Straßenbau an der Friedenskirche: Umleitung für Pkw auf der Landwehrstraße Richtung Westen

Seit Montagmorgen müssen Autofahrer, die auf der Landwehrstraße in Richtung Westen – etwa zu den Autobahnzufahren an der  B 61 oder zu Kaufland/Ärztehaus wollen, einen Umweg über die Hubert-Biernat-Straße nehmen. Die Zufahrt in den Kreisel an der Friedenskirche ist für sie gesperrt. Eine Umleitung ist ausgeschildert.

Die Einfahrt von der Landwehrstraße in den Kreisel an der Friedenskirche ist gesperrt.
Die Einfahrt von der Landwehrstraße in den Kreisel an der Friedenskirche ist gesperrt.

Offensichtlich soll so verhindert werden, dass sich in dem Kreisverkehr ein Stau bildet. Denn die Fahrbahnsanierung auf der Töddinghauser Straße wird im Teilstück zwischen der Schulstraße und dem Kreisverkehr fortgesetzt. Der Verkehr wird halbseitig an der Baustelle vorbeigeführt und durch eine Ampelanlage geregelt.

In diesem Bereich ergibt sich auch eine Änderung für Radfahrer. Sie müssen auf der Fahrbahn fahren und gegebenenfalls vor der roten Ampel Warten. Der Bürgersteig ist zurzeit ausschließlich den Fußgängern vorbehalten.

Baustelle auf der Töddinghauser Straße zwischen Schulstraße und Kreisverkehr.
Baustelle auf der Töddinghauser Straße zwischen Schulstraße und Kreisverkehr.




Polizei findet Leiche ohne Kopf

Kennt wer den Besitzer dieses Pullovers? Foto: Polizei Dortmund
Kennt wer den Besitzer dieses Pullovers? Foto: Polizei Dortmund

Die Polizei Dortmund hat ein Skelett ohne Kopf an der Bornstraße in Dortmund gefunden. Die Polizisten vermuten, dass das Opfer ermordet worden ist. Jedoch tappen die Beamten noch im Dunkeln, wer das Opfer und wer der Täter ist.

Das Skelett lag auf einem Brachgelände. Nach der rechtsmedizinischen Untersuchung geht die Polizei von aus, dass das Opfer etwa 1,80 Meter groß und über 40 Jahre alt war. Die Leiche liegt dort seit mindestens einem Jahr.

Das trug das Opfer

Bei den Leichenteilen wurden Kleidungsgegenstände gefunden, die dem verstorbenen Mann zuzuordnen sind. Dabei handelt es sich um ein Unterhemd, ein dunkles Oberhemd mit Längsstreifen der Firma Jack Gordon und einen grün-braunen Pullover mit roten Streifen.

Am Sonntag wurde das Gelände mit Leichenspürhunden abgesucht. Die Suche brachte keine Hinweise. Am Dienstag wird eine Einsatzhundertschaft die Brachfläche an der Bornstraße durchsuchen.

Zeugen, die etwas zur Identität des verstorbenen Mannes sagen können, werden gebeten, sich mit der Polizei in Dortmund unter der Telefonnummer 0231/132-7441 in Verbindung zu setzen.

 




Einbrecher stehlen beim Textildiscounter jede Menge Süßwaren

In der Zeit von Samstagmittag bis Montagmorgen  brachen unbekannte Täter in eine Filiale eines Textildiscounters an der Jahnstraße ein. Sie durchsuchten die Räumlichkeiten und entwendeten nach ersten Feststellungen diverse Süßwaren. Hinweise bitte an die Polizei in Bergkamen unter der Rufnummer 02307 921 7320 oder 921 0.




Flucht vor der Polizei: Keinen Führerschein, keine Versicherung und falsche Kennzeichen

Weil das vordere Kennzeichen an seinem Fiesta fehlte, fiel ein 22 Jahre alter Mann am Freitag gegen 14 Uhr auf der Östingstraße in Hamm auf. Um der fälligen Kontrolle durch eine Motorradstreife zu entkommen, fuhr er auf einen Hinterhof.

Ein aufmerksamer Bürger machte den Polizeibeamten aber auf den Fiesta aufmerksam. Der Polizist stellte fest, dass der Mann ohne Führerschein unterwegs war. Zudem waren die falschen Kennzeichen am Auto angebracht. Deshalb wird gegen ihn auch eine Anzeige wegen Kennzeichenmissbrauchs gefertigt. Zudem hat er keine Steuern und keine Versicherung bezahlt.




