Noch freie Plätze im Elternstartkurs online beim Familienbüro der Stadt Bergkamen
Die Elternstartkurse NRW des Familienbüro der Stadt Bergkamen sind online gestartet. Für den Kurs mit Startbeginn am 9. April, von 10.00 bis 11.30 Uhr, für Babys mit den Geburtsdaten vom 01.12.2020 bis 15.03.2021 gibt es aber noch freie Plätze. Der Kurs ist kostenlos und beinhaltet fünf Treffen.
Anmeldungen erfolgen im Familienbüro der Stadt Bergkamen unter den Rufnummern (02307) 965-264, 965-258 und 965-476 oder per Email: b.billhardt@bergkamen.de unter der Angaben des Familiennamens, Name und Geburtsdatum des Kindes sowie der Telefonnummer und Emailadresse.
Süßer Ostergruß für die Kindergartenkinder in Rünthe
Auch zu Ostern ist der SPD-Ortsverein Rünthe wieder unterwegs. Mit Hilfe des Osterhasen hat der Ortsverein eine süße Überraschung für die Kindergartenkinder in Rünthe überreicht.
Ortsvereinsvorsitzende Monika Wernau: „Die Osterhasen aus Schokolade zaubern bestimmt ein Lächeln auf die Gesichter der Kinder. Natürlich haben wir auch an die Kinder der VeBU gedacht. Auch für die Erzieher/ Erzieherinnen und allen anderen Helfern gab es ein süßes Dankeschön . Wir wünschen allen trotz der schwierigen Situation ein frohes Osterfest.“
Coronavirus: Inzidenzwert im Kreis Unna jetzt bei 94,7 – Tendenz steigend
Heute ist der Gesundheitsbehörde ein weiterer Todesfall im Zusammenhang mit Corona gemeldet worden. Verstorben ist ein 70-jähriger Mann aus Bönen am 21. März.
73 neue Fälle sind heute gemeldet worden, 13 in Bergkamen. Insgesamt sind damit im Kreis Unna 13.935 Fälle gemeldet worden, 2007 in Bergkamen. 27 Personen mehr als gestern gelten als wieder genesen, zwei in Bergkamen. Damit liegt die Zahl der aktuell infizierten Personen bei 934, in Bergkamen bei 94.
Der maßgebliche 7-Tages-Inzidenzwert pro 100.000 Einwohner wird vom Landeszentrum Gesundheit veröffentlicht. Das Landeszentrum gibt für den Kreis Unna einen Inzidenzwert von 94,7 (plus 10,4) an.
Städtisches Osterferienprogramm kann wie geplant stattfinden
Das Kinder- und Jugendbüro weist darauf hin, dass nach der am heutigen Mittag veröffentlichten Coronaschutzverordnung des Landes NRW das städtische Ferienprogramm wie geplant durchgeführt werden kann.
In beiden Osterferienwochen können Kinder im Alter von 8 bis 14 Jahren an verschiedenen Aktionstagen teilnehmen. Zwei aufeinanderfolgende Tage stehen immer unter einem bestimmten Motto und werden als Duo-Tage zusammen gebucht. Für alle Programme gibt es nach der aktuellen Coronaschutzverordnung jeweils eine begrenzte Teilnehmerzahl von 5 Kindern.
Im Kinder- und Jugendhaus „Balu“ finden folgende Duo-Tage statt, zu denen Anmeldungen noch möglich sind:
31.03. + 01.04.21 Duo-Tage: Phantasie
06.04. + 07.04.21 Duo-Tage: Zirkus
08.04. + 09.04.21 Duo-Tage: Phantasie
An den Duo-Tagen Zirkus werden verschiedene Jongliermaterialien gebastelt und ein Rola Rola gebaut. Es wird das Jonglieren und Tellerdrehen erlernt und die Kinder haben die Möglichkeit ein großflächiges Zirkusbild zu malen und phantasievolle Masken zu basteln.
