Die Leber erfüllt wichtige Funktionen für unseren Organismus. „Schätzungsweise mehr als fünf Millionen Menschen in Deutschland leiden an einer Lebererkrankung“, warnen Chefarzt Dr. Kai Wiemer und Leitender Oberarzt Bernd Weidmann von der Klinik für Gastroenterologie am Hellmig-Krankenhaus Kamen.
Im Rahmen der Pulsschlagreihe referieren sie „frisch von der Leber weg“ am Mittwoch, 5. Februar, ab 18 Uhr im Hellmigium, dem Vortragssaal des Kamener Krankenhauses, über Leberwerte und ihre Bedeutung, über Lebererkrankungen und Behandlungsmöglichkeiten. Die Teilnahme ist kostenlos, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Kranzniederlegung am ehemaligen KZ Schönhausen: Die große Mehrheit darf nicht wieder gegenüber Hass, Hetze und Gewalt schweigen
Der 27. Januar ist seit 1996 der Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus. An diesem Tag vor genau 75 Jahren im Jahr 1945 befreite die Rote Armee das KZ Auschwitz, das als Synonym für die Ermordung von sechs Millionen Juden durch das NS-Regime gilt. Aus diesem Anlass legte Bürgermeister Roland Schäfer am Montagnachmittag mit Vertretern des Stadtrats einen Kranz an der Gedenkstätte Schönhausen nieder.
Dort im ehemaligen Wohlfahrtsgebäude der Bergarbeitersiedlung, das heute von der Ev. Freikirchlichen Gemeinde Bergkamen als Gemeindehaus benutzt wird (Oberlinhaus), hatten die Nazis von April bis Oktober 1933 ein Konzentrationslager für den Kreis Unna und Hamm eingerichtet. Rund 900 Frauen und Männer, die dem NS-Regime kritisch gegenüber standen und auch großenteils dem Widerstand angehörten, wurden dort zeitweise inhaftiert und gequält. Für viele war Schönhausen die erste Station eines langen Leidenswegs, der sie in größere KZ wie in Brauweiler bei Köln oder im Emsland führte.
Hass und Hetze und auch Gewaltanwendungen hätten damals zum Aufstieg der Nazi beigeragen, erklärte Bürgermeister Schäfer. Auch heute gebe es wieder Hass und Hetz und Gewalt. Nur dürfe es nicht wieder dazu kommen, dass die große Mehrheit wie damals dazu schweigt. Dies sei die Lehre, die die Gesellschaft heute aus diesem Teil der Geschichte ziehen müsse.
SPD Ortsverein Weddinghofen-Heil lädt am Samstag ein zur AnsprechBar
Am kommenden Samstag, 1. Februar, in der Zeit von 10:30 bis 11:30 Uhr ist der SPD Ortsverein Weddinghofen-Heil wieder vor Ort in Weddinghofen um seine regelmäßige Bürgersprechstunde in Form der AnsprechBar anzubieten. Vor der Barbara Apotheke stehen unter anderem Ratsmitglied Simone Leuthold-Haverkamp und Ortsvorsteher Dirk Haverkamp für Fragen, Anregungen und Gespräche zur Verfügung.
Alle Bürgerinnen und Bürger sind herzlich aufgerufen und eingeladen ihre Anliegen im Rahmen der Bürgersprechstunde bei der örtlichen SPD zu platzieren. Die SPD in Weddinghofen bietet alle vier Wochen interessierten Bürgern die Gelegenheit im Rahmen einer Sprechstunde mit den lokalen Politikern der SPD im Austausch zu bleiben. Die nächste AnsprechBar findet 07.03. 2020 statt.
Bereits zum siebten Mal seit der Einführung der AG ehrt die Willy-Brandt-Gesamtschule die Teilnehmer an der Arbeitsgemeinschaft „Kleine Forscher“. Rund 40 Grundschulkinder der vierten Klasse der sechs kooperierenden Bergkamener Grundschulen experimentierten, forschten und lernten in diesem Schuljahr wöchentlich in verschiedenen naturwissenschaftlichen Themengebieten.
