A2: Umbau der Verkehrsführung beim Brückenneubau bei Bergkamen

Ab Montag (27.4.) wird die Straßen.NRW-Autobahnniederlassung Hamm die Verkehrsführung zwischen den A2-Anschlussstellen Kamen/Bergkamen und Dortmund-Lanstrop für den Brückenneubau der Brücken „Am Langen Kamp“ und „Sesekebach“ zum letzten Mal umbauen.

In Fahrtrichtung Hannover wird die Verkehrsführung so umgebaut, dass alle drei eingeengten Fahrspuren nach innen gedrückt werden. Dieses ist notwendig, um die Behelfsbrücken und die Behelfsumfahrung abbauen zu können. Eine Woche später wird die Verkehrsführung in Fahrtrichtung Oberhausen abgebaut, sodass der Verkehr hier ungehindert fahren kann. Die Verkehrsführung auf Fahrtrichtung Hannover soll Mitte Juni abgebaut werden.

Hintergrund:

Beide Bauwerke wurden in den 70ger Jahren gebaut. Baulich wiesen die Brücken Defizite auf, die mittelfristig instand gesetzt werden müssten. Hinzu kommt, dass beide Brücken aufgrund des fehlenden Seitenstreifens eine Engstelle im Zuge des Streckenbandes dar stellen. Straßen.NRW möchte alle Engstellen auf Autobahnen beseitigen. Durch die Engstellenbeseitigung und den anstehenden Instandsetzungsmaßnahmen ist ein Ersatzneubau die wirtschaftlichere und zukunftsträchtigere Lösung.

Bauwerk „Am Langen Kamp“
Das Bauwerk wurde im Zuge des Neubaus der Autobahn A2 im Jahr 1973 gebaut.

Bauwerk „Sesekebach“
Dieses Bauwerk wurde schon 1936 – 1938 gebaut. Im Zuge des Baues der A2 wurde sie ebenfalls 1972/1973 abgebrochen und erneuert.




Bund will Gesundheitsämter stärken: Personal gesucht – Finanzier auch

Kreisdirektor und Kreiskämmerer Mike-Sebastian Janke. Foto: Max Rolke – Kreis Unna

Er liest sich gut, der Bund-/Länder-Beschluss vom 15. April zur Bekämpfung der Corona-Pandemie: Um eine vollständige Kontaktnachverfolgung zu gewährleisten, „werden in den öffentlichen Gesundheitsdiensten vor Ort erhebliche zusätzliche Personalkapazitäten geschaffen, mindestens ein Team von 5 Personen pro 20.000 Einwohner“, ist da zu lesen.

Kreisdirektor und Personaldezernent Mike-Sebastian Janke hörte es erfreut, hatte aber doch das ein oder andere Fragezeichen, etwa wer denn die für den Kreis hochgerechnet 100 neuen Mitarbeiter wohl bezahlen solle und wo wenn – angesichts der bundesweit geltenden Aussage – die tausenden von qualifizierten Menschen eigentlich zu finden seien.

In dieser Frage jedenfalls zeichnet sich in einem vom 20. April datierten Schreiben der Landesregierung Klärung ab. „Die vom Robert-Koch-Institut vorgegebene Größe von 5 Personen pro 20.000 Einwohner ist ein guter Anhaltspunkt, zu dem Sie Ihre kommunal ganz individuell notwendige Personalplanung lageangepasst vorbereiten und Ihr benötigtes Personal entsprechend anpassen können.“

Und weiter wird klargestellt: „In besonders betroffenen Gebieten wird das Land die Kommunen unterstützen. Wir haben deshalb eine Frage zur Unterstützung der Gesundheitsämter durch Landesbedienstete gestartet und sind zusätzlich in Gesprächen mit der Bundeswehr“, lässt die Landesregierung wissen.
Wann da was klar ist, ist unklar. Kreisdirektor und Personaldezernent Mike-Sebastian Janke jedenfalls hat bereits Mitte März, als Corona auch den Kreis erreichte, hausintern umorganisiert. Er teilte Personal zur Verstärkung der Kreis-Gesundheitsbehörde ein, das z. B. an Hotline und Infotelefon zigtausende von Fragen beantwortete.

