Einbrecher zerschlagen Fenster eines Kiosks an der Rünthe Straße mit zwei Gullideckeln

In der Nacht zu Donnerstag hörten Zeugen gegen 1.15 Uhr verdächtige Geräusche und gingen denen nach. Sie entdeckten, dass die Scheibe eines Kiosks an der Rünther Straße eingeschlagen worden war und sich drei männliche Täter darin aufhielten.

Als die Täter auf einen Zeugen aufmerksam wurden, flüchteten sie zunächst zu Fuß über den Schulhof der Hellwegschule und von hier dann weiter mit dort abgestellten Fahrrädern. Bei ihrer Flucht sollen sie weiße Tüten bei sich getragen haben. Nach ersten Feststellungen am Tatort haben die Täter mit zwei Gullideckeln eine Fensterscheibe eingeworfen und aus dem Kiosk Zigaretten entwendet.

Wer hat noch Verdächtiges bemerkt? Hinweise bitte an die Polizei in Bergkamen unter der Rufnummer 02307 921 7320 oder 921 0.




Pfadfinder bilden Gruppenleiter-Nachwuchs aus

von Julian Kolbring

In der Woche vor Ostern nahmen sieben Jugendliche aus den Stämmen Pendragon (Bergkamen), Excalibur (Kamen-Methler) und Merlin (Unna) am „Kornett-Kurs“ vom Pfadfinderhorst „Ritter der Tafelrunde“ teil. Als Kornett bezeichnet man bei den Pfadfindern traditionell einen Jugendlichen, der bereits Verantwortung für eine Gruppe übernimmt.

Foto: Dennis Tamsel

Die Teilnehmer sind entweder bereits als Helfer in einer Altersstufe der einzelnen Stämme aktiv oder haben vor, die Gruppenleiter in Zukunft bei der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen zu unterstützen. Mit den Bibern (4 bis 7 Jahre), den Wölflingen (7 bis 11 Jahre), den Jungpfadfindern (11 bis 14 Jahre) und den Pfadfindern (14 bis 17 Jahre) gibt es in den drei Ortsgruppen jeweils bis zu vier aktive Altersstufen, in denen auch Nachwuchsgruppenleiter immer gebraucht werden. Von den etwas mehr als 100 Mitgliedern im Horst (so nennt man den Zusammenschluss von Pfadfinderstämmen) gibt es derzeit knapp 20 Gruppenleiter und
-helfer.

In dem einwöchigen Kurs wurden die Kenntnisse der Teilnehmer im Bereich Pfadfindertechnik vertieft – Karte & Kompass, Zeltbau, Knoten, Feuer, Singen u.v.m. -, das Anleiten von Spielen geübt, und es wurde gemeinsam erarbeitet, wie man ein Pfadfinderzeltlager plant, vorbereitet und durchführt.
Außerdem lernten die Teilnehmer in Anlehnung an die Juleika-Schulungen auch allgemeine Themen für Jugendleiter kennen: das Jugendschutzgesetz, die Aufsichtspflicht oder Haftung & Versicherung standen ebenso auf dem Plan wie Gruppendynamik und Führungsstile.

Ein Highlight gab es schon zu Anfang des Kurses: Als Teambuilding-Maßnahme absolvierten die 14- bis 17-Jährigen am Sonntag und Montag eine 24-stündige Wanderung mit Übernachtung nordöstlich von Werne. Dabei wurde ein Schlafzelt mitgeführt und das Essen gemeinsam zubereitet.

Ein weiterer Höhepunkt: Am Letzten Abend wurde Pizza im selbst gebauten Steinofen zubereitet. Die schmeckt – laut Teilnehmern – „genau so gut wie beim Italiener“!
Weitere Informationen zu den Pfadfindern aus dem Kreis Unna gibt es unter www.RitterDerTafelrun.de




Auffahrunfall mit drei beteiligten Lkw auf der A 1 – ein Schwerverletzter

Auf der A 1 hat sich am Mittwochmorgen (4. April) kurz hinter dem Autobahnkreuz Dortmund/Unna ein Verkehrsunfall mit drei beteiligten Lkw ereignet. Dabei wurde ein Fahrer schwer verletzt.

Gegen 8.45 Uhr musste ein 28-Jähriger aus Lüdenscheid seinen Lkw auf dem rechten Fahrstreifen der A 1 in Richtung Bremen verkehrsbedingt stark abbremsen. Dies bemerkte ein hinter ihm fahrender 49-Jähriger aus Schwerte offenbar zu spät und fuhr mit seinem Sattelzug auf. Zuletzt prallte den ersten Angaben zufolge auch noch ein 40-jähriger Hagener mit seinem Lkw auf den des 49-Jährigen.

