Probesirenenalarm in Bergkamen erfolgreich verlaufen

Der heutige stadtweite Probesirenenalarm anlässlich des ersten landesweiten Warntags im Jahr 2021 ist abgeschlossen. Alle 20 Bergkamener Sirenen haben bestimmungsgemäß um 11.00 Uhr, um 11.06 Uhr und um 11.12 Uhr ausgelöst und somit funktioniert. Die Warn-App „Nina“ hat ebenfalls pünktlich ge- und entwarnt.

„Durch die wiederholten Probealarme können wir sicher sein, dass wir auch im Ernstfall gut aufgestellt sind. In Bergkamen haben alle 20 Sirenen einwandfrei funktioniert, so wie es auch im Ernstfall sein soll“, zeigt sich Bürgermeister Bernd Schäfer zufrieden mit dem Ergebnis.

Seinen Dank richtet der Bürgermeister an alle unterstützenden Beschäftigten der Stadtverwaltung und an dem Kreis Unna als Koordinator der Probealarme.

Hintergründe:

Großbrände, Hochwasser, Stromausfälle oder andere akute Gefahren können dazu führen, dass viele Menschen gleichzeitig gewarnt werden müssen. Über Radio, Internet oder das Fernsehen wird eine Vielzahl von Menschen erreicht, aber lange noch nicht alle.

Aus diesem Grund hat sich die Landesregierung entschieden, weitere Alarmsysteme zu nutzen: Sirenen und Lautsprecherdurchsagen!

Damit jeder weiß, wie Sirenen klingen, werden seit 2018 landesweit zwei mal im Jahr Probealarme durchgeführt.

In einem echten Alarmfall kann so die Bevölkerung schnell gewarnt werden.

 

Im Echtfall heißt es dann: Ruhe bewahren und – besonders wichtig – RADIO einschalten!




Generationenwechsel in den Siedlungen: Jugendamt will keine Spielplatzflächen mehr aus der Hand geben

Der Spielplatz im Stadtpark in Bergkamen-Mitte steht zwar nicht auf der Spielplatz-Liste von Christian Scharwey für 2021, trotzdem ist dort Baugerät angerücht, unter anderem um den Spielsand auszuwechseln.

Die Spielplatzflächen werden ab sofort in der Hand des Jugendamts bleiben, auch wenn sie scheinbar nur wenig oder gar nicht genutzt werden. Mit ausschlaggebend für diesen Entschluss ist eine Beobachtung der zuständigen Beigeordneten Christine Busch „vor ihrer Haustür“. Dort befindet sich ein Spielplatz, der eigentlich wegen mangelnden Interesses der Kinder künftig anders genutzt werden sollten. So erging es einigen Spielplätzen im Stadtgebiet. Unter anderem wurden auf ihnen Wohnhäuser gebaut.

Anders vor der Haustür der Beigeordneten. Plötzlich waren wieder die Kinder da, und Christine Busch ging der Sache auf den Grund. Eine Ursache sei, dass in einigen Bergkamener Siedlungen sich ein Generationenwechsel vollziehe, erklärte sie in der jüngsten Sitzung des Jugendhilfeausschusses. Ältere Bewohnerinnen und Bewohner ziehen weg. Dafür kommen dann junge Familien mit ihrem Nachwuchs. Auch sei es nicht so, dass die Neubaugebiete Familien aus anderen Städten anziehen würden. Der Umzug finde vielmehr von Bergkamener Familien aus Mietwohnungen in Einfamilienhäusern statt. Der Spielplatz vor der Haustür von Christine Busch wird jetzt auf Vordermann gebracht.

Anders sehe es wahrscheinlich bei den künftigen Bewohnerinnen und Bewohnern der „Wasserstadt Aden“ aus. Sie dürfte auch für Auswärtige anziehend sein. Abzuwarten bleibe auch, welche Dynamik der durch Corona forcierte Trend zum „Homeoffice“ bei den Umzugsbewegungen entwickelt. Die großen Städte könnten dadurch an Attraktivität verlieren.

