Mit einer Matinée feiern die Bergkamenerinnen den internationalen Frauentag am Sonntag, 28. August. Pandemiebedingt haben sie den Tag für die Rechte der Frauen in den Sommer verlegt. Anfang Mai startet das Team um die Gleichstellungsbeauftragte Martina Bierkämper nun in die nächste Planungsrunde.
Denn den so wichtigen Tag in der Geschichte der Frauen einfach ausfallen lassen war niemals eine Option: „Ideen zum Frauentag 2022 haben wir viele“, sagt Martina Bierkämper. „Und die werden wir nun nach und nach gemeinsam umsetzen.“
Dazu beginnt am Donnerstag, 5. Mai 2022, um 18 Uhr in den Räumen der VHS, Lessingstraße 2, in Bergkamen ein weiteres Treffen des Frauentagteams. Anmeldungen nimmt die Gleichstellungsbeauftragte Martina Bierkämper unter M.bierkaemper@bergkamen.de oder Tel. 02307/965-339 entgegen.
IG BCE-Ortsgruppe Weddinghofen ehrte langjährige Mitglieder
Die in den letzten zwei Jahren ausgefallenen Jubilarfeiern der IG BCE Ortsgruppe Weddinghofen wurden nun am Samstag im Restaurant „Olympia“ in Weddinghofen nachgeholt. Bei schönen Ambiente wurden 32 Jubilare für ihre langjährige Treue zur Gewerkschaft vom Vorsitzenden Mario Unger geehrt. Auch der Vorsitzende Mario Unger zählte zu den Jubilaren für seine 40 jährige Gewerkschaftszugehörigkeit. Geehrt wurde der durch Bürgermeister Bernd Schäfer, der auch die Laudatio hielt. Die Grußworte des Stadtteils Weddinghofen überbrachte der Ortsvorsteher von Weddinghofen Rüdger Hoffmann.
Schäfer und Hoffmann nahmen zum ersten Mal in ihrer Funktion als Bürgermeister und Ortsvorsteher an einer Jubilarfeier der IG BCE Weddinghofen teil und bestanden diese Feuerprobe mit Bravour.
Herausragende Jubilare waren an diesem Tag die Kollegen Gerhard Mohaupt und Jürgen Frank, die für 60 jährige Mitgliedschaft geehrt wurden. Diese wurden jedoch noch von drei weiteren Jubilaren übertroffen. Dies waren die Kollegen Karl-Heinz Hollin, Arno Ogrzal und Dieter Radig, die für 70 jährige Gewerkschaftszugehörigkeit geehrt wurden.
Bei einem sehr guten Essen, Pils und Schnäpschen wurde noch lange über die alten Zeiten gesprochen. Viele schwelgten in ihren Erinnerungen und blickten mit Wehmut an die gute alte Zeit zurück. Vor allem wünschte man sich wieder Frieden in Europa und eine Gesellschaft, die sich wieder solidarisch zeigt. Für die Jubilare zählt es immer noch: Nur gemeinsam sind wir stark!
Ukraine-Soforthilfe sucht im Kreis Unna neue Annahmestellen für Spenden
In der vergangenen Woche haben die Jahn-Grundschule in Oberaden und Willy-Brandt-Gesamtschule in Mitte die Ukraine-Soforthilfe zwei Schulen aus Bergkamen mit Sammelaktionen unterstützt. „Eine genauen Überblick können wir uns jedoch erst am Montag machen, da wir aufgrund eines (Probe-)Feueralarms an der Willy-Brandt-Gesamtschule leider frühzeitig abbrechen mussten“, teilt der Verein mit.
Zudem war der zweite Kleiderbasar und Abverkauf im bisherigen Spendenlager in Rünthe ein voller Erfolg. Wie berichtet ist dieses Lager b sofort geschlossen. „Während wir mit unserem ersten Kleiderbasar im ehemaligen Gate to Asia zwei Fahrten an die polnisch-ukrainischen Grenze finanzieren konnten, ist es uns mit dem jetzigen, zweiten Kleiderbasar möglich einen weiteren Hilfstransport zu finanzieren“, so der Verein.
