Unbekannte stehlen älteren, grauen Mercedes – und den Hund gleich mit

Am Freitag haben Unbekannte zwischen 15 Uhr und 15.15 Uhr einen auf dem Parkplatz eines Discounters an der Rünther Straße abgestellten älteren, grauen Mercedes (Typ 124, Bj.1984-1997) entwendet. Besonders tragisch für den Fahrzeughalter war der Umstand, dass sich im Fahrzeug noch sein Mischlingshund befand.

Gegen 16.30 Uhr wurde der Hund glücklicherweise wieder aufgefunden. Die Täter hatten ihn an der Kuhbachtrasse in Höhe eines Geldinstitutes in Overberge angebunden. Das Tier konnte wohlbehalten an sein Herrchen zurückgegeben werden. Von dem grauen Mercedes mit den amtlichen Kennzeichen UN-WZ 33 fehlt allerdings weiterhin jede Spur.

Wer kann Angaben zum Diebstahl, Verbleib des Fahrzeugs oder den Personen machen, die den Hund an der Kuhbachstraße ausgesetzt haben? Hinweise bitte an die Polizei in Bergkamen unter der Rufnummer 02307 921 7320 oder 921 0.




Bipolarität bis Verständnisjustiz: CDU geht mit „gemischten Gefühlen“ ins neue Jahr

Die zurückliegenden Wahlen und die aktuellen Probleme der Regierungsbildung setzten die Akzente beim traditionellen Neujahrsempfang der Bergkamener CDU. Die Perspektiven, die Josef Hovenjürgen als Generalsekretär der NRW-CDU unter der neuen Landesregierung für NRW zeichnete, enthielten auch viele Seitenblicke Richtung Bonn. Dort rang die SPD zeitgleich um ein Votum für Koalitionsverhandlungen. Es gab aber auch Seitenhiebe für die ehemalige Landesregierung. Denn: „Wer nicht den Mut hat, über das Erreichte zu reden, der löst keine Begeisterung aus“, lautete das Motto des Vormittags in der Ökologiestation.

Die Bergkamener CDU ist für mögliche Neuwahlen gerüstet – augenzwinkernd beim traditionellen Neujahrsempfang in der Ökologiestation.

Die erste CDU-Ministerin aus den eigenen Reihen der Kreis-CDU hatte jedenfalls keine Muße für einen Besuch. Zu sehr sei Ina Scharrenbach aktuell gefragt in ihrer Mehrfachfunktion für Heimat, Kommunales, Bauen und Gleichstellung. Dennoch: Die Stimmung in der CDU ist nach dem Jubel über den deutlichen Sieg in Düsseldorf und den folgenden Verlusten bei der Bundestagswahl „gemischt“, insbesondere angesichts der aktuellen Schwierigkeiten der Regierungsbildung.

Josef Hovenjürgen, Generalsekretär der NRW-CDU, zeigte „neue Perspektiven für NRW“ durch die neue Regierung auf.

Das spiegelte sich auch in der Festrede von Josef Hovenjürgen, der eigentlich die Ziele der neuen Landesregierung vorstellen wollte. Er drückte den Sozialdemokraten zunächst die Daumen, „dass sie heute die richtige Entscheidung treffen“. Dann analysierte er die Gründe für die hohen Wahlverluste der politischen Konkurrenz. Eine „Politik mit Angst gegen die Menschen ist keine Alternative“, stellte er mit Blick auf die rechtsgruppierten Parteien klar. Allerdings gebe es seit Jahrzehnten eine „Verständnisjustiz, die die Opfer aus dem Blick verliert“. Hovenjürgen forderte Sanktionen, die abschrecken. Und er betonte, die Landesregierung habe bereits die Polizei personell verstärkt und werde dies auch etwa mit einer Erleichterung des Zugangs über den Realschulabschluss weiter tun – das benötige aber Zeit, denn man müsse das Personal auch erst einmal angesichts hoher Abbruchquoten finden.

Gut besetzte Stuhlreihen in der Ökologiestation.

