SPD fordert Sofort-Eingreifteam beim Baubetriebshof gegen Müll und Unrat im Stadtgebiet
Bergkamens Kämmerer Marc Alexander Ulrich kann sicher sein, dass die SPD-Fraktion am 12- Dezember im Stadtrat für seinen Doppelhaushalt 2020/21 stimmen wird. Hohe Investitionen – unter anderem in den Bildungsbereich, ein niedriger Schuldenstand wie in den zurückliegenden zehn Jahren nicht und die Aussicht, dass die Grundbesitzabgaben, die auch alle Mieter mitbezahlen, in den nächsten zwei Haren leicht fallen werden: Das seien die Hauptgründe für die Zustimmung, wie Fraktionschef Bernd Schäfer und sein Vize Volker Weirich am Freitag betonten.
Trotzdem sind die Sozialdemokraten nicht wunschlos glücklich. Auf ihrer Forderungsliste steht eines noch zu bildendenden „Sofort-Eingreifteams“ beim Baubetriebshof, die nach Bürgerbeschwerden über Müll und Unrat im Stadtgebiet sofort reagieren und handeln kann. Bernd Schäfer erinnerte daran, dass es auf Antrag der SPD-Fraktion bald möglich sein soll, per Handy-App solche Schuddelecken im Stadtgebiet zu melden. Dann würden die Bürgerinnen und Bürger schnell eine Vollzugsmeldung erhalten wollen.
Darüber hinaus wünscht die SPD-Fraktion, dass die Verwaltung ein Gesamtkonzept zur Verbesserung der Stadtreinigung und der Grünflächenpflege erstellt. Dafür sollen jährlich 200.000 Euro für zusätzliches Personal und weitere 50.000 für notwendige Geräte bereitgestellt werden.
von Andreas Milk
Was Carlos H. (alle Namen geändert) am Morgen des 21. Februar vor der Pfalzschule erlebte, brachte ihn in Rage – und nun als Angeklagten vor den Kamener Amtsrichter. Es war kurz vor 8 Uhr. H. brachte mit dem Auto seinen Sohn zum Unterricht. Er sah, wie auf der Straße der zehnjährige Marvin dem zwei Jahre jüngeren Julian zwei Mal auf den Kopf schlug. Carlos H. stoppte. Er ließ seinen Sohn aussteigen und sprach mit dem kleinen Julian. Der soll ihm erzählt haben, Marvin schlage ihn jeden Tag. H. schnappte sich Marvin – um, wie er sagt, mit ihm zur Schulleitung zu gehen: Die müsse doch etwas tun. Marvin sträubte sich. Und dann passierte es: Dem 30-jährigen Carlos H. rutschte gegenüber dem zehnjährigen Schüler eine strafbare Beleidigung heraus. „Du Scheißkind!“ – so stand es in der Anklage. Und so gab es H. auch im Gerichtssaal zu.
Angesichts der Umstände hielt der Richter eine Verfahrenseinstellung für angebracht – einen „Freispruch zweiter Klasse“. H.s Verteidiger fand, es hätte gar nicht erst zu einer Anklage kommen dürfen. H. selbst sah ein, dass die Beleidigung wohl daneben war – aber: „Ich wollte nur helfen.“ Die Staatsanwältin allerdings wollte den Fall nicht einfach abhaken – sondern eine Verurteilung. Der Grund: H. hat Vorstrafen wegen Körperverletzung und Beleidigung. Das „Scheißkind“ wollte sie deshalb mit drei Monaten Haft auf Bewährung geahndet sehen.
Es kam anders. Der Richter verwarnte Carlos H. und verhängte eine Geldstrafe von 200 Euro auf Bewährung. Der herzkranke Frührentner braucht also nicht zu zahlen – es sei denn, es passiert wieder etwas.
Die Mutter des geschlagenen Julian hatte seinerzeit den mutmaßlichen Prügler Marvin strafrechtlich belangen wollen. Aber Marvin hat Glück. Zehnjährige sind nicht strafmündig.
