Wohlfahrtspflege für eine vielfältige Gesellschaft: Projekt zur Stärkung sozialer Träger lädt zu Veranstaltung ein  

Soziale Hilfen werden in Deutschland überwiegend von freien Wohlfahrtsträgern geleistet: Ob Kitas, Erziehungshilfe oder Freizeitangebote, Seniorentreffs und Pflegeheime, Dienste für Menschen mit Behinderung, Unterstützungsangebote für Menschen in sozialer Notlage oder aber auch Beratungsdienste für Einwander:innen und Geflüchtete – nicht der Staat erbringt diese Leistungen, sondern verschiedene Träger sozialer Arbeit.

Zu dieser Trägervielfalt gehören längst auch muslimische und alevitische Gemeinden, Organisationen und Initiativen: Sie leisten wichtige Arbeit – und das nicht nur für ihre eigenen Communities. Unterstützung erhalten diese Einrichtungen seit einiger Zeit vom Multikulturellen Forum: „Diese Vereine und Gemeinden sind an vielen Stellen nicht in die Prozesse der Wohlfahrtspflege in Deutschland eingebunden. Beispielsweise sind ihnen häufig Formalitäten wie die Anerkennung als Kinder- und Jugendhilfeträger nicht bekannt, die aber Voraussetzung für bestimmte Fördergelder sind,“ erläutert Mitarbeiterin Hediye Açık. Sie verantwortet beim Multikulturellen Forum das Projekt „Gemeinsam Lernen im Dialog – Muslimische und alevitische Sozialarbeit stärken“ für Lünen und Bergkamen, das vom NRW-Ministerium für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration gefördert wird.

Mit Seminaren zu fachlichen Standards im Bereich Jugendarbeit, Seniorenarbeit oder in der Flüchtlingshilfe, Fortbildungen zu Finanzierungskonzepten und Förderstrukturen sowie weiterer Unterstützungs- und Vernetzungsangebote möchte das Projekt diese wichtigen Akteure der sozialen Arbeit stärken. „In einer von Vielfalt geprägten Gesellschaft brauchen wir eine ebenso vielfältige Landschaft der Wohlfahrtspflege und dafür möchten wir einen Beitrag leisten,“ resümiert Açık.

Als nächstes steht im Projekt eine Veranstaltung zur Vereinsführung während der Corona-Pandemie an. Am 25. Mai informiert der renommierte Vereinsrechtler Michael Röcken ab 17.30 Uhr in einem Online-Seminar über die besonderen (Übergangs-)Regeln im Vereins- und Gemeinnützigkeitsrecht während der Ausnahmezeit der Pandemie, die Vereinsvorstände im Blick behalten sollten. Die Veranstaltung ist für alle Interessierten (auch außerhalb von alevitischen und muslimischen Organisationen) offen, eine Anmeldung unter dialogplattform@multikulti-forum.de ist noch bis zum 23.05. möglich.




Physik zum Staunen und Mitmachen: Digitale Kinder-Uni im Mai

Was haben eine Zahnbürste, eine Apfelsine und ein Taschentuch gemeinsam? Es sind alles Gegenstände, die die Teilnehmer der nächsten Kinder-Uni für physikalische Experimente benötigen. Auch im Mai startet die Kinder-Uni wieder digital, dieses Mal mit vielen spannenden Experimenten. Das Beste daran: Die jungen Forscherinnen und Forscher können die Versuche direkt zu Hause selbst durchführen. Die Online-Veranstaltung findet am Freitag, 28. Mai um 17 Uhr über die Plattform Zoom statt.

Physikalische Experimente zum Nachmachen hat Prof. Dr.-Ing. Helmut Grüning von der FH Münster University of Applied Sciences (Campus Steinfurt) im Gepäck. Deutlich werden soll, dass Physik keines falls nur was für staubige Vorlesungen ist, sondern aus unserem Alltag nicht wegzudenken ist. Mit einer Vakuumkanone, einem Feuertornado und seinem Haustier – dem trinkenden Storch Herbert – verspricht Professor Grüning eine beeindruckende Physik-Show, die kein Kind verpassen sollte.

