Franz Rethmeyer Knappschaftsältester und IGBCE-Hauptkassierer

Durch den unerwarteten Tod von Heinz Mathwig wurden Nachwahlen bei der IGBCE Oberaden nortwendig. Als Hauptkassierer  wurde Franz  Rethmeyer , als Pressewart Uwe Radtke und als Revisor Helmut Schipper  gewählt.

Von links nach rechts: Helmut Schipper, IGBCE-Ortsgruppenvorsitzender Wilhelm Null, Franz Rethmeyer, Uwe Radtke
Von links nach rechts: Helmut Schipper, IGBCE-Ortsgruppenvorsitzender Wilhelm Null, Franz Rethmeyer, Uwe Radtke

Für den Knappschaftsältesten wurde Franz Rethmeyer in dieser Versammlung nominiert. Diesem Vorschlag folgte die BKS am 18. September.

Sprechstunden des Knappschaftältesten finden im IGBCE-Haus an der Rotherbachstraße 144 statt. Immer Dienstags von 16:30 – 17:30 Uhr. Telefon: 0157-34338624




Vortrag im Hellmig-Krankenhaus: Säuglingspflege und Schlafumgebung

Zu einem neuen Informationsabend über Säuglingspflege lädt die Elternschule des Hellmig-Krankenhauses Kamen am Montag, 29. September, um 19 Uhr ein. An diesem Abend gibt es Tipps für den Alltag mit Kindern.

Interessierte Eltern erfahren, was sie zur Pflege, zum Wickeln und Baden ihres Kindes benötigen. Die Kinderkrankenschwester Isabel Veltmann, die den Abend gestaltet, erklärt zudem, wie die ideale Schlafumgebung des Kindes aussehen sollte, gibt Tipps zum Stillen  und erläutert den Umgang mit unruhigen Kindern.

Anmeldungen zum Abend sind bis zum 27. September unter Tel.: 0231 922 1252 oder per e-mail: elternschule@klinikum-westfalen.de möglich. Die Teilnahmegebühr beträgt acht Euro.




Aktionstag gegen Fracking

Die Fraktion BergAUF Bergkamen lädt am Dienstag, 30. September, um 18 Uhr im Saal II des Ratstraktes ein zu einem Vorbereitungstreffen anlässlich des weltweiten Fracking-Aktionstag am 11. Oktober ein. Es soll über eine Aktion in Bergkamen/Kamen beraten werden.

Wörtlich heißt es in dem Einladungsschreiben der Fraktion:

Fracking nach Öl und Gas ist vom Prinzip her umweltzerstörend.  Entgegen aller Beteuerungen der am Fracking interessierten Konzerne und Banken steht fest:

  • ein umweltverträgliches Fracking kann es nicht geben. Denn: Fracking vergiftet Wasser und Erdreich, weil Biozide zur Abtötung von Mikroorganismen unverzichtbar sind, die auch Mensch und Tier gefährden.
  • Fracking zerstört die Erdkruste und erzeugt Erdbeben, weil bis in 5000 Tiefe zahlreiche senkrechte und horizontale Bohrungen niedergebracht und sehr hohen Drücken ausgesetzt werden.
  • Fracking ruiniert ganze Landschaften und lässt „verbrannte Erde“ zurück, auf der keine Landwirtschaft mehr möglich ist.
  • Fracking verpestet die Luft mit Quecksilber, feinsten Quarzsanden und radioaktiven Stäuben und erhöht so das Krebsrisiko, vor allem bei Bohrarbeitern und Anwohnern.
  • Fracking vergiftet Menschen und Tiere, weil es bisher keine Möglichkeit zur sichern Entsorgung des hochgiftigen Rückflusses gibt, der meist ins Erdreich verpresst wird.
  • Fracking beschleunigt die Klimazerstörung, weil dabei riesige Mengen von Methan frei werden mit einem extremen hohen Treibhauseffekt.

