Hund beißt zu – Halterin muss zahlen

von Andreas Milk
Der Schäferhund der Bergkamenerin Julia K. (40, Namen geändert) hat schon mehrmals zugeschnappt, wo er nicht hätte zuschnappen sollen. Seine Halterin glaubt, er habe wohl einen ausgeprägten Beschützerinstinkt. Der mittlerweile dritte bekannt gewordene Zwischenfall mit dem Tier brachte Julia K. jetzt vor den Kamener Amtsrichter: Fahrlässige Körperverletzung, so lautete der Vorwurf der Anklage.

Angefangen hatte es am 3. März mit einem sehr lauten, wohl auch gewaltvollen Streit zwischen K. und ihrem Ex-Mann in Julia K.s Wohnung. Nachbarin Viola M. (26) bekam das mit. Nachdem K.s „Ex“ aus dem Haus gestürzt war, wollte Viola M. nachsehen, ob mit Julia K. alles in Ordnung war. Sie ging also über den Flur zu deren Wohnung. Dort erwischte der Hund sie am Unterschenkel.

„Leicht an der Wade gezwackt“ – so hatte es Julia K.s Anwalt erst beschrieben. Laut Arztbericht allerdings war es ein tiefer Biss, der eine vierwöchige Krankschreibung, etliche Verbandswechsel und die Einnahme von Antibiotika zur Folge hatte.

Der Schäferhund hatte vor Viola M. schon einen Nachbarn im Haus sowie einen vorbeilaufenden Jugendlichen auf der Straße gebissen. „Ihr Hund ,zwackt‘ mir deutlich zu häufig“, erklärte der Richter der Angeklagten Julia K.  und: Es sei nicht Aufgabe von Fußgängern, auf Hunde zu achten – sondern Aufgabe der Hundebesitzer. Julia K. entschuldigte sich bei Viola M.; der Hund trage inzwischen stets einen Maulkorb.

Das Urteil für die – nicht vorbestrafte – Julia K.: eine Geldstrafe auf Bewährung. 1.250 Euro muss sie ans Land überweisen, falls sie die Bewährungsauflage nicht erfüllt. Und diese Auflage lautet: 1.000 Euro Schmerzensgeld für Viola M. – die hat bis jetzt aus Julia K.s Hundehaftpflichtversicherung noch keinen Cent gesehen.




Viel erreicht, viel zu tun: Herausfordernde Zeiten für Bergkamen Zuschauer verfolgten das IHK-Wirtschaftsgespräch im Livestream

IHK-Wirtschaftsgespräch am 28.09.2020 bei der HERBERT HELDT KG in Bergkamen (v. l.): Roland Klein, Geschäftsführer der HERBERT HELDT KG, Thomas Stolletz, Geschäftsführer der POCO Einrichtungsmärkte GmbH, amtierender Bürgermeister Roland Schäfer, neu gewählter Bürgermeister Bernd Schäfer, IHK-Hauptgeschäftsführer Stefan Schreiber, IHK-Regionalbetreuer Dominik Stute und Fevzi Erdemli, Geschäftsführer der Golden Feinkost GmbH & Co. KG Lebensmittelgroßhandel. Foto: IHK zu Dortmund/Oliver Schaper

Die Herausforderungen für Bergkamens Wirtschaft insbesondere vor dem Eindruck der tags zuvor gelaufenen Stichwahl für das Amt des Bürgermeisters der Stadt standen im Mittelpunkt des Wirtschaftsgespräches der Industrie- und Handelskammer (IHK) zu Dortmund. IHK-Vollversammlungsmitglied Thomas Stolletz, Geschäftsführer der POCO Einrichtungsmärkte GmbH, begrüßte die Gäste via Livestream auf digitalem Weg. Stolletz bedankte sich ausdrücklich bei IHK-Vizepräsident Roland Klein, Geschäftsführer der HERBERT HELDT KG, aus dessen Unternehmen übertragen wurde. Wegen der aktuellen Corona-Auflagen konnte eine Präsenzveranstaltung nicht stattfinden. Außerdem gratulierte Stolletz dem neu gewählten Bürgermeister Bernd Schäfer. Die IHK fühle sich geehrt, dass dieser keine 24 Stunden nach der Wahl einen seiner ersten Termine als designierter Bürgermeister beim Wirtschaftsgespräch wahrnehme.

