Weihnachtskalender des Lionsclub BergKamen: Gewinnnummern gezogen

Ziehung der Gewinnnummern des Weihnachtskalenders Lionsclub BergKamen (v.l.n.r.): Ernst Schregel, Markus Masuth, Präsident Dr. Christian Fastenrath und Dr. Hubert Brinkschulte haben die Gewinnlisten erstellt nachdem ein Zufallsgenerator die Nummern «gezogen» hatte.

Unter notarieller Aufsicht wurden jetzt die Gewinnnummern für den diesjährigen Lions-Weihnachtskalender gezogen. Zur Freude der Lions ist die fünfzehnte Auflage dieses inzwischen im heimischen Raum bekannten und beliebten Kalenders fast ausverkauft.

Die Löwen hatten reichlich zu tun, über 300 Gewinne mussten ausgelost werden. Jetzt stehen die Gewinnnummern fest. Sie werden ab dem ersten Dezember in den heimischen Zeitungen  und im Internet u.a. auf der Homepage www.weskamp-partner.de  zu lesen sein.

Zu den über 300 attraktiven Gewinnen zählen Einkaufs- und Warengutscheine bis zu 300 Euro und  wertvolle Sachpreise.  Der Hauptpreis am 24. Dezember ist ein Reisegutschein  im Wert von 1000 Euro.

Doch nicht nur die Gewinner werden sich freuen. Da die Herstellungskosten des Kalenders und sämtliche Preise von Spendern und Sponsoren finanziert wurden, ist gewährleistet, dass der gesamte Erlös der Aktion Projekten für Kinder und Jugendliche in Bergkamen und Kamen zukommt.




Coronavirus: Drei weitere Todesfälle im Kreis Unna – 56 Neuinfizierte in Bergkamen

Es gibt drei weitere Todesfälle im Kreis Unna, die im Zusammenhang mit Corona stehen. Verstorben sind ein Mann aus Lünen im Alter von 70 Jahren am 24. November, ein Mann aus Kamen im Alter von 93 Jahren am 24. November und eine Frau aus Selm im Alter von 84 Jahren am 24. November. Im Zusammenhang mit Corona sind damit insgesamt 86 Menschen aus dem Kreisgebiet verstorben.

Heute sind 208 neue Fälle gemeldet worden, allein in Bergkamen sind es 56. Insgesamt sind damit im Kreis Unna 5.998 Fälle gemeldet worden. 165 Personen mehr als gestern gelten als wieder genesen. Damit steigt die Zahl der aktuell infizierten Personen auf 1.792. Der 7-Tages Inzidenzwert pro 100.000 Einwohner liegt nach eigenen Berechnungen damit bei 207,6.

– Max Rolke / Kreis Unna –

Aktuell Infizierte

24.11.2020 | 16 Uhr 25.11.2020 | 16 Uhr Differenz (+/-)
Bergkamen 260 296 +36
Bönen 115 106 -9
Fröndenberg 44 44 +0
Holzwickede 87 87 +0
Kamen 120 135 +15
Lünen 612 598 -14
Schwerte 148 144 -4
Selm 74 73 -1
Unna 175 164 -11
Werne 117 145 +28
Gesamt 1752 1792 +40

Übersicht Gesundete

24.11.2020 | 16 Uhr 25.11.2020 | 16 Uhr Differenz (+/-)
Bergkamen 562 582 +20
Bönen 191 206 +15
Fröndenberg 231 234 +3
Holzwickede 96 105 +9
Kamen 257 266 +9
Lünen 1345 1402 +57
Schwerte 387 404 +17
Selm 207 214 +7
Unna 430 450 +20
Werne 249 257 +8
Gesamt 3955 4120 +165



Teure Bohrer: 800 Euro Strafe für Klau im Baumarkt

von Andreas Milk
Sogar der Vertreter der Staatsanwaltschaft hatte einen Freispruch für den Bergkamener Wladimir F. (48, Name geändert) beantragt. Und F.s Verteidiger dann sowieso. Aber der Richter in Kamen verurteilte ihn trotzdem: 800 Euro Geldstrafe soll F. zahlen für einen Diebstahl Ende Juni bei Hornbach.