Deshalb bedeutet Fracking eine allseitige und umfassende Zerstörung wichtiger Lebensbereiche im Interesse der internationalen Großkonzerne und Banken! Wir lehnen die Multi-Millionen-Dollar-PR-Kampagne ab, die von großen Öl-und Gasunternehmen veranstaltet wird, um der Bevölkerung Fracking schmackhaft zu machen und setzen uns ein für ein weltweites Verbot von Fracking ein – ohne Wenn und Aber!“

 

Fracking nach Öl und Gas ist vom Prinzip her umweltzerstörend.  Entgegen aller Beteuerungen der am Fracking interessierten Konzerne und Banken steht fest:

ein umweltverträgliches Fracking kann es nicht geben. Denn: 

Fracking vergiftet Wasser und Erdreich, weil Biozide zur Abtötung von Mikroorganismen unverzichtbar sind, die auch Mensch und Tier gefährden.

Fracking zerstört die Erdkruste und erzeugt Erdbeben, weil bis in 5000 Tiefe zahlreiche senkrechte und horizontale Bohrungen niedergebracht und sehr hohen Drücken ausgesetzt werden.

Fracking ruiniert ganze Landschaften und lässt „verbrannte Erde“ zurück, auf der keine Landwirtschaft mehr möglich ist.

Fracking verpestet die Luft mit Quecksilber, feinsten Quarzsanden und radioaktiven Stäuben und erhöht so das Krebsrisiko, vor allem bei Bohrarbeitern und Anwohnern.

Fracking vergiftet Menschen und Tiere, weil es bisher keine Möglichkeit zur sichern Entsorgung des hochgiftigen Rückflusses gibt, der meist ins Erdreich verpresst wird.

Fracking beschleunigt die Klimazerstörung, weil dabei riesige Mengen von Methan frei werden mit einem extremen hohen Treibhauseffekt.

 

Deshalb bedeutet Fracking eine allseitige und umfassende Zerstörung wichtiger Lebensbereiche im Interesse der internationalen Großkonzerne und Banken! Wir lehnen die Multi-Millionen-Dollar-PR-Kampagne ab, die von großen Öl-und Gasunternehmen veranstaltet wird, um der Bevölkerung Fracking schmackhaft zu machen und setzen uns ein für ein weltweites Verbot von Fracking ein – ohne Wenn und Aber!

 




IGBCE hat in 125 Jahren die Gesellschaft bewegt und verändert

IGBCE steht in Bergkamen für mehr als nur Gewerkschaft. Solidarität, Zusammenhalt, Einstehen füreinander und gemeinsam kämpfen: Auch das steht hinter den vier Buchstaben. Die sind in Oberaden sagenhafte 125 Jahre alt. Auch nach eineeinviertel Jahrhunderten steckt hier vor allem eines drin: große Emotionen. Selbst nachdem der Bergbau längst Geschichte ist.

Der Bergmannschor und das Steigerlied verstanden sich von selbst.
Der Bergmannschor und das Steigerlied verstanden sich von selbst.

Deshalb haben noch immer 890 Bergkamener einen Mitgliedsausweis für die Oberadener Ortsgruppe. Deshalb sind die Maikundgebungen immer noch politische Großereignisse. Deshalb kam kürzlich Ministerpräsidentin Hannelore Kraft, um im Barbara-Stollen des Stadtmuseums zu gratulieren und zu staunen. Deshalb war am Samstag zur offiziellen Jubiläumsfeier in der Aula der Realschule auch die Tischreihe für die Ehrengäste randvoll mit honorigen Ehrengästen.

Volles Haus in der Aula der Realschule zum offiziellen Gewerkschaftsjubiläum.
Volles Haus in der Aula der Realschule zum offiziellen Gewerkschaftsjubiläum.

Der Bundestagsabgeordnete Oliver Kaczmarek, der Landtagsabgeordnete Rüdiger Weiß, Bürgermeister Roland Schäfer, Lothar Wobedo als IGBCE-Bezirksleiter: Sie alle und viele Jubiläumsredner mehr wissen, wie groß die Bedeutung der Gewerkschaft auch nach 125 Jahren noch für die Gesellschaft allgemein und für die Oberadener insbesondere ist. Deshalb hielt sich der Vorsitzende Willi Null auch bescheiden mit Worten im Hintergrund, damit die vielen Grußredner auf dem Podium genug Zeit und Raum hatten.

Gewerkschaft gestern und heute

Viele Gastredner und ein bescheidener Vorsitzender im Hintergrund.
Viele Gastredner und ein bescheidener Vorsitzender im Hintergrund.

