Vermisste 12-Jährige ist wieder zu Hause – Keine Hinweise auf eine Straftat

Die seit Sonntagabend (15.08.2021) vermisste 12-jährige Bergkamenerin ist seit heute Morgen wieder zu Hause. Sie ist nach Auskunft der Polizei wohlauf, Hinweise auf Straftaten liegen nicht vor.




Sommerakademie nimmt Abschied und feiert die Kunst

Druckkunst zum Anfassen: Zum Abschluss der Sommerakademie gab es viel zu entdecken.

Ein Malbuch gab es zum Abschied. Und eine Kette mit Holzplaketten für alle 24 Sommerakademien, die er auf die Beine gestellt hat. Eigentlich müssten es 25 Großveranstaltungen sein, mit denen sich Michael Bub schmücken darf. Corona hat ihm einen Strich durch die silberne Jubiläumsrechnung gemacht. Dafür darf er noch andere Prädikate mit in den Ruhestand nehmen: Er war von der ersten Stunde an dabei. Und er hat Pionierarbeit geleistet.

Michael Bub mit seinen Geschenken.

Ob er jetzt endlich mal selbst zu den Stiften greift und nicht nur organisiert, plant und zuschaut, ließ Michael Bub offen. Er wird aber beim nächsten Abschlussfest der Sommerakademie auf jeden Fall dabei sein, das versprach er. Als er vor 25 Jahren die erste Akademie plante, gab es keine Erfahrungswerte, denn das Vorhaben war einmalig. Erst recht unter dem Dach von gleich mehreren Volkshochschulen, für Laien und für mehrere Kunstrichtungen.

Musik und Kunst: Zum Abschluss zeigen die Teilnehmer, was sie eine Woche lang gelernt haben.

„Die Sommerakademie gehört zu den schönsten Veranstaltungen im Umweltzentrum für uns alle – denn wir schauen am Ende immer in strahlende Gesichter und bekommen viel Begeisterung zurück“, sagt Michael Bub. Tag des Apfels, Messen, Mitmachangebote: Vieles steht im Umweltzentrum auf dem Programm. Als gelernter Pädagoge hat Michael Bub aber besondere Freude an der Akademie mit ihren vielfältigen Teilnehmern aus allen Himmelsrichtungen. Und den vielen Überraschungen, die er hier erlebt hat. Vor allem menschlichen, denn mancher hat hier ungeahnte Talente entdeckt und ist gewachsen.

Neue Fähigkeiten entdecken und weitermachen

Steinbildhauerei ist ein Bereich, bei dem es viel zu sehen gab.

Wie eine Teilnehmerin aus Hamm, die jetzt zum ersten Mal dabei war. „Ich arbeite gern kreativ, zuhause vor allem mit Ton“, erzählt sie. Eine Broschüre bei der Hammer VHS hat sie auf die Akademie aufmerksam gemacht. „Eigentlich wollte ich ja den Zeichenkurs belegen, aber der war schon voll“, sagt sie. Über das Nachrückverfahren wurde noch ein Platz bei den Steinbildhauern frei. „Ich habe mich überreden lassen und habe es nicht bereut“, bilanziert sie. „Ich habe hier Techniken gelernt, mit denen ich ohne viel körperliche Kraft das umsetzen kann, was ich mir vorstelle. Und ich habe viele Kontakte geknüpft – ich werde auf jeden Fall weitermachen“, lautet ihr Fazit.

Kunst zum Anfassen auch bei den Malern.

Weitermachen wird auch Detlef Pick mit seinem Zeichenkurs. Er war mit Michael Bub von der ersten Stunde an dabei. „Wir waren damals alle aufgeregt, denn das war ein ganz neues Konzept.“ Welche Voraussetzungen würden die Teilnehmer mitbringen, welches Konzept eignet sich dafür am besten, welche Möglichkeiten geben das Gebäude und das Gelände her? „Anfangs begann ich mit Riesenformaten und mancher Teilnehmer stand weinend davor, weil er nicht wusste, wo er anfangen sollte“, erinnert sich Detlef Pick lachend. Weinen muss heute niemand mehr, höchstens vor Freude. Denn einige haben aus dem Hobby nach dieser Akademie einen Beruf gemacht. „Eine Teilnehmerin macht in meinem Kurs schon von Anfang an mit.“ Wechselnde Themen, wechselnde Techniken: In jeder Akademie lernen alle etwas Neues.

