Polizei warnt vor dem Geschäft mit der Liebe auf Facebook & Co.
Versprochen wird die große Liebe, genommen wird das Geld. Besonders perfide und für die Opfer mit hohem emotionalem Stress verbunden ist das Love- oder Romance-Scamming. In Online-Partnerbörsen oder auch in sozialen Netzwerken sind die Betrüger auf der Suche nach potenziellen Opfern. Ist ein Kontakt erst einmal hergestellt, werden diese mit Liebesbekundungen und Aufmerksamkeit überhäuft – und zwar einzig und allein mit dem Ziel, ihnen das Geld aus der Tasche zu ziehen.
So erlebte es auch eine 49-jährige Hammerin. Per Facebook wurde sie Anfang August von einem Unbekannten angeschrieben. Nach längerem Schriftverkehr entwickelte sich eine immer persönlichere Beziehung zwischen der Frau und dem Mann. Es gelang dem Betrüger, die 49-Jährige emotional so stark an sich zu binden, dass sie bereit war, ihre Bindungen in Hamm für ihn aufzugeben. Genau in diesem emotionalen Moment gab der Betrüger vor, ein Paket mit Geld zusenden zu wollen. Er sei als Soldat in Kabul ausgezahlt worden und für die gemeinsame Zukunft wolle er den Sold nun an die 49-Jährige weitergeben. Weil das Paket aber angeblich vom Zoll zurückgehalten worden sei, sollte die Frau den Unbekannten letztlich finanziell unterstützen.
Sie tat das, indem sie 4500 Euro an ein Konto in Toronto überwies. Kaum war das Geld weg, wurde es noch kurioser: Es folgte eine Nachforderung: Für die Versteuerung des Pakets mit barem Inhalt würden nun 80000 Euro fällig werden. Glücklicherweise schrieb der Betrüger auf Facebook aber eine Freundin der 49-Jährigen an. Sie wurde stutzig und klärte die Frau über diese Betrugsmasche auf.
Die Polizei rät: Grundsätzlich sollte man Menschen, die man nie persönlich kennengelernt oder gesehen hat, kein Geld überweisen oder auf sonstige Forderungen eingehen. Gerade im Internet tummeln sich viele Betrüger, die an der Gutgläubigkeit ihrer Mitmenschen viel Geld verdienen wollen. Bei außergewöhnlichen Angeboten, ob bei der Wohnungs- oder der Partnersuche, sollte man immer misstrauisch bleiben.
Weitere Infos zur Masche unter http://www.polizei-beratung.de/themen-und-tipps/betrug/scamming.html
(ap)