Es gibt noch Karten für die Lichtreise mit kulinarischem Abschluss

Es gibt noch Karten für die Lichtreise mit kulinarischem Abschluss in der Rohrmeisterei Schwerte am 25. April. Unter fachkundiger Reiseleitung werden die Lichtinstallationen der Hellweg-Region in einer Bustour neu entdeckt. Die im Rahmen von HELLWEG-ein-LICHTWEG entstandenen Arbeiten geben der nächtlichen Region ein neues Aussehen und offenbaren überraschende Momente.

Die Reise beginnt mit dem Besuch des Zentrums für Internationale Lichtkunst, dessen Sammlungs- und Ausstellungskonzept an herausragenden Beispielen einen Überblick über die international wichtigsten künstlerischen Positionen der Lichtkunst gibt. Bis heute haben KünstlerInnen wie Mario Merz, Joseph Kosuth, Mischa Kuball, Christian Boltanski, James Turrell, Olafur Eliasson, Fracois Morellet, Keith Sonnier, Christina Kubisch, Jan van Munster und Rebecca Horn für bestimmte Räume exemplarische Lichtarbeiten realisiert. Die Reise startet mit einer Führung durch ausgewählte Werke der Dauerausstellung und die Wechselausstellung „ International Light Art Award 2015 – The Future of Light Art.

Anschließend führt die Bustour in die Hellweg-Region entlang ausgewählter Lichtpunkte von HELLWEG-ein-LICHTWEG. Angesteuert werden unterschiedliche Stationen wie Bönen, Bergkamen und Schwerte. Kleine Erfrischungen an Bord sind im Fahrpreis von 29,90 Euro ebenso enthalten wie der Mitternachtsimbiss zum Abschluss der Lichtreise in der Rohrmeisterei Schwerte..

Treffpunkt: 19:15 Uhr im Ankerpunkt Lindenbrauerei, Info-Counter im Zentrum für Information und Bildung (zib), Lindenplatz 1, 59425 Unna

Tickets: 29,90 Euro (inkl. Erfrischungen und kulinarischem Imbiss in der Rohrmeisterei Schwerte

i-Punkt Unna,

Tel.: 02303/103777,

Lindenplatz 1, 59423 Unna

Email: zib-i-punkt@stadt-unna.de ,

 

Veranstalter:

Projektbüro HELLWEG-ein-LICHTWEG

www.hellweg-ein-lichtweg.de

 

Ein Projekt der Kulturregion Hellweg

 




Dr. Ludwig warnt: Starkes Übergewicht verkürzt die Lebenserwartung

Starke Übergewichtigkeit verkürzt statistisch die Lebenserwartung eines Mannes um zwölf, die einer Frau um neun Jahre – schockierende Erkenntnisse und Daten aus aktuellen Studien präsentierte Dr. Andreas Ludwig, Chefarzt im Hellmig-Krankenhaus und leitender Arzt des Adipositaszentrums Westfalen im Rahmen der Pulsschlag-Reihe. Im Vortragsraum des Kamener Krankenhauses klärte er Zuhörer aber auch darüber auf, was man tun kann gegen Adipositas.

Dr. Andreas Ludwig, Chefarzt am Hellmig-Krankenhaus und Leitender Arzt des Adipositas-Zentrums Westfalen, informierte über Ursachen und Gefahren von Adipositas sowie über mögliche Therapien.
Dr. Andreas Ludwig, Chefarzt am Hellmig-Krankenhaus und Leitender Arzt des Adipositas-Zentrums Westfalen, informierte über Ursachen und Gefahren von Adipositas sowie über mögliche Therapien.

Die Chirurgie sei da stets erst der allerletzte Schritt, betonte Ludwig. Vorher gebe es andere Therapien, die auch von Krankenkassen vorausgesetzt werden, bevor überhaupt an eine operative Lösung gedacht werden kann. Das Problem der Übergewichtigkeit sei international auf dem Vormarsch, so Dr. Ludwig. Die deutschen Männer bewegen sich auf der internationalen Skala im  Mittelfeld, die Frauen sogar darunter. Dennoch gebe es in Deutschland etwa neun Millionen Menschen mit Übergewicht oder Adipositas. Ihnen drohen vielfältige Gesundheitsgefahren. Unter anderem ist nach umfassenden aktuellen Studien das Krebsrisiko bei deutlichem Übergewicht stark erhöht.