Musik gab es einmal mehr von „Blue Thumb“.

82 Teilnehmer waren diesmal nach einem Jahr Corona-Pause wieder dabei – die meisten davon zum wiederholten Mal. Eine Woche lang Aquarellmalerei, Druckgrafik, Holzbild- und Steinbildhauerei, Zeichnen oder Malerei rund um die Uhr ausprobieren oder verfeinern: Hier findet jeder seinen Platz. Das Essen gibt es dazu, Vollbetreuung bei technischen Problemen, eine eigene Caféteria und volles Engagement von 4 jungen Menschen, die ihr freiwilliges ökologische Jahr hier ableisten. Einige nutzten die Übernachtungsmöglichkeiten des Gästehauses. Denn auch diesmal kamen wieder Gäste von weiter weg: aus dem Münster- und Rheinland, sogar aus Bayern und Berlin. Freunde und Bekannte oder Verwandte hatten sie hergelockt – oder die einstige Heimat.

Die nächste Sommerakademie wird Agnès Teuwen als Nachfolgerin von Michael Bub organisieren. Anmeldungen sind bereits ab dem Jahresende möglich. Noch offen ist, ob Michael Bub noch einen Tag des Apfels umsetzen kann. Die Corona-Zahlen sehen bedenklich aus, nächste Woche wird die Entscheidung fallen.

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Auf Tuchfühlung gehen mit entlarvenden Textilvorstellungen

Gebannt verfolgen die Gäste hinter dem riesigen Wandteppich die Einführung zur Ausstellungseröffnung.

Mit der Schlange, in die sich der Ärmel verwandelt, sollte man vielleicht wirklich nicht auf Tuchfühlung gehen. Und den „Backgrounds“ aus Jeansziegeln mit Hintergrund zur heutigen Textilproduktion kann niemand ans Zeug flicken. Ob haarig-pornographisch, humoristisch-verspielt oder nachdenklich aus recyceltem Hausmüll: Die Textilwerke der Gruppe „tx02“ hätten es vor Jahrhunderten sofort in die Kuriositätenkabinette der Edlen und Adligen als Vorläufiger der heutigen Museen geschafft. Nicht zuletzt heißen sie auch deshalb „Kabinettstückchen“ und sind eine echte Wundertüte.

Launig inmitten der textilen Kunstwerke: Kunsthistoriker Gülker.

Einen Rock in eine reisende Leinwand für Erinnerungen und Begegnungen zu verwandeln, ist schon eine Kunst für sich. Manche Dinge lassen sich wie Würfel gelegentlich einfach nur aufspießen. Und die Vergangenheit macht sich gebannt auf Filmstreifen als Kleid beeindruckend gut. Zugegeben: Ohne die Erläuterungen und Interpretationen von Kunsthistoriker Dr. Bernd A. Gülker hätte manche Einsicht etwas längere Betrachtung gebraucht. Seine launige verbale Reise durch die Ausstellung hatte das gleiche Augenzwinkern zu bieten, das den Ausstellungsstücken innewohnt. Deshalb erntete er mindestens so viel Applaus wie die sieben Künstlerinnen.

Blümchen für die Künstlerinnen.

Applaus gab es auch für Thomas Heinzel. Der hatte mit dieser Ausstellung Premiere als Vorsitzender des Kulturausschusses. Er hielt sich mit Interpretationen vornehm zurück und lenkte den Blick von der ungewöhnlichen Ausstellung auf die nicht weniger ungewöhnlichen Räume im Stadtfenster. Noch vollständig im Rohbau bietet die Fläche, bereitgestellt von der UKBS, einen reizvollen Kontrast zu den farbenfrohen und verspielten Werken. Überhaupt: „Wir lechzen regelrecht nach Kultur nach der langen Corona-Pause, das ist überall zu spüren“, betonte Heinzel. Gut, dass das Kulturreferat nicht lockergelassen und diese Ausweichmöglichkeit während des Museumsumbaus gefunden hat. „Wir wünschen uns alle, endlich wieder zu dem Leben zurückzukehren, das wir lieben“, so Heinzel. Das trifft vor allem auf Künstler und Kulturschaffende zu, die „gelitten haben, bis hin zur Existenzfrage.“

Buck Wolters mit der Gitarre.

