A1-Brücke über Unnaer Straße hat nicht genug Tragkraft – Staugefahr im Bereich „Kamen-Zentrum
Von Montagabend (3.8.) um 19 Uhr bis Dienstagmorgen (4.6.) um 6 Uhr kommt es im Bereich der A1-Anschlussstelle Kamen-Zentrum zu starker Staugefahr in beiden Fahrtrichtungen. Aufgrund von Markierungsarbeiten stehen dort in der Zeit nur jeweils ein Fahrstreifen zur Verfügung.
Ursache hierfür ist eine 1956 gebaute Brücke in der Anschlussstelle Kamen-Zentrum über die B233. Im Zuge des sechsstreifigen Ausbaus der A1 in den achtziger Jahren wurden neue Brücken seitlich angebaut. Statische Nachberechnungen haben nun ergeben, dass das ältere Bauwerk nicht mehr die erforderliche Tragkraft für den Schwerlastverkehr hat. Um es zu entlasten, wird der LKW-Verkehr jetzt nach außen über die neuen Brücken umgeleitet. Der Standstreifen entfällt in diesem Bereich. Diese Arbeiten müssen kurzfristig durchgeführt werden. Geplant ist hier ein Ersatzneubau. Wann dieses Projekt umgesetzt werden kann, ist noch nicht absehbar.
Neuer Aldi geht am 15. August an den Start – Weddinghofen schließt eine Woche vorher
Bauarbeiten auf und an der Geschwister-Scholl-Straße sorgten dort am Freitag für einige Verkehrsbehinderungen. Insbesondere sie Kunden des Globus-Baumarktes hatten es etwas schwerer, den Parkplatz mit ihrem Auto zu erreichen.
Grund ist: Die Arbeiten für den neuen Aldi befinden sich im Endspurt. Bereits am 15. August soll der Verkauf gestartet werden. Davor wird Geschwister-Scholl-Straße verkehrstechnisch aufgerüstet, damit der erwartete Kundenstrom nicht ins Stocken gerät – insbesondere dann, wenn es nach dem Einkauf wieder nach Hause geht.
So wurden jetzt im Einmündungsbereich der Geschwister-Scholl-Straße in die Landwehrstraße Induktionsschleifen verlegt. Sie sollen die Computersteuerung der Fußgängerampel darüber informieren, ob sich dort der abfließende Verkehr staut. Bildet sich ein Stau, dann soll die Ampel auf Rot schalten und den Verkehr auf der Landwehrstraße stoppen. Die Aldi- und auch Rewe- und Globuskunden haben dann die Möglichkeit, ungestört nach links oder rechts abzubiegen.
Der Ansturm auf den neuen Aldi wird vermutlich auch deshalb groß sein, weil die Filiale in Bergkamen-Mitte vor rund einem Jahr einer Brandstiftung zum Opfer fiel und danach nicht wird geöffnet wurde. Dazu wird die Filiale in Weddinghofen eine Woche vorher am 8. August für immer schließen.
Es ist wohl nicht damit zu rechnen, dass es künftig in Bergkamens drittgrößten Stadtteil einen neuen Aldi geben wird. Augenscheinlich fehlen dafür auch attraktive Grundstücke in der notwendigen Größe. Aus der Konzernzentrale ist dazu nichts zu erfahren. Man äußere sich nicht zu ihren Expansionsplänen, hieß es dazu lapidar.
Zusätzlich verärgert sind die Weddinghofener, weil es den einen oder anderen Artikel schon seit Tagen in „ihrem“ Aldi nicht mehr zu haben ist. Man wolle sich damit unnötige Packereien ersparen, hieß es an der Kasse. Was bis zum Samstag kommenden Woche nicht verkauft wird, wandert in die anderen Filialen. Einen Abverkauf der Restbestände wird es nicht geben.
„Kunst am Kuhbach“ präsentiert sich jetzt in frischem Glanz
Die Kunstobjekte entlang der Kuhbachtrasse waren in den letzten Jahren in keinem guten Zustand. Hier nagte der Zahn der Zeit, dort waren Flächen besprüht, verdreckt, zerstört. Jetzt hat der LIPPEVERBAND mit Unterstützung der beteiligten Künstler, aber auch durch die Mithilfe von Jugendlichen unter fachkundiger Anleitung die Objekte wieder in Schuss gebracht. Mit einer Fahrradtour wurde heute die erneuerte Kunstroute symbolisch ihrer Bestimmung übergeben.
