Schutz vor Fahrraddiebstahl: ADFC Bergkamen bietet Codierung an

Am kommenden Freitag, 13. September, codiert der ADFC Unna, Ortsverband Bergkamen in der Zeit von 14.00 – 18.00 Uhr Fahrräder in der VHS, Treffpunkt, Lessingstrasse 2.

Wer sein Fahrrad codieren lässt, macht Langfingern das Leben schwer. Denn ohne Eigentumsnachweis kommen sie mit dem Diebesgut nicht weit. Die Codierung zeigt sofort, wer der rechtmäßige Eigentümer ist. Die Codierung erschwert den Weiterverkauf über Flohmärkte und über das Internet. Der Verkaufswert sinkt, während der Grad der Abschreckung steigt. Eine Codierung kann, wie die Erfahrungen zeigen, die Zahl der Diebstähle deutlich senken und die Aufklärungsrate erhöhen. Im letzten Jahr sind im Kreis Unna 1.014 Fahrräder gestohlen worden. Nur 78 Diebstähle konnten aufgeklärt werden.

Seit dem Jahr 2016 ist der ADFC Kreisverband im Besitz eines Nadelcodierungsgerätes. Bei der Codierung wird der Code mit einem speziellen Verfahren 0,1 bis 0,2 Millimeter tief in das Metall des Fahrradrahmens eingraviert. Ein Aufkleber mit Sichtfenster verhindert die Korrosion. Die Codierung wird auf der rechten Seite des Sattelrohres angebracht. Fahrräder mit Carbonrahmen können leider nicht codiert werden.

Eine Codierung kostet für ADFC-Mitglieder 5 Euro und sonst 10 Euro. Auch andere Geräte wie Rollatoren oder Rollstühle können codiert werden.

Die folgenden Dinge sind zu einer Fahrradcodierung mitzubringen:
– das eigene Fahrrad,
– ein Eigentumsnachweis (Kaufvertrag, Rechnung, Quittung). Bei Fehlen eines Nachweises besteht der ADFC auf einer Eigentumserklärung, die der Polizei zur Überprüfung zugesandt wird,
– etwas Zeit, eine Codierung dauert etwa 10 Minuten und
– ein Personalausweis.

Ein möglicher Umzug ist kein Argument gegen die Codierung. Anhand der alten Adresse kann das Einwohnermeldeamt den aktuellen Wohnsitz schnell feststellen. Wer viel umzieht, kann auch seinen 2. Wohnsitz für die Codierung verwenden.
Wer sein codiertes Fahrrad verkaufen will, sollte mit dem Käufer einen schriftlichen Kaufvertrag abschließen und ihm die Codierpapiere übergeben. Der ADFC bietet auf seinen Internetseiten hierzu einen Musterkaufvertrag an.
Weitere Codiertermine und Informationen zur Fahrradcodierung finden Interessierte auf den Seiten des ADFC Kreisverbandes https://www.adfc-nrw.de/kreisverbaende/Kreisverband-unna/service/Codierung.html.




An jedem Zahn hängt ein ganzer Mensch! – Vortrag über ganzheitliche Zahnheilkunde in der Ökologiestation

Die Bönener Zahnärztin Dr. Christine Diebener erläutert am Montag, 23. September, in der Ökologiestation in Bergkamen-Heil die Zusammenhänge zwischen Zähnen und Organen. Außerdem stellt sie verschiedene Test- und Diagnoseverfahren vor, mit deren Hilfe die Auswirkungen von zahnärztlichen Materialien auf den Körper untersucht werden können.

Zentrale Bedeutung kommt der Prävention zu, denn Karies- und Paradontose-Prophylaxe sind die beste „ganzheitliche“ Behandlung. Richtige Ernährung und die Bedeutung der Vitalstoffe werden angesprochen. Ein weiterer wichtiger Schwerpunkt: das Thema Angst!

Der zweistündige Vortrag beginnt um 19.30 Uhr und kostet 5,- Euro je Teilnehmer. Eine Anmeldung ist bis zum 16. September unter 02389-980911 beim Umweltzentrum Westfalen möglich.




Schwerer Verkehrsunfall auf der A1 – Frau verstorben

Am Freitag kam es auf der A1 zu einem schweren Verkehrsunfall. Eine beteiligte Frau erlag am Wochenende ihren Verletzungen.

