Stadtrat billigt die neuen Pläne für die Nachfolgenutzung der Turmarkaden

So könnte das neue „Berg-Karree“ mit Blick von der Töddinghauser Straße aussehen.

Mit großer Mehrheit hat der Bergkamener Stadtrat die neuen Pläne für die Nachfolgenutzung des ehemaligen Turmarkaden-Geländes gebilligt. Dies bedeute aber nicht, dass eine Baugenehmigung beschlossen worden sei, betonte 1. Beigeordneter Dr. Hans-Joachim Peters.

Das weiß auch der Architekt Dirk Eicker, der seinen Entwurf des „Berg-Karrees“, so der vorläufige Arbeitstitel des Projekts vorgestellte hatte. „Wir sind flexibel“, erklärte er. Schließlich plane man jetzt nicht mehr einen großen Baukörper, sondern vier fünfgeschossige Baukörper mit 115 Wohnungen mit einer Fläche von 55 bis 95 Quadratmetern. Sie seien wie der Komplex insgesamt barrierefrei. Einige sollen sogar Rollstuhl-gerecht werden. In den Erdgeschossen wird es Ladenlokale geben für Geschäfte und für Gastronomie. Zwischen den Baukörpern sind Plätze, ein kleiner Park und auch Stellplätze für Autos vorgesehen. Der größte der Pkw, rund 550, soll aber in einer großen Garage verschwinden.

Die Flexibilität betonte Eicker, als er auf die Kritik einiger Nutzer des bestehenden Ärztehauses angesprochen wurde, ausgerechnet in der unmittelbaren nähe einen der vier Baukörper als neues Ärztehaus mit Apotheke, Sanitärhaus und Hörgeräteakustiker zu planen. Offensichtlich sind auch andere Nutzungen dieses Gebäudes denkbar.

Bürgermeister Roland Schäfer erklärte, dass er diese Kritik nicht nachvollziehen könne. Bei ihm seien andere Nutzer des Ärztehauses vorstellig geworden, die sich über den Zustand des bestehenden Gebäudes beklagten und nach Möglichkeiten für einen Neubau fragten. Er habe dann diese Anregung an den Investor des künftigen „Berg-Karrees“ weitergegeben.

Eine andere Kritik bezieht sich auf das Projekt insgesamt: in den sozialen Medien und vom Eigentümer des Kaufland-Gebäudes. Hier lautet die Befürchtung, dass die Konkurrenz auf der anderen Seite der Töddinghauser Straße in eine wirtschaftliche Schieflage bringen könnte.

Dirk Eicker erklärte hierzu, dass renommierte Gutachter inzwischen belegt hätten, dass Kaufland wegen des neuen Projekts keine negativen wirtschaftlichen Folgen fürchten müsse. 1. Beigeordneter Dr. Hand-Joachim Peter verwies in diesem Zusammenhang auf das mit allen Nachbarstädten abgestimmte regionale Einzelhandelskonzept. Das billige Bergkamen an dieser Stelle eine Einzelhandelsfläche von 20.000 Quadratmeter zu. Tatsächlich sollen nur noch 5800 Quadratmeter dafür genutzt werden.

Zur Ratssitzung war auch ein Vertreter des künftigen Hauptmieters, der L. Stroetmann GmbH & Co. KG, gekommen, die im „Berg-Karree“ auf einer Fläche von 3000 Quadratmetern künftig einen EDEKA-Laden betreiben will.




1. Digitale Weiterbildungsmesse Ruhr: Bildung+Lernen gGmbH beteiligt sich an neuem Messeformat

Lukas Döring und Silke Rönnberg-Grohs von der Bildung+Lernen gGmbH informierten zahlreiche Interessierte via Videokonferenz.

Auf Initiative der Weiterbildungsnetzwerke im Ruhrgebiet hat am Donnerstag, 29. Oktober, von 9 bis 15 Uhr, die „1. Digitale Weiterbildungsmesse Ruhr“ stattgefunden. Fast 120 Bildungsanbieter aus der Region haben teilgenommen. Auch die Bildung+Lernen gGmbH, eine Gesellschaft der AWO Ruhr-Lippe-Ems, hat sich an dem neuem Messeformat beteiligt und ihre Weiterbildungsangebote präsentiert.

