PKW Diebstahl: Weißer Audi SQ 5 an der Gänsekuhle in Weddinghofen entwendet

In der Nacht zu Montag haben unbekannte Täter An der Gänsekuhle in Weddinghofen einen in einer Hauseinfahrt geparkten, weißen Audi SQ 5 entwendet. An dem Fahrzeug mit auffällig roten Ledersitzen und roten Bremssätteln waren zur Tatzeit die amtlichen Kennzeichen UN-US 1000 angebracht.

Wer kann Angaben zum Diebstahl oder Verbleib des PKW machen? Hinweise bitte an die Polizei in Bergkamen unter der Rufnummer 02307 921 7320 oder 921 0.




Ehemaliger Bergkamener Stadtdirektor Heinrich Brüggemann gestorben

Am 25. August ist im Alter von 90 Jahren der ehemalige Stadtdirektor Heinrich Brüggemann verstorben.

Seit Mai 1966 war Heinrich Brüggemann Erster Beigeordneter der Gemeinde Bergkamen. Im Juli 1973 wurde er dann zum Stadtdirektor der Stadt Bergkamen gewählt. Diese Tätigkeit hat er bis zum Jahr 1988 ausgeübt. Heinrich Brüggemann war der zweite Stadtdirektor der Stadt Bergkamen nach Alfred Gleisner (1966-1973). Ihm folgte im Jahr 1989 Roland Schäfer, der im Jahr 1998 zum Bürgermeister gewählt wurde. Heinrich Brüggemann war nach seiner Tätigkeit bei der Stadt Bergkamen noch Dozent für Kommunalrecht.




Coronavirus: 58-Jähriger im Krankenhaus gestorben – Tests an der Willy-Brandt-Gesamtschule

Gestern Abend ist eine Person im Zusammenhang mit einer Coronavirus-Infektion im Krankenhaus verstorben. Der 58-jährige Mann kam aus Bönen.

Heute sind der Statistik 20 neue Fälle ergänzt worden. Nach der letzten Meldung am Freitag kam noch ein neuer Fall in Holzwickede hinzu. Am Samstag kamen elf Fälle in Bergkamen (+2) und Lünen (+9) hinzu, am Sonntag vier Fälle in Fröndenberg (+2), Lünen (+1) und Bönen (+1). Heute wurden der Gesundheitsbehörde vier neue Fälle gemeldet (Kamen +2, Unna +1, Fröndenberg +1). Als wieder genesen gelten vier Personen mehr als Freitag. Damit erhöht sich die Zahl der aktuell infizierten Personen im Kreis Unna auf 108.

Entwarnung an vielen Stellen in Lünen

Die Ergebnisse aus Lünen von Gymnasium B, einer Gesamtschule und einer Grundschule sind eingetroffen: Bei den infizierten Personen haben sich keine weiteren Schüler oder Lehrer angesteckt. Die Ergebnisse sind negativ. Ausstehend sind noch Ergebnisse der Fußballmannschaft aus Lünen.

Neu gemeldet worden sind ein Fall an einer Grundschule in Lünen und ein Fall an einer Hauptschule ebenfalls in Lünen. Dort haben heute erste Tests begonnen. Insgesamt rund 60 Personen sind betroffen.

Ebenfalls neu ist ein Fall an einer Gesamtschule in Bergkamen. Dort soll morgen mit Tests begonnen werden.

In dem Fall in einer Kita in Kamen liegen noch nicht alle Ergebnisse vor.

Vorerst keine Krankenhausbesuche

Die Sicherheit von Patienten*innen und Personal geht weiter vor. Deshalb werden die Krankenhäuser im Kreis Unna in Abstimmung mit der Gesundheitsbehörde ihre Türen für Besucher*innen bis zum Ende des Jahres grundsätzlich weiter geschlossen halten. Es wird empfohlen, sich vor einem Besuch über die aktuell geltenden Regelungen im Krankenhaus zu erkundigen.

