Neuer Anlauf für den neuen Netto in Weddinghofen: Änderung des FNP und Aufstellung eines Bebauungsplans
Die Verwaltung und die KaGe GbR unternehmen jetzt einen erneuten Versuch, Baurecht für einen neuen Netto in Weddinghofen plus Getränkemarkt am Häupenweg zu schaffen. Notwendig dafür ist die Änderung des Flächennutzungsplans für Bergkamen und die Aufstellung eines vorhabenbezogenen Bebauungsplans.
Gegen einen bereits erfolgten Bauvorbescheid aus dem Rathaus hatte Lina Ostendorff, die den benachbarten Bioland-Bauernhof betreibt, vor dem Verwaltungsgericht Gelsenkirchen geklagt. Vor einer Entscheidung dort erteilte das Gericht der Stadt den Hinweis, dass es sich hier nicht um eine Lückenbebauung handle. Dafür sei das Grundstück mit drei Hektar zu groß.
Darauf hat die Verwaltung jetzt reagiert. Das Grundstück soll nun im Rahmen eines Änderungsverfahren für den Flächennutzungsplan als Sondergebiet mit der Zweckbestimmung „Großflächiger Einzelhandel der Nahversorgung“ ausgewiesen werden. Gleichzeitig erfolgt die Aufstellung eines vorhabenbezogenen Bebauungsplans. Die Verkaufsflächen des Lebensmittelmarktes sind geplant mit ca. 1.170 Quadratmetern inklusive Bäckereiverkauf und ca. 780 Quadratmeter Verkaufsfläche für den Getränkemarkt. Die Gesamtverkaufsfläche beträgt damit 1.950 Quadratmeter.
Beides wird nun in der nächsten Sitzung des Ausschusses für Bauen und Verkehr am 28. September und im Stadtrat beraten. Beide Sitzungen finden wieder, wie vor Corona gewohnt, im großen Saal des Ratstraktes statt. Hierbei geht es zunächst nicht um den Beschluss, dass tatsächlich gebaut werden kann, sondern um den Start zweier Verfahren, in die sich die Bürgerinnen und Bürger unter anderem durch Bedenken und Anregungen einbringen können.
Die SPD-Fraktion hat sich bereits jetzt zu Wort gemeldet. „Die SPD wird den Antrag der Investoren zur Aufstellung eines vorhabenbezogenen Bebauungsplanes unterstützen“, erklärt Fraktionsvorsitzender Knut Bommer. Wörtlich heißt es weiter in der Pressemitteilung:
„Die SPD-Fraktion hat in ihrer gestrigen Sitzung entschieden, schnellstmöglich in den Fachausschüssen bzw. im Rat die Weichen zu stellen, die notwendig sind, um die Nahversorgung der Weddinghofer Bevölkerung zu sichern. Da geeignete Alternativstandorte im Stadtteil nicht zur Verfügung stehen, wird die SPD den Antrag der Bergkamener Investorengemeinschaft auf Aufstellung eines vorhabenbezogenen Bebauungsplanes unterstützen.
Ziel ist die kurzfristige Realisierung eines Netto- und Trinkgut-Marktes am Häupenweg in direkter Nachbarschaft zum früheren Aldi-Standort.
Der SPD-Vorsitzende Knut Bommer: „Leider werden die Stimmen meiner Fraktion allein nicht ausreichen; daher appelliere ich eindringlich an die anderen Ratsfraktionen, den Antrag der Investoren ebenfalls zu unterstützen und so den Beweis anzutreten, dass man der Bevölkerung tatsächlich bei der Verbesserung der Nahversorgungsstruktur helfen will.
Außerdem gewährleistet das nun vorgeschlagene Verfahren eine Beteiligung der Bürger*innen und dass das Bauvorhaben auch ökologisch und unter Klimaaspekten optimiert werden kann. Wer dem Antrag nicht zustimmt, wird den Bürgern erklären müssen, warum diese noch Jahre mit der heute unbefriedigenden Situation in Weddinghofen leben müssen.“