2409 Bergkamenerinnen und Bergkamener Ende Dezember als arbeitslos gemeldet
Im Kreis Unna sank der Bestand an gemeldeten Arbeitslosen im Vergleich zum Vormonat um 88 auf 16.031. Im Vergleich zu Dezember 2019 stieg die Arbeitslosigkeit um 2.016 (+14,4 Prozent). Die Arbeitslosenquote stagnierte bei 7,5 Prozent. Vor einem Jahr betrug sie 6,6 Prozent.
„Der Arbeitsmarkt hat sich auch in der vergangenen vier Wochen aufnahmefähig gezeigt und so ging, trotz Lockdowns und unsicherer Planungsgrundlage für die Unternehmen, die Zahl der Arbeitslosen im Kreis Unna weiter zurück“, bilanziert Agenturchef Thomas Helm die aktuellen Entwicklungen.
In Bergkamen stieg die Zahl der arbeitslos gemeldeten im Dezem um 9 auf 2409. Die Arbeitslosenquote liegt jetzt bei 9,3 Prozent (+ 0,1 Prozent).
Im Dezember hatten Stellenzugang und -bestand insbesondere für junge Menschen unter 25 für gute Jobchancen gesorgt. Insgesamt lasse die Dynamik jedoch allmählich nach, was sich an sinkenden Abgängen in Arbeit zeige: „Diesen Effekt haben wir bereits während des ersten Lockdowns im Frühjahr beobachtet. Auch damals nahm die Einstellungsbereitschaft der Unternehmen ab.“
Für die ersten Monate des neuen Jahres geht der Arbeitsmarktexperte zunächst von steigenden Arbeitslosenzahlen aus: „Bisher ist nicht erkennbar, ab wann die volle wirtschaftliche Tätigkeit wiederaufgenommen werden kann, voraussichtlich wird sich der derzeitige Lockdown noch über den gesamten Januar fortsetzen. Hinzu kommen das Winterwetter und die allgemein im Winter eher nachlassende Einstellungsbereitschaft der Unternehmen.“
Entwicklung in den zehn Kommunen des Kreises
In sechs von zehn Kommunen des Kreises Unna konnte Arbeitslosigkeit im vergangenen Monat abgebaut werden. Den höchsten Rückgang verzeichnete Unna (-2,5 Prozent bzw. 51 auf 2.013). Danach folgen Schwerte (-2,0 Prozent bzw. 32 auf 1.541), Werne (-1,9 Prozent bzw. 17 auf 862), Kamen (-1,1 Prozent bzw. 19 auf 1.785), Holzwickede (-0,6 Prozent bzw. drei auf 503) und Lünen (-0,5 Prozent bzw. 25 auf 4.653). Den geringsten Anstieg an Arbeitslosen gab es in Bergkamen (+0,4 Prozent bzw. neun auf 2.409), gefolgt von Bönen (+1,4 Prozent bzw. zehn auf 709), Fröndenberg (+1,9 Prozent bzw. 11 auf 605) und Selm (+3,1 Prozent bzw. 29 auf 951).
Rückblick 2020
Die Corona-Pandemie war prägend für das vergangene Jahr 2020 auf dem Arbeitsmarkt. Sowohl im Frühjahr als auch im späten Herbst sorgten die wochenlangen Lockdowns für eine massive Inanspruchnahme der Kurzarbeit und für steigende Arbeitslosenzahlen. Die Entwicklung der Vorjahre konnte sich entsprechend nicht fortsetzen. In der Folge erhöhte sich der Bestand an Arbeitslosen im Vergleich zu 2019 um 1.788 Menschen auf 16.155, was einem Anstieg um 12,4 Prozent entspricht. Die Arbeitslosenquote betrug im Jahresschnitt 7,6 Prozent, während sie im vorigen Jahr noch bei 6,8 Prozent lag. Auch die Unterbeschäftigung verzeichnete einen Aufwuchs im Vorjahresvergleich um 7,5 Prozent auf 20.881, die Unterbeschäftigungsquote erhöhte sich im Jahresdurchschnitt entsprechend um 0,7 Punkte auf 9,6 Prozent.
Alle Personengruppen waren von eingeschränkten Jobchancen im vergangenen Jahr betroffen und legten an Arbeitslosigkeit zu. Bei jungen Menschen unter 25 erhöhte sie sich um 22,9 Prozent (+225), bei Ausländern um 20,6 Prozent (+749), bei Langzeitarbeitslosen um 8,7 Prozent (+464), bei Menschen über 50 Jahre um 8,4 Prozent (+408) und bei Schwerbehinderten um 5,8 Prozent (+79).
Die unterjährige Entwicklung der Arbeitslosigkeit verlief im Kreis Unna bis einschließlich März saisontypisch, danach folgte sie den Ausschlägen der Pandemie. So erhöhte sich die Arbeitslosenquote im April sprunghaft auf 8,2 Prozent und stieg sukzessive bis August auf 9,0 Prozent an. Seit September zeigt sie sich rückläufig und betrug zuletzt 8,2 Prozent.
Die Entwicklung der Anzeigen für konjunkturelle Kurzarbeit ließ deutlich die Auswirkungen der Coronakrise auf dem Arbeitsmarkt erkennen. So entwickelte sich die Inanspruchnahme dieses Instruments in nie dagewesenem Ausmaß. Deutlich erkennbar waren – analog zur Entwicklung der Arbeitslosigkeit – zwei sprunghafte Anstiege im Frühling und Spätherbst. Insgesamt wurden von März bis Dezember 4.224 Anzeigen auf Kurzarbeit für 76.301 Beschäftigte gestellt, was einem Anstieg im Vergleich zum selben Zeitraum des Vorjahres von 4.143 Anzeigen (+5.114,8 Prozent) und 73.950 (+3.145,5 Prozent) entsprach.