So wurden in der an der Willy-Brandt-Gesamtschule stattfindenden Arbeitsgemeinschaft Fragestellungen aus den Bereichen der Chemie, Biologie, Physik, Technik und Geographie behandelt. Dabei steht jeder Projekttag unter einem übergeordneten Thema (z.B. „Kunststoffe“, „Feuer und Flamme“, „Im Kriminallabor“, „Winterliches“, „Nachhaltigkeit – Wir denken auch an morgen“, „Elektrizität“ oder „Stärke – eine starke Verbindung?!“). Betreut werden die „Kleinen Forscher“ von zehn zuvor ausgebildeten Schülerinnen und Schülern der Jahrgangsstufe 10 sowie den zwei Naturwissenschaftslehrern Sebastian Engbert und André Schuhmann. Letzterer führte die AG im Schuljahr 2013/2014 ein. Auch im nächsten Jahr bietet die als MINT-Schule zertifizierte Willy-Brandt-Gesamtschule die AG für die neuen Viertklässler an. Zudem können interessierte Fünftklässler auch im kommenden Jahr die bereits sehr nachgefragte Forscherklasse besuchen. Dies ist eine eigens eingerichtete Profilklasse mit naturwissenschaftlichem Schwerpunkt. Informationen hierzu können über die Schule angefordert werden.
Hintergrund/Zusatzinfos
Die Willy-Brandt-Gesamtschule Bergkamen richtete im Schuljahr 2013/2014 in Kooperation mit den lokalen Grundschulen die schulformübergreifende Arbeitsgemeinschaft „Kleine Forscher“ ein. In dieser experimentieren, forschen und lernen rund 35 Grundschulkinder der vierten Klasse wöchentlich in verschiedenen naturwissenschaftlichen, interdisziplinär angelegten Themengebieten. So werden in der an der Willy-Brandt-Gesamtschule stattfindenden Arbeitsgemeinschaft Fragestellungen aus den Bereichen der Chemie, Biologie, Physik, Technik und Geographie behandelt. Dabei steht jeder Projekttag unter einem übergeordneten Thema (z.B. „Kunststoffe“, „Feuer und Flamme“, „Im Kriminallabor“, „Winterliches“, „Nachhaltigkeit – Wir denken auch an morgen“, „Elektrizität“ oder „Stärke – eine starke Verbindung?!“).
Das Ziel dieses Angebotes liegt darin, den jungen SchülerInnen ergänzend zum regulären Schulunterricht den Erwerb naturwissenschaftlicher Kompetenzen (scientific literacy) zu ermöglichen und das Interesse der Kinder zur Auseinandersetzung mit naturwissenschaftlichen Phänomenen und Fragestellungen zu fördern. Es geht nicht darum, Inhalte des naturwissenschaftlichen Unterrichts der weiterführenden Schulen vorwegzunehmen. Der Spaß am Experimentieren und am naturwissenschaftlichen Arbeiten steht im Vordergrund. Betreut wird die Arbeitsgemeinschaft von zwei Lehrkräften der Willy-Brandt-Gesamtschule sowie von zehn zuvor ausgebildeten Schülerinnen und Schülern der Jahrgangsstufe 10.
Beste Nachwuchsbiologen zu Besuch bei Bayer in Bergkamen
Wer sich ehrgeizige Ziele setzt, erreicht diese nicht allein mit fundiertem Wissen. Oft sind dazu auch praktische Fertigkeiten erforderlich. Das gilt im Beruf – aber auch in der Schule. Optimale Voraussetzungen zum Experimentieren fanden zehn Schülerinnen und Schüler aus ganz Nordrhein-Westfalen in der vergangenen Woche bei Bayer in Bergkamen vor. Das Unternehmen hatte den Nachwuchsbiologen seine Ausbildungslabore für praktische Übungen zur Verfügung gestellt. Denn viele von ihnen bereiten sich derzeit auf die nächste Runde der Internationalen Biologie-Olympiade (IBO) vor – die anderen wurden mit der besonderen Bio-Woche für ihr bisheriges gutes Abschneiden belohnt.