– Max Rolke / Kreis Unna –

28.08.2020 | 13 Uhr 31.08.2020 | 16 Uhr Differenz (+/-)
Bergkamen 15 14 -1
Bönen 9 9 +0
Fröndenberg 7 10 +3
Holzwickede 2 3 +1
Kamen 4 6 +2
Lünen 23 32 +9
Schwerte 17 17 +0
Selm 2 2 +0
Unna 11 12 +1
Werne 3 3 +0
Gesamt 93 108 +15

Übersicht Gesundete

28.08.2020 | 13 Uhr 31.08.2020 | 16 Uhr Differenz (+/-)
Bergkamen 98 101 +3
Bönen 45 45 +0
Fröndenberg 141 141 +0
Holzwickede 38 38 +0
Kamen 42 42 +0
Lünen 226 227 +1
Schwerte 147 147 +0
Selm 65 65 +0
Unna 99 99 +0
Werne 108 108 +0
Gesamt 1009 1013 +4



Sparkassen Grand Jam geht an den Start: Allroundgitarrist Jim Kahr live mit Bluesnight Band!

Jim Kahr kommt zum Auftakt des Sparkassen Grand Jamm

Nach sechs Monaten Auszeit startet die Sparkassen Grand Jam am kommenden Mittwoch, 2. September mit Jim Kahr: Der aus Chicago stammende und nun in Mannheim lebende Allroundgitarrist begeistert mit einem Crossover aus poetischen Songs in Folk, Pop- und Jazz-Schattierungen sein Publikum. Unterstützt wird er dabei von der Bluesnight-Band. Der Grenzgänger zwischen Blues, Soul und Funk wurde in seiner Heimatstadt Chicago zu einem Fixpunkt der Blues-Szene.

Als Gitarrist und Sänger stand er mit Künstlern wie Junior Wells, Koko Taylor auf der Bühne. Tourneen und Aufnahmen mit Blues-Ikone John Lee Hocker und dem Bobby Blue Bland Orchestra folgten. Als Songwriter entfaltete er seinen unverwechselbaren Stil. Das aktuelle Release-Highlight heißt „Find My Way Home“. Bei seiner Tournee Anfang 2020 spielte er in legendären Londoner Venues wie dem Ealing Club, wo auch die Stones aufgetreten sind.

Im Konzert zeigt der Allroundgitarrist eine bemerkenswerte Mischung aus poetischen Songs mit wunderschönem Gitarrenspiel und dunkel-samtiger Stimme; dezenten Folk-Anklängen, zarten Pop-Schattierungen, Jazz- und Soul-Elementen, Blues-Rock und sogar Flamencomusik. In den Händen dieses Meisters verwandeln sich ausgewählte Klassiker wie „Ain’t No Sunshine“ in ein entzückendes Crossover-Erlebnis.

Es gilt das aktuelle Hygienekonzept zu beachten: So ist etwa ein Mund-Nasen-Schutz zu tragen, die Gäste werden an ihre Sitzplätze geführt und die Rechnung wird am Tisch beglichen.