Das meiste, was F. dort mitnehmen wollte, hatte er ordentlich an der Kasse bezahlt: Sachen für rund 100 Euro. In seiner Jackentasche befanden sich beim Passieren der Kasse aber noch ein paar Bohrer, Gesamtwert: etwa 30 Euro. Seine Erklärung vor Gericht war auch erst mal einleuchtend: Er habe die Dinger schlicht vergessen. Eingesteckt hatte er sie angeblich, weil sie sich am Regal aus der Verpackung gelöst hatten und er sich an der Kasse erkundigen wollte, was sie denn kosten sollen. In den Einkaufswagen konnte er sie nicht legen, weil sie durchs Metallgitter gerutscht wären. Diese Version überzeugte zwei der drei Juristen im Saal so sehr, dass die Anträge auf Freispruch kamen.
Jurist Nummer drei – der Richter – war anderer Überzeugung: F. habe die Bohrer gestohlen. Denn: In der Jackentasche fanden sich eben nur die Bohrer, nichts sonst. Die Verpackung fehlte. Und ohne sie hätte kein Kassierer bestimmen können, wie hoch der Preis für die Ware liege. Das sei auch jedem Kunden eines Baumarktes bewusst.

Ob es bei der Geldstrafe bleibt, ist offen: Es gibt die Möglichkeit der Berufung vor dem Landgericht. Die Strafe liegt höher als ein ursprünglich nach Aktenlage ergangener, aber von F. angefochtener Strafbefehl: Dem zufolge hätte F. „nur“ 500 Euro zahlen müssen.

 




„Rathaus-Quartier“ erscheint in weihnachtlichem Lichterglanz – Kinder unterstützen mit Bastelaktionen

Im Zeitraum vom 28.11. bis 28.12.2020 verbreitet die Stadtverwaltung weihnachtliche Stimmung in Bergkamens Mitte. Neben dem Rathaus werden u.a. der Ratstrakt, der Busbahnhof, die gegenüberliegende Sparkasse und ggf. das „Stadtfenster“ (noch in Klärung) farblich in Szene gesetzt und in Teilen mit Video-Content bespielt.

Mit dieser Aktion möchte die Stadtverwaltung Bergkamen trotz aller einschränkenden Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie nicht nur auf die bevorstehende Advents- und Weihnachtszeit einstimmen, sondern auch Mut in der aktuellen Krise machen.

Allabendlich werden die Lichter über einen Zeitraum von vier Wochen eingeschaltet – zum Einsatz kommen ausschließlich stromsparende Beleuchtungskörper (LED). Weihnachtliche Grußbotschaften werden in vielen verschiedenen Landessprachen auf die Rathausfront projiziert.

Unterstützung erfährt die Stadtverwaltung auch vom unmittelbaren Nachbarn, nämlich von der „Sparkasse Bergkamen-Bönen“. Das Gebäude des Geldinstitutes erstrahlt in buntem Licht und fügt sich harmonisch in das Gesamtkunstwerk ein. Mit einem weiteren Nachbarn, der UKBS, laufen zurzeit noch Abstimmungsgespräche, ob auch das „Stadtfenster“ integriert werden kann.

Höhepunkt der kommenden Illumination ist die Verwandlung des Busbahnhofes in einen weihnachtlichen Adventskranz. Vier Spitzen auf dem Dach dienen als Adventskerzen, die fünfte Spitze in der Mitte formt durch den Einsatz von Lichterketten den Umriss eines Weihnachtsbaumes. An jedem Advents-Sonntag erstrahlt eine weitere „Kerze“ auf dem Dach. Aus der Vogelperspektive betrachtet könnte man annehmen, dass die Busse der VKU wie eine Spielzeugeisenbahn um den Kranz fahren.