Mit den üblichen Vorstellungen brach denn auch Buck Wolters mit seiner Gitarre. Er holte Barockstücke hervor, die eigentlich für die Harfe bestimmt waren, und zauberte eine ganz besondere Atmosphäre in die Ausstellungsräume. Die wurde ohnehin noch unfreiwillig passend zum Thema verstärkt, wurden die Besucher mit ihren Gesichtsmasken doch selbst zum „Teil der lebendigen Installation“, wie der Kunsthistoriker amüsiert beobachtete.

Haarige Anspielungen und viel Platz für ungewöhnliche Textilentdeckungen.

Wer die Gratwanderung zwischen Erotik, Kunst und Pornographie unternehmen will, sich kritisch mit der Degeneration der Textilproduktion auseinanderzusetzen bereit ist oder einfach nur schmunzeln möchte, wenn sich liebliche Perlenvögelchen mit Münzen an den Füßen vor glitzernden Vorhängen produzieren, der ist hier goldrichtig. Täglich von 9-12 Uhr, dienstags und donnerstags zusätzlich von 14-16 Uhr und samstags von 14-17 Uhr sind die Türen im Stadtfenster geöffnet.

Kabinettstückchen1
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Umweltzentrum lädt ein: Den Tieren auf der Spur für Kinder ab 7 Jahre

Wer hat den herzförmigen Abdruck im Wald hinterlassen oder wo schlafen die Rehe? Diese und andere Fragen versuchen die Kinder an diesem Nachmittag zu beantworten und machen sich auf die Suche nach den Spuren unserer tierischen Mitbewohner. Die Kinder erfahren welche Geschichten sich hinter den Zeichen der Anwesenheit verbergen und mit etwas Glück können sie einige Spuren als Gipsabdrücke mit nach Hause nehmen.

Diese Aktion für Kinder wird angeboten am Sonntag, 19. September 2021 (11.00 – 14.00 Uhr). Durchgeführt wird die Aktion von der Wildnispädagogin Sandra Bille. Mitzubringen sind: regenfeste und warme Kleidung (die auch schmutzig werden darf) und festes Schuhwerk. Der Kurs findet draußen statt.

Die Kosten für diese Kinderaktion betragen 30 Euro/Kind. Maximal können 10 Kinder an der Aktion teilnehmen. Anmeldungen ab sofort bei Dorothee Weber-Köhling (02389-980913) oder umweltzentrum_westfalen@t-online.de

Sollten sich die Corona-Schutzbestimmungen ändern, werden wir versuchen – im Rahmen unserer Möglichkeiten – die Angebote anzupassen bzw. müssen wir uns vorbehalten die Aktion auch abzusagen.




Bergkamener fährt auf der Werner Straße unter Alkohol und Drogen gegen eine Verkehrsinsel

Am Samstag fuhr gegen 22:35 Uhr, befuhr ein 23-jähriger Bergkamener mit seinem Pkw die Werner Straße in Fahrtrichtung Süden. In Höhe einer Fußgängerfurt verlor der Fahrer die Kontrolle über sein Fahrzeug. Er stieß mit dem vorderen linken Rad gegen eine Verkehrsinsel. Die Airbags wurden ausgelöst und der Fahrer verletzte sich leicht.

Das Fahrzeug war nach dem Unfall nicht mehr fahrbereit und musste abgeschleppt werden. Es entstand ca. 6000 Euro Sachschaden. Bei der Unfallaufnahme konnte Alkoholgeruch in der Atemluft des Unfallfahrers festgestellt werden. Ein durchgeführter Alkohol und Drogentest verlief in beiden Fällen positiv. Daraufhin wurde auf der Polizeiwache eine Blutprobe entnommen und der Führerschein sichergestellt. Das Führen von Fahrzeugen ist dem Fahrer bis auf weiteres untersagt.




