Schulen in der Pandemie: So soll es nach den Osterferien weitergehen

Aufgrund des derzeit absehbaren Infektionsgeschehens wird es nach den Osterferien keinen Regelbetrieb mit vollständigem Präsenzunterricht in den Schulen geben. Sofern es die Lage zulässt, soll der Schulbetrieb bis einschließlich zum 23. April 2021 daher unter den bisherigen Beschränkungen stattfinden. Das teilt jetzt das Düsseldorfer Schulministerium mit.

Das gilt auch für die Bergkamener Schulen. Eine andere Lage tritt dann ein, wenn die Inzidenzzahl pro Woche und 100.000 Einwohner deutlich die 100 überschreitet. Betroffen davon sind in NRW zurzeit zwei Städte und vier Kreise. So hat der Oberbergische Kreis einen Wocheninzidenz von 149,6, im Kreis Unna liegt die Wocheninzidenz aktuell bei 94,7 (plus 10,4 gegenüber Donnerstag.

Die nächste Ministerpräsidentenkonferenz mit der Kanzlerin ist für den 12. April geplant. Noch in den Osterferien will das Schulministerium Gespräche mit den zahlreichen am Schulleben beteiligten Verbänden – mit Vertreterinnen und Vertretern der Lehrerverbände, der Schulleitungsvereinigungen, der Elternverbände, der Schulpsychologie, der Kommunalen Spitzenverbände, der Schulen in freier Trägerschaft und der LandesschülerInnenvertretung sowie der Schulaufsicht – führen. „Die Ergebnisse dieser Gespräche werden dann ebenso für den weiteren Schulbetrieb Berücksichtigung finden“, teilte das Ministerium am Donnerstag den Schulen mit.

Abiturvorbereitungen

Wie angekündigt, beginnt am ersten Tag nach den Osterferien für die Abiturientinnen und Abiturienten der Gymnasien, Gesamtschulen und Weiterbildungskollegs die gezielte Abiturvorbereitung in den Abiturprüfungsfächern. Der Unterricht in den übrigen Fächern entfällt für diese Schülerinnen und Schüler bzw. Studierenden.

Testungen Schülerinnen und Schüler

Mit dem Versand von 1,8 Millionen Selbsttests an alle weiterführenden Schulen wurde in der vergangenen Woche das Angebot gemacht, dass alle Schülerinnen und Schüler dieser Schulen noch vor den Osterferien einen Selbsttest durchführen können. Damit erfolgte der Einstieg in eine Teststrategie, die nach den Osterferien ausgebaut werden soll. Weitere 1,5 Millionen Selbsttests werden zugesandt. Das Ziel der Landesregierung ist es, das Angebot für alle Schülerinnen und Schüler an den weiterführenden Schulen bereits für die Woche nach den Osterferien auf zwei Testungen zu erweitern.

Zudem will die Landesregierung den Schülerinnen und Schülern der Primarstufe (Grund- und Förderschulen) schnellstmöglich ein alters- und kindgerechtes Testangebot machen.

 




Deutschland im Lockdown: Rolle rückwärts in die Zukunft

Wie verändert sich unsere Gesellschaft, während Deutschland von einem Lockdown zum nächsten

Jutta Allmendinger

rumpelt? Zementieren Home-Office und Schulschließungen längst überwunden geglaubte Rollenmuster? Führt die Corona-Krise zu einer Retraditionalisierung für Frauen? Danach fragte das Bündnis für Familie Kreis Unna am vergangenen Dienstag gemeinsam mit dem Netzwerk Frau und Beruf Kreis Unna sowie dem Kompetenzzentrum Frau & Beruf in einem Online-Event mit Prof. Jutta Allmendinger.

Mehrfachbelastung im Home-Office, Unsicherheit und Angst um den Arbeitsplatz, Reduzierung der Arbeitszeit wegen familiärer Aufgaben sowie eine Stagnation in den Karriereentwicklungen von Frauen. So skizziert Anja Josefowitz die aktuelle Lage für Frauen. Sie ist die Sprecherin des Bündnisses für Familie Kreis Unna und begrüßte als Gastgeberin die mehr als 70 Teilnehmenden der Online-Veranstaltung.