Kreisdirektor Janke dankte im persönlichen Gespräch den sowohl im Kreishaus Unna als auch im Kreishaus Lünen eingesetzten Mitarbeiter*innen ganz herzlich für ihren engagierten Einsatz, ohne den die Krisenbewältigung nicht gelingen könne.

Die Frage nach der personellen Unterstützung konnte Janke dabei nicht beantworten. Nur eins ist für ihn klar: „Wichtig wäre es und richtig auch.“ Sollten die Kommunen dafür allerdings zur Kasse gebeten werden, würde er entschieden abwinken: „Was der Bund als Geschenk ankündigt, darf nicht vom Beschenkten teuer erkauft werden.“
PK | PKU




Corona und Ramadan: Einschränkungen im Fastenmonat

Zur Bekämpfung der Corona-Pandemie gelten zurzeit viele Einschränkungen. Davon betroffen ist auch die Religionsausübung. „Die Einschränkungen verbinden die Menschen im Kreis Unna auch über den Glauben hinaus“, unterstreicht Landrat Michael Makiolla vor dem Beginn des muslimischen Fastenmonats Ramadan am 24. April.

In einem Brief an die Migrantenorganisationen und Integrationsräte im Kreis Unna stellt der Landrat fest: „Die Bedeutung der so wichtigen Hygienevorschriften und Kontaktbeschränkungen ist religionsübergreifend bei den Menschen angekommen.“ Er appelliert, weiterhin auf enge Kontakte und Zusammenkünfte außerhalb der Kernfamilie auch im Fastenmonat Ramadan zu verzichten.

Da die gemeinschaftlichen Gebete (wie z.B. tägliche Pflichtgebete und Freitagsgebete) untersagt sind und bereits vor dem Fastenmonat nicht praktiziert wurden, wird auch auf das gemeinsame Fastenbrechen innerhalb des Fastenmonats verzichtet. Die muslimischen Gemeinden setzen auf alternative Kommunikationswege über die Sozialen Medien, wie z.B. Facebook, Instagram, YouTube. Auch für Gesprächskreise, wie „Sohbet“ (Frauentreffpunkte zu religiösen Themen) werden digitale Lösungen gefunden.

„Ich danke allen Moscheevereinen, Religions- und Glaubensgemeinschaften und allen Gläubigen ganz persönlich für ihre Mitwirkung in dieser schwierigen Zeit“, unterstreicht Landrat Makiolla.

Thema in der Bürgermeisterkonferenz
Die Herausforderungen, die die Kontaktverbote besonders in der Fastenzeit der Muslime mit sich bringen, war in der Bürgermeisterkonferenz ebenfalls Thema. Denn gemeinschaftliche Gebete wie z.B. tägliche Pflichtgebete und Freitagsgebete sind genauso untersagt wie das gemeinsame Fastenbrechen im Ramadan im großen Kreis. Unter den Beschränkungen leiden vor allem die Seniorinnen und Senioren, für die die Zusammenkünfte mehr waren als ein reines Gebet – sie dienten auch der Kontaktpflege, um mit Gleichgesinnten, z.B. bei einem „schwarzen Tee“ in den Dialog zu kommen.

Der Landrat pflegt seit vielen Jahren den intensiven Dialog zu den Moscheevereinen, unter anderem mit persönlichen Besuchen vor Ort. Er gratuliert zudem jedes Jahr mit einer persönlichen Grußkarte zum größten islamischen Fest, dem „Opferfest“, welches in diesem Jahr vom 31. Juli bis 3. August stattfindet.

Weitere Informationen und Info-Telefon
Jede und jeder Einzelne kann mit dem eigenen Verhalten dazu beitragen, Menschen vor dem Coronavirus zu schützen und seine weitere Verbreitung einzudämmen. Wer Fragen hat, kann sich in mehreren Sprachen (Türkisch, Arabisch, Persisch, Englisch, Rumänisch) auf der Internetseite des Kreises informieren: www.kreis-unna.de (Suchbegriff: Kommunales Integrationszentrum). Das Infotelefon des Kreises Unna ist unter Tel. 08 00 / 10 20 205 (Montag bis Donnerstag von 8 bis 16 Uhr und Freitag von 8 bis 15 Uhr) erreichbar.