Inzwischen gibt es Eratzlagerräume in Werne, die aber nicht die Möglichkeiten bietet wie in Rünthe. „Aus diesem Grund stellen wir uns neu auf und suchen auf diesem Wege im gesamten Kreis Unna neue Annahmestellen für Sachspenden, die wir dann regelmäßig in unseren neuen Räumlichkeiten zusammentragen. Neben Privathaushalten sind auch Vereine und Unternehmen gefragt und eingeladen sich unter vorstand@akuthilfe-werne.de zu melden“, erklärt der Verein.
Große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus und so hat die Ukraine-Soforthilfe am 26.04.2022 mit Nicole Schröder-Bungard (Vorsitzende), Eva Köhler und Rebekka Kämpfe (beide Stellvertretende) nicht nur einen neuen, sondern auch einen rein weiblichen Vorstand gewählt.
Frühjahrsputz in der Kleingartenanlage „Haus Aden“ und danach Tanz in den Mai
Mit dem Wonnemonat Mai beginnt für uns Kleingärtner die Saison, bzw. das Gartenjahr und damit sich unsere Kleingartenanlage in Bergkamen-Heil auch von seiner besten Seite zeigen kann, haben sich die Kleingärtner am Samstag zum „Frühjahrsputz“, bzw. zur Gemeinschaftsarbeit getroffen. Dabei darf und soll die Gemeinschaftspflege an solchen Tagen nicht zu kurz kommen, sodass nach getaner Arbeit noch bei einem kühlen Getränk und einem Imbiss vom Holzkohlegrill zusammen gesessen wurde. Da auf die Arbeit das Vergnügen folgt, wurde am Abend nach zweijähriger Coronapause dann wieder in den Mai getanzt.
Zudem hat das Vereinsheim von Mai bis September wieder an Feier- und Samstagen in der Zeit von 18:00 – 22:00Uhr geöffnet.
Umwelzentrum lädt zur Führung ein: Bio-Energie in Bergkamen-Heil
Am Dienstag, 12. Mai, besteht die Möglichkeit, mit dem Umweltzentrum Westfalen die drei Blockheizkraftwerke der Bioenergieanlage des Naturlandhofes Willeke in Bergkamen-Heil zu besichtigen. Die Anlage verwertet mehr als 75% Mist aus Tierhaltungen der Region, der nach der Umsetzung wieder als hochwertiger Dünger ausgebracht werden kann. Damit werden Bio-Stoffe als Energieträger nachhaltig und naturverträglich verwendet, unter anderem für eine öffentliche Ladestelle für Elektro-PKW.
Ludger Willeke, der auch Mutterkuhhaltung mit Anbau der hierfür notwendigen Futtergrundlage ebenso wie Ackerbau und Grünlandbewirtschaftung betreibt, erläutert die Funktionsweise der Anlage und die Zusammenhänge der Stoffkreisläufe.
Die etwa eineinhalbstündige Führung findet ausschließlich im Freien statt und beginnt um 16.00 Uhr. Eine Anmeldung ist unter 0 23 89 – 98 09 11 (auch Anrufbeantworter) oder 0 23 89 – 98 09 0 beim Umweltzentrum Westfalen möglich.
Am 6. Mai in der Friedenskirche: Gemeindefrühstück statt Mittagstisch
Am kommenden Freitag, 6.Mai, ist es endlich soweit: Nach zwei Jahren Pause aufgrund der Corona-Pandemie gibt es in der Friedenskirche wieder eine Möglichkeit gemeinschaftlich zu essen. Allerdings wird aus dem „Moment Ma(h)“ Mittagstisch zunächst das „Moment Ma(h)l“-Gemeindefrühstück.
