Impfzentrum im Endspurt: Kinder und Jugendliche können täglich kommen

Das Impfzentrum für den Kreis Unna geht diese und nächste Woche in den Endspurt: Weil die Nachfrage groß ist, werden ab sofort auch Impfungen für Kinder und Jugendliche täglich mit und ohne Termin angeboten. Ab 12-Jährige müssen also keine besonderen Zeiten mehr einhalten.

Geöffnet ist das Impfzentrum bis Sonntag, 5. September, jeden Tag von 8 bis 13 Uhr und von 14 bis 20 Uhr. Alle Impfwilligen ab 12 Jahren können sich ihren Corona-Schutz abholen. Wer Wartezeiten vermeiden möchte, sollte unter Tel. 0800 116 117 oder im Internet unter www.116117.de einen Termin vereinbaren.

Für alle gilt: Mitzubringen ist ein gültiger Lichtbildausweis, die Versichertenkarte der Krankenkasse und der Impfpass (falls vorhanden). Kinder und Jugendliche benötigen zusätzlich die Einwilligungserklärung eines Erziehungsberechtigten mit Ausweiskopie. Das ist neu. Denn bis vor kurzem wurde noch das Einverständnis aller Erziehungsberechtigten benötigt.

Kinderarzt am Wochenende vor Ort
Aufgrund der letzten STIKO-Empfehlung hat das Land per Erlass übrigens auch neu geregelt, dass nicht mehr zwingend ein Kinderarzt die Aufklärung bei 12- bis 15-Jährigen machen muss. Wer explizit eine Impf-Aufklärung durch einen Kinderarzt wünscht, muss an den nächsten beiden Wochenenden vorbeikommen. Samstags und sonntags ist ein Kinderarzt vor Ort. An den anderen Tagen erfolgt die Aufklärung durch andere Ärzte.

Impfzentrum schließt zum 30. September
Wie alle Impfzentren in Nordrhein-Westfalen wird auch das Impfzentrum in Unna zum 30. September geschlossen. Wie das Land mitgeteilt hat, werden die Corona-Schutzimpfungen ab dem 1. Oktober planmäßig von der niedergelassenen Ärzteschaft übernommen.

Ab Montag, 6. September, wird das Impfzentrum seine Öffnungszeiten einschränken und nur noch mittwochs und samstags von 8 bis 13 Uhr und von 14 bis 20 Uhr öffnen. Termine für andere Zeiten werden eingehalten. Am Mittwoch, 8. September, können die letzten Termine für Erst- und Zweitimpfung im Impfzentrum anboten werden, bei jeder späteren Impfung muss die Zweitimpfung bereits in einer Arztpraxis erfolgen. PK | PKU




Wohnungseinbruch an der Heinestraße – Täter schlugen Fensterscheibe ein

In der Zeit zwischen Sonntagabend (22.08.2021) und Montagnachmittag (23.08.2021) haben unbekannte Täter die Scheibe eines rückwärtig gelegenen Fensterns einer Doppelhaushälfte an der Heinestraße eingeschlagen.

Sie durchsuchten anschließend sämtliche Räume nach Wertgegenständen. Angaben über mögliche Beute liegen bislang noch nicht vor.

Wer hat Verdächtiges bemerkt? Hinweise bitte an die Polizei in Kamen unter der Rufnummer 02307 921 3220 oder 921 0.




Der Inklusive Kreis Unna feiert fröhliches Sommerfest

Landrat Mario Löhr begrüßte die Gäste des inklusiven Sommerfestes auf dem Gelände der „Stöberei“ in Kamen. Foto:: DasDies Service GmbH | dasdies.de

Strahlende Sonne, viele Gäste und eine große Schar von Prominenten: Die IKU-Initiative, die den „Inklusiven Kreis Unna“ vorantreibt, feierte am Samstag, 21. August, vor der Stöberei des Projektträgers DasDies Service GmbH in Kamen. Karin Schäfer, Vorsitzende des AWO Kreisverbandes Unna, und Wolfgang Rickert, Vorsitzender der Gesellschafterversammlung der DasDies Service GmbH, eröffneten die Veranstaltung und begrüßten alle Gäste und bedankten sich bei der Aktion Mensch für die Unterstützung.