Aus der Not heraus seien die Bergbaugewerkschaften entstanden, erinnerte Lothar Wobedo. Insbesondere die soziale Absicherung, der Kampf um gerechte Bezahlung, um Arbeitsschutz und Sicherheit unter Tage: Am Anfang ging es um die pure Existenz in der Auseinandersetzung mit den großen Bergbau-Gesellschaften. Im Vergleich zwischen Gestern und Heute provozierte der Bezirksvorsitzende: „Wie groß muss die Not sein, um sich zu solidarisieren?“, fragte er mehrdeutig. Das Streben nach Profiten, neue Gesetzgebungen allerorten: „Die Gesellschaft hat sich verändert und wir müssen Antworten darauf finden“, betonte er.

Ganz andere Seiten der Gewerkschaftsarbeit vor Ort hob Bürgermeister Roland Schäfer hervor. Ob Geschichtskreis, Barbara-Stollen oder Tag des Bergmanns: Die IGBCE setzt in Oberaden noch immer starke gesellschaftliche Akzente, die nicht nur den Stadtteil prägen. Der Vorsitzende Willi Null ist an diesem Ehrentag dennoch nachdenklich: „Auch unsere Mitglieder werden immer älter“, greift er die Impulse der vielen Jubiläumsredner auf. „Ich wünsche mir für die Zukunft, dass sich die Jugend vom PC weglocken und auch für unsere Belange begeistern lässt.“

Als der Kampf um den Bergbau mobilisiert hat

Ist noch immer kämpferisch: Der Ehrenvorsitzende Bernhard Grüner (l.).
Ist noch immer kämpferisch: Der Ehrenvorsitzende Bernhard Grüner (r.).

Wie sehr die IGBCE ganz Bergkamen bewegt hat, verkörpert Bernhard Grüner als Ehrenvorsitzender in Reinkultur. Noch immer braust er auch mit seinen 87 Jahren auf, wenn er an die 60er Jahre denkt. „Keiner hat damit gerechnet“, sagt er, wenn er sich an die 5000 Menschen und die Massendemonstration gegen die geplante Stilllegung von Haus Aden im Jahr 1967 erinnert. Dass sich die Kumpel mit inbrünstigem Kampf gegen endlose Feierschichten, existenzielle Verdienstausfälle und gegen den Verlust ihrer Arbeitsplätze gegen die Bergwerksgiganten wehren: Das war neu. Immerhin waren die Bergleute aus allen Winkeln des Landes angeworben worden, als Arbeitskräfte rar waren. Jetzt, in der Krise, stand ihre neue Heimat und Existenz auf dem Spiel.

Die Gewerkschaftsfahne aus den 50er Jahren.
Die Gewerkschaftsfahne aus den 50er Jahren.

„Der Kampf hat großes Aufsehen erregt – und er hat sich gelohnt“, sagt Grüner mit einem Seitenblick auf die Gewerkschaftsfahne aus den 50er Jahren, die über seinem Kopf hängt. Der Bergkamener Widerstand hat Schule gemacht, ein Umdenken bewirkt und Bernhard Grüner zu einer Legende nicht nur in Oberaden gemacht.

Soziales Engagement ist für die IGBCE auch nach 125 Jahren Ehrensache. Selbst die Jubiläumsfeier dient dem guten Zweck, wenn die Besucher den Blumenschmuck auf dem Tisch gegen ein Entgelt erwerben können. Das Geld geht an eine Oberadenerin, die Kindern damit Weihnachten ein Geschenk bereitet, die sonst keine Gaben kommen. Musik und Tanz, herzhafte Gulaschsuppe und viele angeregte Gespräche: Es wurde noch lange das stolze Jubiläum gefeiert.




Werkfeuerwehr ist seit 75 Jahren eine Spezialeinheit

Mit einem dumpfen „Puff“ steht plötzlich die ganze Apparatur in Flammen. Jetzt ist Handeln gefragt. Einfach nur draufhalten genügt nicht, stellt Justin schnell fest. Der Elfjährige muss einmal um das Feuer herum und von allen Seiten das immer wieder auflodernde Feuer ersticken. Es ist gar nicht so einfach, mal eben Flammen in den Griff zu bekommen, wenn Chemie im Spiel ist.

