Weihnachtsbaumplündern für Restaurierung einer Kampmann-Plastik

In der Diskussion um den Standort der sogenannten Kampmannskulpturen hat die  Kunstwerkstatt sohle 1 bereits Stellung bezogen und darauf hingewiesen, dass dem schmucklosen Verwaltungsbau (der es ja einstmals war) am Museumsplatz in Oberaden nicht jeder Hinweis darauf entzogen werden darf, dass dieses Gebäude nicht nur ein sehenswertes Museum beherbergt sondern auch ein Haus der Kunst ist.

KunstnachtenSo haben die Mitglieder in ihrer vergangenen Monatssitzung entschieden, dass auch die Kunstwerkstatt als Sponsor für die Restaurierung einer der Kampmann-Skulpturen auftreten will. Darüber hinaus soll auch eine Patenschaft zur Pflege übernommen werden, z.B. zur Beseitigung von Schmutzablagerungen wie Vogelkot o.ä..

Wolfgang Kerak, der in seinem Steinmetzbetrieb bereits die Sanierung dreier Figuren übernommen hat und der also schon einige Erfahrung auf diesem Gebiet besitzt, ist auch Mitglied der Kunstwerkstatt. Der Anstoß zur Kostenübernahme für eine weitere Sanierung kam jedoch – um jeglichem Argwohn vorzubeugen – nicht von ihm, er konnte an besagtem Termin leider gar nicht anwesend sein. So wurde er davon überrascht, zeigte sich aber sehr erfreut von dieser Idee und sagte der Gruppe spontan sofort jegliche Unterstützung zu, nicht nur bei der Auswahl der Figur.

Die Anschubfinanzierung soll durch die Einnahmen erfolgen, die sich die Kunstwerkstatt an Kunstnachten erhofft und die in der jüngeren Vergangenheit stets einem sozialen Zweck zugeführt wurden. Dies Mal sollen sie dem Erhalt der Kunst im öffentlichen Raum dienen.

Jeder Freund dieser Veranstaltung sollte sich den Termin vormerken: 26./27. November, der 1. Advent. Die Veranstaltung „Kunstnachten“ wird in diesem Jahr letztmalig in der bekannten Form und zu dem traditionellen Termin stattfinden. Vom kommenden Jahr an, ihrem Jubiläumsjahr, wird die Kunstwerkstatt neue Wege gehen, mit neuem Termin und neuem Konzept.

Bei dieser „Abschiedsveranstaltung“ wird noch einmal der spartanische Holzweihnachtsbaum von Erwin Piepenbrink im Mittelpunkt stehen. Allerdings bleibt er nicht nackt, er wird vielmehr mit Kugeln behängt werden, die versteckt eine Zahl beinhalten. Diese Zahl ist ein Gewinnlos, das je nach finanziellem Einsatz (5,- oder 10,- €) einem größeren oder kleineren Kunstwerk zugeordnet ist. Der Baum soll geplündert werden! So kann jeder, der nicht über die Mittel verfügt, eine ganze Skulptur zu retten, mit kleinem Geld dazu beitragen, dass dies gelingt. Und wer daran weniger Interesse hat, der kann sich zumindest über ein kleines kunstnahes Souvenir von den letzten Kunstnachten freuen.




Kinderbibelwoche im Martin-Luther-Haus

Die Kinderbibelwoche im Martin-Luther-Haus in Bergkamen-Weddinghofen startet heute im Martin-Luther-Haus, Goekenheide 5. Bis einschließlich Freitag (jeweils 9 bis 12 Uhr) stehen tierische Bibelgeschichten auf dem Programm. Der Abschlussgottesdienst findet am Sonntag (23.10. um 10:30 Uhr) in der Auferstehungskirche statt.




Führung „Zum Sonnenaufgang auf die Halde“ fällt aus

Die vom Gästeführerring Bergkamen für den kommenden Samstag, 22. Oktober, geplante Sonderführung „Zum Sonnenaufgang auf die Halde“  mit Gästeführerin Elke Böinghoff-Richter fällt aus, da die Wetterprognose für das kommende Wochenende sehr ungünstig ist.
Die Führung soll, wenn es die Witterung dann erlaubt, im kommenden Januar nachgeholt werden. Eine entsprechende Ankündigung erfolgt rechtzeitig einige Tage vorher über die örtliche Presse und die Homepage der Stadt Bergkamen.