Ein riesiges Aquarium wird zu den Phantasietagen gefüllt. Hier ist im wahrsten Sinne des Wortes der Phantasie keine Grenze gesetzt. Neben der Gestaltung des Aquariums werden phantastische Wesen auf Leinwände gemalt und putzige Grasmännchen zum Leben erweckt.
Das Streetwork-Team bietet die Duo-Tage in der Anlaufstelle Streetwork und im Jugendheim Spontan an, zu denen Anmeldungen noch möglich sind:
Anlaufstelle Streetwork:
31.03. + 01.04.21 Duo-Tage: Natur
06.04. + 07.04.21 Duo-Tage: DIY
08.04. + 09.04.21 Duo-Tage: Natur
Jugendheim Spontan:
31.03. + 01.04.21 Duo-Tage: DIY
06.04. + 07.04.21 Duo-Tage: Natur
08.04. + 09.04.21 Duo-Tage: DIY
Die DIY-Tage (Do it yourself) sind genau das Richtige für kreative Kinder mit Spaß am Selbermachen und Ausprobieren. Es werden Taschen gestaltet, Schmuckstücke kreiert und Keilrahmen nicht nur zum Malen genutzt.
Wetterfeste Sachen an und ab in die Natur heißt es bei den Duo-Tagen Natur. Neben dem beliebten Naturbingo bauen die Kinder ein Insektenhotel, gestalten und bepflanzen Blumentöpfe und erforschen die Insektenwelt.
Für weitere Informationen steht das Team des Kinder- und Jugendbüros Bergkamen unter 02307/965475 zur Verfügung.
Baugenehmigung fürs Stadtquartier Berg Karree: Freude im Rathaus und bei den Investoren
Nachdem der Rat der Stadt Bergkamen die erste Planungsidee von Hilee B / Interra auf Eis gelegt hatte, da die Planung nicht den städtebaulichen Zielen der Stadt entsprach, war Mitte letzten Jahres der Erste Beigeordnete Dr.-Ing. Hans-Joachim Peters von den Ratsfraktionen um Vermittlung zwischen Investoren und Stadt gebeten worden.
Wenige Wochen später zogen Interra / Hilee B die erste Planung zurück und stellten in der September-Sitzung des Rates ihr neues Planungskonzept vor. Der Rat stimmte der neuen Konzeption zur Errichtung eines Stadtquartiers „Berg Karree“ zu. Die Investoren beabsichtigen nun folgende Bausteine im Berg Karree zu realisieren.
Lebensmittelvollsortimenter Edeka-Strothmann
Drogeriemarkt und kleinere Geschäfte
Barrierefreie Wohnungen in mehreren Gebäuden
Tiefgarage und ebenerdige Parkplätze
Terrassenpark
Auf dieser Basis wurde im Februar der formelle Antrag zur Einleitung des baurechtlichen Verfahrens eingereicht. Am heutigen Freitag konnte der Erste Beigeordnete Dr.-Ing. Peters die Unterschrift unter den positiven Bauvorbescheid setzen; die neue Planung setzt eins zu eins die in der Ratssitzung versprochenen städtebaulichen Ziele um.
Bürgermeister Schäfer: „Das war die richtige Strategie von Politik und Verwaltung, der ursprünglichen Planung eine Absage zu erteilen. Die jetzt genehmigte Konzeption der Investoren sieht mit Edeka-Strothmann einen zeitgemäßen Lebensmittelvollsortimenter zur Nahversorgung von Bergkamen-Weddinghofen und Bergkamen-Mitte vor. Barrierefreie Wohnungen werden Angebotslücken auf unserem Wohnungsmarkt schließen“.
Der besondere Dank des Bürgermeisters gilt dem Ersten Beigeordneten Dr. Peters und seinem Team im Bereich Bauaufsicht und Planung. Schäfer bedankt sich auch bei den Investoren, die sich in ihrer Bauplanung deutlich bewegt haben und nun bereit sind, ein den städtebaulichen Zielen entsprechendes Konzept umzusetzen.