Der Körpermasseindex BMI gibt Aufschluss darüber, wo man sich einordnen muss in der Gruppe der Übergewichtigen oder der nach Schweregraden unterteilten Gruppe der Adipösen. Dr. Ludwig stellt klar: „Die Ursachen für Übergewicht sind hoch komplex.“ Sozialer Stress, das Rauchen der Mutter in der Schwangerschaft, Schlafverhalten, Inaktivität und Ernährungsgewohnheiten können dabei eine Rolle spielen. Viele Betroffene seien „Abnehmweltmeister“, die es aber einfach nicht schaffen, eine einmal erkämpfte Gewichtsreduzierung auch zu halten. Ganz neue Studien zeigen auf, dass die Darmflora starken Einfluss auf das Gewicht habe.

In der Adipositassprechstunde am Hellmig-Krankenhaus werde deshalb auch erst einmal vielfältigen Fragen nachgegangen. Empfohlen werde meist eine multimodale Therapie, die Ernährungs- und Bewegungstherapie umfasse und auch eine Verhaltenstherapie einschließen kann. Sie wird in der Regel zu wesentlichen Teilen von den Krankenkassen bezahlt.

Das Problem: Dauerhaft schaffen nur weniger als 5 Prozent der Betroffenen eine erhebliche Gewichtsminderung. Als letztes Mittel bleibe dann oft eine mit chirurgischen Eingriffen verbundenen  Therapie oder als zeitlich befristete Maßnahme ein Magenballon. In Deutschland verbreitet sind das Setzen eines Magenbandes, eine Schlauchmagenoperation oder ein spezieller Bypass. Wie bei jeder Operation gebe es dabei Risiken aber auch gute Erfolgsaussichten, so Dr. Ludwig. Welcher Eingriff der richtige sei, müsse individuell geprüft werden. Auch eine Gewichtsreduktion durch einen chirurgischen Eingriff müsse zudem begleitet werden von anderen Therapien.

Im Anschluss an seinen Vortrag stellte sich Dr. Ludwig einer Vielzahl von Fragen der Zuhörer, die der Einladung von VHS und Klinikum Westfalen gefolgt waren. Er ermutigte dazu, bei Bedarf professionelle Hilfe anzunehmen um Neben- und Folgeerkrankungen von Übergewicht rechtzeitig entgegenzutreten.




Aktionstag gegen TTIP

Die Umweltgewerkschaft ruft am 18. April 2015 einen globalen Aktionstag gegen TTIP auf: „Wir sagen nein zu TTIP,CETA, TISA und TPP“. Die regionale Gruppe Ruhrgebiet-Ost wird sich mit einem Info-Stand auf dem Nordberg-Wochenmarkt am Samstag daran beteiligen.




Zwei sohle 1-Künstlerinnen stellen im Rathaus aus

Wer in den kommenden zwei Wochen das Bergkamener Rathaus besucht, sollte auf dem Weg zu den Amtsstuben vielleicht ein Mal nicht den Aufzug, sondern das Treppenhaus nutzen. Der Lohn für diese Mühe ist ein Blick auf eine bemerkenswerte Kunstausstellung.

Emilia Fernandez (r.) und Monika Zybon-Biermann (l.) mit Kulturreferentin Simone Schmidt-Apel.
Emilia Fernandez (r.) und Monika Zybon-Biermann (l.) mit Kulturreferentin Simone Schmidt-Apel.

Die Ausstellung ist bis zum 30. April 2015 während der Öffnungszeiten des Rathauses zu sehen. Die nächste Ausstellung kommt Mitte Mai. Gezeigt werden Arbeiten von Schülerinnen und Schülern des Städt. Gymnasiums Bergkamen und der Willy-Brandt-Gesamtschule.

 




Mobile Sichtschutzwände sollen Gaffern nach Unfällen Einhalt gebieten

Die Unfälle auf Autobahnen sind schon schlimm genug. Regelmäßig gesellen sich „Gaffer“ hinzu, die dadurch sich und andere Verkehrsteilnehmer gefährden. 12 mobile Sichtschutzwände hat jetzt Straßen NRW aus Bundesmitteln angeschafft. In der nächsten Wochen sollen sie der Öffentlichkeit vorgestellt werden.

