Prozess um begrapschte Azubis: Arzt geht in Berufung

von Andreas Milk
Mitte August war ein Bergkamener Arzt wegen sexueller Belästigung seiner „Azubinen“ zu acht Monaten Haft auf Bewährung verurteilt worden. Inzwischen ist im Kamener Amtsgericht die Berufung des Mediziners eingegangen. Das sagte uns der zuständige Richter. Der schickt die Akten jetzt ans Landgericht Dortmund. Der Fall wird dort neu verhandelt.

Eine Überraschung ist die Berufung nicht. Der Arzt und sein Verteidiger hatten bei der Verhandlung in Kamen versucht, die Zeuginnen – und mutmaßlichen Opfer des Arztes – unglaubwürdig erscheinen zu lassen. Da, wo es Berührungen gegeben habe, seien sie von den jungen Frauen provoziert worden, etwa durch knappe Kleidung. Staatsanwalt und Richter machten klar, dass sie den Frauen glaubten: Laut ihren Aussagen nutzte der Arzt über Jahre unzählige Gelegenheiten, sie zu belästigen.

Wie lange es dauert, bis das Landgericht die Sache verhandelt, ist schwer einzuschätzen. Meist vergeht rund ein Vierteljahr, bis ein angefochtenes Amtsgerichtsurteil eine Dortmunder Strafkammer beschäftigt. Unter anderem dürfte eine Rolle spielen, welche Zeugen und sonstige „Beweismittel“ das Landgericht für nötig hält, die Sache aufzuklären.

Unser erster Bericht vom 19. August:

https://bergkamen-infoblog.de/bergkamener-arzt-belaestigt-azubis-acht-monate-auf-bewaehrung/

 




Infostände der FDP zur Kommunalwahl am 13. September

Die FDP Bergkamen wird sich am Samstag, 5. September, auf dem Parkplatz vor REWE Liebendahl in Bergkamen-Oberaden den Fragen der Bergkamener Bürger stellen. In der Zeit von 10 – 13 Uhr werden die Kandidaten der ersten Listenplätze gerne Fragen der Bürger beantworten zur Kommunalpolitik der FDP vor Ort. Gerne werden wir aber auch Anregungen und Wünsche der Bürger mit aufnehmen und in die Ratsarbeit mit einbringen.

Trotz des eingeschränkten und etwas anderen Wahlkampfs auf Grund der Corona-Pandemie ersetzt nichts den direkten Kontakt zwischen Bürger und dem ehrenamtlichen Kommunalpolitiker, auch wenn auf Grund der Vorgaben ein gewisser Abstand gewahrt werden muss.

Am 12. September, dem letzten Samstag vor der Wahl, werden dann die Liberalen auf dem Herbert-Wehner-Platz vor dem Kaufhaus Schnückel Rede und Antwort stehen und vor allem noch einmal die Bürger Bergkamens auffordern:  „Bitte gehen sie zur Wahl und geben sie ihre Stimme ab. Nur wer wählt, hat auch Einfluss auf die Entscheidungen vor Ort.“




Appell an Bundestagsabgeordnete | 30 Betriebe im Kreis Unna: „Wildwest-Zustände in der Fleischbranche beenden“

Wer in der Schlachtung, Zerlegung und Verarbeitung von Fleisch arbeitet, macht einen Knochenjob. Die Gewerkschaft NGG ruft Bundestagsabgeordnete aus der Region dazu auf, sich in Berlin gegen Missstände in der Branche einzusetzen. Foto: NGG

Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten fordert Bundestagsabgeordnete aus dem Kreis Unna auf, in Berlin für das geplante Verbot von Werkverträgen und Leiharbeit in der Fleischwirtschaft zu stimmen. Corona-Ausbrüche in mehreren Fleischunternehmen hätten gezeigt, wohin die Missstände führen können.