Mit ein bisschen Vorstellungskraft wird auch die am Ratstrakt befindliche Seilscheibe lichttechnisch in eine „halbe Orangenscheibe“ umgewandelt, denn diese steckt ja bekanntlich auch als Trockenobst in dem einen oder anderen Adventskranz.

Die dem Busbahnhof zugewandte Rathausseite wird oberhalb des „Rathaus“ – Schriftzuges hochkant eine flächenfüllende Projektion mit Weihnachtswünschen erhalten. Besonders berücksichtigt wurden u.a. die Weihnachtsgrüße in den Landessprachen der Partnerstädte.

Auf der Rathauswestseite wird jedes einzelne Büro mit Scheinwerfern ausgestattet, welche im Verbund angesteuert und so mit den hinterleuchteten Fenstern bewegte Lichtmuster auf der Fassade kreieren können – hier lohnt ein Blick vom Platz der Partnerstädte! An den Dachkanten des Rathauses und des Ratstraktes werden Lichtbänder in Form von Lichterketten installiert, welche die architektonische Dachgeometrie des Hauses im Dunkeln nachzeichnen. Weitere Lichtobjekte in Form von Sternen und Tannenbäumen befinden sich am Rathauseingang und ebenfalls am gegenüberliegenden Ratstrakt – die Glasdachverbindung beider Gebäude wird in einen blauen Schein getaucht.

Die umliegende Vegetation wird ebenfalls ausgeleuchtet und bildet einen flächigen und kontrastreichen äußeren Rahmen.

Umgesetzt wird die Illumination durch die Firma SmartLite aus Kamen, welche bislang u.a. auch im Rahmen von städtischen Großveranstaltungen wie Hafenfeste und Lichtermärkte für die Stadtverwaltung Bergkamen erfolgreich tätig war.

Tannenbaumaktion am Ratstrakt

Zur kommenden Weihnachtszeit einstimmen wird indes auch der am Ratstrakt platzierte und festlich beleuchtete Tannenbaum. Bei dem knapp 5 Meter hohen uns sehr üppigen Nadelbaum handelt es sich um eine Spende von Annelen Lütkemeyer, frühere Bergkamenerin und nun in Münster wohnhaft. Der Baum wurde im Lindenweg durch den städtischen Baubetriebshof fachgerecht gefällt und am Rathausvorplatz aufgestellt.

Bastelaktion der städtischen Kindertageseinrichtung „Tausendfüssler Oberaden“

Sehr zur Freude der Stadtverwaltung Bergkamen beteiligen sich auch die Kinder der städtischen Kindertageseinrichtung „Tausendfüssler Oberaden“ an der Weihnachtsaktion.

In liebevoller Handarbeit haben die 112 Kinder über mehrere Tage lang gebastelt, gewerkelt und gemalt. Die Basteleien werden am kommenden Freitag durch Luis Köhling (3 Jahre) und Vivian Westrup (2 Jahre) in Begleitung der Mütter  – stellvertretend für die gesamte KiTa – an die Fensterscheiben im Ratstrakt angebracht. Bürgermeister Bernd Schäfer bedankt sich für diese tolle Aktion und spendiert einen Einkaufsgutschein für ein gesundes Frühstück.




Die VKU sagt Danke – Adventsaktion im Kreis Unna

Ein besonders turbulentes Jahr geht langsam zu Ende. Es gibt leider keine Weihnachtsmärkte und deshalb auch nicht die bewährte Aktion an den Adventssamstagen für 1,– € in die Stadt.

Trotzdem wollen und müssen viele Bürger die Busse der VKU nutzen. Alle Kunden, die ab sofort bis zum 04.12.2020 ein 30-TageTicket oder ein 30-TageTicket-9Uhr in einer unserer Vorverkaufsagenturen kaufen, erhalten 2 EinzelTickets der Preisstufe B gratis dazu. Die Gültigkeit der Tickets ist nicht auf die Adventszeit begrenzt. Sie können auch zu einem späteren Zeitpunkt genutzt werden.

Mit diesen Tickets können Sie im gesamten Kreis Unna mit Bus oder Bahn unterwegs sein. Die VKU wünscht Allen eine schöne Adventszeit!