Weitere Informationen, auch in türkischer Sprache, gibt es beim Kommunalen Integrationszentrum Kreis Unna. Ansprechpartner ist Gökhan Kabaca unter Tel. 0 23 07 / 924 88 77. PK | PKU




Elterngeld beliebt: Fast 4.300 Männer und Frauen nutzen Angebot im Kreis Unna

Die Nachfrage steigt von Jahr zu Jahr: Bei jungen Familien wird das Elterngeld immer beliebter: Im vergangenen Jahr nahmen 3.227 Frauen und 1.062 Männer die Leistung in Anspruch. Insgesamt bewilligte die Elterngeldstelle des Kreises damit fast 4.300 Anträge.

„Immer mehr Väter beantragen Elterngeld, und dadurch steigen unsere Fallzahlen“, erklärt Katja Schuon, Leiterin des Fachbereichs Familie und Jugend, der für alle Städte und Gemeinden im Kreisgebiet für die Auszahlung von Elterngeld zuständig ist. „Außerdem wird unser im vergangenen Jahr eingeführtes Beratungsangebot gut angenommen.“

Rund 1.000 Anträge mehr als vor zehn Jahren
Seit dem Sommer 2019 können sich werdende Eltern in der Elterngeldstelle zur Antragstellung beraten und die unterschiedlichen Varianten des Elterngeldes vorstellen lassen. „Das senkt auch die Fehlerquote in der Antragsstellung“, sagt Schuon. Insgesamt ist die Zahl der bewilligten Anträge auf exakt 4.289 (2018: 4.210; 2017: 4.196) gestiegen. Zum Vergleich: Vor zehn Jahren waren es „nur“ 3.218.

Das Elterngeld soll es jungen Eltern ermöglichen, ihr Kind zu betreuen und zu erziehen, während für eine gewisse Zeit beruflich kürzer getreten wird. In dieser Zeit gibt es einen finanziellen Ausgleich, der dabei hilft, die Lebensgrundlage zu sichern. Es gibt das Elterngeld in den Varianten Basiselterngeld und ElterngeldPlus, das auch miteinander kombiniert werden kann.

Basiselterngeld und Variationen möglich
„Die meisten Eltern, nämlich 77 Prozent, entscheiden sich nach wie vor für das Basiselterngeld“, erläutert Katja Schuon. „Die Varianten werden aber immer häufiger in Anspruch genommen.“

Weitere Informationen gibt es auf der Homepage des Kreises unter www.kreis-unna.de (Suchbegriff: Elterngeld) und bei der Elterngeldstelle des Kreises Unna, Hansastraße 4 in Unna. Die zuständigen Mitarbeiter sind zu erreichen unter Tel. 0 23 03 / 27 -29 58 bis -32 58, oder per E-Mail an elterngeld@kreis-unna.de. PK | PKU




Ab Montag gibt es Alltagsmasken auch im DasDies-Sozialkaufhaus „Die Stöberei“ in Bergkamen

Von der Kostümschneiderei jetzt in die Maskenproduktion: Damenschneidermeisterin Carmen Funk an der Nähmaschine (rechts) und Schneiderin Irene Bußmann (links). Foto: DasDies

Ab Montag ist der Mundschutz in NRW Pflicht: Der Kostümverleih der DasDies Service GmbH – bieten entsprechende Textil-Stoffmasken aus eigener Produktion an – unter anderem im DasDies-Sozialkaufhaus „Die Stöberei“ im Nordberg-Einkaufszentrum.