Christian Scharwey vom Jugendamt legte dem Jugendhilfeausschuss einen umfangreichen Arbeitsplan für die Sanierung von Spielplätzen vor:

In den Jahren 2019 und 2020 mussten auf den Spielplätzen im Stadtteil Overberge mehrere Geräte aus Alters- und Sicherheitsgründen abgebaut werden. Dies hat zur Folge, dass keiner der sechs Ergänzungsspielplätze im Stadtteil voll ausgestattet ist. Daher liegt hier ein Schwerpunkt der Maßnahmen im laufenden Jahr. Die geplanten Beschaffungen sind der Übersicht zu entnehmen. Der Spielplatz „Lanfermannteich“ wird aktuell neu überplant. Hier musste das zentrale Kombinationsspielgerät in den letzten Jahren immer weiter zurück- und mittlerweile abgebaut werden.

Auf dem Schwerpunktspielplatz „Flöz Dickebank“ in Rünthe mussten ebenfalls mehrere Geräte abgebaut werden. Die dort vorhandene Stehwippe, die in einem guten Zustand ist, wurde aufgrund von anhaltendem Vandalismus abgebaut und an einen anderen Spielplatz versetzt. Der Platz soll durch eine große Drehscheibe und ein U3-Spielgerät wieder ertüchtigt werden.

Der Ergänzungsspielplatz „Oberadener Heide“ sollte ursprünglich in eine Rasenfläche/bespielbare Grünfläche umgewandelt werden. Da hier aber weiterhin eine hohe Nutzungsfrequenz zu verzeichnen ist, wird dieser Platz aktuell neu überplant. Der neue Spielplatz „In den Hofwiesen“ befindet sich im Aufbau.

Die Skatefläche am Wellenbadparkplatz soll reaktiviert werden. Die Instandsetzung der vorhandenen Skateelemente und die Lieferung neuer Elemente ist bereits beauftragt worden, die Ausschreibung für die notwendigen Asphaltierungsarbeiten ist in Vorbereitung.
Weiter sind auf verschiedenen Spielplätzen im Stadtgebiet Ersatzbeschaffungen geplant, die Details sind der Übersicht zu entnehmen.
Weitere kleinere und kurzfristig umsetzbare Maßnahmen sollen im Rahmen der Aufstellung und Beratung des neuen Spielflächenbedarfsplans noch in diesem Jahr umgesetzt werden. Der neue Spielflächenbedarfsplan soll – nach Beratungen im Unterausschuss Jugendhilfeplanung – vor der Sommerpause eingebracht werden.

Das passiert 2021 auf den Bergkamener Spielplätzen:




Coronavirus: 74-jähriger Bergkamener gestorben

Heute ist der Gesundheitsbehörde ein weiterer Todesfall im Zusammenhang mit Corona gemeldet worden. Verstorben ist ein 74-jähriger Mann aus Bergkamen am 11. März.

39 neue Fälle sind heute gemeldet worden, vier in Bergkamen. Insgesamt sind damit im Kreis Unna 13.244 Fälle gemeldet worden, 1927 in Bergkamen. 34 Personen mehr als gestern gelten als wieder genesen, sieben in Bergkamen. Damit steigt die Zahl der aktuell infizierten Personen im Kreis Unna auf 645, in Bergkamen sinkt sie auf 72.

Der maßgebliche 7-Tages-Inzidenzwert pro 100.000 Einwohner wird vom Landeszentrum Gesundheit veröffentlicht. Das Landeszentrum gibt für den Kreis Unna die Wocheninzidenz mit 56,7 (-3,3) an.




ver.di kritisiert Kaufland: Schließung vorher beschlossene Sache?