Neue Coronaschutzverordnung: Händler müssen jetzt ganz flexibel sein
Der Bergkamener Einzelhandel hat sich darauf eingestellt, dass sie ab Montag wegen der Pandemie keine Kundinnen und Kunden in ihre Geschäfte hereinlassen dürfen. Nach der neuen Coronaschutzverordnung, die Landesgesundheitsminister Karl Josef Laumann Freitagmittag vorgestellt hat, muss dies nicht zwingend so sein.
Entscheidend für die Bergkamener Händler ist die Wocheninzidenz für den Kreis Unna. Liegt sie unter 100, bleibt es bei den jüngsten „Lockerungen“. Erst wenn sie an drei aufeinander folgenden Werktagen über 100 gestiegen ist, treten neue Regelungen in Kraft. Kundinnen und Kunden, die einen negativen Schnelltest vorweisen können, der nicht älter als 24 Stunden ist, dürfen die Geschäfte unter den bekannten Hygieneregeln und mit Maske betreten. Wer nicht getestet ist, darf lediglich vorher bestellte Waren an der Eingangstür abholen und bezahlen. Mit dieser Regel möchte das Land die Bereitschaft der Bürgerinnen und Bürger fördern, sich schnell testen zu lassen.
Aktuell liegt die Wocheninzidenz für den Kreis Unna bei 94,7. Allerdings ist sich in den vergangenen Tagen in 10er Schritten gestiegen.
Weitere Änderungen in der Coronaschutzverordnung sind:
Schwimmbäder dürfen für die Anfängerschwimmausbildung mit Gruppen von höchstens fünf Kindern öffnen.
Der Betrieb von Sonnenstudios ist – weil hier keine Dienstleistung von Mensch zu Mensch erbracht wird und nach aktueller einschlägiger Rechtsprechung in Hamburg – bei Einhaltung von Hygienevorgaben der Verordnung wieder zulässig.
Inzidenz unter 100, Inzidenz über 100: Auch die neuen Regelungen, die ab 29. März bis zum 28. April gelten, sind kompliziert. Wer alles genau wissen möchte, sollte sich die jüngste Veröffentlichung des Landes-Gesundheitsministerium in aller Ruhe durchlesen.
Schulen in der Pandemie: So soll es nach den Osterferien weitergehen
Aufgrund des derzeit absehbaren Infektionsgeschehens wird es nach den Osterferien keinen Regelbetrieb mit vollständigem Präsenzunterricht in den Schulen geben. Sofern es die Lage zulässt, soll der Schulbetrieb bis einschließlich zum 23. April 2021 daher unter den bisherigen Beschränkungen stattfinden. Das teilt jetzt das Düsseldorfer Schulministerium mit.
Das gilt auch für die Bergkamener Schulen. Eine andere Lage tritt dann ein, wenn die Inzidenzzahl pro Woche und 100.000 Einwohner deutlich die 100 überschreitet. Betroffen davon sind in NRW zurzeit zwei Städte und vier Kreise. So hat der Oberbergische Kreis einen Wocheninzidenz von 149,6, im Kreis Unna liegt die Wocheninzidenz aktuell bei 94,7 (plus 10,4 gegenüber Donnerstag.
Die nächste Ministerpräsidentenkonferenz mit der Kanzlerin ist für den 12. April geplant. Noch in den Osterferien will das Schulministerium Gespräche mit den zahlreichen am Schulleben beteiligten Verbänden – mit Vertreterinnen und Vertretern der Lehrerverbände, der Schulleitungsvereinigungen, der Elternverbände, der Schulpsychologie, der Kommunalen Spitzenverbände, der Schulen in freier Trägerschaft und der LandesschülerInnenvertretung sowie der Schulaufsicht – führen. „Die Ergebnisse dieser Gespräche werden dann ebenso für den weiteren Schulbetrieb Berücksichtigung finden“, teilte das Ministerium am Donnerstag den Schulen mit.