Landrat Mario Löhr, Bundestagsabgeordneter Oliver Kaczmarek (SPD), Kreistagsabgeordneter Hubert Hüppe (CDU) und Kamens Bürgermeisterin Elke Kappen würdigten ebenso wie AWO-Vertreter*innen die Bedeutung des Projektes, die Arbeit des Inklusionsunternehmens DasDies und seiner Mutter AWO.

Es gebe noch viel zu tun für die Inklusion und für die Einbeziehung von Menschen mit Behinderungen, betonte nicht nur der Landrat. DasDies-Geschäftsführer Maciej Kozlowski präsentierte hier vor allem die Erfolge der 300 Das-Dies-Mitarbeitenden, von denen 40 Prozent Menschen mit Behinderungen sind. Und sowohl Gäste wie die mitfeiernden Mitarbeitenden erfreuten sich an einem Programm, in dem auch Inklusion präsentiert wurde. Rapper „Sittin-Bull“, bürgerlicher Name Dennis Sonne, der seit einem Unfall 2004 querschnittsgelähmt auf einen Rollstuhl angewiesen ist, rockte nicht nur die Bühne, sondern auch den Platz. „Du bist perfekt!“ – da sangen die Besucher*innen gemeinsam mit. Weitere Informationen über IKU: www.iku-portal.de<https://www.iku-portal.de/>




Bergkamener Sportvereine unterstützen Opfer der Hochwasserkatastrophe

Neben dem Vorsitzenden der Stadtsportgemeinschaft Bergkamen, Dieter Vogt (m.) , freuen sich auch der Bergkamener Bürgermeister, Bernd Schäfer, und die für den Sport zuständige Beigeordnete, Christine Busch, über die Gemeinschaftsaktion der Bergkamener Sportvereine.

Die Hochwasserkatastrophe hat im letzten Monat in NRW und Rheinland-Pfalz zu Beschädigungen und Verwüstungen geführt, die alle Lebensbereiche getroffen hat. Um einen Beitrag zu den Aufräum- und Wiederaufbauarbeiten zu leisten, hat die Stadtsportgemeinschaft Bergkamen ihre Vereine zu einer finanziellen Spende aufgerufen und insgesamt 1.350,00 € einnehmen können. Der Betrag wird auf ein Spendenkonto des DRK überwiesen. Das DRK betreibt beispielsweise mit diesen Spendengeldern eine Großküche im Ahrtal, die Betroffene und ihre Helfer über 15 Ausgabepunkten täglich mit rund 10.000 warmen Mahlzeiten versorgt.

Eine selbst organisierte Sammelaktion hat es u.a. schon beim VFK Weddinghofen gegeben, der die Startgelder bei einem Blitzturnier gespendet hat. Weitere Aktionen sollen bei den Sportvereinen folgen.




Einmalig im Kreis Unna: Gerhart-Hauptmann-Familiengrundschulzentrum stärkt Kinder und Eltern gleichermaßen

Die stellvertretende Leiterin der OGS Lena Hoppe und Schulsozialarbeiter Seyit Hecker stellen sich dien Kindern der Klasse 1a von Lehrerin Meike Presch vor. Sie gehören zur Steuerungsguppe, die die Angebote des Familiengrundschulzentrums koordiniert. Die Kinder lernen das Angebot mit einem Malwettbewerb kennen.

Das Konzept der „Familienzentren“, die Kita-Kinder und ihre Eltern auf vielfältige Weise mit Angeboten zur Gesundheitsförderung, der Frühförderung und der Bildung in ihrem Alltag unterstützen, ist längst gängige Praxis. Mit dem Familiengrundschulzentrum an der Gerhart-Hauptmann-Grundschule in Bergkamen gibt es ein solches Förderangebot jetzt erstmals im Kreis Unna auch an einer Grundschule.