Die Maskenproduktion läuft in der Kamener Stöberei (Sozialkaufhaus) bereits seit Wochen auf Hochtouren: Über 500 Masken haben die Fachfrauen des Kostümverleihs schon für den eigenen Bedarf der AWO-Einrichtungen im Kreis Unna nach den Vorgaben der Uniklinik Essen genäht. „Das Projekt war aus der Not geboren“, sagt DasDies Geschäftsführer Maciej Kozlowski. „Wir mussten die Stöbereien wegen der Corona-Gefahr für 4 Wochen schließen. Im Kostümverleih gab es zudem wegen der abgesagten Veranstaltungen, voran der Themenwochen der Abiturienten, keine Nachfrage.“

Gleichzeitig suchte der Geschäftsführer für seine aktiven Hilfsdienste, vom Menüservice, den Haushaltshilfen bis hin zu den Radstationen dringend nach Schutzausrüstung. „Wir bekamen keine Schutzmasken, dann haben unsere Schneiderinnen die nach der Anweisung der Uniklinik selbst hergestellt“, berichtet Kozlowski. „Als Inklusionsunternehmen, das überwiegend Menschen mit  Benachteiligungen und Behinderungen beschäftigt, sind wir da noch mehr zum Schutz gefordert. Auch bei unseren Kund*innen gibt es viele Menschen aus den sogenannten Risikogruppen, für die wir jede Gefährdung so weit wie möglich ausschließen.“

Die Damenschneiderin Carmen Funk und Schneiderin Irene Bußmann waren sofort dabei „Neben den Absagen für Hochzeiten und Motto-Partys haben wir bereits Stornierungen für die Oktoberfeste! Dann investieren wir unsere ganze Energie für dieses Projekt! Natürlich würden wir lieber, die neuen Kostüme zu entwerfen und damit unsere Kunden glücklich zu machen. So haben wir aber bisschen anderen „Masken Ball“ und machen wir in diesen Krisenzeiten Menschen auch glücklich“, lächelt hinter ihrer Maske die erfahrene und von vielen Kunden geschätzte DasDies-Schneiderin Carmen Funk.

Nachdem jetzt alle DasDies-Services ausgestattet sind, bieten die DasDies-Stöbereien in Kamen, Bönen, Lünen und Bergkamen die Textil-Alltagsmasken auch für Ihre Kunden in den Kaufhäusern an. Für 7,50 Euro sind die Masken ab Montag erhältlich. Soweit der Vorrat reicht: man kann auch vor Ort eine Bestellung abgeben. Was Maciej Kozlowski noch wichtig ist: „Mit dem Kauf sichern Sie zudem Arbeitsplätze für behinderte und benachteiligte Menschen.“ Informationen zu den Verkaufsstellen und Öffnungszeiten: www.dasdies.de.




Bergkamener Kinder- und Jugendbüro startet in die digitale Jugendarbeit

Die digitale Pinvwand des Bergkamener Kinder- und Jugendbüros ist ab sofort auf der Internetseite https://padlet.com/kijubbk/4you zu finden.

Das städtische Kinder- und Jugendbüro öffnet ab sofort seine interaktiven Tore. Auf einer digitalen Pinnwand können Kinder und Jugendliche an webbasierten Kursangeboten und Veranstaltungen des Kinder- und Jugendbüros, der städtischen Jugendzentren und der Streetwork teilnehmen.

Es öffnet sich dort beispielsweise der Offene Bereich der Jugendarbeit, in dem Kinder und Jugendliche per Videochat in Kontakt miteinander bleiben können. Auf diesem Weg wird es auch möglich, wieder gezielt geschlechtsspezifische Arbeit anzubieten. Weiterhin wird es einige Live-Angebote geben, in denen Kleingruppen ein interaktives Abenteuer erleben können. Viele Kursangebote werden dort zudem als Videotutorials platziert.

Es finden sich auch Hilfsangebote auf der digitalen Pinnwand und weiterhin ist viel Raum für die Fragen und Ideen der Kinder und Jugendlichen reserviert. Die gesamte Pinnwand lebt von der Mitarbeit der Kinder und Jugendlichen und ihre Wünsche, Ideen und Probleme stehen dabei im Mittelpunkt.

Über dieses Format und die damit einhergehende Jugendbeteiligung soll Jugendförderung in Bergkamen auch in der aktuellen Situation sinnvoll und zielgerichtet weitergeführt werden.