Digitale Weiterbildungsmesse – Quadratur des Kreises
Die andauernde Corona-Pandemie hat dazu geführt, dass über neue Messeformate nachgedacht werden musste. Aber geht das überhaupt: Eine digitale Messe? Zeichnen sich doch klassische Messeveranstaltungen gerade durch persönliche Treffen, direkten Austausch und echten Dialog aus. Genau diese „persönlichen“ Aspekte waren Kriterien für digitale Messe. Den Veranstaltern ist die sprichwörtliche Quadratur des Kreises gelungen. Ein einfacher, niederschwelliger Zugang, Ermöglichung von echten, persönlichen (Video-)Gesprächen und außerdem noch datensparsam und datensicher.

Der virtuelle Messebesuch funktionierte sowohl über den Computer als auch über ein Tablet oder Smartphone. Interessierte konnten in der Veranstaltungszeit einfach die Internetseite www.webmessen.de/weiterbildungsmesse-ruhr<https://www.webmessen.de/live/weiterbildungsmesse-ruhr-29-10-2020> aufrufen. Über die Eingabe einer Branche oder eines Berufs konnte dann die Auswahl getroffen werden – und die passenden Aussteller wurden entsprechend angezeigt. Stellten sich Interessierte an deren virtuellem Stand vor, wurden sie von den Berater*innen zu einem Chat eingeladen. Das persönliche Beratungsgespräch lief in Echtzeit über Kamera und Mikrofon.

Thorsten Schmitz, Geschäftsführer der Bildung+Lernen gGmbH, und seine Mitarbeiter Silke Rönnberg-Grohs und Lukas Döring informierten Ratsuchende über das breite Angebot des regionalen Weiterbildungs -und Qualifizierungsträgers. „Wir hatten sehr viel Nachfrage nach unseren Weiterbildungsangeboten“, zeigt sich Thorsten Schmitz sichtlich zufrieden. „Gerade der digitale niedrigschwellige Zugang kann auch zukünftig die Messegestaltung ergänzen.“




Klinikum Westfalen weitet Covid-Kapazitäten aus

Das Klinikum Westfalen hat wie angekündigt auf steigende Fallzahlen in der Region im Rahmen der Corona-Pandemie reagiert. In Abstimmung mit Gesundheitsämtern und Rettungsdiensten werden ab sofort auch an der Klinik am Park Lünen wieder Covid-Patienten betreut.

Die Klinik am Park ist wie das Knappschaftskrankenhaus Dortmund Baustein unseres zertifizierten LungenFachZentrums und fachlich ebenfalls in besonderer Weise für diese Aufgabe geeignet. In Lünen ist eine Spezialstation für die Behandlung von Covid-Patienten etabliert worden, gleichzeitig werden dort auch intensivmedizinische Kapazitäten geschaffen. Am Knappschaftskrankenhaus Dortmund wurden die intensivmedizinischen Kapazitäten, die dort kontinuierlich für Covid-Patienten vorgehalten werden, deutlich ausgeweitet. Hier ist jetzt ein abgetrennter Bereich komplett für diese Patienten reserviert.




Der November wird noch stiller: Die neuen Corona-Regeln in NRW

Keine Martinsumzüge, kein Start in die Karnevalssession, keine Gedenkveranstaltungen zum Volkstrauertag, keine Konzerte, keine Ausstellungen, kein Kabarett: Vieles, was sonst in Bergkamen den November geprägt hat, wird diesmal nicht möglich sein sein.  So gilt ab dem 2. November nach der neuen Corona-Schutzverordnung grundsätzlich in allen Gebäuden in NRW mit Kunden- und Besucherverkehr eine Pflicht zum Tragen einer Alltagsmaske. Eine weitere wichtige Botschaft der neuen Verordnung lautet: Um die Infektionswelle zu brechen, müssen im November alle nicht auf Schule und Ausbildung sowie Beruf bezogenen Kontakte soweit wie möglich reduziert werden.