Benötigt werden folgende Gegenstände:

  • eine Zahnbürste (die hat bestimmt jeder)
  • Luftballone (die lassen wir auf mysteriöse Weise platzen)
  • eine Apfelsine (aber nicht zum Aufessen)
  • einen Teelöffel (diesmal nicht zum Essen) und
  • ein Taschentuch (diesmal nicht zum Naseputzen)
  • ein Glas Wasser (Orangensaft geht auch)
  • einen Bierdeckel einen Lappen (falls das Experiment misslingt)

 Teilnahme über Zoom
Um an dem Meeting teilzunehmen, benötigen die Kinder einen Internetzugang und einen Computer, Tablet oder Smartphone. Über die App „Zoom“ oder die Internetadresse www.zoom.com/join kann dann die Meeting-ID: 987 5734 9148 eingegeben werden. Los geht es am 28. Mai um 17 Uhr. Alternativ kann der QR-Code im Flyer gescannt werden. Alle Infos sind unter www.kreis-unna.de/kinderuni zu finden. PK | PKU




Frühlingserwachen am Kurt-Schumacher-Platz – Reinigungsarbeiten an „Mutter mit Kind“ abgeschlossen

Die Skulptur „Mutter mit Kind“ auf dem Kurt-Schumacher-Platz erstrahlt im neuen Glanz.

So sah die Skulptur vor der Reinigung aus.

Die Skulptur „Mutter mit Kind“ von Else Montag kann sich wieder sehen lassen. Die Reinigungsarbeiten an der Figurengruppe am Kurt-Schumacher-Platz in Bergkamen sind nun abgeschlossen und der Einsatz hat sich sichtbar gelohnt. „Bergkamen hat hier eine besonders schöne Skulptur“ meint Restaurator Robert Wennemer, der mit der Reinigung den weißen Unterberger Marmor wieder richtig zur Geltung gebracht hat. 1953 war sie ein Geschenk der Maximilianshütte in Sulzbach-Rosenberg an die Bergkamener Schachtanlage Grimberg. Moos, Flechten und Graffitis haben im Laufe der Jahre das Erscheinungsbild der schönen Dame getrübt. Die Reinigung und Restaurierung erfolgte nach Denkmalschutzrechtlichen Vorgaben.

Direkt im Anschluss an die Reinigung, wurde auch der gesamte Platz vom städtischen Bauhof in Form gebracht und das ehemalige Brunnenbecken neu bepflanzt. Die zahlreichen Bänke um die Skulptur laden nun wieder zu einer Kunstpause ein.

Bereits 2018 rückte die Kunstaktion „Stadtbesetzung“ den idyllischen Platz in den Fokus der Öffentlichkeit. Die Künstler Samuel Treindl und David Rauer errichteten um das Brunnenbecken vier Funktionsbereiche. Küche, Bar, Café und Ofen verwandelten den Ort in einen sozialen Treffpunkt und luden alle Interessierten zur Mithilfe und gemeinsamen Aktionen ein.




Rüdiger Weiß legt jetzt auch sein Amt als Landtagsabgeordneter nieder

Rüdiger Weiß als Redner im Düsseldorfer Landtag.

Von seinen politischen Ämtern in Bergkamen will sich der bisherige SPD-Fraktionsvorsitzende im Stadtrat Rüdiger Weiß zum 1. Juni als Folge der sogenannten Briefkopfaffäre zurückziehen. Jetzt will er auch sein Amt als Abgeordneter des NRW-Landtags niederlegen. Das geht aus einer Erklärung des SPD-Unterbezirksvorsitzenden Oliver Kaczmarek vom Mittwochabend hervor.

