Info-Abend im Hellmig-Krankenhaus: OP letzter Ausweg bei Knieschmerzen
Die Zahl von Gelenkersatz-Operation an Hüfte oder Knie sei in Deutschland seit Jahren stabil, so Dr. Dieter Metzner, Chefarzt der Klinik für Unfall- und Wiederherstellungschirurgie am Kamener Hellmig-Krankenhaus. Ins Besondere an einschlägigen Zentren gebe es heute viel Erfahrung und geringe Komplikationsrisiken, ist er überzeugt. Längst verfügten die Mediziner über gute Produkte für solche Fälle, auch wenn er sich nicht dafür aussprach, sich jedem neuen Trend anzuschließen.
80 Prozent aller Deutschen über 55 Jahre zeigen heute typische Gelenkveränderungen, berichtete Dr. Metzner im Rahmen der Pulsschlagreihe. Mit 35 Jahren beginne oft der Abbau der entsprechenden Strukturen. Ernährung, Übergewicht und fehlende Bewegung, Überbeanspruchung aus besonderen Tätigkeiten oder eine Fehlstellung können das unterstützen. Bei Knieschmerzen könnten oft Eingriffe zur Glättung oder zum Wiederaufbau von Knorpelstrukturen helfen. Etwa 150.000 komplette Knieersatz-Operationen werden in Deutschland jährlich durchgeführt.
Schmerzen, Bewegungseinschränkungen, Entzündungen und Versteifungen können entsprechende Veränderungen anzeigen. Wenn Schmerz und Mobilitätseinschränkung nicht mehr hinnehmbar seien und die Diagnostik z.B. per MRT die Symptome bestätigt, dann sei oft ein Eingriff geraten. Gute Planung für den individuellen Fall, bei Bedarf auch modernste Technik für eine exakte Platzierung und Erfahrung des Operateurs seien wichtig für die Qualität solcher Operationen. Umstritten seien dagegen nicht nur wegen der Kosten neue Knie aus dem 3D-Drucker, weil langjährige Erfahrungen fehlen und weil herkömmliche modulare Systeme bei eventuellen Komplikationen mehr Möglichkeiten böten.