„Wir freuen uns, mit der IBO den führenden Schulwettbewerb im Fach Biologie fördern zu können“, macht Dr. Timo Fleßner, Bayer-Standortleiter in Bergkamen, deutlich. Für den Konzern, der Innovationen als Grundlage seines Geschäfts betrachtet, sei es selbstverständlich, dieses Engagement in den kommenden Jahren fortzusetzen. „Forschung erfordert ein hohes Maß an Know-how. Jugendliche für Disziplinen wie Botanik, Genetik und Medizin zu begeistern und sie mit wissenschaftlichen Arbeitsweisen vertraut zu machen, ist daher eine Aufgabe, an der wir uns gerne beteiligen.“
Gerade im Fach Biologie hat praktisches Arbeiten einen hohen Stellenwert, weshalb der Aufenthalt bei Bayer gut ankam. „Hier haben wir die Chance, Versuche durchzuführen, die an Schulen kaum möglich sind“, erklärt der IBO-Landesbeauftragte Dr. Manfred Schwöppe. Bei der Arbeit im Labor vertiefen die Schülerinnen und Schüler aber nicht nur die Kenntnisse in ihrem Lieblingsfach. Sie genießen es auch, mit naturwissenschaftlich gleichermaßen Interessierten zu experimentieren und knüpfen private Kontakte untereinander. „Manche IBO-Teilnehmer profitieren davon auch noch Jahre nach dem Ende ihrer Schulzeit“, betont Schwöppe.
Insgesamt hatten sich Ende vergangenen Jahres knapp 82 der im Juni gestarteten 212 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Nordrhein-Westfalen für die zweite IBO-Runde qualifiziert – so viele wie in keinem anderen Bundesland. Die sieben Besten unter ihnen nehmen Ende Februar an der nächsten Ausscheidungsrunde teil, in der zunächst 48 und dann zwölf Schülerinnen und Schüler aus ganz Deutschland gegeneinander antreten. Vier von ihnen bleiben am Ende übrig – und reisen dann als deutsches Team zum Finale der Internationalen Bio-Olympiade nach Nagasaki in Japan. „Im vergangenen Jahr waren zwei NRW-Schüler im Finale“, hofft Schwöppe, den Erfolg wiederholen zu können.
Die jährlich stattfindende Internationale Biologieolympiade dient der Förderung begabter Schülerinnen und Schüler im Fach Biologie. Sie will kreatives Denken beim Lösen biologischer und ökologischer Probleme fördern und freundschaftliche Beziehungen zwischen jungen Menschen verschiedener Länder entwickeln. Träger des Wettbewerbes ist das Bundesministerium für Bildung und Forschung.
TuRa Wasserfreunde bringen drei Goldmedaillen aus Gladbeck mit
Am vergangenem Wochenende nahmen sechs Schwimmerinnen und sechs Schwimmer der Wasserfreunde TuRa Bergkamen am 15. Pflichtzeiten Wettbewerb in Gladbeck teil. Unter der besonderen Kulisse, einer Traglufthalle, erschwammen sich die TuRaner unter starker
Konkurrenz 3 Goldmedaillen, 2 Silbermedaillen, 3 Bronzemedaillen und 30 persönliche Bestzeiten.
Erfolgreichster Schwimmer war Mika Tom Krause (2011). Er gewann Gold über 50m Brust und Silber über 50m Rücken.
Lina Flüß (2011) siegte über 50m Rücken und holte Bronze über 50m Freistil.
Eine Silbermedaille über 200m Freistil sicherte sich Ann- Kathrin Teeke (2000).
Lina Antonia Grüner (2009) holte Bronze über 50m Kraul Beine und Marco Steube (2006) über 50m Schmetterling.
Elias Kaminski, Noah Mo Krause, Alexander Lehman, Daniel Lehmann, Emma Schmucker und Thalia Simon überzeugten mit vielen persönlichen Bestzeiten.