Abiturvorbereitungen
Wie angekündigt, beginnt am ersten Tag nach den Osterferien für die Abiturientinnen und Abiturienten der Gymnasien, Gesamtschulen und Weiterbildungskollegs die gezielte Abiturvorbereitung in den Abiturprüfungsfächern. Der Unterricht in den übrigen Fächern entfällt für diese Schülerinnen und Schüler bzw. Studierenden.
Testungen Schülerinnen und Schüler
Mit dem Versand von 1,8 Millionen Selbsttests an alle weiterführenden Schulen wurde in der vergangenen Woche das Angebot gemacht, dass alle Schülerinnen und Schüler dieser Schulen noch vor den Osterferien einen Selbsttest durchführen können. Damit erfolgte der Einstieg in eine Teststrategie, die nach den Osterferien ausgebaut werden soll. Weitere 1,5 Millionen Selbsttests werden zugesandt. Das Ziel der Landesregierung ist es, das Angebot für alle Schülerinnen und Schüler an den weiterführenden Schulen bereits für die Woche nach den Osterferien auf zwei Testungen zu erweitern.
Zudem will die Landesregierung den Schülerinnen und Schülern der Primarstufe (Grund- und Förderschulen) schnellstmöglich ein alters- und kindgerechtes Testangebot machen.
Deutschland im Lockdown: Rolle rückwärts in die Zukunft
Wie verändert sich unsere Gesellschaft, während Deutschland von einem Lockdown zum nächsten
rumpelt? Zementieren Home-Office und Schulschließungen längst überwunden geglaubte Rollenmuster? Führt die Corona-Krise zu einer Retraditionalisierung für Frauen? Danach fragte das Bündnis für Familie Kreis Unna am vergangenen Dienstag gemeinsam mit dem Netzwerk Frau und Beruf Kreis Unna sowie dem Kompetenzzentrum Frau & Beruf in einem Online-Event mit Prof. Jutta Allmendinger.
Mehrfachbelastung im Home-Office, Unsicherheit und Angst um den Arbeitsplatz, Reduzierung der Arbeitszeit wegen familiärer Aufgaben sowie eine Stagnation in den Karriereentwicklungen von Frauen. So skizziert Anja Josefowitz die aktuelle Lage für Frauen. Sie ist die Sprecherin des Bündnisses für Familie Kreis Unna und begrüßte als Gastgeberin die mehr als 70 Teilnehmenden der Online-Veranstaltung.
Erleben Frauen gerade eine Rolle rückwärts? Professorin Jutta Allmendinger, Soziologin und Präsidentin des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung hatte bei Anne Will vor rund einem Jahr den Begriff der Retraditionalisierung aufgebracht und erinnert sich: „Man sprach dort über eine Abwrackprämie. Die soziale Frage wurde überhaupt nicht gestellt. Aber was passiert denn, wenn Kinder nicht mehr zur Schule gehen?“
Um die Frage der Corona Folgen zu beantworten, wirft Allmendinger zunächst einen Blick auf die Zeit davor: „Männliche Erwerbsarbeit und Lebensläufe sind seit unseren Großeltern nahezu unverändert. Sie gehen heute wie damals rund 39 Stunden einer Erwerbstätigkeit nach.“ Frauen haben sich an diese Rahmenbedingungen angepasst. Gleichzeitig betreuen sie weiter Kinder und Haushalt. In der Folge erleben sie Brüche und Beschränkungen in ihrem Berufsleben. So ist es heute für Frauen zwar selbstverständlich ein Stück finanzielle Unabhängigkeit und eigenes Leben zu haben. Für Männer ist es dagegen nach wie vor nicht selbstverständlich, Care-Arbeit als zentralen Bereich in ihrem Leben zu integrieren.