30 Jahre KI Kreis Unna: Vorreiter in Sachen Integration
„Mut gemacht! Erinnert! Gehandelt!“: Das Kommunale Integrationszentrum Kreis Unna (KI) mit Sitz in Bergkamen hatte zum 30. Geburtstag eingeladen und fast 250 Gäste feierten mit. Die Kamener Stadthalle stand dabei am Donnerstag, 14. November ganz im Zeichen von Integration, Toleranz und Respekt.
Jeder fünfte Bürger im Kreis Unna hat eine Zuwanderungsgeschichte. Darauf machte Elke Kappen aufmerksam, die als Bürgermeisterin der Stadt Kamen ein Grußwort ans Publikum richtete und darin sowohl an die Wurzeln der Integrationsarbeit im Kreis Unna erinnerte als auch Perspektiven aufzeigte.
Landrat Michael Makiolla unterstrich ebenfalls, wie wichtig das Thema Integration ist. Hier im Kreis Unna sei man vor 30 Jahren Vorreiter gewesen und habe die immense Bedeutung der Integrationsarbeit früh erkannt: „Wir haben damals außerhalb der Großstädte dafür gesorgt, dass Integration als kommunale Aufgabe wahrgenommen wird. Und das war ein großer politischer Schritt nach vorne, der mit dafür gesorgt hat, dass diese Gesellschaft zusammenhält“, erklärte der Landrat.
Imagefilm fasst KI-Arbeit zusammen
Vertreter aus Schule, Politik und Verwaltung, von etlichen weiteren Kooperationspartnern, Migrationsorganisationen, Integrationsbeiräten und Teilnehmer einzelner Projekte waren nach Kamen gekommen, um mitzufeiern. Was das KI Kreis Unna alles macht, davon hatten die meisten Gäste eine ungefähre Vorstellung. Konkret auf den Punkt brachte die Arbeit des 17-köpfigen Teams um KI-Leiterin Marina Raupach der neue Imagefilm, der bei der Geburtstagsfeier Premiere feierte und ab sofort auch im Internet unter www.kreis-unna.de/ki zu sehen ist.
Unter Moderation von Grimme-Preisträger Thilo Jahn nahm dann eine Talkrunde auch Bezug auf 100 Jahre Demokratie in Deutschland. Neben Landrat Michael Makiolla und KI-Leiterin Marina Raupach saßen Susanne Blasberg-Bense (Ministerialdirektorin im Landesministerium für Schule und Bildung), Rafael Rickfelder (Bundeskoordination Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage) und Agnes Heuvelmann (Leiterin des Referats Zusammenarbeit mit Kommunen, Kommunale Integrationszentren im Ministerium für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration) auf dem Podium.
Weitere Infos rund um das Kommunale Integrationszentrum Kreis Unna und der Imagefilm finden sich im Internet unter www.kreis-unna.de/ki . PK | PKU
Bergkamener Zeitzeugen treffen sich im Stadtmuseum
Am Dienstag, 19. November, findet um 14.30 Uhr im Stadtmuseum Bergkamen das nächste Treffen der Bergkamener Zeitzeugen statt.
Der Zeitzeugenkreis der Stadt Bergkamen trifft sich einmal monatlich, um Erinne-rungen an lokalhistorischen Ereignissen und Erlebnissen auszutauschen und nie-derzuschreiben. Mitmachen können alle, die an Geschichte interessiert sind. Will-kommen sind immer Erinnerungsstücke, Fotos, Dokumente und Unterlagen.
Weitere Informationen gibt es über das Stadtmuseum (02306 3060120) oder über
Gabriele Scholz, die Leiterin des Zeitzeugenkreises (02306 84400).