Am Mittwoch wurde der Presse, dem zuständigen Wirtschaftsausschuss, dem Betriebsrat in Bergkamen-Mitte und den 93 betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mitgeteilt, dass Kaufland den Markt in Bergkamen-Mitte zum 30.04.2021 schließen wird. „Dieses Vorgehen des Unternehmens vor dem Hintergrund des Konflikts zwischen Betriebsrat und Geschäftsführung ist skandalös!“, erklärt die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di

„Von Anfang haben wir uns die Frage gestellt, warum sich das Unternehmen beharrlich weigerte, eine Betriebsvereinbarung über Schutzmaßnahmen für die Beschäftigten in diesem Markt in der Pandemie abzuschließen, eigentlich ein normaler Konflikt über Arbeitsbedingungen zwischen den Betriebsparteien. In anderen Märkten der Kauflandgruppe gibt es durchaus Verhandlungen zum Thema Gefährdungsbeurteilung und Gesundheitsschutz. Die besonders starre Haltung des Arbeitgebers in diesem Markt hat deshalb überrascht“, so ver.di.

Die Schließungsankündigung zum jetzigen Zeitpunkt verdeutliche in besonderer Weise die Verweigerungshaltung des Unternehmens. Ein Wille zur Einigung mit dem Betriebsrat sei nie erkennbar gewesen. „Es drängt sich uns als Gewerkschaft ver.di die Vermutung auf, dass die Schließung längst beschlossen war. Offensichtlich sollte kein weiteres Geld in das Haus bzw. in den Gesundheitsschutz für die Beschäftigten investieren werden.  Die harte Auseinandersetzung mit dem Betriebsrat erscheint im Rückblick als ein Ablenkungsmanöver.“

Der Hinweis auf das Fernbleiben von Kunden und der Verzicht auf einen etablierten Service im Markt sei der untaugliche Versuch, dem Betriebsrat eine Mitverantwortung für die angekündigte Schließung zu geben.

Die Pandemie habe der Lebensmittelbranche über 5 Prozent Umsatzsteigerung in 2020 bis September gebracht. ver.di: „Diese Einnahmen und das Weihnachts- und Ostergeschäft sollten offensichtlich noch mitgenommen werden, um dann einen aus Kaufland-Sicht seit langem unattraktiven Markt zu schließen und sich somit auch eines unbequemen Betriebsrates zu entledigen.“




Gedenkveranstaltung für die Todesopfer der Märzrevolution 1920 am Denkmal am „Platz der Stille“

Denkmal am Platz der Stille des Friedhofs in Bergkamen-Mitte.

Mehrere Organisationen, darunter BergAUF und die Ortsgruppe DIE LINKE treffen sich am Samstag, 13. März, um 15 Uhr am Denkmal für sechs Bergkamener, die Ende März / Anfang April 1920 während des sogenannten März-Aufstands der „Roten Ruhrarmee“ ums Leben kamen, zu einer Gedenkveranstaltung.

Das Denkmal befindet sich jetzt am Rande des Friedhofs in Bergkamen-Mitte am „Platz der Stille“ am Übergang zum Zechenpark. Ursprünglich stand es auf dem Südteil des Friedhofs. In den 1920er Jahren hatte es der Gemeinderat der damals selbstständigen Gemeinde Bergkamen errichten lassen. Warum auf dem Sockel nur sechs Namen von Opfern aus der Gemeinde Bergkamen genannt werden, ist rätselhaft. Es gab viel mehr Todesopfer in Bergkamen.

„Die Frauenfigur auf dem Denkmal ist wohl eine Allegorie auf die Freiheit”, vermutet der ehemalige Bergkamener Stadtarchivar Martin Litzinger. Diese Freiheit war durch den Rechtsputsch unter der Führung des Generallandschaftsdirektors in Königsberg, Wolfgang Kapp, und des Generals Walther von Lüttwitz am 13. März 1920 in Berlin gegen die junge Weimarer Republik gefährlich ins Wanken geraten.