Bernd Schäfers Vorgänger, Namensvetter und selbstverständlich noch amtierender Bürgermeister Roland Schäfer, stellte in seinem letzten IHK-Wirtschaftsgespräch in seiner Funktion als Bürgermeister und früherer Stadtdirektor Bergkamens die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt in den vergangenen drei Jahrzehnten vor. Anhand einer Reihe von Grafiken und Fotografien illustrierte er den Weg der Stadt vom Bergbau- und Chemiestandort zur Stadt mit gemischter Wohn-, Gewerbe- und Freizeitnutzung. Bergkamen könne auf eine ganze Reihe von erfolgreichen Vorhaben zur Bewältigung des massiven Strukturwandels zurückblicken. Einen Schwerpunkt bildeten dabei die Nachfolgenutzungen ehemaliger Bergbauflächen, wie der Klöcknerhafen, Grillo 4, Grimberg 3/4, Neu-Monopol und der Schacht III in Rünthe. Zugleich stünden weitere bereits begonnene oder geplante Projekte auf der Tagesordnung, um die Stadtentwicklung auch zukünftig positiv voranzubringen, wie die Wasserstadt Aden oder die IGA 2027. Das Resümee von Bürgermeister Roland Schäfer: „In Bergkamen haben wir viel erreicht, es gibt aber auch noch viel zu tun!“

Viel zu tun gab es auch für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der IHK zu Dortmund angesichts der Corona-Pandemie besonders im Frühjahr, wovon IHK-Hauptgeschäftsführer Stefan Schreiber berichtete. Innerhalb weniger Tage habe man komplett in den Krisenmanagementmodus wechseln müssen. Besonders bei der Antragstellung zur Corona-Soforthilfe zeigte die IHK ihre besonderen Stärken. Innerhalb weniger Tage wurden im März in der Belegschaft Hotline-Teams gebildet, die zeitweilig an sieben Tagen in der Woche den Mitgliedsunternehmen beratend zur Seite standen.

Bis zu 60 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter informierten in tausenden Telefonaten, Videokonferenzen und per Mail über Soforthilfe, Überbrückungshilfe, Kurzarbeitergeld, Finanzierungshilfen und aktuelle Corona-Regelungen. „Den Unternehmen in dieser Form zur Seite zu stehen, war für uns ein Kraftakt, aber auch eine Selbstverständlichkeit. In der Krise sind wir mehr denn je für unsere Betriebe da“, betonte Schreiber. Gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten braucht die regionale Wirtschaft ein starkes Ehrenamt. Die IHK-Vollversammlung tagte am 24. September bereits zum zweiten Mal in hybrider Form. Die Unternehmerinnen und Unternehmer waren – mit Mund-Nase-Masken und mit Abstand – entweder live vor Ort im Großen Saal der IHK oder per Videostream zugeschaltet.

Ebenfalls mit Unterstützung eines Videos präsentierte Schreiber eine außergewöhnliche Premiere, die es für die IHK Anfang September zu feiern gab: Zum ersten Mal seit Beginn der 1990er-Jahre konnte sie in ihrer IHK-Region mit den Städten Dortmund, Hamm und dem Kreis Unna seit 2011 jedes Jahr mehr als 5.000 neu eingetragene Berufsausbildungsverhältnisse verzeichnen. „Die gesamte Zahl von 50.000 in 10 Jahren ist schon etwas Besonderes, auf die unsere ausbildenden Unternehmen stolz sein können“, so Schreiber.

Auch angesichts der aktuellen Ausbildungszahlen für Bergkamen könne man zufrieden sein. Zwar liege man im gesamten IHK-Bezirk noch unter dem Vorjahresniveau. Bergkamen gehöre aber mit 109 neu eingetragenen Ausbildungsverträgen und einem Rückgang von 5,2 Prozent Stand Ende August gemeinsam mit Lünen und Selm sogar zu den Spitzenreitern. Außerdem gehe man bei der IHK davon aus, dass viele Ausbildungsverhältnisse Corona-bedingt später beginnen, also zum 1. September oder sogar erst zum 1. Oktober.

Abschließend stellte der IHK-Hauptgeschäftsführer noch das „5-Standorte-Programm“ vor dem Hintergrund des Strukturstärkungsgesetzes vor. Um die wirtschaftlichen Folgen des Kohleausstiegs auch für den Kreis Unna und Hamm (fast 1.500 betroffene Arbeitsplätze in fünf Kraftwerken) abzufedern, sind insgesamt 662 Millionen Euro für das Ruhrgebiet vorgesehen.