Spitzkohl, Mangold, Rote Bete: Erfolgreiches Gartenjahr am Bergkamener Gymnasium
Der Schulgarten wächst und gedeiht unter fleißigen Händen – das Gartenjahr 2019 geht mit tollem 3. Platz beim Kürbiswettbewerb zu Ende
In diesem Schuljahr gibt es am SGB zum ersten Mal eine Gartenklasse. Die Schülerinnen und Schüler der Klasse 5d unterstützen tatkräftig die Garten-AG, die jeden Mittwoch unter der Leitung von Birgit Schatt und Vanessa Ammann gräbt, sät, jätet und natürlich auch erntet. Die reiche Ernte haben die Schülerinnen und Schüler der Gartenklasse am Abend der Elternpflegschaftssitzungen den Eltern gegen eine Spende für den Schulgarten angeboten. Neben Radieschen, Spitzkohl, Gurken, Tomaten, Mangold und roter Bete fanden auch Sonnenblumen großen Anklang sowohl bei den Eltern als auch bei den Lehrerinnen und Lehrern.
Auch die Kürbisse gediehen prächtig. Beim kreisweiten „Kürbiswettbewerb“ der GWA, der Gesellschaft für Wertstoff- und Abfallwirtschaft Kreis Unna mbH, mit über 70 Teilnehmern erreichten die fleißigen Nachwuchsgärtnerinnen und -gärtner mit einem Umfang von 114 cm den dritten Platz und erhielten dafür einen Scheck in Höhe von 100 Euro. Beim nächsten Elternsprechtag am Dienstag, den 19. November haben dann alle die Gelegenheit den preisgekrönten Kürbis, frisch als Suppe zubereitet, zu probieren.
Wie gut das Gemüse aus dem Schulgarten schmeckt, konnten die Schülerinnen und Schüler bereits Anfang Oktober testen: Zusammen mit den Lehrerinnen Anna Feger und Vanessa Ammann wurden die Kartoffeln ausgegraben, gewaschen und anschließend direkt im Schulgarten frittiert. „Unsere Schülerinnen und Schüler waren so begeistert, dass wir so eine Aktion sicherlich wiederholen werden“, berichtet Lehrerin Vanessa Ammann aus dem Gartenteam.
Ein erfolgreiches Gartenjahr geht nun langsam zu Ende. Trotz einiger Schäden, die Vandalen in den Sommerferien hinterließen, blickt das Gartenteam sehr zufrieden zurück und optimistisch in die Zukunft: „Wir freuen uns schon auf die nächste Ernte 2020“, betont Lehrerin Birgit Schatt.
Unterhaltsamer Vortrag im Famlientreff: Der kleine Prinz 4.0 – Sind Kinder Prinzen und wir Eltern Untertanen?
Dem Verein der Freunde und Förderer der Beratungsstelle für Kinder, Jugendliche und Eltern der Städte Bergkamen und Kamen ist es gelungen, für eine Vortragsveranstaltung unter diesem Titel als Referenten den bekannten Pädagogen Matthias Bartscher aus Hamm zu gewinnen. Der Titel seines Vortrags lautet: Der kleine Prinz 4.0 – Sind Kinder Prinzen und wir Eltern Untertanen?
Alle Interessierten – ob Eltern oder Fachleute – die neugierig darauf sind, welche Antworten Matthias Bartscher hat, sind ganz herzlich zu der kostenlosen Vortragsveranstaltung am Montag, 18. November, um 19:00 Uhr im Familientreff Pestalozzihaus, Pestalozzistraße 6 in Bergkamen eingeladen.
Schon länger haben viele Eltern den Eindruck, sie seien häufig Dienstboten ihrer Kinder. Ein populärer Ratgeber (Michael Winterhoff) brachte dies vor einigen Jahren auf den Punkt: „Warum unsere Kinder Tyrannen sind“.
Die Beziehungsgestaltung in Familien verschärft sich durch den digitalen Wandel. Kommunikation und Austausch über Internet und Handy in seinen vielfältigen Formen wird immer selbstverständlicher, ist unaufhaltsam und löst bei Kindern und Jugendlichen meist Euphorie, bei Eltern aber vor allem Ängste und Fragen aus. Wo wird das hingehen? Wie kann ich mein Kind schützen? Wovor muss ich es schützen? Gleichzeitig erleben sich Eltern immer ohnmächtiger in allen Fragen der technischen Beherrschung und Regelung der Technik.