Die Trainer Christian Flüß und Lucas Polley waren mit den Leistungen ihrer Mannschaft sehr zufrieden.
40 Aktive der Einheit Oberaden der Freiwilligen Feuerwehr fuhren im vergangenen Jahr 137 Einsätze
Pünktlich zum Beginn der Jahresdienstbesprechung der Einheit Oberaden musste ein Teil der Aktiven am Samstag zu einem Einsatz ausrücken: „Das scheint der obligatorische Einsatz zu sein“, nahm es der neue Einheitsführer Jens Möllmann mit Humor, passiert genau das doch schon seit einigen Jahren.
Neu war hingegen, dass die Kameraden, als sie von der Unterstützung bei einem medizinischen Notfall in Kamen zurückkehrten, noch einmal los mussten, um eine Katze aus einem Baum zu holen. Die saß dort seit drei Tagen und hatte sich auch mit Futter nicht herunterlocken lassen. Im unwegsamen Gelände klettern die Einsatzkräfte jedoch rund acht Meter auf einer klassischen Leiter hinauf und holten die Katze herunter.
Die Beförderungen bei der Jahresdienstbesprechung mussten da warten: Doch die anwesenden Gäste aus Politik und Verwaltung sowie die fördernden Mitglieder bekamen so einen realistischen Einblick in die Abläufe bei der Freiwilligen Feuerwehr und wie es ist, wenn die Mitglieder zu jeder Tages- und Nachtzeit alles andere stehen und liegen lassen und zum Einsatz eilen.
Dennoch ist das besondere Ehrenamt zumindest in Oberaden noch heiß begehrt: Jonas Hölken, Maik Kunze, René Schmidt und Christian Thomé wurden zu Feuerwehrmännern ernannt, die Unterbrandmeisterin Helena Jurgeleit zog von Selm nach Oberaden und verstärkt die Einheit nun mit ihrem Fachwissen.
„Es ist eine freudige Nachricht: Oberaden hat so viel Zulauf an neuen Mitgliedern, dass nun alle Spinde belegt sind,“, sagte Feuerwehrchef Dirk Kemke – und für weitere sei kein Platz. „Wenn der nächste Interessent kommt, haben wir ein Problem. Aber das ist ein Luxusproblem“, sagte Kemke.
Zum aktuellen Stand der Pläne für das neue Oberadener Gerätehaus fiel in der Sitzung indes kein Wort. 137 Mal mussten die Feuerwehrleute im vergangenen Jahr ausrücken, 101 Mal davon war ihre Hilfe im eigenen Ortsteil gefragt. Sie halfen aber nicht nur in den anderen Bergkamener Ortsteilen, sondern rückten auch zu einem Dachstuhl-Großbrand in Lünen aus und halfen bei der Bergung von zwei Flugzeuginsassen, die mit ihrem Ultraleichtflugzeug in Holzwickede in einer Baumkrone hängen geblieben waren. „Es gibt Einsätze, die vergisst man nicht“, sagte Einheitsführer Jens Möllmann – „und auf so einen Einsatz bereitet einen auch keine Feuerwehrschule vor.“
Insgesamt leistete die Einheit im vergangenen Jahr 6424 Stunden Dienst, 2566 Stunden engagierte man sich für den Zusammenhalt im Dorf und unterstützte Vereine und Schulen bei Veranstaltungen. „2642 Leute waren 6424 Stunden im Dienst. Das wären vier Vollzeitstellen“, rechnete Jens Möllmann den Gästen vor. „Jeder von uns 40 Aktiven arbeitet hier mindestens vier Stunden pro Woche zusätzlich zu seinem normalen Berufsleben.“ Eine Aussage, die spontanen Beifall der Anwesenden erntete.
Was die Kameraden darüber hinaus auf sich nahmen zeigte die umfangreiche Liste der Seminare und Fortbildungen, die die Aktiven besucht hatten. Daraus resultierten die folgenden Beförderungen: Melina Stief trägt nun die Abzeichen der Oberfeuerfrau, Mareike Stückmann wurde nach dem Truppführerlehrgang zur Unterbrandmeisterin befördert.