Konkret heißt das:

  • Treffen im öffentlichen Raum sind nur noch mit den Angehörigen des eigenen und eines weiteren Hausstandes gestattet. Mehr als zehn Personen sind aber auch in diesen Fällen nicht erlaubt.
  • Für den privaten Bereich gilt nach wie vor die dringende Empfehlung, Kontakte mit haushaltsfremden Personen gänzlich zu meiden und dort, wo das nicht möglich ist, die AHA-Regel zu achten.
  • Übernachtungsangebote zu touristischen Zwecken sind untersagt. Übernachtungen im Rahmen von Reisen, die vor dem 29. Oktober angetreten worden sind, sind hiervon nicht betroffen. Reisebusreisen und sonstige Gruppenreisen mit Bussen zu touristischen Zwecken sind unzulässig.
  • Gastronomische Betriebe sind zu schließen. Ausgenommen ist die Lieferung oder Abholung mitnahmefähiger Speisen für den Verzehr zu Hause.
  • Alle Veranstaltungen, die der Unterhaltung und Freizeitgestaltung dienen, sind abzusagen.
  • Zu schließen sind:
    • Theater, Opern, Konzerthäuser, und ähnliche Einrichtungen
    • Messen, Ausstellungen, Jahrmärkte, Trödelmärkte
    • Kinos, Freizeitparks, zoologische Gärten und Tierparks und andere Freizeitaktivitäten (drinnen und draußen)
    • Spielhallen und –banken, Wettannahmestellen und ähnliche Einrichtungen
    • Freizeit- und Amateursportbetrieb auf und in allen öffentlichen und privaten Sportanlagen unter Ausnahme des Individualsports im Freien
    • Schwimm- und Spaßbäder, Fitnessstudios und ähnliche Einrichtungen
    • Prostitutionsstätten, Bordelle und ähnliche Einrichtungen
  • Untersagt sind zudem körpernahe Dienstleistungen mit Ausnahme des Friseurhandwerks und der Fußpflege sowie medizinisch notwendiger Behandlungen, zum Beispiel Physiotherapien.

Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann: „Auch wenn es für die geschlossenen Betriebe großzügige Entschädigungsregelungen geben wird, sind unsere Maßnahmen gravierend – das ist uns bewusst. Sie treffen viele Betriebe, die in den letzten Monaten hart gearbeitet haben, um ihre Kunden und Gäste vor dem Virus zu schützen. Wir sind aber überzeugt, dass der Schaden für Gastronomie, Kultur, Sport und Freizeitbranche um ein Vielfaches schlimmer ausfallen wird, wenn es uns jetzt nicht gelingt, die Ausbreitung des Virus durch einen Akt entschlossenen Handelns einzudämmen.” Die neue Coronaschutzverordung bleibt bis zum 30. November in Kraft und kann hier heruntergeladen werden.




Corona-Virus: Inzidenzwert für den Kreis Unna liegt aktuell bei 144,6 – 18 Neuinfizierte in Bergkamen

Heute sind 115 neue Corona-Fälle im Kreis Unna gemeldet worden, davon 18 in Bergkamen. 55 Personen mehr als gestern gelten als wieder genesen, davon 6 in Bergkamen.

Damit steigt die Zahl der aktuell infizierten Personen im Kreis Unna auf 1102. Die Zahl der in stationärer Behandlung befindlichen Personen steigt auf 54 Patienten. Der 7-Tages Inzidenzwert pro 100.000 Einwohner liegt nach eigenen Berechnungen damit bei rund 144,6.