Nach jetzigem Ermittlungsstand fuhr ein 80-jähriger Mann aus Hessen gegen 10.10 Uhr von der A44 auf die A1 in Fahrtrichtung Bremen auf.
Aus bis jetzt nicht geklärten Gründen kollidierte er anschließend auf der rechten Spur der A1 frontal mit dem Heck eines verkehrsbedingt stehenden Sattelaufliegers, eines 45-jährigen Mannes aus Weißrussland.

Der 80-jährige sowie die 77-jährige Beifahrerin (ebenfalls aus Hessen) wurden bei dem Unfall schwer verletzt. Die 77-jährige Frau erlag am Wochenende ihren Verletzungen. Der LKW-Fahrer blieb unverletzt. Es entstand ein Sachschaden von circa 25.000 Euro.




Gassi gehen mit dem Hund vom Chef? – „Dr. Azubi“ gibt Tipps für Berufsstarter

Online-Sprechstunde: Unter www.dr-azubi.de bekommen Berufsanfänger eine individuelle Beratung zu Fragen rund um die Ausbildung.
Foto: NGG

Unbezahlte Überstunden, Lernen ohne Ausbilder, Gassi gehen mit dem Hund vom Chef: Bei längst nicht jedem der rund 7.400 Auszubildenden im Kreis Unna geht es in der Lehre mit rechten Dingen zu. Wichtige Infos dazu, was erlaubt ist und was nicht, gibt das Portal „Dr. Azubi“: Unter www.dr-azubi.de bekommen Berufsstarter Tipps, was sie bei Scherereien im Job tun können. Darauf hat die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) nach dem Start des neuen Ausbildungsjahres hingewiesen.

Nach Einschätzung der NGG Dortmund trauen sich viele Azubis nicht, Missstände im Betrieb anzusprechen. „Genau hier setzt die Online-Sprechstunde an. Bei ,Dr. Azubi‘ kommen die Fragen in die Hände von Experten für die jeweilige Branche. Sie melden sich flott – in der Regel bis zum nächsten Tag – mit Tipps zurück“, sagt NGG-Geschäftsführer Manfred Sträter.

Besonders viele Probleme gebe es etwa in Gaststätten, Fleischereien und Bäckereien. So gaben im aktuellen Ausbildungsreport des DGB in Nordrhein-Westfalen 84 Prozent aller angehenden Fachverkäufer im Lebensmittelhandwerk an, Schichtarbeit zu leisten. Fast die Hälfte der künftigen Hotelfachleute klagt darüber, auch außerhalb der Ausbildung für den Chef erreichbar sein zu müssen. Mehr als ein Drittel aller Azubis in Nordrhein-Westfalen macht laut Bericht regelmäßig Überstunden.




Illusionen, Träume und Wahrheiten in Kunstwelten aus 3D

Eine aufregende dreidimensionale Entdeckungstour bietet die neue Ausstellung in der sohle 1.

Illusionen aus Farrbe und Formen faszinieren.

Krakententakel in mikroskopischer Nahaufnahme, unendlich vergrößert? DNA-Stränge, unergründliche Zelleninnereien oder doch einfach nur zerplatztes Kaugummi? Jesus Christus mit Mona Lisa vermischt beobachtet von den Augen der Damen mit dem Hermelin? Falsch gesehen und/oder falsch gedacht! Was das Auge in der Galerie sohle 1 aktuell zu erkennen vermeint, ist bloße Illusion. Geschaffen aus Zehntausenden von bunten Zahnstochern, Silikon und gedrehten Drähten. Ausschließlich in 3D.

Mitten hinein in die Installationen: Die Besucher auf Entdeckungstour.

Es ist wahrlich eine „außergewöhnliche Ausstellung mit außergewöhnlichen Künstlern“, die Kulturdezernent Mar Alexander Ulrich dort am Samstag eröffnen durfte. Ein Zusammentreffen von Kunstwerken, deren Erschaffer sich zwar aus Düsseldorf kennen, aber noch nie zusammen ihre Kreativität präsentiert haben. Eine Kollision der Welten, die Spaß macht – nicht nur optisch, sondern auch für die Imagination. Stets von einer neuen Seite zeigen sich die Frauengesichter von Maxim Wakultschik und Installationen von Aljoscha, fließen, tropfen, gleiten, rutschen und schweben die Perspektiven vor dem Auge dahin und sind kaum zu fassen. Was gerade noch wie ein monströses Tiefseewesen anmutete, verwandelt sich einen halben Schritt weiter in ein Faszinosum aus mathematisch zerlegten Strukturen. Nichts ist hier, wie es scheint.