Landrat Michael Makiolla, LIPPEVERBANDS-Vorstand Raimund Echterhoff, Bergkamens Kulturdezernent Holger Lachmann und Kulturausschuss-Vorsitzender Thomas Grziwotz waren auf der Tour mit dabei und konnten sich von der Qualität der ausgeführten Sanierungsarbeiten überzeugen. Von den beteiligten Künstlern waren Wolfgang Kerak und Dietrich Worbs mit von der Partie und erläuterten unterwegs ihre Arbeiten.
Für den Lippeverband brachte Raimund Echterhoff das Thema der Tour auf den Punkt: „Der Kunstpfad der Bergkamener Künstlergruppe verweist auf das Nichtsichtbare in Geschichte und Wasserwirtschaft am Kuhbach. Wir freuen uns, dass wir mit vielen Helferinnen und Helfern die Kunstwerke wieder anschauenswert machen konnten und so die Menschen wieder eine Chance bekommen, sich mit den künstlerischen Verweisen auf dieses Nichtsichtbare auseinanderzusetzen“.
Dietrich Worbs: Holz-Plastiken
Mit seiner Arbeit erinnert der Bergkamener Künstler Dietrich Worbs an ein Römerlager in Oberaden, dessen Spuren Archäologen auch entlang der Kuhbach-Trasse fanden. Die Skulptur besteht aus einer Reihe von Baumstämmen, die als Palisaden ca. zwei Meter hoch auf einer Länge von 14 Meter eingegraben wurden und die Lagerumwallung darstellen. Die in die Landschaft schauenden Skulpturen stehen für die römischen Legionäre, die das Treiben um ihr ehemaliges Lager beobachten. Nach 13 Jahren Jahren musste das Kunstwerk umfassend saniert werden, um Vandalismusschäden und morsche Stellen zu beseitigen und die Fundamente zu sichern.
Wolfgang Kerak: Stahl-Mäander
Die neue Strecke des Kuhbachs hat im Zuge der Umgestaltung wieder einen naturnahen Verlauf erhalten. Wolfgang Kerak verarbeitet dies in seiner Skulptur künstlerisch durch den Einsatz von gewundenem Edelstahl, der den Verlauf des Wassers nachahmt. Die „Mäander“ aus Stahl verweisen außerdem auf die bergbaubedingten Landschaftsveränderungen: Die Stahlplastik ist eingebettet in grau-grünlichen Kalk-Sandstein, der heimische Sandstein – bekannt als Anröchter Dolomit – steht dabei symbolisch für die unberührte Natur. Das Kunstwerk wurde gereinigt und mit einem Sockel versehen, um ein schnelles Zuwachsen zu verhindern.
Gisela Schmidt: Rohr-Skulptur
Die Abwasserrohre der Künstlerin sollen den Betrachter daran erinnern, dass das Schmutzwasser, welches bis 2001 oberirdisch in dem mit Beton ausgekleideten Kuhbach verlief, nun unterirdisch parallel zum Kuhbach abfließt. Die Skulptur wurde vom LIPPEVERBAND umfassend renoviert und von dem Graffiti-Künstler Gianni Foitzik zusammen
mit Jugendlichen aus Bergkamen und aus der polnischen Partnerstadt Wieliczka neu gestaltet.
Peter Wiesemann: Schachthals-Kulisse
Die äußere Form des Kunstwerks rührt von der Gestalt der mit dem Bau der Abwasserkanäle verwendeten Schachthälse her. Sie entspricht dem viereckigen Profil der Einstiegsschächte, die zur Wartung der Abwasserkanäle dienen. Um Abwassertechnik und landschaftliche Veränderung symbolisch zusammenzuführen, ist einer dieser Schachthälse mit einer Bohrung versehen, die den Schmutzwasserkanal des Kuhbaches symbolisiert. Am oberen Ende des senkrecht aufgestellten Bauelements ist die Stadtkulisse von Bergkamen eingearbeitet. Das Kunstwerk wurde gereinigt, ausgebessert und mit einer speziellen Versiegelung gegen Moosbewuchs geschützt.
Hintergrund: Kuhbachtrasse und Kunst am Kuhbach
Über mehr als sechs Kilometer Länge floss der Kuhbach früher als offener Abwasserlauf durch Bergkamen. Nach dem Ende des aktiven Bergbaus in der Stadt und dem Abklingen der Bergsenkungen hat der LIPPEVERBAND im Zuge des Sesekeprogramms ab 2001 für das Abwasser unterirdische Kanäle gebaut. Eine Folge der Bergsenkungen war und ist auch, dass der Kuhbach kein durchgehendes Gefälle mehr hat. Der Abfluss kann deshalb nur durch Pumpwerke und Druckrohrleitungen erhalten werden.