– Max Rolke / Kreis Unna –

Aktuell Infizierte

29.10.2020 | 16 Uhr 30.10.2020 | 13 Uhr Differenz (+/-)
Bergkamen 142 154 +12
Bönen 40 42 +2
Fröndenberg 22 26 +4
Holzwickede 17 16 -1
Kamen 79 81 +2
Lünen 430 452 +22
Schwerte 77 80 +3
Selm 46 48 +2
Unna 151 152 +1
Werne 38 51 +13
Gesamt 1042 1102 +60

Übersicht Gesundete

29.10.2020 | 16 Uhr 30.10.2020 | 13 Uhr Differenz (+/-)
Bergkamen 242 248 +6
Bönen 91 94 +3
Fröndenberg 169 169 +0
Holzwickede 51 53 +2
Kamen 109 112 +3
Lünen 477 505 +28
Schwerte 201 207 +6
Selm 121 122 +1
Unna 173 176 +3
Werne 140 143 +3
Gesamt 1774 1829 +55



Lockdown in der Friedenskirchengemeinde: Treffen von Gruppen und Kreisen abgesagt

Ab Montag in der Friedenskirchengemeinde: Alle Gruppen und Kreise, die keinen Leitungscharakter haben, müssen auf ihre Treffen verzichten. Und auch sonst gilt: Keine Gruppe darf größer sein als 10 Personen. Das Presbyterium wird wieder das Internet zuhilfe nehmen müssen, wenn es sich treffen will.

Ebenso müssen auch alle, die Gottesdienst feiern, ihre Masken aufbehalten und einen Abstand zum Nächsten von mindestens 1,50 Meter einhalten, wenn sie nicht zu einer Familie gehören. Eine Anmeldung ist aber auch weiterhin nicht nötig.

Auch werden die Pfarrerin und Pfarrer nicht mehr von sich aus unsere Senioren zu den Geburtstagen besuchen. Gerne gratulieren sie aber per Telefon (wenn sie die Nummer bekommen) oder kommen auch mit Abstand und Mund-Nasen-Schutz vorbei, wenn man sie einlädt.

Schon für kommenden Sonntag gilt:

Die für den 01.11.2020 vom Förderverein „Martin-Luther-Haus“ geplante Feier zum Reformationstag im Martin-Luther-Haus findet leider nicht statt. Der Förderverein hat sich anlässlich der steigenden Coronazahlen im Kreis Unna entschieden, die Feier abzusagen, um kein Gemeindemitglied zu gefährden. Der Förderverein hofft, dass das Treffen im nächsten Jahr wieder wie gewohnt stattfinden kann und alle gesund bleiben.




Grundschüler surfen bald schneller durchs Netz: Tiefbauarbeiten an drei Schulen abgeschlossen

Die Tiefbauarbeiten für den Anschluss der Schillerschule ans Glasfasernetz sind abgeschlossen.

Leistungsstarke Internetanbindungen für eine erfolgreiche Digitalisierung sind für zwei Bergkamener und eine Kamener Grundschule ein großes Stück näher gerückt: Die Tiefbauarbeiten zum Anschluss an das Glasfasernetz sind an der Schillerschule, der Overberger Grundschule und dem Teilstandort der Kamener Südschule abgeschlossen. Die noch erforderlichen Spleißarbeiten werden Anfang der kommenden Woche an allen drei Standorten durchgeführt. Dank des Breitbandprojekts können die Schüler dann – sobald auch innerhalb der Gebäude alles verkabelt und vernetzt ist – auf Bandbreiten im Gigabit-Bereich zugreifen.

So werden die Grundschüler nach Projektabschluss Internetanschlüsse nutzen, die ein Gigabit pro Sekunde übertragen und vor allem Leistungsstabilität garantieren: Die Glasfaser stellt einen exklusiven Zugang dar, der nicht von der aktuellen Zugriffsmenge abhängig ist. So bietet die Glasfasertechnologie eine der schnellsten Möglichkeiten, Daten zu übertragen. Zudem verfügt sie über ausreichend Potential, ebenso deutlich größere als die derzeit üblichen Bandbreitenansprüche zu bedienen, ohne dass ein weiteres Mal in die Infrastruktur investiert werden muss.