Erleben Frauen gerade eine Rolle rückwärts? Professorin Jutta Allmendinger, Soziologin und Präsidentin des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung hatte bei Anne Will vor rund einem Jahr den Begriff der Retraditionalisierung aufgebracht und erinnert sich: „Man sprach dort über eine Abwrackprämie. Die soziale Frage wurde überhaupt nicht gestellt. Aber was passiert denn, wenn Kinder nicht mehr zur Schule gehen?“

Tanja Brückel._Foto: Susanne Beimann

Um die Frage der Corona Folgen zu beantworten, wirft Allmendinger zunächst einen Blick auf die Zeit davor: „Männliche Erwerbsarbeit und Lebensläufe sind seit unseren Großeltern nahezu unverändert. Sie gehen heute wie damals rund 39 Stunden einer Erwerbstätigkeit nach.“ Frauen haben sich an diese Rahmenbedingungen angepasst. Gleichzeitig betreuen sie weiter Kinder und Haushalt. In der Folge erleben sie Brüche und Beschränkungen in ihrem Berufsleben. So ist es heute für Frauen zwar selbstverständlich ein Stück finanzielle Unabhängigkeit und eigenes Leben zu haben. Für Männer ist es dagegen nach wie vor nicht selbstverständlich, Care-Arbeit als zentralen Bereich in ihrem Leben zu integrieren.

Das Ergebnis: Männer arbeiten, Frauen arbeiten auch und versorgen die Kinder. Männer verdienen, Frauen verdienen auch, nur deutlich weniger. Diese Unterschiede spiegeln sich im Gender Pay Gap, der in vielen Berechnungen zu einem „Zerrbild der Realität“ wird. Denn Frauen können derzeit gar nicht genauso berufstätig sein wie Männer, weil sie die Rahmenbedingungen nicht haben. „Das Jahres- oder Lebenseinkommen oder die Renten aus eigener Erwerbstätigkeit geben ein viel realistischeres Bild“, sagt Jutta Allmendinger. Hier klafft eine Lücke von rund 50 Prozent. Noch extremer werden die Zahlen, wenn man die unbezahlte Care Arbeit hinzunimmt. Frauen leisten vielfach mehr als doppelt so viel Care-Arbeit wie Männer.

Was passierte nun in der Corona-Pandemie? Viele politische Entscheidungen wurden zu Lasten der Frauen gefällt. Kein Wunder, denn die Gremien, die heute über Maßnahmen entscheiden, sind überwiegend männlich besetzt. Frauen und junge Menschen kommen dort nicht vor, erklärt die Soziologin.

Zum einen mussten die Frauen in systemrelevanten Berufen – meist ungeschützt – arbeiten oder Frauen mussten aufgrund ihrer Kinder ihren Arbeitsplatz nachhause verlegen und dort blieben sie insgesamt länger und häufiger als ihre männlichen Partner. Dies schlug sich deutlich in einer Reduzierung der Erwerbsarbeitsstunden von Frauen nieder, Unterbrechungen und das Ausbleiben angepeilter Karriereschritte waren die Folge. Dazu Jutta Allmendinger: „Sichtbarkeit in der Berufswelt ist auch für Karriere unverzichtbar. Wir dürfen uns doch nicht der Illusion hingeben, aus dem Home-Office heraus Karriere zu machen.“

Alleinerziehende traf es am schlimmsten. „Die Stressfaktoren schießen bei Frauen in den Himmel. Bei Männern war das anders und man hat gesehen, dass Männer früher wieder zurück an den Arbeitsplatz gekommen sind“, fasst Jutta Allmendinger die Lage zusammen.