Sparkassen Grand Jam

Gaststätte Thorheim

2. September, 20 Uhr, Einlass ab 18.30 Uhr

VVK: 14,- €, ermäßigt 11,- €

Anmeldung: Anne Mandok, Kulturreferat Bergkamen, Tel. 02307/965-464

Veranstaltungshinweise auf Grundlage des Hygienekonzeptes

  • Beschränkung der Besucherzahl auf maximal 100 Personen.
  • Maskenpflicht ab dem Wartebereich vor dem Eingang, sowie im gesamten Veranstaltungsgebäude. Auf dem festgelegten Sitzplatz entfällt diese Verpflichtung.
  • Desinfektion der Hände bei Einlass.
  • Personen mit Symptomen einer Atemwegsinfektion wird der Zugang verwehrt.
  • Besucher werden durch einen Mitarbeiter zu ihrem fest zugewiesenen Platz geführt.
  • Speisen und Getränke werden am Platz serviert. Es erfolgt kein Thekenverkauf! Die Bezahlung der Rechnung findet ebenfalls am Platz statt.
  • Die Platzvergabe erfolgt an 10er-Tischen. Zwischen den 10er-Tischen wird der Mindestabstand sichergestellt.
  • Zur Sicherstellung der Rückverfolgbarkeit werden die Kontaktdaten (Name, Adresse, Telefonnummer) bei Ticketkauf aufgenommen und für eine Frist von einem Monat aufbewahrt.

Der Ticketverkauf erfolgt ausschließlich im Vorverkauf! Keine Abendkasse! Tickets können unter der Telefonnummer 02307/965-464 oder per Mail a.mandok@bergkamen.de gekauft werden.




33 Laufeinsteiger des SuS Oberaden mit Urkunde und Laufshirt ausgezeichnet

Die erfolgreichen Laufeinsteiger beim SuS Oberaden und ihre Betreuer. Foto: SuS

Nach 12 Wochen und hartem Training wurden heute 33 Laufeinsteiger des SuS Oberaden mit einer Urkunde und einem Laufshirt ausgezeichnet.

Bei der ersten Trainingseinheit waren es noch kurze 2-3 Minuten Intervalle (Laufen-Pause-Laufen …), rund um den sogenannten „Ententeich“ in Bergkamen-Oberaden. Die letzten vier Trainingseinheiten waren dann ohne Intervall, die Läufer sind 60 Minuten am Stück gelaufen, so dass bereits in der vergangenen Woche eine Strecke bis
zum Horstmarer See und zurück, bewältigt werden konnte.

Selbstverständlich wurde auf die Einhaltung der Corona-Regeln geachtet, so wurde zwischen den Läufern auf den notwendigen Abstand geachtet und auf eine Gruppengröße von max. 30 Läufern. Das war vor allem durch den vorbildlichen Einsatz der Lauftreffbetreuer gewährleistet, so dass min. 2 kleinere Gruppen gebildet werden konnten.

Doch nicht nur das Laufen stand als Training auf dem Programm, es gab Gymnastik Einheiten mit Dehnungs- und Kräftigungsübungen, der Bewegungsablauf des Laufens wurde trainiert und es gab einiges an Theorie. So wurde z.B. das Thema Ernährung sehr ausführlich behandelt und mit Tipps für den Alltag erlebbar gemacht.

Der Lauftreff trifft sich weiterhin sonntags um 10:00 Uhr am SuS Sportheim, an der Preinstraße. Hobbyläufer sind herzlich willkommen.




CDU Infostand auf dem Wochenmarkt

Im Rahmen seiner Zuhörtour ist der CDU-Bürgermeisterkandidat Thomas Heinzel am Donnerstag, 3. September, in der Zeit von 9 – 13 Uhr auf dem Wochenmarkt in Bergkamen zu treffen.

 An dem Infostand besteht die Gelegenheit, mit Thomas Heinzel persönlich ins Gespräch zu kommen. Für alle Fragen und Anliegen hat Thomas Heinzel ein offenes Ohr und nimmt diese gerne auf.

Die Hygienemaßnahmen wie Abstands- und Maskenpflicht werden eingehalten.

 




ADFC bietet am Freitag Fahrradcodierung am Bergkamener Rathaus an

Der ADFC Ortsverband Bergkamen bietet am kommenden Freitag, 4. September, von 14 – 17 Uhr eine Fahrradcodieraktion in der Fahrradstation am Bergkamener Rathaus an.

