Naturkundlicher Spaziergang des NABU über die Halde Großes Holz

Am Sonntag, 22. März, stellt Karl-Heinz Kühnapfel vom NABU die Bergehalde Großes Holz als Lebensraum unserer Vogelwelt vor. Die Teilnehmer lernen Standvögel, Durchzügler und Wintergäste anhand ihres Aussehens und ihrer Stimme zu erkennen. Ferngläser und Vogelbestimmungsbücher, falls vorhanden, sollten mitgebracht werden. Treffpunkt ist um 9 Uhr der Parkplatz an der Halde, Erich-Ollenhauer Straße.




Kindeswohlgefährdung: Sensibel hinschauen, planvoll handeln

Jede Mutter und jeder Vater setzt sich dafür ein, dass es dem eigenen Kind gut geht. Trotzdem können Situationen eintreten, in denen das Wohl des Kindes gefährdet ist. Unterstützung von außen wird notwendig. Welche Signale hier zu beachten sind, wie Hilfsangebote vermittelt werden können und an welchen Punkten dringendes Handeln geboten ist, waren Themen auf dem jüngsten Fachtag der Diakonie Ruhr-Hellweg.

Stark für den Kinderschutz: die Mitarbeitenden des Fachbereiches „Bildung und Erziehung“ der Diakonie Ruhr-Hellweg. Der Fachtag wurde vorbereitet von (v. links) Marianne Illner, Rainer Auferkamp, Fachbereichsleiterin Irene Düring, Karin Wenzel, Heike Klapper und Kinderschutz-Fachkraft Susanne Stiens-Remkes. Foto: Diakonie/Hinrichs
Stark für den Kinderschutz: die Mitarbeitenden des Fachbereiches „Bildung und Erziehung“ der Diakonie Ruhr-Hellweg. Der Fachtag wurde vorbereitet von (v. links) Marianne Illner, Rainer Auferkamp, Fachbereichsleiterin Irene Düring, Karin Wenzel, Heike Klapper und Kinderschutz-Fachkraft Susanne Stiens-Remkes. Foto: Diakonie/Hinrichs

74 Mitarbeitende aus dem Fachbereich „Bildung und Erziehung“ trafen sich zum Austausch. Sie waren aus den Kreisen Soest und Unna, dem Hochsauerlandkreis und der Region Hamm angereist und arbeiten dort in stationären und teilstationären Einrichtungen der Jugendhilfe, in der Schulbetreuung und Schulsozialarbeit, der freien Kinder- und Jugendarbeit sowie den Flexiblen Hilfen für Familien.

„Die Kinder sind uns in vielfältiger Form anvertraut“, so Irene Düring, Leiterin des Fachbereiches „Bildung und Erziehung“ der Diakonie Ruhr-Hellweg. „Sie liegen uns am Herzen und wir kümmern uns im Rahmen unseres jeweiligen Auftrags um sie. Zusätzlich sind wir gesetzlich verpflichtet, die Wahrung des Kindeswohls in der Familie im Auge zu behalten und eventuelle Gefahren abzuwenden.“

Ein Fallbeispiel, vorgestellt in dem Film „Zirkus is nich“, machte einmal mehr deutlich: So vielfältig wie die Formen der Kindeswohlgefährdung sind auch die Formen der Wahrnehmung und Bewertung der familiären Situation durch das Umfeld.

„Wenn ein Achtjähriger die Verantwortung für das Leben der überforderten Mutter und der jüngeren Geschwister übernimmt, ist das ohne Frage eine Gefährdung von Kindeswohl“, so Kinderschutz-Fachkraft Susanne Stiens-Remkes. „An welchen Stellen allerdings die größte Gefahr zu sehen ist, wird von pädagogischen Fachkräften durchaus individuell bewertet. Ab welchem Alter kann ein Kind allein zum Spielplatz? Wie viel Verantwortung dürfen Kinder für jüngere Geschwister übernehmen? Die eigene Biografie der pädagogischen Fachkraft spielt bei der Einschätzung immer eine Rolle.“

Neben der eigenen Lebenserfahrung beeinflussen auch Alter, Geschlecht, Kultur, das jeweilige Umfeld sowie die Rolle und Aufgabe in Bezug auf das fragliche Kind die Bewertung der Situation. Auch die Ansatzpunkte für Hilfen werden verschieden gesehen. Daher ist die fachliche Beratung im Team so entscheidend: Verschiedene Sichtweisen werden hier zusammengeführt, individuelle Hilfen für die Familien entwickelt.