Tankstellenräuber mit der Koboltmaske muss neun Jahre in den Knast

Der Tankstellenräuber mit der Koboldmaske, am Abend des 25. März die Tankstelle an der Schulstraße in Weddinghofen überfallen hatte, muss für neun Jahre ins Gefängnis. Dazu verdonnerte ihn am Montag das Duisburger Landgericht.

Die Koboldmaske des Haupttäters.
Die Koboldmaske des Haupttäters.

Die Staatsanwaltschaft hatte 10 Jahre und neun Monate gefordert. Dass das Gericht der Bitte des Verteidigers nach einem „einstelligen Urteil“ forderte hat sicherlich damit zu tun, dass der heute 23-jährige Mühlheimer die insgesamt sechs Überfälle auf Tankstellen weitestgehend gestanden hatte.

Tatorte waren Bergkamen, Mühlheim, Duisburg und Sonsbeck. Der Tathergang war immer gleich: Mit einem schwarzen Schreckschussrevolver bewaffnet betrat der Täter die Tankstellen und schoss ohne Vorwarnung in die Luft. Daraufhin forderte der ‚Kobold‘ Bargeld und Tabakwaren von den Tankstellenmitarbeitern. Nachdem das Bargeld und die Tabakwaren in eine Plastiktüte verstaut wurden, verließ der Täter den Laden und stieg in ein Fahrzeug mit gestohlenen Kennzeichen. Diese Kennzeichen verwendeten seine beiden Komplizen bei Tankbetrügereien. Die Ermittlungen der Polizei hierzu führten dann auch zum Tankstellenräuber aus Mühlheim.




„Rumpelstilzchen“ im studio theater 

Die Kindertheatersaison 2016/17 des Jugendamtes wird am Mittwoch, 9. November, im studio theater mit der Aufführung „Rumpelstilzchen“ des L‘una Theaters fortgesetzt.
rumpelstilzchen_7Und darum geht es: Milli, die Müllerstochter spielt für ihr Leben gern Verstecken. Für ihre Freunde Fuchs und Hase ist sie gar eine meisterhafte Sucherin. Doch ihr ehrgeiziger Vater hält das für reine Zeitverschwendung und diktiert: Lernen – Üben – Schaffen. Der großspurige Müller fordert Dinge von seiner Tochter, die sie zu leisten nicht im Stande ist. Wie sie sich aus dieser Zwickmühle befreit und ihr Leben selber in die Hand nimmt ist das zentrale Thema dieser Theaterfassung, die das bekannte Märchen der Gebrüder Grimm neu interpretiert.
Sicher weiß jeder wie es weiter geht: der König kommt, der Müller prahlt – und schon sitzt Milli im Schlossverließ und soll Stroh zu Gold spinnen. Ein kleines Männlein erscheint, hilft ihr und fordert zum Lohn ihr erstes Kind.
Doch was sicher keiner weiß: Millis Versteckspieltalent erweist sich als äußerst nützlich, das  Männlein hat eine Vorliebe für rauchigen Blues und die kleinen Zuschauer helfen tatkräftig beim Enträtseln eines schwierigen Namens mit. Dass es bei allem Ernst der Lage viel zu lachen gibt, ist dabei selbstverständlich.
Beginn ist um 15.00 Uhr, die Aufführung dauert etwa eine Stunde. Eintrittskarten zum Preis von 3 € (Gruppen ab 10 Personen: 2,50 €) sind ab sofort im Kinder- und Jugendbüro (Rathaus, Zimmer 208) erhältlich. Weitere Informationen gibt es dort unter 02307/965381.
Die Theaterreihe des Jugendamtes für Kinder ab 3 Jahren bietet in der Saison 2016/17 außerdem noch folgende Stücke an:
• „Die kleine Hexe feiert Weihnachten“ (Wittener Kinder- und Jugendtheater) am  20.12.2016 (für dieses Stück sind nur noch Restkarten erhältlich)
• „Des Kaisers neue Kleider“ (Theater Tom Teuer) am 25.01.2017
• „Das tapfere Schneiderlein“ (Trotz-Alledem-Theater) am 22.02.2017
• „Rumpelfrosch im Glück“ (Theater 1+1) am 15.03.2017