Baumfällaktion in der Siedlung Schönhausen vorerst gestoppt: Fledermäuse sind dort heimisch

Die Platanen in der Siedlung schönhausen erhalten eine Gnadenfrist. Gefällt werden kann frühestens Ende kommenden Jahres. Bis dahin soll ein weiteres Gutachten erstellt werden. Dabei geht es um Fledermäuse und schützenswerte Vogelarten, die den Platanen eine Heimat bieten.

Die Vorsitzende der Siedlergemeinschaft Schönhausen Christel Gröhling hatte die Untere Naturschutzbehörde beim Kreis Unna das Fledermausaufkommen hingewiesen. Diese Behörde erklärte gegenüber der Stadt, dass jetzt ein Fachgutachten einzuholen sei. Bei einer Begehung mit einem externen Gutachter stellte sich heraus, dass neben Fledermäusen und Vogelnistplätzen und das Vorkommen anderer Wirbeltiere zu untersuchen. Um eine sorgfältige
Bestandsaufnahme zu gewährleisten sind dabei auch unterschiedliche Jahreszeiten zu berücksichtigen, sodass das Gutachten etwa im Oktober 2022 abgeschlossen werden könne.

Bei einem Gespräch mit der Siedlergemeinschaft, an dem auch Bürgermeister Bernd Schäfer und der 1. Beigeordnete Dr. Hans-Joachim Peters teilnahmen wurde folgende Verfahrenseise abgestimmt:

  • derzeit keine sofortigen Baumfällungen, da Gefahrenbäume derzeit nicht festzustellen sind
  • Durchführung der vom Fachausschuss beschlossenen Bürgerbeteiligung erst nach Abschluss des zusätzlichen Gutachtens, also voraussichtlich im letztes Quartal 2022
  • Abfrage bis Ende 2021 bei den Eigentümern durch Fragebogen der Verwaltung, welche „Problembäume“ aus Sicht der Anlieger besonders zu betrachten sind;
  • Die daraus resultierende Liste soll in die abschließende Bewertung in 2022 einfließen und auch von der Baumkommsission begleitet werden.
  • Bezüglich der zu fällenden Bäume: Antrag auf Befreiung nach dem Landesnaturschutzgesetzes (§41 Alleenschutz) beim Kreis Unna (UNB/ Naturschutzbeirat) einschließlich Darstellung der Ausgleichsmaßnahmen.



Willy-Brandt-Gesamtschule begrüßt ihre neuen Fünftklässler im Viertel-Stunden-Takt

Die Willy-Brandt-Gesamtschule wird am Mittwoch, 18. August, ab 8.30 Uhr ihre neuen Fünftklässler im Viertel-Stunden-Takt begrüßen. Da in diesem Jahr kein Sommerfest stattfinden konnte, bekamen die Schülerinnen und Schüler in den Sommerferien einen bunten Luftballon und eine Einladung mit der Uhrzeit für den ersten Schultag zugeschickt. Schülerinnen und Schüler einer Klasse haben alle die gleiche Luftballonfarbe.

Die Klassen werden im Viertelstundentakt von der Abteilungsleiterin Manuela Scharfenberg auf dem Schulhof der Abteilung 5-7 begrüßt und dann von ihren beiden Klassenlehrerinnen und -lehrern und den beiden „Paten“ der jetzigen 6. Klassen zu ihren Klassen geführt.

Für die Fünftklässler beginnen dann besondere Tage, an denen im Vordergrund steht, sich untereinander und ihre Klassenlehrer und Klassenlehrerinnen kennenzulernen, sie eine Spiele-Rallye machen, die Schule erkunden und lernen werden, sich gemeinsam an der neuen Schule
zurechtzufinden.