„Natürlich sind es nicht ausschließlich die Probleme und Defizite, die uns auffallen“, so Irene Düring. „Denn um die Gefahren nachhaltig abzuwenden, brauchen wir unbedingt den Blick auf die Ressourcen. Um bei dem gezeigten Filmbeispiel zu bleiben: Ein Achtjähriger soll natürlich nicht eine so große Verantwortung für kleinere Geschwister tragen müssen. Dass und wie er es aber getan hat, zeigt, welche Fähigkeiten in ihm stecken.“ Zuerst sei natürlich die Mutter in der Pflicht. „Sie wünscht sich eine bessere Zukunft für ihre Kinder. Allein das ist eine Kraft, die ihr auf ihrem weiteren Weg helfen wird. Mit individueller Unterstützung wird sie das Leben ihrer Familie verändern können.“

Was ist zu tun, wenn Mitarbeitende der Diakonie Ruhr Hellweg Hinweise auf Kindeswohlgefährdung wahrnehmen? Ein präziser Leitfaden wurde auf dem Fachtag vorgestellt. Eine wichtige Rolle kommt dabei den Fachkräften für Kinderschutz zu. Susanne Stiens-Remkes betont: „Entscheidend ist es, gemeinsam im Team und im Dialog mit der Familie zu einer Einschätzung zu kommen, in der Folge planvoll zu handeln und so das Kindeswohl zu sichern.“

 




Weltverbrauchertag: Rechte beim Online-Kauf

Klick-Konsumenten wissen die Vorteile des Online-Einkaufs zu schätzen: Shoppingzeiten rund um die Uhr, eine Vielzahl von Anbietern und Waren auf einen Tastendruck sowie ein unmittelbarer Preisvergleich. Gewitzte Händler locken Online-Käufern das Geld nicht nur über den Produkt-Preis, sondern auch mit der Berechnung von Nebenkosten oder durch versteckte Klauseln im Kleingedruckten aus der Tasche.

Elvira Roth von der Verbraucherzentrale
Elvira Roth von der Verbraucherzentrale

„Kunden müssen solches Verhalten von Online-Händlern jedoch nicht hinnehmen und teuer bezahlen, sondern können sich vom Vertrag lösen und bereits gezahltes Geld zurückverlangen“, stellt Elvira Roth von der Verbraucherzentrale Kamen klar. Denn auch die Einkaufstour in der virtuellen Welt verläuft auf geordneten Wegen. Online-Shopping – aber ohne Risiko, dazu berät die Verbraucherzentrale in Kamen.

Zum diesjährigen Weltverbrauchertag am 15. März führt die Verbraucherzentrale Kamen eine Aktionswoche vom 16. bis 20. März 2015 durch und informiert darüber, was beim Online-Einkaufen alles zu beachten ist. Wer möchte, kann an einem Quiz teilnehmen. Für alle Interessierten gibt es während der Aktionswoche eine Stofftasche, gefüllt mit wichtigen Verbrauchertipps.

Seit 1983 wird der Weltverbrauchertag jedes Jahr am 15. März gefeiert, um öffentlich auf aktuelle Themen zur Verbesserung des Verbraucherschutzes aufmerksam zu machen.




Nach Überfall auf Back-Shop: Wer kennt den Räuber

Mit einem Fahndungsfoto sucht die Polizei nach einem Räuber.

Wer kennt den Räuber?
Wer kennt den Räuber?