Von Verbindungen, Akribie und Verwirrungen

Die Kunsthistorikerin Nathalie Krall entdeckte Ungeahntes.

Nicht weniger faszinierend wie das kognitive Erlebnis war die Interpretation von Kunsthistorikerin Nathalie Krall. Was sie aus den Werken herauslas, glich einer eigenen Kunstform für sich – zum Glück bald in gedruckter Form direkt vor den Werken nachzulesen. Denn aus ihr sprudelte geradezu heraus, was mancher kaum zu denken wagte. Fast chirurgisch sezierte sie aus den Werken „ein ganzes Universum verbundener Elemente“ heraus – „dynamisch, vielseitig, eklektisch“, randvoll mit „Recherche, Forschung, Überlegung“.

Erinnerungen zum Mitnehmen: Farbige Zahnstocher für den künstlerischen Selbstversuch.

Begonnen haben Aljoscha wie Maxim Wakultschik mit der Malerei. Beide fanden schnell den Weg von der Fläche in die Dreidimensionalität. Aljoscha mit zufälligen Formen, die auf der Farbpalette wuchsen und schließlich in Acrylglas, Silicon und Draht von einer anfangs unbekannten Form in utopische Modelle neuartiger Lebensformen wuchsen. Die Liebe zur Mathematik und zum Geduldsspiel ist bei Maxim Wakultschik nicht zu übersehen. Er zersplittert die „Fläche in kleinste Einzelteile“ und schafft beinahe etwas ähnliches wie „Verpixelungen“. Bis zu 58.000 Holzstäbchen formen sich tatsächlich zunächst am Computer zum fertigen Bild – „unter Berücksichtigung aller Wahrscheinlichkeiten“. Visuelle Verwirrung und Illusionen schaffen auch die fast „überirdisch schönen Frauengesichter“, die ihren Ausdruck ständig verändern, eine Aura des Unerreichbaren schaffen und bei den Alten Meistern Anleihen schaffen.

Faszinierende Porträts mit vielseitigen Perspektiven.

750 Farbtöne hier, Spiel mit Licht und Schatten hüben wie drüben. Beide versuchen in der Zerlegung des großen Ganzen in die Kleinteiligkeit oder umgekehrt „Bünde der Gesellschaft zu schaffen“, Gegenmittel für Ängste und Phobien, im Zufall die Hoffnung zu entdecken. Wie all das in Diversität und Inklusion münden kann: Eine Lektüre der Deutung lohnt sich mindestens so sehr wie der Streifzug durch die Ausstellung. Mitten hinein in die 3D-Welten „Bioethical Aberrations“ und „Polymorphismus“, denn die üben eine unwiderstehliche Anziehungskraft aus.

 

 

 

 

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Kunstmarkt lockt auf die grüne Wiese in Rünthe

Wiese und Pavillons: Der 2. Kunstmarkt in Rünthe lockte unter den freien Himmen.

Kunst mit Möbeln.

Ihre Kunstobjekte findet sie nicht selten am Straßenrand. Alte Tische und kleine Hocker: Silke Bennemann nimmt sie mit in ihr Rünther Zuhause. Dort warten unzählige Kreidefarben darauf, zum Einsatz zu kommen. Schablonen, Muster und neue Fliesen – fertig ist ein ganz neues Möbelstück. Eine Kunst, die sie im nächsten Jahr auch als Workshops vermitteln will. Beim 2. Rünther Kunstmarkt zeigte sie, wie das funktioniert.

Menschliche Kunst aus Alufolie.

Andere verwandeln Alufolie in menschliche Figuren, die sich in allen erdenklichen Körperhaltungen durch das Leben bewegen. Wieder andere geben ausgedienten Schaufensterpuppen ein knallbuntes neues Leben. Getöpferte Gesichter recken sich in den Himmel, Muscheln verwandeln sich in Gemälde. Vom Tierbild bis zum Kunst-Schmuck reichte das Angebot der 16 Künstlerinnen und Künstler, die sich auf der Wiese am Sandbochumer Weg präsentierten. Zum zweiten Mal in Kooperation des Aktionskreises Wohnen und Leben Bergkamen und des Dortmunder Kunstkreises Glücksschmiede.