Ein Rettungshubschrauber brachte den bei dem Unfall schwer verletzten Schwerter in ein Krankenhaus.
Die A 1 musste an der Unfallstelle für ca. eine halbe Stunde komplett gesperrt werden. Anschließend lief der Verkehr über den linken Fahrstreifen. Gegen 11 Uhr waren alle Fahrspuren wieder frei gegeben.
Den entstandenen Sachschaden schätzt die Polizei auf ca. 20.000 Euro.

Die eingesetzten Beamten hatten auf der Autobahn nicht nur mit der Unfallaufnahme zu tun. Zusätzlich mussten sie das Fehlverhalten anderer Verkehrsteilnehmer sanktionieren. So erhielt eine Autofahrerin eine Ordnungswidrigkeitenanzeige, weil sie keine Rettungsgasse gebildet hatte und so die Einsatzfahrzeuge behinderte. Drei weitere Fahrzeugführer müssen nun mit einem Bußgeld rechnen, weil sie sich als Gaffer „hervortaten“ und die Unfallstelle filmten.




Mit sanften Händen helfen: Vortrag in der Ökologiestation

Am Montag, 16. April stellt die Zahnärztin und Heilpraktikerin Dr. Christine Diebener aus Bönen die Tellington Touch Methode in der Ökologiestation in Bergkamen-Heil vor.

Es handelt es sich dabei um eine Körperbehandlung, die mit präzise kreisenden, hebenden und streichenden Berührungen die Selbstheilungskräfte jeder einzelnen Körperzelle aktiviert. Dadurch erstreckt sich das Behandlungsspektrum sowohl auf körperliche als auch auf seelische Probleme, z. B. Ängste. Achtsamkeit und Respekt sind die Grundlage aller Tellington Behandlungen.

Eine Anmeldung zum dem zweistündigen Vortrag, der um 19.30 Uhr beginnt und 5,- € Teilnahmegebühr kostet, ist unter 0 23 89 – 98 09 11 (auch Anrufbeantworter) möglich. Vorabinformationen finden sich unter www.drs-diebener.de.




„Wenn die Knie schmerzen“: Pulsschlagvortrag am Hellmig-Krankenhaus

Dr. Dieter Metzner

Dr. Dieter Metzner, Chefarzt der Klinik für Unfall- und Wiederherstellungschirurgie klärt bei einem Informationsabend in der Pulsschlagreihe von Klinikum Westfalen und VHS im Hellmigium am Hellmig-Krankenhaus Kamen am Mittwoch, 11. April, 18 Uhr über Entstehung und Behandlungsmöglichkeiten von Knieschmerzen auf.

Verletzungen oder Verschleiß schränken die Belastbarkeit und Beweglichkeit unserer Kniegelenke ein und verursachen Schmerzen. Wenn Schmerz und Mobilitätseinschränkung zu groß werden, kann ein chirurgischer Eingriff gefordert sein. Moderne Therapieoptionen in zertifizierten Endoprothetikzentren wie dem Hellmig-Krankenhaus Kamen ermöglichen qualifizierte Eingriffe mit geringer Belastung, um Knieprobleme zu beheben.

Die Teilnahme am Informationsabend im Hellmig-Krankenhaus Kamen, Nordstraße 43, 59174 Kamen, ist kostenlos. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.




Abschlusspräsentation LandArt der Jugendkunstschule auf der Ökolpogiestation

Die aus Dortmund stammenden Kulturpädagoginnen Silke Bachner und Birgit Schwennecker leiten in dieser Woche wieder das LandArt Projekt der Jugendkunstschule Bergkamen, das in Kooperation mit dem Umweltzentrum Westfalen und der Naturfördergesellschaft des Kreis Unna auf der Ökologiestation in Bergkamen Heil durchgeführt wird.

22 Kinder erleben mit allen Sinnen die Natur und setzen ihre fantastischen Ideen mit vorhandenen Naturmaterialien kreativ um. Darüber hinaus erfinden die Kinder gemeinsam mit der Theaterpädagogin Birgit Schwennecker Geschichten zu den entstehenden Objekten.

auf dem Gelände der Ökologiestation, Westenhellweg 110 in Bergkamen-Heil ein.