Vermeintlicher Linksputsch sollte niedergeschlagen werden

An diesem 17. März gaben die Putschisten in Berlin auf. Nur wenig später, nachdem die alte Reichsregierung unter Friedrich Ebert wieder im Sattel saß, gab sie den Befehl an die Reichswehr, ins Ruhrgebiet einzumarschieren, um dort einen vermeintlichen Linksputsch der Roten Ruhrarmee niederzuschlagen. Das Freikorps Epp machte sich am 20. März 1920 in München auf den Weg. Auf dem Bahnhof der bayrischen Hauptstadt baute sich das Freikorps noch zu einem Gruppenfoto auf. Zu erkennen ist auf dem Foto, dass auf einem Waggon ein Hakenkreuz gepinselt worden war. Einen Tag später traf die Epp-Truppe in Rheda ein. Nach einigen Tagen der Orientierung und Absprachen begann der Vormarsch in Richtung östliches Ruhrgebiet. Epps Aufklärungseinheiten hatten insbesondere die Zechen Westfalen in Ahlen sowie Radbod, „de Wendel“ (später „Heinrich Robert“), Maximilian und Sachsen als Zentren des Aufruhrs ausgemacht.

Teile der Roten Ruhrarmee erreichten am 27./ 28. März den Raum Bergkamen-Kamen- Pelkum. Deren Mitglieder quartierten vor allem bei Bauern ein und nahmen sich dort, was sie brauchten. Auf der Schachtanlage Grimberg I/II wurden 160 kg Sprengstoff und 250 Sprengkapseln, aber auch jede Menge Lebensmittel beschlagnahmt. Größere Requirierungen zur Sicherung der Nahrung für die Roten Truppen gab es auch in Kamen.

Aufständische wurden innerhalb von zwei Stunden geschlagen

Nach dem Scheitern des Kapp-Putsches wurde der Generalstreik beendet und auf den Zechen die Arbeit wieder aufgenommen. Die Bergleute waren aber am 29. März 1920 in Bergkamen, Kamen und Rünthe in den Ausstand getreten. Der Arbeiteraktionsausschuss von Grimberg 1/2 bereitete sich auf die Auseinandersetzung mit den Regierungstruppen vor. Am Gründonnerstag, 1. April, trafen gegen Mittag Teile des Freikorps Epp und der Roten Ruhrarmee in Pelkum aufeinander. „Die Aufständischen wurden innerhalb von zwei Stunden geschlagen und zogen sich rasch in Richtung Bönen, Kamen und Bergkamen zurück. Mit unvorstellbarer Rohheit und Brutalität gingen die Freikorpssoldaten gegen Gefangene und Verwundete vor”, so Litzinger.

Nach offizieller Liste der Polizei starben 79 Rotarmisten in Pelkum, darunter acht Bergmänner und ein Schlosser aus der damaligen Bergbaugemeinde Bergkamen. Die meisten Opfer stammten aus Herringen und Pelkum. Die Schätzungen über die tatsächliche Zahl der Todesopfer der Roten Ruhrarmee reichen von 150 bis 300. Unter den Opfern befanden sich auch zahlreiche Frauen, die sich als Arbeitersamariterinnen um die Verwundeten gekümmert hatten.

Die Überlebenden flüchteten in Richtung Dortmund. Es gab Plünderungen und Beschlagnahmungen. Martin Litzinger berichtet, dass der Weddinghofer Landwirt Schulte-Ostermann alle Lebensmittel verlor und die Gastwirte Brüggemann in Heil und Klute in Weddinghofen Getränke und Tabakwaren abliefern mussten.

Am Karfreitag, 2. April 1920, rückte das Freikorps in den Raum Bergkamen ein. In Rünthe erschossen sie Anna Kalina, weil sie einen verwundeten Kämpfer der Roten Ruhrarmee versorgt hatte. Die Soldaten stellten sie vor die Scheune des Hofes Schulze-Elberg und richteten sie hin.

Es wurde das Standrecht verkündet. Von 18 Uhr bis zum Morgen durfte niemand mehr die Straßen betreten. Die Soldaten durchsuchten die Häuser nach Waffen. In Schönhausen nahmen sie einen Mann fest. Nach dem Standgerichtsverfahren im Kasino der Zeche Grimberg I/II wurde er erschossen, weil er Schienen am Bergkamener Bahnhof gesprengt haben soll. Das gleiche Schicksal ereilte seinen Schwiegersohn in Oberaden, weil er sich im Besitz eines beschlagnahmten Wagens befand und angeblich einen Offizier ausgeraubt hatte.

