Bündnisgrüne beleuchten Nazi-Szene und Querdenker

Schon in den ersten Wochen der Pandemie wurden Proteste gegen die staatlichen Corona-Maßnahmen laut. Auf Demonstrationen und „Spaziergängen“ gingen Querdenker, Impfskeptiker, Esoteriker, Verschwörungsmystiker sowie verunsicherte Bürger*innen gemeinsam mit der rechten Szene auf die Straße. Im Verlauf der Pandemie radikalisierten sich diese Protestformationen zusehends, eine Abgrenzung von der rechten Ideologie war nicht zu erkennen. Im Gegenteil: Auf Demos und Social Media wurden rechtsextreme und antisemitische Verschwörungsnarrative verbreitet. Aktuell wird von Teilen dieser Szene der Angriffskrieg auf die Ukraine in bestehende Verschwörungsnarrative eingebettet und die Politik Russlands heroisierend verklärt und als gerecht dargestellt.

Im Rahmen der Diskussionsveranstaltung, die am Donnerstag, 21. April, um 19 Uhr im Haus der Familienbande, Bahnhofstraße 46, in Kamen stattfindet, wollen die Bündnisgrünen gemeinsam mit den Diskussionsteilnehmer*innen die Szene beleuchten, Begrifflichkeiten abgrenzen, beleuchten welche Gefahren für den demokratischen Rechtsstaat bestehen und uns über mögliche Maßnahmen in NRW austauschen.

Als Diskussionsteilnehmer*innen nehmen teil: Verena Schäffer, MdL und Fraktionsvorsitzende der Landtagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, Marcello Orlik, Anti-Fake-News-Blog Volksverpetzer.de, und Maximilian Ziel, Landtagskandidat BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, Wahlkreis Unna III-Hamm II. Die Moderation hat Tanja Wronski, OV-Sprecherin der Kamener Bündnisgrünen.




Hallenbad öffnet am Montag wieder

Damit das Hallenbad in Kamen auch in den gesamten Sommerferien geöffnet bleiben kann, wurden die regelmäßigen Wartungs- und Reinigungsarbeiten in diesem Jahr bewusst einige Monate nach vorn verschoben. Das erklären die Gemeinschaftsstadtwerke (GSW) Kamen, Bönen, Bergkamen in einer Pressemitteilung. Noch bis zum 24. April sei das Bad geschlossen.

„Blick hinter die Kulissen: Unter den Becken befinden sich die Schallwasserbehälter, die während der Revisionsarbeiten gereinigt und desinfiziert werden.“ Foto: GSW

Denn derzeit stehen hier turnusgemäß typische Wartungsarbeiten an – etwa an der
Filteranlage, der Lüftungstechnik und den elektronischen Anlagen. Kleine Reparaturen an einigen Fliesen im Becken gehören ebenfalls dazu. Dafür wurde das Wasser im Nichtschwimmerbecken bereits abgelassen. Hier sind die Reinigungsarbeiten abgeschlossen, während im Sportbecken nebenan ein sogenannter Beckensauger derweil den Boden reinigt. „Die letzten Rückstände, die die Filteranlage nicht abgesaugt hat, entfernt der Sauger“, erklärt GSW-Bäderbetriebsmanager Sven Holtsträter. In diesem Becken habe man bewusst darauf verzichtet, das Wasser abzulassen, weil eine Neubefüllung erst im vergangenen Herbst erfolgte.