Der Nutzen der Radkodierung ist schwer in Zahlen zu fassen. Schätzungen sprechen von bis zu vierfach erhöhten Aufklärungszahlen bei Diebstählen. Uncodierte Fundräder können nur zu einem Bruchteil dem Eigentümer zugeordnet werden und landen häufig in einer Versteigerung. Codierte Fundräder  können anhand des Codes sofort ohne Rückgriff auf eine Datenbank den Eigentümer des Fahrrades zugeordnet werden. Einige Versicherungen gewähren deshalb aufgrund geringerer Diebstahlquoten einen deutlichen Rabatt auf die Versicherungsprämie.

Wie funktioniert die Codierung?

Nahezu jedes Fahrrad mit Stahl- oder Alurahmen kann codiert werden. Der Code wird mit einem speziellen Gerät am oberen Sattelrohr eingraviert oder eingestanzt. An dieser Stelle ist der Rahmen besonders stabil und eine Codierung ist absolut unbedenklich.

Die Kosten betragen 10 Euro für Nichtmitglieder. ADFC-Mitglieder zahlen 5 Euro.

Was benötige ich für eine Fahrradcodierung?

Die folgenden Dinge sind zu einer Fahrradcodierung mitzubringen:

  • Das eigene Fahrrad
  • Ein Eigentumsnachweis (Kaufvertrag, Rechnung, Quittung) Bei Fehlen eines Eigentumnachweises besteht der ADFC auf einer Eigentumserklärung, die der Polizei zur Überprüfung zugesandt wird. Formular für die Eigentumserklärung (vor Ort erhältlich)
  • Etwas Zeit. Eine Codierung dauert etwa 10 Minuten.
  • Ein Identitätsnachweis (Personalausweis)
  • Codierauftrag (ADFC Seite Kreis Unna), zweifach, wenn möglich schon ausgefüllt mitbringen. Das Formular ist auch vor Ort beim Codiertermin erhältlich.

Wer sein codiertes Fahrrad verkaufen will, sollte mit dem Käufer einen schriftlichen Kaufvertrag abschließen und ihm die Codierpapiere überlassen. Der ADFC bietet hierzu einen Musterkaufvertrag zum Download an.

Die Codierung findet unter Coronaschutzmassnahmen statt. Bitte bringen Sie eine Mund-und-Nasen-Maske mit.

 




Versuchter Betrug zum Nachteil älterer Menschen – Geldabholer konnte festgenommen werden

Am Freitagnachmittag konnte durch einen falschen Polizeibeamten ein Senior in Kamen in einem lange andauernden Telefongespräche dazu gebracht werden, einen vierstelligen Bargeldbetrag an einen Geldboten auszuhändigen.

Dem Geschädigten und seiner Ehefrau kamen jedoch Zweifel an der Echtheit des Einsatzes und sie verständigen unverzüglich nach der Geldübergabe die Polizei.

Im Rahmen einer sofort eingeleiteten Fahndung konnte ein mit der Personenbeschreibung übereinstimmender Mann in Tatortnähe angetroffen und festgenommen werden. Das übergebene Bargeld trug er noch bei sich.

Gegen den 32-jährigen Tatverdächtigen, der keinen Wohnsitz in Deutschland hat, erging seitens des Amtsgerichtes Kamen ein Untersuchungshaftbefehl. Die weiteren Ermittlungen zur Tat dauern an.




Zeitzeugen vertagen Treffen auf nächstes Jahr

Aufgrund der aktuellen Coronasituation verschieben die Zeitzeugen ihre Treffen und die Arbeiten zum Heft „Grenzen“ auf das kommende Jahr. Aus diesem Grund wird im Dezember 2020 kein Zeitzeugenheft erscheinen. Sobald die Lage es zulässt, startet der Arbeitskreis im neuen Semester 2021, um die Arbeiten zum aktuellen Thema fortzusetzten.

Der Zeitzeugenkreis der Stadt Bergkamen trifft sich normalerweise einmal monatlich, um Erinnerungen an lokalhistorische Ereignisse und Erlebnisse auszutauschen und niederzuschreiben. Mitmachen können alle, die an Geschichte interessiert sind. Willkommen sind immer Erinnerungsstücke, Fotos, Dokumente und Unterlagen.