Jeweils am ersten Freitag im Monat um 9:30 Uhr wird dann ein gemeinsames Frühstück angeboten. Mit dabei ist wieder ein großer Teil der bewährten Mitglieder der „Moment-Ma(h)l“-Teams. Das neue Angebot richtet sich an alle, die nicht nur frische Brötchen zu schätzen wissen, sondern auch die Gemeinschaft von anderen Menschen. Eingeladen sind alle, unabhängig von Alter oder Familienstand. In der Regel werden die Gäste wie schon bisher beim Mittagessen um eine Spende gebeten, um einen Teil der Kosten zu decken. Zur Eröffnung am 6. Mai soll allerdings auf das Einsammeln von Spenden verzichtet werden. Stattdessen soll gefeiert werden, dass man sich endlich wieder auch zu kulinarischen Anlässen in der Kirche treffen kann.
Um besser planen zu können, bitten die Verantwortlichen aber um eine Voranmeldung bis zum Dienstag vor dem Gemeindefrühstück, entweder im Gemeindebüro (Tel. 984263) oder direkt in der Friedenskirche.
„Magische Andenmusik“: Sängerin Niyireth Alarcón mit Begleitung im Klangkosmos Weltmusik
Die international bekannte Sängerin Niyireth Alarcón wird am Montag, 16. Mai um 20 Uhr im „Klangkosmos Weltmusik“ im Trauzimmer Marina Rünthe zu hören sein. Sie wird begleitet von den zwei Musikern Alejandro Carvajal und Juan Carlos Montes Garcia begleitet.
Der Titel ihres aktuellen Konzertprogramms lautet „Los viajes y los encuentros“ (Reisen und Begegnungen). Es ist der poetische Soundtrack zu zahlreichen Reisen, die Niyireth Alarcón und ihre Musiker in den letzten Jahren in Kolumbien, aber auch in andere lateinamerikanische Länder unternommen haben. Das Repertoire enthält Melodien, Harmonien, Klangfarben, Texte und magische Symbole, die aus der kolumbianischen Andenmusik stammen und von den Musikern sensibel neu arrangiert wurden, um die tiefsten menschlichen Gefühle durch den „heiligen Akt des Gesangs“ zum Ausdruck zu bringen.
Niyireth Alarcón ist über die Grenzen Südamerikas bekannt für ihre Recherchen zu andiner Musik Kolumbiens und für ihre innovativen Interpretationen dieses besonderen Repertoires traditioneller lateinamerikanischer Musik. Sie wird aktuell als die wichtigste Vertreterin der jungen Generation der kolumbianischen Musikszene für diese Musik betrachtet.
Der Künstler Alejandro Carvajal Quiceno auf Gitarre und traditionellen andinen Saiteninstrumente ist ein erfahrener Studio-Musiker für Film, Fernsehen und tritt regelmäßig auf als Begleitmusiker für nationale und internationale Ensembles. Von 2007 bis 2017 gehörte er fest zur renommierten Grupo Suramérica. Er ist aktiv als Arrangeur und Produzent für Kulturfestivals, bei Plattenproduktionen wie auch in Werbung.
Juan Carlos Montes García ist Musiker und Arrangeur, Spezialist für die kolumbianische Tiple, einer Variante der Laute, die von kolumbianischen Bauern entwickelt wurde. Er hat Musik für Theater komponiert und arbeitet aus als Musikproduzent für ein kolumbianisches Kulturradio.
Niyireth Alarcón – Gesang
Alejandro Carvajal Quiceno – Gitarre, Quena
Juan Carlos Montes García – Tiple, Gitarre
Niyireth Alarcón hat wichtige nationale Preise gewonnen, u.a. den Nationalen Wettbewerb für Volksmusik-Interpretationen in Neiva und Huila 1994; die nationalen Wettbewerbe ‚Luis Carlos González‘ in Pereira und Risaralda 1996 sowie in Santafé de Antioquia 1997.
In Genf / Schweiz wurde sie mit dem ersten Platz beim Mono Núñez Festival (1993) ausgezeichnet.