Kochaktion im Familienzentrum „Tausendfüßler“ Oberaden

Das Familienzentrum „Tausendfüßler“, Im Sundern 7 in Oberaden, bietet Interessierten eine kulinarische Reise rund um den Globus an. An vier Abenden, dem 27.10., 03.11., 10.11. und  17.11.2016, jeweils ab 18:30 Uhr, werden gemeinsam traditionelle Speisen aus aller Welt zubereitet. Eine Anmeldung ist aus organisatorischen Gründen erforderlich.
Weitere Informationen sind unter der Rufnummer 02306-80141 erhältlich.



Feuerwehren aus Bergkamen und Werne bekämpfen Brand eines ehemaligenPfarrhauses in Herne

Um 11:31 Uhr wurden die Freiwilligen Feuerwehren aus Bergkamen und Werne am zu einer überörtlichen Unterstützung nach Herne alarmiert. Dort hatte die Feuerwehr Herne aus bislang ungeklärter Ursache in den letzten beiden Tagen mit einem Brand in einem ehemaligen Pfarrhaus zu kämpfen.

cobrainherne1Die Nachlöscharbeiten gestalteten sich in dem alten Gebäude schwierig, da es teilweise einsturzgefährdet ist. Aktuell fahren die Feuerwehren Bergkamen und Werne im Rendezvous-System ein Spezialfahrzeug aus dem Projekt FeuerwEHRensache des Ministeriums für Inneres und Kommunales Nordrhein-Westfalen (MIK NRW) sowie dem Verband der Feuerwehren Nordrhein-Westfalen (VdF NRW). Das sogenannte Vorauslöschfahrzeug Cobra verfügt über die Möglichkeit, im offensiven Außenangriff Feuer von außen zu bekämpfen. Dazu wird in einem Kaltschneideverfahren über eine Löschlanze ein Wasser-Abrasiv-Gemisch unter hohem Druck (ca. 300 bar) etwa auf eine Außenmauer aufgebracht und diese durchschnitten. Durch das resultierende ca. 5 mm große Loch wird ein extrem fein vernebelter Sprühstrahl in den Brandraum eingebracht, der letztlich den Löscherfolg verursacht.

Aufgabe in Herne war es, von außen außerhalb des Trümmerschattens eine Zwischendecke zu erreichen, in der immer wieder Flammen aufloderten. Da das Gebäude aber nicht betreten werden könnte, musste eine Lösung gefunden werden, das Feuer von außen zu bekämpfen. Die Einsatzleitung unter dem Leiter der Feuerwehr Herne, Andreas Spahlinger, entschied sich für den Einsatz der Cobra, die daraufhin alarmiert wurde.

In Absprache mit den Kameraden der Cobra-Bedienmannschaft wurde nach der Untersuchung des Brandobjektes per Wärmebildkamera ein kombinierter Plan aus Cobra- und konventionellem Angriff entwickelt. Die Cobra punktierte zunächst über eine Drehleiter die Außenhaut des Brandobjektes (Ziegelbauwerk) im Bereich der Zwischendecke und konnte hier bereits einen ersten Löscherfolg erzielen. Durch die Löscharbeiten veränderte sich die Luftzirkulation und an anderer Stelle konnten Glutnester wieder entfacht werden, die dadurch deutlich erkennbar waren. Optimal wäre ein Einsatz im Bereich des einsturzgefährdeten Giebels gewesen, aber hier wurden neben dem direkten Einsatz der Löschlanze auch konventionelle Methoden verwendet, um den Aufenthalt im einsturzgefährdeten Bereich vermeiden zu können. Unter Einsatz eines B-Rohres mit entsprechender Wurfweite, konnten diese Glutnester letztlich auch erreicht werden. Der Einsatz der Cobra wurde gegen 14:15 Uhr beendet.