Fachleute schwanken zwischen totaler Distanzierung (Manfred Spitzer: „Digitale Demenz“) und totalen Befürwortern. Viele Eltern und Fachkräfte stehen verunsichert zwischen den beiden Polen und suchen einen Standpunkt. Schulen arbeiten an „Lehrplänen und Methoden für digitale Medien“, Eltern nutzen vielfach selbst die neuen Kommunikationsmöglichkeiten intensiv und haben selbst Schwierigkeiten, Regeln für sich selbst zu finden.
Was bedeutet das alles für Erziehung in der Familie und die Gestaltung der Zusammenarbeit zwischen Eltern und Fachkräften in Kitas und Schulen?
Der humorvolle Vortrag von Matthias Bartscher baut auf folgenden Bausteinen auf:
– Über das Verhältnis von Eltern zur Autorität
– Einige Trends, Risiken und Chancen der neuen Medien
– Ausgewählte Erkenntnisse und Überlegungen zu den Auswirkungen der digitalen Kommunikation auf die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen
– Herausforderungen und Regelungsbedarfe in Familien
– Empfehlungen für Vereinbarungen an der Schnittstelle Bildungseinrichtung -Elternhaus
Im Folgenden alle wichtigen Hinweise zur Veranstaltung noch einmal im Überblick:
Vortragstitel: Der kleine Prinz 4.0
Sind Kinder Prinzen und wir Eltern Untertanenen?
Wann: Mittwoch, 18.11.2019 um 19:00 Uhr bis ca. 21:00 Uhr
Kosten: Eintritt frei
Fortschreibung des Lärmaktionsplans der Stadt Bergkamen – Bürgerinnen und Bürger zur Beteiligung eingeladen
Im Mai 2015 hat der Rat der Stadt Bergkamen einen Lärmaktionsplan für die Stadt Bergkamen beschlossen, in dem Lärmminderungsmaßnahmen für die Hauptverkehrsstraßen im Stadtgebiet dargestellt sind. Die Erarbeitung von Maßnahmen ist seinerzeit unter großer Beteiligung der Öffentlichkeit und von Fachbehörden erfolgt.
Alle fünf Jahre nach dem Zeitpunkt seiner Aufstellung oder bei Vorliegen neuer Daten zur Lärmbelastung ist der Lärmaktionsplan zu überprüfen und gegebenenfalls zu überarbeiten. Da für Bergkamen sowohl neue Lärmbelastungsdaten vorliegen als auch die turnusmäßige Prüfung ansteht, wurde für Bergkamen der Lärmaktionsplan fortgeschrieben.
Zusätzlich zu den bisher betroffenen Straßenabschnitten, die alle erneut betrachtet werden, sind die Landesstraße L 664 im Abschnitt Kampstraße / Schulstraße sowie die Landesstraße L 736 Westenhellweg (Ortsdurchfahrt Rünthe) neu in die Lärmkartierung einbezogen worden.
Die Öffentlichkeit ist erneut zur Beteiligung am Lärmaktionsplan eingeladen. Der Lärmaktionsplan ist zu diesem Zweck über die Internetseite https://www.o-sp.de/bergkamen/plan?pid=42195 abrufbar. Im Zeitraum zwischen 18. November und 30. Dezember 2019 können alle Bürgerinnen und Bürger Anmerkungen, Ergänzungsvorschläge oder ihre Kritik zu den vorgelegten Unterlagen über das Beteiligungsformular auf dieser Internetseite abgeben. Das Dezernat für Bauen, Stadtentwicklung, Klimaschutz hofft auf eine rege Beteiligung.
Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, im Amt für Planung, Tiefbau, Umwelt, Zimmer 518 den Entwurf des Lärmaktionsplans einzusehen und Anregungen persönlich vorzubringen.