Sie wurde von prominenten kolumbianischen Künstlern der Alten Musik und der Klassik als Sängerin für Studioaufnahmen und Konzerte eingeladen und hat während ihrer fast 25-jährigen künstlerischen Karriere zehn eigene Alben eingespielt, zuletzt in 2016 ‚Música Colombiana Andina‘ für das britische ARC Label. Ihre Bambuco Version von „Cerro Lindo“ des Komponisten Jorge Humberto Jiménez wurde 2012 auf dem in Argentinien produzierten Album „NO A LA MINA“ veröffentlicht, das sich gegen die Abholzung des Regenwaldes einsetzt. Das Stück von Niyireth Alacón ist eine Beschreibung der sozialen und ökologischen Auswirkungen, die durch gierige Geschäftspraktiken verursacht werden und Wälder und Wasser zerstören. An der CD-Produktion haben auch Persönlichkeiten wie der uruguayische Schriftsteller Eduardo Galeano, Friedensnobel- preisträger Adolfo Pérez Esquivel und der französische Singer-Songwriter Manu Chao mitgewirkt.
Ihre Interpretation des Caballito de Ráquira des Komponisten Gustavo Adolfo Rengifo besetzte für vier aufeinanderfolgende Wochen die Nummer 1 der Top 20 des National Radio of Colombia (2012).
In unzähligen Konzerten ist sie in Kolumbien, Mexiko, Chile, Ecuador sowie in Europa in Frankreich, Spanien, der Schweiz, in Deutschland und Italien aufgetreten. In Kolumbien hat sie in den letzten Jahren an zahlreichen Friedenskonzerten teilgenommen u.a.:
• Marcha Mundial por la Paz y la Noviolencia
(Weltweiter Marsch für den Frieden und für Gewaltlosigkeit) in Medellín.
• Semana por la paz (Friedenswoche) in Bogotá.
• Jornada de la No Violencia contra la mujer
(Tag gegen die Gewalt an Frauen) in Envigado (Antioquia).
• Jornada por la vida y el arte (Tag für das Leben und die Kunst) in Medellín.
• Jornada Interreligiosa por la libertad de los secuestrados
(Interreligiöser Tag für die Freiheit der Entführten) in Bogotá.
Messe Natur & Garten empfiehlt sich als Frühlingsfest mit viel guter Laune
Sie schaute gelassen auf alles herab. Die Pflanzen, die Speisen, die Dinge, die sich Menschen in den Garten stellen, den Kompost, die Tiere in Aquarien. Lediglich bei dem gewaltigen Bienenschwarm, der in der Imkerei gerade als kompakte Wolke ein- und ausflog, riskierte Kakadu „Kitty“ einen neugierigen Blick in die Höhe. Sie war der wohl kurioseste Besucher der Messe „Natur & Garten“, die als Frühlingsfest mit neuem Namen am Samstag mehr Besucher auf der Ökologiestation verdient hätte.
„Kitty“ kennt die Messe schon – noch vor Corona und noch mit altem Konzept. Die Pandemie hat auch hier Flexibilität erfordert. Bei der ersten Neuauflage nach zwei Jahren war weiterhin ein coronakonformes Konzept gefragt. Deshalb spielte sich alles im Freien ab. Und das Wetter unterstützte mit schmeichelhaften Frühlingslüftchen. Nicht allerdings die Realität, auch wenn Masken, Tests und Impfen schon fast vergessen scheinen. Allein ein Dutzend Aussteller hat das Virus niedergestreckt und kurzfristig große Lücken in das liebevoll geplante Ausstellerbild gerissen.