Auf der Rückfahrt zum Standort erhielt die Mannschaft um 14:35 Uhr den Einsatzbefehl zu einem Folgeeinsatz auf der Autobahn. Ein verrauchter PKW wurde durch die Polizei auf der BAB 1 in Richtung Bremen, kurz vor dem Rastplatz Mersch gemeldet. Hier handelte es sich aber nicht um einen Fahrzeugbrand, sondern lediglich um eine Rauchentwicklung durch verdampfendes Motoröl, das vermutlich durch ein defektes Bauteil entwichen war. Die Cobra wurde lediglich zur Kühlung des Motors eingesetzt und ein Rüstwagen der Freiwillige Feuerwehr Werne nachalarmiert, um die auslaufenden Medien aufzunehmen. Nach ca. 40 Minuten konnte die Einsatzstelle an die Polizei übergeben werden und die Einsatzkräfte rückten wieder ein.




Zwei Einbrüche in Einfamilienhäuser in Rünthe

Die kurze Abwesenheit der Bewohner haben am Montagabend zwischen 18.45 und 19.45 Uhr unbekannte Täter ausgenutzt. Sie hebelten die Terrassentür eines Einfamilienhauses am Sandbochumer Weg im hinteren Bereich auf und gelangten so ins Gebäude. Innen durchwühlten sie mehrere Schränke und Schubladen. Gestohlen wurde nach ersten Erkenntnissen eine Playstation.

In der Zeit von Montag auf Dienstag zwischen 18.30 und 07.30 Uhr haben unbekannte Täter die Terrassentür der Küche eines Einfamilienhauses in der Straße Zum Schacht III aufgehebelt. Im Haus durchwühlten sie mehrere Behältnisse. Ob etwas gestohlen wurde, kann zur Zeit noch nicht gesagt werden.

Wer hat Verdächtiges bemerkt? Hinweise bitte an die Polizei in Bergkamen unter der Rufnummer 02307 921 7320 oder 921 0.




Neue Selbsthilfegruppe in Bergkamen: Erwachsene mit AD(H)S

Seit einigen Jahren ist AD(H)S als Verhaltensauffälligkeit oder Bewusstseinsstörung vor allem bei Kindern und Jugendlichen bekannt. Aber auch Erwachsene können unter AD(H)S leiden. Auf Initiative einer Betroffenen ist die Gründung einer Selbsthilfegruppe in Bergkamen in Vorbereitung. Das erste Treffen findet am Dienstag, 8. November statt.

Die Abkürzung AD(H)S steht für eine Aufmerksamkeitsdefizit-Störung, die mit oder ohne Hyperaktivität einhergehen kann. Die Erscheinungen des Krankheitsbildes sind sehr unterschiedlich, häufig kommen auch Begleiterkrankungen vor. Nicht unüblich sind besonders bei Erwachsenen depressive Verstimmungen, Zwangsstörungen, Essstörungen, Missbrauch von legalen und illegalen Suchtmitteln, Ängste oder Borderlinestrukturen.

Betroffene schildern, dass sie voller Energie seien und viel reden, allerdings keine zusammenhängenden Gedanken verfolgen können. Das kann nicht nur zu unangemessenem Verhalten führen, sondern auch viele Probleme im Alltag bereiten. Ordnung in die Tagesstruktur zu bringen, scheint eine kaum lösbare Aufgabe zu sein. Abläufe, die andere automatisieren, funktionieren bei Betroffenen nicht. Entscheidungen fallen schwer, weil Wichtiges nicht von Unwichtigem unterschieden wird.

Für Menschen mit AD(H)S kann eine Selbsthilfegruppe eine gute Möglichkeit sein, um sich mit anderen auszutauschen und sich selbst besser zu verstehen.

Angesprochen sind mit der Selbsthilfegruppe nicht nur betroffene Erwachsene, sondern auch Angehörige und Interessierte. Das erste Treffen zur Gruppengründung beginnt am Dienstag, 8. November um 20 Uhr im Ev. Familienzentrum Am Bodelschwinghhaus, Ebertstraße 20 in Bergkamen. Alle Interessierten sind eingeladen.