Am 25. Februar 2015 überfiel der unbekannte Mann um 12 Uhr einen Back-Shop auf dem Bockumer Weg. Er bedrohte die Kassiererin mit einem Messer und verletzte sie leicht. Nach einem Gerangel mit einem hinzueilenden Zeugen erbeutete der Mann Bargeld aus der Verkaufskasse. Er flüchtete auf einem grün-schwarzen Damenrad.

Bei seiner Flucht gelang es einem Zeugen, den Täter zu fotografieren – leider nur von hinten. Das Amtsgericht Hamm hat nun die Veröffentlichung der Fotos angeordnet.

Wer Hinweise zu der Person machen kann, wird gebeten, sich bei der Polizei Hamm unter der Telefonnummer 02381 916-0 zu melden.




Römerberg-Führung zum Frühlingsbeginn

Rechtzeitig zum Frühlingsanfang eröffnet der Bergkamener Gästeführerring am kommenden Sonntag, 22. März, sein Veranstaltungsprogramm 2015mit einer Führung über den Römerberg.

Unter der Leitung von Gästeführerin Elke Böinghoff-Richter geht es an diesem Tage um 14.30 Uhr vom Eingang des Stadtmuseums am Museumsplatz aus auf eine gut zweistündige fußläufige Erkundungs- und Besichtigungstour über das Gelände des früheren Legionslagers auf dem Römerberg.

Dabei ist allerlei Wissenswertes über die römische Geschichte und das Lager selbst zu erfahren. Während des Rundgangs werden mehrere markante Punkte des Lagers angesteuert und an Ort und Stelle direkt in Augenschein genommen, unter anderem natürlich auch die Rekonstruktion der früheren Holz-Erde-Mauer des Lagers nahe der katholischen St. Barbara-Kirche, die den Teilnehmern dabei direkt zugänglich sein wird. Die Rundwanderung endet später wieder vor dem Stadtmuseum.




Vom Lederbeutel bis zur Waffe: Im Stadtmuseum lockt das römische Alltagsleben

Ein Schluck vinum oder mulsum in der Taverne und heiteres Beisammensein mit Spiel, Spaß und Vergnügen ging bei den Römern immer. Mit fester Nahrung ging es schon grenzwertiger insbesondere für die Zähne zu. Beim Kämpfen verstanden die Eroberer dann gar keinen Spaß mehr. Selbst mehr als 2.000 Jahre nach ihrer Herstellung sehen Pfeilspitzen mit gefährlichen Widerhaken und Vorrichtungen zum Durchtrennen der Pferdesehnen in den Museumsvitrinen schauderlich aus.

Salute! Mit den Römern einen Schluck vinum probieren - auch das war am Sonntag beim Familientag zur neuen Sonderausstellung beliebt.
Salute! Mit den Römern einen Schluck vinum probieren – auch das war am Sonntag beim Familientag zur neuen Sonderausstellung beliebt.

Ganz schön unheimlich: Das Sortiment an Pfeilspitzen hatte es am Sonntag in sich.
Ganz schön unheimlich: Das Sortiment an Pfeilspitzen hatte es am Sonntag in sich.

Der Alltag in und an einem römischen Legionslager wie in Oberaden war also nicht ausschließlich pures Abenteuer. Das zeigt die neue Sonderausstellung im Stadtmuseum. Arbeitsreich war vor allem das ganz normale Leben – vom Mahlen des Mehls über das Häkeln der Socken bis zur Herstellung von Lederbeuteln und zum Bemalen des Schildes. Menschenleben zählten nicht viel, wie die beängstigend vielseitige Auswahl der Waffen vom pilum als mörderischen Wurfspieß über Fußangeln und handfesten gladius als Kurzschwert bis zum Pfeil, der bequem das Kettenhemd durchbohrt, zeigt. Das alles ist in der Sonderausstellung „Von Asciburgium bis Oberaden. Leben in römischen Lagern“ zu sehen.