Mit dem Feuerlöscher war engagierter Einsatz gefragt.
Mit dem Feuerlöscher war engagierter Einsatz gefragt.

Das war der Sinn der kleinen Löschstation, die von den Feuerwehrleuten der Bayer-Werkfeuerwehr aufgebaut worden war. Denn was die Einsatzkräfte hier leisten, ist seit 75 Jahren eine ebenso echte wie in der Region selten anzutreffende Spezialfertigkeit. Die Werkfeuerwehr wurde bereits gegründet, als es den heutigen riesigen Chemiekomplex noch gar nicht gab. „Chemische Werke“ hießen die Anlagen auf dem Gelände, die Kohle zu Benzin verflüssigten und im Zweiten Weltkrieg eine kriegswichtige Rolle einnahmen. Ein schwerer Luftangriff ließ am 11. September 1944 all das ebenso in Rauch aufgehen wie die erste Werkfeuerwehr. Die zwei hauptamtlichen Feuerwehrleute, die aus den Werkstattbereichen rekrutiert waren, hatten keine Chance.

Was auch für den Nachwuchs ein spannendes Spiel ist, ist für die Wehrleute als Planspiel ein Stück wichtige Arbeit.
Was auch für den Nachwuchs ein spannendes Spiel ist, ist für die Wehrleute als Planspiel ein Stück wichtige Arbeit.

Nach dem Krieg wurde bis in die 50er Jahre nicht nur der Chemiebetrieb wieder aufgebaut. Auch die Werkfeuerwehr erlebte mit der Übernahme durch Schering eine zunächst behelfsmäßige Renaissance. 1972 wurde die neue Wache gebaut. Im Laufe der Jahre folgten Um- und Anbauten. Noch immer wäre mancher Stadtteil froh über die Ausstattung und das Fachwissen, das sich hier ansammelt. 38 Feuerwehrleute und ein gutes Dutzend Fahrzeuge bewältigen jährlich 100 bis 150 Einsätze in 24-Stunden-Diensten.

 

Spezialwissen und Sonderausstattung sind Pflicht

Martin Neumann ist als Leiter der Werkfeuerwehr seit 24 Jahren dabei. Niemand weiß besser als er, dass hier die klassische Feuerwehr-Ausbildung nur die Basis ist. „Wir haben mit besonderen Stoffen und Anlagen zu tun – dafür braucht es auch gezieltes Wissen“, sagt er. Das holen sich die Feuerwehrleute regelmäßig mit Aus- und Fortbildungsmaßnahmen und Lehrgängen, etwa im Industriebrandtrainingszentrum in Rotterdam. Externe Experten kommen dafür auf das Gelände. Alle Fahrzeuge sind Sonderausstattungen. So führt ein Fahrzeug beispielsweise allein vier Tonnen Löschmittel mit sich.

Beeindruckend ist die Fahrzeugflotte der Werkfeuerwehr.
Beeindruckend ist die Fahrzeugflotte der Werkfeuerwehr.

„Wir sind hier in alle Planungen sehr früh eingebunden“, betont Martin Neumann. Allein 15.000 Atemschutzgeräte wartet und reinigt die Werkfeuerwehr pro Jahr. 3.500 Handfeuerlöscher werden regelmäßig geprüft und entleert, Löschanlagen kontrolliert. Vorbeugung macht die Hauptarbeit in dieser einzigartigen Feuerwache aus. Das alles in enger Zusammenarbeit mit der Bergkamener Feuerwehr, überwacht von der Bezirksregierung Arnsberg.

 

Einsätze sind immer Hilfeleistung für die Kollegen

„Wenn es brennt, brennt es immer bei uns, nicht bei den anderen“, sagt Neumann. Das unterscheidet die Arbeit von der „normalen“ Feuerwehr. 60 nebenberufliche Kräfte unterstützen die hauptberuflichen Feuerwehrleute. Dabei hat es schon einige Vorfälle gegeben, die niemand so schnell vergessen wird. Etwa die Serie von Explosionen im Betrieb für metallorganische Verbindungen in den 90er Jahren oder in der Abflussstation im Jahr 2009. Es gab Tote und Verletzte. Aber auch kuriose Einsätze finden sich in der Chronik. So etwa eine „hilflose Person im Tankwagen“. Der Fahrer hatte noch Restsubstanz in seinem Tank. Die wollte er mit einem Lappen beseitigen – und kam aus dem eigenen Tank nicht mehr heraus. Befürchteten die Wehrleute schon Schlimmstes, stellte sich schnell heraus, dass die unfreiwillige Gefangenschaft einen recht angenehmen Beigeschmack hatte: Die Flüssigkeit, die hier beseitigt werden musste, war Rotwein.

