Problem war das Einparken: Frau ohne Führerschein zweites Mal aufgeflogen

von Andreas Milk
Ohne ihre Probleme beim Einparken wäre Danuta H. (60, Name geändert) womöglich bis heute noch gar nicht näher mit Polizei und Justiz in Kontakt gekommen. Im Juni dieses Jahres baute sie beim Rangieren ihres Autos auf der Hubert-Biernat-Straße einen Unfall. Bei der Gelegenheit fiel auf, dass sie gar keinen Führerschein hatte. Der Fall kam jetzt vors Kamener Amtsgericht. Danuta H. selbst kam allerdings nicht: Sie hatte die Ladung wohl ignoriert.

Schon einmal war sie den Behörden aufgefallen – und zwar mit dem gleichen Delikt. Einige Wochen vor dem Crash in Bergkamen hatte sie – ebenfalls beim Einparken – schon anderswo die Kontrolle übers Auto verloren und einen Schaden verursacht.

Danuta H. behauptete seinerzeit bei der Polizei, in Polen eine Fahrerlaubnis erworben zu haben. Eine Nachfrage im Nachbarland ergab aber: Das stimmte gar nicht. In Abwesenheit verurteilte der Richter in Kamen sie nun zu einer weiteren Geldstrafe: 2.700 Euro sind diesmal fällig. Daneben wurde eine Sperre von einem Jahr für den Erwerb eines tatsächlichen Führerscheins verhängt.




Drei Weihnachtsmärkte in Bergkamen – in Rünthe sogar an zwei langen Wochenenden

Weihnachtsdorf der Oldtimer Remise Gut Keinemann.

Drei Weihnachtsmärkte locken in der Adventszeit in Bergkamen die Besucherinnen und Besucher an. Bisher spricht nichts dagegen, dass sie auch tatsächlich stattfinden werden.

Los geht er mit dem bewährten „Doppelpack“ am Samstag vor dem 1. Advent, 27. November. Zum 14, Mal öffnet um 14 Uhr der Overberger Adventsmarkt der auf dem Gelände der Grundschule an der Kamer Heide seine Pforten.

Zum 8. Mal lädt ab 15 Uhr die Vereinsgemeinschaft „Wir in Weddinghofen“ zum vorweihnachtlichen Trubel auf dem Parkplatz am Albert-Schweitzer-Haus, Schulstraße 8, ein.

In Oberaden gibt es diesmal keinen Weihnachtsmarkt, dafür aber in Rünthe am 2. und 3. Adventswochenende, freitags am 16.30 Uhr, samstags ab 14 Uhr und sonntags ab 11 Uhr, rund um die Oldtimer Remise Gut Keinemann, Fürstenhof 1. Es wird „Bergkamens schönstes Weihnachtsdorf“ mit größerem Außenbereich, breiteren Gängen, aktuellem Hygienekonzept und einer 3G Regelung, erklären die Veranstalter. Die Aufbauarbeit zum historischen Weihnachtsmarkt laufen bereits.




AD(H)S bei Kindern und Jugendlichen: Online-Informationsveranstaltung der Erziehungsberatungsstelle

Die Beratungsstelle für Kinder, Jugendliche und Eltern der Städte Bergkamen und Kamen, der Förderverein der Beratungsstelle und das Familienzentrum Sprösslinge laden Eltern und andere Erziehende von Kindern und Jugendlichen mit AD(H)S am Mittwoch, den 17.November um 19:00 Uhr zu einem ca. zweistündigen, kostenlosen Informationsabend ein.

Die Psychologin und ausgewiesene Expertin für die Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) Andrea Brinkmann beleuchtet wichtige Hinweise zur Symptomatik sowie ihren Auswirkungen für die Betroffenen und ihr Umfeld, skizziert hilfreiche Tipps zu den sich daraus ergebenden Herausforderungen im Alltag und stellt sich den Fragen der Teilnehmenden. Aufgrund der Pandemie findet die Veranstaltung im Online-Format per Zoom statt. Interessierte können sich bis einschließlich 14.11.2021 per E-mail unter beratungsstelle@helimail.de oder telefonisch unter 02307/68678 anmelden.

