Sonntag ist Familientag im Stadtmuseum: Leben römischer Handwerker

Das Bergkamener Stadtmuseum lädt am Sonntag, 15. März, von 13 bis 17 Uhr zu seinem nächsten Familientag im Rahmen der Sonderausstellung „Von Asciburgium bis Oberaden. Leben in römischen Lagern“ ein.

Im Mittelsteht das Leben römischer Handwerker und deren Familien vor rund 2000 Jahren. Mitglieder der Bergkamener römischen Gruppe „Vexillatio Veteranorum Legionis XIX“ sind am Sonntag mit dabei. Gezeigt wird römische Handwerkskunst wie Schmuckherstellung, Lederbearbeitung und Schildbemalung. Außerdem lädt das Stadtmuseum zu einer kostenlosen Führung durch die Sonderausstellung ein, die am 13. März eröffnet wurde.




Bergkamener hat auf der A45 Glück: Der Chevrolet vor ihm schleudert plötzlich durch die Luft

Ein kurzer Augenblick der Unachtsamkeit – schon war es heute Morgen um eine Pkw-Fahrerin geschehen. Sie wurde schwer verletzt. Wesentlich mehr Glück hatte der hinter ihre fahrende Bergkamener.

Mit ihrem Chevrolet schleuderte die Dortmunderin in die Luft und blieb auf dem Dach auf der Ausfädelungsspur der A 45 im Kreuz Dortmund – Süd liegen. Bei dem Unfall verletzte sie sich schwer und wurde zur stationären Behandlung in ein Krankenhaus eingeliefert. Zum Unfall konnte sie zunächst keine Angaben machen.

Aus den Zeugenaussagen und den Spuren am Unfallort muss sich der Unfall wie folgt ereignet haben:

Die 50-jährige Dortmunderin fuhr gegen halb sieben auf der A 45 in Richtung Dortmund. Im Autobahnkreuz Dortmund-Süd lenkte sie ihr Auto relativ spät und offenbar spontan nach rechts auf die Parallelfahrbahn. Hierbei prallte sie auf die aus dem Boden aufsteigende Leitplanke. Das Auto schleuderte in die Luft, drehte sich dort und blieb einige Meter danach auf der rechts befindlichen Ausfädelungsspur auf dem Dach liegen.

Bei dem Aufprall auf die Leitplanke wurde zudem ein Betonklotz aus dem Boden gerissen. Ein nachfolgender Opel-Fahrer, 49 Jahre aus Bergkamen, konnte dem Hindernis nicht mehr ausweichen. Er prallte gegen den Klotz und zog ihn dann einige Meter hinter sich her. Ein 53-jähriger Pkw Fahrer aus Hamm und ein 46-Jähriger aus Wetter beschädigten sich ihre Fahrzeuge, indem sie durch das Trümmerfeld fuhren.

Bei dem Unfall entstand ein geschätzter Sachschaden von rund 18.000 Euro. Für die Dauer der Unfallaufnahme und Räumung der Unfallstelle wurden die Parallelfahrbahn und die Ausfädelungsspur in Richtung B 54 gesperrt.




Sondersynode des Kirchenkreises tagt in Methler

Am 18. März um 18 Uhr tagt in Methler (Bodelschwinghhaus) eine Sondersynode  des Ev. Kirchenkreises Unna. Wesentlicher Inhalt ist die Vorstellung des Verfahrens zur Nachbesetzung der zum 1. April vakanten Superintendentenstelle. Hierzu wird der Vorsitzende des Nominierungsausschusses, Pfarrer Jochen Voigt (Methler), berichten.

Auch ist eine Nachwahl in den Nominierungsausschuss nötig, wie auch einige Neuwahlen in die Fachbereiche. Zusätzlich wird Verwaltungsleiter Thomas Sauerwein über den Stand der Dinge zur Zukunftsplanung des Hause Stentrop berichten.

Die Neuwahl ist nötig, da Superintendentin Annette Muhr-Nelson den Kirchenkreis Unna verläßt, Sie wird Leiterin des Amtes für Mission, Ökumene und kirchliche Weltverantwortung in Dortmund. Ihre Verabschiedung ist am 28. März um 15 Uhr in der Ev. Stadtkirche Unna.