 




Wenn die Chemie wie ein Virus um sich greift

Hier blubbert eine rosafarbene Flüssigkeit wütend in einem riesigen Gefäß. Dort dampft es aus einer blauen Tinktur in ein Labyrinth aus gläsernen Leitungen. Mit Schutzbrillen, Kitteln und Schutzanzügen bewegte sich der Nachwuchs beim „Tag der Chemie“ auf dem Bergkamener Bayer-Gelände schlafwandlerisch in diesem Dickicht. Mancher Erwachsener beobachtet mit großen Augen fasziniert, wie 240 Schüler der Jahrgangsstufen 6, 9 und 12 mit Haut und Haar in Apparaturen und Rezepturen versanken.

Mischen und Vermengen: Hochkonzentriert gingen die Schülerinnen und Schüler ans Werk.
Mischen und Vermengen: Hochkonzentriert gingen die Schülerinnen und Schüler ans Werk.

In voller Schutzmontur ging es an die gewaltigen Apparaturen.
In voller Schutzmontur ging es an die gewaltigen Apparaturen.

Was eine Neutralistation ist und warum man Schwefelsäurelösung dabei in Natronlauge rühren muss, war für die Schüler der Klasse 9 überhaupt keine Frage. Ganz selbstverständlich gingen sie ans Werk, um pH-Werte zu messen. Richtig spannend wurde für sie erst die Herausforderung, eine Heizsteuerung und eine Rührerautomatik aus Bausteinen am Computer zu basteln. Messsignale, abenteuerliche Formeln, Titration, Dichtebestimmung, Ionennachweise: Die Schüler steckten in ihren Gruppen angeregter die Köpfe zusammen als vor manchem Computerspiel.

Reagenzgläser waren nur die Mittel auf dem Weg zum Ergebnis.
Reagenzgläser waren nur die Mittel auf dem Weg zum Ergebnis.

 

Wo die erwachsenen Besucher sich verzweifelt an verschüttete Chemie-Grundkenntnisse zu erinnern versuchten, blühte der begeisterte Chemie-Nachwuchs erst richtig auf. Aus welchen Anionen und Kationen bestehen die Salze, die auf den Versuchstischen bereit stehen? Wie verschlaucht man eine Pneumatik-Steuerung und lernt ganz nebenbei eine hochkomplizierte Programmier-Software verstehen? Nicht nur bei den Eltern keimte zu Recht grenzenlose Bewunderung für die eigenen Kinder auf, wo der Normalsterbliche nur noch Bahnhof verstand.

Wo Experimente spannender sind als jedes Computerspiel

Übersicht war an den vielen Leitungen und Rohren gefragt.
Übersicht war an den vielen Leitungen und Rohren gefragt.

Das Konzept jedenfalls funktioniert auch nach über 20 Jahren noch immer reibungslos. Wie ein Virus hatte die Chemiefaszination auch an diesem „Tag der Chemie“ die Schülerinnen und Schüler gepackt. Springen in Bungee-Seilen, Bogenschießen zwischen den Gebäuden: Das alles war für viele weniger interessant als die Filtration einer Suspension, wie sie vom 6. Jahrgang gefragt war. Allein die kolossalen Gerätschaften und das unüberschaubaren Gewirr aus Rohren und Schraubrädern waren eine echte Herausforderung.

 

Auch die jüngsten Jahrgangsstufen waren fasziniert vertieft in ihre Aufgaben.
Auch die jüngsten Jahrgangsstufen waren fasziniert vertieft in ihre Aufgaben.