In einer Podiumsdiskussion widmete sich IHK-Regionalbetreuer Dominik Stute dann dem Thema „Herausfordernde Zeiten: Bergkamener Wirtschaft 2020/2021“. Daran beteiligten sich Thomas Stolletz, Geschäftsführer der POCO Einrichtungsmärkte GmbH, Roland Klein, Vizepräsident der IHK zu Dortmund und Geschäftsführer der HERBERT HELDT KG, Fevzi Erdemli, Geschäftsführer der Golden Feinkost GmbH & Co. KG Lebensmittelgroßhandel, sowie der frisch gewählte Bürgermeister Bergkamens Bernd Schäfer (SPD). Der Livestream zur Veranstaltung wird danach unter www.dortmund.ihk24.de/wgbergkamen auch als Video zur Verfügung gestellt.




Aus „Azubis“ werden echte Lebensretter: 12 Teilnehmer beenden Grundlehrgang der Feuerwehr

Alle Teilnehmer der Grundausbildung auf einen Blick.

Ganz so einfach, wie manches in Lehrfilmen aussieht, ist es in der Realität dann doch nicht. Da ist dann plötzlich ein Knick im Löschschlauch, wo er nicht hingehört. Einfach weil das Gelände tückisch ist. Oder die Verbindungsstücke sind viel störrischer als gedacht. Gut also, dass es die Grundlehrgänge für angehende Feuerwehrleute gibt. Dort lernen sie alles, was es für den echten Löscheinsatz braucht – von der Theorie bis zur praktischen Anwendung. Am Wochenende ging die jährliche Grundausbildung für 12 angehende Lebensretter zu Ende.

Mitten in der Praxis: Schläuche zusammenbekommen.

Fünf Wochenenden lang war der Weg dorthin. Aus allen Einheiten der Bergkamener Feuerwehr sind sowohl die klassischen Anwärter aus der Jugendfeuerwehr, aber auch Spät- und Zwischeneinsteiger mit Vorwissen aus dem Roten Kreuz oder Technischen Hilfswerk dafür zusammengekommen. Denn erst der Grundlehrgang erlaubt es ihnen allen, beim „echten“ Einsatz nicht einfach nur zuzuschauen, sondern auch mit dabei zu sein. 17 bis 36 Jahre alt waren die Teilnehmer. Gebüffelt und praktisch geübt wurde an fast allen Standorten in Bergkamen. Der Abschluss findet traditionell auf dem Gelände des Bergkamener STEAG-Kraftwerks statt. „Eine Tradition, die es schon seit mehr als 10 Jahren gibt und über die wir sehr froh sind“, betonen Bernd Externbrink, stv. Feuerwehrleiter, und Patrick Gundlach. Denn es ist wichtig, dass die Ausbildung auch unter realen Rahmenbedingungen stattfinden kann.

Wasserentnahme im Kanal.

Wie wird ein Schlauch richtig ausgerollt. Welche Gerätschaften sind in welchem Fahrzeug verborgen. Wie muss mit welchem Löschmittel umgegangen werden und wie läuft ein Brand überhaupt ab? Menschenrettung, erste Hilfe: Es ist viel, was die Teilnehmer lernen müssen. Das wir theoretisch und auch mündlich mit Prüfungen abgefragt. Und auch in der Praxis mussten sie alle am Sonntag zeigen, dass sie Saugleitungen kuppeln, einen Löschangriff richtig aufbauen können, das Wasser aus dem Kanal in die Schläuche bekommen und auch die Steckleiter im Griff haben.

Mit den Schläuchen auf den Weg machen.

Corona hatet auch hier alles im Griff, denn ohne Mundschutz geht gar nicht, wenn der Mindestabstand nicht eingehalten werden kann. Die gesamte Aus- und Fortbildung und auch Übungen der Feuerwehr hat das Virus durcheinandergebracht. „Von März bis Ende Mai konnten wir überhaupt nichts durchführen“, schildert Bernd Externbrink. Die Grundausbildung ist deshalb einige Zeit nach hinten gerückt. Es stehen auch noch weitere Ausbildungseinheiten an. Das Modul 4 beispielsweise und auch der Lehrgang für das Tragen von Atemschutzgeräten.

Wasser marsch!