Das Ergebnis: Männer arbeiten, Frauen arbeiten auch und versorgen die Kinder. Männer verdienen, Frauen verdienen auch, nur deutlich weniger. Diese Unterschiede spiegeln sich im Gender Pay Gap, der in vielen Berechnungen zu einem „Zerrbild der Realität“ wird. Denn Frauen können derzeit gar nicht genauso berufstätig sein wie Männer, weil sie die Rahmenbedingungen nicht haben. „Das Jahres- oder Lebenseinkommen oder die Renten aus eigener Erwerbstätigkeit geben ein viel realistischeres Bild“, sagt Jutta Allmendinger. Hier klafft eine Lücke von rund 50 Prozent. Noch extremer werden die Zahlen, wenn man die unbezahlte Care Arbeit hinzunimmt. Frauen leisten vielfach mehr als doppelt so viel Care-Arbeit wie Männer.
Was passierte nun in der Corona-Pandemie? Viele politische Entscheidungen wurden zu Lasten der Frauen gefällt. Kein Wunder, denn die Gremien, die heute über Maßnahmen entscheiden, sind überwiegend männlich besetzt. Frauen und junge Menschen kommen dort nicht vor, erklärt die Soziologin.
Zum einen mussten die Frauen in systemrelevanten Berufen – meist ungeschützt – arbeiten oder Frauen mussten aufgrund ihrer Kinder ihren Arbeitsplatz nachhause verlegen und dort blieben sie insgesamt länger und häufiger als ihre männlichen Partner. Dies schlug sich deutlich in einer Reduzierung der Erwerbsarbeitsstunden von Frauen nieder, Unterbrechungen und das Ausbleiben angepeilter Karriereschritte waren die Folge. Dazu Jutta Allmendinger: „Sichtbarkeit in der Berufswelt ist auch für Karriere unverzichtbar. Wir dürfen uns doch nicht der Illusion hingeben, aus dem Home-Office heraus Karriere zu machen.“
Alleinerziehende traf es am schlimmsten. „Die Stressfaktoren schießen bei Frauen in den Himmel. Bei Männern war das anders und man hat gesehen, dass Männer früher wieder zurück an den Arbeitsplatz gekommen sind“, fasst Jutta Allmendinger die Lage zusammen.
Neben dem gesamtgesellschaftlichen Blick schlug die Veranstaltung auch die Brücke in die Region. Wie wirken sich diese Entwicklungen im Kreis Unna aus? Eine Frage, die Tanja Brückel als Geschäftsführerin des Landesverbandes der Mütterzentren NRW und Vorständin des Familiennetzwerks Familienbande Kamen beantwortete. Tanja Brückel: „Vielleicht zeigt die Pandemie, dass wir gar nicht so weit waren, wie wir dachten. Und sie offenbart uns, dass wir uns jetzt auf den Weg machen müssen.“ Während einige Familien sich ganz gut organisieren konnten, haben es andere auch psychisch sehr schwer. Ganz besonders betroffen seien die Alleinerziehenden. Hier kommen dann auch noch finanzielle und emotionale Nöte hinzu. „Die alleinstehende Kassiererin kann nicht den 100. Kinderkrankenschein nehmen, sonst verliert sie ihren Job“, berichtet Brückel.
Keine Frage: Corona hat ein Brennglas auf viele strukturelle Nöte und Probleme von Frauen und Familien gerichtet. Professorin Jutta Allmendinger zeigte in ihrem Vortrag Ansätze für Veränderungen auf. Wichtigster Punkt: Um diese strukturellen Ungleichheiten zu nivellieren, ist eine Angleichung der Wochenarbeitszeit für alle Geschlechter auf 32 Stunden notwendig. Außerdem ist die Politik gefragt, um die Faktoren, die die Ungleichheit zementieren, aus dem Weg zu räumen, wie das Ehegattensplitting und die geringfügige Beschäftigung. Darüber hinaus ist eine flächendeckende Umwandlung in Ganztagsschulen sowie die Quotierung in Führungspositionen erforderlich.