Einheitsführer Jens Möllmann absolvierte den Zugführerlehrgang und konnte nun als Brandinspektor die roten Abzeichen gegen silberne eintauschen.
Der stellvertretende Wehrführer Dirk Meyer-Jürgens besuchte wegen der Anforderungen an dieses Amt den Verbandführerlehrgang und trägt nach erfolgreicher Prüfung nun den Titel Brandoberinspektor.
Dustin Larmann und Kevin Schimanski wurden zu Sicherheitsbeauftragten der Einheit ernannt.
Bei Gelegenheit nachgeholt werden die Beförderungen von Mario Schäfer zum Oberfeuerwehrmann, Tim Hawlitzek zum Brandmeister, Martin Kock zum Oberbrandmeister und Sven Stein zum Brandinspektor.
Neben den 40 Aktiven zählte die Einheit fünf ehemalige und 224 fördernde Mitglieder zum Stichtag 31. Dezember. Die Verbandsnadel in Silber für 40-jährige ehrenamtliche Tätigkeit in der Freiwilligen Feuerwehr erhielt Ralf Klute. Nachgeholt wird die Ehrung von Wolfgang Scholz für zehnjährige Treue mit der Überreichung der bronzenen Verbandsnadel.
Hafenfeuer lockt zum dichtgedrängten Frieren mit Feuerkunst
Ganz klar, die Bergkamener haben Entzugserscheinungen. Viel zu lang scheint die letzte Großveranstaltung her zu sein. Selbst wenn die Füße, Nase und Hände abfrieren: Am Wochenende mussten einfach alle raus ins Freie in die Marina. Wo man noch im vergangenen Jahr bequem einen Parkplatz fand und genügend Platz um sich herum hatte, um mit dem Cocktail in der Hand auch ein spontanes Tänzchen zu wagen, ging es jetzt beim Hafenfeuer zu wie in der Sardinenbüchse.
Es hat zwar etwas gedauert, bis es sich herumgesprochen hat. Jetzt müssen sich die Organisatoren aber etwas überlegen, um all die Menschen dort unterzubringen, wo von Freitag bis Sonntag die in diesem Fall außerordentlich gute irische Musik spielte. Hier wurde mancher Zeh bei dem Versuch gequetscht, noch einen freien Quadratzentimeter zu finden, um mit dem Dudelsäcken über den Platz zu flanieren. Auch die Stelzenläufer hatten zumindest am Samstagabend so ihre liebe Not, überhaupt noch einen Weg mit flammenden Fackelkäfigen durch die Menge zu finden.
Da waren die Dudelsäcke längst leicht angefroren und für die nackten Keltenbeine hielten auch Feuerkörbe keine Wärme mehr bereit. Mit Handschuhen und Mützen wurden regelrechte Kämpfe um den Platz am Lagerfeuer ausgefochten. Denn von innen wirkte die diversen flüssigen und festen Aufwärmmittelchen auch nicht mehr. Wer sich gar mit rund 200 Gleichgesinnten zu einem Fackelzug in die nähere und finstere Umgebung aufgemacht hatte, der brauchte umso mehr eine feurige Wärmequelle.
Wohl dem unter den Besuchern, der mit dickem Winterfell aufwarten konnte. Der mannshohe Bernadiner war eine eigene Attraktion zwischen den Buden, die auch für Hundenasen verlockende Düfte ausströmten. Überhaupt tummelten sich auffällig viele langmütige Vierbeiner in der dicht gedrängten Menschenmenge. Pinguine und Eisbären waren jedoch zum Glück aus Kunststoff und Kunstfell, dafür umso stilechter als Kulisse für Kinderkreativität und spannende Lesungen aus dem Dustertal.