Einen echten Einsatz gab es übrigens während des Lehrgangsabschlusses auch noch. Auf dem Rückweg stand am Samstag ein Unterstand in Rünthe in Flammen, an dem die „Azubis“ ihre frisch erworbenen Fähigkeiten ausprobieren konnten.




AWO stellt Weichen für die kommenden vier Jahre

Unter dem Motto „Kein Millimeter nach rechts“ hat der Bezirksverband Westliches Westfalen der Arbeiterwohlfahrt am vergangenen Samstag, den 26.09., seine Bezirkskonferenz abgehalten. In der Stadthalle Kamen versammelten sich 109 Delegierte, um die politischen und personellen Weichen des Bezirksverbandes für die kommenden vier Jahre neu zu stellen. Sie bestätigten den Vorsitzenden Michael Scheffler (Kreisverband Märkischer Kreis) im Amt. Zu seinen Stellvertretern wurden Christian Bugzel, Vorsitzender des Unterbezirks Münsterland-Recklinghausen und Anja Butschkau MdL, Vorsitzende des Unterbezirks Dortmund, gewählt. Aus dem Unterbezirk Ruhr-Lippe-Ems wurden Wolfgang Rickert und als Revisor Marc Herter MdL in den neuen Vorstand gewählt.

Bedingt durch die Corona-Pandemie waren Hygiene- und Abstandsregeln erforderlich. Auch die Zahl der Delegierten wurde präventiv von 299 auf 109 herunterkorrigiert, um das Ansteckungsrisiko so gering wie möglich zu halten.

In seiner Rede betonte der alte und neue Vorsitzende Michael Scheffler noch einmal die Solidarität, die den Verband während der andauernden Krise erreichte: „Als die Seniorenzentren geschlossen wurden, hat es viel Unterstützung von außen gegeben: Ehrenamtliche haben tausende Schutzmasken genäht – eine Initiative an der sich alle Kreisverbände und viele Ortsvereine beteiligt haben.“. Mit Blick auf die Ergebnisse der Kommunalwahlen und dem Motto „Kein Millimeter nach rechts“ betonte Scheffler auch das schlechte Abschneiden von Rechtspopulisten und rechtsradikalen Splitterparteien bei der Kommunalwahl. Mit Hinblick auf das Verbot von Reichskriegsflaggen im Land Bremen forderte Scheffler ein solches Verbot auch von Innenminister Reul in Nordrhein-Westfalen.

Zu Gast waren Elke Kappen, Bürgermeisterin der Stadt Kamen, Wolfgang Stadler, Vorsitzender des AWO Bundesverbands und Michael Groß, Mitglied des Bundestags und Vorsitzender der AWO Parlamentariergruppe. Nach den Grußworten stimmten die Delegierten über die Anträge ab und legten damit die politischen Positionen des Bezirksverbandes fest.

Alleinerziehende und den offenen Ganztag stärken
Von der Landesregierung in NRW forderten die Delegierten, mehr auf die Belange von Alleinerziehenden einzugehen. So sollen unter anderem der Abbau von Bürokratie bei der Beantragung von familienbezogenen Unterstützungsleistungen und die Chancen auf dem Arbeitsmarkt für Alleinerziehende verbessert werden. Zu einer wesentlichen Flexibilisierung auf dem Arbeitsmarkt trägt bei Alleinerziehenden auch die Offene Ganztags Schule bei. Gerade für Grundschulen fordert der Bezirksverband eine bessere Ausstattung und finanzielle Aufstockung, um die OGS mit mehr Plätzen und in gleichbleibender Qualität ausbauen zu können.

Gute Pflege als Hauptaugenmerk
Während der Hochphase der Corona-Krise ist zum wiederholten Mal klar geworden, wie essenziell die Arbeit des Pflegepersonals ist. Die AWO in NRW zahlt ihren Beschäftigten schon lange ein Gehalt nach Tarif. Die Forderungen nach einer flächendeckenden tariflichen Zahlung, besseren Arbeitszeiten und einer Attraktivitätssteigerung des Berufs durch die Politik bekräftigten die Delegierten auf der Konferenz.

Kinder- und Jugendschutz wird konkret
Der Schutz von Kindern und Jugendlichen hat bei der AWO im westlichen Westfalen oberste Priorität. Als Träger von Kitas, OGS, Jugendtreffpunkten und vielen weiteren Einrichtungen ist die Einführung eines Kinderschutzkonzeptes essenziell. Ein solches Konzept wurde in den vergangenen Jahren erarbeitet und soll nun auch verpflichtend in den einzelnen Einrichtungen umgesetzt werden. Zusätzlich forderten die Delegierten, die Jugendämter weiter und besser zu unterstützen, auch finanziell.