Von der Analyse der Lebensmittel über die Erforschung der Umwelt bis zur Errechnung der Fläche einer Ader: Es war ganz lebensnah, was die Aufgaben beim Schülerwettbewerb von den Teilnehmern verlangten. Dafür lockten insgesamt 22.500 Euro Preisgelder für 15 Klassen aus drei Jahrgangsstufen. Geld, das umso mehr gut gebraucht werden kann, als dass die Schulen immer heftiger für eine gute Ausstattung kämpfen müssen. Für Bayer ist der Tag der Chemie dagegen mehr als eine kleine Leistungsschau für den Nachwuchs. Hier greift der Virus um sich, um begeisterte, faszinierte und engagierte Nachwuchskräfte schon früh für das zu wecken, was in Medikamentenschachteln und anderen Produkten des Pharma-Riesen steckt.

Ausprobieren auch abseits vom Schülerwettbewerb

Chemietag19
Tüfteln war gefragt.

Wer noch nicht mitmachen durfte, konnte sich von den Auszubildenden durch die Räume und Apparaturen führen lassen und über die vielseitige Ausbildung bei Bayer informieren. In anderen Räumen warteten Stationen zum Ausprobieren auf die Besucher. Hier wollten Leitungen so verknüpft werden, dass beim Umlegen des Schalters ein Licht anging oder mit der Pedale eine faszinierende Aktion in Gang gesetzt wurde.

 

Ab in den Himmel mit dem Bungee-Seil.
Ab in den Himmel mit dem Bungee-Seil.

Im neuen Gesundheitszentrum lockten dagegen ganz andere Aktivitäten. Blutzuckermessung, Cholesterinspiegel, Körperfett: Die eigene Gesundheit stand hier auf dem Prüfstand. Zusätzlich zeigten Kurse im Fitness-Boxen, Zumba oder Rückenfit, dass hier seit kurzem ganz neue Schwerpunkte zur früheren Gesundheitsversorgung gesetzt werden. Hier kommt der Masseur, hier kann Yoga ausprobiert werden, dem Übergewicht und Stress der Kampf angesagt werden. Gesundheitsvorsorge ist hier das neue Stichwort.

 




Weddinghofen tafelt für eine starke Gemeinschaft

Die Seifenblasen stiegen in Serie zum Himmel – als riesengroße Schlangen, Kugeln, Eier, Elipsen. Die Bobbycars waren im Dauereinsatz. Aus der Miniaturspritze floss literweise Wasser, um das Pappfeuer zu löschen. Die Clowns mussten Akkord leisten, um aus Hunderten Ballons Dackel, Blumen oder Drachen zu knoten. Weddinghofen bat zu Tisch und mehr als der ganze Stadtteil nahmen die Aufforderung an.

Waren der Renner: Seifenblasen nach Weddinghofener Geheimrezeptur.
Waren der Renner: Seifenblasen nach Weddinghofener Geheimrezeptur.

Lecker: Der Männerverein kredenzte Champignons.
Lecker: Der Männerverein kredenzte Champignons.

„Eigentlich wollte ich ja noch eine kleine Rede halten“, sagt Christian Weischede vom Verein „Wir in Weddinghofen“ und Ideengeber. „Das hat sich aber erledigt – es brummt ganz von selbst“, betrachtet er das bunte Treiben auf dem Schulhof der Pfalzschule. An 30 Ständen drängelten sich die Menschen. Ob Champignons vom Männerverein, Waffeln von der Frauenhilfe oder Blutdruckmessen beim Roten Kreuz: Überall traf man sich, stand Schlange, unterhielt sich angeregt, probierte aus. Genau das wollte die inzwischen dritte Veranstaltung auch erreichen. „Weddinghofen hat so viele Facetten und Gesichter – die wollen wir zeigen“, betont Christian Weischede.

Die vielen Facetten und Gesichter des Stadtteils zeigen

Schöne Fantasiegesichter gab es für die Kinder.
Schöne Fantasiegesichter gab es für die Kinder.

Alle auf einem Platz zusammenbringen: Das sollte „Weddinghofen bittet zu Tisch“ erreichen. Wie beim großen Fest der Kulturhauptstadt mit Ständen auf der A40 fanden sich hier Institutionen nebeneinander wieder, die sonst vielleicht weniger miteinander zu tun haben. Was eigentlich als Ersatz für das Johannisfeuer gedacht war, das dem Weltmeisterschaftsspiel Deutschland gegen Ghana zum Opfer gefallen war, mauserte sich am Samstag zu einem ganz eigenen Erfolgskonzept.