Weitere Auskunft zum Thema Bus und Bahn gibt es bei der kreisweiten Servicezentrale fahrtwind unter Telefon 0 800 3 / 50 40 30 (elektronische Fahrplanauskunft, kostenlos) oder 0 180 6 / 50 40 30 (personenbediente Fahrplanauskunft, pro Verbindung:

Festnetz 20 ct / mobil max. 60 ct) oder im Internet www.fahrtwind-online.de oder über die fahrtwind App (kostenloser Download im Google Play Store oder im App Store).




Team der Beratungsstelle ergreift Partei: Weiterhin werden viel zu viele Frauen Opfer von Gewalt

Zu heutigen „Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen“ positioniert sich auch das Team der Beratungsstelle für Kinder, Jugendliche & Eltern der Städte Bergkamen und Kamen zusammen mit tausenden anderen Institutionen und Privatpersonen weltweit für ein deutliches Engagement dieser Gewalt entgegen zu treten.

Partnerschaftsgewalt ist weiterhin überwiegend männlich – oder anders 81 % der Opfer sind Frauen. Diese Zahlen spiegeln nur die polizeilich erfassten Fälle wieder, dahinter verbirgt sich ein Dunkelfeld, das nur schwer zu erfassen ist.

Die Mitarbeiter*innen der Beratungsstelle für Kinder, Jugendliche und Eltern der Städte Bergkamen und Kamen werden in ihrer Arbeit immer wieder mit verschiedensten Formen häuslicher Gewalt konfrontiert und versuchen mit den Betroffenen Wege zu finden, diese zu beenden und zukünftig zu verhindern. Leben Kinder im Haushalt, hat häusliche Gewalt zudem immer massive negative Auswirkungen auf ihre zukünftige Entwicklung. Beobachtete Gewalt beeinträchtigt die Entwicklung der Kinder in allen Bereichen ganz gravierend und wirkt sich auf das Erlernen von Strategien zum Umgang mit Problemen und Konflikten deutlich hinderlich aus.

In Deutschland gibt es für Kinder ein Recht auf gewaltfreie Erziehung, was beinhaltet weder selbst Gewalt erdulden zu müssen, noch die gegen ein Elternteil miterleben zu müssen. Doch sich aus einer Gewaltbeziehung zu lösen, ist für viele Frauen äußerst schwierig. Es erfordert unglaublichen Mut, das Schweigen zu brechen und sich Hilfe zu holen. Außenstehende unterschätzen dies oft und vermitteln ihr Unverständnis, dass die Frau sich „nicht schon längst getrennt hat“. Auf dem Weg aus der Gewalt gibt es unterschiedliche Unterstützungsangebote, die wie z.B. das rund um die Uhr zu erreichende  Hilfetelefon (Tel.: 08000 116 016) auch anonym in Anspruch genommen werden können. Vor Ort geben Frauen- und Mädchenberatungsstellen, Jugendämter oder eben auch Familien- und Erziehungsberatungsstellen Hilfestellung auf dem Weg in ein Leben ohne Gewalt.

Die Beratungsstelle für Kinder, Jugendliche und Eltern der Städte Bergkamen und Kamen berät Betroffene auch anonym. Melden sie sich unter 02307/68678 für eine Terminvereinbarung.

 




Bayer unterstützt Radsport an der Friedrich-von-Bodelschwingh-Schule: Selbstbewusstsein erfahren

Konzentrationsübungen sind ein wichtiger Teil des Fahrradparcours der Friedrich-von-Bodelschwingh-Schule. Foto: Bayer AG

Ein Fahrrad kann ein bloßes Fortbewegungsmittel sein. Aber auch weit mehr als das. So erleben es die Schülerinnen und Schüler der Friedrich-von-Bodelschwingh-Schule in Bergkamen-Heil – eine von nur zwei Schulen für geistige Entwicklung im Kreis Unna. Dort gibt es einen speziellen Parcours für die Fahrradausbildung, auf dem die Jugendlichen im wahrsten Sinne des Wortes Selbstbewusstsein erfahren. Umso bedauerlicher, dass die Fahrräder durch den täglichen Gebrauch stark verschlissen waren. Ein Antrag an Bayer – genauer: an die Herbert-Grünewald-Stiftung – brachte Besserung. Die Stiftung fördert die Anschaffung von 21 neuen Rädern mit fast 5.000 Euro.