Die digitale Pinnwand ist ab sofort unter https://padlet.com/kijubbk/4you zu finden. Weitere Informationen erhalten sie im Kinder- und Jugendbüro der Stadt Bergkamen unter 02307 965371.




Coronavirus: 577 Infizierte im Kreis Unna – ab Montag Maskenpflicht in VKU-Bussen

Die Zahl der Infizierten ist kreisweit und aufsummiert auf nun 577 Personen gestiegen (+11 gegenüber dem 22. April). Registriert wurde leider auch eine weitere verstorbene Person, und zwar in Selm. In Bergkamen ist die Zahl der Infizierten um zwei auf 25 gestiegen.

Maskenpflicht in VKU-Bussen – Bitte nicht in den Stoßzeiten fahren

Auch die Fahrgäste der kreiseigenen Verkehrsgesellschaft VKU müssen ab Montag (27. April) grundsätzlich einen Mund- und Nasenschutz tragen. Zudem will die VKU durch den Einsatz einer ausreichenden Zahl von Bussen dafür sorgen, dass diese nicht zu voll sind und jeder Abstand halten kann, obwohl Busse und Bahnen ausdrücklich vom Abstandsgebot ausgenommen sind.

Allerdings ist die Anzahl der zur Verfügung stehenden Omnibusse begrenzt. Deshalb bittet die VKU ihre Kunden um Mithilfe: Wer kann, sollte auf Fahrten in den Spitzenzeiten (7 bis 8.15 und 12.30 bis 15 Uhr) verzichten.

Die Vordertüren der VKU-Busse bleiben übrigens weiter geschlossen. Tickets gibt es über die fahrtwind-App oder im Vorverkauf. Eine Übersicht und weitere Informationen finden sich unter www.vku-online.de.

Constanze Rauer – Kreis Unna

Hier der Überblick über die Kommunen des Kreises Unna

Zahl der Fälle (aufsummiert)

22.04.2020 | 15 Uhr 23.04.2020 | 15 Uhr Differenz (+/-)
Bergkamen 25 27 +2
Bönen 22 22 +0
Fröndenberg 143 145 +2
Holzwickede 21 23 +2
Kamen 14 15 +1
Lünen 100 102 +2
Schwerte 90 90 +0
Selm 54 54 +0
Unna 51 51 +0
Werne 46 48 +2
Gesamt 566 577 +11

Infizierte stationär

22.04.2020 23.04.2020 Differenz
Kreisweit 36 21 -15

Gesundete

03.04.2020  09.04.2020 17.04.2020
Bergkamen 11 17
Bönen 7 11
Fröndenberg 12 27
Holzwickede 4 8
Kamen 7 9
Lünen 29 48
Schwerte 39 55
Selm 35 37
Unna 18 26
Werne 9 15
Gesamt 105 171 253

Verstorbene

Gesamt
Bergkamen
Bönen
Fröndenberg 12
Holzwickede 1
Kamen
Lünen 4
Schwerte 3
Selm 2
Unna
Werne 1
Gesamt 23

 

 




Stadtbibliothek: Öffnung geplant – Ab sofort persönlicher Ausleihservice!

Die Stadtbibliothek wird voraussichtlich ab dem 5. Mai wieder öffnen können, die hygienischen Voraussetzungen dafür werden gerade geschaffen. Ab sofort bietet sie aber einen neuen Service für Bibliotheksnutzerinnen und –nutzer an:
Für alle Kundinnen und Kunden mit gültigem Bibliotheksausweis besteht die Möglichkeit, sich aus dem Online-Katalog der Bibliothek (www.bibliothek.bergkamen.de) bis zu fünf verfügbare Bücher oder andere Medien auszusuchen. Per E-Mail stadtbibliothek@bergkamen.de oder unter Tel.: 02307/983-500 können die Wünsche mitgeteilt werden. Die Bestellung wird dann vom Team der Bibliothek bearbeitet. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vereinbaren einen Zeitpunkt, zu dem die Medien im Eingangsbereich der Bibliothek abgeholt werden können.