Denn zum ersten Mal sollte es einen eigenen Fairtrademarkt geben. Der präsentierte sich etwas spärlich aufgrund der Ausfälle mit Kaffee, Honig, Schokolade, nachhaltigen Tipps in Broschürenform von der Verbraucherzentrale, farbenfrohen Eierwärmern und kunstvoller Kreativität aus Nepal. Die beliebten Gemüsepflanzen hatten ihre gewohnte Ecke, ebenso der Pflanzenflohmarkt mit Maiglöckchen, Kakteen und Co. Im Inneren gab es lediglich die stets gut frequentierte Kuchentheke. Anstelle von Ausstellern präsentierten sich diesmal Fotos von Dr. Janine und Herbert Teuppenhayn mit einer „vielfältigen Tierwelt im heimischen Garten“ als Sonderausstellung für alle, die trotzdem noch die Maske dabei hatten.
Zu entdecken gab es trotzdem viel. Kuriose Wesen aus dem Wasser, Autobahnen für Igel, Kreaturen unter dem Mikroskop, Fachliteratur, Gartendekoration, frischer Apfelsaft oder frisch gezapftes Bier. Wer noch mehr Unternehmungslust mitbrachte, konnte die bei Exkursionen durch die Lippeaue, im Wildbienengarten oder in der Imkerei ausleben. Oder er und sie genoss es ganz entspannt wie „Kitty“ von einem gemütlichen Platz aus mit schönen Leckereien zwischendurch – für die Menschen sorgten der Biofleisch-Grill oder die Bäckerei für kulinarische Entspannung.
Organisatorin Agnès Teuwen konnte zufrieden sein mit dem ersten „Frühlingsfest“ in der Ära nach mehr als zwei Jahrzehnten Michael Bub. Die Besucher waren begeistert und genossen es, bei schönem Wetter endlich mal wieder gemeinsam etwas erleben zu können.
MesseNatur1
MesseNatur3
MesseNatur4
MesseNatur5
MesseNatur6
MesseNatur8
MesseNatur9
MesseNatur10
MesseNatur12
MesseNatur13
MesseNatur14
Sicherheit und Solidarität unter dunklen Krisenwolken: Saskia Esken beschwört zum 1. Mai den Zusammenhalt
Die historische Fahne konnte sie auch nicht aus der Reserve locken. Ebenso wenig die politische Prominenz oder das schöne Maiwetter. Der Museumsplatz in Oberaden blieb zur traditionellen Maikundgebung recht dünn besetzt. Dabei durften sich die Gewerkschaften für die Interessen der Arbeitenden endlich nach langer Corona-Pause wieder in Bewegung setzten. Mit Saskia Esken, der Bundesparteivorsitzenden der SPD, an der Spitze.
Zuvor war noch unklar, ob die prominente Gastrednerin mitlaufen wird. Von einem Sturz und Krücken war die Rede. Sie kam dann aber gut gelaunt und entpuppte sich mit sportlichem Schuhwerk äußerst marschgewandt. Immerhin lieferte der Spielmannszug den passenden Takt. Und die Römerberghalle war auch besser gefüllt, als der kurze Kundgebungszug befürchten ließ. Was dann verbal folgte, war weit entfernt von einstigen Kampfreden ihrer historischen Vorgänger. Angesichts der bevorstehenden Wahlen gab Saskia Esken eine fast ausschließlich vom Blatt abgelesene, fast nüchterne Parteiempfehlung ab. Dass dabei der Ukrainekrieg, Flüchtlingsfluten, Waffenlieferungen, Aufrüstung, drohende Ausweitungen der Konflikte, drastische Inflation und anderes aktuelle Ungemach im Vordergrund standen, war wenig überraschend.