„Für die überwiegend osteuropäischen Beschäftigten in Subunternehmen sind extreme Arbeitsbelastung, Lohn-Prellerei und Unterbringung in abrissreifen Wohnungen seit Jahren an der Tagesordnung. Mit solchen Wildwest-Methoden muss endlich Schluss sein“, fordert Torsten Gebehart, Geschäftsführer der NGG-Region Dortmund.

Das geplante „Arbeitsschutzkontrollgesetz“ könne die Fleischbranche zugleich stärken: Nach Angaben der Arbeitsagentur sank die Zahl der Schlacht- und Verarbeitungsbetriebe im Kreis Unna von 40 Betrieben im Jahr 1999 auf heute nur noch 30. „Diese Konzentration hat dazu geführt, dass reguläre Stellen verloren gingen und Arbeiten an Subunternehmen ausgelagert wurden – zu prekären Bedingungen“, betont Gebehart. Die Zahl sozialversicherungspflichtiger Fleisch-Jobs sank laut Arbeitsagentur im Regierungsbezirk Arnsberg binnen 20 Jahren um 21 Prozent – während die reguläre Beschäftigung in allen Branchen insgesamt um 15 Prozent zulegte. „Mit Hilfe des neuen Gesetzes müssen nun die Stammbelegschaften wieder aufgebaut und muss die Mitbestimmung gestärkt werden. Das führt zu höheren Löhnen. Sozialabgaben und Steuereinnahmen steigen“, so die NGG.

Nach dem Gesetzentwurf des Bundesarbeitsministeriums sollen ab 1. Januar 2021 Werkverträge und ab 1. April 2021 Leiharbeit in Fleischbetrieben mit mehr als 49 Personen verboten werden. „In den vergangenen Jahren sind alle Versuche gescheitert, die Branche zum Umdenken zu bewegen – weder durch freiwillige Selbstverpflichtungen und selbst mit dem Gesetz zur Sicherung von Arbeitnehmerrechten in der Fleischwirtschaft nicht. Das Verbot ist überfällig“, so Gebehart.

Der Gewerkschafter warnt jedoch vor Tricksereien. Unternehmen dürften nicht versuchen, das Gesetz durch neu gegründete Tochtergesellschaften oder andere Schlupflöcher zu umgehen: „Vom Schlachten bis zum Verpacken – alle Arbeitsschritte in der Fleischproduktion müssen von Beschäftigten erledigt werden, die direkt beim Unternehmen angestellt sind.“ Das Gesetz zum Verbot von Leiharbeit und Werkvertrag sei der erste Schritt. „Und dann brauchen wir als zweiten Schritt einen Tarifvertrag, der für alle Beschäftigten in den rund 7.700 Unternehmen der Branche gute Löhne und faire Arbeitsbedingungen absichert. Wir sind gespannt, ob die Unternehmen hierzu ernsthaft bereit sind.“

Das Argument von Lobbyverbänden, die Fleischbranche sei auf Werkverträge und Leiharbeit angewiesen, um Auftragsspitzen etwa zur Grillsaison abzufedern, überzeuge nicht. „Möglich wären beispielsweise auch befristete Arbeitsverträge. Besser noch: Arbeitszeiten lassen sich per Tarifvertrag und Arbeitszeitkonten regeln – wie das auch in anderen Bereichen der Lebensmittelbranche seit langem üblich ist“, so Gebehart.

 




„Glücklich geht einfach“ Sportartikel für Afrika mit der Stadt Bergkamen

Eine erste Auswahl an Sportartikeln wurde am Montag 31.08.20 von der Stadt Bergkamen übergeben, von rechts Personalratsmitglied und Initiatorin der Sammelaktion bei der Stadtverwaltung Andrea Kollmann, Toni Tuklan und Dietmar Wurst vom SuS Rünthe.