Sie gehen vom Gas, beobachten das Geschehen, anstatt zu helfen, oder filmen sogar mit dem Smartphone: Schaulustige erschweren die Arbeit der Einsatz- und Rettungskräfte bei Unfällen auf Autobahnen. Dabei ist die Neugier Schaulustiger nicht nur für die Unfallopfer belastend, sie sorgt zudem für gefährliche Abbremsmanöver auf der Gegenfahrbahn und zusätzliche Staus. Mit mobilen Sichtschutzwänden beteiligt sich der Landesbetrieb Straßenbau Nordrhein-Westfalen am Kampf gegen so genannte „Gaffer“. Rund 470.000 Euro aus Bundesmitteln hat der Landesbetrieb in insgesamt zwölf Sichtschutzsysteme investiert. Landesverkehrsminister Michael Groschek wird die Systeme am Freitag, 24. April, vorstellen und anschließend auf die einzelnen Meistereien, unter anderem nach Kamen, verteilen.




Noch eine Festnahme von zwei Autoaufbrechern – auch aus Litauen

Die Polizei hat in der Nacht zu Donnerstag zwei weitere mutmaßliche Autoaufbrecher festgenommen. Auch dieses beiden Männer stammen aus Litauen. Die Festnahme erfolgte in Dortmund.

Auf frischer Tat ertappt: Die Polizei Dortmund hat am Molenarkweg in der Nacht zum 16. April nach einem Pkw-Aufbruch zwei Männer festgenommen.

Ein Zeuge hatte gegen 2.20 Uhr die Polizei gerufen. Er war von dem kurzen Ertönen einer Alarmanlage geweckt worden und hatte aus dem Fenster geschaut. Von dort konnte er zwei Männer dabei beobachten, wie sie sich von einem Auto entfernten, aber kurze Zeit später zurückkamen. Vor Ort fanden die Beamten einen Skoda mit einer eingeschlagenen Beifahrerscheibe vor. Das fest installierte Navigationsgerät des Autos fehlte.

Dank der guten Beschreibung des 43-jährigen Zeugen konnten die Einsatzkräfte bei der sofortigen Fahndung in der Nähe des Tatorts zwei Männer festnehmen. Die 18- und 20-jährigen Litauer ohne festen Wohnsitz in Deutschland hatten gerade noch einen Rucksack im Gebüsch versteckt. Darin fanden die Beamten unter anderem mutmaßliches Tatwerkzeug sowie ein Navigationsgerät.

Die beiden jungen Männer wurden dem Polizeigewahrsam zugeführt. Die Ermittlungen dauern an. Die Kriminalpolizei prüft auch, ob es möglicherweise einen Zusammenhang mit weiteren ähnlichen Taten in Lütgendortmund und Oespel gibt.

Der 18-Jährige und der 20-Jährige sollen am Freitag einem Haftrichter vorgeführt werden.




Literaturkurs des Gymnasiums zeigt Arthur Millers „Hexenjagd“

Der Literaturkurs Q1 des Bergkamen Gymnasiums zeigt am Freitag, 24. April, und am Samstag, 25. April, jeweils ab 19.30 Uhr im Pädagogischen Zentrum Arthur Millers „Hexenjagd“.

Eigentlich war es ja nur ein Spaß, als sich die Mädchen Salems eines Nachts heimlich im Wald trafen um zu tanzen, doch die Welt der Erwachsenen, mit ihren starren Moralvorstellungen duldet solcherlei Vergnügen nicht. Die Bibel ist Gesetz in Salem. Als sie ausgerechnet vom Pfarrer des Ortes bei ihrem nächtlichen Treiben erwischt werden, behaupten sie kurzerhand, verhext worden zu sein. So entgehen sie nicht nur ihrer Strafe, sondern erhalten plötzlich eine ungeahnte Macht über Leben und Tod. Die friedliche Stadt, in der Jeder Jeden kennt, aber nicht Jeder Jeden liebt, verwandelt sich schon bald in einen Hexenkessel der allgemeinen Beschuldigungen.

In dem 1953 entstandenen Stück „Hexenjagd“ von Arthur Miller, der unter anderem durch „The man who had all the luck“ und „Death of a Salesman“ bekannt wurde, zeigt der Autor wie leicht durch Bigotterie, Fanatismus und Intoleranz eine scheinbar moralisch gefestigte Gemeinschaft mit den Mitteln ihrer eigenen Rechtsprinzipien zerstört werden kann. Machthungrige Priester und selbstherrliche Richter führen einen Inquisitionsprozess, der vor allem die wenigen Aufrichten das Leben kosten soll. Beim Versuch, die eigene Haut zu retten versinkt die Stadt in Denunziantentum und Massenhysterie.