Die 19-jährige hochschwangere Tochter und Ehefrau dieser beiden Opfer bekam Wochenbettfieber, das vermutlich durch den Schock ausgelöst wurde. Zwei Wochen späte gebar sie ihr zweites Kind. Das Erste starb wenige Tage vorher. Sie und ihr Neugeborenes waren danach völlig mittellos, denn die Hinterbliebenen von Aufständischen bekamen keine finanzielle Unterstützung.

Das letzte Todesopfer gab es am 23. Mai. Ein Mitglied des Bergkamener Aktionsausschusses wurde von Soldaten verhaftet und in Höhe Haus Reck „auf der Flucht” erschossen. Im Mai rückte das Freikorps Epp ab. Anschließend fanden in Münster gegen einige Bergkamener Gerichtsverfahren wegen des Verdachts der Beteiligung an Aktionen der Roten Ruhrarmee statt. Die meisten wurden freigesprochen.




Wenn der Ball wieder rollt: Mit diesen Trainern nimmt der SuS Rünthe 08 den Spielbetrieb wieder auf

Wie die bisherige Saison beendet wird, ist noch nicht eindeutig geklärt, aber trotz der „widrigen“ Gesprächsbedingungen hat der Sportliche Leiter des SuS die Trainerfragen in den Senioren/innen-Mannschaften geklärt.

Die amtierenden Trainer werden beim SuS auch in der neuen Saison am Spielfeldrand stehen. Für die 1. Herrenmannschaft ist auch in der nächsten Spielzeit Engin Abali verantwortlich. Als Co-Trainer steht ihm dabei wie zuvor Björn Ziegert zur Seite. Engin Abali ist es wichtig, dass alle erkannt haben, dass es keine Selbstverständlichkeit ist, gemeinsam trainieren zu können. Deshalb hofft er, dass dies für die Spieler auch genug Anreiz ist, in der gemeinsamen Freizeitbeschäftigung den Ehrgeiz zu haben, auf den oberen Tabellenplätzen stehen zu wollen.

Die 1. Damen-Mannschaft kann auch in der nächsten Saison auf Jorge Mendes de Sousa zählen. Er ist sich sicher, dass er mit seinem Kader an Spielerinnen den Spielbetrieb wieder aufnehmen kann und wünscht sich eine erfolgreiche Saison mit einem Platz im oberen Mittelfeld.

Die 2. Senioren-Mannschaft wird weiterhin von Andreas Kamyk verantwortlich geführt. Er will versuchen, das Team zu stabilisieren und die neue Saison erfolgreich zu starten. Sein Wunsch wäre es, „oben mitspielen“ zu können.




Fünf Monate Haft – wegen (k)einer Pokémon-Karte

von Andreas Milk
Ins Gefängnis gehen wegen einer Pokémon-Karte, die es nicht gab: Der 40-jährige Bergkamener Hannes T. (Name geändert) ist vor dem Amtsgericht Kamen zu fünf Monaten Haft verurteilt worden. Bei den Ebay-Kleinanzeigen hatte er eine Sammelkarte für 230 Euro angeboten. Ein Mann aus Österreich überwies im Juli 2019 das Geld. Die Karte bekam er nicht: T. hatte das Angebot nur eingestellt, um Geld für seine Drogensucht zu beschaffen.

Dies allein wäre kein Grund für eine Gefängnisstrafe. Entscheidend ist T.s Vorgeschichte. 14 Vorstrafen stehen in seinem Register, unter anderem wegen Diebstahls, Schwarzfahrens – und eben Betrugs. Er sei inzwischen „clean“, sagte er in der Verhandlung: keine Drogen mehr, seit Monaten schon. Er habe einen Job, in dem er sich wohl fühle. Seine Freundin bekomme ein Kind.