Viele Untersuchungen von Jutta Allmendinger zeigen, dass junge Männer und Frauen sich gerne von traditionellen Rollenmustern verabschieden möchten. Doch aufgrund von Ehegattensplitting, Lohnunterschieden und fehlender Kinderbetreuung finden sie sich dann doch wieder in den alten Mustern wieder. „Die jungen Männer und Frauen wollen Veränderung und wir müssen sie ermächtigen, das auch zu tun“, resümiert die Soziologin. .
Fazit: Familienthemen müssen politisch endlich ernst genommen werden, um die Lebenssituation von Frauen zu verbessern. Das hat Corona sehr deutlich gezeigt. So erlebten die 73 Gäste am Dienstag eine engagierte Veranstaltung, die aufgerüttelt hat und den Finger tief in eine zentrale Wunde unserer Gesellschaft gelegt hat. Anke Jauer vom Kompetenzzentrum führte als Moderatorin durch den Vormittag, der in einem Punkt Gewissheit gebracht hat: „Frauen wurden durch die Corona-Krise in der Familie stärker auf die Rolle der Care-Arbeiterin zurückgeworfen, und das hat nicht unerhebliche Folgen für ihre berufliche Zukunft“, sagt auch Bergkamens Gleichstellungsbeauftragte Martina Bierkämper, die gemeinsam mit ihrer Stellvertreterin Simone Reichert als Mitglieder des Netzwerks Frau und Beruf des Kreises Unna an der Veranstaltung teilnahmen.
Internationale Wochen gegen Rassismus: Rote Karte gegen Rassismus und grüne Karte für Vielfalt in Bergkamen
Antirassismus ist immer von hoher Relevanz – auch in Bergkamen. Seit 2019 steht das Projekt „Bergkamen for all“ für positiv gelebte Vielfalt und ein buntes Miteinander und setzt gerade jetzt während der internationalen Wochen gegen Rassismus (vom 15. bis 28. März 2021) ein deutliches Zeichen mit einer besonderen medialen Aktion.
Pandemiebedingt können zurzeit keine Aktionen vor Ort durchgeführt werden, sodass „Bergkamen for all“ die Social-Media-Ebenen wählt: Mit einer roten Karte für Rassismus und einer grünen Karte für Vielfalt möchten die Mitglieder ein Statement setzen und möglichst viele Menschen und Institutionen einladen, sich dieser Aktion anzuschließen.
Bürgermeister Schäfer zeigte sich erfreut über das Engagement aus der Bürgerschaft: „Dieser Einsatz zeigt, dass für Rassismus in einer vielfältigen Stadt wie Bergkamen kein Platz ist. Ich danke allen Mitgliedern des Projekts für ihr zivilgesellschaftliches Engagement.“
Mitmachen ist ganz einfach: Die grüne Karte für Vielfalt, die rote Karte gegen Rassismus oder die lila Karte „Wir in Bergkamen stehen für Menschlichkeit, Respekt und Vielfalt“ auf der Internetseite www.bergkamen-for-all.de/karte herunterladen und für Profilbilder, Social-Media-Posts, Aushänge, Videobotschaften etc. (gerne mit @bergkamenforall und #vielfaltleben und #bergkamenforall gerne auch #IWgR21 oder #InternationaleWochengegenRassismus) benutzen.
Gerne dürfen auch eigene Statements genutzt und alle Inhalte auf den Social-Media-Kanälen von „Bergkamen for all“ geteilt werden.
Die Mitglieder des Projekts „Bergkamen for all freuen sich jetzt auf viele Menschen und Institutionen, die diese Aktion unterstützen, ein Statement setzen und sich damit für Vielfalt und gegen Rassismus in Bergkamen positionieren. Für „Bergkamen for all“ engagieren sich unter anderem die AWO, der Integrationsrat, das Kommunale Integrationszentrum, das Multikulturelle Forum, Bergkamener Schulen, die Volkshochschule, verschiedene Religionsgemeinschaften sowie viele Menschen aus Bergkamen. Die divers zusammengesetzte und interdisziplinäre Gruppe positioniert sich für eine vielfältige Gesellschaft und gegen Ausgrenzung jeglicher Art.