Vielleicht hat der Klimawandel in Zukunft ja ein Einsehen und die Marina friert zu. Dann gäbe es jedenfalls reichlich Platz für alle, die einen Hauch von echtem Winter nicht allein genießen wollen.
Hafenfeuer1
Hafenfeuer5
Hafenfeuer14
Hafenfeuer11
Hafenfeuer6
Hafenfeuer7
Hafenfeuer2
Gemächlich mit Vorfahrt auf der Kabarett-Überholspur unterwegs
Die großen Kabarettbühnen kennt sie in- und auswendig. Barbara Ruscher gehört zur ersten Riege der deutschen Humorgarade, insbesondere der weiblichen. Dennoch war es am Freitag eher, als hätten sich die Bergkamener und sie zufällig am Büdchen nebenan getroffen. Einzig Flügel und Lesetisch erinnerten daran, dass der nette Plausch durchaus geplant war. Die größte Begeisterung löste dennoch der unfreiwillige Humor aus.
Etwa beim finalen Lob für das „wunderbare“ studiotheater, das ja bekanntlich unter schweren Alterserscheinungen leidet, eine komplette Sanierung benötigt und auch am Freitag wieder technische Besonderheiten offenbarte. Fast rührend mutete auch ihre Verzückung über die Bergkamener Fürsorglichkeit an, die mit WLan und Erfrischungsangeboten für eine bei Künstlern wohl ungewohnte „Pflegestufe im Backstagebereich“ sorgte.
Nett war ihr als ausgebildete Lehrerin pädagogischer Blick auf rebellierende Retro-Kindergeburtstage mit Sackhüpfen als fast verzweifelte Antwort auf die grassierende Event-Kultur unter Helikopter-Eltern für „bilinguale Klugscheißer“. Die Fifa bekam als Wohltätigkeitsverein mit Inklusionskultur für Sehbehinderte ebenso ihr Fett weg wie große Lebensmittelkonzerne als „Wassa-Massa“ mit weltweit bedenklichem Einfluss auf die Trinkwasserversorgung. Die Live-Übertragung über die skurrilen Auswüchse unter Hooligan-Eltern am Spielfeldrand hatte charmanten Schmunzelfaktor, ebenso der Abgesang auf die Ü40-Drohnen auf E-Bikes und Liegeräder mit Luftpumpe und Klingeling. Mehr aber auch nicht.
Ruscher schien ebenso ratlos wie viele ihrer Kolleginnen und Kollegen angesichts des verbreiteten ganz normalen Wahnsinns. Die Merkel-Mandalas für Flüchtlinge, AfD-Songs auf die „Dummheit als nachwachsenden Rohstoff“ und den Anti-Rap mit Hand im Schritt als Zeichen der Empörung, die sich so recht keinen Rat weiß. Schade, dass auch sie dann immer wieder in die untere Humor-Kiste mit Zipfelnormen, Nacktwanderwegen und Apotheken-Begegnungen beim Spiralenkauf griff. So richtig auf die Überholspur kam sie jedenfalls nicht, auch wenn die Gastgeber ihr mit warmem Applaus freundlich Vorfahrt getreu ihres Tourmottos gewährten. Aus spannenden Themen hätte sie, die durchaus bissig hier und dort den Kern in der „Hose mit Schiss“, beim Schulklolied oder bei der Luftprivatisierung im Klimawandel-Hype trifft, mehr als nur eine Nebenbemerkung machen können.
So blieb es bei einem netten Abend mit einem freundlichen Abschied. Und dem mehr als treffenden Hinweis, dass sich das Bergkamener Kabarett-Programm auch im Auge des Profis sehen lassen kann. Hoffentlich nehmen Barbara Ruscher auch jene wörtlich, die kein Abo fürs studiotheater besitzen und spontan eine Karte kaufen. Denn auch dieser Kabarett-Abend hat immerhin den Blick für das geöffnet, worauf wir alle ein ebenso wachsames wie humorvolles Auge haben sollten.