Einschulung der neuen Fünftklässler am Städtischen Gymnasium Bergkamen

Am Mittwoch, 18. August, werden die neuen Fünftklässlerinnen und Fünftklässler am Städtischen Gymnasium Bergkamen eingeschult. Um die Corona-Schutzmaßnahmen einhalten zu können, erfolgt die Einschulung jeweils im Klassenverband. Um 10 Uhr beginnt die Klasse 5a, um 11 Uhr folgt die Klasse 5b, um 12 Uhr die Klasse 5c.Nach einer kurzen Begrüßung im Pädagogischen Zentrum der Schule (PZ), gehen die Fünfklässlerinnen und Fünftklässler mit ihren Klassenlehrerinnen und -lehrern für ein weiteres Kennenlernen in den neuen Klassenraum.

Die Eltern oder Erziehungsberechtigten werden im PZ mit einigen Informationen versorgt, bevor sie in der Mensa einen Kaffee und einen Snack erhalten und sich im Elterncafé unter freiem Himmel etwas austauschen können.

Erprobungsstufenkoordinator Sascha Rau weist daraufhin, dass in geschlossenen Räumen weiterhin eine Maskenpflicht gilt. „Zudem können wir nur Personen Zutritt gewähren, wenn mindestens eines der drei ‚Gs‘ nachgewiesen werden kann. Man muss also entweder getestet, genesen und/oder vollständig geimpft sein.




Geschafft: Neue Lippebrücke sitzt und passt – voraussichtlich ab Mittwoch befahrbar

Die neue Lippebrücke vor dem Verschub. Foto: Straßen NRW

In der Nacht von Donnerstag (12.8.) auf Freitag (13.8.) hat die Straßen.NRW-Regionalniederlassung Ruhr die neue Lippebrücke zwischen Bergkamen und Werne an ihren endgültigen Standort verschoben. Rund vier Stunden waren für den Verschub der 2.000 Tonnen schweren Brücke über die etwa 15 Meter lange Strecke erforderlich. Voraussichtlich am Mittwoch (18.8.) steht die Brücke dem Verkehr wieder mit zwei Fahrstreifen zur Verfügung.

Das Projekt
Seit Ende 2019 baut die Straßen.NRW-Regionalniederlassung Ruhr an der B233 (Werner Straße/Kamener Straße) eine neue Brücke über die Lippe zwischen Bergkamen und Werne. Die neue Brücke wird breiter, um Platz für eine Linksabbiegespur in südlicher Richtung zu bieten. Zusätzlich wird am Nordufer in Werne eine sogenannte Querungshilfe gebaut, die es Fußgängern und Radfahrern künftig erleichtern wird, die B233 an dieser Stelle sicher zu überqueren. Im Rahmen der Arbeiten wurde unter anderem eine neue Trinkwasserleitung verlegt.

Die Brücke
Die alte Brücke über die Lippe zwischen Bergkamen und Werne wurde 1942 gebaut. Straßen.NRW hat auf der Brücke unter anderem 2001 Teile der Fahrbahn erneuert und 2006 einen abgerissenen sogenannten Kragträger gesichert. Kragträger sind quer verlaufende Teile der Brückenkonstruktion, die unter der Fahrbahnplatte liegen und diese stützen.

Bei einer Prüfung im Jahr 2012 wurden erhebliche Schäden vor allem am Stahltragwerk der Brücke festgestellt, die zu einer sofortigen Sperrung des Geh- und Radweges auf der östlichen Seite der Brücke führten.

Die Brücke wird laut der aktuellsten Verkehrszählung von täglich etwa 20.000 Kraftfahrzeugen genutzt, von denen etwa drei Prozent zum Schwerverkehr gehören, also LKW oder Busse sind.