Kindergrundsicherung einführen
Die Delegierten schlossen sich den Forderungen des Bündnisses Kindergrundsicherung an und unterstützen das Anliegen nach einer einkommensabhängigen Grundsicherung für Kinder. Damit soll dem Trend steigender Kinderarmut in NRW einhaltgeboten werden. „Die AWO spricht sich für eine Kindergrundsicherung aus, die transparent, zielgerichtet und möglichst aus einer Hand ohne Anrechnung auf den Leistungsbezug den Familien zu Gute kommt.“, heißt es im Antrag.

Gründung einer Landesarmutskonferenz in NRW
Gemeinsam mit den AWO Bezirksverbänden Niederrhein, Mittelrhein und Ostwestfalen-Lippe will sich der Bezirksverband Westliches Westfalen in der LAG AWO NRW für die Schaffung einer Landesarmutskonferenz in NRW einsetzten. Grund dafür ist vor allem das immer noch hohe Armutsrisiko in Nordrhein-Westfalen.

Geschlechtergerechtigkeit und Vielfaltsbewusstsein leben
In der Gesellschaft tritt die AWO gegen viele Formen der Ungleichbehandlung ein. Diesen Anspruch will der Verband vorleben und somit ein geschlechtersensibles und diskriminierungsfreies Umfeld, auch im Betrieb, schaffen. Dies solle durch die Schaffung einer sensibleren Unternehmens- und Führungskultur sowie einer transparenten Kommunikation realisiert werden, forderten die Delegierten.




Briketts von der Sohle für wenig Kohle – So heißt das Motto der Kunstlese 2020 der kunstwerkstatt sohle 1.

130 Jahre, nachdem mit Grimberg 1/2  der erste Schacht auf Bergkamener  Gebiet abgeteuft wurde, der Bergbau nunmehr schon lange eingestellt ist, kommt in diesem Jahr 2020 auf Haus Aden endgültig der „Deckel drauf“ , gemeint ist der Betondeckel zur Schachtverfüllung. Also durchaus ein Anlass für die kunstwerkstatt sohle 1 (!),  noch einmal mit einer kleinen Aktion an den Bergbau zu erinnern … So wie mit dem Bau der Wasserstadt eine neue Ära sichtbar wird, nicht mehr Kohle sondern die Zukunft gefördert wird, wird von der „Sohle 1“ am dritten Wochenende im Oktober, am 17. und 18. Oktober,  natürlich auch nicht Kohle sondern Kunst gefördert.

Anschauen kann sich der Besucher unterschiedlichste Werke von 11 Vertretern/Vertreterinnen der Kunstwerkstatt, aber auch für kleines Geld („wenig Kohle“) ein liebevoll gestaltetes schwarzes Kästchen (ein „Brikett“) mit „Überraschungsinhalt“ mitnehmen, wenn er nicht so tief in die Tasche greifen möchte, etwas Großes zu erwerben.

Natürlich muss in diesen Zeiten wie überall in geschlossenen Räumen ein Mundschutz getragen, möglichst einem Einbahnstraßensystem gefolgt und Abstand gehalten werden; auch dürfen sich nicht zu viele Personen gleichzeitig im Raum sich aufhalten, was mit Farbkärtchen (anstelle von Einkaufswagen) geregelt wird. Die Veranstalter sind aber ganz optimistisch, dass sich die Besucher so auf die beiden Tage verteilen, dass es problemlos zu organisieren ist, dass immer nur maximal 30 Gäste gleichzeitig im Raum sind. Ebenfalls muss – wie in Restaurants – die Anwesenheitszeit festgehalten werden. Jedoch Speisen und Getränke können aus bekannten Gründen leider in diesem Jahr nicht angeboten werden, die Gespräche sollten darunter jedoch nicht leiden …

Natürlich hoffen die Akteure nun darauf, dass die Infektionszahlen nicht weiter steigen und sie womöglich die Veranstaltung noch absagen müssen, sondern möglichst viele Menschen, die in den Herbstferien daheim geblieben sind, diese angebotene Abwechslung trotz der Einschränkungen nutzen und sich auf den Weg in die Ökologiestation machen werden.