Der SuS Rünthe und Chief Ambassador Toni Tuklan haben eine Initiative ins Leben gerufen, die Kindern und Erwachsenen in Afrika ein Lächeln ins Gesicht zaubern soll „Glücklich geht einfach“ Sportartikel für Afrika. Ziel der Aktion ist es nicht mehr benötigte oder überflüssige Sportartikel (neu oder gebraucht) einer sinnvollen und hilfreichen (weiter)Nutzung zuzuführen und Menschen (selbst damit) glücklich zu machen!

Die Stadt Bergkamen und deren Mitarbeiter unterstützen diese Aktion in vielfältiger Art und Weise. Es wird Lagerraum für die gesammelten Sachen zur Verfügung gestellt und der Personalrat der Stadt Bergkamen hat einen Aufruf gestartet. Dadurch haben etliche Mittarbeiter*innen zu Hause ausgemistet und nicht mehr benötigte Trikots weitergegeben – diese werden nun in Kürze zu den sportbegeisterten Kindern und Jugendlichen in Afrika gebracht.

Weiterhin wurden auch die Laufshirts von Firmenläufen, sowie die Fußballausrüstung der Fußballtruppe gespendet. Toni Tuklan, Sprecher des Königs der Agba Onicha-Olona und UNO Friedensbotschafter gewährleistet, dass die Sportartikel da ankommen, wo sie es sollen!

 Wenn auch Sie den Menschen in Afrika ein Lächeln ins Gesicht zaubern wollen mit Sportbekleidung egal in welcher Größe, dann können Sie diese auch an der Information im Rathaus der Stadt Bergkamen abgegeben. Geammelt wird bis Ende des Jahres!




Über die A 2 ohne Führerschein: Berliner droht Haft

von Andreas Milk
Die allzu flotte Fahrt über die A 2 bei Bergkamen droht einen Berliner ins Gefängnis zu bringen. Im vergangenen September war er mit 86 statt der erlaubten 60 Kilometer pro Stunde durch eine Baustelle gefahren. Dabei hätte er nicht mal mit 60 unterwegs sein dürfen. Er hat keinen Führerschein.

Ausflüchte wären sinnlos gewesen beim Termin im Kamener Amtsgericht: Das Blitzerfoto zeigte eindeutig den 35-Jährigen. Er habe am Steuer gesessen, weil der Halter des Wagens eine Pause gebraucht habe, sagte er.

„Sie kommen in Teufels Küche“, warnte der Richter. Der Berliner hat schon etliche Vorstrafen. Erst war er mit Diebstählen aufgefallen, später verlegte er sich eher aufs „Schwarzfahren“. Gerade einmal zwei Monate vor der Fahrt durch Bergkamen hatte er vom Amtsgericht Berlin-Tiergarten eine Bewährungsstrafe bekommen.

Ein Grund für den Kamener Richter, ihm keine weitere Chance mehr zu geben: Sechs Monate Haft – ohne Bewährung, so lautete das Urteil. Der Mann aus Berlin, sichtlich zerknirscht, will dagegen Berufung vor dem Landgericht Dortmund einlegen. Und das könnte tatsächlich eine Chance für ihn bedeuten: Derzeit ist er auf Arbeitssuche. Hat er damit bis zur Berufungsverhandlung Erfolg, könnten die Dortmunder Richter zu dem Schluss kommen, ihn doch nochmal „mit Bewährung“ davonkommen zu lassen.




Grundkurs Grünholz schnitzen für Kinder ab 7 Jahre auf der Ökologiestation

Das Arbeiten mit dem Schnitzmesser übt auf Kinder eine große Anziehungskraft aus. In diesen Schnitzkursen lernen die Kinder den sicheren Umgang und den handwerklichen Gebrauch der Schnitzmesser am Holz kennen. Des Weiteren werden in diesen Kursen Arbeitssicherheit und Grundtechniken des Schnitzens vermittelt und an praktischen Beispielen geübt.

