Immer weniger Insekten: Experte berichtet über Untersuchungen
In den letzten Jahrzehnten sind nicht nur viele heimische Insekten ausgestorben, es gibt auch einen Rückgang bei der Biomasse von eigentlich häufigen Insektenarten. Ohne Fluginsekten gerät jedoch die gesamte Nahrungskette in Gefahr; Blumen und Bäume werden nicht mehr bestäubt und Vögeln und Fledermäusen fehlt die Nahrung.
Der allgemeine Rückgang von Insekten in der Landschaft hat bisher erstaunlich wenig Aufmerksamkeit bekommen. Liegt das vielleicht daran, dass viele Menschen Insekten für schädlich, gefährlich oder mindestens unangenehm halten? Insektenspezialist Dr. Martin Sorg vom Entomologischen Verein Krefeld berichtet am Mittwoch, 26. April, in der Ökologiestation in Bergkamen-Heil über Untersuchungen zu dieser Thematik. Der etwa einstündige Vortrag der Naturförderungsgesellschaft für den Kreis Unna beginnt um 20 Uhr.
Kräuter richtig pflanzen, pflegen und verarbeiten
Alle „Garten- und Balkonfreunde“, die Lust auf Kräuter haben, lädt das Garten-Center Röttger am Samstag, 22. April, von 11 bis 15 Uhr ein zu einer Aktion zum Thema „Wie pflege ich meine Kräuter im Garten und pflanze sie richtig an?“
Dazu gibt es eine Infoveranstaltung mit Fachgärtnern sowie einen „Kochclub“, bei dem Köche etwas erzählen zur Verarbeitung von frischen Kräutern. Darüber hinaus gibt es Tipps für leckeres Kochen mit dem aromatischen „Grünzeug“.
Berufsvorbereitende Bildungsmaßnahme baut Brücke zur Ausbildungsstelle
Niklas Giesecke hat (endlich) eine berufliche Perspektive: Der 19-jährige startet Anfang August 2017 seine Ausbildung als Modellbaumechaniker bei der Firma Hundhausen in Schwerte. Vermittelt hat ihn, im Rahmen einer von der Agentur für Arbeit geförderten berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahme, die Werkstatt im Kreis Unna. „Ich kann nur jedem empfehlen, der keine Lehrstelle hat oder nicht weiß, welchen Beruf er ergreifen will, an so einer Maßnahme teilzunehmen“, rät Niklas Giesecke ausbildungs-platzsuchenden Jugendlichen.
Wer wissen will, wie er seine Chance auf eine Ausbildungsstelle verbessert, kann sich bei der Agentur für Arbeit Unna informieren. Eine offene Sprechstunde bietet Berufsberaterin Marlies Langhorst am Freitag, 28. April, zwischen 9 und 10.30 Uhr an. „Wir wollen die jungen Menschen bei der Berufswahl und der Ausbildungsplatzsuche unterstützen. Über die Bildungsmaßnahme konnten wir gemeinsam mit der Werkstatt im vergangenen Jahr 35 Jugendliche in betriebliche und schulische Ausbildung vermitteln.“
Für das kommende Jahr sind noch Bewerber willkommen. Ein erfahrenes Team aus Sozialpädagogen, Ausbildern und Lehrkräften unterstützt die Jugendlichen während der gesamten Maßnahmedauer. Sie helfen bei der Wahl des Berufs, bei der Praktikumssuche sowie bei Bewerbungen auf Ausbildungsstellen. Vorausgehen kann ein Kompetenz-Check zur Ermittlung der Stärken und Schwächen und bei Bedarf auch eine Unterstützung bei persönlichen Fragestellungen. Darüber hinaus werden mehrwöchige Praktika bei heimischen Firmen durchgeführt. Die Jugendlichen haben während der Maßnahme die Möglichkeit, unterschiedliche Berufe kennen zu lernen, ihre sozialen und auch fachlichen Kompetenzen auszubauen und nicht zuletzt auch Unterstützung bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz zu bekommen.
