfacher Zettel reichen schon. Ansonsten geht alles, womit man spontan überall loszeichnen kann, z.B. Bierdeckel, Zeichenblock, Aquarell, Bleistifte.

Bitte handliches Zeichenmaterial mitbringen.

Die Workshops finden am 25.09., 23.10. und 20.11.2022 jeweils von 15.00 bis 18.00 Uhr an unterschiedlichen Orten statt. Am 25.09. ist Treffpunkt am Trauzimmer Marina Rünthe. Interessierte erhalten weitere Informationen auch zur Anmeldung unter der Telefonnummer 02307/288848 oder 02307/965462. Das Teilnehmerentgelt beträgt pro Termin 15,00 Euro.




Bayer-Standort Bergkamen stellt sich für die Zukunft: Investitionen von 50 Mio. Euro in 2022 geplant

Luftaufnahme des Bayer-Standorts Bergkamen. Foto: Bayer AG

Das Supply Center Bergkamen stellt sich für die Zukunft auf. Der größte Bayer-Standort für die Produktion pharmazeutischer Wirkstoffe wird sein Produktportfolio um Wirkstoffe für innovative Therapeutika erweitern. Im laufenden Jahr investiert der Standort geplant mehr als 50 Millionen Euro in Anlagen und Technologien. Zudem verstärkt das Supply Center seine Anstrengungen für Klimaschutz und Nachhaltigkeit und setzt einen weiteren Schwerpunkt auf Weiterbildung und Mitarbeiterkultur.

Dieter Heinz (l.) und Klaus Vissmann.

Mit großem Interesse verfolgt Bayer die Pläne von STEAG, das Erweiterungsgelände in Heil, auf dem ursprünglich ein zweiter Kraftwerksblock entstehen, für die Produktion von Wasserstoff zu nutzen. Sollte dies Realität werden, würde Bayer in Bergkamen Wasserstoff über eine Pipeline bekommen. Für regenerative Energien will Bayer künftig einen Teil des Nordgeländes nutzen. Auf einem Teil des neuen Lagergebäudes und auch die Parkplätze sollen mit Photovoltaikanlagen ausgerüstet werden. Eine andere Überlegung ist, Wärme, die sonst im Werk ungenutzt verpuffen würde, dem Bergkamener Fernwärmenetz zur Verfügung zu stellen.

„Wir stärken mit unseren Weichenstellungen die Zukunftsfähigkeit des Standorts“, sagte Dieter Heinz, Leiter Supply Center Bergkamen, im Rahmen eines heutigen Mediengesprächs. „Mit der Herstellung von Wirkstoffen für innovative Therapeutika gewinnen wir ein weiteres Standbein für den Standort hinzu. Zudem verstärken wir unsere Anstrengungen zur Reduktion der CO2-Emissionen und Schonung natürlicher Ressourcen. Wir werden durch neue Technologien die Effizienz unserer Produktion weiter steigern, die Weiterbildung unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unterstützen sowie unsere Mitarbeiterkultur weiterentwickeln.“

Das Supply Center Bergkamen investiert in neue Anlagen für die Herstellung der innovativen Wirkstoffe sowie in effiziente Produktionsprozesse insbesondere durch Automatisierung und Digitalisierung. Für das laufende Jahr 2022 ist hierfür ein Investitionsbudget auf einem hohen Niveau von über 50 Millionen Euro eingeplant.

„Bergkamen wird auch in Zukunft ein starker Partnerstandort im Bayer-Produktionsnetzwerk für pharmazeutische Wirkstoffe sein“, ergänzte Standortleiter Dieter Heinz. Das Supply Center Bergkamen, zu dem ebenfalls ein Mikroniserbetrieb für Wirkstoffe in Berlin gehört, ist Teil eines Bayer-Verbundes für die Herstellung pharmazeutischer Wirkstoffe. Es kooperiert darin eng mit den Standorten Wuppertal, La Felguera (Spanien) und Orizaba (Mexiko). Dieter Heinz kündigte an, dass im Rahmen eines standortübergreifenden Logistik-Konzeptes in den nächsten zwei Jahren in Bergkamen ein neues Lager für Rohstoffe entstehen soll. Das hochmoderne Lager auf einer Fläche von rund 13.500 Quadratmetern werde auch der Standort Wuppertal nutzen.

Erweiterung des Produktportfolios

Der Standort Bergkamen wird seine beiden bisherigen Standbeine – Kontrastmittel für die Radiologie und hormonelle Wirkstoffe für Empfängnisverhütung und Frauengesundheit – erweitern durch die Produktion von Wirkstoffen für innovative Therapeutika.