Die Kinder nähern sich dem Werkstoff Holz in kreativer Weise und lernen, kleine Objekte aus heimischem Holz zu schnitzen. Dieser eintägige Grundkurs wird angeboten am So, 27. September 2020 (11.00 – 14.00 Uhr). Durchgeführt wird der Schnitzkurs von der Naturerlebnis-Pädagogin Heike Barth und der Wildnispädagogin Sandra Bille. Die Kinder sollten solides geschlossenes Schuhwerk und eine lange Hose tragen. Der Kurs findet draußen (offener Unterstand) statt.

Die Kosten für diesen Grundkurs betragen 30 Euro/Kind. Maximal können 12 Kinder an dem Kurs teilnehmen. Anmeldungen ab sofort bei Dorothee Weber-Köhling (02389-980913) oder umweltzentrum_westfalen@t-online.de




Coronavirus: An der Willy-Brandt-Gesamtschule wurde heute getestet – Ergebnisse liegen noch nicht vor

Heute wurden Gesundheitsbehörde sechs neue Fälle gemeldet. Leider befindet darunter auch eine Person aus Bergkamen. 14 Personen mehr als gestern gelten als wieder genesen. Dazu gehören auch drei Personen aus Bergkamen. Damit sinkt die Zahl der aktuell infizierten Personen im Kreis Unna auf 100.

Lünen

Im Fall der Fußballmannschaft aus Lünen kann die Gesundheitsbehörde heute Entwarnung geben. Es haben sich keine weiteren Personen angesteckt. Alle Testergebnisse sind negativ.

Offen hingegen sind noch die Ergebnisse der Grundschule in Lünen, an der heute ein weiterer Fall gemeldet wurde. Zwei Infektionsstränge gibt es derzeit noch an der Schule, in denen ermittelt wird. Gestern fanden im Fall des ersten Infektionsstrangs bereits Testungen statt. Im heute aufgetretenen neuen Fall wird derzeit noch ermittelt und geplant, wann Tests stattfinden können.

Offen sind auch noch die Ergebnisse von einer Hauptschule in Lünen. Dort haben gestern ebenfalls Tests stattgefunden. Unterdessen gab es an dieser Hauptschule einen zweiten Fall. In dieser Infektionskette werden derzeit die Kontaktpersonen ermittelt und weitere Maßnahmen geplant.

Bergkamen

In Bergkamen an einer Gesamtschule wurden heute Tests durchgeführt. Dort wurde der Gesundheitsbehörde gestern ein Fall gemeldet. Ergebnisse sind noch offen

Kamen

In dem Fall in einer Kita in Kamen liegen der Gesundheitsbehörde noch nicht alle Test-Ergebnisse vor. Einzelne, wenige Ergebnisse sind noch offen. Alle bisher vorliegenden Ergebnisse sind aber negativ.

Zweiter Corona-Bericht im Kreistag
In der Kreistagssitzung am heutigen 1. September hat Landrat Michael Makiolla zum zweiten Mal einen umfassenden Bericht zur aktuellen Situation im Zusammenhang mit der Bekämpfung der Corona-Pandemie im Kreis Unna gegeben.

Der Landrat äußerte die Vermutung, dass die wieder steigenden Infektionszahlen mit einem allzu sorglosen oder nachlässigen Umgang mit der etablierten AHA-Regel des Bundesgesundheitsministeriums (Abstand, Hygiene, Alltagsmaske) zu tun haben könnten. Er unterstrich gleichzeitig, dass das Hauptaugenmerk bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie nach wie vor in der lückenlosen Nachverfolgung der Kontakte aller infizierten Personen liege.

– Constanze Rauert / – Max Rolke  /Kreis Unna –




SPD informiert am Donnerstag auf dem Wochenmarkt zu Kommunalwahl

Getreu dem Motto „Zuhören und Kümmern“ werden die Mitglieder der SPD am Donnerstag, 3. September vormittags wieder mit einem Infostand auf dem Stadtmarkt in Bergkamen-Mitte vertreten sein.

Auch Bürgermeisterkandidat Bernd Schäfer und Landratkandidat Mario Löhr sind am Donnerstag vor Ort und freuen sich auf Gespräche, Fragen und Anregungen aus der Bürgerschaft.