Wörtlich erklärt Kaczmarek: „Rüdiger Weiß hat mir gegenüber heute Abend persönlich seinen Rückzug vom Amt als Landtagsabgeordneter für Bergkamen, Bönen, Herringen und Kamen erklärt. Das habe ich dem Vorstand der SPD im Kreis Unna in der heutigen Sitzung mitgeteilt, der die Erklärung mit Respekt entgegengenommen hat. Der Schritt entspricht den Forderungen aus weiten Teilen der SPD, nachdem Rüdiger Weiß gestern bereits den Rückzug von allen übrigen politischen Ämtern erklärt hat, und er ist richtig. Für die SPD geht es nun darum, Vertrauen in die Redlichkeit ihrer Mandatsträger und die Verlässlichkeit politischer Entscheidungen zu bewahren und, wo nötig, wiederherzustellen. Wir wenden uns nun wieder mit voller Kraft, Überzeugung und Aufrichtigkeit den Aufgaben der Zukunft für den Kreis Unna zu.“

Unklar ist noch der Zeitpunkt des Rücktritts als Landtagsabgeordneter. Der Termine müsse noch mit dem Landtagspräsidenten abgesprochen werden.




Land bestätigt Inzidenz unter 150: Terminshopping im Einzelhandel ab Freitag erlaubt

Die relevante Sieben-Tages-Inzidenz (RKI) im Kreis Unna liegt seit fünf aufeinanderfolgenden Werktagen unter dem Schwellenwert von 150, das Land hat dies festgestellt und in seiner Allgemeinverfügung veröffentlicht. Damit dürfen ab Freitag, 14. Mai Geschäfte im Kreisgebiet wieder für Terminshopping, das sogenannte Click&Meet, öffnen.

Die Kunden müssen zu ihrem Termin ein tagesaktuelles negatives Testergebnis mitbringen. Wer aber vollständig geimpft oder genesen ist, braucht keinen negativen Test. Eine nachgewiesene Immunisierung durch Impfung oder Genesung ersetzt den Nachweis eines negativen Testergebnisses.

Nachweis für Genesene
Wer Corona hatte und genesen ist, kann das über den Quarantänebescheid nachweisen. Wer den nicht mehr hat, wendet sich an das zuständige Ordnungsamt der jeweiligen Kommune. Alternativ können Genesene auch das PCR-Testergebnis als Nachweis mitführen. Geimpfte haben den Nachweis im Impfpass und auch auf einer gesonderten Bescheinigung bei der Impfung erhalten.

Vorgaben für Geschäfte
Für die Geschäfte gelten klare Vorgaben, wie viele Kunden gleichzeitig im Ladenlokal sein dürfen. Solange die Wocheninzidenz über 100 liegt, darf sich ein Kunde pro angefangene 40 Quadratmeter Verkaufsfläche im Geschäft aufhalten. Der Betreiber muss auch die Kontaktdaten seiner Kunden registrieren. Das kann analog oder auch digital z.B. über die Luca-App erfolgen.

Unabhängig vom Inzidenzwert geöffnet sind Geschäfte des täglichen Bedarfs wie Supermärkte, Drogerien, Optiker oder Blumengeschäfte. PK | PKU




Coronavirus: Ab Freitag ist wieder „Click & Meet“ für Genesene und Immunisierte oder tagesaktuell Getestete möglich

Heute sind der Gesundheitsbehörde zwei weitere Todesfälle im Zusammenhang mit Corona gemeldet worden. Verstorben sind eine 72-jährige Frau aus Kamen am 30. April sowie ein 91-jähriger Mann aus Unna am 12. April.

97 neue Fälle sind heute gemeldet worden, 23 in Bergkamen. Insgesamt sind damit im Kreis Unna 18.318 Fälle gemeldet worden, 2474 in Bergkamen. 242 Personen mehr gelten als wieder genesen, 18 in Bergkamen. Damit liegt die Zahl der aktuell infizierten Personen bei 1.911, in Bergkamen bei 296.