Für die Schulen ein entscheidender Schritt, die Digitalisierung zu beschleunigen und beispielsweise das elektronische Klassenbuch oder Lernmanagementsysteme bestmöglich in den Alltag zu integrieren und Messengerdienste zu nutzen. „Gerade in diesen Zeiten, die bedingt durch die Corona-Pandemie Lehrer und Schüler immer wieder vor neue Herausforderungen der Kommunikation stellen, eine Erleichterung“, sagt Marc Alexander Ulrich, Betriebsleiter des Eigenbetriebs BreitBand Bergkamen. Mit der direkten Glasfaseranbindung schafft die Kommune die infrastrukturellen Voraussetzungen für eine erfolgreiche Digitalisierung. Kamens Bürgermeisterin Elke Kappen, zugleich Schuldezernentin, stellt die Bedeutung für den schulischen Alltag heraus: „Der Anschluss an das Glasfasernetz ist ein wichtiger Schritt für die Digitalisierung unserer Schulen, die wir damit erfolgreich für die Zukunft aufstellen. Das digitale Lernen wird dadurch eine noch größere Rolle einnehmen können.“

Während die Tiefbauarbeiten an Schillerschule, Overberger Grundschule und dem Teilstandort der Kamener Südschule nun abgeschlossen sind, folgen die Baumaßnahmen für weitere vier Bergkamener und zwei Kamener Schulen in 2021. Die konkrete Nutzung der Anbindungen bzw. die Versorgung mit Telefon- und Internetangeboten soll an allen Standorten so schnell wie möglich folgen.

Die Finanzierung des umfangreichen Glasfaserprojekts ist durch das NRW-Landesprogramm „Gigabit-Anbindung-Schulen“ ermöglicht.




Aufgrund neuer Coronaregeln: GSW schließen das Hallenbad Bergkamen

Die Regelungen des partiellen Lockdowns betreffen unter vielen anderen Bereichen des privaten und öffentlichen Lebens auch den Betrieb von Freizeiteinrichtungen beziehungsweise Schwimmbädern. Somit bleiben die Bäder sowie auch die Sauna in Bönen ab Montag bis auf Weiteres geschlossen.

Die Besucher von Schwimmkursen werden ab heute individuell und persönlich über die weitere Vorgehensweise bezüglich ihrer Kursbuchung informiert.

Positiv dagegen vermelden die GSW, dass die Kundencenter für ein Gespräch rund um die Energieversorgung geöffnet bleiben. Hierzu ist es notwendig, vorab einen persönlichen Termin mit einem Berater vor Ort abzustimmen. Die Rufnummer zur Terminvergabe lautet 02307 978-2222.

Bund und Länder begegnen den drastisch steigenden Corona-Infektionszahlen mit massiven Kontaktbeschränkungen. Die mit den Ministerpräsidenten der Länder erarbeiteten Regelungen gelten ab Montag, 02. November.

 




Roland Schäfer: Vom Bürgermeister zum Ehrenbrandmeister der Bergkamener Feuerwehr

Stadtbrandmeister Dirk Kemke ernannte Roland Schäfer am Ende seiner letzten Ratssitzung zum Ehrenbrandmeister der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Bergkamen.

Seine letzte Sitzung des Bergkamener Stadtrat und die Verabschiedung der ausscheidenden Ratsmitglieder hatte sich scheidende Bürgermeister Roland Schäfer am Donnerstagabend ganz anders, festlicher vorgestellt. Doch Corona hatte ihm hier einen kräftigen Strich durch die Rechnung gezogen. Den gemütlichen Teil nach der Ratssitzung hatte er schon vorher ausfallen lassen. Auch Ministerin Ina Scharrenbach, die eigentlich kommen wollte, musste letztendlich passen. Gleichzeitig tagte gestern das Landeskabinett: um die weitergehenden Corona-Schutzmaßnahmen in NRW zu beraten und festzulegen.