Mit Leihgaben und eigenen Funden bestückt

Wolfgang Hoffmann legt Hand an das Pergament - daraus lassen sich erstklassige Lampen herstellen.
Wolfgang Hoffmann legt Hand an das Pergament – daraus lassen sich erstklassige Lampen herstellen.

Dabei gibt das Legionslager, das um 16 v. Chr. im heutigen Moers entstand und nach der verlorenen Varusschlacht als Grenzsicherung gegen angriffslustige Germanen ausgebaut wurde, fast nur das Thema vor. Das Team des Stadtmuseums hat in den vergangenen Wochen beinahe eine ganz eigene Ausstellung auf die Beine gestellt, indem sie großartige Exponate aus Haltern, Xanten und sogar aus dem niederländischen Nijmegen organisierte. Die spannenden Vitrineninhalte werden ergänzt von Oberadener Funden, die nicht jeden Tag in der Dauerausstellung zu sehen sind – wie die gut erhaltene Glöckchen, mit denen das Pferdegeschirr bestückt war.

Marschgepäck und der wohl jüngste Römer als grenzenloser Bewunderer.
Marschgepäck und der wohl jüngste Römer als grenzenloser Bewunderer.

Eine ganz eigene Note verleiht die Vexillatio Veteranorum Legionis XIX, die Hilfstruppe der neuzeitlichen Römer-Veteranen, der Sonderausstellung. Besonders engagierte Mitglieder wie Wolfgang Hoffmann haben ebenso eigenhändig wie originalgetreu hergestellte Repliken zur Verfügung gestellt – sogar der detailgetreue Nachbau der römischen Hausheiligtümer findet sich darunter. Andere stellen ihr Marschgepäck zum Ausprobieren bereit.

 

Das pralle römische Leben ausprobieren – originalgetreu

Hübsche Einblicke bieten auch die Modelle römischer Alltagswelt.
Hübsche Einblicke bieten auch die Modelle römischer Alltagswelt.

Die Direktorin des Kultur- und Stadthistorischen Museums in Duisburg, Dr. Susanne Sommer, hatte also mehr als Recht, als sie bei ihrem Fachvortrag zur Ausstellungseröffnung darauf verwies, dass dieses Museum ein „lebendiger Ort“ ist. Stand zur Eröffnung vor allem die Theorie um die Entstehung des Lagers Asciburgium, die Eroberungen der Römer auf germanischem Gebiet und die archäologischen Zeugnisse für das Alltagsleben im Mittelpunkt, war am Sonntag das pralle Erleben gefragt.

Mit der originalgetreuen Schere Schmuck schaffen: Eine von vielen "Alltagsstationen" beim Familiensonntag.
Mit der originalgetreuen Schere Schmuck schaffen: Eine von vielen „Alltagsstationen“ beim Familiensonntag.

Selbst originalgetreue Schere am Leder und Pergament ansetzen, eigenhändig den Pinsel führen, mit eigenen Fingern die filigranen Perlen für den Schmuck aufziehen: Auch das gehörte dazu. Zusätzlich gab es kostenlose Führungen durch die Ausstellung, die das theoretische wie archäologische Wissen bereit hielt – und auch ein Schluck aus dem tönernen Weinbecher in der Taverne.

Übrigens hat der Verein der Freunde und Förderer des Stadtmuseums zahlreiche Alltagsgegenstände vom Kochlöffel über Nähnadel, Fibel und medizinisches Besteck anlässlich der Sonderausstellung angekauft. Sie unterstützen das vielseitige museumspädagogische Programm und kommen auch nach der Ausstellung zum Einsatz.

„Von Asciburgium bis Oberaden“ ist noch bis zum 27. September im Stadtmuseum zu sehen.