Falsche Inkassoschreiben: GSW-Kunden werden unter Druck gesetzt
Verunsicherte Bürger haben sich am Donnerstag, den 14. November, in den Kundencentern der GSW gemeldet und von einem Anschreiben eines Inkassobüros berichtet, welches Forderungen aus einer angeblich nicht bezahlten „Strumrechnung“ (Originaltext) eintreiben möchte. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Kundencentern konnten jedoch direkt entwarnen und die Kunden beruhigen, dass eine derartige Forderung nicht besteht und es sich um eine Fälschung beziehungsweise reine Abzocke handelt.
Allem Anschein nach versendet die Abzockerszene Anschreiben im Namen eines erfundenen Inkassounternehmens. Auf den ersten Blick ist an dem Schreiben nichts auffällig. Teilweise findet man alle notwendigen Angaben auf den Schreiben, mit denen zu einer Zahlung aufgefordert wird. In diesem Fall die deutsche Anschrift, Kontaktdaten, den Namen des Ansprechpartners. Doch nichts davon stimmt. Die Adresse Trebbiner Straße 122 in Berlin gibt es nicht. Für die Zahlungen wird ein Konto bei der solarisBank in Berlin genannt. Dort sind gleichfalls mehrere Hinweise eingegangen und rechtliche Schritte über die Behörden wurden bereits eingeleitet.
Ein Detail in dem gefälschten Anschreiben ist bei den GSW jedoch als besorgniserregend aufgefallen. Die dort angegebene Zählernummer ist korrekt und kann der Adresse zugeordnet werden. Für die GSW ist das ein Hinweis darauf, dass die Daten in irgendeiner Form, möglicherweise unbewusst, an Dritte weitergegeben worden sein müssen oder sie sich Dritte durch unbefugten Zutritt beschafft haben. Für die GSW ist dieser Abzockversuch per Inkassoanschreiben erneut ein Grund davor zu warnen, an der Haustür oder am Telefon keine persönlichen Daten preiszugeben. Es gilt vorsichtig zu sein und achtsam, da Fremde sich mitunter Zutritt zu den Zählern verschaffen und so an die Daten der Messeinrichtungen kommen wollen.
Die GSW bieten zu dem Thema über Betrugsversuche an der Haustür und am Telefon ein Merkblatt auf ihrer Webseite mit nützlichen Informationen an, welches auf der Startseite unter www.gsw-kamen.de zum Download zur Verfügung steht.
Wechsel und Beständigkeit in Bergkamen: Mehr als 60 Gäste beim IHK-Wirtschaftsgespräch bei Bulten
Mehr als 60 Gäste aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung waren zum traditionellem Wirtschaftsgespräch der Industrie- und Handelskammer (IHK) zu Dortmund zur Bulten GmbH in Bergkamen gekommen. Nach seiner Begrüßung übergab Wulf-Christian Ehrich, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der IHK zu Dortmund, die Leitung des Wirtschaftsgesprächs an IHK-Referent Dominik Stute, der ihn in seiner Funktion als Regionalbetreuer für Bergkamen beerbt hat. Stute bedankte sich beim Hausherrn für die Gastfreundschaft und führte durch den Nachmittag.
Als Vertreter für Bürgermeister Roland Schäfer berichtete der Erste Beigeordnete der Stadt Bergkamen Dr. Hans-Joachim Peters über aktuelle Entwicklungen in Bergkamen. Themenfelder waren dabei insbesondere der großflächige Einzelhandel, sowohl im Rathausviertel als auch im Siedlungsschwerpunkt Rünthe. Ein weiteres wichtiges Thema war das gerade verabschiedete Klimaschutzkonzept. Peters appellierte an die heimische Wirtschaft, dem Beispiel der gastgebenden Bulten GmbH zu folgen. Das Unternehmen war aufgrund erfolgreicher Investitionen für Energieeinsparungen im Jahr 2016 mit der Klimaschutzflagge des Kreises Unna bzw. der Landesinitiative Agenda 21 ausgezeichnet worden.