Seyit Hecker, Schulsozialarbeiter an der Gerhart-Hauptmann-Grundschule und Mitarbeiter der Bildung+Lernen gGmbH, einer Tochtergesellschaft der AWO Ruhr-Lippe-Ems, hat das Konzept des neuen Angebotes entwickelt. „Wir möchten den Familien hier im Sozialraum niedrigschwellige Unterstützungsangebote machen – und das auf ganz kurzem Wege“, erklärte Hecker bei der Vorstellung des Projektes, „Beratungen in Kooperation mit dem Jobcenter gehören da ebenso zu wie individuelle, kleinere Angebote wie beispielsweise ein Kochkurs.“

Niedrigschwellige Angebote wie beispielsweise ein Stehcafè morgens vor Schulbeginn bieten Eltern und Lehrern die Gelegenheit, miteinander ins Gespräch zu kommen. Geplante Kooperationen unter anderem mit Sportvereinen, dem Kinder- und Jugendbüro der Stadt Bergkamen und auch den Migrationsdiensten der AWO ermöglichen ein vielfältiges Angebot an weiteren Veranstaltungen und Unterstützungsformaten.

Für Christine Busch, Sozialdezernentin der Stadt Bergkamen, ist die Etablierung des ersten Familiengrundschulzentrums auch eine Fortsetzung dessen, was in diesem Bereich schon an vielen anderen Stellen einzeln geleistet werde. „Der Standort an der Gerhart-Hauptmann-Grundschule ist ein Abbild von Bergkamen, wie es ist und wie es sein möchte: bildungshungrig, bunt und herausfordernd“, so Busch. Das Konzept des Familiengrundschulzentrums verknüpfe
das, was am Vormittag im Unterricht der Schule passiere mit dem, was nachmittags in der OGS geschehe: „Hier werden sinnvoll und individuell Angebote aufeinander abgestimmt – und Herr Hecker bildet gewissermaßen das Scharnier.“

Thorsten Schmitz, Geschäftsführer der Bildung+Lernen gGmbH, betonte den PremierenCharakter, den das Projekt habe: „Der Reiz für uns besteht sicherlich darin, dass es das erste Familiengrundschulzentrum im Kreis Unna ist und wir daher frei von inhaltlichen Vorgaben individuell und schnell beginnen können. Im Bereich der Kindertagesstätten hat sich gezeigt, wie wichtig Familienzentren gerade in diesen Zeiten sind und ich denke, dass sich dies sehr gut auf die Familiengrundschulzentren übertragen lässt.“

Im Rahmen einer Eröffnungswoche stellen Seyit Hecker und seine Kolleg*innen das Projekt Eltern und Kindern vor – und die Kinder dürfen sich direkt miteinbringen: Mit einem kleinen Malwettbewerb sind sie aufgefordert, ihre Schule zu malen und zwar so, wie sie sich ihre Schule wünschen. Ihre Eltern haben die Gelegenheit, beim Stehcafè morgens vor Schulbeginn mit Seyit Hecker und seinen Kooperationspartner ins Gespräch zu bekommen.




Kundgebung zum Antikriegstag am 1. September im Wasserpark

Die BürgerInnen gegen Rechts Kamen/Bergkamen laden in Kooperation mit der Friedenskirche Bergkamen unter der Schirmherrschaft des Bürgermeisters Bernd Schäfer am Mittwoch, 1. September, um 17 Uhr im Wasserpark zur Kundgebung anlässlich des Antikriegstags 2021 ein. Die Kundgebung wird gegen 19.30 Uhr am Ehrenfriedhof in Bergkamen-Mitte enden.