Unter dem Becken kümmern sich Mitarbeiter einer Spezialfirma unterdessen um die Reinigung und die Desinfektion der Schallwasserbehälter. Dort wird das durch die Bewegung der Badegäste über den Beckenrand getriebene Wasser durch die Überlaufrinnen aufgefangen und gefiltert. Das Hallenbad in Kamen öffnet am 25. April (Montag) wieder ab 14 Uhr für die Öffentlichkeit. Die Revisionsarbeiten wurden vorgezogen, damit das Bad in diesem Jahr in den Sommerferien durchgängig geöffnet bleiben kann. Schließlich ist zu diesem Zeitpunkt das Schwimmen im Freibad, das für den Bau des neuen Sesekebades zurückgebaut wird, nicht mehr möglich




Kein Livestream am Weißen Sonntag

Die Kath. Kirchengemeinde Heilig Geist Bergkamen weist darauf hin, dass am nächsten Wochenende, am Weißen Sonntag, dem 24. April, kein Livestream übertragen wird. An diesem Sonntag findet in der Elisabeth-Kirche eine Erstkommunionfeier in einem nicht öffentlichen Gottesdienst statt. Aus diesem Grund wird das Hochamt um 11.30 Uhr an diesem Sonntag in die Herz-Jesu-Kirche in Rünthe (Rünther Str. 110) verlegt. Dort ist ein Livestream aus technischen Gründen nicht möglich. Es gilt die 3G-Regel (geimpft, genesen oder getestet) und das Tragen einer medizinischen Maske ist verpflichtend. Eine Anmeldung ist nicht notwendig




Diskussion am Bayer-Standort Bergkamen: Die Zukunft der Ausbildung

Jessica Rosenthal (3.v.l.) und Silvia Gosewinkel (l.) lassen sich von den Auszubildenden Ömer Elek (r.) und Berat Celiktas (2.v.l) sowie Standortleiter Dieter Heinz die Aufgaben eines Chemikanten im Technikum erläutern.

Wie sieht die Ausbildung in der Berufswelt von morgen aus? Wie schaffen heute Schülerinnen und Schüler den Übergang von Schule in den Beruf? Was ist der Stellenwert des dualen Studiums? Über diese und weitere Fragen zur Zukunft der Ausbildung diskutierten heute am Bayer-Standort Bergkamen Jessica Rosenthal, Migtlied des Bundestages und Juso-Bundesvorsitzende, Silvia Goswinkel, SPD-Kandidatin für den NRW-Landtag, Dieter Heinz, Standortleiter, und Ralf Rademann, Leiter Ausbildung Deutschland.

„Die duale Berufsausbildung legt den Grundstein für ein erfolgreiches Berufsleben. Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels ist es wichtig, dass wir die Berufsausbildung in allen Bereichen aufwerten. Die duale Berufsausbildung muss die gleichen Chancen bieten und die gleiche Anerkennung erfahren wie ein Studium. Denn die Transformation unserer Industrie hin zur Klimaneutralität gelingt nur mit gut ausgebildeten Fachkräften. Deswegen stärken wir die Berufsausbildung und sorgen für ein Recht auf Weiterbildung“, sagte Jessica Rosenthal.

„Die Ausbildung ist der Start ins Berufsleben und die Voraussetzung, sich Schritt für Schritt die eigenen Träume erfüllen zu können, den eigenen Weg zu gehen“, erläuterte Silvia Rosewinkel. „Daher ist mir dieses Thema sehr wichtig und ich freue mich über die Einblicke und den Austausch im Bayer-Werk in Bergkamen. Gemeinsam mit der NRW-SPD möchte ich mich für die finanzielle Absicherung und die Garantie auf eine qualitativ gute Ausbildung in meinem Wahlkreis einsetzen.“

Bergkamen ist mit rund 1.800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der größte Bayer-Standort für die Produktion pharmazeutischer Wirkstoffe. Bayer ist damit auch der größte Arbeitgeber und einer der größten Ausbilder in der Region. Jedes Jahr starten am Standort Bergkamen rund 50 Jugendliche in acht Ausbildungsberufen ins Berufsleben. „Wir sind auf Nachwuchs angewiesen, der sich für die spannende Welt der Produktion pharmazeutischer Wirkstoffe interessiert“ sagte Standortleiter Dieter Heinz. „Junge Fachkräfte sind eine Stütze für die Zukunft des Standorts und können Themen wie die Digitalisierung aktiv mit vorantreiben.“