Neben dem gesamtgesellschaftlichen Blick schlug die Veranstaltung auch die Brücke in die Region. Wie wirken sich diese Entwicklungen im Kreis Unna aus? Eine Frage, die Tanja Brückel als Geschäftsführerin des Landesverbandes der Mütterzentren NRW und Vorständin des Familiennetzwerks Familienbande Kamen beantwortete. Tanja Brückel: „Vielleicht zeigt die Pandemie, dass wir gar nicht so weit waren, wie wir dachten. Und sie offenbart uns, dass wir uns jetzt auf den Weg machen müssen.“ Während einige Familien sich ganz gut organisieren konnten, haben es andere auch psychisch sehr schwer. Ganz besonders betroffen seien die Alleinerziehenden. Hier kommen dann auch noch finanzielle und emotionale Nöte hinzu. „Die alleinstehende Kassiererin kann nicht den 100. Kinderkrankenschein nehmen, sonst verliert sie ihren Job“, berichtet Brückel.

Keine Frage: Corona hat ein Brennglas auf viele strukturelle Nöte und Probleme von Frauen und Familien gerichtet. Professorin Jutta Allmendinger zeigte in ihrem Vortrag Ansätze für Veränderungen auf. Wichtigster Punkt: Um diese strukturellen Ungleichheiten zu nivellieren, ist eine Angleichung der Wochenarbeitszeit für alle Geschlechter auf 32 Stunden notwendig. Außerdem ist die Politik gefragt, um die Faktoren, die die Ungleichheit zementieren, aus dem Weg zu räumen, wie das Ehegattensplitting und die geringfügige Beschäftigung. Darüber hinaus ist eine flächendeckende Umwandlung in Ganztagsschulen sowie die Quotierung in Führungspositionen erforderlich.

Viele Untersuchungen von Jutta Allmendinger zeigen, dass junge Männer und Frauen sich gerne von traditionellen Rollenmustern verabschieden möchten. Doch aufgrund von Ehegattensplitting, Lohnunterschieden  und fehlender Kinderbetreuung finden sie sich dann doch wieder in den alten Mustern wieder. „Die jungen Männer und Frauen wollen Veränderung und wir müssen sie ermächtigen, das auch zu tun“, resümiert die Soziologin.  .

Fazit: Familienthemen müssen politisch endlich ernst genommen werden, um die Lebenssituation von Frauen zu verbessern. Das hat Corona sehr deutlich gezeigt. So erlebten die 73 Gäste am Dienstag eine engagierte Veranstaltung, die aufgerüttelt hat und den Finger tief in eine zentrale Wunde unserer Gesellschaft gelegt hat. Anke Jauer vom Kompetenzzentrum führte als Moderatorin durch den Vormittag, der in einem Punkt Gewissheit gebracht hat: „Frauen wurden durch die Corona-Krise in der Familie stärker auf die Rolle der Care-Arbeiterin zurückgeworfen, und das hat nicht unerhebliche Folgen für ihre berufliche Zukunft“, sagt auch Bergkamens Gleichstellungsbeauftragte Martina Bierkämper, die gemeinsam mit ihrer Stellvertreterin Simone Reichert als Mitglieder des Netzwerks Frau und Beruf des Kreises Unna an der Veranstaltung teilnahmen.

 




Internationale Wochen gegen Rassismus: Rote Karte gegen Rassismus und grüne Karte für Vielfalt in Bergkamen

Antirassismus ist immer von hoher Relevanz – auch in Bergkamen. Seit 2019 steht das Projekt „Bergkamen for all“ für positiv gelebte Vielfalt und ein buntes Miteinander und setzt gerade jetzt während der internationalen Wochen gegen Rassismus (vom 15. bis 28. März 2021) ein deutliches Zeichen mit einer besonderen medialen Aktion.

Pandemiebedingt können zurzeit keine Aktionen vor Ort durchgeführt werden, sodass „Bergkamen for all“ die Social-Media-Ebenen wählt:  Mit einer roten Karte für Rassismus und einer grünen Karte für Vielfalt möchten die Mitglieder ein Statement setzen und möglichst viele Menschen und Institutionen einladen, sich dieser Aktion anzuschließen.