 




Reggae, Hollandmarkt, Sandburgenbau: Veranstaltungsreigen soll Leben in die Marina Rünthe bringen

Mit einer Veranstaltungsserie will die Stadt Bergkamen neues Leben in die Marina Rünthe bringen. Der Sportboothafen sei zwar eine Attraktion für die Stadt, habe aber durch die Schließung des „Gate to Asia“ und Neumanns Nauticus erheblich an Anziehungskraft verloren. Hier wolle die Stadt nun gegensteuern, erklärte am Mittwoch Bürgermeister Roland Schäfer.

Allerdings sei hier auch der Eigentümer der beiden Restaurants bzw. Hotel gefordert. Bisher sei es ihm nicht gelungen, neue Pächter zu finden. Er habe jetzt einen Makler engagiert, dessen Arbeitsschwerpunkt auf die Vermietung von Gastronomiebetrieben liege, berichtete Schäfer.

Weiter geht es am 27. Mai mit einem Hollandmarkt. Der hatte 2017 auf dem Gelände des Autohauses Hülpert an der Werner Straße Premiere gehabt. In diesem Jahr kann er aber dort aus organisatorischen Gründen nicht wiederholt werden. Rund 60 Händler bieten alles das an, was man mit den Niederlanden verbindet. Für gute Laune sorgt den ganzen Tag über eine holländische Marching-Band!

Vom 1. bis 3. Juni steigt in der Marina Rünthe das 19. Hafenfest und vom 13. bis 15. Juli Weingenuss am Wasser.

Reggae-Band „Riddim Posse“

Am 11. August ist wieder die Cocktail-Bar „Liquid Liberty“ die Organisatorin des Vergnügens. Zunächst gibt es ein Sandburgenbau und Aktionen für Kinder auf dem Hafenplatz mit Unterstützung von professionellen Sandskulpteuren eindrucksvolle Skulpturen aus einem Sandquader anfertigen. Ab 17 Uhr erklingt Reggae mit der Band „Riddim Posse“ und ab 20 Uhr Urban Tropical Beatz. Dazu der Sand, Palmen, Cocktails und ein karibisch ein angehauchtes Speisenangebot…

Am 25. und26. August lädt die Indoor-Spielplatz „Monkey Island jeweils 11.00 – 20.00 Uhr zum „Kids and Burger – das Familienfestival“ in die Marina Rünthe ein. Geboten wird eine große Outdoor-Spielewelt für die ganze Familie. Geboten werden:

Am 1./2. September folgen die traditionellen Beta-Eigenheimtage – diesmal „Aber bitte mit Sahne…“ – ein musikalischer Blumenstrauß mit Mona und DiNo.“

Dazu großzügige und dekorative Sitzmöglichkeiten mit weißen Tischtüchern, Rosenstämmchen und passender Schmuck

Am 23. September gibt von 9.00 bis 18.00 Uhr den Leistungsnachweis der Feuerwehr verbunden mit dem Kreisfeuerwehrtag. Neben dem Leistungsnachweis ist ein Ausstellungs- und Informationsangebot rund um die Feuerwehr und den Rettungsdienst geplant. Die Veranstaltung wird gemeinsam durch die Einheiten Overberge und Rünthe durchgeführt.

Zum Abschluss heißt es a, 29. September von 19.00 bis 24.00 Uhr „Der Hafen rockt zum Sommerkehraus“.

“Entertainment at it´s Best” zum Sommerkehraus…!!! Dazu ein passendes Speisen- und Getränkeangebot!

Und nicht zu vergessen: Zu allen Veranstaltungen ist der Eintritt frei!

 




Frische Nordseeluft genießen: Die Diakonie Ruhr-Hellweg bietet eine Reise auf die Insel Borkum an

Die Insel Borkum ist das Ziel einer Reise mit der Diakonie Ruhr-Hellweg. Vom 21. April bis zum 5. Mai haben die Teilnehmenden die Möglichkeit, sich an frischer Nordseeluft vom Alltag zu erholen. Borkum ist die westlichste der Ostfriesischen Inseln. Sie ist nur etwa zwölf Kilometer von der niederländischen Küste entfernt. Einige Plätze auf der Freizeit sind noch frei.

Die Teilnehmenden können den kilometerlangen Strand der Insel besuchen, auf der Promenade spazieren gehen oder eine Fahrradtour entlang den Dünen machen. Auf der Insel gibt es eine vielfältige Tier- und Pflanzenwelt. An den Küsten lassen sich möglicherweise auch Seehunde entdecken. Die Reisegruppe übernachtet in den Gästehäusern „Victoria“, die sich in unmittelbarer Nähe zum Hauptstrand der Insel befinden.