Die Mitarbeiter der Werkstatt im Kreis Unna nutzen ihre Kontakte zu heimischen Betrieben und bringen die Bewerber mit den richtigen Unternehmen zusammen. So ist es im Fall von Niklas Giesecke geschehen. „Wir profitieren von den Empfehlungen der Werkstatt im Kreis Unna, weil die ausgewählten Jugendlichen technikaffin und sehr gut auf ihre Ausbildung vorbereitet sind“, sagt Sarah Köster von der Firma Hundhausen. Das Schwerter Unternehmen kooperiert schon seit vielen Jahren mit der Werkstatt im Kreis Unna und hat vielen Jugendlichen eine berufliche Perspektive gegeben. Die Berufsvorbereitende Bildungsmaßnahme wird von der Agentur für Arbeit finanziert. Interessierte Jugendliche können die offene Sprechstunde in der Agentur für Arbeit Unna nutzen und sich beraten lassen.
Also, Termin vormerken: Freitag, 28. April, von 9 bis 10.30 Uhr findet eine kostenlose Sprechstunde für ausbildungsplatzsuchende Jugendliche unter 25 Jahren bei der Agentur für Arbeit Unna, Nordring 14, 59423 Unna, Raum 315, statt.
Mehr Mut zum naturnahen Garten
Ziergarten oder Nutzgarten, Bauerngarten oder Steingarten – die Entscheidung bei der Gartengestaltung fällt nicht immer leicht. Ein naturnaher Garten ist jedenfalls sowohl ein kleines Paradies für den Menschen als auch Refugium für wildlebende Tiere und Pflanzen.
Ein Vorschlag des Kreis-Fachbereichs Natur und Umwelt lautet daher: Wie wäre es, den Garten auch im Hinblick auf die bedrohte Tier- und Pflanzenwelt zu gestalten? Immerhin ist die Gesamtfläche aller Gärten im Land viermal größer als die Fläche der Naturschutzgebiete in Nordrhein-Westfalen.
Peter Driesch, Leiter der unteren Naturschutzbehörde, kennt und nennt einige Tipps für den natürlich schönen Garten. So können kleine Flächen geschaffen werden, die Schmetterlingen, Bienen, Hummeln und anderen Insekten als „Futterplatz“ dienen, Nistmöglichkeiten und Unterschlupf für Singvögel und Spitzmäuse bieten oder Tieren das Abtauchen ins Wasser erlauben. Alte Mauern sind z.B. bei Eidechsen begehrte Anlaufpunkte, dicht gepflanzte Hecken begeistern unter anderem den Zaunkönig, und im Laub igelt sich bekanntlich ein kleines Stacheltier gerne ein.
Ein weiterer Tipp des Kreis-Naturschutzexperten lautet: Alte Obstbäume auf keinen Fall fällen! Sie dienen nicht nur Höhlenbrütern als Nistplatz, sondern bieten z.B. Fledermäusen Unterschlupf und Sicherheit. Natürlich wertvoll und optisch einfach schön ist ein kleiner Tümpel oder Teich. Wer die flachen Ufer mit Sumpfdotterblume, Binsen oder Rohrkolben bepflanzt, braucht nicht lange auf Gäste wie Libellen, Wasserkäfer oder Frösche zu warten.
Verzichten sollte man im naturnahen Garten auf den Einsatz von Giften, denn ungebetene Gäste werden von Meisen, Rotkehlchen, Zaunkönigen, Igeln, Fröschen, Kröten oder Marienkäfern tierisch gut beseitigt. So befreit ein Meisenpaar Büsche und Bäume täglich von etwa 1.000 Schädlingen, um seinen Nachwuchs satt zu kriegen. Und der Igel kennt bei Mäusen, Schnecken und schädlichen Insekten kein Pardon.
Selbstverständlich gilt: Der Bewuchs für den Naturgarten muss aus dem reichhaltigen Sortiment eines Pflanzenhandels stammen und nicht aus der ohnehin schon gefährdeten freien Natur.