Helga Kreutz zieht das große Los: ein neuer Golf Sportsvan von der Sparlotterie

Bei der Sparlotterie der Sparkassen hat die Bergkamenerin Helga Kreutz das große Los gezogen: Sie hat einen neuen VW Golf Sportsvan Highline gewonnen. Martin Weber, Vorstandsmitglied der Sparkasse Bergkamen-Bönen, überreichte vor der Sparkassen-Hauptstelle das Auto samt Schlüssel an die glückliche Gewinnerin.

Helga Kreutz, Maretin Weber und der neue Golf Sportsvan von der Sparlotterie
Helga Kreutz, Maretin Weber und der neue Golf Sportsvan von der Sparlotterie

Wie lange sie bei der Sparlotterie, dem PS-Sparen, mitmacht, weiß die pensionierte Schulsekretärin nicht genau. 40 bis 50 Jahre werden es wohl bisher gewesen sein. Der bisher größte Gewinn kam 1971. Damals waren es 1000 D-Mark, die beim gerade anstehenden Umzug in die neue Wohnung gerade recht kamen. Neun Jahre hatte sie das Vorgängermodell des Sportvans, den Golf Plus, gefahren, bis 2014 ein Müllfahrzeug ihr ins Auto gefahren ist. Sie wechselte für kurze Zeit auf ein anderes Fahrzeug und ist jetzt froh, dass sie wieder Volkswagen fahren darf.

Zusätzlich durften Helga Kreutz mit ihrem Ehemann Walter sich die Eheleute Kreuz über eine Reise in die Autostadt Wolfsburg mit exklusiver Erlebnisführung, Galadinner und anschließender Übernachtung im Ritz-Carlton Hotel freuen.

Sanierung der A2 kostet 34 Mio. Euro – Der Zeitplan bis Mitte 2017 im Detail

Die Straßen.NRW-Autobahnniederlassung Hamm beginnt mit umfangreichen Arbeiten auf der A2. Bis Mitte 2017 saniert der Landesbetrieb zwischen der Anschlussstelle Kamen/Bergkamen und dem Autobahnkreuz Dortmund-Nordost auf 9,3 Kilometern die Fahrbahn und fünf Brücken. Betroffen sind beide Fahrtrichtungen.

pb_stauwarnanlageAb Montag (16.3.) richtet Straßen.NRW hierfür zu verkehrsärmeren Zeiten jenseits der morgendlichen und abendlichen „Rushhour“ Tagesbaustellen ein, um auf der gesamten Streckenlänge sowie im Mittelstreifen vorbereitende Maßnahmen zu treffen. So werden etwa Nothaltebuchten angelegt und provisorische Überfahrten geschaffen. Die vorbereitenden Maßnahmen dauern voraussichtlich bis Mitte April dieses Jahres. Während der Tagesbaustellen stehen dem Verkehr nur zwei Fahrstreifen zur Verfügung.

Bis Mitte 2017 führt die Straßen.NRW-Autobahnniederlassung Hamm anschließend in insgesamt acht Bauphasen Sanierungsarbeiten an der Fahrbahndecke und den Brücken durch. Darüber hinaus werden defekte Entwässerungsleitungen erneuert, ebenso die Straßenmarkierungen und die Schutzeinrichtungen entlang der Strecke. Während der Bauarbeiten sind die Anschlussstellen Kamen/Bergkamen und Lanstrop zeitweise gesperrt.

Straßen.NRW investiert in das Projekt 34,1 Millionen Euro aus Bundesmitteln.