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Appell an die Solidarität und an ein soziales Europa

Aktueller hätte es nicht sein können. Die Dauerkrise in der Ukraine direkt vor der Haustür, die drohende Pleite Griechenlands in den eigenen Reihen, soziale Gefälle, Freihandelsabkommen: Die europäische Union hat die größten Herausforderungen ihrer noch jungen Geschichte zu bewältigen. Groß war also die Erwartungshaltung an den traditionellen Frühlingssempfang der SPD, der sich am Sonntag ebenso bewährt mit einem brennenden politischen Thema befasste.

Volles Haus in der Ökologiestation beim traditionellen Frühlingsempfang des SPD-Stadtverbands. Die Antworten des Europaabgeordneten Prof. Dr. Dietmar Köster auf die Frage, was die aktuellen Entwicklungslinien in Europa uns angeht, bewegten.
Volles Haus in der Ökologiestation beim traditionellen Frühlingsempfang des SPD-Stadtverbands. Die Antworten des Europaabgeordneten Prof. Dr. Dietmar Köster auf die Frage, was die aktuellen Entwicklungslinien in Europa uns angeht, bewegten.

Europa spaltet noch immer. Das wurde schon in den Grußworten deutlich. Wähnt Bürgermeister Roland Schäfer den Staatenbund „für viele weit weg, obwohl es inzwischen überall ein wesentliches Wort mitspricht“, sieht der Bundestagsabgeordnete Oliver Kaczmarek das anders. „Viele Menschen tragen europäische Themen stärker im Herzen als die politischen Parteien“, lautet seine Erfahrung aus Veranstaltungen zu aktuellen Themen wie dem Freihandelsabkommen unlängst in Bergkamen. Andere nehmen es wie der Landtagsabgeordnete Rüdiger Weiß mit Humor und einer ganz eigenen Variante des griechischen Mythos. Zeus entführt Europa im griechischen Original verwandelt als Stier. In der modernen sozialdemokratischen Fassung übernimmt Angela Merkel eine Hauptrolle und sorgt für eine Schreibblockade.

Europa geht längst alle etwas an

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Die versammelten sozialdeomkratischen Politiker vom Europaabgeordneten bis zum Stadtverbandsvorsitzenden: Alle haben eine leidenschaftliche Meinung zu Europa.

Bei allem Humor habe jedoch ein Umdenken stattgefunden, so Weiß: „Die Krisenherde zeigen, dass Europa uns mehr angeht als die Freude über offene Grenzen und Diskussionen über die genormte Größe der Pizza Napolitana – das muss ins Bewusstsein der Menschen gelangen.“ Immerhin investierte allein das Land zuletzt kräftig in Europa. Genau das ist auch die Meinung von Prof. Dr. Dietmar Köster. Seit Juli ist er Mitglied des Europäischen Parlaments, als Soziologe vor allem im Rechtsausschuss und im Kulturausschuss aktiv. Was seiner Meinung nach politisch erforderlich ist, um Europa stark für die aktuellen und künftigen Herausforderungen zu machen, erntete durchweg zustimmenden Applaus.

Eine klare Meinung hat Dr. Dietmar Köster zu allen aktuellen Problemen, mit denen Europa zu kämpfen hat.
Eine klare Meinung hat Dr. Dietmar Köster zu allen aktuellen Problemen, mit denen Europa zu kämpfen hat.

Sein größtes Anliegen: Antworten auf die „zunehmende Internationalisierung der wirtschaftlichen Beziehungen“ finden. Denn gerade Deutschland sei hier auf europäischen Zusammenhalt und den Euro angewiesen, sogar einer der großen Profiteure. Noch dringlicher sieht er jedoch die Gefahr der Auseinanderentwicklung im sozialen Bereich. „Europa muss auch als Sozialunion gesehen werden“, mahnt er angesichts zunehmender Ängste der Menschen vor sozialem Abstieg, wachsendem Nationalismus und großer Europaskepsis. Die soziale Schere, in der Manager 300 Mal mehr verdienen als Facharbeiter und wenige Milliardäre ein Finanzvolumen tragen, dass die Schulden der dritten Welt aufwiegt, sei nicht hinnehmbar: „Dann ist etwas aus den Fugen.“ Was kommunal bewältigt werden kann, soll auch dort verankert bleiben. Den großen Fragen wie Steuern für Unternehmen müsse Europa sich stellen.