Familien von Kindern und Jugendlichen mit AD(H)S sind mit besonderen Schwierigkeiten und Herausforderungen konfrontiert, woraus sich nicht selten große Belastungen ergeben, die häufig nicht allein mit gutem Willen oder gut gemeinten Ratschlägen zu bewältigen sind.

Wenn die fünfjährige Malu schon frühmorgens kaum zu bremsen ist, laut durch die Wohnung poltert, ständig in Aktion ohne bei einer Tätigkeit zu verweilen, fällt es Eltern nachvollziehbarerweise schwer, gelassen zu bleiben. Oder wenn der Zweitklässler Linus sich bei den Hausaufgaben von jeder Kleinigkeit ablenken lässt, sie kaum zu Ende bringt und diese sich über Ewigkeiten hinziehen, dann steigt auch der Stresspegel bei den Eltern.

Doch Malu und Linus tun dies nicht um die Eltern zu ärgern, sondern ihr Verhalten ist der AD(H)S geschuldet, die durch Schwierigkeiten in drei Kernbereichen gekennzeichnet ist: Einer wenig ausgeprägten Aufmerksamkeits- und Konzentrationsfähigkeit, einer starken Impulsivität und wie bei Malu, einer großen motorischen Unruhe (Hyperaktivität).

„Darum ist es günstig durch frühzeitiges, vorbeugendes Handeln typische Konfliktsituationen durch das konsequente Einhalten erprobter Strategien schon im Vorfeld zu entschärfen“, weiß die Referentin Andrea Brinkmann. Wie das im Einzelnen aussehen kann, veranschaulicht Brinkmann in der Veranstaltung. Ihr ist zudem wichtig darauf hinzuweisen, dass viele Betroffene auch besondere Ressourcen haben, die sich z.B. in einer großen Spontanität, Flexibilität und Kreativität manifestieren: „Eine ausschließlich auf die Schwierigkeiten orientierte Sichtweise wird den Betroffenen keinesfalls gerecht“. Auch dieser Aspekt wird in der Veranstaltung aufgegriffen.

Auf einen Blick

Zielgruppe:   Eltern und Erziehende von Kindern mit AD(H)S

Wann:          17.11.2021 von 19:00 bis ca. 21:00

Format:        Online per Zoom

Anmeldung:  per e-mail: beratungsstelle@helimail.de
telefonisch: 02307/68678
jeweils bis zum 14.11.2021

 




Es wird schwierig: Bergkamens SPD-Chef möchte in den Düsseldorfer Landtag

In den kommenden Tagen wird die SPD im Kreis Unna ihre Kandidat: innen für die Landtagswahl am 15. Mai 2022 nominieren. Richtig spannend wird es nur im sogenannten Mittelkreis (Bergkamen, Kamen, Bönen und Herringen). Nur hier haben am Mittwoch, 10. November, in der Kamener Stadthalle die Delegierten eine richtige Wahl. Neben dem Bergkamener SPD-Stadtverbandsvorsitzenden Andre Rocholl bewerben sich aus Bönen Silvia Gosewinkel und für den Hammer Stadtbezirk Herringen Oliver Schmidt-Formann.

Spannend ist diese Delegiertenkonferenz, weil der gastgebende Stadtverband Kamen selbst keine Kandidatin oder Kandidatin „ins Rennen“ schickt und sich selbst nicht festgelegt hat. Er überlässt die Entscheidung seinen Delegierten. Silvia Gosewinkel hat inzwischen das Votum des Juso-Unterbezirks erhalten. Oliver Schmidt-Formann ist Diplom-Landschaftsökologe und Leiter des Umweltamts der Stadt Hamm und dürfte die Umweltschützer unter den Delegierten ansprechen. Für André Rocholl spricht, dass er seit einigen Jahren erfolgreich Vorsitzender des Bergkamener Stadtverbands ist.