Als Förderschule mit dem Schwerpunkt geistige Entwicklung unterscheidet sich die Friedrich-von Bodelschwingh-Schule in vielerlei Hinsicht von anderen Schulen. Die Betreuung der Schülerinnen und Schüler ist intensiver und die Förderung orientiert sich enger am individuellen Entwicklungsstand der Kinder und Jugendlichen. Weitere Besonderheiten sind Elternpraktika, klassenübergreifende Arbeitsgemeinschaften – und die Möglichkeit, einen Fahrradführerschein zu erwerben. „Sport und Bewegung trainieren in diesem Fall nicht nur den Körper, sondern stützen und stärken die jungen Menschen in ihrer persönlichen Entwicklung“, imponiert Dr. Dieter Heinz, Leiter des Bergkamener Bayer-Standortes, der damit verbundene pädagogische Ansatz.

Lehrerin Renate Rediger führt den Fahrradunterricht in der Primarstufe durch und unterstreicht den großen Wert dieses besonderen Angebots: „Die Fahrradausbildung stärkt nicht nur die Reaktionsfähigkeit und die Körperbeherrschung. Sie trägt auch erheblich dazu bei, sich im Straßenverkehr zu orientieren und auf diese Weise Selbstbestätigung und Selbstständigkeit zu erfahren.“ Die Fahrräder, die jetzt mit Bayer-Mitteln angeschafft werden konnten, sind dabei eine wertvolle – und nachhaltige – Hilfe. „Davon profitieren nicht nur die aktuellen Klassen, sondern auch künftige Schülergenerationen“, ist Renate Rediger überzeugt. Dafür sorgt auch eine technische Besonderheit: die Sättel der neuen Räder lassen sich ohne Werkzeug variieren. Dadurch sind die Fahrräder problemlos und schnell an unterschiedliche Körpergrößen anpassbar.




SB-Geschäftsstelle Overberge der Sparkasse ist wieder in Betrieb gegangen

Der Vorstand Tobias Laaß und Jörg Jandzinsky in der SB-Geschäftsstelle der Sparkasse in Overberge.

Die SB-Geschäftsstelle der Sparkasse Bergkamen-Bönen steht nach 8-wöchiger Umbauphase wieder für die Kundinnen und Kunden zur Verfügung.

Der Vorstand der Sparkasse gehört zu den ersten, die die umgebaute Geschäftsstelle Overberge begutachten konnten. Die Kunden können ihre täglichen Geldgeschäfte nun in einer hellen und einladenden Räumlichkeit erledigen. Dafür stehen zwei Geldautomaten, für Bargeldeinzahlungen und -auszahlungen zur Verfügung sowie zwei Selbstbedienungs-terminals, zum tätigen von Überweisungen, Einrichten von Daueraufträgen und für weitere Funktionen. Die SB-Geschäftsstelle ist ab sofort in der Zeit von 5 Uhr bis Mitternacht wieder für den Publikumsverkehr geöffnet. Die für die Übergangszeit gemieteten Cashpoints auf dem Parkplatz werden im Laufe der Woche wieder abgebaut.




Coronavirus: Vier weitere Todesfälle im Kreis Unna – 16 Neuinfizierte in Bergkamen

Es gibt vier weitere Todesfälle im Kreis Unna, die im Zusammenhang mit Corona stehen. Verstorben sind eine Frau aus Werne im Alter von 71 Jahren am 22. November, ein Mann aus Werne im Alter von 74 Jahren am 21. November, eine Frau aus Werne im Alter von 86 Jahren am 24. November und eine Frau aus Bönen im Alter von 88 Jahren am 20. November. Im Zusammenhang mit Corona sind damit insgesamt 83 Menschen aus dem Kreisgebiet verstorben.