Besondere Kritik erntete der ehemalige NRW-Innenminister Ralf Jäger, der bei allen Problemen von massenhaften Ausbrüchen aus JVAs, „No-Go-Areas“ im Land bis zu Übergriffen auf Frauen nie selbst verantwortlich gewesen sei. Mit der „Bankrotterklärung für die Bildungspolitik“ angesichts der Folgen der Schließung von Förderschulen werde die CDU jetzt Schluss machen. Lehrermangel trotz neu geschaffener aber unbesetzter Stellen, unterschiedliche Lehrervergütung, mehr ärmere Kinder als zuvor: Die CDU betreibe jetzt gelebte Sozialpolitik. Für die Wirtschaft im Ruhrgebiet fordert er „mehr Flächen“, entsprechende Gesetze und Akzeptanz in der Bürgerbeteiligung. Wohnen und arbeiten gleichzeitig sei im Ruhrgebiet quasi nicht mehr möglich. Was das Ruhrgebiet einst entstehen ließ, ist verschwunden und muss erst wieder „hervorgeholt“ werden. Flächen gehen durch den Bestandsschutz für Unternehmen im Baurecht verloren, dieser Schutz müsse auf die Flächen ausgeweitet werden. In anderen Regionen Westfalens gibt es längst mehr sozialversicherungspflichtige Beschäftigte als im Ruhrgebiet. Aber: „Die Menschen hier haben es verdient, wieder vor Ort malochen zu können.“

Bei dem Erreichten wie Elternzeit samt Jobgarantie, Pflegeversicherung und Gleichbehandlung von Männern und Frauen habe man „die Menschen im Auge“. Weniger Bürokratie, eine „faire Zukunft für unsere Kinder“, Ermutigung für den Schritt in die Selbstständigkeit: Das will die CDU unter dieser Prämisse noch erreichen.

Marina-Pläne: „Bipolarität funktioniert nicht“

Marco Morton Pufke zog als CDU-Stadtverbandsvorsitzender auch überregional politische Jahresbilanz.

Die Situation in Deutschland beleuchtete auch der CDU Stadtverbandsvorsitzende Marco Morton Pufke, bevor er eine lokale Bilanz zog. Obwohl es Deutschland wirtschaftlich so gut wie nie zuvor ginge, seien die Menschen zutiefst verunsichert und unzufrieden. „Gesellschaftliche Phänomene werden als Einzelfälle abgetan“, so Pufke. Flüchtlinge führten die Behörden mit Alter und Herkunft an der Nase herum. Es entstehe der Eindruck eines Zwei-Klassen-Rechts, das die Einheimischen benachteilige. Dafür ließen sich leider viele Beispiele finden. „Wir müssen verlorenes Vertrauen zurückgewinnen“, forderte Pufke. Auch die eigene Partei sei an Beschwichtigungen und Verharmlosungen der Probleme insbesondere hinsichtlich der Sicherheitslage unter Beteiligung Tätern „aus archaischen Kulturen“ beteiligt gewesen und habe damit das Erstarken der AfD erst möglich gemacht.

Kein CDU-Abgeordneter aus dem Kreis Unna im Landtag trotz Wahlsiegs. Auch Ina Scharrenbach konnte kein Mandat gewinnen. Verluste in Bergkamen bei der Bundestagswahl, Zugewinne bei den rechts- und linkspopulistischen Parteien: „Die Gefühlslage ist gemischt“, gestand Pufke ein. Auch Hubert Hüppe konnte nicht wieder in den Bundestag einziehen, ein Nachrücken ist unwahrscheinlich. Pufke dankte ihm für seine Arbeit, die er vielleicht als Beauftragter der Bundesregierung für Menschen mit Behinderung fortsetzen kann. Sollte es zu Neuwahlen kommen – die SPD biete aktuell mit stetig in Frage gestellten Einigungen ein Schauspiel, das „nichts mit Verlässlichkeit zu tun hat“ – ist die CDU mit alten Hüppe-Wahlplakaten gerüstet.

Hat ebenfalls Tradition beim CDU-Neujahrsempfang: hausgemachte Musik der Musikschule von Nora Varga am Cello und Johanna Wohlert am Klavier.

Obwohl der Haushalt in Bergkamen ausgeglichen ist, ist Pufke skeptisch, ob das auch so bleibt. Die Arbeitslosenquote sei weiter hoch, die Kaufkraft und Beschäftigungsquote sowie die Steuereinnahmen niedrig. Die „verzockten Zinsen“ der WestLB würden „zurück auf die Füße fallen“. Erfolge gebe es mit Neuansiedlungen und dem Abriss von Jockenhöfer, dem von der CDU stets geforderten Erhalt der Eishalle durch Privatisierung, dem Bau der Schießanlage der Kreisjägerschaft und dem Ausbau digitaler Strukturen sehr wohl. Sorgen bereiten der CDU allerdings die Leerstände in der Marina Rünthe und den kontraproduktiven Freizeit-Plänen für die Nordseite. „Bipolarität funktioniert nicht, das haben der Nordberg und die Turmarkaden gezeigt“, so Pufke. Die immer wieder geforderte Öffnung der Fußgängerzone des Nordbergs sei jetzt angezeigt. Die „unendliche Geschichte“ der Turmarkaden solle über den Erwerb der Fläche über Landesmittel durch die Stadt doch noch ein gutes Ende nehmen. Für Arbeitsplätze müssten Unternehmen Flächen angeboten werden – die Ausweisung der bestehenden Kraftwerksfläche in Heil als zukünftige Gewerbefläche müsse diesbezüglich neu bewertet werden.

