Der Wunsch, seine freie Zeit im Grünen zu verbringen, ist gerade bei Menschen in der Stadt groß. Auch hier sich Balkone und Terrassen in grüne Oasen verwandeln – und mit etwas Geschick sogar Obst und Gemüse anpflanzen. Für die Schmetterlinge und Bienen ist ein grünes „Balkonien“ eine gute Sache, denn hier finden sie auch in der Stadt einen optimalen Lebensraum vor.
Jetzt im Frühjahr ist die richtige Zeit, um die eigene grüne Oase anzulegen. „Spätestens nach dem 16. Mai, wenn die Eisheiligen vorüber sind und keine Nachtfröste mehr zu erwarten sind, sollte es losgehen“, so Umweltberaterin Heike Herzig zum richtigen Zeitpunkt für den Start in die Pflanzsaison. Die Verbraucherzentrale hat weitere Tipps parat, wie die Aufzucht einer dauerhaften Blumen- und Gemüsepracht auf wenigen Quadratmetern gelingt:
Licht und Schatten – wer mag was: Je nachdem, ob der Balkon zur Nord- oder Südseite ausgerichtet ist, gedeihen unterschiedliche Pflanzen. Auf der Nordseite empfehlen sich Pflanzen, die sich im Schatten wohlfühlen, wie zum Beispiel Fuchsien, Petunien oder Begonien. Kräuter, die Schatten lieben, sind Petersilie und Schnittlauch. Sonnenliebende Pflanzen, zum Beispiel mediterrane Küchenkräuter wie Basilikum und Rosmarin, passen hervorragend zur Sommerküche und stehen auch bei Schmetterlingen hoch im Kurs. Auch Geranien oder Männertreu lassen sich gern von der Südseiten-Sonne bescheinen.
Wo das Grün sich wohlfühlt: Tontöpfe lassen die Blumen nicht so schnell austrocknen, da der poröse Ton gut Feuchtigkeit speichert. Im Handel sind auch Blumenkästen mit integriertem Wasserspeicher zu finden. Auf jeden Fall sollten die Pflanzgefäße ausreichend Platz bieten, damit Blumen und Kräutern ein gutes Auswurzeln ermöglicht wird, was für gesunden Wuchs und reiche Blütenpracht sorgt. Wichtig ist der Einsatz von torffreier Blumenerde. Diese verzichtet auf Beigaben des Rohstoffs, der gefährdeten Moorgebieten entnommen wird und ist ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz.
Pflanzen aus ökologischem Anbau: Genau wie bei Obst und Gemüse sind auch Grünpflanzen aus ökologischem Anbau am sechseckigen Bio-Siegel zu erkennen. Die geschützten biologischen Anbauverbände Demeter, Bioland und Naturland bieten Pflanzen in Bio-Qualität. Zu finden sind auch das EU- Bio-Siegel, ein grünes Lindenblatt mit Sternchen am Rand und das Qualitätssiegel „Bio-Zierpflanzen – natürlich schön“. Die so gekennzeichneten Pflanzen stammen aus Betrieben, die nach Vorgaben der EU-Öko-Verordnung oder den entsprechenden Anbauverbänden arbeiten und die so produzierten Stauden und Topfpflanzen sind frei von chemischen Pflanzenschutzmitteln, synthetischen Düngern oder chemischen Hemmstoffen, die den Wuchs der Pflanze kompakt und klein halten sollen. Infos zu Einkaufsmöglichkeiten von biologisch gezogenen Pflanzen in der Nähe gibt es unter www.bio-zierpflanzen.de. Viele Gartencenter haben inzwischen auch ein Angebot an Pflanzen und Kräutern aus ökologischem Anbau.
Vielfalt kommt gut an: Ein Mix aus Küchenkräutern, mehrjährigen Stauden und Blumen bietet jedem Familienmitglied etwas, woran es sich erfreuen kann. Kinder sammeln erste Erfahrungen mit einem eigenen „Naschkasten“, der mit kleinwachsenden Cocktailtomaten und Basilikum oder Erdbeeren und Minigurken bepflanzt werden kann. Ein mit einer selbst ausgesäten Blütenmischung bepflanzter Balkonkasten beschert Bienen, Faltern und Schmetterlingen eine kleine Blumenwiese auf dem Balkon. Im Frühjahr sind Zwiebelpflanzen wie Narzissen, Perlhyazinthen oder Schneeglöckchen frühe Farbtupfer auf dem Balkon und eine gute Nektarquelle für Insekten. Später im Jahr locken Cosmea und Sonnenblumen Schmetterlinge und Bienen an.
Mit weiteren Informationen und Tipps stehen die Umweltberaterinnen der Verbraucherzentrale Kamen Heike Herzig und Jutta Eickelpasch dienstags und donnerstags (9:00 – 13:00 Uhr) und donnerstags ( 14:00 – 18:00) Uhr persönlich in der Beratungsstelle in der Kirchstr. oder unter Tel. 4380105 zur Verfügung.