Stadt sichert Bürgerinnen und Bürgern Unterstützung zu

Bergkamen ist von einem bislang beispiellosen Unwetter getroffen worden. Dessen Auswirkungen sind in weiten Teilen von Oberaden – aber auch in anderen Stadtteilen – noch deutlich zu sehen und zu spüren. Nach wie vor sind Haushalte ohne Strom, kämpfen gegen Schlamm und sind mit großen Mengen an Müll konfrontiert. Bei den bereits angelaufenen Aufräumarbeiten können sich die Bürgerinnen und Bürger auf die Unterstützung der Stadt Bergkamen verlassen. „Mein aufrichtiges Mitgefühl gilt allen Menschen, die unter den Folgen des Unwetters leiden. Die Bilder aus Oberaden sind erschreckend. Ein Ereignis dieser Dimension habe ich mir hier in Bergkamen nicht vorstellen können“, kommentiert Bürgermeister Bernd Schäfer die Eindrücke aus dem besonders hart getroffenen Stadtteil. Er dankte allen Einsatzkräften sowie den Bürgerinnen und Bürgern vor Ort, die – teilweise die ganze Nacht hindurch – gegen die Wassermassen und die Folgen der Flut gekämpft haben.

Der Entsorgungsbetrieb Bergkamen (EBB) bietet ab kommenden Montag eine kostenlose Sperrmüllabfuhr in Oberaden und Heil an. Foto: Stadt Bergkamen

Nachdem sich das Wasser weitgehend zurückgezogen hat, steht jetzt das Aufräumen im Vordergrund. Die Mitarbeiter des städtischen Baubetriebshofs waren den ganzen Donnerstag im Einsatz, um die Einlaufschächte zu kontrollieren und von Schlamm zu befreien. Neben der heute erfolgten routinemäßigen Straßenreinigung werden sie speziell in Oberaden in den nächsten Tagen weitere Sondereinsätze fahren, um Sand, Schlamm und Geröll von den Straßen zu beseitigen. Da viele Keller komplett überflutet waren, sind in den privaten Haushalten große Mengen an Müll angefallen. Auch bei der Aufgabe, diese schnellstmöglich zu beseitigen, unterstützt die Stadt. Der Entsorgungsbetrieb Bergkamen (EBB) bietet ab kommenden Montag eine kostenlose Sperrmüllabfuhr in Oberaden und Heil an und hat zusätzlich zu den beiden eigenen kurzfristig ein drittes Fahrzeug angemietet. Die aufgestockten Kapazitäten erleichtern es, auch in anderen Ortsteilen einen solchen Abholservice zu organisieren. Über die Details wird der EEB zeitnah informieren.

Anwohnerinnen und Anwohner, deren Haushalte ohne Stromversorgung sind, können sich für weitere Informationen an die Gemeinschaftsstadtwerke Kamen, Bönen, Bergkamen (GSW) wenden: Telefon 978-4433 und 978-2311.




Unwetter im Kreis Unna fordert ein Todesopfer und mehr als 100 Polizeieinsätze

Das Unwetter, das auch den Kreis Unna am Mittwoch hart getroffen hat, hat ein Todesopfer gefordert. Ein 77-jähriger Kamener ist in dem unter Wasser stehenden Keller seines Wohnhauses ums Leben gekommen. Hinweise auf ein Fremdverschulden liegen nicht vor. Die Umstände werden kriminalpolizeilich ermittelt.

Hunderte Notrufe gingen auf der Leitstelle der Kreispolizeibehörde Unna ein. Die Bürgerinnen und Bürger meldeten zumeist vollgelaufene Keller und überflutete Straßen. Die Polizei rückte zu mehr als 100 Einsätzen aus – unter anderem wegen Gefahrenstellen und Alarmauslösungen. Außerdem nahmen die Einsatzkräfte Straßensperrungen vor. Im nördlichen Kreisgebiet, in Bergkamen-Oberaden und Lünen, fiel zeitweise der Strom aus, weshalb die Polizei in den betroffenen Gebieten verstärkt mit Streifenwagen Präsenz gezeigt hat.




Dauerregen soll bis in die Nacht anhalten

Wegen des heftiger Dauerregens sind derzeit Polizei und Feuerwehr im ganzen Kreis Unna im Einsatz. Auch in Bergkamen sind Straßen überspült und Keller vollgelaufen. Hart getroffen hat es hier, so berichtet es der Hellweger Anzeiger, vor allem den Stadtteil Oberaden, wo der Kuhbach ein breiter Strom geworden ist, der die Jahnstraße geflutet hat.