Sänger und Gitarrist Mike Seeber nächster Gast beim Sparkassen Grand Jam

Der Sänger und Gitarrist Mike Seeber ist der nächste Gast beim Sparkassen Grand Jam am Mittwoch, 5. März, ab 20 Uhr im Haus Schmülling.

Mike Seeber
Mike Seeber

Nachdem Mike Seeber im Jahr 2011 „… back from Texas!“ war und Deutschlands Konzertsäle und Open Airs gerockt hatte, lebt und arbeitet er seit Anfang 2012 in Echtzeit. Er begann mit den Arbeiten an seinem ersten eigenen Album. Er absolvierte mehrere Aufnahmesessions im Berliner Tonstudio von Rainer Oleak und gab mit seinem neu formierten MIKE SEEBER TRIO über zwanzig Konzerte, darunter der viel beachtete Gig Ende April im Berliner Frannz-Club, zu dem seine Band erstmals in der jetzigen Besetzung auftrat. In seinem Live-Programm spielte er bereits einige der deutschsprachigen Songs, die auch auf seinem Album erscheinen werden.

Über seine Intentionen und sein aktuelles Programm sagt Mike: “Ich spiele seit meiner frühesten Kindheit Gitarre. Von Anfang an haben mich der Blues aus Texas und die Bands der ostdeutschen Bluesszene am meisten begeistert und beeinflusst.

Mike Seeber gilt in Deutschland als einer der zurzeit am stärksten beachteten Live-Gitarristen seines Genres. Seine imposanten Bühnenshows sind geprägt von Frische, musikalischer Virtuosität und einem machtvollen Sound, den er mit seinen beiden äußerst versierten Begleitmusikern erzeugt.

In den vergangenen Jahren war Mike Seeber Gastgitarrist unter anderem bei Randy Hansen, Bugs Henderson und Lance Lopez

Tickets für dieses Konzert gibt es im Kulturreferat der Stadt Bergkamen, im Bürgerbüro und an der Abendkasse. Weitere Kartenvorverkaufsstellen sind die Sparkasse Bergkamen-Bönen, In der City 133, Bergkamen-Mitte und Haus Schmülling, Landwehrstraße 160, 59192 Bergkamen-Overberge.

Telefonische Kartenvorbestellung und weitere Informationen erhalten Sie bei: Andrea Knäpper,  Tel.: 02307/965-464




Frauentagteam trifft sich in der Stadtbibliothek

Das Frauentagteam trifft sich am Mittwoch, 26. Februar, um 19 Uhr im Lesecafé der Stadtbibliothek, , um die Feinheiten zu den geplanten Veranstaltungen rund um den Internationelen Frauentag 2014 abzustimmen.

Eingeladen sind alle interessierten Mädchen und Frauen sowie die Vertreterinnen von Frauenverbänden, -vereinen und –gruppen und natürlich all diejenigen, die bereits an den Vorbereitungstreffen teilgenommen haben.




Löschgruppe Heil im vergangenen Jahr 42 Mal zur Hilfe gerufen

Sie ist zwar unter den Bergkamener Löschgruppen der Freiwilligen Feuerwehr von der Zahl der Aktiven her die kleinste. Trotzdem erfüllt die Löschgruppe Heil wichtige Aufgaben, die durch die anderen nur sehr schwer zu erfüllen wären.

Beförderungen und Ehrungen waren zwei wichtige Tagesordnungspunkt der Jahresdienstbesprechung der Löschgruppe Heil.
Beförderungen und Ehrungen waren zwei wichtige Tagesordnungspunkte der Jahresdienstbesprechung der Löschgruppe Heil.

Löschgruppenführer Axel Kallenbach, sein Stellvertreter Frank Doritke und die 20 aktiven Feuerwehrleute des Stadtteils zogen am Samstagabend in ihrer Jahresdienstbesprechung ihre Bilanz des vergangenen Jahres.