Am Freitag, 24. April, und Samstag, 25. April, eröffnet der Literaturkurs der Jahrgangsstufe Q1 jeweils um 19.30 Uhr die Hexenjagd auf der Bühne des Städtischen Gymnasiums. Der Eintritt kostet 4 Euro, Karten sind ab sofort im Sekretariat der Schule oder an der Abendkasse erhältlich.




Aktionskreis Wohnen und Leben feiert sein 10-jähriges Bestehen an zwei Tagen

Sein 10-jähriges Bestehen will der Aktionskreis Wohnen und Leben Bergkamen e.V. am 25. und 26. April auf der Ökologiestation in Heil ganz groß feiern. Neben einem umfangreiche Programm gibt es ein erstes gemeinsames Treffen von Bergbaubetroffenen. Geplant ist, ein Aktionsbündnisses auf nationaler bundesdeutscher Ebene sowie auf europäischer Ebene zu gründen. Erwartet werden dazu Vertreter von Bürgerinitiativen aus dem Saarland und aus Lothringen.

Geplant ist am am Samstag, 25. April, folgende Programm:

  • 13 Uhr Pressekonferenz zur Gründung des Aktionsbündnisses
  • 14 Uhr Exkursion „Reparatur-Orte des Bergbaus“ in Bergkamen/Kamen mit einem Bus
  • 16 bis 18 Uhr Landesversammlung des LVBB-NRW
  • 18.30 bis 20.00 Uhr Festakt „10 Jahre BI Aktionskreis“
  • 20.30 Uhr Lifemusik (u.a. „Dreadnought“), Tanz, Unterhaltung.

Ablauf am Sonntag, den 26. April 2015:

  • 10.30 Uhr Diskussionsrunde „Energiewende in ehemaligen Bergbaustandorten“ mit Martin Tönnes / RVR, GSW Kamen-Bönen-Bergkamen / vertreten durch: Geschäftsführer Jochen Baudrexl, BUND Landesverband NRW / vertreten durch Kerstin Ciesla , Bürger(Wind)Energie / vertreten durch Franziskus Kampik, Wirtschaftsförderung Kreis Unna / vertreten durch Geschäftsführer Dr. Michael Dannebom
  • 13 Uhr Wanderung zum „Großen Holz“ (Strecke: ca. 5 km insgesamt ) mit einem Vortrag: Die Halde „Großes Holz“ als Windkraftstandort / Referent: Jan Gombault von SL Windenergie;
  • Rückkehr bis 17.00 Uhr in der Ökostation;

 

 




Polizei nimmt mutmaßliche Pkw-Aufbrecher aus Litauen fest

Eine Serie von Pkw-Aufbrüchen hat in den zurückliegenden Wochen insbesondere die Besitzer von Fahrzeugen der Marken Mercedes und BMW in Angst und Sorgen versetzt. Jetzt hat die Polizei in Unna zwei mutmaßliche Täter in Unna festgenommen, die vielleicht auch für Aufbrüche in Kamen und Bergkamen in Frage kommen könnten.

Am Donnerstag meldete um 01:20 Uhr ein Anwohner an der Stralsunder Straße verdächtige Personen. Er habe Geräusche gehört und die Rollladen hochgezogen. Er konnte zwei Personen beobachten, die sich an einem grauen BMW 3 zu schaffen machten und dann flüchteten. Die alarmierte Polizei traf dann auf der Massener Straße auf zwei verdächtige Personen und nahm sie vorläufig fest. Es handelt sich um zwei 22-Jährige aus Litauen. Sie wurden zur Polizeiwache in Unna gebracht. Bei dem grauen BMW war eine Seitenscheibe eingeschlagen und die Blende des fest eingebauten Navigationsgerätes bereits entfernt.

Die Ermittlungen dauern an. Hinweise nimmt die Polizei in Unna unter der Rufnummer 02303 921 3120 oder 921 0 entgegen.