Neue Brücke über den Hornebach
Die Brücke, die die Wesseler Straße zwischen Werne und Werne-Wessel über den Hornebach führt, ist in die Jahre gekommen. Sie darf nicht zuletzt deshalb nur von Fahrzeugen mit einem Gesamtgewicht von bis zu 12 Tonnen befahren werden. Das wird sich in absehbarer Zeit aber ändern.
Der Kreis setzt seine Planung in die Tat um und baut an der Wesseler Straße (K 5) eine neue Brücke über den Hornebach. Die Arbeiten laufen am 25. April mit der Baustelleneinrichtung an und werden voraussichtlich bis Ende Juli dauern. Während der Bauzeit wird die Wesseler Straße komplett gesperrt werden. Eine Umleitung über die Münsterstraße (B 54), die Nordlippestraße (L 518) und die Herberner Straße (L 844) wird ausgeschildert.
Die Baumaßnahme ist im Kreishaushalt mit rund 330.000 Euro veranschlagt.
10,6 Mio. Euro für kulturelle Bildung für jedes Kind
Insgesamt 150 Kommunen mit 61.179 Schülerinnen und Schülern in 814 Grund- und Förderschulen in Nordrhein-Westfalen nehmen im laufenden Schuljahr 2016/2017 an „JeKits – Jedem Kind Instrumente, Tanzen, Singen“ teil.
Die Landesförderung für das Programm beläuft sich für das Jahr 2017 auf knapp 10,6 Millionen Euro. Einen entsprechenden Förderbescheid übergab Regierungspräsidentin Diana Ewert heute, 19. April, an Birgit Walter, Vorstand der JeKits-Stiftung, die Trägerin des gleichnamigen Projektes ist.
Zunächst ist das Förderprogramm für kulturelle Bildung unter dem Namen „Jedem Kind ein Instrument“ („JeKi“) im Jahr 2007 schwerpunktmäßig im Ruhrgebiet entstanden. Da „JeKi“ ab dem Schuljahr 2015/16 mit neuem Konzept und mit dem neuen Namen „JeKits – Jedem Kind Instrumente, Tanzen, Singen“ auf ganz Nordrhein-Westfalen ausgedehnt wurde, erfolgte zugleich auch eine Umbenennung der Stiftung Jedem Kind ein Instrument in JeKits-Stiftung.
Langfristig soll ein Drittel aller Grundschulkinder in Nordrhein-Westfalen mit JeKits erreicht werden. Jede JeKits-Grundschule bietet einen der drei Schwerpunkte Instrumente, Tanzen oder Singen an ihrer Schule an.
Im diesem Schuljahr führen 639 Grundschulen Kinder an ein Musikinstrument heran. 81 Grundschulen bieten den Schwerpunkt Tanzen und weitere 94 Schulen den Schwerpunkt Singen an. Die teilnehmenden Schulen arbeiten dabei mit 126 außerschulischen Kooperationspartnern (wie zum Beispiel Musikschulen oder Tanzinstitutionen) zusammen.
Die JeKits-Stiftung fördert mit den Landesmitteln die Ausgaben für Musikinstrumente, Lehrkraftkosten, Koordinierungskosten und für den Ausgleich der Sozialbefreiung und Geschwisterermäßigung in den jeweiligen Kommunen. Dafür müssen diese bei der Stiftung Anträge stellen.
Der Vorstand und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der JeKits-Stiftung beraten die Schulen und ihre außerschulischen Kooperationspartner bei der Umsetzung des neuen JeKits-Programms sowie des parallel dazu auslaufenden JeKi-Programms. Sie übernehmen überregionale Aufgaben (z.B. Konzeption, Kommunikation, Fortbildung der Lehrkräfte) und gewährleisten den Wissenstransfer in die Kommunen, die Grundschulen sowie deren außerschulische Kooperationspartner wie beispielsweise Musikschulen (in kommunaler oder freier Trägerschaft) oder Tanzinstitutionen.