Kunst nicht nur im stillen Kämmerlein

Kunst mit Lack.

Im vergangenen Jahr war die spontane Idee binnen fünf Wochen umgesetzt worden. Diesmal gab es etwas mehr Vorlauf. Der Aktionskreis hat den Kontakt zur Eigentümerin der Wiese und zum Kulturreferat, das die Pavillons zur Verfügung stellt. Der Kunstkreis sucht nach neuen Möglichkeiten, „nicht nur im stillen Kämmerlein zu sitzen und ins Gespräch zu kommen“, so Susanne Weiß. So ergänzen sich beide Seiten gegenseitig. Denn: „Wir wollen auch etwas für die Stadtentwicklung tun“, betont Karlheinz Röcher, der Vorsitzende des Aktionskreises. Der machte nebenbei auch auf ein geplantes Gewerbegebiet zwischen Rünthe und Overberge aufmerksam – ein Vorhaben, das nicht eben auf Begeisterung stößt.

Auch Geschichten gab es im Erzählzelt.

Der Plan jedenfalls ging auf. Nachdem sich die Regenwolken verzogen hatten, kamen auch die kunstinteressierten Besucher, um zwischen den Pavillons zu flanieren, ein wenig zu plaudern, den „Geschichten aus dem Dustertal“ von Michael Wrobel im schummrigen Erzählzelt zu lauschen und sich mit Kaffee und Kuchen zu stärken. Vielleicht gesellen sich demnächst auch noch mehr Künstler aus Bergkamen dazu.




Vier Einsätze der Bergkamener Feuerwehr am Samstag

Vier Einsätze fuhr am Samstag die Bergkamener Feuerwehr. Im Einzelnen sind dies:

03.03 Uhr Einheit Bergkamen – Rünthe
BAB 1 Rastplatz An der Landwehr = LKW verliert Betriebsstoffe. Der Einsatz konnte nach der Rückmeldung der Polizei auf der Anfahrt abgebrochen werden.

09.50 Uhr Einheiten Bergkamen – Overberge und Weddinghofen
Friedhofstr. in Overberge = Unklare Rauchentwicklung. Es handelte sich um ein Nutzfeuer in einem Behältnis. Kein Einsatz für die Feuerwehr.

13.34 Uhr Einheit Bergkamen – Weddinghofen
Häupenweg / Parkplatz Wellenbad = Defekte Ölwanne an einem PKW. Es musste durch die Feuerwehr eine Ölspur beseitigt werden.

15.17 Uhr Einheiten Bergkamen – Weddinghofen
Häupenweg = Hund im PKW eingeschlossen. Laut Meldung zeigte das Tier schon Anzeichen einer Überhitzung. Die Feuerwehr musste nicht tätig werden, da der Fahrzeughalter letztlich vor Ort erschienen ist.




Am Lebensende selbst entscheiden: Infos zu Patientenverfügung, Vollmacht & Co.

Eine unheilbare Krankheit oder ein schwerer Unfall können jeden ereilen. Spätestens dann stellt sich die Frage, welche lebenserhaltenden Maßnahmen getroffen werden sollen.

Der Patientenwille ist seit 2009 gesetzlich bindend für die behandelnden Ärzte, wenn er eindeutig erklärt oder schriftlich korrekt fixiert ist. Wie das geht, was man beachten muss und welche Zweifelsfälle es gibt, erklärt Matthias Missfeldt, Seelsorger und Ethikbeauftragter am Klinikum Westfalen am Mittwoch, 11. September, im Haus der Familienbande Kamen, Bahnhofstraße 56.

Los geht es um 18 Uhr. Die Teilnahme ist kostenlos, eine Anmeldung nicht erforderlich.




Bürgermeister lädt zum Neubürgerabend ein

Wie in den vergangenen Jahren lädt Bürgermeister Roland Schäfer auch in diesem Jahr die Neubürgerinnen und Neubürger zu einem Bürgerempfang ein.

Eine Einladung haben alle diejenigen erhalten, die im letzten halben Jahr in Bergkamen neu zugezogen sind. Darüber hinaus wurden auch die Neu-Eingebürgerten zum Informationsabend eingeladen. Eine Kinderbetreuung wird angeboten.