Was den Richter allerdings störte: T. habe sich nicht darum gekümmert, den Schaden des Österreichers wieder gut zu machen – sprich: ihm das Geld zu erstatten. T. erklärte zwar, den Mann angeschrieben zu haben. Bloß weiß der davon überhaupt nichts, erfuhr der Richter auf Nachfrage. Und noch etwas fand der Jurist merkwürdig: Schon bei einem Gerichtstermin 2020 hatte T. von kommender Vaterschaft gesprochen. Ob seine Freundin denn immer zu seinen Gerichtsterminen schwanger sei? T. erklärte das damit, dass seine Freundin das erste Kind verloren habe. Belegen ließ sich das nicht. Die Frau hatte ihn nicht ins Gericht begleitet, was allerdings angesichts der Coronapandemie verständlich scheint.

In die fünfmonatige Haft floss eine frühere Verurteilung mit ein – die Strafe ist also für zwei Delikte. T. kann vor dem Landgericht Dortmund in Berufung gehen. Er hatte schon einmal Erfolg damit: Die Richter machten aus einer Haftstrafe ohne Bewährung eine Bewährungsstrafe.




Stadtsportgemeinschaft belohnt sportliche Jahnschule

Scheckübergabe (v. l.): Susanne Fahrner, Heiko Rahn, und Olga Gloger)

Über einen Geldbetrag von 100 Euro durfte sich die Jahnschule aus Oberaden freuen. Heiko Rahn, Geschäftsführer der Stadtsportgemeinschaft Bergkamen, überreichte einen Scheck an Schulleiterin Susanne Fahrner und Sportlehrerin Olga Gloger.

Der Grund für das Geldgeschenk liegt in der Sportabzeichenabnahme der Jahnschule im vergangenen Jahr. Als einzige Bergkamener Grundschule waren die Schülerinnen und Schüler fleißig und nutzten das Schulgelände zur Bewältigung der erforderlichen Disziplinen.

Von 194 Schülern konnten 115 das begehrte Abzeichen in Empfang nehmen, was einer Quote von 59,28 % entspricht.

Schulleiterin Susanne Fahrner bekräftigte, dass die erhaltene finanzielle Unterstützung der Stadtsportgemeinschaft Bergkamen natürlich in neue Sportmaterialien investiert wird, um auch in 2021 viele Sportabzeichen abnehmen zu können.

 




Coronavirus: Sieben Neuinfektionen in Bergkamen

Heute sind der Gesundheitsbehörde zwei weitere Todesfälle im Zusammenhang mit Corona gemeldet worden. Verstorben sind zwei Männer aus Lünen, beide im Alter von 77 Jahren am 9. März.

44 neue Fälle sind heute gemeldet worden, davon sieben in Bergkamen. Insgesamt sind damit im Kreis Unna 13.205 Fälle gemeldet worden, 1923 in Bergkamen. 17 Personen mehr als gestern gelten als wieder genesen, davon zwei in Bergkamen. Damit steigt die Zahl der aktuell infizierten Personen auf 641, in Bergkamen auf 76.

Der maßgebliche 7-Tages-Inzidenzwert pro 100.000 Einwohner wird vom Landeszentrum Gesundheit veröffentlicht. Für den Kreis Unna gibt das Landeszentrum einen Inzidenzwert von 60 (plus 2,8) an.




Verkehrsunfallstatistik 2020: Gesamtunfallzahl und Zahl der Verunglückten gehen deutlich zurück

Vorstellung der Verkehrsunfallstatistik 2020 für den Kreis Unna (v. l.): Leiter der Direktion Verkehr, Polizeioberrat Stephan Werning, Behördenleiter, Landrat Mario Löhr, und der Abteilungsleiter Polizei, Leitender Polizeidirektor Peter Schwab. Foto: Pressestelle der Polizeibehörde Kreis Unna

Im Rahmen einer Pressekonferenz hat die Kreispolizeibehörde Unna am Mittwoch (10.03.2021) die Verkehrsunfallstatistik für das Jahr 2020 vorgestellt. Die wichtigste Botschaft: Die Gesamtunfallzahl sowie die Zahlen der Verletzten und Getöteten im Straßenverkehr sind deutlich gesunken.