Am Donnerstag, 11. November, geht es im Kolpingsaal Werne um den Wahlkreis Unna II mit Lünen, Selm und Werne. Bisher liegt hier nur die Kandidatur von Rainer Schmeltzer vor, der bereits dem Landtag angehört. Sein Landtagskollege aus dem Südkreis mit Fröndenberg, Holzwickede, Schwerte und Unna Hartmut Ganzke stellt sich am 16. November dem Votum der Delegierten. Wie bei Schmeltzer hat auch er bisher keinen Gegenkandidaten.

 




Winterzauber: Schlittschuhvergnügen auf einer synthetischen Eisbahn in der Marina Rünthe ab Samstag

In der Marina Rünthe wird es ab kommenden Samstag, 13. November bis zum 16. Januar, winterlich. Unter der Regie des Teams der Gaststätte PIER 47, soll sich der beta-Platz in ein Winterparadies verwandeln.

Hauptattraktion soll hier eine Kunststoff-Schlittschuhbahn sein, die auch zu Eisstock- und Lattlschießen einlädt. „Die synthetische Eisbahn kann nur mit Eishockey-Schlittschuhen betreten werden. Diese können vor Ort gegen eine kleine Leihgebühr ausgeliehen werden. Eigene Eishockey-Schuhe dürfen natürlich mitgebracht werden!“, teilt das PIER 47 auf seiner Facebook-Seite mit. Dazu gibt es Glühwein und/oder winterliches Urban Marina Food.

Die Öffnungszeiten fürs Schlittschuhlaufen:

Montag bis Freitag: 13.00 bis 19.00 Uhr

Samstag und Sonntag: 12.00 bis 19.00 Uhr

EISSTOCK oder LATTL-Schießen (Anmeldung/Reservierungen dazu vorab im Pier 47 oder per Telefon: 02389 9289312)

Täglich:

19.00 Uhr bis 22.00 Uhr.

Am letzten Januar-Wochenende möchte das Bergkamener Stadtmarketing wieder zum Marina-Hafenfeuer einladen, falls es Corona zulässt.