Europa als größtes Friedensprojekt

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Musikalische Auflockerung tat Not, denn es gab viele politische Impulse, die zu Diskussionen einluden. Der Frühjahrsempfang war übrigens eine Premiere für den neuen SPD-Stadtverbandsvorsitzendne André Rocholl.

Europa ist für Köster vor allem „das größte Zivilisationsprojekt für die Friedensbewahrung“, das vor der Gefahr der Spaltung bewahrt werden müsse. Ein Austritt Griechenlands „macht alles zunichte, was sich die Gründerväter Europas auf die Fahnen geschrieben haben“. Er erinnerte mit Blick auf die Finanzmarktkrise sowie massiven europäischen Sparzwangs als eine Ursache der finanziellen Probleme Griechenlands daran, dass auch Deutschland nach dem 2. Weltkrieg nur durch Schuldenerlass wieder auf die Beine gekommen sei. „Was soll passieren, wenn auch diese griechische Regierung scheitert“, stellt Köster eine der wesentlichen Fragen mit Blick auf 50 Prozent Jugendarbeitslosigkeit, gestiegene Kindersterblichkeit und dramatische soziale Einbrüche in Griechenland.

Der Ukrainekonflikt erfordere eine Rückbesinnung auf eine Friedenspolitik nach der Art von Willy Brandt. Denn Köster sieht in dem Gebaren der USA und Nato – letztere habe gegen alle Versprechen eine Osterweiterung betrieben – eine weltpolitische, geostrategische Auseinandersetzung mit Russland, die in Zeiten alter Ost-West-Konflikte zurückfalle. Ungeachtet seiner persönlichen Meinung zu Putin, dessen „Homophobie und Machogehabe unappetitlich“ sei, der zudem mit der Annexion der Krim das Völkerrecht gebrochen habe.

Ein Appell an die Solidarität Europas ist die Quintessenz dieses Impulsreferats. Und ein Aufruf für mehr Transparenz etwa wie im Fall der fast hermetisch abgeschotteten Dokumente zum Freihandelsabkommen. Denn Europa, so Köster, ist mehr als die bisher stets fokussierte Wirtschaftsunion: Sie muss auch ein demokratisches Zusammenwachsen erreichen, um die Zukunft zu bewältigen.

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TuS hat freie Plätze in der Problemzonengymnastik

Der TuS Weddinghofen hat in seiner Gruppe „Problemzonengymnastik“ noch Plätze frei. Jeden Mittwoch treffen sich Interessierte von 16.30 Uhr bis 17.30 Uhr in der Turnhalle I des Gymnasiums Bergkamen. Unter der Leitung von Silke Werner dreht sich alles um die Problemzonen der Frauen. Spezielle Gymnastik für Bauch, Beine und Po stehen auf dem Stundenplan. Hier wird alles getan, damit die Bikinifigur bis zum Sommerurlaub perfekt ist. Mitmachen kann jeder, nach den drei Schnupperstunden ist die Mitgliedschaft im Verein jedoch erforderlich.




Brand in einem leerstehenden Einfamilienhaus an der Preinstraße

Sirenen riefen am Sonntagmorgen gegen 6.45 Uhr die Löschgruppen Oberaden, Weddinghofen und Heil zur Preinstraße in Oberaden. Dort brannte es in einem leerstehenden Einfamilienhaus direkt neben dem Gelände der ev. Martin-Luther-Kirchengemeinde.

Unter schwerem Atenschutz drang ein Trupp der Feuerwehr in das Einfamilienhaus an der Preinstraße ein, um von innen den Brand zu bekämpfen. (Fotos und Recherche vor Ort: Ulrich Bonke)
Unter schwerem Atenschutz drang ein Trupp der Feuerwehr in das Einfamilienhaus an der Preinstraße ein, um von innen den Brand zu bekämpfen. (Fotos und Recherche vor Ort: Ulrich Bonke)

Das betroffene Gebäude befindet sich direkt neben dem Gelände der Martin-Luther-Kirchengemeinde.
Das betroffene Gebäude befindet sich direkt neben dem Gelände der Martin-Luther-Kirchengemeinde.