Die acht Bauphasen im Überblick

Phase 1: Vorbereitende Maßnahmen (Rückschnitt der Brückenkappen für die Verkehrsführung in der Mitte) in Höhe der Anschlussstelle Kamen auf einer Länge von 1,6 Kilometern. Voraussichtlicher Zeitraum: April 2015 bis Juni 2015

Phase 2: Vorbereitende Maßnahmen (Rückschnitt der Brückenkappen für die Verkehrsführung im Außenbereich) in Höhe der Anschlussstelle Kamen auf einer Länge von 1,6 Kilometern. Voraussichtlicher Zeitraum: Juni 2015 bis Juli 2015

Phase 3: Grunderneuerung außen (Standspur und Spur 1) auf gesamter Streckenlänge in Fahrtrichtung Oberhausen. Voraussichtlicher Zeitraum: Juli 2015 bis November 2015 Innerhalb dieser Phase erfolgt die Sperrung der Anschlussstelle Kamen/Bergkamen zeitweise.

Phase 4: Grunderneuerung innen (Spur 2 und Spur 3) auf gesamter Streckenlänge in Fahrtrichtung Oberhausen. Voraussichtlicher Zeitraum: November 2015 bis Juni 2016

Phase 5: Grunderneuerung auf gesamter Streckenlänge im Mittelstreifen. Voraussichtlicher Zeitraum: Juni 2016 bis August 2016

Phase 6: Grunderneuerung innen (Spur 2 und Spur 3) auf gesamter Streckenlänge in Fahrtrichtung Hannover. Voraussichtlicher Zeitraum: August 2016 bis Dezember 2016

Phase 7: Grunderneuerung außen (Standspur und Spur 1) auf gesamter Streckenlänge in Fahrtrichtung Hannover. Voraussichtlicher Zeitraum: Dezember 2016 bis Juni 2017 Innerhalb dieser Phase erfolgt die Sperrung der Anschlussstelle Kamen/Bergkamen und der  Anschlussstelle Lanstrop zeitweise.

Phase 8: Nacharbeiten im Bereich des Mittelstreifens. Voraussichtlicher Zeitraum: Juni 2017 bis Juli 2017

In den Phasen 1 und 2 stehen dem Verkehr pro Fahrtrichtung nur zwei Fahrstreifen zur Verfügung. In den anschließenden Bauphasen sind es drei – allerdings eingeengte – Fahrstreifen je Richtung.

Hintergrund: Die A2 ist eine der meistbefahrenen Autobahnen im Land. Ob von Berlin nach Köln, ob von Antwerpen nach Warschau – der Weg führt immer über die A2. Große Teile der Autobahn verlaufen in Nordrhein-Westfalen. Sie ist die wichtigste Ost-West-Verbindung in der Mitte Europas. Doch die hohe Verkehrsbelastung fordert mittlerweile ihren Tribut. Rund 63.000 Kraftfahrzeuge nutzen täglich den Streckenabschnitt zwischen der Anschlussstelle Kamen/Bergkamen und dem Autobahnkreuz Dortmund-Nordost, der seit den 1980er Jahren sechsstreifig ist. Der Anteil des Schwerlastverkehrs liegt bei 17,2 Prozent.




„Frühlingserwachen“ in der Sauna in Bönen ab Montag

Ab dem 16. März heißen die GSW ihre Gäste zu einer Themenwoche in der Sauna in Bönen willkommen. Unter dem Motto „Frühlingserwachen“ können die Gäste bei entsprechender Dekoration und frühlingshaft frischen Aufgüssen in der Sauna entspannen. Die Gastronomie bietet dazu Spezialitäten aus der Küche.

Es gilt der normale Eintrittspreis in Höhe von 15,50 Euro.

Alle Informationen über die Freizeiteinrichtungen der GSW erhalten Interessierte im Internet unter www.gsw-freizeit.de oder auch telefonisch unter 02307 978-314.




Feines Näschen: Diensthund Ivo erschnüffelt brennenden Joint

Mit der feinen Nase von Diensthund Ivo hatte Donnerstagmittag ein 22-jähriger Mann vermutlich nicht gerechnet, als er genüsslich einen „Joint“ rauchte. Der Mann aus Lünen hatte es sich im Bereich eines Parkplatzes am Dortmunder Hauptbahnhof bequem gemacht, als Ivo auf ihn aufmerksam wurde. Er befand sich mit seinem „Herrchen“ auf dem Weg zur Arbeit.