Aktionskreis zeigt sich enttäuschte von der Bergkamener Kommunalpolitik

Der Aktionskreis Wohnen und Leben ist enttäuscht von der Bergkamener Kommunalpolitik. Im Rathaus und im Ratstrakt finden seine Intitiativen, insbesondere zum Thema Klimawandel, nur sehr wenig Zuspruch. Trotzdem will der Aktionskreis seine Aktivitäten verstärken. Da geht aus seine jüngsten Pressemitteilung hervor.
Zuletzt beim Thema „Starkregenereignisse und Klimaschutz“ musste der Aktionskreis Wohnen und Leben erfahren, dass die von ihm in die Öffentlichkeit gebrachten Gesprächseröffnungen von der Politik in Bergkamen eher auf Ablehnung stoßen. Bei der am 01.09.2021 durchgeführten Veranstaltung in der Mensa der Regenbogenschule in Rünthe weigerte sich die Verwaltungsspitze der Stadt, einen angefragten SEB-Mitarbeiter dafür abzustellen. Die im Nachgang vom Aktionskreis beantragte Bürgeranregung zur Durchführung regelmäßiger Informationsveranstaltungen zum Klimaschutz in den einzelnen Stadtteilen wurde am 30.09.2021 im Haupt- und Finanzausschuss bei einer Enthaltung von 5 der 6 Ratsfraktionen abgelehnt. Einen eigenen Antrag zum Thema hatte keine Fraktion gestellt.
Bei zahlreichen anderen Bürgeranregungen des Aktionskreises seit 2019 zeigte sich eine entsprechende Ablehnung in den Reihen fast aller Ratsparteien – ohne in den angesprochenen Themen eigene Anträge in den Rat einzubringen. In einem Falle nicht: Die SPD-Fraktion stellte beim Thema „Marktplatz Rünthe“ einen angeblich weitergehenden Antrag, wodurch die Bürgeranregung des Aktionskreises nicht zur Abstimmung kam. Folgenlos blieben die vom Aktionskreis eingebrachten Bürgeranregungen nicht, weil diese oft auch durch Aktionen und Unterschriftensammlungen (Gewerbegebiet: mehr als 800, Marktplatz Rünthe: 134 aktuell) begleitet wurden.
Womit hat also „die Politik“ ein Problem, wenn sich MitbürgerInnen aus der Zivilgesellschaft in die „Politikgestaltung“ einmischen? Offensichtlich fehlt generell das Verständnis, dass die Parteien nur ein Teil der Gestaltungsmacht in einer Demokratie sein sollten. Die rasant zunehmende  globale und damit auch lokale „Klimakakrise“ braucht aber im Prinzip jeden einzelnen Menschen als Akteur, so dass „Parteien“ mit einer solchen Haltung da eher eine kontra-produktive Wirkung erzeugen. Die Haltung der Parteien ist auch rechtlich problematisch, weil die Gemeideordnung-NW durch die §§ 23-26, § 40, § 48,2 die Legitimation von einzelnen Bürgern zur Teilnahme am demokratischen Entscheidungsprozess vorsieht. Das wird sich in der Praxis natürlich nur ändern, wenn die Zivilgesellschaft sich verstärkt in den „Politikbetrieb“ einmischt. Der Satz von Willy-Brandt „Mehr Demokratie wagen“ ist ernst zu nehmen und gilt nach wie vor.“
Der Aktionskreis bleibt aktiv und ist – trotz dieser Blockaden der „Politik“ – gesprächsbereit und wird sich auch in Zukunft durch Bürgeranregungen in die Politik in Bergkamen einmischen. Darüber hinaus werden eigene Veranstaltungen zu den Themenfeldern „Folgen des Bergbaus“, „Klimaschutz & Ausbau der Erneuerbaren Energien“, „Stadt-/Stadteil-Entwicklung“ und „Belebung lokaler Plätze durch Kultur“ organisiert. In Planung befindet sich bereits eine Veranstaltung mit dem Arbeitstitel „RAG: Grubenwasserflutung/PCB und Klimawandel/Hochwasserschutz in Bergsenkungsgebieten“. Ort und Datum der Veranstaltung stehen fest: Ökostation in Bergkamen-Heil am Mittwoch, den 23. März 2022.  



Mein Sitzplatz zum Mitnehmen – Sitzkissen filzen für Kinder ab 7 Jahre auf der Ökologiestation

Wer Lust hat einen eigenen, tragbaren Sitzplatz zu filzen kann das in 3 Stunden in der Ökologiestation schaffen. Das Sitzkissen kann überall mit hingenommen werden – egal, ob an den Schreibtisch, in den Garten , zum Picknick oder in den Wald. Die Kinder können sich für ihre Lieblingsfarbe und ein schönes Motiv entscheiden. Anschließend wird das individuelle Sitzkissen aus Schafwolle nach dem Nassfilzverfahren gefilzt. Für den Transport lässt es sich mit einem Band zusammenrollen.

Diese Aktion für Kinder wird angeboten am Samstag, 4. Dezember, (14.00 – 17.00 Uhr). Durchgeführt wird die Aktion von der Wildnispädagogin Sandra Bille.

Die Kosten für diese Kinderaktion betragen 30 Euro/Kind. Maximal können 16 Kinder an der Aktion teilnehmen. Anmeldungen ab sofort bei Dorothee Weber-Köhling (02389-980913) oder umweltzentrum_westfalen@t-online.de




Theaterverein Overberge verzichtet auf Aufführungen im Januar 2022

Die Mitglieder des Theatervereins Overberge trafen sich auf der Alm an der Hochstraße.