Einbruch an der Legienstraße – Täter erbeuten Schmuck und Parfum

Am Mittwoch drangen in der Zeit von 20 Uhr bis 21:20 Uhr unbekannte Täter in ein Einfamilienhaus an der Legienstraße in Bergkamen-Mitte ein. Sie durchsuchten alle Räume im Erdgeschoss und entwendeten nach ersten Angaben Schmuck und Parfum. Wer hat Verdächtiges bemerkt? Hinweise nimmt die Polizei in Bergkamen unter der Rufnummer 02307 921 7320 oder 921 0 entgegen.




Kamener Lehrerin Nicole Brüssow ist doppelte Hoffnung für Leukämiekranke

Vor vier Jahren spendete die Kamener Lehrerin Nicole Brüssow Stammzellen für ihren genetischen Zwilling. Jetzt braucht ein zweiter Patient ihre Hilfe.

 

Nicole Brüssow
Nicole Brüssow

Nicole Brüssow lebt mit ihrem Mann und dem 14-jährigen Sohn in Kamen, unterrichtet Mathe- und Physik an der Heinrich-Böll-Gesamtschule in Dortmund und sie ist Stammzellspenderin. Vor vier Jahren spendete die 45-Jährige für einen Leukämiepatienten. Oft hat sie sich danach an die Spende erinnert und gehofft, dass es ihm oder ihr gut geht. Als sie im Dezember mitten im Matheunterricht wieder einen Anruf der Stefan-Morsch-Stiftung, Deutschlands ältester Stammzellspenderdatei, bekam, traut sie ihren Ohren nicht: „Sie kommen erneut als Spenderin für einen weiteren Patienten in Frage. Möchten Sie wieder helfen?“ Ihre Antwort war „Ja klar!“. Vor wenigen Wochen kam sie nach Birkenfeld, um mit der Spende noch einmal einem Erkrankten Hoffnung im Kampf gegen Leukämie zu geben.

Das Ganze hat eine Vorgeschichte: Im April 2002 hat sich Nicole Brüssow in Kamen bei einer Blutspende als Stammzellspenderin registrieren. Typisierung lautet der Fachbegriff. Dabei wird ein Fingerhut voll Blut genommen. Seitdem ist die 45-jährige Torfrau der Handballerinnen von der TuS Westfalia Kamen bei der Stefan-Morsch-Stiftung als potenzielle Spenderin registriert. Nahezu täglich sind Teams der gemeinnützigen Stiftung bundesweit unterwegs, um über das Thema Hilfe für Leukämie- und Tumorkranke aufzuklären – auch in Kooperation mit dem DRK Blutspendedienst West. Es geht darum, Menschen zu sensibilisieren, sich als Stammzellspender registrieren zu lassen.

Jedes Jahr erkranken allein in Deutschland etwa 11 000 Menschen an bösartigen Blutkrankheiten wie etwa der Leukämie. Jeder zweite Patient ist ein Kind oder Jugendlicher. Je nach Leukämieart variieren die Heilungsaussichten. Oft reicht die Behandlung mit einer Chemotherapie oder Bestrahlung nicht aus. Dann ist die Übertragung gesunder Blutstammzellen die einzige Hoffnung auf Leben. Eine solche Transplantation ist aber nur möglich, wenn sich ein passender Stammzell- bzw. Knochenmarkspender zur Verfügung stellt, der die gleichen genetischen Merkmale hat, wie der Patient.

So wurden bei der Typisierung 2002 auch die Gewebemerkmale der Lehrerin bestimmt und bei der Spenderdatei gespeichert. Seitdem stehen sie anonym im deutschen Zentralregister (ZKRD) in Ulm, wo sie mit denen der Patienten weltweit verglichen werden können. Mit jedem neu gewonnenen Spender erhöht sich somit die Chance, dass einem leukämiekranken Patienten das Leben gerettet werden kann.

Als sie mit ihrer Familie darüber spricht, dass sie noch einmal spenden möchte, ist sie entschlossen: „Ich habe keinen Zweifel daran gelassen, dass ich das mache. Ich hoffe, ich kann helfen.“ Ihre Familie und die Schulleitung stehen hinter ihr. Eine Sprecherin der Stammzellspenderdatei erklärt: „Die Wahrscheinlichkeit, für einen Patienten einen kompatiblen Stammzellspender zu finden liegt in der Größenordnung von 1 : 10.000 bis 1 : mehreren Millionen. Dass jemand für zwei Patienten spendet, ist ein absoluter Ausnahmefall.“

Nicole Brüssow sieht das gelassen: „Ganz vorne steht, dass es einem Menschen helfen kann, egal ob das ein kleiner, großer, was weiß ich für ein Mensch ist.“ Wie schon beim ersten Mal ließ sie sich eine weitere Blutprobe zur genaueren Untersuchung abnehmen. Dann muss sie zur Voruntersuchung. „Ich hatte schon beim ersten Mal kaum Fragen, im Vorfeld wurden sie alle schon beantwortet. Ich wurde umfassend über alle Risiken aufgeklärt“, erzählt sie.