Der stellv. IHK-Hauptgeschäftsführer Wulf-Christian Ehrich erläutert im Anschluss unter anderem die bisherigen Ergebnisse der „Ruhrkonferenz“ und berichtet über die Herausforderungen in der Regionalplanung sowie die aktuellen Entwicklungen beim Brexit. In seinem Vortrag widmete sich Ehrich zunächst der gesamtwirtschaftlichen Lage. Mitte Oktober hatten die IHKs aus dem Ruhrgebiet den aktuellen Ruhrlagebericht vorgelegt. Zwar folge nach einem langen Hochsommer jetzt der konjunkturelle Herbst, von einer Schlecht-Wetter-Front am Konjunkturhimmel könne aber für den westfälischen Teil des Ruhrgebiets keine Rede sein. Das ist das Ergebnis der IHK-Konjunkturumfrage bei 139 Unternehmen mit mehr als 23.000 Beschäftigten aus den Städten Dortmund, Hamm und dem Kreis Unna.
Die Geschäftslage wird von den meisten Unternehmen ausgesprochen positiv bewertet, gegenüber dem Jahresbeginn hat sich die Stimmung allerdings eingetrübt. Waren es damals noch 97 Prozent der befragten Unternehmen, die ihre geschäftliche Lage mit der Note gut oder befriedigend bewerteten, so ist der Anteil auf knapp 94 Prozent leicht zurückgegangen. Gegenüber der vergangenen Umfrage haben die Unternehmen ihre Exporterwartungen am deutlichsten nach unten korrigiert. Nur noch 8,4 Prozent der befragten Unternehmen erwarten höhere Exporte. Anfang des Jahres waren es noch 24 Prozent.
Von ausgesprochen guter Stimmung konnte Ehrich berichten, als 55 Startups aus 20 Ländern im Rahmen der diesjährigen „Start.up! Germany Tour“ zu Gast in der IHK zu Dortmund waren. Beim sogenannten Reverse Pitch tauschten die jungen Gründer ihre Rollen mit etablierten Unternehmen. Das heißt, nicht die Startups präsentierten ihre Geschäftsideen dem Publikum, sondern namhafte Firmen wie HELLA und VAHLE Group stellten sich und ihr Konzept vor und warben in kurzen Vorträgen und einer anschließenden Fragerunde für die Zusammenarbeit. Ein Konzept, das viel Beifall fand. Die Tatsache, dass Dortmund zeitgleich zur „Start.up! Germany Tour“ Schauplatz des Digitalgipfels der Bundesregierung ist, sorgte ebenfalls für Anerkennung unter den jungen, internationalen Gästen.
Im Anschluss widmete sich Ehrich dem erforderlichen zweigleisigen Ausbau der Bahnstrecke zwischen Lünen und Münster und bezeichnete das 27 Kilometer lange Teilstück als die am stärksten vernachlässigte Metropolenverbindung in Deutschland. „Aus unserer Sicht muss mit Weitblick geplant werden. Notwendig ist neben den Reparaturen der bestehenden Mängel auch ein zweites Gleis auf der gesamten Strecke, ausgebaut für durchgängig 230 km/h“, betonte Ehrich. Zudem sei eine Brücke im östlichen Bereich des Dortmunder Hauptbahnhofs erforderlich, um dort die intensiven Ost-West-Verkehre von denen nach Münster abzugrenzen.