Auf 42 Einsätze kam die Löschgruppe in 2013. Der spektakulärste war wohl die Explosion einer Motoryacht und der nachfolgende Brand von vier weiteren Booten in der Marina Rünthe. Das Ehepaar, das sich während der Explosion auf ihrem Boot aufgehalten hatte und durch die Wucht ins Wasser geworfen wurde, erlitt nur leichte Verletzungen. Der Sachschaden liegt aber im oberen sechsstelligen Euro-Bereich.

Große Sorgen wegen der vielen Unfälle auf den Westenhellweg

Erhebliche Sorgen bereitet den Heiler Feuerwehrleute die Zunahme schwerer Verkehrsunfälle auf dem Westenhellweg. So auch am vergangenen Samstagabend. Diesmal brauchte die Löschgruppe nicht auszurücken. Sie hatte ja Jahresdienstbesprechung. Diesen Einsatz fuhren diesmal die Kameradinnen und Kameraden aus Rünthe, Oberaden und Lünen ohne sie.

Manche Einsätze entlang des Westenhellwegs enden sehr tragisch. Es gibt aber auch Einsätze, die irgendwie Spaß machen, wie Löschgruppenführer Axel Kallenbach betont. So wurden die Feuerwehrleute an einem frühen Sonntagmorgen im Sommer zum Kanal gerufen. Ein Reh schwamm im Wasser und konnte wegen der steilen Spundwände nicht aufs Ufer klettern.

Reh mit Hilfe eines Kohleschiffs aus dem Kanal gerettet

Das Problem war, dass das Tier, sobald sich ein Feuerwehrmann am Ufer ihm näher, aus Furcht wegschwamm. Glücklicherweise kam dann ein holländisches Kohleschiff. „Soll ich helfen?“, rief der Kapitän. Und sofort schritt er zur Tat. Mit seinem großen Schiff trieb er das Reh im ehemaligen Kohlehafen von Haus Aden so in die Enge, dass es die Retter von der Löschgruppe Heil sicher packen und an Land ziehen konnten. „Wir haben es danach im Wald ausgesetzt“, sagte Kallenbach zum glücklichen Ende dieses Einsatzes.

In die Löschgruppe wurde Unterbrandmeisterin Nicole Kunze-Bloemberg neu aufgenommen. Sie wohnt in Beckinghausen. Befördert wurde Johannes Knepper zum Oberfeuerwehrmann und Andree Wilken zum Hauptfeuerwehrmann. Bürgermeister Roland Schäfer zeichnete Helmut Barks für 50-jährige Mitgliedschaft in der Freiwilligen Feuerwehr aus.

Stets beteiligt sich die Löschgruppe am Heiler Dorfleben. Am 19. Juni lädt sie zum inzwischen 5. Bürgerfrühschoppen am Gerätehaus an der Nördl. Lippestraße ein.




55-jährige Kamenerin bei einem Unfall auf der auf der A 2 schwer verletzt

Schwere Verletzungen erlitt eine 55-jährige Kamenerin bei einem Verkehrsunfall am vergangenen Freitag gegen 16:15 Uhr auf der A 2 in Höhe der Überführung Dammstraße in Höhe von Niederaden.

Schwere Verletzungen erlitt eine 55-jährige Kamenerin bei einem Unfall am Freitag auf der A 2. Auf der rechten Seite der Clio aus Kamen und der Sprinter aus Dortmund.
Schwere Verletzungen erlitt eine 55-jährige Kamenerin bei einem Unfall am Freitag auf der A 2. Auf der rechten Seite der Clio aus Kamen und der Sprinter aus Dortmund. Foto: Ulrich Bonke

Sie war Beifahrerin einer 24-jährigen Kamenerin, die mit Renault Clio in Richtung Oberhausen fuhr und vermutlich zu spät bemerkte, dass Vorausfahrende verkehrsbedingt abbremsen mussten.

Trotz Vollbremsung fuhr sie auf den Mercedes Sprinter eines 24-jährigen Dortmunders auf. Ihr Pkw wurde dabei erheblich beschädigt und musste von der Unfallstelle abgeschleppt werden. Es entstand Sachschaden von ca. 3000,- Euro.

Die 55-Jährige wurde mit einem Rettungswagen zur stationären Behandlung in ein Krankenhaus gebracht. Eine weitere 38-jährige Mitfahrerin in dem Renault erlitt leichte Verletzungen.

Für die Zeit der Unfallaufnahme und Bergung der Fahrzeuge kam es auf der A2 zu Verkehrsbeeinträchtigungen, da zeitweise der mittlere und linke Fahrstreifen nicht befahrbar waren.