Endlose Pandemiebewältigung und dauereskalierender Krieg direkt vor der Tür: Die Last wiegt bei allen politischen Akteuren schwer. Auch bei Saskia Esken war deutlich zu spüren, dass Lösungswege schwer zu finden sind. Es gilt zudem, einiges an Kritik beiseite zu schaufeln. Unmissverständlich machte sie klar, „dass Putin mit der Vernichtung der Ukraine und seinem imperialistischen Großmachtstreben“ nicht gewinnen darf. Seit Jahrzehnten kultivierte vermeintliche Gewissheiten seien über Nacht verloren gegangen. An ihre Stelle treten höchst umstrittene Waffenlieferung. Die „umsichtige, aber entschlossene, bedachte“ Handlungsweise von Scholz verteidigte sie vehement: „Die Zusammenarbeit hat Priorität – ich bin froh darüber, dass Olaf Scholz sich nicht treiben lässt, nicht überstürzt handelt, sondern verantwortungsvoll ist und abwägt.“ Schließlich müsse verhindert werden, dass sich der Krieg zu einem Flächenbrand ausweite.
Lauter Protest für das Sondervermögen der Bundeswehr
Für die Rechtfertigung des Sondervermögens der Bundeswehr erntete sie vereinzelten lauten Protest. Um die Bündnisfähigkeit der Bundeswehr sei es schlecht bestellt mit mangelnder Ausrüstung und mangelhaften Strukturen. Das sei auch ein Ergebnis von 16 Jahren unionsgeführter Parteipolitik, fehlte auch der Wahlkampfseitenhieb nicht. Alle anderen wichtigen politischen Projekte der SPD wie Energiewende, bezahlbarer Wohnraum, Bildungschancen – das alles werde diesem Schritt, „der uns nicht leicht fiel“, nicht untergeordnet, sondern gehöre zu einem „erweiterten Sicherheitsverständnis“ im „Bemühen um eine neue europäische Friedensordnung“. Dazu brauche es mehr als nur Rüstung.
Es folgte eine lange Aufzählung der jüngsten „guten Taten“. Die Entlastungspakete für die Menschen allein reichten nicht, „auch bei den Löhnen muss Bewegung rein“. „Diese Inflation müssen wir gemeinsam lösen“, betonte sie. Es ginge um eine „Politik, die den Fortschritt umarmt“. Wie das alles erreicht werden soll, blieb jedoch offen. Der Respekt vor der Arbeit sei an vielen Stellen verloren gegangen. Der Mindestlohn als Erfolgsgeschichte, stabile Renten als langfristige Sicherung, Kindergrundsicherung als Ziel, weniger Abhängigkeiten in den Lieferketten, Digitalisierung, Zuwanderung für Fortschrittsfähigkeit, Fortbildung als Grundrecht: Es ging hurtig einmal querbeet durch alle sonst noch drängenden Themen – und daran mangelt es wahrlich nicht. Dafür gab es höflich langanhaltenden Applaus, nachdem erneuten Störrufen der Garaus bereitet wurde.
Gemeinsames Handeln für den Frieden und mehr
Krieg, Inflation, Energiekrise: Die Themen waren auch bei den übrigen Rednern allgegenwärtig. Volker Wagner als Vorsitzender der IGBCE Ortsgruppe Oberaden versäumte es nicht, traditionsgemäß darauf hinzuweisen, dass der Ausstieg aus der Steinkohle ein großer Fehler gewesen sei, der sich jetzt räche. Er forderte eine nationale Kohlereserve. „Wie angreifbar wird erneuerbare Energie in Zukunft sein?“, fragte er. Bürgermeister Bernd Schäfer griff das ebenfalls vielbeschworene Thema der Solidarität auf. Es habe wahrlich ruhigere Zeiten gegeben, in denen es Maikundgebungen in Oberaden gab. Gerade jetzt sei es „umso wichtiger, dass es Gewerkschaften gibt“. Gemeinsames Handeln sei wichtig – die freiheitlich demokratische Grundordnung nicht selbstverständlich.
Solidarisch ging es auch anschließend beim gemeinsamen Fest zu. Man stellte sich brav in der endlosen Schlange für die Erbsensuppe an, kaufte spannende Getränkemixe als Spende für die Ukraine oder füllte die herumwandernden Spendenboxen. Und unterhielt sich noch lange auch über den Auftritt lokaler Prominenz für eine engagierte Darbietung bergbaulicher Liedtradition.