Auf dem Foto zeigen Mitglieder des Bergkamener Integrationsrates gemeinsam mit Bürgermeister Bernd Schäfer und dem Verwaltungsvorstand eine klare Botschaft gegen Rassismus und Intoleranz.
Friedenskirchengemeinde: Wohnzimmergottesdienst auch Karfreitag und Ostern
Palmsonntag ist der Name des Sonntages, der die Karwoche eröffnet. Er erinnert mit seinem Namen daran, dass Jesus mit Palmwedeln in Jerusalem empfangen und nur ein paar Tage später mit Schimpf und Schande ans Kreuz genagelt wurde.
Diese Woche ist für uns Christinnen und Christen schon immer eine besondere Woche gewesen – in diesem Jahr ganz besonders. Aufgrund der weiterhin angespannten Corona-Situation hat sich das Presbyterium am Mittwoch entschlossen, auch weiterhin alle Gottesdienste in den Kirchen abzusagen. Statt dessen laden wir, wie in den letzten Wochen auch, zu unseren sogenannten Wohnzimmergottesdiensten ein.
Daneben gibt es noch einen Kreuzweg in Overberge entlang des Fußwegs von der Thomaskirche zur Sporthalle. Weil in den Kirchen in den nächsten Tagen leider kein Gottesdienst gefeiert werden kann, hat Pfarrer Frank Hielscher auf dem Fußweg hin zur Overberger Turnhalle einen Kreuzweg aufgebaut. An sieben Stationen kann man Texte und Bilder zum Leidensweg Jesu zwischen Palmsonntag und Karfreitag betrachten und lesen. Außerdem gibt es zu jeder Station einen QR-Code, der zu jeweils knapp einminütigen Videos auf YouTube führt. Dort gibt es dann ein paar Gedanken von Hielscher zur jeweiligen Station zu hören
Außerdem gibt es eine Blumenpflanzaktion an Ostern vor der Friedenskirche, Stärkungstüten zum Mitnehmen und ein Jugend-YouTube-Video zu Ostern.
Lehrstellen-Offensive: Kreistag gibt Rückenwind für breites Bündnis
„Ausbildung ist Zukunft“, betont Landrat Mario Löhr, „und deshalb müssen wir gerade jetzt während der Pandemie eine Offensive für mehr Ausbildung im Kreis Unna starten!“ Der Kreistag hatte auf Antrag der SPD-Fraktion beschlossen beim Thema Ausbildung weitere Maßnahmen zu ergreifen. Landrat Mario Löhr nimmt das als Rückenwind für die Gespräche mit vielen Akteuren, die er zur Vorbereitung einer breiten angelegten Initiative zurzeit führt.
Der Lehrstellenmarkt im Kreis ist seit Jahren extrem angespannt. Die Corona-Krise hat die Situation deutlich verschärft. Mario Löhr bekam jetzt Rückenwind von der Kreispolitik. Und so ruft der Landrat jetzt alle Partner zu einer gemeinsamen Kraftanstrengung auf. Zusammen mit der Werkstatt im Kreis Unna hat Löhr den ersten Baustein dafür schon gesichert: Das Land finanziert mit rund 1 Mio. Euro zusätzliche Ausbildungscoaches und außerbetriebliche Lehrstellen.