Bayer bietet traditionell eine anerkannt erstklassige Ausbildung in technisch-wissenschaftlichen und kaufmännischen Berufen“, bemerkte Ralf Rademann, Leiter der Bayer-Ausbildung Deutschland. „Wir haben während der Corona-Pandemie deutschlandweit die Zahl der Ausbildungsplätze stabil gehalten. Zum Ausbildungsjahrgang 2021 zählen 413 Berufseinsteigerinnen und Berufseinsteiger.“

An der Diskussion zur Zukunft der Ausbildung nahmen zudem teil: Yannick Schulze, Fachsekretär Junge Generation und Ausbildung der IGBCE, Thomas Spies, Ausbildungsleiter am Bayer-Standort Bergkamen, Jan Uhlemann, Public Affairs Bayer AG, Heinz-Georg Webers, Betriebsratsvorsitzender am Bayer-Standort Bergkamen, Andree Haut, Vorsitzender Jugend und Auszubildendenvertretung sowie die Auszubildenden Jennifer Görgens und Jana Kostka.




Heiler Kirchweg bis zum 20. Juni voll gesperrt

Ab dem heutigen Mittwoch, 20. April, ist der Heiler Kirchweg zwischen der Einmündung Rotherbachstraße bis zur Königslandwehr voll gesperrt. Ursache sind Kanalbauarbeiten der RAG im Bereich der Wasserstadt Aden. Die Sperrung dauert voraussichtlich bis zum 20. Juni 2022. Die ausgeschilderte Umleitung führt den motorisierten Verkehr über die Rotherbachstraße nach Beckinghausen auf die Lüner Straße und Hammer Straße bzw. in Gegenrichtung, Radfahrer und Fußgänger werden über die Königslandwehr und Jahnstraße umgeleitet.




Praxis-Workshop für Erwachsene: Kräuterschätze am Wegesrand

Die Natur schenkt uns eine enorme Vielfalt an Pflanzen. Sie begleiten uns mit ihren Heilkräften seit Anbeginn der Menschheit und wachsen überall vor unserer Haustür: Am Sonntag, 8. Mai, sammeln die TeilnehmerInnen eines Workshops in der Zeit von 10 bis 14 Uhr auf dem Gelände der Ökologiestation Heilkräuter, lernen ihre Wirkung kennen und probieren Rezepte für Öle, Tinkturen und Cremes aus. Mit der Kraft des Feuers erwärmen die Teilnehmer die Zutaten und teilen ihr Kräuterwissen.

Der Kurs findet draußen statt, deshalb sollte wetterfeste Kleidung mitgebracht werden. Für die zubereiteten Heilmittel sollten kleine leere Marmeladengläser mitgebracht werden. Durchgeführt wird der Praxis-Workshop von der Wildnispädagogin Sandra Bille und der Naturerlebnis-Pädagogin Heike Barth.

Die Kosten für diesen Praxis-Workshop betragen 33 Euro je Teilnehmer zzgl. 10 Euro für Material (die 10 Euro werden vor Ort bezahlt). Verpflegung für die Mittagspause ist mitzubringen. Teilnehmen können maximal 16 Personen.

Anmeldungen noch bis Donnerstag, 21. April, bei Dorothee Weber-Köhling (02389-980913) oder umweltzentrum_westfalen@t-online.de.




Vortrag über die „Schlacht von Pelkum“

„Das Signal von Pelkum. Die Kämpfe zwischen der Roten Ruhrarmee und der Reichswehr Ende März 1920 im Raum Hamm-Kamen und die „Schlacht von Pelkum“, so lautet ein Vortrag von Klaus Goehrke, zu dem die „BürgerInnen gegen Rechts Kamen & Bergkamen“ am Mittwoch, 27. April, um 19 Uhr in den VHS-Treffpunkt in Bergkamen einlädt.