Familienbüros machen Ferien

Die Familienbüros in Bönen und Holzwickede machen Ferien: Vom 19. Juli bis 6. August bleiben die beiden Einrichtungen geschlossen. Die offenen Sprechstunden, dienstags und donnerstags in Holzwickede und montags und mittwochs in Bönen, entfallen entsprechend.

Die Sprechstunden der Fachdienste, wie die Hebammen-, die Elterngeld- und die Kinderschutzbundsprechstunde, finden wie gewohnt weiter statt. In dringenden Fällen vertritt das Familienbüro in Fröndenberg, Ansprechpartnerin ist hier Christine Becker-Gierke, Tel. 0 23 03 / 27-20 58, E-Mail: christine.becker-gierke@kreis-unna.de

Ab Montag, 9. August sind die Familienbüros in Bönen und Holzwickede wie gewohnt erreichbar. Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.kreis-unna.de/familienbuero. PK | PKU




Pflegende Angehörige Bergkamen treffen sich in Kapelle Heil

Aufgrund der gesunkenen Inzidenzwerte können auch Termine der Selbsthilfegruppen wieder in Präsenz stattfinden. Die Selbsthilfegruppe für pflegende Angehörige Bergkamen lädt zum nächsten Treffen ein. Es findet am Montag, 19. Juli, um 15 Uhr in den Räumen der Kapelle Heil am Westenhellweg in Bergkamen statt.

Neue Mitglieder sind herzlich willkommen. Interessierte können sich bei der Kontakt- und Informationsstelle für Selbsthilfegruppen (K.I.S.S.) im Gesundheitshaus in Unna melden. Ansprechpartnerin ist Margret Voß, Tel. 0 23 03 / 27-28 29, E-Mail: margret.voss@kreis-unna.de. PK │PKU




Polizei warnt vor neuer Betrugsmasche am Telefon

Die Kreispolizeibehörde Unna warnt vor einer neuen Betrugsvariante am Telefon, die zuletzt von Geschädigten aus dem Kreisgebiet angezeigt worden ist. Die Betrüger geben sich telefonisch als Mitarbeiter einer Pflegeversicherung oder eines Pflegehilfevereins aus und fragen die Geschädigten, ob sie erstens pflegebedürftige Angehörige haben und zweitens, ob sie ein Pflegegeld in dreistelliger Höhe bereits beantragt haben. Hierdurch versuchen die Täter – wie bei anderen Betrugsvarianten auch – an Wertgegenstände und Vermögen der Geschädigten zu gelangen.

Bislang durchschauten die Geschädigten im Kreis Unna die Täuschungsversuche. Die Polizei rät bei derartigen Anrufen: Geben Sie keine persönlichen Informationen weiter, legen Sie auf und erstatten Sie Strafanzeige.




Sicher auf Fahrrad und Pedelec: Polizei informiert an mobilen Infoständen

Foto: Kreispolizeibehörde Unna

Am Sonntag, 18. Juli, findet der landesweite Aktionstag „Fahrrad/Pedelec“ statt, an dem sich auch die Kreispolizeibehörde Unna beteiligt. Die landesweite Verkehrssicherheitsaktion soll durch Maßnahmen der Verkehrsüberwachung und Verkehrsunfallprävention zur Reduzierung der Anzahl von getöteten und schwer verletzten Radfahrenden beitragen sowie alle Verkehrsteilnehmenden für die besonderen Anforderungen rund um den Radverkehr sensibilisieren.

Anlässlich dieses Aktionstages ist die Kreispolizeibehörde Unna ab 11 Uhr mit zwei mobilen Infoständen am Sesekeradweg in Kamen-Heeren auf Höhe des „Netto“-Supermarktes sowie am Ruhrtalradweg am Himmelmannpark in Fröndenberg vertreten, um direkt vor Ort Fragen rund um das sichere Fahrrad und Pedelec zu beantworten und die Bürgerinnen und Bürgern über sicheres Verhalten auf zwei Rädern im Straßenverkehr zu informieren. Die Polizei wird dabei von ehrenamtlichen Mitgliedern des Projektes „Senioren helfen Senioren“ unterstützt. Bis 15 Uhr haben die Radfahrenden die Möglichkeit, einen Zwischenstopp an einem der beiden Infostände einzulegen und mit der Polizei und den Seniorenberaterinnen und Seniorenberatern ins Gespräch zu kommen. Mit wichtigen Tipps im Gepäck kann der Radausflug dann fortgesetzt werden.