Bürgermeister Schäfer zeigte sich erfreut über das Engagement aus der Bürgerschaft: „Dieser Einsatz zeigt, dass für Rassismus in einer vielfältigen Stadt wie Bergkamen kein Platz ist. Ich danke allen Mitgliedern des Projekts für ihr zivilgesellschaftliches Engagement.“

Mitmachen ist ganz einfach: Die grüne Karte für Vielfalt, die rote Karte gegen Rassismus oder die lila Karte „Wir in Bergkamen stehen für Menschlichkeit, Respekt und Vielfalt“ auf der Internetseite www.bergkamen-for-all.de/karte herunterladen und für Profilbilder, Social-Media-Posts, Aushänge, Videobotschaften etc. (gerne mit @bergkamenforall und #vielfaltleben und #bergkamenforall gerne auch #IWgR21 oder #InternationaleWochengegenRassismus) benutzen.
Gerne dürfen auch eigene Statements genutzt und alle Inhalte auf den Social-Media-Kanälen von „Bergkamen for all“ geteilt werden.

Die Mitglieder des Projekts „Bergkamen for all freuen sich jetzt auf viele Menschen und Institutionen, die diese Aktion unterstützen, ein Statement setzen und sich damit für Vielfalt und gegen Rassismus in Bergkamen positionieren. Für „Bergkamen for all“ engagieren sich unter anderem die AWO, der Integrationsrat, das Kommunale Integrationszentrum, das Multikulturelle Forum, Bergkamener Schulen, die Volkshochschule, verschiedene Religionsgemeinschaften sowie viele Menschen aus Bergkamen. Die divers zusammengesetzte und interdisziplinäre Gruppe positioniert sich für eine vielfältige Gesellschaft und gegen Ausgrenzung jeglicher Art.

Auf dem Foto zeigen Mitglieder des Bergkamener Integrationsrates gemeinsam mit Bürgermeister Bernd Schäfer und dem Verwaltungsvorstand eine klare Botschaft gegen Rassismus und Intoleranz.




Friedenskirchengemeinde: Wohnzimmergottesdienst auch Karfreitag und Ostern

Weil in den Kirchen in den nächsten Tagen leider kein Gottesdienst gefeiert werden kann, hat Pfarrer. Frank Hielscher auf dem Fußweg hin zur Overberger Turnhalle einen Kreuzweg aufgebaut. An sieben Stationen kann man Texte und Bilder zum Leidensweg Jesu zwischen Palmsonntag und Karfreitag betrachten und lesen. Außerdem gibt es zu jeder Station einen QR-Code, der zu jeweils knapp 1-minütigen Videos auf YouTube führt. Dort gibt es dann ein paar Gedanken von Hielscher zur jeweiligen Station zu hören.

Palmsonntag ist der Name des Sonntages, der die Karwoche eröffnet. Er erinnert mit seinem Namen daran, dass Jesus mit Palmwedeln in Jerusalem empfangen und nur ein paar Tage später mit Schimpf und Schande ans Kreuz genagelt wurde.

Diese Woche ist für uns Christinnen und Christen schon immer eine besondere Woche gewesen – in diesem Jahr ganz besonders. Aufgrund der weiterhin angespannten Corona-Situation hat sich das Presbyterium am Mittwoch entschlossen, auch weiterhin alle Gottesdienste in den Kirchen abzusagen. Statt dessen laden wir, wie in den letzten Wochen auch, zu unseren sogenannten Wohnzimmergottesdiensten ein.

Daneben gibt es noch einen Kreuzweg in Overberge entlang des Fußwegs von der Thomaskirche zur Sporthalle. Weil in den Kirchen in den nächsten Tagen leider kein Gottesdienst gefeiert werden kann, hat Pfarrer Frank Hielscher auf dem Fußweg hin zur Overberger Turnhalle einen Kreuzweg aufgebaut. An sieben Stationen kann man Texte und Bilder zum Leidensweg Jesu zwischen Palmsonntag und Karfreitag betrachten und lesen. Außerdem gibt es zu jeder Station einen QR-Code, der zu jeweils knapp einminütigen Videos auf  YouTube führt. Dort gibt es dann ein paar Gedanken von Hielscher zur jeweiligen Station zu hören

Außerdem gibt es eine Blumenpflanzaktion an Ostern vor der Friedenskirche, Stärkungstüten zum Mitnehmen und ein Jugend-YouTube-Video zu Ostern.