Heute sind 79 neue Fälle gemeldet worden, 16 in Bergkamen. Insgesamt sind damit im Kreis Unna 5.790 Fälle gemeldet worden. 33 Personen mehr als gestern gelten als wieder genesen. Damit steigt die Zahl der aktuell infizierten Personen auf 1.752. Der 7-Tages Inzidenzwert pro 100.000 Einwohner liegt nach eigenen Berechnungen damit bei 197,7.

– Max Rolke / Kreis Unna –

Aktuell Infizierte

23.11.2020 | 16 Uhr 24.11.2020 | 16 Uhr Differenz (+/-)
Bergkamen 251 260 +9
Bönen 117 115 -2
Fröndenberg 42 44 +2
Holzwickede 84 87 +3
Kamen 119 120 +1
Lünen 594 612 +18
Schwerte 142 148 +6
Selm 71 74 +3
Unna 171 175 +4
Werne 119 117 -2
Gesamt 1710 1752 +42

Übersicht Gesundete

23.11.2020 | 16 Uhr 24.11.2020 | 16 Uhr Differenz (+/-)
Bergkamen 555 562 +7
Bönen 188 191 +3
Fröndenberg 231 231 +0
Holzwickede 96 96 +0
Kamen 253 257 +4
Lünen 1331 1345 +14
Schwerte 385 387 +2
Selm 207 207 +0
Unna 428 430 +2
Werne 248 249 +1
Gesamt 3922 3955 +33



Verhängnisvoller Flaschenwurf im Bahnhof: Haft auf Bewährung

von Andreas Milk
Gut ein Jahr nach dem verhängnisvollen Flug einer Whiskyflasche durch den Kamener Bahnhof ist das Urteil über den 32-jährigen Markus M. (alle Namen geändert) aus Moers gesprochen: Zehn Monate Haft, ausgesetzt zur Bewährung, wegen fahrlässiger Körperverletzung. Dazu kommt die Auflage, 3.000 Euro an die Westfälischen Kinderdörfer zu zahlen. Das Wichtigste aber: Der kleinen Pauline N., damals zwei Jahre, geht es – gemessen an den Umständen – gut, sagte ihr Vater heute im Kamener Amtsgericht. Spätfolgen sind allerdings nicht auszuschließen.

Rückblende. Am Vormittag des Feiertags Allerheiligen 2019 läuft Familienvater Robert N. mit Pauline auf dem Arm die Treppe zum Gleis 2 des Kamener Bahnhofs hoch. Vater und Tochter mögen Züge. Außerplanmäßig steht ein ICE im Bahnhof. Ein Partyzug auf dem Weg an die Nordsee rauscht durch, mit 140 Kilometern pro Stunde. Plötzlich hört Robert N. einen Knall. Im nächsten Moment sieht er Blut am Kopf seiner Tochter. Ihre Augen sind verdreht. Einen Augenblick zuvor hatte Markus M. die leere, aber robuste 0,7-Liter-Flasche „Canadian Special Gold“ aus dem Zugfenster geworfen. Sie zerschellte am Treppenaufgang des Bahnsteigs. Teile der Flasche trafen den Kopf von Pauline. Robert N. rannte mit ihr auf den Bahnhofsvorplatz. Ein Passant erfasste die Situation und wählte den Notruf. Pauline wurde operiert, blieb eine Woche im Krankenhaus. Ihre Mutter war die ganze Zeit bei ihr. Am dritten Tag konnte das Mädchen schon wieder ein Kita-Lied singen.