Der maßgebliche 7-Tages-Inzidenzwert pro 100.000 Einwohner wird vom Robert-Koch-Institut veröffentlicht. Er liegt aktuell bei 131,9 (Datenstand 12. Mai 2021 – 3.11 Uhr) und damit den fünften Werktag (Samstag ist Werktag) in Folge unter der 150er Marke. Die offizielle Feststellung, dass Maßnahmen zurückgenommen werden, muss das Land NRW treffen und in einer Allgemeinverfügung veröffentlichen. Mehr: www.mags.nrw/coronavirus-rechtlicheregelungen-nrw

Ab Freitag (14.05.) wird für Genesene und Immunisierte oder tagesaktuell Getestete der Einkauf im Einzelhandel per „Click and Meet“ wieder möglich sein.




Rückschau Bevölkerungsschutz: Mehr als 4.700 Einsätze im Kreis Unna

In der Rettungsleitstelle des Kreises Unna gehen die Notrufe aus dem gesamten Kreisgebiet ein und Einsätze werden koordiniert. Im Jahr 2020 wurden rund 2.200 ehrenamtliche und 220 hauptberufliche Feuerwehrleute zur 4.737 (2019: 5.476; 2018: 5.308) Einsätzen gerufen.

Hauptaufgabe der Feuerwehr wie auch schon in den vergangenen Jahren waren Zimmer-, Wohnungs- und Hausbrände. Ebenfalls rücken die Lebensretter aus, wenn es auf den Autobahnen und Landstraßen gekracht hat: Schwere Verkehrsunfälle, Kfz-Brände und Einsätze mit Gefahrguttransportern gehörten auch 2020 zum Einsatzspektrum.

Feuerwehrservice
Auch in der Schlauchwerkstatt ist viel Arbeit angefallen. 3.099 Feuerwehr-Schläuche (2019: 4.178; 2018: 5.607) aller Art wurden gereinigt, geprüft und gewartet. In der Atemschutzwerkstatt prüften, desinfizierten und reinigten die Mitarbeiter 2.857 Atemschutzgeräte und Chemikalienschutzanzüge (2019: 4.196; 2018: 4.175). Außerdem wurden 1.549 Geräte wie Leinen, Gurte, Leitern, Karabiner und Seile geprüft (2019: 635; 2018: 1.515).

Die Mitarbeiter des Servicezentrums betreuen auch die Atemschutzübungsstrecke. Sie wurde im vergangenem Jahr 126 Mal genutzt (2019: 175; 2018: 156) von den Feuerwehren der Städte und Gemeinden sowie Werkfeuerwehren, der Polizei und privaten Hilfsorganisationen.

Ehre, wem Ehre gebührt
Auf Vorschlag des Kreises hat der NRW-Innenminister im letzten Jahr 39 Feuerwehr-Ehrenzeichen in Silber und 20 in Gold verliehen. Die Ehrenzeichen des Landes werden auf Antrag für 25 Jahre (Silber) oder 35 Jahre (Gold) aktive Feuerwehrzugehörigkeit verliehen.

Die Einsätze der Schutzkräfte werden übrigens unter anderem aus Mitteln der Feuerschutzsteuer bezahlt, die sich wiederum aus Versicherungsprämien zusammensetzt. Der Kreis, die Gemeinden und Städte haben 2020 rund 757.000 Euro dieser Fördermittel erhalten. PK | PKU




Landrat appelliert an Muslime im Kreis Unna: Zuckerfest mit Abstand

Landrat Mario Löhr. Foto: Kreis Unna

„Şeker bayramınız mübarek olsun“, wünscht Landrat Mario Löhr allen Muslimen im Kreis Unna. Am heutigen Mittwoch, 12. Mai ist der letzte Tag des Fastens. Das ab morgen folgende dreitägige Ramadanfest des gemeinsamen Fastenbrechens wird in diesem Jahr allerdings erneut nicht in gewohnter Form stattfinden können.