Am 13. März 1920 versuchten Freikorpssoldaten unter der Führung des Generals Walther von Lüttwitz und des Politikers Wolfgang Kapp die vom Volk gewählte Regierung des Deutschen Reichs abzusetzen. Der Putschversuch scheiterte jedoch nach wenigen Tagen, an dem von den Gewerkschaften und den sozialdemokratischen Regierungsmitgliedern, sogleich ausgerufenen Generalstreik. Im Ruhrgebiet führt der Generalstreik zu einem Aufstand, bei dem mehrere Zehntausende Arbeiter sich bewaffnen und über Parteigrenzen hinweg die „Rote Ruhrarmee„ bildeten.

Sie schaffte es schon kurz darauf das komplette Ruhrgebiet zu kontrolliert. Dieser Aufstand wurde mithilfe der Reichswehr und Freikorps unterdrückt. Speziell das östliche Ruhrgebiet, also auch der Raum Kamen-Bergkamen-Pelkum, war maßgeblich in die Kämpfe involviert und musste den brutalen Terror der Freikorpsverbände erleben. Es sind  hier zahlreiche tote Kämpfer der Roten Ruhrarmee zu beklagen. Als besonders hohes Blutopfer auf Seiten den demokratieverteidigenden Arbeiter blieb die Schlacht von Pelkum im Gedächtnis.

Nach dem Vortrag ist wie üblich Raum für Diskussionen. Dieser Vortag ist eine Kooperationsveranstaltung mit der „Zivilcourage für Kamen“.

Klaus Goehrke ist als lokaler Schriftsteller und Historiker (u.a. Burgmannen, Bürger, Bergleute: eine Geschichte der Stadt Kamen) bekannt. Schon seit mehreren Jahren erforscht er auch die örtlichen Geschehnisse rund um die Rote Ruhrarmee und den Kapp-Putsch sowie die Auswirkungen der Geschehnisse auf die weitere Geschichte.




Akuthilfe Ukraine versteigert Trikot der Dortmunder Handballerinnen

Um sich ein Bild von der Arbeit der Akuthilfe Werne und Umland zu machen und einen Überblick über die Flüchtlingshilfe in seinem Wahlkreis vor Ort zu verschaffen, besuchte der SPD-Bundestagsabgeordnete Michael Thews aus Lünen am Ostersamstag das Sammellager des Vereins in Rünthe.

Der SPD-Bundestagsabgeordnete Michael Thews (2.v.l.) besuchte das Sammellager der Ukrainehilfe in Rünthe. Foto: privat

Der Verein Akuthilfe Werne und Umland freut sich überdies, dass die Handballdamen von Borussia Dortmund ein unterschriebenes Champions League-Trikot (welches so auch nicht käuflich zu erwerben ist) für eine weitere Versteigerung (Start: Dienstag, den 19.04.2022 ab 19:00 Uhr) zur Verfügung gestellt haben.
Über www.akuthilfe-werne.de/auctions geht es direkt zur Versteigerung. Der Rechtsweg ist auch hier wieder ausgeschlossen.

Des Weiteren haben zwei Bergkamener Schulen, die Jahn-Grundschule in Oberaden und die Willy-Brandt-Gesamtschule in Mitte, ihre Unterstützung zugesagt und werden in folgenden Zeiträumen Sachspenden für den Verein sammeln:
• Jahn-Grundschule
26. – 29.04.2022, im MMR
• Willy-Brandt-Gesamtschule
27. – 29.04.2022, in den jeweiligen Klassen

Da der Verein zum 30. April 2022 sein Sammellager in Rünthe schließen muss, wird der Verein einen weiteren Kleiderbasar in den Räumlichkeiten zu folgenden Zeiten ausrichten:
• Samstag, 30.04.2022
12:00 – 17:00 Uhr
• Sonntag, 01.05.2022
13:00 – 17:00 Uhr

Da der Verein weiterhin zur polnisch-ukrainischen Grenze fährt, können in diesen Zeiten natürlich auch weitere Sachspenden vorbeigebracht werden.