Praxis-Workshop für Erwachsene: Landart – Sommer

Am Samstag, 28. August, bietet das Umweltzentrum Westfalen von 10 bis ^17 Uhr einen Workshop für Erwachsene zum Thema Landart an.

Bäume und Gräser, Steine und Sand, Wasser und Eis; Gestaltungsmaterial kann alles sein, was die Natur in dieser Jahreszeit bietet. Die Teilnehmer werden zu Künstlern in der Natur und entwickeln Kunstwerke aus allem, was sie in der Natur finden. Die Teilnehmer prüfen die vielfältigen Materialien auf ihre Tauglichkeit für ihre Kunstwerke. Sie suchen geeignete Gestaltungsplätze, Räume, Zwischenräume und gestalten sie mit ihrer Phantasie. Das Ziel soll nicht ein möglichst perfektes Kunstwerk sein. Vielmehr soll der Schwerpunkt auf das Experimentieren mit unterschiedlichen Materialien gelegt werden: Sehen und Entdecken, Finden und Vertiefen, Material sammeln und verarbeiten. Am Ende steht ein persönliches Kunstwerk, das der Landschaft übergeben wird.

Durchgeführt wird der Praxis-Workshop von der Designerin Jutta Sucker. Die Kosten für diesen Praxis-Workshop betragen 35 Euro je Teilnehmer. Teilnehmen können maximal 12 Personen. Anmeldung ab sofort beim Umweltzentrum Westfalen (02389-98090) oder umweltzentrum_westfalen@t-online.de.




SuS Rünthe bei LSB-Ausschreibung unter den Gewinnern

Der Landessportbund NRW (LSB) hat den Wettbewerb „#Volltreffer – Ideen für den Vereinssport“ ausgeschrieben. Dabei konnte man sich in 6 verschiedenen Kategorien mit seiner Idee bewerben. Der SuS Rünthe hat mit der Aktion „Glücklich geht einfach/Sportartikel für Afrika“ an der Ausschreibung teilgenommen und gehört nun zu den Gewinnern in der Kategorie „Medienpräsenz und Kampagnen: Sichtbarkeit vor Ort“. Der Gewinn ist mit 500 Euro dotiert.

Der SuS Rünthe hat mit seiner Aktion „Sportartikel für Afrika“ 500 Euro gewonnen. Foto: privat

Bei der Aktion „Glücklich geht einfach“ hat der Verein mehr als 10.000 gebrauchte und neue Sportartikel bei den umliegenden Vereinen und in ganz Deutschland gesammelt. Diese werden in Kürze den Kindern und erwachsenen Sportlern im bitterarmen Nigeria ein Lächeln ins Gesicht zaubern.

„Die Kampagne hat Vereine in ganz Deutschland auf den SuS aufmerksam gemacht. Dort war er in den sozialen Medien, in den Printmedien und im Fernsehen vertreten“, heißt es vonseiten des Vereins.

Selbst das Fußballmagazin Kicker (online) habe ein Video zu dieser Aktion veröffentlicht. Das WDR Fernsehen wiederum habe die beiden Initiatoren, Dietmar Wurst und Toni Tuklan, im Lager der gesammelten Sportartikel besucht. In Nord- und Ostdeutschland sei im Sportteil vieler Zeitungen direkt auf einer Seite mit der Nationalmannschaft dazu berichtet worden. Auch Lokal hätten alle Tageszeitungen dazu mehrfach berichtet

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Kunstprojekt „HALT“ läuft noch bis zum 15. August

Das Kunstprojekt HALT lässt sich nicht aufhalten: Die auch überregional viel beachtete Ausstellung über unterschiedliche Aspekte der Corona-Pandemie ist noch bis zum 15. August zusehen – dem Thema angemessen. So hartnäckig das Virus ist, so präsent bleibt die künstle-rische Auseinandersetzung damit in der städtischen Galerie sohle 1. Die Ausstellung HALT zeigt in eindrucksvollen Fotos und Texten, wie das Corona-Virus den Alltag verändert. Mal nehmen die Menschen das schicksalhaft hin, mal resignieren sie, mal fühlen sie sich herausgefordert, mal drohen sie an der ungewohnten Situation zu zerbrechen. Und manchmal sind sie tatsächlich bedroht – wie die Aufnahmen von Intensivstationen mit Covid-Erkrankten zeigen.