Weitere Informationen erteilt Gabriele Scholz, die Leiterin des Zeitzeugenkreises (02306 84400).




„Klimaschutz die Grundlage unseres Handelns“: UKBS schnürt für Mieter ein „Rundum-Sorglospaket“

Das zeigt links den Energie- und Zukunftsforscher Professor Dipl.-Ing. Timo Leukefeld mit dem Aufsichtsratsvorsitzenden Theodor Rieke; ganz rechts UKBS-Geschäftsführer Matthias Fischer. In der Bildmitte das sog. „Autarkie-Team“ mit Jürgen Kannemann, UKBS-Prokurist Martin Kolander und Klaus Hennecke.

Das kommunale Wohnungsunternehmen Unnaer Kreis-Bau- und Siedlungsgesellschaft (UKBS) ist auf dem Wege zu einem umfassenden Dienstleister in der Wohnungswirtschaft. Ziel ist nach Auskunft von Geschäftsführer Matthias Fischer ein „Rundum-Sorglospaket“ für die Mieterinnen und Mieter. „Dabei ist Klimaschutz die Grundlage unseres Handelns“, so Fischer. Wie das umgesetzt werden kann, darüber ließen sich jetzt die Mitglieder des Aufsichtsrates und die UKBS-Geschäftsführung von einem Expertenteam ausführlich informieren.

Der international bekannte Energie- und Zukunftsforscher Professor Dipl.-Ing. Timo Leukefeld setzt auf energieautarke Projekte. Er geht davon aus, „dass bis 2050 mehr Roboter verkauft werden als Autos“. Besonders in Wohnungen für ältere Menschen sollten diese Dienstleistungsroboter eingesetzt werden, um zu einer „radikalen Vereinfachung im Alter“ zu führen.

Künstliche Intelligenz, Digitalisierung bis hin zum autonomen Fahren setzten voraus, auch die Sozialsysteme anzupassen, erklärte Leukefeld. „Unser Wirtschaftssystem ist in einem epochalen Wandel begriffen“, so das Fazit des Energie- und Zukunftsexperten. Seiner Überzeugung nach muss der Energiebedarf künftig eine solare Deckung von 50 Prozent erreichen.

Die künstliche Intelligenz in der Wohnungswirtschaft werde immer besser und sorge für ein „smartes Leben“ im Quartier, bestätigte auch Michael Neitzel, der Geschäftsführer von InWIS, dem Institut für Wohnungswesen, Immobilienwirtschaft, Stadt- und Regionalplanung. Neue digitale Angebote und sich ändernde Kundenwünsche förderten die Nachfrage nach neuen Dienstleistungen. So erwarteten heute z.B. mehr als ein Viertel aller Mieter ein schnelles Internet in den Wohnungen.

Auch sei das Interesse an Kundenportalen hoch. Der Referent hob hervor, dass sich Nachbarschaftsforen im Aufwind befänden. Sie sind seiner Meinung nach eine „neue Dimension der Teilhabe und des Engagements im Quartier“.

Für das kommunale Wohnungsunternehmen UKBS gehe es jetzt darum, sich für die Zukunft aufzustellen, erklärte Theodor Rieke, der Vorsitzende des Aufsichtsrates. Er kündigte für den Herbst ein Klimaschutzkonzept an und zeigte sich überzeugt davon, dass man schon jetzt deutlich machen müsse, „wie es mit der Wohnungswirtschaft in der Zukunft aussieht!“

 




Beim Picknick-Konzert mit zitternden Fingern ganz neue Kultur-Perspektive erobern

Spaß hatten die Besucher bei beim Picknick-Konzert mit Kulturgenuss unter freiem Himmel.

Ungewohnte Kulisse für Straßenmusiker „Radiolukas“.