Vollgas gaben die kleinen Bobbycar-Fahrer.
Vollgas gaben die kleinen Bobbycar-Fahrer.

 

 

Die Sonne hatte sich jedenfalls pünktlich zu einem letzten sommerlichen Aufbäumen aufgerafft, bevor am späten Nachmittag wieder der Regen tröpfelte. Zeit genug für einen riesigen Andrang nicht nur bei den Aufführungen der Kindergärten und eines Zumba-Kurses. „Der Weg ist bereitet“, freut sich Christian Weischede und hofft, dass sich noch mehr Einrichtungen, Parteien, Institutionen, Vereine und Firmen von der Begeisterung anstecken lassen.

 

Auch dem Nachwuchs ein Forum geben

Beim Roten Kreuz stand die Gesundheit im Vordergrund.
Beim Roten Kreuz stand die Gesundheit im Vordergrund.

Denn es ging noch um mehr, wenn der Feuerwehrwagen brummte, um die kleine Spritze für die Kinder mit Wasser zu füllen. Wenn sich Neugierige eigenartige Brille aufsetzten, um mit dem eigenen Körper zu erleben, was gute zehn Glas Bier mit der Wahrnehmung anstellen. „Wir wollen hier auch für den Nachwuchs eine Möglichkeit anbieten, Interessen zu entdecken“, schildert Christian Weischede. Bei der letzten Veranstaltung konnte die Feuerwehr beispielsweise sechs neue Mitglieder aufnehmen.

Feuer frei: Mit der Mini-Spritze wurde das Pappfeuer bekämpft.
Feuer frei: Mit der Mini-Spritze wurde das Pappfeuer bekämpft.

 

So hatte vor allem der Nachwuchs seinen Spaß bei ungewöhnlichen Entdeckungsreisen mit dem heißen Draht, in Bastelecken, mit dem Zauberer oder bei der künstlerischen Gesichtsverschönerung. Und auch Christian Weischede entdeckte eine ganz neue Seite an sich. In seiner Apotheke hatte er eigenhändig im Labor experimentiert, bis er die perfekte Seifenlauge für die schönsten Riesenseifenblasen ausgetüftelt hatte. Die will er jetzt den Kindergärten zur Verfügung stellen. Und er experimentiert weiter. Bei der nächsten Aktion von „Wir in Weddinghofen“ wird es mit großer Wahrscheinlichkeit fluoreszierende Seifenblasen geben.




Wohnungseinbruch in Mehrfamilienhaus

In der Zeit von Donnerstag, 11 Uhr, bis Freitag, 22.45 Uhr, brachen derzeit noch unbekannte Täter in eine Wohnung im Obergeschoss eines Mehrfamilienhauses in der Graf-Adolf-Straße ein. Entwendet wurde eine Playstation 4 und eine noch unbekannte Menge Bargeld.




Raubüberfall auf die HEM-Tankstelle in Bergkamen

Drei maskierte Männer überfielen am Freitagabend gegen 23.20 Uhr die HEM-Tankstelle an der Erich-Ollenhauer-Straße in Bergkamen-Mitte. Sie flüchteten anschließend zu Fuß in den Stadtpark.

Die drei männlichen Täter betraten gegen 23.20 Uhr den Verkaufsraum der HEM-Tankstelle. Sie waren mit dunklen Sturmhauben maskiert und dunkel gekleidet. Während einer die 29-jährige Angestellte mit einer Schusswaffe bedrohte, nahmen die anderen eine Geldbörse, zirka 30 Schachteln Marlboro sowie einen dreistelligen Bargeldbetrag aus der Kasse. Anschließend flüchteten sie über die Erich-Ollenhauer-Straße in ein Waldgebiet.

Täterbeschreibung: zirka 30 Jahre alt, kräftig, zirka 180 bis 185 Zentimeter groß, bekleidet mit schwarzen Bomberjacken, schwarzen Hosen und sprachen deutsch mit türkischem Akzent.

Fahndungsmaßnahmen der Polizei sind bislang erfolglos. Hinweise nimmt die Polizei in Kamen (Tel.: 02307/9213222) entgegen.




Neuer See auf Damwildgehege bis zu 1,34 Meter tief

Für Rolf Humbach und seinem abgesoffenen Damwildgehege wird es zunächst keine Hilfe geben. Bei der Feuerwehr haben andere Einsätze wie etwa vollgelaufene Keller Priorität. Dafür hat der Züchter auch Verständnis.