Die Abholung der eingepackten und desinfizierten Medien findet lediglich mit Sichtkontakt statt, das Vorzeigen des Bibliotheksausweises reicht aus. Die Termine werden so vergeben, dass die Ausleihenden nicht aufeinander treffen. Eine Medienrückgabe ist vorerst noch nicht möglich. Mahngebühren fallen jedoch nicht an, denn alle entliehenen Medien werden automatisch verlängert.

Der Service ist von Dienstag bis Freitag verfügbar. Außerdem bietet die Bibliothek für die Dauer der Schließung die kostenlose Nutzung der Onleihe an. Interessierte können sich dazu über stadtbibliothek@bergkamen.de mit dem Bibliotheksteam in Verbindung setzen.
Weitere Information erteilt Sarah Rotariu unter der Rufnummer 02307/983500.




Bergkamener Eltern zahlen im Mai keine Beiträge für Kinderbetreuung in Kitas, Tagespflege und Grundschulen

Das Betretungsverbot in der Kinderbetreuung und den Grundschulen hat auch in den Mai hinein weiterhin Bestand. Da es aktuell noch keine Entscheidung des Landes gibt, wurde heute von Seiten des Bergkamener Krisenstabes die Entscheidung getroffen, dass auf die Erhebung der Elternbeiträge für Kindertageseinrichtungen, Kindertagespflege, Verlässliche Grundschule (VGS) und die Offene Ganztagsgrundschule (OGS) für den Monat Mai verzichtet wird.

Selbstzahler werden gebeten, die Beträge nicht zu überweisen. Die Abbuchungen werden von der Stadt gestoppt.




Maskenpflicht ab dem 27. April auch für Besucherinnen und Besucher der Bergkamener Verwaltungsgebäude

Das Land Nordrhein-Westfalen hat ab dem 27. April 2020 angeordnet, im ÖPNV und beim Einkaufen eine Mund-Nasen-Bedeckung bzw. eine sogenannte Alltagsmaske zu tragen. Aus diesem Grund hat der Krisenstab der Stadt Bergkamen entschieden, dass sämtliche Verwaltungsgebäude der Stadt Bergkamen durch nicht bei der Stadt Bergkamen beschäftigte Personen auch ab diesem Zeitpunkt nur noch mit mindestens der vom Land angeordneten Bedeckung betreten werden dürfen.

„Was für das Einkaufen gilt, muss nach unserer Auffassung auch für die öffentlichen Gebäude gelten. Obwohl wir den freien Zugang seit dem 17. März eingeschränkt haben, wurde in der Zwischenzeit trotzdem weitergearbeitet. Bürgerinnen und Bürger erhielten und erhalten weiterhin nach Terminvereinbarung Zugang.“, so Bürgermeister Roland Schäfer als Leiter des Krisenstabes. „Zeitgleich appelliere ich aber trotz Maskenpflicht für die unterschiedlichen Bereiche, den viel wichtigeren Mindestabstand weiterhin einzuhalten.“




Scherben, Schmuck und Schlacke: Beim Bau einer Gas-Pipeline von Hamm nach Bergkamen entdecken Archäologen einen mittelalterlichen Hof

Auf der Trasse werden die freigebaggerten mittelalterlichen Befunde zügig archäologisch bearbeitet.
Foto: EggensteinExca/G. Eggenstein

Zurzeit wird eine Gas-Pipeline von Hamm nach Bergkamen gebaut. Dabei haben Archäologen in Zusammenarbeit mit dem Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) bei Grabungsarbeiten auf einer Fläche von 1.400 eine mittelalterliche Hofstelle entdeckt. Dunkle Verfärbungen im Boden, verfüllte Gruben und ehemalige Pfostenlöcher einer Hofstelle sowie Schmuck, Schlacke und Keramikscherben vermitteln einen Eindruck vom Leben der Menschen, die hier im 11. oder 12. Jahrhundert siedelten.