Weitere Informationen gibt es bei der K.I.S.S. – Kontakt- und InformationsStelle für Selbsthilfegruppen im Kreis Unna im Gesundheitshaus in Unna, Massener Straße 35. Ansprechpartnerinnen sind Margret Voß, Tel. 0 23 03 / 27-28 29, E-Mail: margret.voss@kreis-unna.de, und Simone Saarbeck, Tel. 0 23 03 / 27-28 29, E-Mail: simone.saarbeck@kreis-unna.de.




Neue Arbeitsstellen für Menschen mit Behinderung

Gemeinsam für Menschen mit Behinderung im Einsatz: Bereits zum dritten Mal startete das Aktionsbündnis „Inklusion in Aktion“ eine gemeinsame Außendienstaktion. Eine Woche lang besuchten die Akteure Unternehmen in Hamm und im Kreis Unna und überzeugten mehrere Unternehmen Menschen mit Behinderung einzustellen.

Das Aktionsbündnis „Inklusion in Aktion“ besuchten an fünf Tagen 113 Unternehmen und konnten in intensiven Gesprächen 34 zusätzlichen Arbeits- und Ausbildungsstellen einwerben.
Das Aktionsbündnis „Inklusion in Aktion“ besuchten an fünf Tagen 113 Unternehmen und konnten in intensiven Gesprächen 34 zusätzlichen Arbeits- und Ausbildungsstellen einwerben.

Mit viel Zuversicht und der gemeinsamen Broschüre „Suchen.Finden.Gewinnen.“ machten sich über 20 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Agentur für Arbeit, der Jobcenter, der Integrationsfachdienste sowie der Fachstelle behinderte Menschen im Beruf auf den Weg, um in Hamm und im Kreis Unna Arbeitgeber für die Einstellung von Menschen mit Behinderungen zu gewinnen. Es wurden 113 Unternehmen besucht und in intensiven Gesprächen wurden 34 zusätzlichen Arbeits- und Ausbildungsstellen eingeworben.

Erstmalig dauerte die Außendienstaktion fünf Tage. Für jeden Tag wurde ein anderer betrieblicher Schwerpunkt gesetzt. „Die guten Ergebnisse der letzten Jahre haben gezeigt, dass wir in Hamm und im Kreis Unna sehr viel Potenzial haben“, sagt Jürgen Schorlemmer, Teamleiter Berufliche Rehabilitation der Agentur für Arbeit Hamm. „Daher war es für uns wichtig, dass wir gemeinsam als Bündnis diese Betriebsbesuche im Außendienst durchführen. Für die Arbeitgeber hat dies den Vorteil, dass sie gleich alle Förderungsmodelle auf einem Blick haben.“

Nicole Keller, Teamleiterin Arbeitgeberservice des Jobcenters Kreis Unna ergänzt: „Es ist nicht immer einfach einen geeigneten Arbeitsplatz für Menschen mit Behinderung zu finden. Je nach Grad der Behinderung sind die Ansprüche sehr unterschiedlich. Aber durch unsere Förderleistungen, um beispielsweise spezielle Arbeitsplätze einzurichten, können wir Arbeitgeber gut unterstützen.“ Auch die potenziellen Arbeitnehmer profitieren von der Außendienstwoche. Je nach Betrieb und Situation konnten die Akteure gleich geeignete Bewerber vorstellen. „Viele Unternehmen machen die Erfahrung, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit Handicap besonders engagiert sind und wesentlich zum Erfolg des Betriebes beitragen. Es ist wichtig, Unternehmen, die diese Arbeitnehmer noch nicht im Fokus haben, zu überzeugen, Arbeits- und Ausbildungsplätze für Menschen mit Handicap einzurichten. Das Aktionsbündnis möchte dazu beitragen, dass Menschen mit Behinderung die Möglichkeit haben, ihr Können zu beweisen“, sagt Stefanie Schween vom Unternehmerservice des Kommunalen Jobcenters Hamm.