Der Angeklagte Markus M. sprach vor Gericht über den 1. November 2019, den „schwärzesten Tag meines Lebens“. M. ist das, was man einen unbescholtenen Bürger nennt – obendrein engagiert im THW, von Mitreisenden seines Kegelclubs als hilfsbereit und bar jeder Aggressivität beschrieben. Seinerzeit stoppte die Bundespolizei den Partyzug in Greven, nahm Personalien aller Fahrgäste auf, führte Befragungen durch. Zu dem Zeitpunkt, sagt Markus M., hoffte er noch, es sei vielleicht gar nicht seine Flasche gewesen, die das Kind in Kamen verletzte: Andere hätten schließlich auch Müll rausgeworfen, und er habe auch gar keinen Bahnhof wahrgenommen, als er seine Whiskyflasche wegschmiss. Auf der Rückreise von Norddeich, zwei Tage danach, kamen wieder Beamte in den Zug. Sie zeigten ein Bild von einer „Canadian Special Gold“: Ob jemand etwas wisse? Markus M. offenbarte sich. Erst sagte er, die Flasche sei ihm beim Hantieren mit einem Koffer aus dem Fenster gefallen. Später gestand er: Nein, es war ein Wurf.

Glaubhaft sagte er heute, es tue ihm „wahnsinnig leid“, was passiert sei. Seine Entschuldigung an Paulines Eltern kommentierte er so: „Ich weiß nicht, ob ich als Vater jemandem wie mir vergeben würde.“

Paulines Vater Robert N. erklärte, seine Frau und er seien zuversichtlich, dass das Mädchen ein normales Leben haben werde. Der Heilungsverlauf sei sehr gut gewesen; die Betreuung der Familie durch Ärzte, Polizisten und den zuständigen Staatsanwalt mache ihn dankbar. Was bleibt: Die Sorge, die Schädigung von Hirngewebe könnte sich bis in Paulines Erwachsenenleben bemerkbar machen, etwa durch epileptische Anfälle.

Die Haftpflichtversicherung von Markus M. hat 15.000 Euro Schmerzensgeld an Paulines Familie gezahlt. Was noch kommt, ist abzuwarten. M. selbst muss sich wohl auf Forderungen des Reiseveranstalters einstellen.

Strafrechtlich ist der Fall abgeschlossen. M. akzeptierte das Urteil – ebenso der Staatsanwalt, der eine vier Monate höhere Bewährungsstrafe beantragt hatte. Die Entscheidung des Richters ist damit rechtskräftig.

 




Fahnenaktion „NEIN zu Gewalt an Frauen“ – gegen Zwangsverheiratung und Frühehen“

Gleichstellungsbeauftragte Martina Bierkämper und Bürgermeister Bernd Schäfer mit der Fahne Fahnenaktion „NEIN zu Gewalt an Frauen“, die am Mittwoch vor dem Bergkamener Rathaus wehen wird.

Die Fahnen der Organisation Terre des Femmes, die Bürgermeister Bernd Schäfer und Bergkamens Gleichstellungsbeauftragte Martina Bierkämper zum Internationalen Gedenk- und Aktionstag „NEIN zu Gewalt an Frauen!“ am Mittwoch, 25. November, vor dem Rathaus hissen, sind seit jeher Anlass, ein besonderes Zeichen gegen Gewalt an Mädchen und Frauen zu setzen.

Mit dem Schwerpunkt „meinherzgehörtmir – Gegen Zwangsverheiratung und Frühehen“ will die gemeinnützige Menschenrechtsorganisation Terre des Femmes in diesem Jahr erneut Menschen aller Altersklassen aufrütteln und zum Thema sensibilisieren. Gewalt hat viele Facetten. Zwangsheirat ist eine davon. Ein Problem, das längst nicht ausschließlich Mädchen und Frauen betrifft. Und oft genug häusliche und sexualisierte Gewalt sowie  massive soziale und ökonomische Abhängigkeit nach sich zieht. „Die Fahnenaktion soll nicht nur sensibilisieren, sondern auch allen Betroffenen zeigen, ihr seid nicht allein, wir setzen uns für euch ein,“ sagt Bürgermeister Bernd Schäfer.