Die L821n kommt: Die Mittel sind im Landeshaushalt etatisiert, mit dem Bau kann begonnen werden. Daran habe auch Ina Scharrenbach mitgewirkt, gegen „hinter den Kulissen opponierende“ Parteien. „Nun müssen wir uns über den Lückenschluss mit der L518 n unterhalten“, betonte Pufke. Zumal mit dem Neubau der Lippe-Brücke in Rünthe eine Alternative unerlässlich sei. Gegenwind werde es auch hier angesichts des FFH-Gebiet der Lippeauen geben.




Highlights 2018: Überblick über Veranstaltungsszene im Kreis

Die „Highlights 2018“ für den Kreis Unna sind druckfrisch auf dem Markt. Die in Zusammenarbeit mit den Städten und Gemeinden entstandene Broschüre weist auf beliebte Veranstaltungen und überregional beachtete Events hin.

Auszubildende Lisa Jachmann mit den „Highlights 2018“. – Foto: Max Rolke – Kreis Unna

Dazu gehören Veranstaltungen wie etwa „Mord am Hellweg“, das Kinofest in Lünen, das Drachenfestival Kite in Kamen, das „Welttheater der Straße“ in Schwerte oder auch das Volksfest „SimJü“ in Werne.

Alle Städte und Gemeinden
Die zehn Städte und Gemeinden sowie der Kreis präsentieren sich auf jeweils zwei Klappseiten, und zwar nicht nur textlich, sondern auch mit farbigen Bilderleisten. Wer mehr Informationen haben möchte, findet natürlich die jeweiligen Ansprechpartner, Anschriften und Internetadressen.

Abgerundet werden die von der Stabsstelle Presse und Kommunikation des Kreises redaktionell betreuten „Highlights 2018“ durch Hinweise auf Touristik-Touren, auf Kreisrundfahrten und auf teilweise im Buchhandel erhältliche touristische Publikationen und Karten.

Broschüre liegt kostenfrei aus
Die „Highlights 2018“ wurden in einer Auflage von rund 6.000 gedruckt und liegen kostenfrei in den Rathäusern und anderen öffentlichen Gebäuden der Städte und Gemeinden bzw. touristischen Anlaufstellen aus. Ebenfalls zu haben sind sie bei der Info im Kreishaus in Unna oder im Kreishaus Lünen. Sie können zudem bestellt werden bei der Stabsstelle Presse und Kommunikation, Tel. 0 23 03 / 27-12 13. PK | PKU




SchulKinoWochen: Mit dem Schlauchboot nach Europa

Es ist eine beängstigende Vorstellung: Die Reise mit dem Schlauchboot von Afrika nach Europa. Genau das hat Paul gemacht, den Regisseur Jakob Preuss nach der Überfahrt begleitet. Sein Film wird am 29. Januar im Rahmen der SchulKinoWochen in Lünen gezeigt – Schulen können sich noch anmelden.

Der Film heißt „Als Paul über das Meer kam“ und wird um 12 Uhr im Cineworld Lünen gezeigt. Das Besondere daran: Die Schülerinnen und Schüler haben die Chance, den Regisseur selbst zu treffen und zum Film zu befragen.

Plätze frei
Es sind noch Plätze frei. Alle Schulklassen im Kreis Unna ab Jahrgangsstufe 10 können im Rahmen der SchulKinoWochen daran teilnehmen. „Filme bieten einen ganz neuen Zugang zu Themen wie Integration und Flucht“, sagt Sevgi Kahraman-Brust vom Kommunalen Integrationszentrum Kreis Unna. „Es gibt zur Filmvorführung auch Unterrichtsmaterial, um das Thema zum Beispiel im Politikunterricht zu vertiefen.“

Das Kommunale Integrationszentrum Kreis Unna hat die Teilnahme gemeinsam mit dem Landschaftsverband Westfalen-Lippe, dem Multikulturellen Forum e.V., Cineworld Lünen und der Friedrich-Ebert-Stiftung geplant und organisiert.