PCB-Belastung in Bergkamen: Landtagsabgeordneter Rüdiger Weiß stellt „Kleine Anfrage“an die Landesregierung

SPD-Landtagsabgeordneter Rüdiger Weiß.

„Warum wurden die Bürgerinnen und Bürger von Bergkamen nicht vollumfänglich und zum frühestmöglichen Zeitpunkt über eine mögliche PCB-Belastung informiert?“ das ist der Kern einer „Kleinen Anfrage“ des Bergkamener SPD-Landtagsabgeordneten an die NRW-Landesregierung.

Am 11.August 2020 hat die Bezirksregierung Arnsberg die Stadt Bergkamen davon in Kenntnis gesetzt, dass im Umfeld des Industriegebiets nördlich der Erich-Ollenhauer-Straße eine mögliche Belastung durch poly-chlorierte Biphenyle (PCB) festgestellt wurde. „Erste Hinweise auf eine mögliche PCB-Belastung wurden im Zuge des Wirkungsdauermessprogramms durch das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen (LANUV) offenbar bereits Ende 2019 entdeckt1. Zu diesem Zeitpunkt wurde aber weder die Stadt Bergkamen über den Verdacht informiert, noch wurden vorsorgliche Verzehrempfehlungen für Gartengemüse von Anwohnern ausgesprochen“, erklärt Weiße.

Zum jetzigen Zeitpunkt sei laut Bezirksregierung und LANUV weder klar, wie groß das Ausmaß, noch, was die Quelle der vermuteten PCB-Belastung sei. Ergebnisse genauerer Untersuchungen mittels der Analyse von Grünkohlpflanzen würden wohl erst im Frühjahr 2021 vorliegen.

Weiß: „Bei den betroffenen Anwohnern in Bergkamen führen die beschriebenen Ereignisse zu einer großen Verunsicherung.
Deshalb frage ich die Landesregierung:
1. Warum wurde die Stadt Bergkamen erst im August 2020 über die mögliche PCB-Belastung informiert, obwohl laut Bezirksregierung Arnsberg bereits Ende 2019 erste Hinweise auf PCB-Einträge im Industriegebiet gefunden wurden?
2. Wann genau hat das LANUV die ersten Hinweise auf PCB-Belastung im Umfeld des Industriegebiets gefunden?
3. Zu welchem Zeitpunkt hatte die Landesregierung bzw. die ihr nachgeordneten Behörden Kenntnis über eine mögliche PCB-Belastung im Umfeld des Industriegebiets nördlich der Erich-Ollenhauer-Straße in Bergkamen?
4. Welche Erkenntnisse über das mögliche Ausmaß bzw. die mögliche Quelle der PCB-Belastungen im Umfeld des Industriegebiets nördlich der Erich-Ollenhauer-Straße in Bergkamen hat die Landesregierung?
5. Wie plant die Landesregierung, die Bürgerinnen und Bürger Bergkamens in die weiteren Schritte mit einzubeziehen?“




Arbeitslosenquote klettert in Bergkamen auf 10 Prozent

Im Kreis Unna erhöhte sich der Bestand an gemeldeten Arbeitslosen im Vergleich zum Vormonat um 157 auf 17.545. Im Vergleich zu August 2019 stieg die Arbeitslosigkeit um 2.965 (+20,3 Prozent) an. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich um 0,1 Punkte auf 8,2 Prozent. Vor einem Jahr betrug sie 6,9 Prozent. In Bergkamen stieg die Zahl der Arbeitslosen um 44 auf 2609. Hier liegt die Arbeitslosenquote im August bei 10 Prozent. Im Juli waren es noch 9,8 Prozent