Nach langer Coronapause traf sich der Theaterverein Overberge erstmals zu einem gemütlichen Beisammensein, unter Einhaltung der 3G – Regel, auf der Alm.  Auf Grund der unsicheren epidemischen Lage hat sich der Verein schweren Herzens dazu entschlossen, auch im Januar 2022 kein neues Theaterstück aufzuführen.

„Denn es werden Luststücke gespielt und die erfordern körperliche Nähe. Ein Stück wird erst dadurch lebendig, es wird umarmt, geknuddelt und geküsst. Bei ca. 10 Spielern wird das nichts, mit Abstand und Maske. Außerdem sind die Darsteller und nicht nur diese, wochenlang bei den Proben und nachher beim Bühnenbau und letztlich zu den Aufführungen zusammen. Es wäre eine Katastrophe wenn es zu einer Quarantäne kommen würde“, heißt es in einer Erklärung des Theatervereins Overberge.

Außerdem möchte der Theaterverein seinem Publikum wieder einen unbeschwerten, fröhlichen Abend bieten, an dem nach Herzenslust gelacht werden darf – ohne Auflagen. Der Verein hofft auf das Verständnis und auf die Treue seiner Zuschauer, die zum Teil auch schon Jahrzehnte dabei sind, damit  alle im Januar 2023 gesund und munter wieder zusammen treffen können.

Aber auch ohne Kartenverkauf ist der Theaterverein am 27. November auf dem „Overberger Adventmarkt“ an der Grundschule mit einer Aktion vertreten und freut sich auf ein wieder sehen.




Nächster Kaffeeklatsch der Stadt Bergkamen am 4. Dezember in der Thomaskirche Overberge

Der Kaffeeklatsch im Martin-Luther-Haus in Weddinghofen war ein voller Erfolg

Tolle Stimmung, tolle Musik beim 4. Kaffeeklatsch der Stadt Bergkamen im Martin-Luther-Haus in Bergkamen-Weddinghofen. Rund 100 Senior:innen folgten der Einladung am vergangenen Sonntag und waren sichtlich begeistert von der tollen Stimmung. Wieder mal überraschten die Kuchenpat:innen mit den selbst gebackenen Kuchen alle Senior:innen. Für den musikalischen Rahmen sorgte die Sängerin dieMel (www.die-mel.de).

Der nächste Termin für den „Kaffeeklatsch“ ist der 04. Dezember. Der Kaffeeklatsch steht ganz im Zeichen „Weihnachtszeit ist die schönste Zeit im Jahr“. Geplant ist der Nachmittag in der Thomas Kirche in Overberge, wieder von 14.30 bis etwa 17 Uhr. Für Musik sorgt dann die erste Bergkamener Seniorenband. Eine Anmeldung ist erforderlich. Das ist telefonisch unter 02307/965-433 von montags bis freitags möglich oder per E-Mail an t.lackmann@bergkamen.de. Die 3G-Zertifikate wie der Impfnachweis werden am Eingang überprüft.




Polizei sucht Zeugen nach Aufbruch eines Zigarettenautomaten an der Heinrichstraße

Bislang unbekannte Täter haben in der Nacht von Freitag auf Samstag einen Zigarettenautomaten in der Heinrichstraße in Bergkamen gewaltsam aufgetrennt und die darin befindlichen Zigarettenschachteln sowie die Geldkassette entwendet. Eine konkrete Schadenshöhe steht noch nicht fest.

Einem Zeugen fiel das beschädigte Gerät am Samstagmorgen gegen 9.00 Uhr auf. Er verständigte daraufhin die Polizei. Diese sucht nun Zeugen, die Verdächtiges beobachtet haben. Hinweise nimmt die Wache Kamen unter der Rufnummer 02307-921 3220 entgegen.




Im Kunst-Container Kultur berühren und den Ruf nach Wandel kreativ umsetzen

 

Baustellenkunst, entstanden aus dem Material des Abrisses.