Dieser neue See ist bis zu 1,34 Meter tief.
Dieser neue See ist bis zu 1,34 Meter tief.

Ergebnislos blieben die Anrufe beim Lippeverband und bei der RAG. Der Lippeverband habe erklärt, dass alle Pumpen in Bergkamen bereits auf Hochtouren liefen, berichtet Rolf Humbach. Die RAG fühle sich als nicht zuständig.

Im hinteren Bereich stehe das Wasser an der tiefsten Stelle 1,34 Meter hoch. Wenn sich dort seine Tiere schon seine Tiere befunden hätten, wären sie jetzt tot. Humbach fragt sich nun, ob seine bisherigen Ausgaben für den Zaun eine Fehlinvestition sind: „Wie sieht denn auf dem Gelände wohl meine Zukunft aus?“ Ursprünglich hatte er vor, dort rund 40 Tiere unterzubringen und großzuziehen. Jetzt hat er Angst, dass solch ein Unwetter wie in der vergangenen Nacht sich dann wiederholen könnte.

 

 

 




Land unter III: Damwildgehege über einen Meter unter Wasser

Das, was in der Nacht zu Freitag auf Bergkamen niederprasselte, kann getrost als Jahrhundertregen bezeichnet werden. So etwas habe er in den zurückliegenden 75 Jahren noch nicht erlebt, berichtet der Overberger Landwirt Ludwig Quabeck. Ein 10 Hektar großes Gehege des Bergkamener Damwildzüchters Rolf Humbach westlich des Parkfriedhofs steht bis zu 1,50 Meter unter Wasser.

Ludwig Quabeck zeigt, wie hoch das Wasser auf der Industriestraße gestanden hatte.
Ludwig Quabeck zeigt, wie hoch das Wasser auf der Industriestraße gestanden hatte. Fotos: Ulrich Bonke

Teile seiner Weidefläche ähnelten mehr einem See. Die Industriestraße in der Senke stand bis zu 50 Zentimeter unter Wasser. In das war ein Auto hineingefahren und der Motor machte mittendrin nicht mehr. Der Pkw musste mit einem Trecker wieder ins Trockene gezogen werden.

Stadtbrandmeister Dietmar Luft im Gespräch mit Einsatzkräften des THW.
Stadtbrandmeister Dietmar Luft im Gespräch mit Einsatzkräften des THW.

 

Auch Stadtbrandmeister Dietmar Luftspricht von einem Jahrhundertregen, den es in seiner 21-jährigen Amtszeit in der Führung der Bergkamener Feuerwehr so noch nicht erlebt hat. Der Stadtbetrieb Entwässerung hat ermittelt, dass in der Nacht pro Stunde 70 Liter Wasser auf jeden Quadratmeter gekommen sei.

Noch nicht abschätzen lassen sich die wirtschaftlichen Schäden durch das Unwetter. Als Rolf Humbach am Freitagmorgen zu seinem rund 10 Hektar großen Pachtgelände westlich des

Zurzeit ist die Industriestraße noch gesperrt.
Zurzeit ist die Industriestraße noch gesperrt.

Parkfriedhofs  kam, hatte es ihn fast umgehauen. 80 Prozent des Geländes stehen bis über einen Meter unter Wasser. Gerade frisch gesetzte Zaunpfähle sind herausgerissen worden und schwimmen auf dem Wasser. Im kommenden Frühjahr sollte dort Damwild grasen. „Man stelle sich vor, die Tiere hätten sich jetzt schon dort befunden. Sie wären alle ertrunken“,  sagt der Züchter.

Jetzt hat er erst mal die Polizei verständigt. Er hofft, dass Feuerwehr und THW ihm helfen können. Dann will er sich an den Lippeverband und an die RAG wenden. „Ich habe bereits in Bergkamen vier Damwildgehege.   Dort ist nichts passiert“, berichtet er. Nur westlich des Parkfriedhofs. Das könne nicht mit rechten Dingen zugegangen sein, glaubt er.

Weidefläche des Overberger Landwirts Ludwig Quabeck.
Weidefläche des Overberger Landwirts Ludwig Quabeck.