Lehrstellen-Offensive: Kreistag gibt Rückenwind für breites Bündnis

Ausbildung in der Holzverarbeitung. Foto: Werkstatt Kreis Unna

„Ausbildung ist Zukunft“, betont Landrat Mario Löhr, „und deshalb müssen wir gerade jetzt während der Pandemie eine Offensive für mehr Ausbildung im Kreis Unna starten!“ Der Kreistag hatte auf Antrag der SPD-Fraktion beschlossen beim Thema Ausbildung weitere Maßnahmen zu ergreifen. Landrat Mario Löhr nimmt das als Rückenwind für die Gespräche mit vielen Akteuren, die er zur Vorbereitung einer breiten angelegten Initiative zurzeit führt.

Der Lehrstellenmarkt im Kreis ist seit Jahren extrem angespannt. Die Corona-Krise hat die Situation deutlich verschärft. Mario Löhr bekam jetzt Rückenwind von der Kreispolitik. Und so ruft der Landrat jetzt alle Partner zu einer gemeinsamen Kraftanstrengung auf. Zusammen mit der Werkstatt im Kreis Unna hat Löhr den ersten Baustein dafür schon gesichert: Das Land finanziert mit rund 1 Mio. Euro zusätzliche Ausbildungscoaches und außerbetriebliche Lehrstellen.

Die Zahl der abgeschlossenen Ausbildungsverträge ging zum Ausbildungsstart im letzten Sommer regional wie landesweit deutlich zurück. Über 15.000 Verträge wurden in NRW weniger abgeschlossen, 85 % davon durch Corona verursacht, erläutert der Landrat. Im Kreis blieben offiziell 155 Jugendliche unversorgt. Mehrere 100 junge Menschen suchten weiter eine Lehrstelle, leider erfolglos. Gleichzeitig klagen Unternehmen über Fachkräftenachwuchs und besetzten über 200 Stellen nicht, weil sie keinen geeigneten Jugendlichen fanden. Ein Trend, der seit Jahren steigt und der durch Corona erheblich verschärft wird. „Das darf so nicht weitergehen“, fordert Mario Löhr. „Wir können nicht riskieren, dass Teile der nachwachsenden Generation zu Coronaverlierern werden und auf der anderen Seite die Fachkräftelücke in den Betrieben immer größer wird“.

Startschuss Ausbildungsoffensive

Löhr ruft daher alle Partner der Region auf, „die Ärmel hochzukrempeln“ und mit ihm eine „Ausbildungsoffensive im Kreis Unna“ zu starten. Ziel ist, dass jedem Jugendlichen, der eine Lehre absolvieren will, auch ein Angebot unterbreitet wird. Einen ersten Erfolg kann der Landrat schon verzeichnen: Dem Chef der Werkstatt im Kreis Unna Herbert Dörmann ist es unter der Schirmherrschaft des Landrats und im Schulterschluss mit den Geschäftsführungen der Agentur für Arbeit Hamm und des Jobcenters Kreis Unna gelungen, erhebliche Landesmittel in die Region zu holen. 1 Mio. Euro will das Arbeitsministerium NRW mit seinem neuen Sonderprogramm „Kurs auf Ausbildung“ in die Hand nehmen, um Jugendliche anzusprechen, gezielt ihre beruflichen Wünsche und Interessen zu überprüfen und ihnen dann passgenaue Vorschläge für eine Berufsausbildung zu unterbreiten.

Gleichzeitig werden Unternehmen mit offenen Ausbildungsstellen über vorausgewählte Bewerber informiert und durch persönliche Kontaktherstellung mit den Jugendlichen zusammengebracht. Im Wege dieser 1:1 Vermittlung soll eine möglichst große Deckung zwischen den Wünschen der Jugendlichen und den Bedarfen der Unternehmen hergestellt werden.