Anmeldungen nimmt Sevgi Kahraman-Brust vom Kommunalen Integrationszentrum Kreis Unna unter Tel. 0 23 07 / 9 24 88 – 74 oder per E-Mail an sevgi.kahraman-brust@kreis-unna.de entgegen. Online-Anmeldungen sind unter www.schulkinowochen.nrw.de/OnlineAnmeldung möglich. Dort sind dann auch Unterrichtsmaterialien zum Herunterladen zu finden. PK | PKU




Einbruch in Getränkemarkt an der Werner Straße: Zigaretten und Spirituosen gestohlen

In der Zeit vom Samstag, 19.30 Uhr, bis zum Sonntag, 2.00 Uhr, warfen bisher unbekannte Täter mittels Gullideckel die Eingangstür eines Getränkemarktes in der Werner Straße ein. Nach Durchsuchen der Räumlichkeiten konnten die Täter mit Zigaretten und Spirituosen unerkannt entkommen.

Zeugen melden sich bitte unter 02307-9210.




Sprachmittler gesucht: Hilfe bei Gesprächen mit Behörde, Schule und Co.

Integration geht über Sprache. Doch wer neu im Land ist und nicht fit im Umgang mit Satzbau, Verben und Co. braucht Unterstützung bei Gesprächen mit der Schule, der Kita oder beim Gang „aufs Amt“. Helfen können Sprachmittler. Das Kommunale Integrationszentrum (KI) Kreis Unna mit Sitz in Bergkamen (Albert-Schweitzer-Haus in Weddinghofen) setzt bereits welche ein, sucht weitere und bietet demnächst wieder Schulungen an.

Katja Arens, Sozialdezernent Torsten Göpfert, Sprachmittler Ahmad Alkadri, Tina Geißen von In Via Unna und die stellvertretende KI-Leiterin Anne Nikbin (v.l.) suchen weitere Sprachmittler. Foto: Linda Ehrhardt

Willkommen sind Menschen, die sich als „Wanderer“ zwischen unterschiedlichen Sprach- und Kulturwelten sicher bewegen können. Die ehrenamtlichen Sprachmittlerinnen und Sprachmittler müssen mindestens 18 Jahre alt sein und sehr gut Deutsch sowie eine zweite Sprache sprechen.

„Wir bieten Schulung und Erfahrungsaustausch“
„Wir sorgen für die Schulung und bieten auch einen regelmäßigen Erfahrungsaustausch an“, erklärt Katja Arens. Sie betreut das Sprachmittlerprojekt beim KI Kreis Unna und macht auch klar, was die Freiwilligen nicht sind: „Sprachmittler sind keine professionellen Dolmetscher und bieten auch keine professionelle Dienstleistung an.“

Die Schulungen werden von In Via Unna e.V. durchgeführt. Die nächsten stehen am 29. und 31. Januar sowie am 2. und 3. März an.

Zur Verfügung stehen sollen die Sprachmittler öffentlichen Einrichtungen wie etwa Kindergärten oder Schulen. Wer Sprachmittler werden oder auf den bereits vorhandenen Sprachpool zurückgreifen möchte, ist beim KI Kreis Unna richtig. Ansprechpartnerinnen sind Katja Arens, Tel. 0 23 07 / 924 88 69, katja.arens@kreis-unna.de, und Ina Ravenschlag, Tel. 0 23 07 / 924 88 68, ina.ravenschlag@kreis-unna.de.

Als kleines Dankschön für die, die ehrenamtliche Sprachmittler werden und so anderen auf ihrem Weg in den deutschen Alltag helfen, gibt es eine Aufwandsentschädigung und die Erstattung von Fahrtkosten.

Mehr Infos bietet ein Faltblatt, das in Schulen, Kindergärten, bei Bildungsträgern, bei der Volkshochschule, in Beratungsstellen und bei Behörden ausliegt. PK | PKU




Mit offenen Wunden und Musiktalent auf dem Weg ins Gymnasium

Emily kann gar nicht genug bekommen. Die Neunjährige tunkt gerade noch etwas in eine Substanz mit Farbe und läuft dann schon mit der Sicherheitsbrille auf der Nase weiter zum nächsten Tisch. Dort warten noch mehr Chemie-Experimente auf sie. „Ich muss zuhause alles in der Küche in der Sicherheit bringen, weil selbst die Speisestärke für Versuche benutzt wird“, erzählt ihre Mutter schmunzelnd. Seife macht Emily selbst, sogar Knete. Keine Frage: Chemie wird ihr Lieblingsfach am Städtischen Gymnasium Bergkamen. Denn hier möchte sie unbedingt weiterlernen. Wie schon ihr Bruder.

Mit offenen Wunden geht es an die Chemie-Experimente.

Talent am Instrument zeigten viele künftige Schüler, die sich zum ersten Mal am Cello ausprobierten.