Ehrich skizzierte auch die Ergebnisse der „Kohlekommission“: Mit der Schließung von vier Steinkohlekraftwerken im Kreis Unna könnten mittelfristig bis zu 1.000 Arbeitsplätze verloren gehen. Vor diesem Hintergrund betonte er die Notwendigkeit, dass die vom Bund zugesagten finanziellen Hilfen nicht nur den rheinischen Braunkohlerevieren zukommen. „Auch im Kreis Unna brauchen wir Geld, um diesen Strukturwandel abzufedern.“ Zugleich müsse bei den Planungen für die Nachnutzung der riesigen Areale das große Potenzial als Industrie- und Gewerbeflächen beachtet werden. „Unsere Wirtschaft braucht Flächen, um wachsen zu können“, so Ehrich, der die Verzögerungen beim Regionalplan kritisierte. Der Regionalverband Ruhr wird den für die zukünftige Flächenzuordnung im Ruhrgebiet so wichtigen Regionalplan nicht 2020 verabschieden. „Unsere Unternehmen brauchen endlich Planungssicherheit für ihre Investitionsabsichten. Diese Zeitverzögerung hemmt die wirtschaftliche Entwicklung in unserer IHK-Region und im gesamten Ruhrgebiet.“
Zum Abschluss der Veranstaltung stellten sich führende Unternehmen an der Industriestraße vor: Dunja Faust, Niederlassungsleitung Bergkamen der Paul Hildebrandt AG, stellte ihr Unternehmen als Beispiel für eine erfolgreiche Neuansiedlung vor, für ein etabliertes Unternehmen gab Frank Welzel, Werksleitung Bergkamen der gastgebenden Bulten GmbH, Einblicke in sein Unternehmen, das seit fast 25 Jahren als Produktions- und Logistikstandort vor Ort ist und welches die Teilnehmer des IHK-Wirtschaftsgespräches bei einer abschließenden Werksführung selbst kennenlernen konnten.
VHS übergibt Spende von Dr. Drewermann über 851,70 Euro an Förderverein der Willy-Brandt-Gesamtschule
Der Spendenerlös der diesjährigen VHS-Veranstaltung „Das Geheimnis des Jesus von Nazareth“ von Dr. Eugen Drewermann geht an den Förderverein der Willy-Brandt-Gesamtschule.
Der gebürtige Bergkamener Dr. Eugen Drewermann verzichtete, wie in jedem Jahr, auf sein Honorar für seinen Vortrag. Stattdessen ruft er in der Veranstaltung immer zu einer Spende für einen gemeinnützigen Zweck, der den Besuchern in der Veranstaltung vorgestellt wird, auf. In diesem Jahr ist ein Spendenbetrag in Höhe von 851,70 € zusammen gekommen. Der kommissarische Schulleiter Dirk Rentmeister und Andrea Baudzus nahmen die Spende, die von Andreas Kray und Sabine Ostrowski als Vertreter der Volkshochschule übergeben wurde, stellvertretend an. Der Förderverein unterstützt die Kinder und Jugendlichen ihrer Schule in akuten Situationen, z.B. mit Gutscheinen für die Mensa, oder ermöglicht im Hauswirtschaftsunterricht einen Beitrag zur gesunden Ernährung.
„Schnupperunterricht“ am Gymnasium Bergkamen – Online-Anmeldung ab Freitag, 15. November, möglich
Der „Schnupperunterricht“ für interessierte Viertklässlerinnen und Viertklässler zählt zu den bewährten und stark nachgefragten Angeboten des Städtischen Gymnasiums Bergkamen. In diesem Jahr findet dieser von Montag, 9. Dezember, bis Donnerstag, 12. Dezember, statt. Beim „Schnupperunterricht“ erhalten die jungen Schülerinnen und Schüler einen realistischen Eindruck vom Unterrichtsalltag und Schulleben am Gymnasium und können aktiv an verschiedensten Fächern teilnehmen.
Ab Freitag, 15. November bis Samstag, 30. November, sind Anmeldungen möglich, erstmals setzt Erprobungsstufenleiter Sascha Rau ausschließlich auf ein Online-Verfahren, bei dem interessierte Eltern ihre Kinder für einen gewünschten Termin eintragen können. „Wir bieten an den drei Tagen acht Termine an, so dass auch Ausweichmöglichkeiten bestehen, sollte der eigentliche Wunschtermin nicht mehr verfügbar sein. Wir bitten darum, sich nur für einen Termin einzutragen, wenn dieser anwählbar ist, gilt die Anmeldung auch“, erläutert Sascha Rau.
Der Link zur Anmeldung ist auf der Homepage der Schule, www.gymnasium-bergkamen.de, abrufbar und ab Freitag, 15. November, aktiviert.
Für Rückfragen steht Sascha Rau unter rau@gymnasium-bergkamen.de gerne zur Verfügung.