Für junge Menschen, die trotz des Matching- und Coachingprozesses keine Stellen finden, finanziert das Land zusätzliche Ausbildungsplätze, die die Werkstatt im Kreis Unna einrichtet. Die Werkstatt kooperiert hier vor allem mit Betrieben, die wegen der Corona-Krise den finanziellen Aufwand der Ausbildung scheuen, obwohl sie ausbildungsberechtigt wären. Daher wird die Ausbildungsvergütung im ersten Jahr vom Land übernommen und der Ausbildungsvertrag mit der Werkstatt geschlossen. Mit den Unternehmen vereinbart die Werkstatt, dass sie den jeweiligen Jugendlichen ab dem zweiten Jahr übernehmen.

Langfristige Strategie

Für Landrat Löhr ist das ein denkbar guter Startschuss für seine Ausbildungsoffensive. Nach den Osterferien wird der Landrat dann alle Partner aus Industrie, Handel, Handwerk, der Gewerkschaft, der Arbeitsagentur und dem Jobcenter zusammen mit der Werkstatt im Kreis Unna einladen, um eine gemeinsame Strategie für die nächsten Jahre zu diskutieren. Hier könnten für den Landrat auch kommunale und Kreistochtergesellschaften mit einbezogen werden und eine Vorbildfunktion übernehmen. Dazu wird Löhr entsprechende Gespräche mit den Bürgermeistern/-innen im Kreis Unna aufnehmen. Und einen nächsten Meilenstein hat Löhr schon mit der Werkstatt im Kreis Unna fest im Blick: Die Bildungseinrichtung hat gemeinsam mit Arbeitsagentur-Chef Thomas Helm und Jobcenter-Geschäftsführer Uwe Ringelsiep einen erneuten Antrag beim Land platziert, um weitere 40 bis 60 landesfinanzierte Ausbildungsstellen in den Kreis Unna zu holen.

– Volker Meier –




„Du hast das Grundstück. Wir haben den Baum.“: Baumpaten/ -innen in Bergkamen gesucht

Unter dem Motto „Du hast das Grundstück. Wir haben den Baum.“ setzt der Regionalverband Ruhr (RVR) in Kooperation mit der Zukunftsinitiative „Wasser in der Stadt von morgen“ und der Emschergenossenschaft ein starkes Projekt mit und für die Region auf. Dabei sind sich die Initiatoren sicher, dass viele private Haus- und Grundstückseigner gefunden werden, die einen Klimabaum großziehen möchten.

Bäume können das Klima verbessern. Sie mindern Schadstoffe, binden CO2 und in Hitzesommern helfen sie, Temperaturen zu senken und Luftfeuchte zu erhöhen. Neben den Grünflächen sind sie damit wichtiger Bestandteil der Grünen Infrastruktur einer Stadt. Das meint auch Bürgermeister Bernd Schäfer: „Dieser tollen Aktion des RVR schließen wir uns gerne an. Die Bürgerinnen und Bürger erhalten so die Chance unkompliziert und nachhaltig die Stadt noch ein wenig grüner zu gestalten.“

Wer für einen der Klimabäume eine Baumpatenschaft auf seinem Wohngrundstück möchte, kommt so ans Ziel:
Ab sofort sind Bewerbungen für die ersten Klimabäume über die Website www.klimabaeume.ruhr mit einem Bild vom Pflanzort möglich. Dort sind alle Infos sowie das Bewerbungsformular zur Baumpatenschaft zu finden.

Bei den Klimabäumen handelt es sich um Apfel-, Birnen-, Kirsch- und Pflaumenbäume, die nicht nur zur Klimaverbesserung beitragen, sondern auch aromatische Früchte liefern. „Die Pflanzung neuer und widerstandsfähiger Bäume ist natürlich ein effektivsten Mittel dem Klimawandel  entgegenzuwirken und dessen Auswirkungen lokal abzumildern“, so der Projektmanager Klima und Umwelt der Stadt Bergkamen, Norman Raupach.

Die Ausgabe der ersten 100 Klimabäume erfolgt am 17. April per Terminvergabe und Corona konform über eine der Verteilerstellen – unter anderem auch in Bergkamen. Die große Klimabäume-Aktion mit der Ausgabe mehrerer tausend Klimabäume an Baumpaten/ -innen findet Corona bedingt erst im Herbst 2021 statt.