Im Musikraum versteht man dagegen sein eigenes Wort nicht beim Tag der offenen Tür. Hier wird in die Trompete oder ins Fagott geblasen, was die Lungen hergeben. Ein potenzieller künftiger Schüler streicht ganz vorsichtig mit dem Bogen über die Seiten des Cellos. Seine Helferin zieht die Augenbrauen hoch, korrigiert ein wenig die Handhaltung und ist restlos begeistert: „Das funktioniert aber schon ganz toll!“, lobt sie. Ihr „Schüler“ hat sich gerade zum ersten Mal in seinem Leben an diesem Instrument ausprobiert. Ob er eine Verstärkung der Orchester-Klasse wird? „Ich möchte auf jeden Fall ein Instrument lernen“, sagt er und streicht mit einem zufriedenen Lächeln weiter über die summenden Seiten.

Der 3-D-Drucker summt fleißig im Hintergrund. Er hat bereits zahlreiche Bauteile für eigene Bionik-Kreationen der Technik-Schüler geformt.

Die drei Stunden am Samstag waren randvoll gepackt. Mit dem Laufzettel stürmten die Grundschüler, die demnächst gern das Gymnasium besuchen wollen, durch alle Klassen und Abteilungen. Denn hier gab es viel zu entdecken. Im Technikraum summte ein 3-D-Drucker eifrig vor sich hin. Er formte wie durch Zauberhand Buchstaben aus einer Plastikmasse. Der Drucker ist ein wertvoller Helfer für die AG, die ihre eigenen Roboter baut. „Die Teile, die wir benötigen, drucken wir damit selbst“, erzählen die Schüler. Im Internet recherchieren sie gerade, wie sie die geeigneten Patinen für Servos bekommen, die später ihren Roboter gelenkig machen. Er soll auf sechs Beinen laufen können wie ein Insekt. Andere Schüler tüfteln an einer Hand, die nicht nur das „Peace-Zeichen“ formieren kann. Möglich macht all dies ein Geschenk einer Stiftung, die dem Gymnasium zwei Lego-Robotik-Pakete zur Verfügung stellt. Damit können die Schüler ihre eigenen Roboter bauen und programmieren und im Laufe ihrer Schul-Karriere sogar ganz eigene Bionik-Kreationen entwerfen.

Von G8 zurück auf G9: Viele Fragen und Gespräche

„Viele rote Punkte“ gibt es unter dem Mikroskop zu sehen, wenn dort Zellen untersucht werden.

100 neue Schüler könnten es im neuen Schuljahr am Städtischen Gymnasium werden. Das einzuschätzen, ist allerdings auch für Schulleiterin Bärbel Heidenreich zum jetzigen Zeitpunkt schwer. Fest steht: „Der Andrang heute war sehr gut, auch die Infoabende für die Eltern und der Probeunterricht vor den Weihnachtsferien waren gut besucht.“ Am meisten interessiert die Eltern, wie der Übergang von G8 zu G9 im neuen Schuljahr genau aussehen wird. Viele wollten wissen, wie die Förderstrukturen für Schüler aussehen, die nicht uneingeschränkt für das Gymnasium geeignet sind. Deutschförderung, Lehrerversorgung, Klassenzusammensetzungen, der gemeinsame Schulbesuch für Zwillinge: Es gab haufenweise Fragen und viele Gespräche.

Beeindruckende Kunstwerke waren in der Kunstausstellung der Schüler zu bestaunen.

Denn das Gymnasium hat viel zu bieten – künftig noch mehr. Die digitale Ausrüstung soll verstärkt werden, es soll Dokumentenkameras und Beamer für jede Klasse geben. Ein Arbeitskreis beschäftigt sich gerade mit einem Konzept für die Einbindung mobiler Endgeräte in den Unterricht. Der musikalische Schwerpunkt mit dem Bachkreis, viele gemeinsame Projekte der Schüler: Das Städtische Gymnasium hat einiges zu bieten.

So entstehen offene Wunden: Die Schulsanitäterinnen zeigen, wie es geht.

Besonders begehrt waren an diesem Samstag allerdings neben der Tombola und diversen Quiz etwa zum Schulgarten offene Wunden. Die klafften so täuschen echt auf Stirnen, Armen und Händen, dass mancher Besucher erst einmal erschrocken innehielt. Die Urheber waren die Künstlerinnen vom Schulsanitätsdienst. Die hatten sich selbst die Kunst der täuschend echten Maskerade beigebracht – eigentlich für gruselige Halloween-Feiern, aber auch für praktische Übungen. Mit Vaseline, Wachs, Spatel und Kunstblut in verschiedenen Farbtönen triefte aus vielen Gesichtern beim Tag der offenen Tür Blut. Normalerweise sorgen die Schulsanitäter dafür, dass es aufhört zu fließen – etwa beim Pausendienst oder im Sani-Raum. Dafür werden sie von besonders geschulten Lehrern in einem Erste-Hilfe-Dienst eigens ausgebildet.