In diesem Einfamilienhaus laufen seit geraumer Zeit Renovierungsarbeiten. In Brand geraten waren Baumaterialien. Da Feuer bekämpften die Feuerwehrleute innen unter schwerem Atemschutz und von außen. Das sich Personen nicht im Gebäude befanden, kam auch niemand zu Schaden.

Nach Aussagen von Nachbarn sollen sich in dem Einfamilienhaus öfters Jugendliche aufgehalten haben. Ob hier ein Zusammenhang mit dem Brand besteht, werden die Ermittlungen der Polizei zeigen.




Auch das 21. Theaterfestival bringt 250 kleine und große Stars hervor

Seine Mittänzer sitzen längst auf dem Boden. Gerade noch war ein wildes Kung Fu-Treiben um ihn herum. Jetzt steht er ganz allein im Rampenlicht. Mit geschlossenen Augen und einem strahlenden Lächeln auf dem Gesicht wiegt er sich zur Musik. Der kleine Kung Fu-Kämpfer ist der heimliche Star beim  21. Theaterfestival des Stadtjugendrings. Einer von vielen.

Futuristisch und fantasievoll war das tolle Theaterprojekt der KITAs "Mikado" und "Sprößlinge".
Futuristisch und fantasievoll war das tolle Theaterprojekt der KITAs „Mikado“ und „Sprößlinge“.

Selbstvergessen im Scheinwerferlicht: Ein Kung Fu-Kämpfer in voller Hingabe.
Selbstvergessen im Scheinwerferlicht: Ein Kung Fu-Kämpfer in voller Hingabe.

Nicht nur die Kinder und Jugendlichen der Initiative Down-Syndrom haben lang für ihren großen Auftritt geübt. Auch die „kleine Raupe Nimmersatt“ probte bis zur letzten Sekunde in der Umkleidekabine, wie sie in ihrem geringelten Kostüm geschmeidig von einer Leckerei zur anderen hüpft. „Die Kinder lieben die Geschichte“, schildert Erzieherin Silvia Maier-Beckmann. Drei Wochen lang haben die 15 Kinder des Familienzentrums „Tausendfüßler“ das Kultbuch in ein kleines Theaterstück verwandelt. Sogar Sologesang ist mit dabei. Die Einrichtung nimmt schon zum 4. Mal am Theaterfestival teil. Die Aufregung ist trotzdem groß.

Lampenfieber auf, vor und hinter der Bühne

Wie die Profis moderiert das Theam vom Jugendfreizeitzentrum Kamen, das schon zum dritten Mal den Rahmen des Festivals gestaltet.
Wie die Profis moderiert das Theam vom Jugendfreizeitzentrum Kamen, das schon zum dritten Mal den Rahmen des Festivals gestaltet.

Nur ein wenig nervös ist Vanessa (17). Sie steht schon zum 5. Mal als Moderatorin auf der Bühne. „Am Anfang hatte ich vielleicht ein bisschen Bauchschmerzen“, schildert sie. Nach einigen Workshops unter dem Dach des „Kulturrucksacks“ im Kamener Jugendfreizeitzentrums ist sie längst ein alter Hase. „Wir haben ein Training für die Aussprache bekommen, haben geübt, wie man die Gruppen anmoderiert und wie man das Publikum zu noch mehr Applaus anfeuern kann.“ Für Cora (12) ist der Auftritt vor dem Vorhang allerdings eine Premiere. „Ich habe schon ein wenig Lampenfieber“, sagt sie. Trotzdem wird sie gleich auf die Bühne steigen. „Es macht einfach Spaß!“

Echtes Kultpotenzial hat die Tanzgruppe aus dem "Balu": Sie mussten eine Zugabe geben.
Echtes Kultpotenzial hat die Tanzgruppe aus dem „Balu“: Sie mussten eine Zugabe geben.