Dass die Region hier zusammenhält und man sich gemeinsam für Klimaverbesserungen einsetzt, zeigt die Liste der Kommunen, die die Ausgabe der Klimabäume an die Öffentlichkeit organisieren. Nicht nur die Stadt Bergkamen ist bei der Verteilung dabei, sondern auch die Gemeinde Bönen sowie die Städte Castrop-Rauxel, Ennepetal, Gelsenkirchen, Gevelsberg, Gladbeck, Hattingen, Herne, Herten, Neukirchen-Vluyn, Selm, Sprockhövel, Voerde (Niederrhein), Witten und Xanten. Das Projekt Klimabäume wird von der Bezirksregierung Münster aus Mitteln des Ministeriums für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes NRW gefördert. Es ist Teil der Offensive Grüne Infrastruktur 2030, einem Leitprojekt des RVR für die Metropole Ruhr aus der Ruhr-Konferenz NRW.




Einkaufen im Kaufhaus Schnückel nur bis Samstag möglich – danach geht der Verkauf am Haupteingang weiter

– Anzeige –

Nur bis kommenden Samstag können Kundinnen und Kunden das Kaufhaus Schnückel auf dem Nordberg betreten. Möglich ist dies während der Öffnungszeiten am Donnerstag und Freitag von 9 bis 19 Uhr sowie am Samstag, 27. März von 9 bis 18 Uhr. Dafür muss man sich natürlich anmelden und einen Termin buchen: telefonisch unter 02307/983340 oder im Internet auf der Seite https://outlook.office365.com/owa/calendar/SchnckelBergkamen@schnueckel.shop/bookings/.

Darauf macht aktuell die Leiterin des Kaufhauses Schnückel Claudia Klammer. Aus den Gesprächen mit der Kundschaft hat das Bergkamener Schnückel-Team erfahren, dass viele nicht wissen, dass dies ab Montag, 29. März, nach den neuen Corona-Bestimmungen nicht mehr möglich ist. Dann können vorbestellte Waren wieder nur am Haupteingang am Parkplatz bezahlt und abgeholt werden.




Coronavirus: 98 Neuinfektionen im Kreis Unna

Heute ist der Gesundheitsbehörde ein weiterer Todesfall im Zusammenhang mit Corona gemeldet worden. Verstorben ist eine 77-jährige Frau aus Lünen am 21. März.

98 neue Fälle sind heute im Kreis Unna gemeldet worden, neun in Bergkamen. Insgesamt sind damit im Kreis Unna 13.862 Fälle gemeldet worden, 1994 in Bergkamen. 21 Personen mehr als gestern gelten als wieder genesen, vier in Bergkamen. Damit liegt die Zahl der aktuell infizierten Personen bei 889, in Bergkamen bei 83.

Der maßgebliche 7-Tages-Inzidenzwert pro 100.000 Einwohner wird vom Landeszentrum Gesundheit veröffentlicht. Für den Kreis Unna gibt das Landeszentrum einen Inzidenzwert von 84,3 (plus 10,4) an.




BAföG-Stelle beim Kreis rät: Anträge frühzeitig stellen

Wer sich früh kümmert, zahlt selten drauf. Das gilt jedenfalls für BAföG-Leistungen. Der Kreis rät deshalb Schülern, bereits jetzt Anträge zu stellen, auch wenn die Ausbildung erst im August bzw. September beginnt.

Dieser Tipp gilt vor allem für die, die das Geld zur Absicherung des Lebensunterhaltes einplanen. „Erfahrungsgemäß kommt es durch die Vielzahl der zu Beginn des Schuljahres eingehenden Anträge bei der Bewilligung zu Verzögerungen. Und wer BAföG erst nach dem Beginn der Ausbildung beantragt, kann bares Geld verlieren“, betont Janina Schölzel, Sachgebietsleiterin für Teilhabe- und Förderleistungen.

Je vollständiger der Antrag, desto schneller fließt Geld
Ein Anspruch auf Ausbildungsförderung entsteht zwar mit Beginn der Ausbildung, gezahlt werden kann BAföG aber frühestens ab dem Monat der Antragstellung. Zusätzlich gilt: Je vollständiger ein BAföG-Antrag eingereicht wird, desto schneller können auch die Leistungen bewilligt werden.