Vier Verletzte bei Verkehrsunfall auf B1 – zwei kommen aus Bergkamen
Vier Verletzte forderte ein schwerer Verkehrsunfall am Freitagabend gegen 18.55 Uhr, an der Kreuzung B1/ Hauptstraße/Zum Bröhl in Unna. Zwei der Verletzten wohnen in Bergkamen.
Ein 63-jähriger Fröndenberger befuhr mit seinem PKW Dacia Dokker Stepway die Hauptstraße aus Siddinghausen kommend. Ohne auf den vorfahrtberechtigten Verkehr auf der Bundesstraße zu achten fuhr er in den Kreuzungsbereich ein, um seine Fahrt geradeaus in Richtung Westhemmerde fortzusetzen. Auf der Kreuzung kam es zum Zusammenstoß mit dem PKW Opel Meriva eines 66-jährigen Bergkameners, der auf der B1 in Fahrtrichtung Soest unterwegs war. Die Wucht des Aufpralls war so groß, dass beide Fahrzeuge samt Insassen auf den angrenzenden Acker geschleudert wurden und dort zum Stehen kamen. Sowohl die beiden Fahrzeugführer als auch die Beifahrer wurden durch die Kollision verletzt. Im Dacia befand sich ein 58-jähriger Bergkamener, im Opel eine 57-jährige Frau aus Fröndenberg.
–Vier Rettungswagen versorgten die Verletzten und brachten sie in umliegende Krankenhäuser. Hinweise auf Lebensgefahr liegen nicht vor. Während der Unfallaufnahme war die Bundesstraße 1 komplett gesperrt. Beide Fahrzeuge waren nicht mehr fahrbereit und mussten abgeschleppt werden. Der Sachschaden beläuft sich auf rund 15.000 Euro.
Fahrer flüchtet bei Polizeikontrolle – Auto, Führerschein und Betäubungsmittel sichergestellt
Ein 25-jähriger Autofahrer hat sich am gestrigen Donnerstagvormittag einer Polizeikontrolle entzogen. Bei seiner Flucht über die B 236 und A 2 gefährdete er mehrere Verkehrsteilnehmer, ehe die Polizei ihn stoppen und festnehmen konnte.
Der junge Mann aus Gelsenkirchen fiel den Beamten zuvor in der nördlichen Innenstadt bei einer Kontrolle auf. Zwar war er zu Fuß unterwegs, weckte durch sein auffälliges Verhalten jedoch den Verdacht des Drogenkonsums. Kurze Zeit später und nachdem die Kontrolle beendet war, stieg der Mann tatsächlich in einen Wagen und fuhr in Richtung Borsigplatz. Die Polizisten erkannten den Mann wieder und fuhren dem VW Polo hinterher. Die anschließenden Versuche, ihn auf der Brackeler Straße anzuhalten, ignorierte der Fahrer. Stattdessen fuhr er über die B 236 weiter in Richtung der A 2.
Kurz vor der Auffahrt hielt er schließlich an. Er stieg aus, erkannte die Polizisten und stieg umgehend wieder ein. Mit quietschenden Reifen fuhr er anschließend auf die A 2 in Richtung Oberhausen. Bei seiner Flucht wechselte er permanent die Fahrstreifen, überholte mehrere Autos auf der rechten Spur und zwang andere Verkehrsteilnehmer – darunter auch die Polizisten – stark abzubremsen. In Höhe des Autobahnkreuzes West konnten sich die Beamten vor den Wagen setzen und ihn schließlich anhalten. Bei der anschließenden Durchsuchung fanden sie mutmaßliche Betäubungsmittel im Kofferraum. Weißes Pulver unter der Nase des Mannes und ein positiver Alkoholvortest bestätigten zudem den Verdacht der Kollegen. Immerhin konnte er einen Führerschein vorweisen – allerdings musste er diesen ohnehin abgeben. Das Dokument war zur Beschlagnahme ausgeschrieben.
Die Beamten fuhren mit dem Gelsenkirchener zur nächsten Wache. Nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen (u.a. zwei Blutproben) konnte der Mann die Wache wieder verlassen – zu Fuß.