Als fleißige EconoBees oder Lebensretter ins Realschulleben starten

Es war ein Testlauf und er hat bestens geklappt. Zum ersten Mal hatte die Realschule Oberaden ihren Tag der offenen Tür am Freitag auf den späten Nachmittag verlegt. Und die potenziellen künftigen Schüler kamen in rauen Mengen. „Es sieht so aus, als ob es mehr wären als noch im letzten Jahr“, ist Konrektor Jörg Lange zufrieden. Informationsveranstaltungen für die Eltern und eine Schulrallye für die Schüler: Es gab ein reges Hin und Her in allen Klassen.

Ganz schön spannend: Eine Libelle unter dem Mikroskop.

Mit Henna wird der Arm von Künstschülern verziert.

Lea (9) ist hin und weg von der Realschule. Sie hat in der letzten Klasse der Grundschule die Empfehlung für diese Schulform bekommen. Für sie steht fest, dass sie unbedingt demnächst in Oberaden weiter lernen möchte. „Kunst finde ich besonders toll“, erzählt sie, während ihr Arm mit einem Kunstwerk aus Henna von Kunstschülerinnen verziert wird. „Ich zeichne auch selbst und designe gern Klamotten“, berichtet sie weiter. Chemie hat ihr aber auch gut gefallen. „Hier gibt es heute so viel zu entdecken, das ist toll“, schildert sie ihre Eindrücke vom Tag der offenen Tür.

 

Der Roboter findet seinen Weg selbst – mit Sensoren.

Der Roboter schickt ein rotes Licht auf den Boden und findet problemlos den dicken schwarzen Strich. Mit einem Surren folgt er ihm ein Mal rundherum über den Tisch. Wie er das genau machen soll, das haben ihm die Schüler selbst einprogrammiert. Das ist nur eines von vielen besonderen Angeboten, die es an der Realschule Oberaden gibt. Hier sind auch die „Fitten Füchse“ unterwegs, die sich nicht nur mit Sport, sondern auch mit Gesundheit fit halten. CuL bedeutet computerunterstütztes Lernen und die EconoBees beschäftigen sich mit Wirtschaft und Sozialem in der praktischen Anwendung, etwa wenn es um den klugen Umgang mit dem Taschengeld geht. Das Angebot wird im kommenden Schuljahr neu eingeführt.

Mit der Größe und Kooperationen punkten

Mit der Pipette herausfinden, was sich genau im Glas befindet.

Die Realschule punktet aber auch mit ihrer Größe. 500 Schüler sorgen dafür, dass es familiär zugeht. „Außerdem bieten wir das Berufswahlsiegel für die älteren Schüler an, wir haben im Handball und Fußball Kooperationen, besuchen regelmäßig Bayer und haben und in der Zusammenarbeit mit den Universitäten Dortmund und Duisburg können Projekte entwickelt werden, die unsere Schüler sehr differenziert stärken“, betont Jörg Lange.

Fliegen vorzüglich: Selbstgebastelte Fallschirme.

 

 

Im Bistro gab es nicht nur selbstgemachte Smoothies und Waffeln, sondern auch Musik vom Klavier. Unter dem Mikroskop wurden Libellen haargenau betrachtet, einen Raum weiter flatterten selbstgebastelte Fallschirme zu Boden und Papier hob mithilfe von Flammen in die Luft ab. Am Dummie arbeitete sich mancher ab. Denn hier ging es darum, Leben mithilfe der Herzdruckmassage und Mund-zu-Mund-Beatmung zu retten. Wie das geht, das wussten die Schulsanitäter ganz genau. Sie bekommen ein Mal pro Woche ein Jahr lang eine Sanitäter-Ausbildung, Dabei lernen sie, wie sie reagieren müssen, wenn jemand hyperventiliert, einen Herz-Kreislauf-Stillstand erleidet oder einen Schlaganfall hat. Alle Teilnehmer haben ein Notfall-Handy und können dank genauer Einweisung in den Sanitätsraum der Schule sofort helfen, wenn ein Schüler einen Fahrrad-Unfall hat oder es Blessuren auf dem Schulhof gibt.

Wiederbelebung an der Puppe: Die Schulsanitäter wissen, wie es geht.