Zwei von ihnen kamen jeden Tag vorbei. Mindestens zwei Jungs der sechs Kinder der Familie aus der City waren Stammgäste im Kunst-Container von Manfred Webel. Eigentlich sollten sie nur kurz nachschauen, ob es mit der Baustelle jetzt endlich losgeht. Dass dort Kunst drinsteckte im vermeintlichen Baustellencontainer, war eine Überraschung. Dass die reichlich Spaß macht, noch viel mehr.

Der Kunstcontainer an der Baustelle, mit einem Original-Einkaufswagen vom längst verschwundenen Wal Mart.

Die meisten der 158 Gäste, die spontan im Container-Atelier von Manfred Webel an insgesamt 9 Tagen vorbeischauten, malten ein Bild. Andere versuchten sich am Ton oder Plastilin. Viele kamen auch einfach nur, um die Kunst, die hier ausgestellt ist, zu berühren. „Bitte berühren“ steht es schließlich ausdrücklich außen dran, an den Containertüren. „Kunst ist für mich nur dann Kultur, wenn sie zum Dialog einlädt“, sagt Manfred Webel. Deshalb ist er auch seit 35 Jahren mit seiner Kunst unterwegs. Anfangs mit dem Motorrad, zwischendrin mit dem Zug. Seit gut 10 Jahren mit seinem Container, der so genormt ist, dass er auf jeden Zug oder in jedes Containerschiff passt.

Bitte eintreten: Der Kunst-Container lud 9 Tage lang zum Berühren ein.

Der Container ist für ihn auch ein Symbol für die globalisierte Welt. Ganz nebenbei kann er sein eigenes Atelier mitnehmen und erlebt mit weit geöffneten Türen „einen ganz anderen Schnack“. Die Gespräche und Begegnungen laufen lockerer als im eigenen Kosmos des festen Ateliers. Die Hemmungen, einfach einzutreten in den Container, sind aber trotzdem da. Sie sind allerdings auch schneller überwunden, wenn schon Besucher am Werk sind und viele befreundete Kunst-Helfer dazukommen.

Der Ruf nach Wandel

Viele Möglichkeiten für Kreativität stecken im Container.

Bevor Manfred Webel seinen Container aufstellte, stattete er Bergkamen einen Besuch ab. „Ich kannte die Stadt gar nicht“, sagt der Paderborner. Seinem Navi misstraute er zunächst gehörig, als es das Rathaus meldete. „Das kann doch nicht sein“, sagte er sich. Schnell erschloss sich ihm aber das Potenzial des Ortes mit seiner „prekären Lage“. „Die Bauten aus den 70er-Jahren, die City, die Baustelle mit dem Abriss – da steckt viel drin vom Versuch, eine Mitte zu bilden. Viel Geschichte und viel Vergangenheit, aber auch viel Zukunft“, schildert er. „Der Ort ruft ja geradezu nach Wandel und Veränderung.“ Zumal hier früher der erste Standort der ersten kommunalen Kunstgalerie in NRW überhaupt war.

So sah die Skulptur aus, als sie noch als Überrest eines Pfeilers in der Baustelle steckt. Foto: Manfred Webel

Potenzial steckte auch rein materiell in der Baustelle. Die kapitalen Stahlstreben, die aus den zertrümmerten Pfeilern des einstigen Wal Mart-Centers deformiert in den Himmel starren, haben es Manfred Webel besonders angetan. Mit ihnen hat er gespielt, das Schweißgerät herausgeholt und eine Skulptur geschaffen. Die wurde am Samstag im kleinen Kreis „enthüllt“. Was genau sie am Rande der Abriss-Baustelle darstellt, hängt von der individuellen Perspektive ab. Für den einen ist ein Rind, für den anderen ein Schwein, wieder andere sehen eine mit wogenden Kleidern wirbelnde Tänzerin im verformten Stahl. Ob die Skulptur den Abriss überdauert, wird sich zeigen.

Manfred Webel zieht mit seinem Kunst-Container jedenfalls weiter. Er hat insgesamt 12 Standorte in diesem Projektjahr in ganz NRW.

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