Diensthund Ivo mit seinem Hundeführer Foto: Bundespolizei
Diensthund Ivo mit seinem Hundeführer Foto: Bundespolizei

Gegen 15:45 Uhr befand sich der Bundespolizeihund samt Hundeführer auf dem Weg zum Dienst am Dortmunder Hauptbahnhof. Dabei überquerten sie einen Parkplatz im westlichen Bereich des Hauptbahnhofs. Weil Ivo sich plötzlich für ein Gebüsch interessierte und dieses anbellte, nahm sein „Herrchen“ die Örtlichkeit genauer unter die „Lupe“.

Dabei stellte er den 22-Jährigen, hinter einem Busch, auf einem Stein sitzend, fest. Dieser rauchte gerade einen Joint und verströmte einen süßlichen Geruch. Kurzerhand wurde der Joint sichergestellt und der Lüner über die Einleitung eines Ermittlungsverfahrens wegen Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz in Kenntnis gesetzt.

Die Begegnung mit Bundespolizeihund Ivo dürft dem 22-Jährigen vermutlich noch länger in Erinnerung bleiben.




A2 wird zwischen Kamen/Bergkamen und Dortmund-Nordost zur Großbaustelle

Pendler aus Kamen und Bergkamen, aber auch alle anderen Autofahrer, die die Autobahn A2 in Richtung Dortmund nutzen, müssen jetzt ganz tapfer sein: Zwischen der Anschlussstelle Kamen/Bergkamen und dem Kreuz Dortmund-Nordost wird am Montag, 16. März eine Großbaustelle eingerichtet. Voraussichtliche Dauer der Arbeiten: rund zwei Jahre. Die eigentlichen Sanierungsarbeiten sollen Anfang April gestartet werden.

Staus scheinen zwischen Kamen/Bergkamen und Dortmund-Nordost unausweichlich zu sein. Straßen NRW richtet auf diesem Teilstück der A2 eine Großbaustelle ein.
Staus scheinen zwischen Kamen/Bergkamen und Dortmund-Nordost unausweichlich zu sein. Straßen NRW richtet auf diesem Teilstück der A2 eine Großbaustelle ein.

Häufige Staus sind wohl unausweichlich. Wie in Autobahnbaustellen üblich wird die erlaubte Höchstgeschwindigkeit erheblich herabgesenkt. Hinzu kommen Phasen, in den nicht drei, sondern nur zwei Fahrspuren zur Verfügung stehen. Gebaut wird in beiden Fahrtrichtungen. Es müssen also auch für die Rückfahrt längere Fahrzeiten einkalkuliert werden

In acht Bauphasen sanieren die Straßenbauer auf 9,3 Kilometern der A2 die Fahrbahn sowie die Brückenbauwerke. Weiterhin erneuert der Landesbetrieb defekte Entwässerungseinrichtungen und errichtet im Anschluss neue Schutzeinrichtungen.




31-Jähriger festgenommen: Mit einem Messer auf den Neuen seiner Ehefrau losgegangen

Die Polizei Dortmund hat Donnerstagmittag nach aufwendigen Fahndungsmaßnahmen einen 31-jährigen Lüner festgenommen. Der Mann steht im Verdacht, einige Stunden vorher  gewaltsam in die Wohnung seiner getrennt lebenden Ehefrau im Lüner Süden eingedrungen zu sein. Dort ging er zunächst mit einem Messer auf ihren neuen Lebensgefährten, einen 24-Jährigen aus Gelsenkirchen, los. Anschließend flüchtete er mit dem gemeinsamen dreijährigen Sohn, der bei der Frau lebt, aus der Wohnung.

Den Gelsenkirchener ließ er leicht verletzt zurück. Die 29-jährige Frau blieb unverletzt.

Auch aufgrund einer zwischenzeitlichen telefonischen Drohung des Mannes, sich selbst und den Jungen umbringen zu wollen, leitete die Polizei umgehend umfangreiche und kräfteintensive Fahndungsmaßnahmen ein. Diese führten die Beamten unter anderem auch nach Selm.