Die Zahl der abgeschlossenen Ausbildungsverträge ging zum Ausbildungsstart im letzten Sommer regional wie landesweit deutlich zurück. Über 15.000 Verträge wurden in NRW weniger abgeschlossen, 85 % davon durch Corona verursacht, erläutert der Landrat. Im Kreis blieben offiziell 155 Jugendliche unversorgt. Mehrere 100 junge Menschen suchten weiter eine Lehrstelle, leider erfolglos. Gleichzeitig klagen Unternehmen über Fachkräftenachwuchs und besetzten über 200 Stellen nicht, weil sie keinen geeigneten Jugendlichen fanden. Ein Trend, der seit Jahren steigt und der durch Corona erheblich verschärft wird. „Das darf so nicht weitergehen“, fordert Mario Löhr. „Wir können nicht riskieren, dass Teile der nachwachsenden Generation zu Coronaverlierern werden und auf der anderen Seite die Fachkräftelücke in den Betrieben immer größer wird“.
Startschuss Ausbildungsoffensive
Löhr ruft daher alle Partner der Region auf, „die Ärmel hochzukrempeln“ und mit ihm eine „Ausbildungsoffensive im Kreis Unna“ zu starten. Ziel ist, dass jedem Jugendlichen, der eine Lehre absolvieren will, auch ein Angebot unterbreitet wird. Einen ersten Erfolg kann der Landrat schon verzeichnen: Dem Chef der Werkstatt im Kreis Unna Herbert Dörmann ist es unter der Schirmherrschaft des Landrats und im Schulterschluss mit den Geschäftsführungen der Agentur für Arbeit Hamm und des Jobcenters Kreis Unna gelungen, erhebliche Landesmittel in die Region zu holen. 1 Mio. Euro will das Arbeitsministerium NRW mit seinem neuen Sonderprogramm „Kurs auf Ausbildung“ in die Hand nehmen, um Jugendliche anzusprechen, gezielt ihre beruflichen Wünsche und Interessen zu überprüfen und ihnen dann passgenaue Vorschläge für eine Berufsausbildung zu unterbreiten.
Gleichzeitig werden Unternehmen mit offenen Ausbildungsstellen über vorausgewählte Bewerber informiert und durch persönliche Kontaktherstellung mit den Jugendlichen zusammengebracht. Im Wege dieser 1:1 Vermittlung soll eine möglichst große Deckung zwischen den Wünschen der Jugendlichen und den Bedarfen der Unternehmen hergestellt werden.
Für junge Menschen, die trotz des Matching- und Coachingprozesses keine Stellen finden, finanziert das Land zusätzliche Ausbildungsplätze, die die Werkstatt im Kreis Unna einrichtet. Die Werkstatt kooperiert hier vor allem mit Betrieben, die wegen der Corona-Krise den finanziellen Aufwand der Ausbildung scheuen, obwohl sie ausbildungsberechtigt wären. Daher wird die Ausbildungsvergütung im ersten Jahr vom Land übernommen und der Ausbildungsvertrag mit der Werkstatt geschlossen. Mit den Unternehmen vereinbart die Werkstatt, dass sie den jeweiligen Jugendlichen ab dem zweiten Jahr übernehmen.
Langfristige Strategie
Für Landrat Löhr ist das ein denkbar guter Startschuss für seine Ausbildungsoffensive. Nach den Osterferien wird der Landrat dann alle Partner aus Industrie, Handel, Handwerk, der Gewerkschaft, der Arbeitsagentur und dem Jobcenter zusammen mit der Werkstatt im Kreis Unna einladen, um eine gemeinsame Strategie für die nächsten Jahre zu diskutieren. Hier könnten für den Landrat auch kommunale und Kreistochtergesellschaften mit einbezogen werden und eine Vorbildfunktion übernehmen. Dazu wird Löhr entsprechende Gespräche mit den Bürgermeistern/-innen im Kreis Unna aufnehmen. Und einen nächsten Meilenstein hat Löhr schon mit der Werkstatt im Kreis Unna fest im Blick: Die Bildungseinrichtung hat gemeinsam mit Arbeitsagentur-Chef Thomas Helm und Jobcenter-Geschäftsführer Uwe Ringelsiep einen erneuten Antrag beim Land platziert, um weitere 40 bis 60 landesfinanzierte Ausbildungsstellen in den Kreis Unna zu holen.