1. Beigeordneter Dr. Hans-Joachim Peters (r.) überreichte Roland Schäfer die „Entlassungsurkunde“.

An ihrer Stelle hielt dann der Erste Beigeordnete Dr. Hans-Joachim Peters die Laudatio auf den scheidenden Bürgermeister, der über 31 Jahre die Geschicke der Stadt Bergkamen mitbestimmte. Aus seinen Händen erhielt Roland Schäfer die vom Ehrenbürgermeister Wolfgang Kerak unterzeichnete „Entlassungsurkunde“. Eine richtige Überraschung gab es für Schäfer fast am Ende seiner letzten Ratssitzung.

Hartmut Ramin (m.) nimmt die Bürgermeisterkette von Roland Schäfer (r.) in Obhut und wird sie dem neuen Bergkamener Bürgermeister Bernd Schäfer (l.) in der konstituierenden Ratssitzung am Donnerstag umhängen.

Während die Fraktionsvorsitzenden zum Abschied meist lobende Worte an Schäfer richteten, waren die Feuerwehr und Beamtinnen und Beamte der Bergkamener Polizeiwache an der Schützenheide vorgefahren, in der diese Ratssitzung stattfanden. Blaulicht und Martinshorn waren für ihn das Zeichen, den Saal zu verlassen. Im Freien und bei Regen ernannte ihn Stadtbrandmeister Dirk Kemke zum Ehrenbrandmeister der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Bergkamen. Dazu gab es als äußeres Zeichen eine Feuerwehrmütze und die entsprechenden Kordeln. Als Ehrenbrandmeister wird Roland Schäfer nun zu jeder offiziellen Feuerwehrveranstaltung eingeladen. Nach Wolfgang Kerak ist er der Zweite, dem diese Ehrung zuteilwurde.

Ebenfalls in der Schützenheide findet auch die konstituierende Sitzung des neuen, nun 50 Mitglieder umfassen Bergkamener Stadtrat am kommenden Donnerstag statt. Egal, was das Land an künftigen Einschränkungen beschließen wird: „Bürgermeister und Stadtrat sind systemrelevant. Deshalb muss diese konstituierende Sitzung stattfinden“, betonte am Donnerstag Roland Schäfer.

Ganz zum Schluss legte er die silberne Amtskette mit Unterstützung seine Referentin Corinna Feldkamp ab. Bis Donnerstag wird der SPD-Stadtverordnete Hartmut Ramin die Kette in Verwahrung nehmen und in der konstituieren Ratssitzung Bergkamens neuen Bürgermeister Bernd Schäfer umhängen.

Der Stadtrat tagte am Donnerstag in der Schützenheide.




Mit Tina Teubner einfach mal lustvoll die Revolution im Lockdown wagen

Mit einem kulturellen Kraftpaket in den nächsten Lockdown: Tina Teubner mit Pianist

Gute Laune nicht nur gegen Nörgelstimmen.

Zum Glück hat sie hemmungslos gelogen. „Willkommen zum Feuerwerk der schlechten Laune“, begrüßte Tina Teubner die Bergkamener zum vorerst wieder letzten Comedy-Genuss im studio theater. Stattdessen gab es vor allem bissig Heiteres und süffig Musikalisches mit einer satten Priese Nachdenklichem und viel Wehmut. Alles nach dem Motto „Wenn Du mich verlässt komm ich mit“.

Wer weiß in diesen Zeiten schon, ob er überhaupt bis zum Ende bleiben darf – auf der Bühne und davor? Da findet auch eine routinierte Kabarettistin wie die Rheinländerin keine Pointen mehr vor lauter prekären Situationen. Es war dennoch wohltuend, nicht mit der neuesten Corona-Traurigkeit in den Abend zu starten. Einfach mal wohlstandsbadend zufrieden zu sein und den allgegenwärtigen „Nörgelstimmen“ in allen Bereichen den musikalischen Stinkefinger zeigen.

Auch an der Ukulele virtuos.