Um 11.45 Uhr beendeten Spezialeinheiten der Polizei Dortmund schließlich die Flucht des 31-Jährigen. In Lünen nahmen sie ihn ohne Widerstand fest. Den Dreijährigen konnten die Beamten ebenfalls wenig später unversehrt in ihre Obhut nehmen. Der Tatverdächtige hatte den Jungen kurz vorher Bekannten zur Betreuung überlassen.

Gegen den Lüner wird nun unter anderem wegen versuchten Totschlags, gefährlicher Körperverletzung, Entziehung Minderjähriger, Bedrohung, Sachbeschädigung und Hausfriedensbruchs ermittelt. Er wurde dem Polizeigewahrsam zugeführt.




Bildungs- und Teilhabepaket: Kreis kümmert sich auch um Asylbewerber

Der Kreis kennt sich aus bei der Leistungsgewährung nach dem Bildungs- und Teilhabepaket. Deshalb kümmert er sich demnächst im Rahmen interkommunaler Zusammenarbeit auch um anspruchsberechtigte Asylbewerber.

Durch eine neue, am 1. März in Kraft getretene Änderung haben alle vom Asylbewerberleistungsgesetz erfassten Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen vom ersten Tag ihres Aufenthaltes in Deutschland an einen Anspruch auf Leistungen aus dem Bildungs- und Teilhabepaket. So soll Ausgrenzung im täglichen Leben möglichst vermieden werden.

Beim Mittagessen dabei sein

Das Recht auf finanzielle Unterstützung gilt beispielsweise für die Mittagsverpflegung in der Schule oder Kindertagesstätte, für die Teilnahme an Klassenfahrten oder auch für das Schulstarterpaket. So soll Ausgrenzung vermieden werden.

Die Leistungsgewährung ist eigentlich Angelegenheit der kreisangehörigen Städte und Gemeinden. Der Kreis hatte jedoch bereits 2011 seine Bereitschaft signalisiert, die Aufgabe für die Städte und Gemeinden mit zu erledigen, wenn das Asylbewerberleistungsgesetz wie nun geschehen geändert würde.

Städte und Gemeinden für Aufgabenübertragung

In den letzten Wochen haben alle kreisangehörigen Städte und Gemeinden ihr Interesse an einer Aufgabenübertragung auf den Kreis deutlich gemacht. Nach der inzwischen erfolgten Zustimmung des Kreistages geht es nun um den Abschluss einer öffentlich-rechtlichen Vereinbarung, der die Bezirksregierung zustimmen und die auch formal durch Ratsbeschlüsse bestätigt werden muss.

Auch Kostenfrage wird geregelt

Geregelt werden muss außerdem die Kostenübernahme. Favorisiert wird hier die Umlagevariante, da der finanzielle Aufwand der Städte und Gemeinden 2015 bei 54.000 Euro (395 Anträge) lag, während der Kreis knapp 3,4 Millionen Euro (knapp 8.570 Anträge) aufwandte.




Grundsicherung und Sozialhilfe: Immer mehr brauchen Unterstützung

Immer mehr Menschen im Kreis Unna erhalten Grundsicherung und Sozialhilfe, weil eigenes Einkommen nicht ausreicht oder nicht vorhanden ist. Diese Bilanz zieht der Fachbereich Arbeit und Soziales mit Blick auf das statistische Datenmaterial von 2014.

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Ende letzten Jahres bezogen im Kreisgebiet genau 5.410 Personen entweder Leistungen der Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung oder Hilfe zum Lebensunterhalt nach dem Zwölften Buch Sozialgesetzbuch (SGB XII „Sozialhilfe“). „Die Zahl der Hilfebezieher stieg im Vergleich zum Vorjahr um 6,6 Prozent. Damit fiel der Anstieg gegenüber 2013 noch moderater aus. Damals lag die Steigerungsrate im Vergleich zum Vorjahr immerhin noch bei 11 Prozent“, erläutert Fachbereichsleiter Norbert Diekmännken.