Für den neunjährigen Leon war das ein spannender Tag. „Mathe war am besten“, resümiert er. Neben dem Erforschen der Quader hatte er aber im Geschicklichkeitsparcours mit dem Ball und den Hockeyschläger viel Spaß. Mit seinen Eltern besucht er noch die andere Bergkamener Realschule und schaut sich vorsichtshalber auch die Gymnasien an – „für den Fall, dass es hier nicht klappt“.




Klangkosmos Weltmusik mit Vaca Mariposa aus Venezuela im Trauzimmer der Marina Rünthe

Facettenreiche Volksmusik aus Venezuela bietet der Klangkosmos Weltmusik am Montag, 19. Februar, ab 20.00 Uhr. Das Ensemble “Vaca Mariposa” (“Schmetterlingskuh”) gastiert dann im Trauzimmer in der Marina Rünthe.

Das Trio Vaca Mariposa gastiert am 19. Februar im Trauzimmer der Marina Rünthe.

Das Repertoire des Trios Vaca Mariposa ist inspiriert von traditionellen Formen der Música Criolla Venezolana und besteht hauptsächlich aus venezolanischen Liedern der 1960er -1970er Jahre. Dies war eine ganz besondere Epoche. Nach dem Ende der Diktatur fand eine Demokratisierung des Landes statt. In dieser Zeit stieg der Wohlstand schnell durch den Export von Erdöl, so dass Venezuela zu einem der reichsten Länder Südamerikas wurde. Dies hatte auch Auswirkungen auf die Musikkultur, die sich neu definierte, sodass viele neue Stile und Lieder entstanden. Aber auch das traditionelle Repertoire wurde wiederentdeckt, neu bearbeitet und zeitgenössisch interpretiert.

Das Trio Vaca Mariposa widmet sich dem Repertoire dieser Zeit, gespielt von den Multi-Instrumentalisten der Gruppe auf typischen Instrumenten Venezuelas: der viersaitigen Cuatro,

Der Name „Vaca Mariposa“ (Schmetterlingskuh) bezieht sich auf das berühmte Lied von Simón Díaz „El becerrito“, in dem er von einer Vaca Mariposa spricht, die von der reichen Vegetation des Landes und anderen Tieren unterstützt wird, um ihr Kalb vor den Menschen zu schützen. Diese Figur ist allgegenwärtig in der venezulanischen Volksmusik und verdankt seinen Spitznamen den dunklen Fellflecken der Kühe, die an die Flügel von Schmetterlingen erinnern.

Venezulanische Musik ist eine unendliche Liebesgeschichte der Klänge, Rhythmen, Stimmen, Melodien, aber auch der Sprache, des Gesangs und der Poesie. In Venezuela singt man fast immer und überall: in der Natur, während der Arbeit und im Alltag – von Sonnenaufgang bis zum Einbruch der Dunkelheit. Es singen die Hirten auf den großen Ebenen des Landes. Ihre „Tonadas“ sind improvisierte a capella Klagelieder, in denen sie die Landschaft, ihre Freunden und ihr Leid besingen. Man singt zur Arbeit auf den Feldern, während der Ernte, beim Dreschen des Getreides und beim Schälen der Maiskolben. Es wird gesungen, um die Tiere zu beruhigen, sie zu rufen oder zu melken.

Man musiziert bei Festen den Joropo, die Musik der weiten Ebenen im Hinterland der karibischen Küste. Es ist ein schneller Tanz, der mit Harfe, Maracas, Cuatro und Bandola gespielt wird. Man singt dabei über die Liebe, die Verführung, während der Markttage oder einfach über das Leben.

Auch der Walzer ist sehr präsent in der venezolanischen Musik, ebenso der Merengue, der in Caracas in den 1920er Jahren entstand. Er verdankt seine besondere Stimmung einem ungleichen 5/8 Rhythmus, der einzigartig auf dem südamerikanischen Kontinent ist und nichts mit dem Merengue aus der Dominikanischen Republik zu tun hat.

Tickets für das Konzert sind zum Preis von 5,00 Euro erhältlich im Kulturreferat Bergkamen (Tel.: 02307/965-464), und an der Abendkasse!

Weitere Infos unter www.klangkosmos-nrw.de




16. Lesewettbewerb des sechsten Jahrgangs der weiterführenden Schulen

In diesem Jahr findet zum 16. Mal in Folge der Lesewettbewerb des sechsten Jahrgangs der weiterführenden Schulen in Bergkamen auf Einladung des Kulturreferates und des Amtes für Schulverwaltung, Weiterbildung und Sport statt.