Wie wichtig das ist, weiß auch Sevgi Kahraman-Brust vom Netzwerk „Wegen der Ehre“, das sich im Kreis Unna aktiv gegen Zwangsheirat und Gewalt einsetzt: „Das größte Problem ist, das Thema ist wirklich immer aktuell, und wir erleben oft, wenn wir an Schulen gehen, wie wichtig gerade das Sensibilisieren ist, nicht nur bei den jungen Menschen, sondern auch bei den Lehrern.“ Es sei nicht leicht, herauszufinden, warum ein Jugendlicher Signale aussende und diese zu deuten. Nicht immer sei es die Pubertät, die Schwierigkeiten im Alltag mit sich bringe, sondern der Druck, unter dem junge Menschen gerade innerhalb der Familie stehen, wenn eine Zwangsheirat anstehe.

Dann bleibt nach den Ferien ein Stuhl in der Klasse leer: Nicht, weil die Schülerin oder der Schüler den Wohnort, die Schule gewechselt hat, krank ist oder gerade schwänzt  – sondern weil er oder sie geheiratet hat. Und jetzt zwangsverheiratet ist. Tatsächlich ist seit 2017 die Verheiratung Minderjähriger verboten und wird die Zwangsverheiratung in Deutschland strafrechtlich verfolgt, aber dennoch werden Mädchen und Frauen in Deutschland immer wieder gegen ihren Willen verheiratet. Eine aktuelle Datenerhebung über die Anzahl der Fälle gibt es nicht, aber Experten gehen von einer hohen Dunkelziffer aus. „Für die Betroffenen ist es wichtig, zu wissen, dass sie nicht allein sind“, sagt Bergkamens Gleichstellungbeauftragte Martina Bierkämper. „Sie müssen erkennen können, dass es Lösungen gibt und Menschen, die ihnen dabei helfen werden, den ganz persönlichen Weg zu finden, wie auch immer der aussehen mag.“ Die Gleichstellungsbeauftragte verweist in diesem Zusammenhang auf die bundesweite „Gewalt-gegen-Frauen-Aktion“, an der sich auch das Bergkamener Mädchen- und Frauennetzwerk beteiligt und die in diesen Tagen explizit an die Hilfetelefonnummer 0800116016 erinnert: „Diese Nummer ist rund um die Uhr erreichbar und bietet eine Beratung in 17 Sprachen an.“

Weitere Hilfe ganz in der Nähe bieten neben dem Netzwerk „Wegen der Ehre“ unter anderem auch das Frauenforum im Kreis Unna, die Streetworker in Bergkamen oder aber  das Mädchenhaus Bielefeld an. Über das Mädchenhaus besteht zudem die Möglichkeit, eine kostenlose Online-Beratung zum Schutz vor Zwangsheirat in Anspruch zu nehmen.

Der Film „Nur eine Frau“, dessen Geschichte auf dem tatsächlichen Schicksal der von ihrem Bruder ermordeten Hatun Sürücü beruht, sollte, so war es geplant, in Bergkamen im Zusammenhang mit dem Aktionstag „Nein zu Gewalt an Frauen“ gezeigt werden. Corona-bedingt ist dies leider nicht möglich, aber die Gleichstellungsbeauftragte Martina Bierkämper hofft, den Film so bald wie möglich in entsprechendem Rahmen zeigen zu können.

Die Organisation Terre des Femmes, die alljährlich zum Aktionstag „NEIN zu Gewalt an Frauen“ aufruft, ist eine gemeinnützige Menschenrechtsorganisation, die durch Aktionen, Förderung von Projekten und internationale Vernetzung von Gewalt betroffene Mädchen und Frauen unterstützt. Seit dem 25. November 2001 lässt Terre des Femmes gemeinsam mit ungezählten Unterstützern in aller Welt die Fahnen wehen und setzt so ein weithin sichtbares Zeichen. Der Gedenktag geht zurück auf die Ermordung der drei Schwestern Mirabal in der Dominikanischen Republik, die wegen ihres politischen Widerstands gegen den Diktator Trujillo am 25. November 1960 vom Geheimdienst nach monatelanger Folter ermordet wurden. Ihr Mut gilt inzwischen als Symbol für Frauen weltweit, die nötige Kraft für das Eintreten gegen jegliches Unrecht zu entwickeln.