2.546 Personen erhielten Grundsicherung, weil sie die Altersgrenze erreicht haben und ihren grundlegenden Bedarf für den Lebensunterhalt nicht selbst sicherstellen können. Häufig reicht die Rente nicht aus, weil im Erwerbsleben aufgrund von prekären Beschäftigungsverhältnissen oder unterbrochenen Erwerbsbiografien zu geringe Rentenansprüche erworben worden sind.
Aber auch immer mehr Menschen im Alter zwischen 18 und 65 Jahren beziehen Leistungen der Grundsicherung, weil sie wegen Krankheit oder Behinderung dauerhaft erwerbsgemindert sind und ihren Lebensunterhalt nicht selbst gewährleisten können. „Ihre Zahl lag im Jahr 2014 bei 2.141 Personen. Das bedeutet innerhalb von zwei Jahren einen Sprung von über 32 Prozent“, so Diekmännken.

Die Kosten der Grundsicherung im Kreis Unna betrugen im Jahr 2014 insgesamt 23,6 Millionen Euro. Sie liegen damit um 1,53 Millionen Euro höher als im Vorjahr. Im Jahr 2014 hat der Bund – nachdem er sich in den Vorjahren mit jährlich steigenden Anteilen beteiligt hat – die Nettoaufwendungen der Grundsicherung in vollem Umfang übernommen. Damit leistet der Bund einen wichtigen Beitrag zur Entlastung der Kommunen.

Besonders auffällig ist die Steigerung bei der Hilfe zum Lebensunterhalt. „Hauptsächlich handelt es sich dabei um befristet Erwerbsunfähige oder minderjährige Antragsteller ohne Leistungsansprüche beim Jobcenter“, erklärt Fachbereichsleiter Norbert Diekmännken.

723 Personen im Kreis Unna bezogen in 2014 derartige existenzsichernde Leistungen, was einer Erhöhungsquote von über 19 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Die Kosten der Hilfe zum Lebensunterhalt stiegen sogar um über 28 Prozent auf 3,56 Millionen Euro. Diesen Aufwand hat der Kreis Unna ohne jegliche Bundesbeteiligung allein zu tragen.

Hintergrund Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung Anspruch auf Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung haben • Personen, die ein der Regelaltersgrenze in der gesetzlichen Rentenversicherung entsprechendes Lebensalter erreicht haben.
• Auch Personen, die das 18. Lebensjahr erreicht haben, können ebenso Leistungen der Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung erhalten, wenn sie aus medizinischen Gründen dauerhaft voll erwerbsgemindert sind.
Eine dauerhafte volle Erwerbsminderung liegt immer dann vor, wenn das Leistungsvermögen wegen Krankheit oder Behinderung vermindert ist, sodass man auf nicht absehbare Zeit außerstande ist, unter den üblichen Bedingungen des allgemeinen Arbeitsmarktes mindestens drei Stunden täglich erwerbstätig zu sein. Von der Dauerhaftigkeit ist auszugehen, wenn unwahrscheinlich ist, dass die Minderung der Erwerbsfähigkeit behoben werden kann. Die Feststellungen trifft der zuständige Rententräger.
• Voraussetzung ist immer, dass der Lebensunterhalt nicht selbst bestritten werden kann.
Hilfe zum Lebensunterhalt Wer seinen Lebensunterhalt nicht aus eigenem Einkommen oder Vermögen bestreiten kann und weder Grundsicherung für Arbeitsuchende (SGB II) noch Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung erhält, kann Hilfe zum Lebensunterhalt beantragen.
Folgende Personen haben beispielhaft Anspruch auf Hilfe zum Lebensunterhalt:

• Personen, die eine befristete Rente wegen voller Erwerbsminderung erhalten. Diese Personen haben keinen Anspruch auf Arbeitslosengeld II, weil sie dem Arbeitsmarkt nicht zur Verfügung stehen, aber auch keinen Anspruch auf Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung, weil sie nicht dauerhaft erwerbsunfähig sind.
• Kinder unter 15 Jahren, die in einer Bedarfsgemeinschaft mit Beziehern von Grundsicherung leben (z. B. bei den Großeltern) und ihren Lebensunterhalt vor allem aus Unterhaltsansprüchen nicht sicherstellen können.