Am Montag, 22. Januar, treffen um 15 Uhr die ersten und zweiten Gewinnerinnen und Gewinner der schulinternen Lesewettbewerbe in den Räumlichkeiten der Bergkamener Stadtbibliothek auf eine fachkundige Jury. Vier beruflich oder privat eng mit dem Thema „Lesen“ verbundene Juroren werden ihr besonderes Augenmerk auf das Textverständnis, die Lesetechnik sowie die Gestaltung des Textes richten, wenn die Kinder aus einem Buch ihrer Wahl eine kurze Passage vorlesen.

Für die Jury konnten erneut zwei bekannte Schriftsteller aus Kamen Raimon Weber und Klaus Goehrke, sowie der Landtagsabgeordnete und ehemalige Schulleiter der Bergkamener Heide-Hauptschule Rüdiger Weiß sowie die Leiterin der Bergkamener Stadtbibliothek Jutta Koch, gewonnen werden.

Als Lohn für ihre Leistungen winken den jungen Vorlesern Urkunden und Büchergutscheine. Die drei Erstplatzieren dürfen sich darüber hinaus über einen Gutschein für ein Projekt der Bergkamener Jugendkunstschule freuen.




Schlichten statt Richten! Stadt sucht eine neue Schiedsperson für Bergkamen-Mitte

Die Schiedsperson für den Bezirk Bergkamen-Mitte Otto Popeck ist nach über 15 Jahren Tätigkeit aus Altersgründen ausgeschieden.

Aus diesem Grund sucht die Stadt Bergkamen einen Nachfolger/eine Nachfolgerin für die Aufgabe der Schiedsperson für den Bezirk Bergkamen-Mitte. Das Schiedsamt ist ein Ehrenamt. Die Schiedsperson wird vom Rat der Stadt für die Dauer von fünf Jahren gewählt und vom Amtsgericht Kamen bestellt.

Die gesuchte Person muss zwingend in der östlichen Hälfte des Stadtteils Mitte wohnen, mindestens 30 Jahre alt sein und sollte das 70. Lebensjahr noch nicht überschritten haben.

Der Bezirk grenzt im Norden an den Stadtteil Rünthe, im Osten an die Werner Straße, im Süden an die Stadtgrenze zu Kamen und wird im Westen begrenzt durch den Verlauf Justus-Liebig-Straße, Hegelstraße, Fichtestraße, Wilhelmstraße, Heinrichstraße und Augustweg. Schiedspersonen sind bewusst so ausgewählt, dass sie aus der Nachbarschaft kommen und sich schon deshalb meist gut mit den Streitpunkten auskennen.

Die außergerichtliche Streitschlichtung stellt die wesentliche Aufgabe der Schiedspersonen dar. Spezielle Vorkenntnisse sind allerdings nicht erforderlich. Die künftige Schiedsperson wird durch ein Seminar auf das Amt vorbereitet und kann sich bei Rechtsfragen Unterstützung bei dem Rechtsamt der Stadt holen. Schiedspersonen sollten über Lebenserfahrung und viel gesundem Menschenverstand verfügen. Sie sollten die Fähigkeit zum Zuhören und zur Unparteilichkeit mitbringen, ebenso wie das Bestreben, nachbarschaftliche Problemfälle sowie Privatklagedelikte, wie z. B. Hausfriedensbruch, Beleidigung, Bedrohung, Sachbeschädigung, einvernehmlich beizulegen. Ziel der Streitschlichtung ist es, gemeinsam mit den zerstrittenen Parteien eine tragfähige und für beide Parteien akzeptable Lösung zu finden.

Wenn Sie sich vorstellen können, dieses Ehrenamt auszuüben, dann bewerben Sie sich mit einem kurzen Anschreiben sowie Ihrem Lebenslauf beim Rechtsamt der Stadt Bergkamen, Rathausplatz 1, 59192 Bergkamen. Bewerbungen von Menschen mit Migrationshintergrund sind ausdrücklich erwünscht.

Sollten Sie hierzu noch Fragen haben, steht Ihnen das Rechtsamt der Stadt Bergkamen unter der Telefonnummer 0 23 07/9 65–2 42 gerne für weitere Auskünfte zur Verfügung.

Falls Sie den Wunsch haben, im Vorfeld mit einer bereits tätigen Schiedsperson über ihre Erfahrungen zu sprechen, ist das Rechtsamt auch gerne bereit, den Kontakt herzustellen.

Weitere Informationen zu diesem verantwortungsvollen und interessanten Ehrenamt finden Sie auf der Internetseite des Bundes Deutscher Schiedsmänner und Schiedsfrauen unter www.schiedsamt.de oder auf der Internetseite der Stadt Bergkamen, unter „Rat, Verwaltung, Stadtinformationen“ – Stichwort „Schiedspersonen“.