Wurstköder mit Nadeln präpariert: Hund notoperiert

Seit Wochen entdecken Tierfreunde und Hundebesitzer in Methler mit Nadeln präparierte Wurstköder. Erstmals konnte jetzt ein Hund den Verlockungen nicht widerstehen unbd wurde ihr Opfer.

Eine Hundehalterin aus Kamen informierte die Polizei am Samstag, darüber, dass ihr Tier bereits am Vortag gegen 11 Uhr in der Einsteinstraße in Methler etwas Verdächtiges vom Boden aufgenommen und gefressen habe.

Die Frau fuhr daraufhin mit dem Tier in eine Tierklinik. Hier wurde festgestellt, dass sich im Magen des Hundes Nadeln befinden. Der Hund wurde notoperiert. Es besteht der Verdacht, so die Polizei, dass der Hund mit Nadeln präparierte Köder gefressen hat.




Daten: Darum ist Whatsapp 19 Milliarden Dollar wert

Datenschutz-Experte Henning Tillmann warnt vor der Nutzung von Whatsapp
Datenschutz-Experte Henning Tillmann warnt vor der Nutzung von Whatsapp. Foto: Privat

Der Messenger „Whatsapp“ ist schon seit längeren in Thema unter Datenschützer: Datenschutz interessierte das Unternehmen schon 2012 nicht sonderlich. Durch den Verkauf an Facebook erreichte das Thema Datenschutz auch die Masse der Bevölkerung. Wir haben mit IT-Fachmann Henning Tillmann, gebürtiger Kamener und Wahlberliner,  über Whatsapp, Datenschutz und die Währung des 21. Jahrhunderts geredet.

Infoblog: Facebook hat vergangene Woche den beliebten Kurznachrichtendienst WhatsApp gekauft. In Branchenkreisen wird von 19 Milliarden US-Dollar gesprochen, die Facebook in Bar oder in Aktien bezahlt hat. Wie schätzen Sie diesen Einkauf ein?

Henning Tillmann: Dass es 19 Milliarden wurden, hat mich schon überrascht. Dies ist schon eine astronomisch hohe Summe. Dass Facebook aber zuschlägt hat mich nicht überrascht. Das weltweit größte soziale Netzwerk, mittlerweile zehn Jahre alt, ist etwas angestaubt und hat insbesondere bei den Jugendlichen an Coolness verloren, da mittlerweile auch deren Eltern und Lehrer angemeldet sind. Außerdem hat sich Facebook in den letzten Jahren immer mehr aufgebläht; es gibt mehr Funktionen aber auch mehr Unübersichtlichkeit. Whatsapp ist simpel: Nachrichten und Bilder verschicken, an eine Person oder eine Gruppe. Im Grunde war es das dann auch schon. Vor knapp zwei Jahren hat Facebook bereits den sehr angesagten Fotodienst Instagram gekauft. Ebenfalls ein Dienst, der im Gegensatz zu Facebook relativ simpel und einfach strukturiert ist. Damals waren es nur 1 Milliarde Dollar. Peanuts, könnte man rückblickend sagen.

Whatsapp bietet seinen Dienst kostenlos bzw. gegen einen Jahresbeitrag von 99 Cent an. Dies soll angeblich auch so bleiben. Wieso zahlt Facebook dann 19 Milliarden?

Henning Tillmann: Die Übernahme von Whatsapp zeigt deutlich: Daten sind die Währung des 21. Jahrhunderts. Rechnet man die Kaufsumme auf die ca. 400 bis 450 Millionen Nutzer um, hat Facebook pro Nutzer zwischen 40 und 50 US-Dollar bezahlt. Facebook ist ein börsenorientiertes Unternehmen, sie müssen also nicht nur das Geld wieder einspielen, sondern wollen und müssen auch Gewinn machen. Und da Whatsapp nicht teurer werden soll, geht das nur, in dem die Daten, die bereits vorhanden sind und die noch kommen, in Geld umgesetzt werden.

Der Otto-Normal-Nutzer wird sich doch denken, dass die Nachrichten, die er über Whatsapp schickt, eher banal und wenig Informationswert besitzen. Also gibt es doch keinen Grund zur Sorge?