Nähere Informationen über förderfähige Ausbildungen, erforderliche Antragsunterlagen, Ansprechpartner und Öffnungszeiten des Amtes für Ausbildungsförderung des Kreises Unna gibt es im Internet unter www.kreis-unna.de.

Der BAföG-Antrag kann auch unter www.bafoeg-online.nrw.de ausgefüllt und der Ausbildungsförderung übermittelt werden. Unbedingt beachten: Die Antragstellung gilt erst mit Eingang des Antrags per E-Mail, Fax oder per Post. PK | PKU




DIE LINKE wählt Direktkandidatin und Direktkandidaten für den neuen Bundestag

Auf der Aufstellungsversammlung der Partei Die Linke im Wahlkreis Unna I wurde der gebürtige Kamener Andreas Meier zum Direktkandidaten für die nächste Bundestagswahl im September 2021 gewählt.

Andreas Meier wurde 1976 in Kamen geboren und ist seit 2008 Mitglied der Partei Die Linke. Seit 2010 ist er Mitglied in der Kommunalfraktion Die Linke/GAL, arbeitet aktiv im Orts- und Kreisverband mit. Er war Beisitzer im Kreisvorstand von 2015-2019 und ist Mitarbeiter im Landesarbeitskreis
„Ökologischer Umbau“. Seine politischen Schwerpunkte liegen in der Umwelt- und Klimapolitik sowie im sozialen Bereich.

Rebekka Kämpfe (33), Studentin der angewandten Sozialwissenschaften, ist Mitglied der Partei DieLinke, und kandidiert anlässlich der Bundestagswahlen 2021 für ein Direktmandat im Wahlkreis Hamm – Unna II.

Sie ist Sprecherin des OV Werne, außerdem Bundesdelegierte und beteiligt sich an einer Frauen-Initiative des KV Unna. Ihr politischer Fokus liegt in den Bereichen Bedingungsloses Grundeinkommen (pro), Abschaffung des Ehegatten-Splittings, Kampf gegen Sexismus, Vernetzung von Frauen, Anhebung der Mindestgrenze beim Elterngeld, Steuervergünstigungen für Alleinerziehende, Pro Frauenquote und Pro Nordisches Modell(Prostitutionsbekämpfung).




Der Ton macht’s – auch bei der VKU

VKU 2015 Haltewunschtaste

Viele Fahrgäste wissen nicht genau, wann sie während der Busfahrt den Stoppknopf drücken sollen. Weil sie nicht sicher sind, wann die Haltestelle kommt, an der sie aussteigen müssen. Dies betrifft besondere Fahrgäste, die sich vor Ort nicht so gut auskennen oder Sehbehinderte.

Deshalb gibt es in den Bussen der VKU Haltestellenansagen. Wenn man bisher allerdings nicht aufmerksam war, konnte man diese leicht überhören. Damit ist jetzt Schluss. Seit dieser Woche gibt es einen Signalton vor der Ansage. Der wirkt wie ein „Achtung“-Zeichen. Erklingt der Ton, wird man
automatisch aufmerksam. Danach bleibt noch genügend Zeit, den Stoppknopf zu drücken.

Ausgesucht hat den Ton das Projekt JederBus zusammen mit Vertretern des Fahrpersonals. Zur Auswahl standen fünf verschiedene Töne. Ziel war es einen Ton zu finden, der ins Ohr geht, aber nicht aufdringlich ist. Das Ergebnis ist ab sofort in den Bussen zu hören.

Die VKU führt das Projektes JederBus seit 2013 im Auftrag des Kreises Unna durch. JederBus ist das Inklusionsprojekt der VKU und vereint Menschen mit den unterschiedlichsten Beeinträchtigungen. Ziel von JederBus ist es, das Busfahren für alle so einfach wie möglich zu machen. Dazu arbeitet JederBus eng mit Einrichtungen, Behindertenbeiräten, Selbsthilfegruppen, Vereinen und Förderschulen zusammen.