„Wir wünschen allen Muslimen im Kreis Unna ein friedvolles und besinnliches Ramadanfest – erneut unter besonderen pandemischen Umständen. Gemeinsames Feiern ist nur eingeschränkt möglich. Es sind harte Einschränkungen für alle – und deshalb geht mein Dank an alle Muslime, die in diesen schwierigen Zeiten Geduld beweisen“, so Landrat Löhr.

Gebete mit Abstand
Traditionell wird das Ramadanfest mit dem Festgebet (salat al-id) früh am Morgen in der Moschee eingeleitet. Unter Einhaltung der in den Moscheen geltenden Hygieneregeln kann das Gebet gemeinsam stattfinden. „Informieren Sie sich, welche Regeln in Ihrer Moschee gelten, tragen Sie eine Maske, halten Sie Abstand und beachten Sie vor und nach dem aktuell noch geltenden Gebet die Kontaktbeschränkungen“, bittet Landrat Löhr eindringlich.

Der Kreis Unna weist derzeit eine offizielle Inzidenz von 131,9 auf. Damit gilt nach wie vor die Corona-Notbremse des Bundes. Zu den wichtigsten Regeln gehören die Einschränkung privater Kontakte: Ein Haushalt darf maximal eine weitere Person treffen. Zudem gelten aktuell Ausgangbeschränkungen von 22 bis 5 Uhr.

Test vor Schulanfang
Bevor die Kinder nach dem Ramandanfest wieder in die Kita gehen, ist es sinnvoll, einen kurzen Corona-Test durchzuführen. Das Land NRW stellt über die Kinderbetreuungseinrichtungen wöchentlich zwei kostenlose Tests zur Verfügung. Auch Schulkinder sowie Lehrerinnen und Lehrer können sich in der Schule kostenlos selbst testen.

„Nur wenn wir weiter vorsichtig sind, kann es uns gemeinsam gelingen, die Inzidenzzahlen weiter zu drücken. Erst bei einer stabilen Inzidenz von unter 100 können wir von einer leichten Entspannung der Lage reden. Stand jetzt sind die Infektionszahlen immer noch viel zu hoch, auch wenn sie zuletzt glücklicherweise gefallen sind“, erläutert der Landrat die Lage. PK | PKU




HALT – vom Lockdown der Möglichkeiten und kreativer Überlebenskunst: Film- und Fotoausstellung in der Online-Galerie „sohle 1“

Foto: Claudia Wiens

HALT! Was denken Sie, wenn sie diesen Begriff lesen? Denken Sie: Stopp! Nicht zu nah! Abstand halten? Oder eher: Wer gibt mir Halt und Orientierung? Iris Wolf, Fotografin und Künstlerin aus Dortmund, durchlebte wie viele Kulturschaffende im Laufe der Pandemie eine Achterbahn der Gefühle – ausgelöst von der Sehnsucht nach Nähe, Unbeschwertheit, Austausch. Und immer wieder stellte sie sich die Frage: Wie gehen andere Künstler*innen mit der Situation um?

HALT – eine Ausstellung, acht Positionen

Also hat die Fotografin und Ausstellungsmacherin deutschlandweit recherchiert und bei anderen Künstler*innen nachgefragt: Wie lebt und arbeitet ihr in Zeiten der Pandemie? Iris Wolf kuratierte das Projekt HALT. Die Stadtgalerie Bergkamen stieg als Partnerin mit ins Boot. „Das Ausstellungskonzept HALT vereint acht Künstler*innen-Positionen. Jede*r der beteiligten Fotokünstler*innen eröffnet eine außergewöhnliche Perspektive auf diese besondere Zeit“, sagt Simone Schmidt-Apel, Kulturreferentin der Stadt Bergkamen. Die Ergebnisse sind ab 16. Mai 2021 online auf der Website der Stadtgalerie Bergkamen unter galerie-sohle1.de zu sehen und zu hören.