Ort: Ökologiestation des Kreises Unna, Westenhellweg 110 (Busanbindung T 36)

Zeitraum: Samstag, 17.10. von 14:00 bis 19:00 Uhr, Sonntag, 18.10. von 11:00 bis 17:00 Uhr




Bürgermeister Roland Schäfer lädt zum Neubürgerabend ein

Wie in den vergangenen Jahren lädt Bürgermeister Roland Schäfer am Mittwoch die Neubürgerinnen und Neubürger zu einem Bürgerempfang ein.

Eine Einladung haben alle diejenigen erhalten, die bereits im Frühjahr d. J. eingeladen waren und im letzten halben Jahr in Bergkamen neu zugezogen sind. Darüber hinaus wurden auch die Neu-Eingebürgerten zum Informationsabend eingeladen. Zutritt wird aufgrund der Corona-Beschränkungen nur den angemeldeten Personen gewährt.

Der Neubürgerabend findet statt am Mittwoch, 30. September, um 18.30 Uhr im Pädagogischen Zentrum des Städtischen Gymnasiums Bergkamen.




TuRaner erfolgreich beim großen „Internationalen Speedo Schwimm-Meeting“ in Dortmund

Auf dem Bild sind leider nicht alle Aktiven zu sehen. Von links nach rechts: Noah Mo Krause, Elias-Noel Kaminski, Yannick von der Heide, Lina Antonia Gruner, Trainerin Ann-Kathrin Teeke

Am letzten Wochenende ging es für die 1. Mannschaft der Wasserfreunde TuRa Bergkamen nach Dortmund zum „Internationalen Speedo Schwimm-Meeting 2020“. Corona bedingt wurde dieser Wettkampf von der Halle in das Freibad Volkspark verlegt. Bei 10°C Außentemperatur starteten am Vormittag die Jahrgänge 2007-2010. Die TuRa Youngsters trotzten der Kälte und gingen hoch motiviert an ihre Starts.

Elias-Noel Kaminski (Jg. 2009) zeigte, dass man nicht nur bei Sonnenschein erfolgreich schwimmt. 4 neue Bestzeiten, 3 Goldmedaillen auf den Bruststrecken (50m, 100m und 200m) sowie 2 Bronzemedaillen auf den Freistilstrecken (50m und 100m). Tolle Leistung!

Auch für Yannick von der Heide (Jg. 2009) war es ein erfolgreicher Vormittag. Mit 2 persönlichen Bestzeiten sicherte er sich auf den Rückenstrecken 1x Gold (50m) und 1x Bronze (100m). Noah Mo Krause (Jg. 2008) absolvierte seine 5 Strecken (50m und 100m Freistil) sowie (50m, 100m und 200m Rücken) mit tollen persönlichen Bestzeiten und verpasste nur knapp den Sprung aufs Siegerpodest. Die einzige Schwimmerin am Vormittag, Lina Antonia Gruner (Jg. 2009) konnte mit den Jungs gut mithalten. Sie startete über (50m und 200m Freistil) sowie 200m Rücken und schlug im Ziel mit persönlichen Bestzeiten an. Ein gelungener Vormittag, Trainerin Ann-Kathrin Teeke war von den Leistungen der Youngsters begeistert.

Am Nachmittag gingen dann die älteren Schwimmer der Jahrgänge 2006 und älter an den Start. Trainerin Ann-Kathrin Teeke (Jg. 2000) zeigte ihr Können und holte über die 200m Rückenstrecke Bronze (offene Wertung).  Marco Steube (Jg. 2003) sicherte sich eine Silbermedaille über 50m Schmetterling und 2 Top 10 Plätze über die Freistilstrecken (50m und 100m). Kevin-Noah Kaminski (Jg. 2003) erreichte über (50m) Freistil das Ziel exakt mit seiner Meldezeit und erreichte die Top 5. Lisa Marie Ebel (Jg. 2006) beendete alle ihre Starts (50m und 100m) Schmetterling sowie (50m, 100m und 200m) Freistil mit sehr guten Bestzeiten. Auch Thalia Simon (Jg. 2006) erschwamm sich großartige neue Bestzeiten über die Strecken (50m, 100m und 200m) Freistil, 100m Brust und 50m Rücken.

 




Coronavirus: Vier Fälle an der Willy-Brandt-Gesamtschule – 9 neue insgesamt in Bergkamen

Entwarnung kann die Gesundheitsbehörde für das Gymnasium in Bergkamen geben: Dort haben sich keine weiteren Personen bei den zwei Infizierten angesteckt. Alle rund 180 Testergebnisse sind negativ. An einer Bergkamener Gesamtschule wurden rund 80 Personen abgestrichen. Dort sind vier positive Testergebnisse dabei. Alle anderen sind negativ. Eine zweite Testreihe wird jetzt organisiert.