Spaß haben auch die jungen Frauen vom Kinder- und Jugendhaus „Balu“. Sie lieben den Tanz und haben sich immer mal sporadisch getroffen, um sich neue Formationen auszudenken. Aurel Islinger und sein Team haben das beobachtet – und schließlich einen Workshop mit Profis angeboten. „Wir wollen ihnen damit ein wenig Know-How mit an die Hand geben: Wie man Tanzstunden gestaltet, wie Choreographien gemacht werden“, schildert Islinger. Ein einziger Workshop genügte: Der Auftritt beim Theaterfestival war so mitreißend, dass eine Zugabe her musste. Vielleicht kommen jetzt noch mehr Tanz-Talente in die Gruppe, die sich immer donnerstags und dienstags von 18 bis 19.30 Uhr im „Balu“ trifft.

Zauberei und viel ehrenamtliches Engagement

Flinke Zaubertricks gab es in den Pausen.
Flinke Zaubertricks gab es in den Pausen.

13 Gruppen, 250 Teilnehmer, bis zu 900 Besucher: Das Theaterfestival des Stadtjugendrings ist seit mehr als zwei Jahrzehnten ein echter Höhepunkt des kulturellen Jahres in Bergkamen. Daran wirken unzählige Helfer mit. Der Pfadfinderstamm Pentragon etwa am Würstchenstand, die DLRG-Gruppe und das Jugendrotkreuz an den Verpflegungsständen. Zum ersten Mal war auch Michael Gick mit von der Partie. Er sorgte mit verblüffenden Zaubertricks wie verschwindenden Knoten und äußerst wandlungsfähigen Spielkarten dafür, dass auch die Pausen ein spannendes Erlebnis waren. Die dauerten in diesem Jahr etwas länger, weil die Grippewelle dafür sorgte, dass drei Gruppen nicht auftreten konnten.

Das Programm war trotzdem randvoll und kunterbunt. Und die vielen Helfer konnten nach dem Aufräumen schon wieder mit den Planungen für das 22. Theaterfestival beginnen.

Theater21
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Suspendierter Polizist hält sich ein Messer an den Hals

Ein suspendierter Polizist sorgte am Samstagmorgen in einem Hotel in Dortmund-Brechten für ein Großaufgebot der Polizei. Die Beamten waren zunächst wegen einer Ruhestörung alarmiert worden. Als sie das Zimmer des 50-Jährigen betreten wollten, hielt der sich ein Messer am Hals. Er zog sich mit einer weiteren Person ins Zimmer zurück. Dann hörten die Beamten hinter der Tür, wie eine Schusswaffe durchgeladen wurde.

Sofort wurde das Hotel geräumt und Verstärkung angefordert. Nach einem Telefonat mit seiner Freundin ergab sich der 50-Jährige jedoch und verließ freiwillig das Zimmer. Er ließ sich zunächst ebenso wie die zweite Person widerstandslos festnehmen.

Die bisherigen Ermittlungen haben keine Hinweise auf eine Bedrohung zum Nachteil Dritter ergeben. Nur sich selbst hatte der 50-Jährige ein Messer an den Hals gehalten.

Der 34-jährige Dortmunder, der sich mit dem 50-Jährigen in dem Hotelzimmer befunden hatte, wurde nach seiner Vernehmung entlassen. Der 50-jährige Dortmunder zeigte sich im Polizeigewahrsam jedoch weiter renitent. Zudem äußerte er vor den anwesenden Beamten Suizidgedanken. Ein Arzt ordnete daher gestern die Unterbringung in einer Klinik für Psychiatrie an.

Bei der Durchsuchung des Hotelzimmers fanden die Beamten eine PTB-Waffe, die sichergestellt wurde.

Die Ermittlungen dauern weiterhin an.