Landtagswahl: Etwa 36.500 sind wahlberechtigt
Zurzeit werden die Wahlbenachrichtigungskarten für die rund 36.500 Wahlberechtigten zur Landtagswahl am 14. Mai verteilt. Somit können alle wahlberechtigten Personen, die an dem Wahltag verhindert sind persönlich ins Wahllokal zu gehen, ab sofort die Briefwahlunterlagen beantragen.
Sollte jemand bis einschließlich Samstag, 22. April 2017, keine Wahlbenachrichtigungskarte erhalten haben, wird darum gebeten, sich kurzfristig mit dem Wahlamt der Stadt Bergkamen, Rathausplatz 1, in Verbindung zu setzen. Das Wahlamt ist telefonisch unter der Nummer: 02307/965-236 zu erreichen.
Hinsichtlich der Durchführung der Briefwahl bestehen folgende Möglichkeiten:
Im Briefwahlbüro im Ratstrakt des Rathauses (gegenüber Haupteingang Rathaus) kann sofort direkt gewählt werden. Die Rückseite der Wahlbenachrichtigungskarte (=Wahlscheinantrag) muss hierzu ausgefüllt und persönlich unterschrieben Zu den auf der Wahlbenachrichtigungskarte genannten Öffnungszeiten können direkt die Stimmen abgegeben werden.
Die ausgefüllte Rückseite der Wahlbenachrichtigungskarte wird in einem adressierten Briefumschlag an das Wahlamt geschickt. Internetnutzer können auch gleich „online“ unter www.bergkamen.de den Wahlscheinantrag ausfüllen.
Vom Wahlamt werden dann die Briefwahlunterlagen unverzüglich an die gewünschte Adresse geschickt. Diese können sowohl an die Wohnungsanschrift als auch z.B. direkt in den Urlaubsort geschickt werden. Dazu muss nur die entsprechende Adresse angegeben werden.
Neue Wahllokale bei dieser Wahl sind in Bergkamen-Mitte: Schillerschule (dort 2 Wahllokale) für Gaststätte Toscana und Firma Phomera (ehemals Schlüter) für Gaststätte Rotes Schloss Bergkamen-Oberaden: Ehemalige Albert-Schweitzer-Schule (dort 2 Wahllokale) für Alisoschule und Römerberg Sporthalle (Jugendraum) für Gaststätte Zum Stadion Bergkamen-Weddinghofen: Albert-Schweitzer-Haus (dort 2 Wahllokale) für Goekenhof
Abschließend erklärt Thomas Hartl vom Wahlamt der Stadt Bergkamen, dass in der kommenden Woche während der Dienststunden im Rathaus der Stadt Bergkamen, 1. Etage, Zimmer 118, das Wählerverzeichnis für die Wahlen zur Einsicht ausliegt. Diese Auslegung dient insbesondere dazu, mögliche Fehler zu erkennen und zu beheben. Insbesondere sollten diejenigen, die bisher noch keine Wahlbenachrichtigungskarten erhalten haben, deswegen kurz mit dem Wahlamt der Stadtverwaltung Kontakt aufnehmen.
Weitere Informationen zur Wahl gibt es auch im Internet unter www.bergkamen.de .
Barrierefreie Führungen über den Nordberg und durch den Sportboothafen Marina Rünthe
Gleich zwei Führungen stehen am kommenden Sonntag, 23. April, auf dem Programm des Bergkamener Gästeführerrings. Im Stadtteil Bergkamen-Mitte besteht die Gelegenheit, an einer barrierefreien Rundwanderung über den Nordberg, durch die „Alte Kolonie“ und den so genannten „Zechenpark“ und durch andere Bereiche der früheren Gemeindemitte „Alt“-Bergkamens teilzunehmen. Gestartet wird zu der etwa zweieinhalbstündigen Fuß-Wanderung um 10 Uhr vor dem Rathaus-Haupteingang gegenüber dem Ratstrakt am Rathausplatz (Busbahnhof).