Beratung für Frauen beim „Markt der Möglichkeiten“

Die Familienbildungsstätte der AWO-Tochtergesellschaft Bildung+Lernen und die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Schwerte laden am Freitag, 29. April, von 14 bis ca. 15.30 Uhr gemeinsam mit dem Runden Tisch zum sogenannten „Markt der Möglichkeiten“ ein. Die Veranstaltung richtet sich an Frauen mit und ohne Migrationsgeschichte und bietet verschiedene Infostände sowie Beratungsangebote zur beruflichen Orientierung. Das Ganze findet im AWO Familienzentrum „Regenbogen“ – Beckestraße 37a, 58239 Schwerte – statt, eine vorherige Anmeldung ist nicht notwendig.

Die AWO-Tochter ist vor Ort mit der Familienbildungsstätte und dem Fachbereich „Berufliche Weiterbildung“ vertreten: An einem Stand können sich die Teilnehmenden über Frauen-Integrationskurse sowie über Weiterbildungen in den Bereichen Familienpflege und Kindertagespflege, über die Umschulung zur staatlich anerkannter Erzieherin, über die Betreuungsassistentin sowie die Qualifizierung zur Betreuungskraft informieren.

Darüber hinaus stehen den Frauen viele weitere Partnerinnen und Partner mit Rat und Tat zu Seite: Der Arbeitskreis Asyl stellt seine Beratungsangebote vor, Mitarbeitende der Agentur für Arbeit stehen für alle Fragen rund um das Thema „Ausbildung und Arbeit“ zur Verfügung. Das Jobcenter Kreis Unna möchte (frauenspezifische) Maßnahmen und Angebote vorstellen, aktuelle Stellen mitbringen und zum Thema Rollenklischees informieren. Auch eine Mitarbeiterin der Frauenberatungsstelle beantwortet gern die Fragen der Teilnehmenden. Die Diakonie Schwerte ist als Beratungsstelle für Schwangerschaft und Frühe Hilfen vertreten, während die Verbraucherzentrale Schwerte Kurzberatung zu Verbraucherfragen sowie zum Thema Energiesparen anbietet. Kurzum: Das Angebot ist bunt und bietet Frauen mit und ohne Migrationsgeschichte in diversen Lebenslagen, die Chance, sich über ihre individuellen (beruflichen) Möglichkeiten zu informieren. Fragen rund um den „Markt der Möglichkeiten“ beantwortet Sabine von der Heide, Fachbereichsleiterin der Familienbildungsstätte. Sie ist erreichbar unter Telefon 02304/98106-11 und per Mail an von-der-heide@awo-rle.de.




Heiler Straße und Erich-Ollenhauer-Straße gesperrt

Aufgrund von Bauarbeiten kann die Linie 126 der VKU Busse nicht so fahren wie gewohnt. Ab dem 20. April entfällt die Haltestelle „Wasserstraße“ Richtung Stadtmitte um 06:48 Uhr. Die Haltestelle „Wasserstraße“ Richtung Lünen dient als Ersatz. Diese Regelung gilt bis auf Weiteres.

Auch die Linien R12 und S20 fahren nicht wie gewohnt. Ab dem 22. April entfallen die Haltestellen „Im Kattros“, „In der Schlenke“ und „ErichOllenhauerStraße“. Für die R12 befindet sich eine Ersatzhaltestelle auf Höhe der Hausnummer 41. Für die S20 gibt es keine Ersatzhaltestelle. Diese Regelung gilt voraussichtlich bis 24. April.