Weitere Informationen gibt es unter Tel. 0800/5890257 oder reisen@diakonie-ruhr-hellweg.de sowie online unter www.diakonie-reisedienst.de.




Disziplin, Geduld und Verständnis zahlen sich aus: Auf Umwegen zum Traumjob

Bis Mehmet Özcan als Chemikant arbeiten konnte, waren einige Anstrengungen erforderlich – von ihm selbst, aber auch seitens seines Arbeitgebers. Foto: Bayer AG

Der Weg zum Erfolg verläuft nicht immer geradlinig. Wie man Rückschläge in Motivation verwandelt und sein Ziel auch in einer aussichtslos erscheinenden Lage nicht aus dem Blick verliert, beweist der berufliche Werdegang von Mehmet Özcan. Dieser musste vor seinem Einstieg bei Bayer eine ernüchternde Erfahrung verkraften: „Für eine Ausbildung nicht geeignet“ – so lautete das deprimierende Ergebnis eines Tests der Arbeitsagentur. Doch davon ließ sich Özcan nicht entmutigen. Heute arbeitet er als Chemikant in einem Produktionsbetrieb. Ausgestattet mit einem unbefristeten Festvertrag.

Wie es ihm trotz der ungünstigen Prognose gelang, bei Bayer Fuß zu fassen, erzählt der 41-jährige gerne. „Mit dem Bergkamener Multikulturellen Forum habe ich einen Tag lang die Ausbildung bei Bayer besucht. Es hat mir dort so gut gefallen, dass ich mich für ein dreiwöchiges Praktikum beworben habe.“ Das war Anfang 2014. Und bereits wenige Wochen später ging sein Wunsch in Erfüllung. „Mit der Zusage habe ich nicht unbedingt gerechnet. Das war wirklich toll. Vor allem, weil mich auch das Praktikum begeistert hat“, erinnert sich Özcan.

Einen wichtigen Fürsprecher hatte Özcan in Karl-Heinz Grafenschäfer, Ausbildungsleiter bei Bayer in Bergkamen. „Ich habe recht schnell gemerkt, dass Herr Özcan mit Herzblut bei der Sache ist. Als er mich am Ende seines Praktikums nach einem Ausbildungsplatz fragte, hat mich das daher sehr gefreut.“ Die Festanstellung blieb jedoch zunächst in weiter Ferne und noch war längst nicht jede Hürde aus der Welt geschafft. Zum Beispiel die mangelnden Sprachkenntnisse. Auch wenn Özcans Begeisterung für Chemie offensichtlich war – seine sprachlichen Schwierigkeiten in der Berufsschule wurden dadurch nicht kleiner.

Hier kam wieder Grafenschäfer ins Spiel. Er erkannte, dass für Mehmet Özcan ein anderer Weg gefunden werden muss – und das möglichst schnell. Erforderlich war eine individuelle Förderung. Engagement, Disziplin und Wille waren schließlich reichlich vorhanden. Warum das alles aufs Spiel setzen, nur um am vorgegebenen Standard festzuhalten? Und tatsächlich ließ sich eine Lösung finden. Nach Rücksprache mit der Berufsschule eignete sich Özcan den theoretischen Stoff fortan – unterstützt von Bayer-Ausbildern – in einer selbstständigen Lerngruppe an. „Dieses Modell erwies sich meiner Meinung nach als genau richtig“, resümiert Grafenschäfer.

Mit dieser Einschätzung sollte er recht behalten. Özcan verkürzte seine Ausbildung sogar um ein Jahr und legte seine Abschlussprüfung statt nach dreieinhalb bereits nach zweieinhalb Jahren ab. Seit Anfang des Jahres arbeitet er nun in einem der Bayer-Produktionsbetriebe, in denen pharmazeutische Wirkstoffe hergestellt werden. Als Chemikant ist er unter anderem dafür zuständig, Rührwerke zu befüllen, Proben zu bearbeiten und Prozesse zu kontrollieren. „Ich arbeite in meinem Traumberuf und bin Herrn Grafenschäfer sehr dankbar, dass ich die Möglichkeit dazu bekommen habe“, erklärt Özcan. „Sein Verständnis und die Mühen, den besten Weg für mich zu finden, freuen mich am meisten.“