Die Leitung liegt in den Händen von Gästeführer Gerd Koepe, der anschaulich über den unübersehbaren Wandel des Nordbergs und seiner Umgebung sowie über den Werdegang und das Ende der einstigen großen Bergkamener Doppelschachtanlage Grimberg I/II (später Monopol) zu berichten weiß.
Für die Teilnahme an der etwa zweieinhalbstündigen Rundwanderung ist pro Person ein Kostenbeitrag von drei Euro zu entrichten. Für Kinder bis zu zwölf Jahren ist die Teilnahme an der Wanderung kostenfrei. Die Führung findet allerdings nur statt, wenn zu Beginn mindestens fünf Personen anwesend sind.
Die andere Führung findet in Bergkamen-Rünthe statt. Dort steht Gästeführer Detlef Göke um 11 Uhr wieder im Westen des Hafengebietes am Wendeplatz vor dem Restaurant „Am Yachthafen“ (California) am Hafenweg bereit, um interessierten Besucher und Besucherinnen von dort aus mit auf einen etwa zweistündigen Gang durch den Hafen mitzunehmen.
Unter dem Motto „Lastkähne, Motoryachten, der Kanal und ein Hafen“ wird Detlef Göke den inzwischen weit über die Grenzen Bergkamen hinaus bekannten Hafen in Rünthe mit all seinen Einrichtungen und Angeboten genauer vorstellen.
Auch für die Teilnahme an diesem etwa zweistündigen Rundgang ist pro Person ein Kostenbeitrag von drei Euro zu entrichten. Für Kinder bis zu zwölf Jahren ist die Teilnahme frei. Die Führung findet auch in diesem Falle allerdings nur statt, wenn sich bis zu ihrem Beginn mindestens fünf interessierte Personen am Ausgangspunkt einfinden.
Facebook macht Erstwähler fit für Landtagswahl
Erst- und Zweitstimme, aktives und passives Wahlrecht, Urnen- oder Briefwahl: Wer zum ersten Mal wählt, hat viele Fragen. Antworten liefern kurze Videoclips, die Studenten im Auftrag des Landeswahlleiters erstellt haben und die ab sofort abruf bar sind.
Die beiden Studenten Johanna Germies und Gerson Kerinnes führen Erstwähler mit Hilfe der Clips durch den Informations-Dschungel rund um die Landtagswahl am 14. Mai. Sie werfen einen Blick hinter die Kulissen des nordrhein-westfälischen Landtags in Düsseldorf, sprechen z.B. mit der Landtagspräsidentin Carina Gödecke oder auch mit Landeswahleiter Wolfgang Schellen.
Interessierte können auf der Facebook-Seite „Die Erstwähler“ ab sofort das erste Video ansehen. In den kommenden Wochen gibt es dann immer wieder neue Clips.
Sie werden als Vorboten des Sommers sehnsüchtig erwartet: Die Mehlschwalben, die in diesen Tagen wieder in heimischen Gefilden eintreffen und uns nicht nur als kleine Flugkünstler, sondern auch als nützliche Insektenfänger erfreuen.
Doch ihr natürlicher Lebensraum wird knapp, warnt der Fachbereich Natur und Umwelt des Kreises, denn die Mehlschwalbe benötigt offene Landschaften mit unaufgeräumten, nicht versiegelten Flächen. Hier nimmt sie an Pfützen und Gewässerrändern Lehm auf, den sie für ihren Nestbau benötigt. Mit zunehmender Verstädterung der Siedlungen werden die Bestände der Mehlschwalben immer geringer.
Nistmaterial und Kot der Schwalben sind zwar nicht ätzend, aber für viele ordnungsliebende Hausbesitzer trotzdem ein Ärgernis. Oft entfernen sie dann gleich die kompletten Nester oder bringen bereits im Vorfeld „Flatterbändchen“ an, um die Tiere am Nestbau zu hindern. Beides ist strengstens verboten. Dabei ist das Problem ganz einfach zu lösen: Ein kleines Auffangbrett, das unter den Nestern angebracht wird, fängt den Kot auf und muss nur einmal im Jahr gereinigt werden.