Henning Tillmann: Der Denkansatz ist falsch. Es geht nicht darum, was Facebook jetzt mit den Daten macht. Sondern was sie damit in einigen Jahren machen können. In den letzten zehn Jahren hat sich die Technik mit Bezug zum Sammeln und Auswerten von Daten rasant entwickelt. Niemand weiß so wirklich, was in den nächsten zehn Jahren bzgl. „Big Data“ passieren wird. Bereits jetzt kann jede Nachricht und auch jedes verschickte Bild analysiert werden. Werden diese privaten Informationen, z. B. aus Chats mit seinen besten Freunden, mit den bereits vorhandenen Daten von Facebook verknüpft, entsteht eine sehr genaue Profilbildung. Dies mag man momentan noch ignorieren können, aber diese Daten verschwinden nicht und können einen in fünf, zehn oder zwanzig Jahren wieder einholen.

Sie warnen bereits seit 2010 vor der Nutzung von Whatsapp. Warum eigentlich?

Henning Tillmann: Dafür gibt es prinzipiell drei Gründe. Whatsapp hatte immer wieder eklatante Sicherheitslücken, die teilweise bis heute nicht geschlossen worden sind. Durch fehlende Verschlüsselung war das Mitschneiden von Chats auf einfachstem Wege möglich, ebenso konnten Accounts übernommen werden. Generell kann man bei Whatsapp nie sicher sein, dass eine abgeschickte Nachricht auch wirklich bei der richtigen Person ankommt bzw. dass eine eingehende Nachricht auch tatsächlich von der Person ist, von der man es annimmt. Ebenso wird beim Start von Whatsapp das komplette Adressbuch, teilweise unverschlüsselt, an US-amerikanische Server übermittelt. Dies ist mit dem deutschen Recht nicht vereinbar und verstößt gegen die informationelle Selbstbestimmung. Oma Frieda aus  Methler muss also damit leben, dass ihre Kontaktdaten nun irgendwo in den USA liegen, weil ihr Enkel Whatsapp nutzt und ihre Festnetznummer in seinem Smartphone gespeichert hat. Drittens ist die Informationspolitik des Unternehmens zu kritisieren: Der offizielle Firmensitz existiert nicht, es ist dort lediglich ein Sushi-Laden zu finden. Sicherheitslücken wurden nicht oder nur nach Monaten geschlossen.

Gibt es Alternativen zu Whatsapp?

Henning Tillmann: Natürlich könnte man, wie früher, SMS versenden. Aber es gibt auch andere Messenger, die deutlich mehr Sicherheit bieten. Starken Nutzerzuwachs verzeichnet die App Threema aus der Schweiz. Sie wird für Android und iOS (iPhone) angeboten und kostet einmalig weniger als 2 Euro und bietet ähnliche Funktionen wie Whatsapp, also Versand von Nachrichten, Bilder und Gruppenchats. Jede Kommunikation wird auf mehreren Schichten verschlüsselt. Da es sich um eine asymmetrische Verschlüsselung handelt, ist das Mitlesen von Nachrichten durch Dritte, auch durch den Anbieter von Threema selbst, so gut wie auszuschließen. Hunderprozentige Sicherheit kann es aber auch hier nicht geben, da der Quellcode von Threema nicht offen liegt. Dennoch liegen zwischen Whatsapp und Threema Welten.

Also reicht der Wechsel des Messengers aus, um bzgl. Datensicherheit auf der sicheren Seite zu sein?

Henning Tillmann: Die Wahl eines sicheren Messengers ist nur der technische Aspekt. Der zweite wichtige Punkt ist der eigene Umgang mit seinen Daten und den Daten seiner Mitmenschen. Der NSA-Skandal zeigt, dass man generell davon ausgehen muss, dass jede Kommunikation mitgeschnitten werden kann – auch wenn sich selbst die NSA bei Threema wohl zumindest vorerst die Zähne ausbeißen wird. Es ist mir teilweise unbegreiflich, wie naiv viele Mitmenschen mit ihren Daten und den Daten ihrer Freunde umgehen. Es fehlt die Medienkompetenz um auch Folgeentwicklungen abschätzen zu können. Und zurück zu Facebook: Leider gibt es hier wenig Konkurrenz mit solch hoher Nutzerbasis. Soziale Plattform wie diaspora sind eher etwas für IT-Nerds und konnten noch keine große Verbreitung verzeichnen. Daher ist ein bewusster und selbstkritischer Umgang mit Internetdiensten immer zu empfehlen: Muss ich das wirklich bei Facebook posten? Muss ich der Person wirklich über Facebook eine private Nachricht schreiben? Denn: Jede Nachricht, die auf Facebook versendet wird, bleibt auf dem Server von Facebook – ohne Verfallsdatum.