Bayer-Mitarbeiter verdienen mit guten Verbesserungsvorschlägen Geld

Wissen ist Macht – so lautet ein geflügeltes Wort. Wissen nicht für sich zu behalten, sondern es mit anderen zu teilen, macht aber deutlich mehr Sinn. Denn das zahlt sich in barer Münze aus. So ist es zumindest bei Bayer. Bereits vor vielen Jahren hat das Unternehmen das betriebliche Ideenmanagement ins Leben gerufen und damit seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die Möglichkeit eröffnet, mit Verbesserungsvorschlägen Geld zu verdienen. Wer eine gute Idee hat, die zum Erreichen der betrieblichen Ziele beiträgt – egal auf welchem Gebiet – erhält dafür eine attraktive Prämie. Mitunter in Höhe von mehreren 10.000 Euro.

Detlev Gloger demonstriert: Die Bänder sind mit leichtgängigen Rollen und elektronischem Antrieb ausgestattet, so dass das Verteilen der Pakete nur noch minimalen Kraftaufwand erfordert. Foto: Bayer
Detlev Gloger demonstriert: Die Bänder sind mit leichtgängigen Rollen und elektronischem Antrieb ausgestattet, so dass das Verteilen der Pakete nur noch minimalen Kraftaufwand erfordert. Foto: Bayer

Die knapp 1.500 Beschäftigten am Bayer-Standort Bergkamen reichen bis zu 600 Ideen pro Jahr ein. „Ungefähr die Hälfte wird umgesetzt“, weiß der Leiter des betrieblichen Ideenmanagements, Dr. Jens Herold. Die Verbesserungsvorschläge behandeln neben Arbeitssicherheit, Gesundheitsförderung und Umweltschutz vor allem das Thema Wirtschaftlichkeit. Dabei geht es beispielsweise um kostengünstigere Analysematerialien, Einsparungen von Energie und Betriebsmitteln oder die Optimierung einzelner Prozesse. Herold: „Das bringt dem Standort alleine in diesem Jahr einen wirtschaftlichen Nutzen von gut einer Million Euro.“

Wie sich zusammen mit der Wirtschaftlichkeit auch der Umweltschutz verbessern lässt, demonstrierten Silke Schellhöh und ihr Kollege Joachim Langner, die in der Abwasserbehandlungsanlage arbeiten. Um die hohen gesetzlichen Anforderungen zuverlässig erfüllen zu können, betreibt Bayer dort eine biologische Reinigungsstufe mit Membranfiltration, die sicherstellt, dass sämtliche Biomasse aus dem Abwasser zurückgehalten wird. Nach einer Anlagenerweiterung stellten Schellhöh und Langner fest, dass die neuartigen Kassetten, in denen das Abwasser zirkuliert, mit einer geringen Luftzufuhr auskommen. Durch die Anpassung der Gebläseleistung an den tatsächlichen Bedarf lassen sich künftig im Jahr etwa 25 Prozent Strom einsparen – das entspricht rund 570.000 Kilowatt. Zum Vergleich: Ein Vier-Personen-Haushalt verbraucht jährlich durchschnittlich 4.200 kWh.

Auch die Gesundheit profitiert vom Ideenreichtum der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Das beweist ein aktueller Verbesserungsvorschlag von Detlev Gloger und Detlef Scholten aus dem Wareneingang. „Wir haben errechnet, dass bei der Bearbeitung von Paketen bislang täglich ca. 1.500 kg per Hand bewegt werden mussten. Das entspricht dem Gewicht eines neuen VW Golf“, verdeutlicht Gloger. Gemeinsam mit seinem Kollegen, weiteren Mitarbeitern und Vorgesetzten sowie externen Experten entwickelte er eine technische Lösung, bei der das Annehmen, Sortieren und Verteilen der monatlich rund 2.600 Pakete auf einer Arbeitsebene erfolgt. Es müssen somit keine Pakete mehr umgepackt und angehoben werden, was die Belastung der Mitarbeiter drastisch reduziert. Gleichzeitig haben Kapazität und Flexibilität im Wareneingang deutlich zugenommen – weshalb die Abteilung den Vorschlag zügig umgesetzt und dafür insgesamt knapp 80.000 Euro investiert hat.