Bei der Voruntersuchung wird zur Sicherheit der Mutter abgeklärt, ob sie ganz gesund ist. Und sie wird komplett über die Chancen und Risiken, aber auch über den Ablauf der Spende aufgeklärt.
Mit der Übertragung von Stammzellen bekommt der Patient ein neues blutbildendes System. Die Stammzellen befinden sich im Knochenmark. Um sie zu übertragen, gibt es zwei Möglichkeiten: Die Entnahme peripherer Blutstammzellen aus dem Blut – ähnlich wie bei einer Plasmaspende oder Dialyse. Dazu wird dem Spender einige Tage lang ein körpereigener Botenstoff verabreicht, der die Stammzellen aus dem Knochenmark in das Blut übergehen lässt. In einer Entnahmestation werden dann die Stammzellen aus dem Blut herausgefiltert bzw. zentrifugiert. Apherese heißt dieses Verfahren, das heute am häufigsten angewandt wird. Bei der klassischen Methode – der Knochenmarkspende – punktieren die Ärzte den Beckenknochen des Spenders – niemals das Rückenmark. Dieser Eingriff dauert zirka eine Stunde. Die Handballerin hat zum zweiten Mal mittels der Apherese gespendet. Das bedeutete aber auch, dass sie sich wieder ein paar Tage vorher spritzen musste. Ganz offen erzählt sie: „Von der ersten Spende kannte ich noch die Nebenwirkungen des Botenstoffes. Die waren bei mir sehr heftig. Auch diesmal hatte ich starke Rücken- und Kopfschmerzen.“ Nach der Entnahme möchte sie trotzdem andere zur Typisierung motivieren: „Ich würde es immer wieder machen und kann anderen Menschen nur raten, sich ebenfalls zu typisieren und zu helfen.“ Sie weiß: „Stammzellspende bietet die Chance, Leben zu retten.“

Die nächste Gelegenheit, sich bei der Stefan-Morsch-Stiftung zu registrieren ist am: Dienstag, 21. April, 15 bis 18.30 Uhr, BKK VDN, Rosenweg 16, inSchwerte.

Soll man sich in mehreren Stammzellspenderdateien aufnehmen lassen?

Wer bereits typisiert ist, sollte sich nicht noch einmal registrieren lassen. In Deutschland gibt es insgesamt 30 Spenderdateien. Alle diese Spenderdateien und auch die Stefan-Morsch-Stiftung speisen ihre Daten in das deutsche Zentralregister der ZKRD in Ulm ein. Dort sind sie für weltweite Suchanfragen abrufbar. Deshalb genügt es, wenn Sie einmal in einer Datei registriert wurden. Um im Ernstfall einen passenden Spender ausfindig zu machen, sind wir darauf angewiesen, dass die Kontaktdaten auf dem aktuellen Stand sind.

Wie viele registrierte Spender gibt es in Deutschland?

Registrierte Stammzellspender in Deutschland: 5,8 Millionen deutsche Spender (Stand: 01-2015, Quelle: ZKRD). Noch nie gab es in Deutschland so viele Neuregistrierungen von freiwilligen Blutstammzellspendern wie im vergangenen Jahr: Exakt 694.961 (Stand 29.12.2014) Personen ließen sich 2014 erstmals typisieren, meldet das Zentrale Knochenmarkspender Register Deutschland (ZKRD) mit Sitz im süddeutschen Ulm.

Das ZKRD kann auf Spenderdaten von insgesamt 25 Millionen Spendern weltweit zugreifen. (Stand: 01-2015, Quelle: ZKRD) Bone Marrow Donors Wordwide (BMDW) bestätigt die Zahl.

Für weit über 80 Prozent der Patienten kann ein geeigneter Spender gefunden werden, meist schon innerhalb von ein bis drei Monaten.

info@stefan-morsch-stiftung.de erreichbar. Auf der Homepage www.stefan-morsch-stiftung.de oder via Facebook kann man sich ebenfalls informieren.