Über das Wochenende sind 23 neue Fälle gemeldet worden. Einer (Werne) kam am Freitag nach der Meldung um 16 Uhr hinzu. Am Samstag sind 14 neue Fälle gemeldet worden (6 x Bergkamen, 1 x Bönen, 3 x Kamen, 2 x Lünen, 1 x Schwerte, 1 x Unna), am Sonntag vier neue Fälle (2 x Bergkamen, 1 x Lünen, 1 x Werne) und heute wurden erneut vier neue Fälle gemeldet (1 x Bergkamen, 1 x Kamen, 1 x Schwerte, 1 x Unna).

In Bönen wurden rund 60 Personen von zwei Fußballvereinen getestet. Dort waren zwei positive Ergebnisse dabei. Der Rest der Getesteten ist negativ. Eine zweite Testreihe ist aber nicht erforderlich, da die Betroffenen keinen Kontakt zu weiteren Personen hatten, die sie hätten anstecken können.

In Fröndenberg ist heute ein Fall an einer Kita gemeldet worden. Dort sind rund 45 Personen betroffen. Alle sind in Quarantäne und werden morgen getestet.

In Kamen ist am Samstag ein Fall an einer Gesamtschule gemeldet worden. Dort sind rund 40 Personen betroffen. Alle sind in Quarantäne und werden morgen getestet. Ebenso gibt es einen Fall an einer Kamener Grundschule. Rund 30 Personen müssen sich dort in Quarantäne begeben und werden ebenfalls morgen getestet.

Entwarnung gibt es für das Lippe Berufskolleg in Lünen. Bei den beiden infizierten Personen haben sich keine weiteren angesteckt. Alle Testergebnisse der rund 55 Personen sind negativ. Im Fall der Fußballmannschaft haben am Samstag Tests stattgefunden. Ergebnisse liegen noch nicht vor.

Ebenfalls Entwarnung gibt es für die rund 30 erneut Getesteten des Märkischen Berufskollegs in Unna. Dort sind alle negativ. Es haben sich keine weiteren Personen infiziert. Auch für die Grundschule, an der rund 30 Personen sicherheitshalber getestet wurden, gibt es gute Nachrichten: Es hat sich niemand mit dem Corona-Virus infiziert. Die Tests sind alle negativ.

– Max Rolke / Kreis Unna –

25.09.2020 | 13 Uhr 28.09.2020 | 15 Uhr Differenz (+/-)
Bergkamen 24 33 +9
Bönen 3 4 +1
Fröndenberg 5 5 +0
Holzwickede 5 5 +0
Kamen 8 12 +4
Lünen 30 33 +3
Schwerte 9 11 +2
Selm 1 1 +0
Unna 15 17 +2
Werne 8 10 +2
Gesamt 108 131 +23

Übersicht Gesundete

25.09.2020 | 13 Uhr 28.09.2020 | 15 Uhr Differenz (+/-)
Bergkamen 118 118 +0
Bönen 55 55 +0
Fröndenberg 152 152 +0
Holzwickede 41 41 +0
Kamen 54 54 +0
Lünen 263 263 +0
Schwerte 160 160 +0
Selm 67 67 +0
Unna 112 112 +0
Werne 110 110 +0
Gesamt 1132 1132 +0



Raub auf Nachtbus: Täter bedroht Fahrer mit Schusswaffe und flieht in Oberaden mit der Beute

Ein bislang noch unbekannter Täter ist am Samstag gegen 2.25 Uhr an der Haltestelle Sugambrerstraße in den Nachtbus eingestiegen und hat den Fahrer mit einer Schusswaffe bedroht und die Herausgabe der Geldkassette und des Portemonnaies des 54-Jährigen gefordert.

Dieser Aufforderung kam der Busfahrer unverzüglich nach. Mit einer dreistelligen Beute flüchtete der Täter zu Fuß in Richtung Alisostraße. Eine sofort eingeleitete Nahbereichsfahndung verlief ohne Ergebnis.