Da gehorchen die Finger auch beim besten Pianisten nicht mehr in außergewöhnlichen Zeiten. Radiolukas war und ist Straßenmusiker und kennt die Performance unter freiem Himmel. Dass ihm dabei allerdings ausnahmslos alle andächtig zuhören, brachte ihn am Freitag kurzfristig aus der Bahn. Denn beim 2. Picknick-Konzert im Römerpark war nicht nur der Hunger nach leckeren Picknick-Snacks groß. Auf den Picknick-Decken hatte sich auch eine immense Sehnsucht nach guter Kultur in dörren Corona-Zeiten angesammelt.

Radiolukas in Aktion.

Dass der Mann am Klavier angeblich 13 Mal hintereinander danebengegriffen und einen neuen persönlichen Fehlerrekord aufgestellt hatte, bemerkte garantiert niemand. Viel zu groß war die Freude, endlich mal wieder Live-Musik von einem echten Musiker aus Fleisch und Blut zu hören. Richtig gut war beides ganz nebenbei auch noch. Zusätzlich schmeckten die gesponserten Snacks zusammen mit den in Einkaufskarren oder Körben mitgebrachten Leckereien vorzüglich. Und das letzte Augustwochenende entpuppte sich anders als prognostiziert zudem als außerordentlich lauschig. So streckten sich die meisten entspannt ganz ohne Mundschutz auf ihren Decken aus und ließen es sich einfach nur gut gehen.

Beste Picknickstimmung auch auf den weiter entfernten Decken im Römperpark.

Das war auch nicht schwer, zumal Radiolukas nach den anfänglichen Irritationen durchweg echten Ohrenschmaus auch in die weiter entfernte Picknickecken schickte. Elton John, Billy Joel, Simon & Garfunkel, John Lennon: Es war eine zauberhafte Reise durch die Rock- und Popmusik, garniert mit melancholischen Eigenkompositionen. Wer es sich jetzt allzu bequem gemacht hatte, der saß nach gut einer Stunde schnell wieder senkrecht auf den karierten Decken. Denn Quichotte war zwar irgendwann einmal angeblich Lehrer. Was er begleitet von der Gitarre und selbst getunten Digitalsounds in Worte fasste, war dann aber ganz und gar nicht mehr pädagogisch.

„Quichotte“ holte Bitterböses aus dem Picknick-Korb.

Der Vater mit dem tätowierten Namen des Sohns auf dem Arm bekam ebenso sein Fett weg wie die die Generation der Mitdreißiger, die schnell noch ein Kind bekommt und sich dann über das Kümmernmüssen wundert. Bitterböse ging Quichotte ins Gericht mit den aktuellen Phänomenen, wenn er „gebt die Kinder ins Heim“ sang, Killer-Country-Karsten ins Rennen schickte oder sich selbst und die verpassten Chancen mit sarkastischem Rap bedachte. Launig ging es beim improvisierten Rap zu, der spontan aus zugerufenen Worten wie Kreißsaal und Kastration zu überraschenden Reimen zusammengeschustert wurde. Ein Feuerwerk aus Pointen, das meist unverhofft aus der Hüfte auf die Zuschauer abgefeuert wurde, die ihre sichtliche Freude daran hatten.

Volle Hingabe nicht nur an der Gitarre.

Da hatte sich allerdings bereits der Herbst zu Wort gemeldet und war über die klamme Picknickdecke ungemütlich in anfällige Körperregionen gekrochen. Damit war die unschöne Realität leider wieder allzu präsent, nämlich dass der Sommer zu Ende geht und mit ihm auch die Möglichkeit für einigermaßen unbeschwerten Kulturgenuss unter freiem Himmel. Damit werden auch die wenigen Auftrittschancen für Künstler wieder rarer. Hinter denen, darauf wies Quichotte ebenfalls diesmal sehr ernst hin – stehen unzählige Menschen in der Technik und anderen Gewerben, die gerade mehr als ums Überleben kämpfen.