Das untersuchte Areal liegt in Werne-Stockum, auch heute steht hier in der Nähe ein Hof. Hier wird gerade eine Gasleitung mit dem Startpunkt nördlich des Kraftwerks Gersteinwerk in Werne gebaut. Von dort verläuft die Trasse östlich bis nach Hamm-Bockum-Hövel. „Bei Anlage der Sondage und der dann notwendigen Erweiterung auf Breite der Pipelinetrasse entdeckten wir insgesamt 52 unterschiedliche archäologische Befunde“, so der Inhaber der beauftragten Grabungsfachfirma, Dr. Georg Eggenstein. „Diese Befunde, deutlich erkennbare dunkle Grubenverfüllungen im hellen Sand, erstreckten sich im Verlauf der Trasse auf mehr als 100 Meter.“

Die einzelnen Gruben werden in der Fläche und im Profil dokumentiert.
Foto: EggensteinExca/R. Lavelle

Die dunklen Stellen im Erdreich zeigen den Experten, dass hier vermutlich hölzerne Pfostenbauten gestanden haben. Einen Hausgrundriss konnten die Archäologinnen erkennen, vermutlich ein landwirtschaftliches Nebengebäude.

Die Hofstelle war offenbar im 11. oder 12. Jahrhundert besiedelt. Das erkennen die Archäologen an den gefundenen Keramikscherben, zumeist von sogenannten Kugeltöpfen. Diese Art mittelalterlicher Keramik gehörte zum Kochgeschirr und hat keine Standfläche. Die Tatsache, dass sie auch am Boden kugelförmig ist, erleichterte das Hineinstellen in ein brennendes Herdfeuer.

Insgesamt bargen die Archäologen zahlreiche Gefäßreste, aber auch weitere Gegenstände des Alltags wie eine Glasperle und die Reste eines Eisenmessers. Eine kreuzförmiges Emailscheibenfibel des 9. oder 10. Jahrhunderts sowie zwei jüngere Silbermünzen des 14. und frühen 16. Jahrhunderts erweitern das Fundspektrum. Schmuckstücke wie die Gewandspange aus Email wurden am Obergewand getragen und dienten dazu, Kleidung wie beispielsweise Umhänge zusammen zu halten. Fibel und Münzen hatte ein ehrenamtlicher Sondengänger entdeckt.

Funde aus der mittelalterlichen Hofstelle: große Keramikrandscherbe (sog. Schwalbennesthenkel), Spinnwirtel aus Keramik und eine kleine Glasperle (Durchmesser ca. 1 cm).
Foto: EggensteinExca

Besonders für die Expertinnen interessant sind die Spuren der Eisenverhüttung und der Holzkohlenproduktion. Dass an diesem Ort Holzkohlen produziert wurde, zeigen die Reste von sogenannten Grubenmeilern. Grubenmeiler dienten Köhlern im Mittelalter zur Herstellung von Holzkohlen. Diese wiederum war nötig zur Befeuerung von Schmiedeöfen und wurde auch bei der Eisenerzverhüttung verwendet. Holzkohle kam immer dann zum Einsatz, wenn besonders heiß brennende Feuer benötigt wurden.

In einer besonders großen Grubenverfüllung von über sechs Meter Länge und 2,5 Meter Breite fanden die Fachleute größere Mengen an Eisenschlacken, die auf Schmiedearbeiten im direkten Umfeld schließen lassen. „Diese Befunde deuten auf eine auf den Eigenbedarf ausgerichtete Produktion“, so der Grabungsleiter Sven Knippschild.

Bevor die Archäologen mit der Arbeit begannen, haben sie auf der Grundlage früherer Fundmeldungen das Untersuchungsgebiet festgelegt. Die Arbeiten fanden in enger Abstimmung mit der Bauleitung statt, sodass die Fläche in wenigen Tagen untersucht werden konnte. „Derzeit werden im Grenzbereich der Städte Hamm, Bergkamen und Werne drei neue Gas-Pipelines verlegt. Diese umfangreichen Bodeneingriffe werden sämtlich archäologisch begleitet“ so Prof. Dr. Michael Baales, Leiter der Außenstelle der LWL-Archäologie in Olpe.