So wird künftig in Bergkamen wie auch in Wuppertal der Wirkstoff Finerenon für das Medikament Kerendia™ produziert werden. Das Präparat zur Behandlung der chronischen Nierenerkrankung in Verbindung mit Typ 2 Diabetes ist in den Vereinigten Staaten, der Europäischen Union, Japan und China zugelassen. Weitere Zulassungen durch andere Gesundheitsbehörden in mehreren anderen Ländern wurden erteilt oder stehen derzeit nach Einreichungen zur Marktzulassung an. Kerendia™ besitzt Blockbuster-Potenzial, d.h. das erwartete Spitzen-Umsatzpotenzial liegt bei mindestens einer Milliarde Euro pro Jahr. Für die Herstellung weiterer Wirkstoffe potenzieller neuer Therapeutika, die sich gegenwärtig in der Entwicklung befinden, bereitet sich der Standort ebenfalls vor.

„Innovationen werden auch das Geschäft mit unseren etablierten Produkten treiben“, erläuterte Dieter Heinz. So hat der Standort kürzlich die Produktion des Wirkstoffs Gadoquatrane für ein MRT-Kontrastmittel der sog. „nächsten Generation“ gestartet. Gadoquatrane, welches sich in fortgeschrittener klinischer Entwicklung befindet, zeichnet sich durch eine hohe Stabilität sowie hohe Relaxivität aus – wichtige Eigenschaften für die Anwendung in der kontrastverstärkten Magnetresonanztomographie (CE-MRT) – mit dem Potenzial, eine wesentlich niedrigere Dosis Gadolinium (Gd) zu applizieren als mit bisherigen gadoliniumhaltigen Kontrastmitteln.

Verstärktes Engagement für Klimaschutz und Nachhaltigkeit

Bis Ende des Jahres 2029 will der Standort Bergkamen im Einklang mit dem Bayer-Konzernziel klimaneutral sein. Im Zeitraum 2010 bis 2019 hat der Standort bereits durch kontinuierliche Prozessverbesserungen und Steigerung der Energieeffizienz die spezifischen CO2-Emissionen um 35 Prozent reduziert.

„Der von uns am Standort extern eingekaufte Strom ist heute bereits zu 100 Prozent grün“, führte Standortleiter Dieter Heinz aus. „Wir werden in den kommenden Jahren alle Hebel in Bewegung setzen, um weitere Potenziale zur CO2-Reduktion und Ressourcenschonung auszuschöpfen.“

Mit Blick auf die aktuelle Gasmangellage bemerkte Dieter Heinz, dass der Standort im Einklang mit den Nachhaltigkeitszielen Vorkehrungen getroffen habe, um die Aufrechterhaltung des Betriebes zu gewährleisten.

Klaus Vissmann, Leiter Energy Strategy & Sustainability, führte im Mediengespräch als weiteres Beispiel an, dass Bayer am Standort Bergkamen die Ressourcen-Effizienz der 20 ressourcenintensivsten Synthesestufen und Prozesse bis 2029 unter die Lupe nehmen und optimieren werde. Die Gebäude am Standort würden bereits auf energieeffiziente LED-Beleuchtung umgestellt. Zudem werde an der Optimierung des Energieeinsatzes für Heizung und Belüftung gearbeitet.

Mit diesen und weiteren Maßnahmen soll bis Ende 2029 der Energieeinsatz am Standort um zehn Prozent gesenkt werden. Die absoluten CO2-Emissionen sollen im gleichen Zeitraum um 42 Prozent sinken – beides trotz erwarteten Wachstums der hergestellten Produktmengen. Dadurch werden die CO2-Emissionen vom wirtschaftlichen Wachstum entkoppelt. Der verbleibende Teil der CO2-Emissionen wird durch den Erwerb von CO2 -Reduktionszertifikaten „kompensiert“ werden.

Ferner sollen bis Ende 2029 die Recyling-Quote bei Lösemitteln um zehn Prozent erhöht und vermehrt Wertstoffe wie Jod, Gadolinium und Lithium rückgewonnen werden. Ein weiterer Schwerpunkt des Nachhaltigkeitsengagements des Supply Center Bergkamen ist der Bereich Wasser. Hier liegt der Fokus darauf, den Wasserverbrauch zu minimieren sowie Spurenstoffe im Abwasser weiter zu reduzieren.

„Nachhaltigkeit braucht eine breite Basis und keine gute Idee darf ungenutzt bleiben“, sagte Klaus Vissmann. „Umso mehr freut uns das große Engagement unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, aktiv Lösungsvorschläge zu entwickeln und voranzutreiben.“ Dafür sei eigens ein Nachhaltigkeitsforum eingerichtet worden.