„Die Auswirkungen von Corona auf den Arbeitsmarkt haben spürbar nachgelassen. Der moderate Anstieg an Arbeitslosen im August ist nahezu vollständig saisonal bedingt“, interpretiert Agenturchef Thomas Helm die Entwicklung der vergangenen vier Wochen im Kreis Unna. Besonders positiv hervorzuheben sei die steigende Zahl neu geschlossener Arbeitsverträge: „Obwohl in den Hauptferienmonaten klassischerweise weniger Neueinstellungen vorgenommen werden, konnten im August deutlich mehr Menschen ihre Arbeitslosigkeit zugunsten einer Beschäftigung beenden als noch im Juli. Zeitgleich mussten sich auch weniger Menschen aus einer Beschäftigung heraus arbeitslos melden – beide Tendenzen gepaart mit weiter steigendem Stellenbestand sind ein deutliches Bekenntnis zur Beschäftigungssicherung auf dem Arbeitsmarkt im Kreis Unna“, urteilt Helm. Der Arbeitsmarktexperte zeigt sich überzeugt: „Wer die Durststrecke der letzten Monate sinnvoll genutzt und in sich und seine Qualifikation investiert hat, wird jetzt davon profitieren.“

Entwicklung in den zehn Kommunen des Kreises
Während die Arbeitslosigkeit im vergangenen Monat in Lünen leicht nachließ (-0,4 Prozent bzw. 19 auf 4.978), stieg sie in den restlichen neun Kommunen des Kreises Unna an. Den geringsten Anstieg verzeichnete Schwerte (+0,1 Prozent bzw. eins auf 1.720). Danach folgen Bönen (+0,4 Prozent bzw. drei auf 789), Kamen (+0,9 Prozent bzw. 17 auf 1.986), Werne (+1,2 Prozent bzw. 11 auf 929), Bergkamen (+1,8 Prozent bzw. 46 auf 2.609), Unna (+1,9 Prozent bzw. 44 auf 2.323), Fröndenberg (+2,2 Prozent bzw. 14 auf 642), Selm (+2,2 Prozent bzw. 21 auf 976) und Holzwickede (+3,3 Prozent bzw. 19 auf 593).




Pädagogik-Leistungskurs des Gymnasiums begibt sich auf die Spuren des Nationalsozialismus in Bergkamen

Heute ist das Gebäude an der Lentstraße in Schönhausen das Gemeindehaus der Freikirchlichen Gemeinde Bergkamen. Von Udo Nüsken erfuhren die Schülerinnen und Schüler des Pädagogik-Leistungskurses, dass es von Frühjahr bis Herbst 1933 den Nazis als Konzentrationslager diente. (Mehr Infos dazu gibt es hier.)Foto: Jan Groesdonk/SGB

Der Pädagogik-Leistungskurs der Q2 begab sich jetzt mit seinem Lehrer Jan Groesdonk auf Spurensuche zur Geschichte des Nationalsozialismus in Bergkamen. „Als Einstieg in die Reihe ‚Erziehung im Nationalsozialismus‘ verspreche ich mir einen persönlichen Zugang für die Schülerinnen und Schüler, der die Verbindung zum Thema aber auch das Verständnis der Relevanz im Jetzt erhöht“, erläutert Jan Groesdonk die Idee, die gut ankam.

Trotz stürmischen, teils regnerischen Wetters und Maskenpflicht folgten die Schülerinnen und Schüler dem Stadtführer Udo Nüsken, der die Führung im letzten Jahr durch akribische Recherchen vorbereitet hatte und mit vielen anschaulichen Zeitzeugnissen zum Herumreichen und Anschauen unterstützte, über drei Stunden aufmerksam und interessiert. „Das ist eine tolle Möglichkeit, die Stadtgeschichte an authentischen Orten kennenzulernen und abseits des klassischen Schulunterrichts in das Thema einzuführen“, war Jan Groesdonk angetan.

Die Aufnahme zeigt die Schülerinnen und Schüler des Q2-Leistungskurses Pädagogik von Herrn Groesdonk bei der Führung zum Thema „Bergkamen im Nationalsozialismus“ von Stadtführer Udo Nüsken. Foto: Groesdonk/SGB