Lippe soll der schönste Fluss in Nordrhein-Westfalen werden

Laut einer aktuellen Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Grünen befinden sich die wenigsten Flüsse und Bäche in Deutschland in einem ökologisch guten Zustand. Um dies zu verändern, forderten nun am langen Oster-Wochenende zahlreiche Experten aus der Politik sowie von Naturverbänden weitreichende Maßnahmen zur ökologischen Verbesserung der deutschen Gewässer. Die Emschergenossenschaft und der Lippeverband haben viele der nun gestellten Forderungen bereits vor vielen Jahren in die Wege geleitet. Die bereits 1992 begonnene Renaturierung des Emscher-Systems ist weltweit eins der größten Projekte dieser Art, mit dem Lippe-Programm soll zudem der längste Fluss NRWs in den kommenden Jahren auch das schönste Gewässer des Landes werden.

Aufhebung von Flussbegradigungen, Deichrückverlegungen und Schaffung von naturnahen Auen – das sind nur einige der nun gestellten Forderun-gen seitens vieler Experten. Beim Emscher-Umbau sowie beim Lippe-Programm sind sie bereits inbegriffen.

Die Lippe
Auf den ersten Blick erscheint die Lippe bereits heute recht idyllisch und naturnah. Das Schicksal der Emscher als kanalisier-ter Betonlauf, als sogenannte Köttelbecke, hat die Lippe glücklicherweise nie ereilt. Nach wie vor verfügt sie über viele Kurven und Mäander – doch es könnten eben auch noch etwas mehr sein, auch im Sinne einer artenreichen Lebensvielfalt und eines verbesserten Hochwasserschutzes.

Dort, wo die Lippe begradigt ist, will der Lippeverband sie künftig wieder freier fließen lassen. Trotz einer in den vergangenen Jahrzehnten deutlich verbesserten Wasserqualität durch die vielen Kläranlagen des Lippeverbandes sind weitere Verbesserungsmaßnahmen insbesondere bei der Gewässerstruktur erforderlich. Diese wurden in den vergangenen Jahren im Rahmen sogenannter Umsetzungsfahrpläne erarbeitet.

Die engen Ufer der Lippe sollen natürlicher und so weit wie möglich entfesselt werden. Auen dürfen wieder unter Wasser stehen und an den Wehren werden Fischtreppen gebaut. Das natürliche Aussehen des Flusses wird wieder hergestellt, und dort, wo es möglich ist, wird die Entwicklung von Wildnis zugelassen. Die geplanten Maßnahmen dienen nicht nur der Verbesserung der Gewässerökologie, es werden auch zahlreiche neue Möglichkeiten zur Naherholung entstehen. Weil die Gewässerauen als natürliche Rückhalteflächen zusätzliche Wassermengen speichern können, wird auch gleichzeitig der Hochwasserschutz verbessert.

Einige Maßnahmen des Lippeverbandes laufen bereits bzw. sind schon fertig gestellt worden: Die Mündung der Lippe in den Rhein bei Wesel wurde bereits vor einigen Jahren neugestaltet. Am Haus Vogelsang in Datteln hat der 1. Bauabschnitt zur Lippe-Renaturierung Ende 2015 begonnen, der 2. Bauabschnitt läuft aktuell. Ebenfalls begonnen wurde im Sommer 2016 mit der Rückverlegung (!) der Lippe-Deiche im Bereich Haltern und Marl. Damit einher geht auch die Schaffung einer neuen Lippe-Auenfläche – eine Voraussetzung zur Förderung der Artenvielfalt. Weitere Maßnahmen sind unter anderem in Hamm, Lünen, Bergkamen und Werne geplant. Mit dem Lippe-Programm soll zudem der längste Fluss NRWs in den kommenden Jahren auch das schönste Gewässer des Landes werden.

 

Die neugestaltete Lippemündung in den Rhein bei Wesel (Foto: Hans Blossey/EGLV)

Die Emscher
Seit 1992 plant und setzt die Emschergenossen-schaft den Emscher-Umbau um. Jedes Gewäs-ser erhält ein unterirdisches Pendant, durch das die Abwässer zu den Kläranlagen abgeleitet werden. Die oberirdischen Bäche sind damit abwasserfrei und können anschließend naturnah umgebaut werden: Die Betonsohlschalen werden entfernt, die Böschungen weiter und vielseitiger gestaltet. Dort, wo der Platz es zulässt, erhalten die einst technisch begradigten Flüsse wieder einen kurvenreicheren Verlauf.