Der Busfahrer sowie Businsassen beschrieben den Täter, der mit einem Einwegmundschutz vermummt war, wie folgt:

   - Männlich
   - 175-180 cm groß
   - 20-25 Jahre alt
   - Blonde Haare
   - Blaue Augen
   - Schlanke Statur
   - Polnischer/russischer Akzent
   - Schwarze Jogginghose
   - Hellblaue Jeans
   - Schwarze Turnschuhe
   - Grau-schwarzes Basecap

Die Polizei sucht Zeugen. Hinweise nimmt die Wache Kamen unter der Rufnummer 02307-921 3220 entgegen.




Mutmaßlicher Verursacher aus Bergkamen fuhr weiter: Verkehrsunfall auf der A2 mit zwei Verletzten

Bei einem Verkehrsunfall am Samstag auf der A 2 bei Lünen sind zwei Menschen verletzt worden. Der mutmaßliche Verursacher fuhr zunächst weiter, konnte im weiteren Verlauf jedoch ermittelt werden.

Der Unfall ereignete sich gegen 17.55 Uhr in Richtung Oberhausen. Ersten Erkenntnissen zufolge wechselte ein VW vor der Anschlussstelle Dortmund-Lanstrop vom mittleren auf den linken Fahrstreifen. Um einen Zusammenstoß zu verhindern, musste ein dort fahrender 35-Jähriger aus Duisburg seinen Opel daraufhin stark abbremsen. Sein Wagen geriet ins Schleudern, kollidierte links mit der Mittelschutzplanke und anschließend mit dem Hyundai einer 69-Jährigen aus Xanten. Diese war auf dem mittleren Fahrstreifen unterwegs. Der zunächst unbekannte VW-Fahrer fuhr weiter.

Bei dem Unfall verletzte sich der 35-Jährige schwer. Die 69-Jährige erlitt leichte Verletzungen. Rettungswagen brachten sie zur weiteren Behandlung in Krankenhäuser. Der VW-Fahrer, ein 56-Jähriger aus Bergkamen, konnte im weiteren Verlauf ermittelt und kontaktiert werden.

Den entstandenen Sachschaden schätzt die Polizei auf rund 9.000 Euro. Die Ermittlungen zum Unfallhergang dauern an.




ver.di ruft auch die Mitarbeiter der Sparkasse Bergkamen-Bönen zum Warnstreik auf

Die zweite Verhandlungsrunde in der Tarifrunde des öffentlichen Dienstes endete erneut ohne ein Angebot der Arbeitgeber. „Von Respekt und Wertschätzung gegenüber den Beschäftigten war nichts zu spüren. Damit sind Warnstreiks unvermeidlich“ sagt der ver.di-Vorsitzende Frank Werneke.

Mindestens ebenso angespannt sei die Verhandlungssituation für die mehr als 200.000 Sparkassen-Beschäftigten. Bereits 2016 seien die Beschäftigten mit 4% als „Kompensationsregelung“ ihrer Sonderzahlung (SSZ) an den angeblichen Mehrkosten aus der neuen Entgeltordnung beteiligt worden. „Und 2018 wollte man dann ja richtig an die SSZ mit einer Reduzierung der Vergütung und Umwandlung von festen Gehaltsbestandteilen in variable. Das konnte am Ende durch den massiven und entschlossenen Einsatz der ver.di-Mitglieder mit letzten Kräften dann doch noch abgewendet werden“, erklärt ver.di.

Nun gebe es einen erneuten Angriff auf die Kolleginnen und Kollegen in den Sparkassen. Die Sparkassen-Vorstände hätten extra einen zusätzlichen „Sparkassen-Tisch“ gefordert, an dem die aus ihrer Sicht besondere Rolle noch zusätzlich berücksichtigt werden sollte. ver.di: „Und das Ganze in Zeiten, in denen der Deutsche Sparkassen- und Giroverband (DSGB) für das erste Halbjahr 2020 Rekordergebnisse aus Sparkassen vermeldet.“

„Wegen der besonderen Bedrohung der Sparkassen-Beschäftigten in Form von „Sonderopfern“ rufen wir die Beschäftigten der Sparkassen UnnaKamen, Schwerte, SoestWerl und Bergkamen-Bönen für den 29. September zu einem ganztägigen Warnstreik auf. Ab 9 Uhr findet eine Kundgebung auf dem Rathausplatz in Unna hierzu statt. Die Hygienereglungen werden von uns selbstverständlich beachtet. Die Beschäftigten unter Abstandseinhaltung und dem Tragen von Masken aufgerufen“, teilt ver.di mit.