Gleichzeitig werden Elemente der Ausstellung auch im Stadtbild Bergkamens sichtbar – an der Front der Galerie, in Schaufenstern von vorübergehend geschlossenen Geschäften oder Leerständen. HALT bietet außerdem partizipative Elemente: Die Betrachter*innen sind eingeladen, ihre Gedanken, Gefühle und Erfahrungen im Hinblick auf das Leben während der Pandemie einfließen zu lassen.

Die Künstler*innen

Die Berlinerin Katrin Streicher, in nicht pandemischen Zeiten als freie Fotografin für Magazine im In- und Ausland tätig, dokumentierte das Leben ihrer vierköpfigen Familie unter Corona- und Lockdown-Bedingungen. Ihr Beitrag beleuchtet in der Ausstellung den Aspekt „zusammenHALTen“. Sie verlagert eine zentrale Fragestellung ihrer fotografischen Arbeit – die Wechselwirkung zwischen Menschen, Orten und Identitäten – ins Persönliche. Ihre Bilder erzählen von kostbaren Momenten der Innigkeit, aber auch von Ängsten und Unsicherheiten. Arbeiten von Katrin Streicher waren bereits in Einzel- und Gruppenausstellungen in Europa, Asien und Afrika zu sehen. So nahe wie im Rahmen der Ausstellung in Bergkamen hat sie ihre Rezipienten bisher nicht an sich selbst herangelassen. [katrinstreicher.com]

Foto: Marlena Waldthausen

Die Fotografin Debora Ruppert aus Berlin porträtiert seit vielen Jahren Menschen ohne Obdach. Während der Pandemie traf sie Männer und Frauen, die auf den Straßen Berlins leben: einfach ’mal „anHALTen“ und den ganz persönlichen Geschichten dieser Menschen zuhören. Gemeinsam mit der Filmemacherin Rebecca Rütten besuchte sie Einrichtungen der Wohnungs- und Obdachlosenhilfe und sprach auch mit denjenigen, die unter COVID-19-Bedingungen diese Angebote aufrechterhalten. In ihrem 15-minütigen Filmbeitrag „Obdachlos in Zeiten von COVID-19 – Wenn Du nicht zuhause bleiben kannst“ dokumentieren die beiden Frauen eindrucksvoll, was es bedeutet, wenn es kaum noch Flaschen zum Sammeln gibt und die Essensausgaben geschlossen sind. Bereits seit 2009 porträtiert die Künstlerin Debora Ruppert Menschen, die auf der Straße leben, und schenkt ihnen im Anschluss das mit viel Wertschätzung und Einfühlungsvermögen entstandene Bild. [deboraruppert.com]

Der gebürtige Schleswig-Holsteiner Fred Hüning lebt in Berlin. Sein Beitrag unter der Headline „inneHALTen“ basiert auf seinem Frühlingstagebuch für die Zeitung TAZ. Seine Bilder und Geschichten erzählen mit einem Augenzwinkern, was ihm während diverser Landpartien durch den Kopf ging: Küssen und dabei lachen! Lachen und dabei küssen! Wie gesund ist das denn? Da muss unter Lockdown-Bedingungen auch schon mal der Inhalt der Obstschale herhalten und kurzerhand werden die Banane rot und der Apfel gelb. Das so entstandene Pop-Art-Werk trägt den Titel „Rote Banane grüßt Blauen Reiter“. Neben Ausstellungen in Deutschland waren die Arbeiten von Fred Hüning bereits in Großbritannien, Frankreich, Rumänien, Polen, China und den USA zu sehen. [fredhuening.de]