Dennoch bleiben mehr Fragen als Antworten. Angefangen vom essgestörten Baby bis zur gestressten Mutter, die zum Glück verpflichtet ist. Das Pränatal-Ballett mit einem heulenden Pianisten machte Laune. Der verbale Ausflug in den rundum optimierten Alltag mit Massenachtsamkeit umso mehr. „Wäre eine Revolution nicht viel schöner?“, fragt Tina Teubner süffisant mit Blick auf den meditierenden Manager. Ein schöner Ausblick. Also: „Wir wollen fröhlich sein“ in unserem chronischen Hang zur Traurigkeit. Mit der ausdrücklichen Aufforderung, wenigstens in der Pause mal jemanden niederzubrülllen.

Und sogar die singende Säge gehorcht Tina Teubner.

Die gerade einmal 70 Zuschauer brüllten zwar nicht, sie gaben sich aber alle Mühe, den Applaus in stattliche Höhen anschwellen zu lassen. Schließlich gab es nicht nur erstklassig ironischen Humor, sondern auch wunderbare Musik. Tina Teubner ist nebenbei noch ausgebildete Musikerin und beherrschte die Geige ebenso gekonnt wie die Ukulele und die singende Geige. Musizieren als Schule der Empfindsamkeit gegen eine Realität, in der 8 Menschen so viel besitzen wie 3 Milliarden im ärmsten Teil der Welt. Kriege gab es schon für nichtigere Anlässe, gab Tina Teubner zu bedenken und nahm unsere leicht verrutschten Werte unter die Lupe. Vor Flüchtlingen an EU-Außengrenzen und hinwegschrumpelnder Umwelt halten wir unsere selbstgemachten Marmeladen samt Pürrierstab und die Wahl der richtigen Autofarbe hoch.

Musste als Erziehungsbedürftiger herhalten: Pianist Ben als schreiendes Baby.

Die Unsichtbarkeit über 50, der Niedergang musikalischer Werte mit einer Klingelton-Rhapsodie, energiestrotzende Lofoten-Rentnergenerationen, „die es richten könnten und dem Wahnsinn ein Ende gebieten“ statt immer schön auf der mittleren Spur bei Rot über die Ampeln spurten. „Es wird Zeit, genauer hinzusehen, seine Meinung zu vertreten, im begrenzten Glück baden zu gehen!“ Es war eine wahre Freude, Tina Teubner und ihrem Pianisten Ben in beglückende musikalische Poesien mit Tiefsinn zu folgen. Denn: „Wir haben vergessen, wie entsetzlich profan Glück sein kann.“

Hoffentlich nehmen sie viele beim Weg in den nächsten Lockdown beim Wort und riskieren die „Revolution der Lust, Mündigkeit und Poesie“. Auch dafür gab es zum Schluss Dauerapplaus. Der war sicherlich auch als kleine Kraftspende gedacht, denn gerade der Kultur droht jetzt erst recht eine kapitale Krise. Das kulturelle Kraftpaket Tina Teubner haben alle jedenfalls dankbar aufgesaugt als Reserve für die jetzt wieder dürren Kulturzeiten. DANKE!




Opferschutz: Kooperation zwischen Ev. Kirchenkreis Unna und Kreispolizeibehörde Unna

Superintendent Dr. Karsten Schneider und Landrat Michael Makiolla bei der Unterzeichnung des Kooperationsvertrages.
Foto: Kreispolizeibehörde Unna

Im Rahmen einer Kooperationsvereinbarung zwischen dem Ev. Kirchenkreis Unna und der Kreispolizeibehörde Unna wurde am Mittwoch (28.10.2020) die zukünftige Zusammenarbeit der Notfallseelsorge und dem polizeilichen Bereich Opferschutz vertraglich besiegelt.

Superintendent Dr. Karsten Schneider und Landrat Michael Makiolla unterschrieben ein Regelwerk, das die Zusammenarbeit und die Ausbildung polizeilicher Opferbetreuer beinhaltet – zu deren Aufgaben gehört es unter anderem, Angehörige von Opfern über belastende Ereignisse zu informieren. Dieser Auftrag wird in enger Abstimmung mit der Notfallseelsorge und den neu auszubildenden Opferbetreuern der Kreispolizeibehörde Unna erfüllt.