In dem Aufruf zur Teilnahme an dieser Kundgebung heißt es:

Gleichzeitig ist der 01.09. ein Mahn- und Gedenktag für die Millionen von Opfern, die der Krieg auch heute noch fordert. Der deutsche Abzug aus Afghanistan hat erneut gezeigt, wie nah der Krieg eigentlich ist, obwohl er fern zu sein scheint. Aktuell gibt es auf der Welt 29 Kriege und vier bewaffnete Auseinandersetzungen, auf insgesamt fünf der sieben Kontinente finden Kriege und/oder bewaffnete Auseinandersetzungen statt. Der längste Krieg weltweit ist der in Kolumbien, der (mit kurzer Unterbrechung) traurige 57 Jahre andauert, seit 2014 gibt es mit der Auseinandersetzung in der Ostukraine wieder einen Krieg auf Europäischem Boden, jedes Jahr flüchten Millionen Menschen vor dem Krieg. Seit 1957 wird jedes Jahr zum 1. September der Antikriegstag begangen, diese Tradition der friedlichen Demonstration gegen Krieg und für den Frieden, gegen den Faschismus und für die Demokratie in Gedenken an die Opfer des Krieges wollen wir auch in diesem Jahr fortführen. Dazu werden wir am 1. September eine Kundgebung organisieren.

Die Kundgebung wird von den BürgerInnen gegen Rechts Kamen/Bergkamen in Kooperation mit der Friedenskirche Bergkamen unter der Schirmherrschaft des Bürgermeisters Bernd Schäfer durchgeführt. Alle Menschen, die friedlich und demokratisch gegen den Krieg und für Frieden demonstrieren wollen sind herzlichst eingeladen. Bitte denkt daran einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen und die geltenden Bestimmungen der Coronaschutzverordnung einzuhalten. Wir bitten darum auf Nationalstaatsflaggen und alle politischen Symbole, die nicht das Thema Frieden haben, zu verzichten.

Führung durch den Muster-Schweinestall der Ökologiestation

Im Sommer 2004 Jahren wurde auf dem Gelände der Ökologiestation ein Musterstall für Mastschweine eröffnet. Die etwa 80 Tiere werden in kleinen Gruppen auf Stroh, mit einem Auslauf nach Neuland- und Bioland-Richtlinien gehalten. So wird das Futter der Schweine, die aus eigener Zucht alter, robuster Rassen stammen, fast ausschließlich selbst erzeugt.

Die Bauernfamilie Höhne, die für den Betrieb des Stalls sorgt, erläutert am Donnerstag den 2. September bei einer Führung die Besonderheiten tiergerechter und umweltverträglicher Tiermast. Die ungefähr einstündige Führung beginnt um 16.00 Uhr und ist gleichermaßen für Erwachsene und Kinder spannend und lehrreich. Erwachsene Teilnehmer müssen geimpft, genesen oder getestet sein. Eine Anmeldung ist unter 0 23 89-98 09 11 (auch Anrufbeantworter) beim Umweltzentrum Westfalen wegen coronabedingter begrenzter Teilnehmerzahl unbedingt erforderlich. Bitte eine Mund-Nasen-Bedeckungen mitbringen.




Punktuelles Parkverbot am Donnerstag in der Potsdamer, Danziger und Leipziger Straße

Am Donnerstag, 26. August, werden in der Zeit von 10:00 bis 13:00 die Straßen Potsdamer Straße, Danziger Straße und Leipziger Straße für parkende Fahrzeuge gesperrt.

Hintergrund dieser Maßnahme ist die Beschwerde der Anlieger, dass die Kehr­maschine nicht den Rinnsteinbereich ausreichend reinigt. Dies wird durch parkende Fahrzeuge unmöglich gemacht  Daher erfolgte bislang eine Flächenreinigung durch die Mittelbürste der Maschine. Durch das punktuelle Parkverbot wird der Rinnstein erreichbar und kann mit dem Seitenbesen gereinigt und von Unkraut befreit werden.

In diesem Zusammenhang weist der EntsorgungsBetriebBergkamen (EBB) darauf hin, dass die Reinigung der Gehwege auf Basis der Straßenreinigungssatzung auf die Anlieger übertragen ist; dies gilt auch für die Beseitigung von Unkraut und sonstigen Verunreinigungen, unabhängig vom Verursacher. Die betroffenen Anlieger werden mit einem Handzettel auf die bevorstehende Sperrung zeitnah informiert.