Der Neubürgerabend findet statt am Mittwoch, 11. September, um 18.30 Uhr im Gebäude der Volkshochschule „Treffpunkt“,
Lessingstraße 2, 59192 Bergkamen.




„Spalten, behauen, schnitzen“ – Holzworkshop für Kinder und Jugendliche im Römerpark Bergkamen

In den Herbstferien, vom 14. bis 18. Oktober, jeweils von 10-15 Uhr, bietet der Förderverein des Stadtmuseums Bergkamen für interessierte Kinder und Jugendliche im Alter von 10 bis 14 Jahren einen außergewöhnlichen Holzworkshop im Römerpark Bergkamen an.

Das Material „Holz“ eignet sich hervorragend zum Herstellen von unterschiedlichen Gegenständen. Die zahlreichen Verarbeitungsmöglichkeiten kannten seit langer Zeit auch die Germanen. Sie nutzten das Holz beispielsweise für Holzschindeln, fertigten daraus Alltagsgegenstände und stellten Speere her. Die alten germanischen Techniken der Holzverarbeitung probieren die Teilnehmer/innen in dem Workshop aus. Sie spalten und behauen u.a. Holz für Speere, stellen Holzschwerter her und schnitzen eigene Löffel. Begleitet wird die Ferienaktion, die im Rahmen des Landesprojektes „Kulturrucksack NRW“ stattfindet, vom erfahrenen Holzbildhauer und Tischlermeister Jörg Steinhauer.

Die Teilnahmegebühr einschließlich Material beträgt 20 €. Für einen kleinen Mittags-imbiss wird gesorgt. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Anmeldungen nimmt das Stadtmuseum Bergkamen unter der Telefonnummer 02306/3060210 entgegen.




„Tatort“ Ikea-Kasse: Freundinnen auf Diebestour

von Andreas Milk
Seit Ikea im Kamen Karree die SB-Kassen in Betrieb genommen hat, kriegt es das Kamener Amtsgericht immer mal wieder mit Leuten zu tun, die Ware an der Kasse vorbei mogeln wollten. Diesmal nahm eine junge Frau aus Münster auf der Anklagebank Platz: Saskia W. (Name geändert) war am 6. November vorigen Jahres mit einer Freundin zum Shoppen gefahren. Die beiden hatten laut Anklage ein ganz besonderes Schnäppchen im Sinn: Von 16 Billig-Artikeln – der Großteil davon waren Gläser zu 99 Cent – lösten sie die Preisetiketten und klebten sie auf 16 Nicht-ganz-so-billig-Artikel. Diese 16 Artikel und einen weiteren zogen sie über den SB-Scanner. Zwei weitere Artikel „vergaßen“ sie zu scannen. Unterm Strich: Ware, die regulär 250 Euro kosten sollte, hätte das Duo für knapp 63 Euro bekommen – wenn die Sache nicht aufgeflogen wäre.

Saskia W. saß nun allein vor dem Richter. Ihre Komplizin, bisher nicht vorbestraft, war mit einer Verfahrenseinstellung gegen Zahlung einer Buße davon gekommen. Saskia W. dagegen hatte vor ein paar Jahren schon wegen drei Diebstählen vor dem Jugendrichter gestanden. Inzwischen hat sie das 21. Lebensjahr vollendet. Das bedeutet zwingend: Erwachsenenstrafrecht.

Ihre Freundin und sie seien nicht mit der Absicht zu klauen nach Kamen gefahren, erzählte sie. Das Ganze habe sich vielmehr aus der Situation ergeben: Bummeln, schöne Sachen sehen, sich seines knappen Budgets bewusst werden… – und letztlich auf eine doofe Idee kommen. Seit sie geschnappt worden sei, habe sie viel nachgedacht – und sei sich sicher: „Das war das letzte Mal.“

Der Richter gewann „einen ganz positiven Eindruck“ von ihr – zumal sie alles zugegeben und nicht den Versuch gemacht habe, alles auf die (abwesende) Freundin zu schieben. Das Urteil: 1.200 Euro Geldstrafe – was einem satten Netto-Monatseinkommen der Münsteranerin entspricht. Sie und ihre Mittäterin hatten außerdem je 100 Euro „Fangprämie“ an Ikea gezahlt.