Daten und Fakten zu der neuen Brücke
– Länge: 60 Meter
– Gewicht: 2.000 Tonnen
– Verschubstrecke: 15 Meter
– Verschubdauer: rund vier Stunden
– Bauart: Stahlverbundbrücke, das heißt eine Kombination aus mehreren Stahlträgern und einer Fahrbahnplatte aus Stahlbeton.
– Besonderheiten: Anpassung des Flussbetts für Fischotter im Bereich der Brücke

Rückblick
Im Januar 2020 wurde zunächst der bereits gesperrte Geh- und Radweg auf der östlichen Seite der Brücke abgerissen, um ausreichend Platz für den Neubau der Brücke zu schaffen. Im Anschluss entstanden zwischen der alte Lippebrücke und der östlich gelegenen Geh- und Radwegbrücke so genannte Behelfswiderlager, auf denen ab Juli 2020 die neue Brücke montiert wurde. Das Kernstück der neuen Brücke sind drei jeweils etwa 160 Tonnen schwere und 60 Meter lange Stahlträger, welche im sächsischen Plauen gefertigt wurden. Sie wurden im Mai 2020 auf die Baustelle geliefert.

Seit Ende 2020 fließt der Verkehr mit provisorischen Anschlüssen über die neue Brücke. Die alte Brücke wurde abgerissen und an ihrer Stelle entstanden die neuen Widerlager. Auf den beiden massiven Widerlagern aus Stahlbeton auf beiden Seiten der Lippe wird der so genannte Überbau aufgelagert. Der Überbau ist der Teil der Brückenkonstruktion, der die Lippe überspannt, und besteht unter anderem aus Stahlträgern und der Fahrbahnplatte.

Im Laufe der Arbeiten wurde die Verkehrsführung mehrfach verändert und im Sinne der Arbeitssicherheit auf der Baustelle und der Verkehrssicherheit aller den jeweiligen Arbeitsschritten angepasst. Straßen.NRW bemühte sich in enger Zusammenarbeit mit den beiden Kommunen und anderen Trägern öffentlicher Belange wie Polizei und Feuerwehr um möglichst minimale Eingriffe in den Straßenverkehr. Anwohnerinnen und Anwohnern, Pendlerinnen und Pendlern sowie allen anderen Verkehrsteilnehmenden sei an dieser Stelle nochmals für ihr Verständnis und ihre Rücksichtnahme gedankt.

Der Verschub
Gut Ding will Weile haben, und beim Verschub einer 60 Meter langen Brücke ist Millimeterarbeit gefragt. Deshalb hat die neue Lippebrücke für die relativ kurze Entfernung von 15 Metern zwischen ihrem provisorischen und ihrem endgültigen Standort etwa vier Stunden gebraucht.

Tatsächlich wurde die Brücke gar nicht verschoben, sondern über sogenannte Verschubbahnen an Ort und Stelle gezogen. Dafür wurde der Überbau insgesamt um 20 Zentimeter angehoben und dann in der Nacht von Donnerstag (12.8.) auf Freitag (13.8.) kontinuierlich auf die in den vergangenen Wochen neu entstandenen Widerlager transportiert. Dafür wurde der Überbau auf sogenannten Verschubschlitten aufgelagert, die mittels Teflonplatten über zwei Verschubbahnen aus Stahl gleiten. Nachdem die Brücke an Ort und Stelle war, wurde sie langsam wieder abgesenkt.

Um den Verschub vorzubereiten und im Anschluss die Übergänge zwischen Brücke und Straße herzustellen, muss die B233 insgesamt sechs Tage lang voll gesperrt werden. Danach werden unter anderem noch die endgültigen Lager der Brücke und die Fahrbahnübergänge hergestellt sowie die neu verlegte Trinkwasserleitung und die Entwässerung der Brücke angeschlossen.

Mehr zum Thema: https://www.strassen.nrw.de/de/wir-bauen-fuer-sie/projekte/b233-neubau-der-bruecke-ueber-die-lippe-zwischen-bergkamen-und-werne.html




Online-Doc bietet Tipps für Azubis im Kreis Unna

Im Kreis Unna starten derzeit Tausende Schulabgänger ins Berufsleben. Aber was ist durch Corona anders? Darf der Chef Kurzarbeit anordnen? Was passiert mit der Übernahme nach der Abschlussprüfung? Antworten auf diese Fragen können Berufsanfänger unter www.dr-azubi.de bekommen – und zwar kostenlos. Darauf hat die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) zum Beginn des neuen Ausbildungsjahres hingewiesen. „Auch in Betrieben, die unter den Folgen von Corona leiden, sollten sich Nachwuchskräfte nicht um ihre Rechte bringen lassen“, betont Torsten Gebehart von der NGG-Region Dortmund. So sei es nicht hinnehmbar, wenn Hoteliers und Gastronomen Azubis unbezahlte Überstunden machen ließen, um pandemiebedingte Einbußen „wettzumachen“.