Über einen Zeitraum von 30 Jahren investiert die Emschergenossenschaft prognostizierte 5,266 Milliarden Euro. Rund 340 von insgesamt 400 Kanalkilometern sind bislang verlegt worden, knapp 130 von 326 Kilometern an Gewäs-serläufen wurden schon ökologisch verbessert.

Der Oberlauf der Emscher und ihre Nebenläufe in Dortmund sind bereits seit Anfang 2010 auf einer Länge von etwa 24 Kilometer komplett abwasserfrei – und heute bereits weitest-gehend renaturiert, ebenso auch die früheren Emscher-Arme Alte Emscher und Kleine Emscher im Raum Duisburg.

Anstieg der Artenvielfalt
Besonders erfreulich ist der Anstieg der Artenvielfalt an der Emscher von zirka 170 Arten Anfang der 90er-Jahre auf nunmehr 450 Arten im Jahr 2017 – zurückgekehrt sind unter an-derem die Emschergroppe, der Dreistachlige Stichling und die heimische Bachforelle!

Um die Durchgängigkeit des Flusses von der Mündung in den Rhein bis zum Oberlauf in Dort-mund/Holzwickede zu ge-währleisten, verlegt die Emschergenossenschaft derzeit die Mündung in Dinslaken um 500 Meter nach Norden – durch den Ausgleich des Höhenunterschiedes zwischen Emscher und Rhein entfällt der „Emscher-Wasserfall“ in den Rhein, Fische von dort können künftig problemlos ins Emscher-System einwandern.

Emschergenossenschaft
Die Emschergenossen-schaft wurde 1899 in Bochum gegründet. Ihre Aufgaben sind die Unterhaltung der Emscher, die Ab-wasserentsorgung und -reinigung sowie der Hoch-wasserschutz. Seit 1992 plant und setzt die Emschergenossenschaft das Generationenprojekt Emscher-Umbau um. Über einen Zeitraum von rund 30 Jahren investiert die Emschergenossenschaft prognostizierte 5,266 Milliarden Euro in die Revitali-sierung des Emscher-Systems.

Lippeverband
Der 1926 gegründete Lip-peverband bewirtschaftet das Flusseinzugsgebiet der Lippe im nördlichen Ruhrgebiet und baute unter anderem den Lippe-Zufluss Seseke um. In das Projekt (1985 bis 2014) investierte der Lippeverband rund 500 Millionen Euro, es gilt als Vorläufer des Emscher-Umbaus. Gemeinsam haben Emschergenossenschaft und Lippeverband rund 1600 Mitarbeiter und sind Deutschlands größter Abwasserentsorger und Betreiber von Kläranlagen (rund 740 Kilometer Was-serläufe, rund 1320 Kilo-meter Abwasserkanäle, rund 350 Pumpwerke und fast 60 Kläranlagen).
www.eglv.de
blog.eglv.de




Schmiedeworkshop für Erwachsene und/oder Familien auf der Ökologiestation

Die Beherrschung des Feuers war schon immer ein Merkmal der Menschen. Aber wie entfachte man ein Feuer vor den Zeiten von Feuerzeug und Streichhölzern?

Im Rahmen dieses Workshops werden die notwendigen Kenntnisse zum Feuermachen vermittelt und jeder Teilnehmer kann unter Anleitung ein Feuereisen und ein Messer schmieden. Das Schmieden erfolgt an dafür errichteten kleinen Lehmessen, in denen der Stahl erhitzt und im Team bearbeitet wird. Nach dem Schmieden werden das fertige Feuereisen und das Messer gehärtet. Alles was die Teilnehmer hergestellt haben dürfen sie mit nach Hause nehmen und sie erhalten zusätzlich etwas Zunder und einen scharfkantigen Feuerstein.

Der Workshop ist auch für Familien geeignet und findet am Samstag, 5. Mai 2018 in der Zeit von 10.00 – 16.00 Uhr auf dem Gelände der Ökologiestation statt. Geleitet wird der Schmiedeworkshop von dem Museumspädagogen Olaf Fabian-Knöpges. Die Kosten betragen für Einzelpersonen 40 Euro ein Familienteam von zwei Familienmitgliedern bezahlt 74 Euro.
Maximal können 20 Personen an dem Schmiedeworkshop teilnehmen.

Veranstalter sind das Umweltzentrum Westfalen und Naturförderungsgesellschaft Kreis Unna e. V.
Anmeldungen ab sofort beim Umweltzentrum Westfalen (02389-98090) oder umweltzentrum_westfalen@t-online.de.