Gleichzeitig wird der Baubetriebshof die Straßeneinläufe einer Leerung unterziehen. Auch hier behindern parkende Fahrzeuge die Leerung oder machen sie ganz un­möglich, da die Einläufe nicht erreichbar sind. Das Baudezernat bittet um Verständnis für die vorgenannten Maßnahmen.




SPD Dämmerschoppen in Weddinghofen

Traditionell veranstaltet der SPD-Ortsverein Weddinghofen-Heil am letzten Freitag im August seinen Dämmerschoppen. Nach einem Jahr der Zwangspause freut sich die örtliche SPD ihre Veranstaltung in diesem Jahr pandemiekonform auf dem Ernst-Flühs-Platz in Weddinghofen wieder anbieten zu dürfen. Daher sind alle Bürgerinnen- und Bürger herzlich eingeladen, am kommenden Freitag, 27. August. 16 Uhr, zu einem gemütlichen Beisammensein mit entsprechendem Abstand auf dem Ernst-Flühs-Platz zusammen zu kommen.

Wahlen für die neuen Pfarrgemeidenräte und Kirchenvorstand in der Gemeinde Heilig Geist Bergkamen

Am 6. und 7. November 2021 finden im Erzbistum Paderborn die Wahlen zum Pfarrgemeinderat, zum Gesamtpfarrgemeinderat sowie zum Kirchenvorstand statt. So auch in der Kath. Kirchengemeinde Heilig Geist Bergkamen. Dabei handelt es sich um wichtige Gremien der pastoralen Mitverantwortung.

Bei der Wahl haben die Gemeindemitglieder  nicht nur die Möglichkeit, ihren Kandidatinnen und Kandidaten ihre Stimme zu geben und damit den Rücken zu stärken. Sie können selbst antreten und auf diese Weise Verantwortung für Ihre Gemeinde übernehmen. „Nutzen Sie Ihr aktives und Ihr passives Wahlrecht!“, heißt es in einer Mitteilung der Gemeinde.

Ausführliche Informationen zur Arbeit dieser Gremien gibt es auf unserer Homepage: www.katholische-kirche-in-bergkamen.de. Wer Interesse an einer Mitarbeit im Pfarrgemeinderat oder im Kirchenvorstand hat, meldet sich im  Pfarrbüro der Katholischen Kirchengemeinde Heilig Geist in Bergkamen unter Tel.  02307 – 87011 oder direkt bei Pfarrer Thorsten Neudenberger unter Tel. 02307 – 9832115.




Heute ist „Tag des Fisches“: Dem Steinbeißer in der Lippe mit DNA-Fingerabdruck auf die Schliche gekommen!

Auch der Steinbeißer tummelt sich wieder der Lippe. Foto: B. Stemmer/EGLV

Anhand einer Wasserprobe bestimmen, welche Lebewesen in Flüssen anzutreffen sind – was zunächst nach Zukunftsmusik klingt, ist durch die Untersuchung der sogenannten „Umwelt-DNA“ (eDNA von engl. environmental DNA) möglich. Die eDNA wird in geringen Mengen von Organismen in die Umwelt abgegeben. Dank der neuen Analysemethode konnte in der Lippe sogar der Steinbeißer nachgewiesen werden – eine nachtaktive und seltene Fischart mit hohen Ansprüchen an die Wasserqualität.

Die Bewirtschaftung von Wasser ist ein wichtiger Faktor beim Erhalt der Artenvielfalt, das zeigen die Maßnahmen des Lippeverbands zur Renaturierung des Gewässers. Durch das Programm „Lebendige Lippe“ soll sich der längste Fluss in NRW natürlicher entwickeln. Die Veränderungen nach abgeschlossenen Maßnahmen erfasst der Wasserwirtschaftsverband anhand von Probenahmen entlang der Lippe und ihrer Nebenläufe. Neben den klassischen Methoden wie der „Elektrobefischung“ helfen inzwischen auch molekulare Untersuchungsmethoden bei der „Inventarisierung“ der Fische.