Die Online-Sprechstunde des DGB bietet dabei nicht nur Rat in puncto Pandemie. „Auch wer wissen will, welchen Urlaubsanspruch es gibt oder welche Arbeiten in der Ausbildung erlaubt sind, bekommt im Netz kompetente Hilfe“, so Gebehart. Gerade im Gastgewerbe und im Lebensmittelhandwerk berichteten Azubis überdurchschnittlich oft von Problemen. Viele Arbeitgeber nähmen es in diesen Branchen mit den Vorschriften nicht so genau – und ließen Nachwuchskräfte etwa fachfremde Arbeiten machen, so die NGG. Häufig seien zudem die Ausbilder nicht ansprechbar oder wegen Kurzarbeit gar nicht im Betrieb.

Die Gewerkschaft verweist außerdem auf die Pandemie-Folgen für den Ausbildungsmarkt. Nach Angaben der Arbeitsagentur sank die Zahl der Bewerberinnen und Bewerber auf einen Ausbildungsplatz in Nordrhein-Westfalen um sechs Prozent im Vergleich zum Vorjahr (Stand: Juli 2021). Die stark getroffene Hotellerie verzeichnete sogar einen Rückgang von 24 Prozent. Gastro-Betriebe erhielten ein Fünftel weniger Bewerbungen. Auch die Zahl der gemeldeten Ausbildungsplätze sank (Hotelbranche: minus 22 Prozent; Gastronomie: minus drei Prozent). Gebehart: „Die Betriebe sind gut beraten, angesichts des Fachkräftemangels gezielt Nachwuchs zu suchen. Dabei muss die Ausbildung attraktiver werden. Viele Missstände gab es lange vor Corona.“ Berufsanfängern rät Gebehart, sich bei Problemen Unterstützung beim Betriebsrat oder der Gewerkschaft zu suchen.




Der Schaffner – ein „Schweinehund“: 1.500 Euro Strafe

von Andreas Milk
Was er getan hat, weiß er nicht mehr genau – dass er etwas getan hat, bestreitet er nicht. „Ich bin Alkoholiker“, sagte der 40-jährige Adam W. (Name geändert) dem Kamener Amtsrichter, als er sich wegen Schwarzfahrens mit der Bahn und Beleidigung verantworten musste. Ein Zugbegleiter im RE6 hatte seinetwegen am 3. August 2020 die Polizei gerufen.

W., der inzwischen in Iserlohn lebt, war an dem Tag von Düsseldorf in Richtung Dortmund unterwegs: ohne Ticket und ohne eine Maske zu tragen. Er wollte wohl zu seiner Wohnung in Bergkamen. Als der Schaffner ihn aufforderte, eine Maske aufzusetzen, soll W. ausfallend geworden sein und den Mann von National Express mehrfach „Schweinehund“ genannt haben.

Der Schaffner war als Zeuge zum Gerichtstermin geladen worden, allerdings nicht gekommen: macht 200 Euro Ordnungsgeld, ersatzweise vier Tage Haft. Dafür war aber ein Polizist erschienen, der sich gut an den Tag vor einem Jahr erinnerte. Aggressiv sei Adam W. gewesen. Auch den „Schweinehund“ bestätigte der Beamte.

Ein Alkoholtest ergab bei Adam W. seinerzeit 2,2 Promille. Er wolle sich für sein Verhalten entschuldigen, erklärte er dem Richter: Nicht nur, dass er alkoholkrank sei – er habe damals auch die frische Trennung von seiner Freundin verkraften müssen.

17 Eintragungen stehen in seinem Vorstrafenregister. In den letzten paar Jahren allerdings war weitgehend Ruhe. Für sein Benehmen im Regionalexpress verurteilte der Richter ihn nun zu einer Geldstrafe von 1.500 Euro. W. nahm die Entscheidung an.