NGG: „Vom Schulessen bis zur Tariftreue – bei Landtagswahl steht viel auf dem Spiel“

Gewerkschaft rät zum „Wahl-Check“: „Wer seine beiden Kreuze bei der Landtagswahl macht, sollte mit einem ‚Partei-Kompass‘ in die Wahlkabine gehen und wissen, wen und was er wählt“, sagt Torsten Gebehart. Der Regio-Geschäftsführer der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) ruft zum „NRW-Check“ für die Landtagswahl am 15. Mai auf. Seinen Appell richtet er dabei insbesondere an die rund 7.400 Menschen, die im Kreis Unna in der Lebensmittelbranche und im Gastgewerbe arbeiten: „Corona, Klima, Ukraine – die aktuellen Krisen wirken sich auch auf die Arbeitswelt der Menschen vor Ort aus. Es kommt jetzt besonders darauf an, dass die Beschäftigten ihre eigenen Belange im Blick haben, wenn sie wählen gehen. Für sie steht viel auf dem Spiel. Die Weichen für gute Arbeitsbedingungen und zukunftsfeste Jobs im Kreis Unna werden teils auch in Düsseldorf gestellt“, so Gebehart.

Zum Beispiel beim Essen in Schulkantinen: Über die öffentliche Auftragsvergabe könne das Land nicht nur mitbestimmen, ob gesunde und nachhaltig produzierte Lebensmittel auf dem Tisch landeten, sondern auch, ob die Beschäftigten bei den Cateringfirmen fair bezahlt würden. „Die nächste Landesregierung muss beim Tariftreue- und Vergabegesetz nachbessern. Bisher sind Billig-Löhne im öffentlichen Auftrag nicht ausgeschlossen. Nur Unternehmen, die Tarifverträge anwenden, dürfen künftig staatliche Aufträge bekommen“, fordert Gebehart.

Eine große Baustelle für Beschäftigte, die in Bäckereien, Restaurants und Lebensmittelfabriken arbeiten, sei zudem die Bildungspolitik. „Wer lange Arbeitszeiten oder Schichtdienste hat, muss sich auf eine gute Betreuung der eigenen Kinder verlassen können. Der Lehrermangel trifft häufig die am stärksten, die wenig verdienen. Sie können sich private Nachhilfe, den Unterricht in der Musikschule oder Sprachkurse nämlich nicht leisten“, kritisiert Gebehart. Der Geschäftsführer der NGG-Region Dortmund macht sich zusammen mit dem DGB für einen „Sozialindex“ stark: Danach sollen Schulen in einem schwierigen Umfeld mehr finanzielle Mittel, mehr Personal und eine bessere Ausstattung bekommen.

Doch auch bei der Berufsbildung sei viel zu tun. Zwar schreibe die Landesverfassung vor, dass jeder junge Mensch Anspruch auf einen Ausbildungsplatz habe. Doch die Praxis sei davon weit entfernt. „Jedes Jahr bleiben in NRW 50.000 Jugendliche ohne Ausbildungsplatz und landen in Übergangssystemen. Nötig ist eine echte Ausbilungsgarantie“, fordert Gebehart. Diese könne über einen „Zukunftsfonds Ausbildung“ organisiert werden, in den alle Betriebe einzahlen, die nicht ausbilden. Davon würden die Unternehmen, die Plätze anbieten, profitieren – gerade auch Kleinbetriebe in der Hotel- und Gastrobranche sowie im Bäckerhandwerk, die auch aus Kostengründen bislang häufig auf Azubis verzichteten.

Die Gewerkschaft NGG setzt sich zudem dafür ein, die sachgrundlose Befristung bei Land und Kommunen abzuschaffen, Arbeitszeiten in Betrieben gründlicher zu dokumentieren und die Arbeitsschutzbehörden personell aufzustocken. Weitere Infos zur NRW-Landtagswahl und den wichtigsten Punkten aus Arbeitnehmersicht gibt im Netz unter: https://nrw.dgb.de/landtagswahl-2022.