Kurz und kompakt:

   - Gesamtunfallzahl um 1112 gesunken (2019: 8.616 / 2020: 7.504)
   - Anzahl der Unfälle mit Personenschaden von 851 auf 719 um 132 
     gesunken
   - Anzahl der Verunglückten bei 872 (2019: 1.072) um 200 gesunken
   - Anzahl der Leichtverletzten von 916 auf 734 um 182 gesunken
   - Anzahl der Schwerverletzten von 148 auf 136 um 12 gesunken
   - Anzahl der Verkehrstoten von 8 auf 2 um 6 gesunken

Die Lage in Bergkamen:
  • Insgesamt positive Verkehrsunfallentwicklung
  • Zahl der Verkehrsunfälle: 373 (- 1,6 % )
  • Verunglücktenzahl: 137 (- 3,5 %)
  • Steigerung bei den Pedelec-Fahrenden: + 2 auf 9
  • Steigerung der verunglückten Kinder (Fahrrad): + 5 auf 8
  • Aufklärungsquote bei Verkehrsunfallfluchten mit Personenschaden: 91, 7 %

„Der landesweite Trend macht sich auch in unserem Zuständigkeitsbereich bemerkbar. Wir sind über den deutlichen Rückgang der Gesamtunfallzahl sehr erfreut. Allerdings müssen wir natürlich attestieren, dass diese positive Entwicklung auch auf ein schwieriges, herausforderndes Jahr zurückzuführen ist, in dem die Coronapandemie für eine reduzierte Mobilität gesorgt hat“, betont Landrat Mario Löhr, Leiter der Kreispolizeibehörde Unna. „So positiv die Verkehrsunfallstatistik mit weniger Verunglückten auch ist: Leider haben wir zwei Menschenleben zu beklagen – und das sind zwei Menschenleben zu viel. Jeder Verkehrsteilnehmer, der zu Schaden kommt, ist ein Antrieb für uns, im Rahmen unserer Verkehrsunfallpräventionsarbeit für noch mehr Sicherheit auf den Straßen im Kreis Unna zu sorgen.“




Den Vordermann bedrängt auf der Fahrt zur Freundin: 800 Euro Buße

von Andreas Milk
Fest steht: Der 35-jährige Martin E. (Name geändert) hatte es am Vormittag des 6. Juni 2020 ziemlich eilig auf dem Weg von Lünen nach Oberaden. Seine Freundin zuhause hatte einen Migräneanfall erlitten. E. fürchtete, die junge Frau könne ohnmächtig werden. Also schwang er sich ins Auto und fuhr los. Vor ihm fuhr allerdings ein Wagen, der sich wohl strikt ans vorgeschriebene Tempo hielt – und das war E. in dieser Situation zu wenig.

Seine Reaktion darauf brachte ihm eine Anklage wegen Nötigung ein. Denn der Fahrer im Wagen vor ihm – neben sich die Freundin, auf dem Rücksitz zwei kleine Kinder – erstattete seinerzeit Anzeige. Martin E. sei so dicht aufgefahren, dass im Rückspiegel das Nummernschild zeitweise nicht mehr zu sehen war. Er habe auch die Lichthupe betätigt und am Ende sogar fast einen Unfall provoziert: Als der Verkehr wegen eines abbiegenden Fahrzeugs stockte, setzte der ungeduldige Martin E. trotz Gegenverkehrs zum Überholen an. Das wäre beinahe schief gegangen.

Martin E. machte vor Gericht nicht den Eindruck, ein rücksichtsloser Raser zu sein – und ist als solcher bisher auch nicht aufgefallen. Es tue ihm leid, wenn sich der Vordermann bedrängt gefühlt habe, sagte er. Eine Verurteilung gab es nicht: E. muss 800 Euro Buße an die Deutsche Wildtier-Stiftung überweisen. Sobald er das getan hat, wird das Verfahren eingestellt.