Mit einer Fotodokumentation – in der Ausstellung unter dem Titel „festHALTen“ zu sehen –wirft Tobias Wuntke, Fotograf aus dem Schwabenland, den Blick bewusst auf das, was eigentlich hinter verschlossenen Türen geschieht: Er fotografierte den Alltag auf der COVID-Intensivstation des Universitätsklinikums Tübingen – seine präzise und klare Bildsprache vermittelt auf eindrückliche Weise Anstrengung, Leid, Technik, Engagement. Tobias Wuntke sagt: „Obwohl das Thema COVID-19 über sämtliche Medien sehr präsent ist, fehlt uns die Vorstellungskraft davon, was ein schwerer Verlauf der Krankheit für Patient*innen, Ärzt*innen und vor allem Pflegende bedeutet. Die Idee zu diesem Fotoprojekt kam aus dem Pflegeteam selbst, eine der Intensivpflegerinnen äußerte den Wunsch, der Öffentlichkeit die Geschehnisse auf der Intensivstation zugänglich zu machen.“ [tobiaswuntke.de]

Marzena Skubatz zeigt mit dem Beitrag „HALTlos“ Teile ihrer Arbeit „Cocoon“, die während des Lockdowns im Jahr 2020 entstanden ist. Die lyrischen, zum Teil surrealen Motive zeigen einen Menschen – mit sich allein: Fast hört man die Stille, den Wimpernschlag, das Rascheln der Bettdecke, das dumpfe Rauschen des eigenen Blutes beim Untertauchen in der Badewanne. Marzena Skubatz machte ihr Fotografie-Diplom 2010 in Dortmund, lebt und arbeitet mittlerweile in Berlin und Island. Die Arbeiten waren bereits in einer Gruppenausstellung unter dem Titel „The Journal – Documenting COVID-19“ im Herbst 2020 im Benaki Museum Athen und im Washington Post Magazin zu sehen. [marzenaskubatz.com]

Marlena Waldthausen (Fotos) und Miriam Dahlinger (Texte) porträtierten für die Serie „Corona Blues“ der Wochenzeitung DIE ZEIT ältere Menschen während des Lockdowns. Eine Auswahl dieser Fotos und Geschichten präsentieren sie nun unter dem Titel „entHALTsam“ in der Ausstellung. Der Blick der Betrachter wird von außen durch die Fensterscheibe ins Innere gelenkt. Spiegelungen und Schattierungen lassen das Außen mit den Gesichtern verschwimmen. Eindrücklich und berührend berichten die Porträtierten, wie sie mit ihren Gefühlen umgehen: „Abends geben wir uns ein Küsschen. Morgens freuen wir uns, dass wir noch da sind.“ [marlena-waldthausen.de]

Iris Wolf führt mit einem Selbstporträt und einem Audio in ihren Beitrag „verHALTen“ ein: „Ich vermisse die Unbeschwertheit, ich bewundere mutige Menschen, ich sehne mich nach Schönheit …“ Ihre Arbeit ist ein Gedankentagebuch, ein Blick auf die Gesellschaft während der Pandemie. Ihre Fotografien und Typografien spielen mit den Widersprüchen, die sich durch die Ausnahmesituation auftun, sie verbildlichen einen inneren Diskurs zwischen dem Wunsch nach heiler Welt und dem Drang, etwas bewegen zu müssen. Iris Wolf: „Die Pandemie offenbart Schwachstellen der Gesellschaft, macht sie schmerzlich erlebbar: Nationalismus, Rassismus, Klimakrise, Bildungsungleichheiten, Antifeminismus …“ All‘ diese Themen schwirren herum und formieren sich zu Motiven: zur Fotografie des eigenen Achselhaars, zum ästhetisch perfekt in Szene gesetzten Blümchens in einer Vase oder zum melancholisch anmutenden Schneeengel im menschenleeren Feld. [iriswolf-fotografie.de]