Diplom-Informatiker Henning Tillmann, ehemaliger Kamener, lebt seit 2008 in Berlin. Er ist selbständiger Softwareentwickler und Mediengestalter, sowie netzpolitisch aktiv. Er ist u. a. Mitglied des Gesprächskreises „Netzpolitik und Digitale Gesellschaft“ beim SPD-Parteivorstand.




Giftmüll unter Tage: Stadtrat drängt auf lückenlose Aufklärung

Noch vor einigen Monaten musste der Fraktionsvorsitzende von BergAUF Werner Engelhardt in einer Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses sich den Vorwurf gefallen lassen, er verbreite Verschwörungstheorien. Damals wies er mit Nachdruck auf die Einlagerungen von giftigen aus der Müllverbrennung auf Grillo 4 hin. Jetzt verabschiedete der Stadtrat einstimmig eine Resolution zu diesem Thema.

Haus Aden bleibt auch weiterhin Standort für die zentrale Wasserhaltung im östlichen Revier.
Haus Aden bleibt auch weiterhin Standort für die zentrale Wasserhaltung im östlichen Revier.

Kernforderungen des Bergkamener Stadtrats ist die lückenlose Aufklärung über das Gefahrenpotenzial des Giftmülls unter Tage und Offenlegung der Untersuchungsergebnisse. Auch dürfe das Niveau des Grubenwassers im östlichen Revier nicht angehoben werden. Das soll verhindern, dass das Grubenwasser in Kontakt mit den in den 90er Jahren eingebrachten Giftstoffen kommt und an die Erdoberfläche gerät.

Dass die politische Diskussion überhaupt in den Gremien des Stadtrats ins Rollen gekommen sei, sei nur der Hartnäckigkeit von BergAUF zu verdanken, betonte Engelhardt. In ihren Wortmeldungen unterstrichen dies auch die Fraktionsvorsitzenden von CDU, Elke Middendorf, und SPD, Gerd Kampmeyer.

„Der Spiegel“ spricht von einer „Zeitbombe“

Ein Zwischenerfolg ist diese Ratsresolution auch für den Bergkamener Landwirt Hermann Schulze-Bergcamen. Er und zwei Redakteure des Nachrichtenmagazins „Der Spiegel“ hatten das Thema „Giftmüll unter Tage“ an eine breite Öffentlichkeit gebracht.

Ausgangspunkt war eine Recherche der beiden Journalisten über die Anstrengung von Bergbaugeschädigten in NRW, ihre Schadensersatzansprüche gegenüber der RAG durchzusetzen. Dies sollte exemplarisch an vier konkreten Fällen dargestellt werden. Hermann Schulze-Bergcamen war ein Beispiel für die Schwierigkeiten von Landwirten.

Landwirt schaltet Gutachter ein

„Einige Monate später meldeten sich die beiden Redakteure wieder bei mir. Sie sagten: Ihr habt da unter Bergkamen eine Zeitbombe“, berichtete Hermann Schulze-Bergcamen nach der Sitzung des Stadtrats im Gespräch mit Presse. Ihre Recherche und auch ein Gutachten des Abfallexperten und Biochemikers Harald Friedrich legen die Vernutung nah, dass die Stoffe nie hätte in die ausgekohlten Flöze kommen dürfen.

Trotz allen Lobes wollten Bürgermeister Roland Schäfer und der Stadtrat nicht so weit gehen, eine Solidaritätserklärung mit einem Mitarbeiter eines Bergbau-Zulieferunternehmens aus Gelsenkirchen zu verabschieden. Er gehört einer mit BergAUF befreundeten Gruppierung an und hat öffentlich die Verbringung von giftigen Müll in vier Ruhrgebietszechen kritisiert. Ende Januar hat die RAG über ihn ein „Hausverbot“ für alle Ruhrgebietszechen verhängt. Dies käme einem Berufsverbot gleich, sagt BergAUF.