Standortleiter Dieter Heinz wies auf ein weiteres Nachhaltigkeits-Ziel des Bayer-Konzerns hin: Im Einklang mit der „Agenda 2030″ der Vereinten Nationen sollen mindestens 100 Millionen Frauen in Entwicklungs- und Schwellenländern Zugang zu modernen Methoden der Empfängnisverhütung und selbstbestimmter Familienplanung erhalten. Der Standort Bergkamen leiste hierzu einen essenziellen Beitrag, indem er die hormonellen Wirkstoffe für die Verhütungsmittel von Bayer produziere.

Weiterbildung und Weiterentwicklung der Unternehmenskultur

Mit der strategischen Ausrichtung sind für die Mitarbeitenden neue Aufgaben und Anforderungen verbunden. Für die Herstellung der neuen Produkte gilt es, die entsprechenden Anlagen zu bedienen und Prozesse umzusetzen. Ebenso verlangen digitale Lösungen spezifische Kompetenzen. „Auf die Weiterentwicklung unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden wir daher besonderen Wert legen“, sagte Standortleiter Dieter Heinz.

„Neben der fachlichen Expertise liegt unser Augenmerk vor allem auch auf der Mitarbeiterkultur“, so Dieter Heinz. Denn die Arbeit im Supply Center Bergkamen werde zunehmend insbesondere durch stärkere Vernetzung und Kooperation mit Partnern sowie schnellere Veränderungen geprägt. „Der Standort wandelt sich und die Arbeitswelt entwickelt sich dynamisch weiter. Wir leben seit langem eine wertebasierte Unternehmenskultur. Sie ist die Basis, auf der wir aufbauen und die wir ausbauen, um unsere Vorhaben erfolgreich umzusetzen,“ resümierte Standortleiter Dieter Heinz.

Das Supply Center Bergkamen

Das Supply Center Bergkamen ist der größte Produktionsstandort von Bayer für pharmazeutische Wirkstoffe. Mit circa 1.800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und jährlich rund 50 neuen Auszubildenden in acht Berufen ist Bayer der größte Arbeitgeber und eines der Unternehmen mit der höchsten Ausbildungsquote in der Region. Neben dem Standort Bergkamen gehört ein Mikronisierbetrieb in Berlin, in dem die Wirkstoffe zermahlen und aufbereitet werden, zum Supply Center.

Weltweit bekannt ist der Standort seit sechs Jahrzehnten für die Produktion von hormonellen Wirkstoffen für Produkte der Empfängnisverhütung und der Frauengesundheit sowie für die Herstellung von Kontrastmitteln. Einzigartig ist die Kompetenz von Bayer, hormonelle Wirkstoffe in komplexen Synthesen und in hoher Reinheit industriell herzustellen und dabei chemische Synthese-Stufen und mikrobiologische Biotransformationsschritte zu kombinieren. Das erste Kontrastmittel der Welt für die Magnetresonanztomografie wurde 1988 in Bergkamen produziert.

Als weiterer Schwerpunkt neben Wirkstoffen für Produkte der Frauengesundheit und der Radiologie kommt seit Neuem die Herstellung von Wirkstoffen für innovative Therapeutika hinzu. Im Jahr 2021 wurden ebenfalls schon Investitionen in Höhe von mehr als 50 Millionen Euro getätigt.

Über Bayer

Bayer ist ein weltweit tätiges Unternehmen mit Kernkompetenzen auf den Life-Science-Gebieten Gesundheit und Ernährung. Mit seinen Produkten und Dienstleistungen will das Unternehmen Menschen nützen und die Umwelt schonen, indem es zur Lösung grundlegender Herausforderungen einer stetig wachsenden und alternden Weltbevölkerung beiträgt. Bayer verpflichtet sich dazu, mit seinen Geschäften einen wesentlichen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung zu leisten. Gleichzeitig will der Konzern seine Ertragskraft steigern sowie Werte durch Innovation und Wachstum schaffen. Die Marke Bayer steht weltweit für Vertrauen, Zuverlässigkeit und Qualität. Im Geschäftsjahr 2021 erzielte der Konzern mit rund 100.000 Beschäftigten einen Umsatz von 44,1 Milliarden Euro. Die Ausgaben für Forschung und Entwicklung beliefen sich bereinigt um Sondereinflüsse auf 5,3 Milliarden Euro. Weitere Informationen sind im Internet zu finden unter www.bayer.com/de