Schrill, bunt – un poco loco. Das war die Überlebensstrategie der Foto-Künstlerin Claudia Wiens, die den strengen siebenwöchigen Lockdown im Frühjahr 2020 in Sevilla erlebt hat. „unterHALTen“ basiert auf einer Corona-Chronik der besonderen Art. Täglich zur gleichen Zeit baute die Künstlerin auf der Dachterrasse des Hauses, das sie nicht verlassen durfte, ein immer wieder neues buntes Setting auf. Da wird die Veranda zum Surferparadies, zur Oase in der Wüste oder zur Einflugschneise für überdimensionale Bienen. „Die Bilder feiern keineswegs das Eingesperrtsein, die Situation hat mich bis ins tiefste Innere erschüttert”, berichtet die Künstlerin. Um ihre Verzweiflung zu überwinden, habe sie all ihre kreativen Ressourcen aktiviert. Manchmal schaue sie sich diese Bilder an und fühle sich an den Film „Einer flog übers Kuckucksnest“ erinnert. [claudiawiens.com]

Ausblick

Die Fotoausstellung HALT ist als digitales Format auf der Website der Galerie Sohle 1 zu erleben – erweitert durch Audio- und Videoelemente. Am Ende werden die Betrachter*innen anhand von Leitfragen aufgefordert, ihr aktuelles Befinden zu hinterfragen und einige Sätze oder Audios an die Adresse enthalten@web.de zu senden. Die Zuschauer*innen-Beiträge fließen dann nach und nach in die Ausstellung ein.

Ansprechpartnerin / Kontakt

Iris Wolf

E-Mail: info@iriswolf-fotografie.de

Telefon: 0172_7 627 509

www.iriswolf-fotografie.de




„Fotoaktion Lieblingsort – ein Spaß für die ganze Familie“ der Bergkamener AWO Kitas

Die Bergkamener AWO Kitas haben jetzt die „Fotoaktion Lieblingsort- ein Spaß für die ganze Familie“ gestartet. Und so geht es:

Sie haben einen Lieblingsort in Bergkamen? Dann nichts wie hin! Und dann? Bauen Sie dort einen schönen großen Steinturm. Wenn Sie diesen gebaut haben, knipsen Sie ein schönes Foto von Ihrem Kunstwerk – gerne dürfen auch Sie mit auf dem Foto zu sehen sein. Sollten Sie keine Möglichkeit haben zu ihrem Lieblingsort zu gelangen, dürfen Sie selbstverständlich auch ein Bild von ihrem Steinturm am Lieblingsort malen.

Das Foto oder ihr Bild senden Sie bitte bis spätestens 31.05.2021 per E-Mail an eine AWO Kita in Bergkamen. Sollte dies nicht möglich sein, können Sie es auch gerne in den Briefkasten Ihrer Einrichtung werfen. Anschließend wählen die Kinder der jeweiligen Kita ihr Lieblingsbild. Ob groß oder klein, jeder Teilnehmer bekommt ein super leckeres Wassereis, dieses kann man in der Einrichtung abholen. Die Gewinnerfamilie erhält einen Gutschein für eine Bergkamener Eisdiele ihrer Wahl.

Bitte vergessen Sie Ihre Kontaktdaten nicht, damit Sie über ihren Gewinn benachrichtigt werden können..




Sportunterricht in Zeiten von Corona an der Willy-Brandt-Gesamtschule

Der Sportunterricht in Corona-Zeiten stellt alle Sportlehrkräfte vor eine große Herausforderung, da die allgemein geltenden Reglungen einen regulären Unterricht nahezu unmöglich machen. „Dabei ist es gerade in der momentanen Situation sehr wichtig, sich körperlich zu betätigen, um den Kopf freizubekommen“, ist die Willy-Brandt-Gesamtschule überzeugt.

Dank eines großzügigen Sponsorings des „FitX“ in Hamm, gehören diese Sorgen nun teilweise der Vergangenheit an. Seit neustem verfügt die Willy-Brandt-Gesamtschule über 36 Minitrampoline, die es den Schülerinnen und Schülern ermöglichen, sich kontaktlos mit ausreichend Abstand und ganz viel Spaß mal wieder richtig auszupowern.