Nahezu keine Probleme durch Vogelkot verursacht der Mauersegler. Dieser für den Laien ähnlich wie eine Schwalbe aussehende Vogel frisst, trinkt und schläft im Fliegen. Nur für das Brutgeschäft braucht der Mauersegler festen Boden unter seinen zierlichen Füßen. Hierfür baut er keine Lehmnester an Mauern, sondern in Spalten und Hohlräumen unter Dächern.
Sollen Dachsanierungen bei Dächern vorgenommen werden, unter denen Mauersegler brüten oder im Vorjahr gebrütet haben, sollte unbedingt Kontakt mit der Unteren Landschaftsbehörde beim Kreis aufgenommen werden. Eine Beseitigung der Nester ist verboten, gemeinsam kann aber nahezu immer eine für alle befriedigende Lösung gefunden werden.
Für mehr Vielfalt: Pflanzgut für Streuobstwiesen vom Kreis
Der heimischen Landschaft zu noch mehr Vielfalt zu verhelfen – dieses Ziel hat sich der Kreis Unna als Untere Naturschutzbehörde mit seiner Förderung von Streuobstwiesen gesteckt.
Nicht nur durch den Orkan Kyrill sind 2007 viele alte Obstbäume abgebrochen und entwurzelt worden. Viele weitere sind aufgrund des steigenden Lebensalters der Bäume einfach zusammengebrochen und haben noch mehr Lücken in den Bestand alter Obstwiesen hinterlassen.
Ziel des Programms ist es daher, besonders solche Bäume zu ersetzen, da sonst die alten Obstwiesen, auf denen diese Bäume standen, immer lichter werden und dann langfristig aus dem Landschaftsbild verschwinden würden. Dann könnten sie uns Menschen auch nicht mehr durch die Blütenpracht im Frühling erfreuen.
Wer also größere Flächen im Außenbereich ökologisch aufwerten möchte, kann vom Kreis das dafür notwendige Pflanzgut kostenfrei erhalten. Zudem wird das für die Bäume erforderliche Verbissschutzmaterial komplett nach Bedarf jedes einzelnen Antragstellers gefördert.
Die für die Obstbäume vorgesehene freie Fläche in der freien Landschaft soll etwa einen Morgen, also 2.500 Quadratmeter betragen. Bereit gestellt werden für die Erstbepflanzung einer Fläche in dieser Größenordnung zwischen 20 und 30 Bäume – und natürlich darf die Fläche größer und die Zahl der Bäume höher sein. Die Ausgabe der Bäume erfolgt erst im Herbst.
„Dieses Streuobstwiesenprogramm richtet sich nicht an die Besitzer von Hausgärten oder Kleingärten. Wir wollen mit unseren Baumangebot vielmehr helfen, dass in der freien Landschaft ein sinnvoller und sichtbarer ökologischer Akzent gesetzt wird“, so Kreis-Umwelttechniker Hartmut A. Kemper von der Unteren Naturschutzbehörde. „Deshalb geben wir auch Bäume zur Komplettierung vorhandener Streuobstwiesen ab.“
Anträge können bis Ende Juni bei der Unteren Landschaftsbehörde des Kreises Unna, Platanenallee 16, 59425 Unna, eingereicht werden. Weitere Unterlagen, eine Informationsbroschüre zum Thema Streuobstwiesen, Ablauf der Förderung oder auch Antwort auf fachliche Fragen rund um das Thema „Streuobstwiesen“ gibt es bei Hartmut A. Kemper unter Telefon 0 23 03 / 27-22 70 sowie im Internet unter www.kreis-unna.de (Kreis & Region – Umwelt – Landschaft – Fördermöglichkeiten).