Spurensuche wie im Krimi
Unterstützt wird der Lippeverband dabei durch die Arbeitsgruppe „Aquatische Ökosystemforschung“ der Universität Duisburg-Essen. Unter Leitung von Prof. Dr. Florian Leese analysiert das Experten-Team anhand von Umwelt-DNA, wie erfolgreich die Wiederbesiedlung der renaturierten Lippe an verschiedenen Stellen verläuft. Es funktioniert wie in jedem guten Krimi: Alle Organismen wie Fische, Schnecken oder Insekten geben eine artspezifische DNA in die Umwelt ab zum Beispiel über Hautpartikel, Schleim, Kot oder Urin. In Wasserproben weisen Fachleute dann mit modernen Untersuchungsmethoden die eDNA nach. So bestimmen sie verschiedene Arten durch den Abgleich mit vorliegenden Erbinformationen und belegen das Vorkommen im Gewässer.

eDNA-Beweis: Europaweit geschützte Fischart lebt in der Lippe
Die Ergebnisse sind beeindrucken, denn in der Lippe leben nachweislich zahlreiche Fischarten. Eine davon ist der längliche, 8 bis 10 Zentimeter große Steinbeißer (Cobitis taenia). Diese wenig häufige und sogar europaweit geschützte Fischart bevorzugt langsam fließende Gewässer mit klarem sauerstoffreichem Wasser und sandigem Sohlsubstrat. „Dass dieser seltene Fisch mit seinen hohen Lebensraumansprüchen bereits in einigen renaturierten Abschnitten der Lippe festgestellt werden konnte, ist ein tolles Ergebnis und Qualitätsmerkmal unserer Arbeit“, sagt Prof. Dr. Uli Paetzel, Vorstandsvorsitzender des Lippeverbandes.

Tagsüber lebt der Steinbeißer sehr versteckt und gräbt sich gerne in den Grund ein, wobei dann nur noch Kopf und Schwanz herausragen. Die Nahrungssuche erfolgt nachts: Dann durchkaut der Fisch Sand auf der Suche nach Kleintieren und organischem Material – daher wohl auch der Name Steinbeißer. Die nicht verwertbaren Teile des Bodenmaterials stößt er durch die Kiemen wieder aus.

Mit der konsequenten Modernisierung der Kläranlagen im Lippegebiet und der Fortsetzung der Renaturierungsmaßnahmen entlang der Lippe wird sich der Lebensraum des Steinbeißers weiter vergrößern. Das bestätigten auch die Molekular-Experten der Universität Duisburg-Essen, die die Umwelt-DNA des Fisches bereits in verschiedenen Proben aus renaturierten Abschnitten der Lippe fanden.

Das Programm „Lebendige Lippe“
Der Lippeverband übernimmt im Auftrag des Landes Nordrhein-Westfalen neben der allgemeinen Pflicht der Gewässerunterhaltung auch die Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie an der Lippe. Hierzu hat das Land im Jahre 2013 das Programm „Lebendige Lippe“ für seinen Zuständigkeitsbereich aufgelegt, das der Lippeverband umsetzt. Neben der Fortsetzung bestehender Projekte wurden mehrere neue Projekte begonnen. Der Zuständigkeitsbereich des Lippeverbandes erstreckt sich von Lippborg über rund 147 Kilometer Flusslauf bis zur Mündung in den Rhein bei Wesel und umfasst etwa 110 Quadratkilometer Auenfläche. Das übergeordnete Ziel des Programms „Lebendige Lippe“ ist die langfristige Verbesserung und Wiederherstellung eines intakten Fluss-Auen-Ökosystems mit einer Erhaltung und Entwicklung von fluss- und auentypischen Strukturen und Lebensgemeinschaften. Für das Landesgewässer Lippe werden zu 100 Prozent Landesmittel eingesetzt.