HALT verzichtet bewusst auf dramatische Effekte und Zuspitzungen. Und gerade das macht die Ausstellung zu einem besonderen Erlebnis. Sie zeigt welche enorme Kraft vermeintliche Kleinigkeiten haben – und wie stark der Zusammenhalt darunter leidet. Pflegebedürftige, de-nen menschliche Nähe fehlt. Kinder, die alleine spielen müssen. Alte Menschen, die völlig auf sich allein gestellt sind. Ob die Fotos ernüchterte und niedergeschlagene Menschen zeigen oder trotzige und hoff-nungsvolle – vielfach verstärken begleitende Texte die Botschaften. Ergebnis: Die Ausstellung berührt und geht unter die Haut. Die Bergkamener Bürgerinnen und Bürger sind eingeladen, sich bis zum 15. August selbst davon zu überzeugen – direkt vor Ort oder auf der Website der Stadtgalerie unter www.galerie-sohle1.de.




1.700 Minijobs im Corona-Jahr im Kreis Unna verloren gegangen

Wenn der Minijob zur Falle wird: Im Kreis Unna sind im vergangenen Jahr rund 1.700 geringfügig entlohnte Arbeitsverhältnisse weggefallen. Innerhalb von zwölf Monaten sank ihre Zahl um fünf Prozent auf zuletzt 32.300, wie die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt mitteilt. Die IG BAU beruft sich hierbei auf neue Zahlen der Bundesagentur für Arbeit. „Der Rückgang zeigt, dass Minijobs alles andere als krisenfest sind. In unsicheren Zeiten kürzen Firmen zuerst bei den 450-Euro-Kräften, die allerdings weder Anspruch auf das Kurzarbeiter- noch auf das Arbeitslosengeld haben“, kritisiert Friedhelm Kreft.

In der Gebäudereinigung sind Minijobs besonders stark verbreitet –und werden für die Betroffenen häufig zur Armutsfalle. Die IG BAU fordert, 450-Euro-Stellen sozialversicherungspflichtig zu machen. Foto: IG Bau

Der Bezirksvorsitzende der IG BAU Westfalen Mitte-Süd fordert, Lehren aus der Pandemie zu ziehen und Betroffene besser zu schützen. Minijobs müssten ab dem ersten Euro sozialversicherungspflichtig werden.In der Gebäudereinigung seien prekäre Arbeitsverhältnisse besonders stark verbreitet und würden insbesondere für Frauen zum Karriere- und Armutsrisiko. Laut Arbeitsagentur zählten die Reinigungsfirmen im Kreis Unna Ende vergangenen Jahres rund 1.200 Beschäftigte, die einen Minijob als alleiniges Einkommen haben. Das sind 46 Prozent aller Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in der Branche. Die IG BAU rät Beschäftigten, die während der Pandemie ihren Minijob verloren haben oder um dessen Verlust fürchten, Hilfe bei der Gewerkschaft zu suchen. „Die Politik setzt mit den abgabenfreien Minijobs schon seit Jahren falsche Anreize. Die Corona-Krise hat klargemacht, dass diese Stellen eine arbeitsmarktpolitische Sackgasse sind. Es ist höchste Zeit, die Sozialversicherungsfreiheit für 450-Euro-Jobs abzuschaffen“, so Kreft. Nur wenn für die Beschäftigten künftig Beiträge zur Arbeitslosen-, Kranken-, Pflege- und Rentenversicherung gezahlt würden, könnten sie wirksam geschützt werden.

Es sei zu begrüßen, dass sich auch SPD, Grüne und Linke für eine grundlegende Reform der Minijobs einsetzten. Die nächste Bundesregierung müsse das Thema dringend anpacken. Die von der Union geforderte Anhebung der Verdienstgrenze auf 550 Euro sei hingegen der falsche Weg und würde die prekäre Beschäftigung ausbauen, statt sie einzudämmen, warnt die IG BAU. Nach einer Studie der Bertelsmann-Stiftung sind im Zuge der Corona-Pandemie bundesweit 870.000 Minijobs verloren gegangen. Die Autoren plädieren dafür, solche Stellen in die Sozialversicherungspflicht einzubeziehen und gleichzeitig niedrige Einkommen deutlich geringer zu besteuern. Damit könnten bis zum Jahr 2030 knapp 170.000 zusätzliche Teilzeit-Jobs entstehen.